MBZ Ausgabe 02/2013 - Zahnärztekammer Berlin
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
das Jahr <strong>2013</strong> steckt noch in seinen Anfängen, doch so viel ist<br />
vorauszusehen: Es wird, was die Honorare für unsere vertragszahnärztlichen<br />
Leistungen angeht, ein entscheidendes Jahr<br />
werden. Schließlich sollen die Budgetüberschreitungen des<br />
Vorjahres in die Neuberechnung der Gesamtvergütungen für<br />
<strong>2013</strong> und die weitere Zukunft einfließen. Der Gesetzgeber hat<br />
die dementsprechende Regelung zum Budgetausgleich in seiner<br />
unermesslichen Weitsicht und mit dem Ziel, sich ja nicht<br />
hundertprozentig festlegen zu müssen, als „angemessen zu<br />
berücksichtigen“ umschrieben. Das bedeutet, dass insbesondere<br />
die Verhandlungen mit der AOK Nordost sowie dem IKK-<br />
Landesverband für die IKK <strong>Berlin</strong>-Brandenburg und dem BKK-<br />
Landesverband Mitte für einige Betriebskrankenkassen – hier<br />
vor allen Dingen die BKK Securvita und die Deutsche BKK –<br />
entsprechend belastend werden dürften. Wenn man zudem<br />
bedenkt, dass uns noch mindestens vier Prozent Anpassung<br />
aus der sog. Ost-West-Angleichung (GKV-FinG vom 1.1.2011)<br />
fehlen …<br />
Jörg-Peter Husemann<br />
Wie gesagt: Es wird ein entscheidendes Jahr! Denn was wir<br />
jetzt nicht von den Krankenkassen erhalten, dürfte auf Dauer,<br />
zumindest aber auf lange Sicht, verloren sein.<br />
Und dann kommen die Bundestagswahlen! Im Moment sehen<br />
die Prognosen für unser Gesundheitswesen eher schlecht<br />
aus. Geht man davon aus, dass die FDP nicht mehr in den<br />
Bundestag einziehen wird – und das könnte auch trotz des Ergebnisses<br />
bei der Niedersachsen-Wahl eintreten – dann ist die<br />
Konvergenz der Systeme von PKV und GKV, die Bürgerversicherung,<br />
nicht mehr ausgeschlossen. Das ist noch vorsichtig<br />
ausgedrückt, denn selbst in der CDU gibt es einige Fürsprecher<br />
für diesen Systemwechsel. Bei SPD und den Grünen steht er<br />
eh schon im Parteiprogramm.<br />
Es wird ein<br />
entscheidendes Jahr!<br />
Denn was wir jetzt nicht<br />
von den Krankenkassen<br />
erhalten, dürfte<br />
zumindest auf lange<br />
Sicht verloren sein.<br />
Editorial<br />
Aber was Wahlen angeht, gibt es auch Angenehmes zu berichten!<br />
Die nächsten vier Jahre stehen nämlich in <strong>Berlin</strong> keine<br />
KZV- und keine Kammerwahlen an. Das könnte dazu führen,<br />
dass sich die Sitten und Gebräuche unter den verschiedenen<br />
<strong>Berlin</strong>er Verbänden noch weiter beruhigen. Schon bei den letzten<br />
Kammerwahlen ging das Ziel, sich in die Mitte der zahnärztlichen<br />
Gesellschaft zu pöbeln, nicht mehr auf. Der „Vereinszweck:<br />
Kante statt Kant“, wie es der Publizist Michael Jürgs<br />
nennt, hat offensichtlich in der <strong>Berlin</strong>er Zahnärzteschaft seinen<br />
Reiz verloren! Die Faustformel scheint nicht mehr zu gelten!<br />
Das wäre auch gut so! Wenn Argwohn und Zwietracht unser<br />
Berufsleben bestimmen, kann Vertrauen, Jörg Schindler nennt<br />
es in seinem Spiegel-Essay „das wichtigste Schmiermittel für<br />
soziales Miteinander“, nicht wachsen. Rund 38 Prozent Wahlbeteiligung<br />
bei den Kammerwahlen waren ein beredtes Zeugnis<br />
dieser Aussage.<br />
Grundlos optimistisch, wie ich nun einmal bin, sage ich deshalb<br />
für die nächsten KZV-Wahlen eine bessere Wahlbeteiligung<br />
voraus, als sie bei den letzten<br />
Kammerwahlen zu verzeichnen war.<br />
Der neue Kammervorstand wird<br />
noch einiges zu tun haben, sich mit<br />
diesem Desinteresse auseinanderzusetzen<br />
und, vor allen Dingen, es<br />
zu beheben. Das wäre ihm und uns<br />
für das neue Jahr zu wünschen, Erfolge<br />
statt Versprechungen!<br />
Für unseren KZV-Vorstand wünsche<br />
ich mir in erster Linie erfolgreiche<br />
Vertragsabschlüsse und für unsere<br />
Vertreterversammlung noch mehr<br />
Sachverstand statt – hin und wieder<br />
– Inhaltsleere.<br />
Ihnen aber wünsche ich, auch im Namen meines Vorstandes,<br />
ein gesundes und erfolgreiches Jahr <strong>2013</strong>!<br />
Ihr<br />
Jörg-Peter Husemann<br />
<strong>MBZ</strong> <strong>02</strong> <strong>2013</strong><br />
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