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DKV-Magazin Nr. 3 - Chronik des Karate

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Länder<br />

44<br />

Welt-Chefkampfrichter Tommy Morris<br />

zu Gast in Bodenmais<br />

Interessantes Shito-Ryu-Training begeistert Teilnehmer<br />

Kampfrichterschulung auf höchstem Niveau<br />

Thomas Geiger und sein Team vom Shito Shukokai<br />

Deutschland konnte mit Tommy Morris (Schottland)<br />

einen exzellenten <strong>Karate</strong>-Lehrer und Experten zu<br />

einem Trainingswochenende in Bodenmais gewinnen.<br />

Auch der BKB nutzte diese Gelegenheit, vom<br />

Weltkampfrichter-Chef direkt zu lernen. Aus diesem<br />

Grund setzte Kampfrichterreferent Klaus Sterba parallel<br />

ein „Schulungs-Wochenende“ im Bayerischen<br />

Wald an. Bereits am Freitagabend wurden mit<br />

Videodemonstrationen von verschiedenen Weltund<br />

Europameisterschaften auf Problematiken von<br />

Kampfrichtern eingegangen und diese im Anschluss<br />

ausführlich erörtert. Sinn dieser neuartigen Schulung<br />

ist eine spezielle Fehleranalyse und deren Vermeidung<br />

bei zukünftigen Meisterschaften. Samstag<br />

stand ein voller Trainingstag auf dem Programm an<br />

dem sich ca. 130 Teilnehmer einfanden. Tommy<br />

Morris lehrte verschiede Katas und Grundsätze der<br />

Stilrichtung Shito-Ryu, speziell in der Ausführung<br />

Shukokai, welches soviel wie „Vereinigung die miteinander<br />

übt“ bedeutet. Diese Art von Shito-Ryu ist<br />

die japanische Linie und wurde von Meister Tani,<br />

ein Schüler von Kenwa Mabuni, ins Leben gerufen.<br />

Shito-Ryu ist weltweit die verbreiteste Stilrichtung<br />

überhaupt und beinhaltet je nach Spezifizierung um<br />

die 60 verschiedene Katas. In Deutschland wird<br />

Shito-Ryu Shukokai durch Stilrichtungsreferent Thomas<br />

Geiger vertreten. Tommy Morris lehrte zu<br />

Beginn die Shito-Kata Bassai Dai, welche im Wettkampf<br />

eine Pflichtkata ist. Hier ging er insbesondere<br />

Rund 60 interessierte <strong>Karate</strong>ka aller Alters- und<br />

Rangstufen versammelten sich am 24.02. in Dietramszell,<br />

um am aktuellen Jukuren-Lehrgang<br />

<strong>des</strong> BKB teilzunehmen.<br />

Unter der sachkundigen und bekannt lockeren Art<br />

(„Es darf auch mal gelacht werden!”) der beiden Referenten<br />

Fritz Oblinger, BKB-Referent für Breitensport<br />

und traditionelles <strong>Karate</strong>-Do, und Alexander Callegari,<br />

Mitglied der technischen Kommission <strong>des</strong> CRB (Centre<br />

de Recherche BUDO) von Meister Roland Habersetzer,<br />

standen dieses Mal am Vormittag die beiden<br />

Kata Hangetsu und Chinte im Vordergrund, während<br />

am Nachmittag auch Anfänger und Budoneulinge sich<br />

an den Themen „Budo für Alle” sowie Qigong versuchen<br />

durften. Da ein Jukuren- Lehrgang immer die<br />

Problematik eines Spagates zwischen den „Erfahreneren”<br />

und „Älteren” <strong>Karate</strong>ka (= Jukuren) einerseits,<br />

vielen Neu- und Wiedereinsteigern insbes. der Zielgruppe<br />

der über 35jährigen andererseits, aber natür-<br />

Bayern<br />

auf die korrekte Ausführung ein und zeigte den<br />

Kampfrichtern Fehler, die bei einer Meisterschaft<br />

entweder zum Punktabzug oder zur Disqualifikation<br />

führen. Interessant war hier die nahe Verwandtschaft<br />

zur Shotokan Kata Bassai Dai, aber in der<br />

anschließenden Bunkai zeigten sich dann doch elementare<br />

Unterschiede. Am Nachmittag war die alte<br />

Shito-Kata Panchu an der Reihe, welche den anwesenden<br />

Shotokanteilnehmern einige Schwierigkeiten<br />

mehr bereite. Hier gab es im Gegensatz zur<br />

Shito Bassai Dai keinen ähnlichen Vergleich mit der<br />

eigenen Stilrichtung. Tommy Morris ist ein großer<br />

Allrounder schlechthin. Nicht das er als Weltkampfrichter<br />

und Shito-Spezialist bereits ein großes Wissen<br />

mit sich trägt, nein er war und ist auch noch ein<br />

begehrter „Self-Defence“ Ausbilder. Seine Erfahrungen<br />

in der Selbstverteidigung brachte er am Schluss<br />

<strong>des</strong> Trainingstages sehr spannend und anschaulich<br />

rüber. Mit kleinen Storys über seine eigene Praxiserfahrung<br />

lockerte er dieses ernste Thema angenehm<br />

auf. Gut auch hier, dass immer die direkte Verbindung<br />

zum <strong>Karate</strong> bestehen blieb. Um sich auf diesem<br />

Gebiet jedoch keinen Illusionen hinzugeben,<br />

meinte Tommy: „When you are in a dangerous<br />

situation you have no time … you only can run fast,<br />

or you fight… and when you fight you must know<br />

that you win. Thomas Geiger hatte nach diesem<br />

intensiven Trainingstag noch ein besonderes Highlight<br />

auf Lager. Er organisierte einen Bus zu einem<br />

rustikalen Lokal, indem zu später Stunde ein Zau-<br />

lich – nicht zuletzt durch die Popularität der Referenten<br />

– auch vielen Kindern und Jugendlichen mit sich<br />

bringt, war es hoch interessant, aktiv zu erleben, wie<br />

an sich hoch komplexe Themen, z.B. einzelne Teile<br />

einer Kata Hangetsu bzw. Seisan, durch einfache<br />

Erklärung und praktiziertes Bunkai auch für absolute<br />

Anfänger nachvollziehbar werden. „Budo für Alle”<br />

stand dieses Mal unter dem Motto der ersten drei<br />

<strong>Karate</strong>-Kata, Heian Shodan, Nidan und Sandan,<br />

Tommy Morris<br />

berkünstler und Bauchredner so manchen BKB<br />

Funktionär auf dem Arm nehmen durfte. Für alle<br />

Kampfrichter war dies ein sehr interessantes und<br />

lehrreiches Wochenende. Aber auch durch die in<br />

Deutschland wenig vertretende Stilrichtung Shito-<br />

Ryu Shukokai wurde dieser Lehrgang für alle anderen<br />

Teilnehmer zu einem besonderen Höhepunkt.<br />

Die Stimmung in der Halle war sehr entspannt und<br />

Tommy verstand es selbst in englischer Sprache<br />

sein Wissen mit „feinem englischem Humor“ weiterzugeben.<br />

Am Sonntag rundete Klaus Sterba<br />

durch ein Kata-Spezial-Training für die Kampfrichter<br />

dieses erfolgreiche Wochenende ab. Für alle Teilnehmer<br />

und Verantwortlichen war nach diesem<br />

Lehrgang klar, dass Tommy Morris bestimmt nicht<br />

zum letzten Mal zu Besuch im Bayerischen Wald<br />

gewesen ist. Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen.<br />

Bericht und Bilder Melanie Müller<br />

BKB-Jukuren-Lehrgang am 24.02.2007 in Dietramszell<br />

jedoch nicht als komplexe, sondern in der Renshuho-<br />

Form geübt. Auch hier waren am Ende der Trainingseinheit<br />

viele Anfänger in der Lage alle 3 Übungsformen<br />

nacheinander in Rhythmus und Form korrekt zu<br />

laufen. Während im Oktober auf dem BKB-Jukuren-<br />

Lehrgang in Geisenfeld das 5-Organe-Qigong nach<br />

Prof. Ding Hongyu im Mittelpunkt stand, wurde den<br />

Teilnehmern diesmal das Muskel- und Knochen-<br />

Qigong nach Prof. Zhang Guang De nähergebracht.<br />

Da eigens für diesen Teil <strong>des</strong> Lehrganges einige Teilnehmer<br />

und auch die Ehegatten einzelner aktiver<br />

<strong>Karate</strong>-Ka gekommen waren, sollte – hier waren sich<br />

die Teilnehmer einig – Qigong oder auch Taijiquang<br />

künftig öfter auf der Tagesordnung stehen. Besonders<br />

gefreut haben wir uns über die Teilnahme von extra<br />

aus Baden-Württemberg angereisten interessierten<br />

<strong>Karate</strong>-Ka. Dies zeigt, daß der BKB mit seinem Jukuren-Programm<br />

im <strong>DKV</strong> richtungsweisend und beispielhaft<br />

ist. Christian Gembe<br />

Abt. <strong>Karate</strong> im TSV Dietramszell

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