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Insurance<br />
Veränderung des steuerlichen Umfelds<br />
Das Ansparen von Guthaben zur Altersversorgung<br />
mittels Lebensversicherungen<br />
wird <strong>in</strong> den meisten europäischen Staaten<br />
mit steuerlichen Anreizen gefördert. In<br />
den vergangenen Monaten s<strong>in</strong>d Trends<br />
dah<strong>in</strong>gehend zu beobachten, dass diese<br />
Anreizsysteme verändert werden. Verschiedene<br />
Staaten versuchen über die<br />
E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Stempelabgabe oder<br />
durch die Beschneidung der steuerlichen<br />
Privilegierung das eigene Steueraufkommen<br />
zu verbessern. Die Schweiz ist <strong>in</strong> dieser<br />
H<strong>in</strong>sicht ke<strong>in</strong>e Ausnahme. Bereits im<br />
Jahr 1998 wurde die Stempelsteuer auf<br />
e<strong>in</strong>malprämienf<strong>in</strong>anzierte Lebensversicherungen<br />
e<strong>in</strong>geführt. In den nachfolgenden<br />
zehn Jahren haben das Bundesgericht,<br />
die Steuerverwaltung und der<br />
Gesetzgeber die privilegierte Behandlung<br />
von Altersversorgungsleistungen und<br />
Renten zusehends beschnitten.<br />
Anpassung an neue Buchführungsvorschriften<br />
(IFRS 4 Phase 2)<br />
H<strong>in</strong>sichtlich der fi nanziellen Berichterstattung<br />
steht die Versicherungswirtschaft<br />
vor grossen Heraus<strong>for</strong>derungen.<br />
Nach der E<strong>in</strong>führung der Market-Consistent<br />
Embedded Values und des Swiss<br />
Solvency Tests werden im Moment auch<br />
die Buchführungsvorschriften unter IFRS<br />
mit der Anpassung des IFRS 4 (sogenannte<br />
Phase 2) geändert. Alle drei Konzepte<br />
bauen auf e<strong>in</strong>er marktkonsistenten Bewertung<br />
der versicherungstechnischen<br />
Rückstellungen auf. H<strong>in</strong>sichtlich der Bewertung<br />
von Verpfl ichtungen unterscheiden<br />
sich die drei Regelwerke <strong>in</strong>dessen<br />
wesentlich. Aus der Sicht aller Interessengruppen<br />
(Unternehmensführung, Analysten,<br />
Regulatoren) wäre e<strong>in</strong>e Kongruenz<br />
wünschenswert.<br />
Anpassung an neue regulatorische<br />
Bestimmungen<br />
Die F<strong>in</strong>ma hat <strong>in</strong> der Schweiz mit dem<br />
Swiss Solvency Test e<strong>in</strong> neues Zeitalter<br />
e<strong>in</strong>geläutet. Die marktkonsistente Bilanzierung<br />
aller Risiken erlaubt den Unternehmen<br />
e<strong>in</strong>e bessere Kontrolle der Risiken.<br />
Die neuen Vorschriften s<strong>in</strong>d unseres<br />
Erachtens e<strong>in</strong> Grund dafür, dass die Versicherungswirtschaft<br />
relativ gut durch die<br />
Krise gekommen ist. Es wäre jedoch verfehlt,<br />
die Regulierungsdichte nochmals zu<br />
erhöhen. Überdies besteht die Tendenz,<br />
die Versicherer und die Banken <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Bereichen mit der gleichen Elle zu<br />
messen, obwohl sich das Geschäftsmodell<br />
und die Risiken massiv unterscheiden.<br />
Fazit: Strategische Kursänderungen<br />
notwendig<br />
Die Versicherer müssen sich verändern,<br />
um für zukünftige Marktrisiken und die<br />
Weiterentwicklung gerüstet zu se<strong>in</strong>. Notwendig<br />
s<strong>in</strong>d hierzu Entscheidungen zur<br />
Gesamtstrategie (z. B. Spezialist versus<br />
Generalist, Fokus auf Qualität versus Kosten)<br />
und, daraus abgeleitet, die notwendigen,<br />
e<strong>in</strong>schneidenden Veränderungen des<br />
Angebots, der Preisgestaltung und des<br />
Umgangs mit dem Kunden. Es gibt ke<strong>in</strong>e<br />
One-Size-Fits-It-All-Lösung: Jedes Unternehmen<br />
ist <strong>in</strong>dividuell zu betrachten. Parallel<br />
zur Planung der notwendigen Massnahmen<br />
zur Veränderung ist e<strong>in</strong>e Durchsetzungsplanung<br />
aufzubauen.<br />
<strong>Insight</strong> F<strong>in</strong>ancial <strong>Services</strong> <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Frühjahr 2010<br />
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