GERMAN OPEN 2010 - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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Pony Express<br />
Studie zeigt: HERDA auch mit Augendefekten verbunden<br />
(Ramona Billing/qh-today.de) Ein Forschungsteam der Mississippi State<br />
University entdeckte bei unter HERDA leidenden American Quarter Horses<br />
auch bedeutende Defekte am Auge. Diese Kombination ist bereits aus der<br />
Humanmedizin vom sogenannten Ehlers-Danlos-Syndrom, der menschlichen Variante<br />
von HERDA, bekannt.<br />
Für die Studie wurden zehn HERDA-Träger und zehn gesunde Quarter Horses<br />
untersucht. Dabei kam folgendes heraus:<br />
* die Cornea ist bedeutend dünner als bei normalen Pferden<br />
* die Tränenproduktion ist größer<br />
* unter dem Mikroskop zeigten sich Bereiche mit wahllos verteilten<br />
Kollagenfasern<br />
* Geschwüre der Cornea kamen häufiger vor.<br />
„Studien zeigen, dass HERDA leider ein zunehmendes Problem wird“, so Dr.<br />
Ann Rashmir-Raven von der Großtierklinik der Michigan State University,<br />
College of Veterinary Medicine. Rashmir-Raven hat bereits mehrfach zu<br />
diesem Thema publiziert. „Nach unseren Schätzungen tragen 28 Prozent der<br />
Cuttingpferde das Gen.“ Quelle: The Horse<br />
Hochansteckende Infektiöse Anämie breitet sich weiter<br />
in Hessen aus / Nun auch Rheinland-Pfalz betroffen<br />
In Hessen gibt es mehrere Fälle der hochgradig ansteckenden Infektiösen<br />
Anämie der Einhufer. Erkrankte Pferde wurden im Vogelsbergkreis, in<br />
Ahnatal-Weimar, in Gladenbach (Landkreis Marburg-Biedenkopf), im Schwalm-<br />
Eder-Kreis, im Lahn-Dill-Kreis, im Landkreis Fulda und im Landkreis Kassel<br />
entdeckt. Auch im Süden von Rheinland-Pfalz ist die Infektiöse Anämie mittlerweile<br />
bei einem Pferd aufgetreten.Das Virus ist durch illegal importierte<br />
Pferde eines Händlers aus Rumänien nach <strong>Deutschland</strong> gelangt. Dieser<br />
Händler soll in zwei Jahren 70 Pferde nach <strong>Deutschland</strong> verkauft haben, die<br />
bevorzugt an Freizeitreiter gegangen sind. In Rumänien ist der Virus noch<br />
verbreitet. Nicht auszuschließen ist, dass noch weitere, nicht amtlich bekannte<br />
Pferde illegal von Rumänien nach <strong>Deutschland</strong> gebracht wurden. Alle<br />
Pferdehalter von aus Rumänien eingeführten Pferden sollten sich daher umgehend<br />
mit dem zuständigen Veterinäramt in Verbindung setzen.<br />
Die Inkubationszeit für Pferde und andere Einhufer kann mehrere Monate<br />
betragen. Für den Menschen ist die Viruserkrankung ungefährlich. In<br />
<strong>Deutschland</strong> kommt die Ansteckende Blutarmut nur sporadisch vor; Auslöser<br />
waren bislang immer infizierte Tiere. In der häufigsten Form verläuft die<br />
Krankheit ohne klinische Symptome. „Die Tiere zeigen keine Auffälligkeiten<br />
– durch Stressfaktoren kann sich dies allerdings ändern“, informiert<br />
Dr. Sabine Kneißl, Veterinäramtsleiterin des Landkreises Kassel. Tiere,<br />
die symptomlos erkranken, sind jedoch lebenslang Träger des Virus und eine<br />
ständige Ansteckungsgefahr. Erkrankte Tiere mit Symptomen haben hohes Fieber,<br />
punktförmige Blutungen, Muskelschwäche oder Schwellungen. Auch plötzliche<br />
Todesfälle ohne vorherige Anzeichen seien ein Hinweis auf Ansteckende<br />
Blutarmut. Müdigkeit, Leistungsabfall, Abmagerung und Blutarmut sind<br />
chronische Symptome der Krankheit. Wichtige Überträger sind blutsaugende<br />
Insekten: hauptsächlich Bremsen, weniger Mücken und Stechfliegen. Die Erkrankung<br />
ist daher im Wesentlichen an das Vorkommen der Insekten gebunden<br />
und tritt gehäuft im Sommer in der Nähe von Bächen, Seen und in Feuchtgebieten<br />
auf. Dr. Kneißl: „Einen weiteren Übertragungsweg stellen mit Blut<br />
kontaminierte Instrumente dar, Infektionen sind auch über den Deckakt, bei<br />
Fohlen im Mutterleib oder über die Milch möglich“.<br />
Das Kreisveterinäramt rät daher allen Pferdehaltern Mittel anzuwenden, die<br />
Insekten vom Pferd fernhalten. Auf Weiden und Paddocks ist stehendes Wasser<br />
zu vermeiden. Sowieso vermieden werden sollte der gemeinsame Gebrauch<br />
von Sattelzeug und Bürsten. Pensionsstallbetreiber sollten auf die Durchführung<br />
von Bluttests mit entsprechender Dokumentation im Pferdepass vor<br />
Neuanstallungen bestehen.<br />
Die Ansteckende Blutarmut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Tiere mit<br />
unklaren Symptomen sollten sofort dem Haustierarzt vorgestellt werden. Bei<br />
Seuchenverdacht ist das zuständige Veterinäramt unverzüglich zu benachrichtigen.<br />
Erkrankte Tiere müssen eingeschläfert werden, da eine Therapie<br />
oder eine Impfung weder möglich noch erlaubt ist. „Jeder Pferdebesitzer<br />
muss sein Tier bei der Tierseuchenkasse melden – dort gibt es unter bestimmten<br />
Voraussetzungen Entschädigungszahlungen“, weist Dr. Kneißl abschließend<br />
auf eine weitere Vorgabe hin.<br />
WESTERNREITER – Oktober <strong>2010</strong><br />
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