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Debizz #87

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debizz BUSINESS NEWS BUSINESS DUALE AUSBILDUNG debizz<br />

IAC eröffnet neue<br />

Produktionsanlage in Rumänien<br />

Der US-Automobilzulieferer International<br />

Automotive Components<br />

(IAC) weihte im Oktober des<br />

laufenden Jahres eine neue Fertigungsstätte<br />

im rumänischen Balş ein.<br />

In der Fabrik sind rund 250 Mitarbeiter<br />

beschäftigt und die Produktionsfläche<br />

beträgt 15.000 Quadratmeter.<br />

Hier fertigt IAC Instrumententafeln,<br />

Mittelkonsolen, Dachhimmel sowie<br />

die Türverkleidungen für den Ford B-<br />

Max, der im 25 Kilometer entfernten<br />

Craiova vom Band läuft. Im Verbund<br />

von insgesamt über 90 Standorten<br />

weltweit rangiert Balş auf Position 27<br />

der Fertigungsstandorte in Europa.<br />

Siemens<br />

unterstützt TU<br />

in Cluj-Napoca<br />

Siemens România weihte<br />

Ende Oktober das<br />

Automatisierungslabor<br />

der Technischen UniversitätCluj-Napoca/Klausenburg<br />

ein. Das neue Labor für<br />

Automatisierungen wurde<br />

von Siemens ausgestattet<br />

und die Anwendungssoftware,<br />

mit der die Anlagen<br />

gesteuert werden, sind<br />

von dem Siemens-Partner<br />

Evopro entwickelt worden.<br />

Die Zusammenarbeit mit<br />

der Universtität stellt eine<br />

Priorität für den Konzern<br />

dar, der so Ingenieure mit<br />

Potenzial in technischen<br />

Bereichen über Integrationsprogrammerekrutieren<br />

kann. „Forschung<br />

ist wesentlich für jede<br />

Ingenieurswissenschaft.<br />

Durch die Einweihung dieses<br />

Labors tragen wir zur<br />

praktischen Ausbildung<br />

der Ingenieure von morgen<br />

bei”, sagte Daniel Barciuc,<br />

Country Division Lead I IA<br />

DT Siemens SRL.<br />

Siemens blickt in Rumänien<br />

auf eine über 100 Jahre<br />

Automobilzulieferer<br />

nimmt Produktion in<br />

Rumänien auf<br />

„Diese Investition ist ein wichtiger<br />

Meilenstein in der auf profitables<br />

Wachstum ausgerichteten Unternehmensstrategie.<br />

Mit der neuen<br />

Produktionsanlage ist IAC strategisch<br />

gut aufgestellt, um zukünftig<br />

weitere mögliche Automobilkunden<br />

in der Region zu beliefern.“ so James<br />

Kamsickas, Präsident und CEO der<br />

IAC Group. Wie das Unternehmen mitteilte,<br />

werde in Balş erstmals die neue<br />

Fast-Kast-Technologie einsetzt. Sie<br />

verbindet thermoplastische Polyolefine<br />

und Polyvinyl-Chlorid-Kunststoffe zu<br />

qualitativ hochwertigen Oberflächen,<br />

heißt es.<br />

langeTradition zurück und<br />

bietet Lösungen in den Bereichen<br />

Energie, Gesundheit<br />

und Industrie. Der Sitz des<br />

Unternehmens ist in Bukarest,<br />

doch Zweigstellen<br />

befinden sich in Braşov/<br />

Kronstadt, Cluj-Napoca/<br />

METRO WILL<br />

REAL ALS LAN-<br />

DESGESELL-<br />

SCHAFTEN VER-<br />

KAUFEN<br />

Real, die rumänische Einzelhandels-<br />

Tochter des Düsseldorfer Konzerns<br />

Metro, steht Medienberichten<br />

zufolge zum Verkauf. Laut<br />

Handelsblatt erwägt der<br />

Konzern die Zerschlagung des<br />

internationalen Geschäfts der<br />

Supermarktkette Real. Metro-<br />

Chef Koch hatte am vergangenen<br />

Dienstag gesagt, ein Verkauf<br />

des Auslandsgeschäfts von Real<br />

sei eine Möglichkeit und eine<br />

Entscheidung würde bis Jahresende<br />

fallen. Real ist mit 108 Märkten in<br />

Russland, Polen und Rumänien<br />

sowie in der Türkei vertreten. In<br />

Deutschland gibt es 312 Standorte.<br />

Die Einzelhandelskette beschäftigt<br />

insgesamt knapp 50.000 Menschen.<br />

Real Hypermarket Romania startete<br />

2006 in Rumänien und betreibt<br />

derzeit 24 Standorte.<br />

Ingenieursstudenten<br />

der TU Cluj-Napoca<br />

freuen sich<br />

über modernste<br />

Lehrmittel<br />

Klausenburg, Constanţa,<br />

Craiova, Galaţi, Iaşi/Jassy,<br />

Oradea/Großwardein,<br />

Ploieşti, Sibiu/Herrmanstadt,<br />

Târgu Mureş und Timişoara/<br />

Temeswar. Landesweit<br />

beschäftigt der Konzern<br />

etwa 2.100 Mitarbeiter.<br />

Foto: www.sxc.hu, Siemens România<br />

Best-Practice-<br />

Modell für Rumänien<br />

Das Problem ist allseits bekannt: Rumänien fehlen die Fachkräfte. Universitäten sind attraktiv, bieten<br />

sie doch bei recht geringen Einstiegshürden und etwas Geduld ein Dokument mit Aussicht auf mehr<br />

Lohn bei der Ersteinstellung und gleichzeitig ein Sprungbrett für eine Karriere im Ausland. All das<br />

kann keine Berufsausbildung - sofern diese überhaupt existiert.<br />

Besonders den Investoren aus dem<br />

deutschsprachigen Raum, die<br />

Kosten- und Standortvorteile<br />

wie Sprachkenntnisse in Rumänien<br />

nutzen wollen, fehlen aber<br />

gerade Mitarbeiter, die einen Beruf ausüben<br />

können. Mit Hochschulabsolventen - die<br />

meist auch nicht auf dem letzten Stand der<br />

akademischen Kenntnisse sind - kann kein<br />

Kostendruck bekämpft und auch kaum eine<br />

Maschine fachgerecht bedient werden. Daher<br />

versprechen sich erstmals 13 Unternehmen wie<br />

INA Schaeffler (Maschinenbau), Continental<br />

und Dräxlmeier (Automobilzulieferer) oder<br />

Premium Aerotec (Flugzeugbau) - um nur<br />

einige der 13 zu nennen - in Zusammenarbeit<br />

mit dem Deutschen Wirtschaftsklub Kronstadt<br />

DWK und der Stadtverwaltung von Braşov/<br />

Kronstadt, dieses Problem nun mittels einer<br />

Berufsschule in den Griff zu bekommen.<br />

Aufgebaut ist die "Școala Profesională Germană<br />

Kronstadt" nach dem deutsch-österreichischen<br />

Modell der dualen Ausbildung. In einer<br />

zweijährigen Ausbildungszeit zu Berufen<br />

wie CNC-Fräser, Elektromechaniker oder<br />

(in Zukunft) Schweißer, kombinieren die<br />

SCHON JETZT IST KLAR, DASS DIESES<br />

ANGEBOT DIE NACHFRAGE BEI WEITEM NICHT<br />

BEFRIEDIGEN KANN<br />

Berufsschüler Praktikum und Theorie-<br />

Unterricht - im ersten Jahr in einem Verhältnis<br />

von 60 zu 40 Prozent der Unterrichtszeit;<br />

im zweiten überwiegt dann der praktische<br />

Unterricht mit 75 Prozent der Ausbildung.<br />

Den Schülern winken sowohl eine Vergütung<br />

von 400 Lei (etwa 90 Euro) im Monat, die<br />

zu gleichen Teilen vom Staat und von den<br />

involvierten Unternehmen getragen werden,<br />

als auch ein Abschlusszertifikat, das in Europa<br />

anerkannt ist.<br />

Derzeit stehen im ersten Jahr 228 Studienplätze<br />

zur Verfügung, doch schon jetzt ist klar, dass<br />

dieses Angebot die Nachfrage bei Weitem<br />

nicht befriedigen kann. Die Berufsbildung<br />

ist in Rumänien kein Novum, sondern eine<br />

Wiederentdeckung. Bis vor wenigen Jahren<br />

erledigten dies Berufsschulen, Relikte aus der<br />

kommunistischen Industrialisierungszeit.<br />

Dort wurde dann allerdings zu viel Theorie<br />

Eröffnung der<br />

Deutschen Berufsschule<br />

Kronstadt im<br />

September<br />

gepaukt und zu wenig Praktisches beigebracht.<br />

Abgänger mussten das Praktische "on the fly"<br />

am Arbeitsplatz erlernen.<br />

Der DWK-Vorsitzende Werner Braun sah die<br />

Chance einer Berufsausbildung und ergriff sie,<br />

nach dem Motto „Wenn niemand die Ausbildung<br />

übernehmen will, so machen es eben wir",<br />

wie Braun gegenüber der ADZ formulierte.<br />

Hilfe kam erst im Februar dieses Jahres vom<br />

damaligen Bildungsminister Daniel Funeriu.<br />

Der studierte Chemiker stellte den nötigen<br />

Gesetzesrahmen auf zur Wiedereinführung<br />

des Berufsunterrichts - nach Modellen aus<br />

dem deutschsprachigen Wirtschaftsraum.<br />

Das zählt für Funeriu auch zu seinen größten<br />

Erfolgen als Minister. Im aktuellen Projekt<br />

sieht er auch "ein Best-Practice-Modell für<br />

Rumänien", wie er anlässlich der Eröffnung<br />

der Deutschen Berufsschule Kronstadt im<br />

September erklärte. <br />

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Foto: Primăria Municipiului Braşov<br />

von Markus Kleininger

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