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debizz BUSINESS NEWS BUSINESS DUALE AUSBILDUNG debizz<br />
IAC eröffnet neue<br />
Produktionsanlage in Rumänien<br />
Der US-Automobilzulieferer International<br />
Automotive Components<br />
(IAC) weihte im Oktober des<br />
laufenden Jahres eine neue Fertigungsstätte<br />
im rumänischen Balş ein.<br />
In der Fabrik sind rund 250 Mitarbeiter<br />
beschäftigt und die Produktionsfläche<br />
beträgt 15.000 Quadratmeter.<br />
Hier fertigt IAC Instrumententafeln,<br />
Mittelkonsolen, Dachhimmel sowie<br />
die Türverkleidungen für den Ford B-<br />
Max, der im 25 Kilometer entfernten<br />
Craiova vom Band läuft. Im Verbund<br />
von insgesamt über 90 Standorten<br />
weltweit rangiert Balş auf Position 27<br />
der Fertigungsstandorte in Europa.<br />
Siemens<br />
unterstützt TU<br />
in Cluj-Napoca<br />
Siemens România weihte<br />
Ende Oktober das<br />
Automatisierungslabor<br />
der Technischen UniversitätCluj-Napoca/Klausenburg<br />
ein. Das neue Labor für<br />
Automatisierungen wurde<br />
von Siemens ausgestattet<br />
und die Anwendungssoftware,<br />
mit der die Anlagen<br />
gesteuert werden, sind<br />
von dem Siemens-Partner<br />
Evopro entwickelt worden.<br />
Die Zusammenarbeit mit<br />
der Universtität stellt eine<br />
Priorität für den Konzern<br />
dar, der so Ingenieure mit<br />
Potenzial in technischen<br />
Bereichen über Integrationsprogrammerekrutieren<br />
kann. „Forschung<br />
ist wesentlich für jede<br />
Ingenieurswissenschaft.<br />
Durch die Einweihung dieses<br />
Labors tragen wir zur<br />
praktischen Ausbildung<br />
der Ingenieure von morgen<br />
bei”, sagte Daniel Barciuc,<br />
Country Division Lead I IA<br />
DT Siemens SRL.<br />
Siemens blickt in Rumänien<br />
auf eine über 100 Jahre<br />
Automobilzulieferer<br />
nimmt Produktion in<br />
Rumänien auf<br />
„Diese Investition ist ein wichtiger<br />
Meilenstein in der auf profitables<br />
Wachstum ausgerichteten Unternehmensstrategie.<br />
Mit der neuen<br />
Produktionsanlage ist IAC strategisch<br />
gut aufgestellt, um zukünftig<br />
weitere mögliche Automobilkunden<br />
in der Region zu beliefern.“ so James<br />
Kamsickas, Präsident und CEO der<br />
IAC Group. Wie das Unternehmen mitteilte,<br />
werde in Balş erstmals die neue<br />
Fast-Kast-Technologie einsetzt. Sie<br />
verbindet thermoplastische Polyolefine<br />
und Polyvinyl-Chlorid-Kunststoffe zu<br />
qualitativ hochwertigen Oberflächen,<br />
heißt es.<br />
langeTradition zurück und<br />
bietet Lösungen in den Bereichen<br />
Energie, Gesundheit<br />
und Industrie. Der Sitz des<br />
Unternehmens ist in Bukarest,<br />
doch Zweigstellen<br />
befinden sich in Braşov/<br />
Kronstadt, Cluj-Napoca/<br />
METRO WILL<br />
REAL ALS LAN-<br />
DESGESELL-<br />
SCHAFTEN VER-<br />
KAUFEN<br />
Real, die rumänische Einzelhandels-<br />
Tochter des Düsseldorfer Konzerns<br />
Metro, steht Medienberichten<br />
zufolge zum Verkauf. Laut<br />
Handelsblatt erwägt der<br />
Konzern die Zerschlagung des<br />
internationalen Geschäfts der<br />
Supermarktkette Real. Metro-<br />
Chef Koch hatte am vergangenen<br />
Dienstag gesagt, ein Verkauf<br />
des Auslandsgeschäfts von Real<br />
sei eine Möglichkeit und eine<br />
Entscheidung würde bis Jahresende<br />
fallen. Real ist mit 108 Märkten in<br />
Russland, Polen und Rumänien<br />
sowie in der Türkei vertreten. In<br />
Deutschland gibt es 312 Standorte.<br />
Die Einzelhandelskette beschäftigt<br />
insgesamt knapp 50.000 Menschen.<br />
Real Hypermarket Romania startete<br />
2006 in Rumänien und betreibt<br />
derzeit 24 Standorte.<br />
Ingenieursstudenten<br />
der TU Cluj-Napoca<br />
freuen sich<br />
über modernste<br />
Lehrmittel<br />
Klausenburg, Constanţa,<br />
Craiova, Galaţi, Iaşi/Jassy,<br />
Oradea/Großwardein,<br />
Ploieşti, Sibiu/Herrmanstadt,<br />
Târgu Mureş und Timişoara/<br />
Temeswar. Landesweit<br />
beschäftigt der Konzern<br />
etwa 2.100 Mitarbeiter.<br />
Foto: www.sxc.hu, Siemens România<br />
Best-Practice-<br />
Modell für Rumänien<br />
Das Problem ist allseits bekannt: Rumänien fehlen die Fachkräfte. Universitäten sind attraktiv, bieten<br />
sie doch bei recht geringen Einstiegshürden und etwas Geduld ein Dokument mit Aussicht auf mehr<br />
Lohn bei der Ersteinstellung und gleichzeitig ein Sprungbrett für eine Karriere im Ausland. All das<br />
kann keine Berufsausbildung - sofern diese überhaupt existiert.<br />
Besonders den Investoren aus dem<br />
deutschsprachigen Raum, die<br />
Kosten- und Standortvorteile<br />
wie Sprachkenntnisse in Rumänien<br />
nutzen wollen, fehlen aber<br />
gerade Mitarbeiter, die einen Beruf ausüben<br />
können. Mit Hochschulabsolventen - die<br />
meist auch nicht auf dem letzten Stand der<br />
akademischen Kenntnisse sind - kann kein<br />
Kostendruck bekämpft und auch kaum eine<br />
Maschine fachgerecht bedient werden. Daher<br />
versprechen sich erstmals 13 Unternehmen wie<br />
INA Schaeffler (Maschinenbau), Continental<br />
und Dräxlmeier (Automobilzulieferer) oder<br />
Premium Aerotec (Flugzeugbau) - um nur<br />
einige der 13 zu nennen - in Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen Wirtschaftsklub Kronstadt<br />
DWK und der Stadtverwaltung von Braşov/<br />
Kronstadt, dieses Problem nun mittels einer<br />
Berufsschule in den Griff zu bekommen.<br />
Aufgebaut ist die "Școala Profesională Germană<br />
Kronstadt" nach dem deutsch-österreichischen<br />
Modell der dualen Ausbildung. In einer<br />
zweijährigen Ausbildungszeit zu Berufen<br />
wie CNC-Fräser, Elektromechaniker oder<br />
(in Zukunft) Schweißer, kombinieren die<br />
SCHON JETZT IST KLAR, DASS DIESES<br />
ANGEBOT DIE NACHFRAGE BEI WEITEM NICHT<br />
BEFRIEDIGEN KANN<br />
Berufsschüler Praktikum und Theorie-<br />
Unterricht - im ersten Jahr in einem Verhältnis<br />
von 60 zu 40 Prozent der Unterrichtszeit;<br />
im zweiten überwiegt dann der praktische<br />
Unterricht mit 75 Prozent der Ausbildung.<br />
Den Schülern winken sowohl eine Vergütung<br />
von 400 Lei (etwa 90 Euro) im Monat, die<br />
zu gleichen Teilen vom Staat und von den<br />
involvierten Unternehmen getragen werden,<br />
als auch ein Abschlusszertifikat, das in Europa<br />
anerkannt ist.<br />
Derzeit stehen im ersten Jahr 228 Studienplätze<br />
zur Verfügung, doch schon jetzt ist klar, dass<br />
dieses Angebot die Nachfrage bei Weitem<br />
nicht befriedigen kann. Die Berufsbildung<br />
ist in Rumänien kein Novum, sondern eine<br />
Wiederentdeckung. Bis vor wenigen Jahren<br />
erledigten dies Berufsschulen, Relikte aus der<br />
kommunistischen Industrialisierungszeit.<br />
Dort wurde dann allerdings zu viel Theorie<br />
Eröffnung der<br />
Deutschen Berufsschule<br />
Kronstadt im<br />
September<br />
gepaukt und zu wenig Praktisches beigebracht.<br />
Abgänger mussten das Praktische "on the fly"<br />
am Arbeitsplatz erlernen.<br />
Der DWK-Vorsitzende Werner Braun sah die<br />
Chance einer Berufsausbildung und ergriff sie,<br />
nach dem Motto „Wenn niemand die Ausbildung<br />
übernehmen will, so machen es eben wir",<br />
wie Braun gegenüber der ADZ formulierte.<br />
Hilfe kam erst im Februar dieses Jahres vom<br />
damaligen Bildungsminister Daniel Funeriu.<br />
Der studierte Chemiker stellte den nötigen<br />
Gesetzesrahmen auf zur Wiedereinführung<br />
des Berufsunterrichts - nach Modellen aus<br />
dem deutschsprachigen Wirtschaftsraum.<br />
Das zählt für Funeriu auch zu seinen größten<br />
Erfolgen als Minister. Im aktuellen Projekt<br />
sieht er auch "ein Best-Practice-Modell für<br />
Rumänien", wie er anlässlich der Eröffnung<br />
der Deutschen Berufsschule Kronstadt im<br />
September erklärte. <br />
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Foto: Primăria Municipiului Braşov<br />
von Markus Kleininger