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ETF-Magazin: "Vorsicht, Falle!" (Q3-2009) - Börse Frankfurt

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Asset-Management<br />

und Risikostruktur. Entsprechende Regelungen stecken<br />

hauptsächlich den Handlungsspielraum und den<br />

Rahmen der Geldanlage ab. Damit ist es aber nicht getan,<br />

denn anschließend muss die Bank oder der Spezialfondsmanager<br />

im Rahmen dieser Richtlinien die<br />

Geldanlage umsetzen und in einem fortlaufenden Berichtswesen<br />

darüber Auskunft geben.<br />

Für die verantwortlichen Kämmerer tauchen bei der<br />

Implementierung derartiger Richtlinien schnell mehrere<br />

Fragen auf:<br />

■ Erfolgt die Umsetzung im Sinne der Kommune, und<br />

passen die gewählten Anlagen auch wirklich in das<br />

vorher defi nierte Rahmenwerk sowie zum gewünschten<br />

Rendite-Risiko-Verhältnis?<br />

■ Kann ich mich darauf verlassen, dass die Manager<br />

den Rahmen einhalten?<br />

■ Sind Strategien und Handlungen der Anlagemanager<br />

sowie die von ihnen eingesetzten Finanzprodukte<br />

nachvollziehbar und verständlich?<br />

■ Welche Kosten fallen an, und stehen sie in einem gesunden<br />

Verhältnis zu den Erträgen?<br />

■ Wie schnell kann das Gesamtdepot auf Cash-Positionen<br />

gestellt werden?<br />

■ Verstehe ich das Berichtswesen der Vermögensverwalter,<br />

und enthält es alle Informationen, die ich für<br />

eine Beurteilung brauche?<br />

■ Welche Fragen stelle ich in der nächsten Anlageausschusssitzung,<br />

und wie bereite ich mich darauf vor, um<br />

auf Augenhöhe mit den Managern zu sprechen?<br />

Kommunale Investoren müssen sich ihrer hohen<br />

Verantwortung für die Entwicklung des ihnen anvertrauten<br />

Vermögens bewusst sein. Diese Verantwortung<br />

kann nicht an die Bank oder den Vermögensverwalter<br />

delegiert werden. Erfolgreiches Anlagemanagement<br />

fängt beim Anleger an. Die Anlageverantwortlichen<br />

der Kommune sind gefordert, die hierfür notwendigen<br />

Maßnahmen und Schritte zu unternehmen. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei eine Anleger-Vermögensverwaltung,<br />

die auf den Grundpfeilern von Transparenz und<br />

Kommunikation beruht und über die Ziele, Inhalte<br />

und eingesetzten Instrumente im Anlagemanagement<br />

der Bank informiert. Um den Rahmen abzustecken,<br />

bedarf es geeigneter vertraglicher Grundlagen, aussagekräftiger<br />

Anlagerichtlinien und vor allem eines<br />

leistungsfähigen Risikomanagements und Vermögens-<br />

Controllings, mit dem die Tätigkeit der beauftragten<br />

Anlagemanager überwacht wird.<br />

Ständige Kontrolle. Ein derartiges Controlling wird<br />

etwa im Runderlass des nordrhein-westfälischen Innenministeriums<br />

vom 25. Januar 2005 gefordert. Danach<br />

ist es ist nicht ausreichend, die Kontrolle nur einmal<br />

jährlich vorzunehmen. Im Kern fordert der Runderlass<br />

24<br />

eine fortlaufende Überwachung der Geldanlagen. Vor<br />

diesem Hintergrund sind die Kämmerer aufgefordert,<br />

ein Risikomanagement umzusetzen, das die laufende<br />

Überwachung der Verwaltung der kommunalen Gelder<br />

zum Gegenstand hat und das Ziel verfolgt, nachteilige<br />

Entwicklungen und Risiken frühzeitig zu erkennen, um<br />

gezielt und rechtzeitig Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

einsetzen zu können. Für die Verfolgung dieses Ziels<br />

– Absicherung des liquiden Vermögens gegen nachteilige<br />

Entwicklungen und dessen risikooptimierte Steuerung<br />

– ist Transparenz unabdingbar. Diese Transparenz<br />

will die Kommune schaffen, indem sie ein „externes“<br />

Vermögens-Controlling einrichtet, das alle relevanten<br />

Informationen fortlaufend systematisch erfasst und das<br />

die Basis für eine aussagekräftige Analyse beziehungsweise<br />

gemeinsame Bewertung darstellt.<br />

Gefahren im Blick. Ein professionelles Risikomanagementsystem<br />

verschafft dem Kämmerer Transparenz<br />

und erfüllt darüber hinaus noch eine Vielzahl weiterer<br />

Funktionen. So werden die Anlageverantwortlichen der<br />

Kommune angeregt, sich permanent mit der gewählten<br />

Anlagestruktur und Produktwahl auseinanderzusetzen,<br />

ein hohes Maß an Eigenverantwortung zu übernehmen<br />

und nicht in Durchschnittsrenditen, sondern<br />

in absoluten Zahlen zu rechnen. Risiko-Controlling bedeutet<br />

außerdem natürlich die fortlaufende Überprüfung,<br />

ob die Anlagerichtlinien eingehalten und die individuellen<br />

Zielvorgaben erreicht werden. Zudem wird<br />

regelmäßig abgeglichen, ob die defi nierten Produktbedingungen<br />

beziehungsweise die allgemeinen Emissionsbedingungen<br />

erfüllt werden.<br />

Letztendlich mündet dieser Prozess in einer besseren<br />

Kommunikation zwischen dem Vermögensverwalter<br />

und der investierenden Kommune und fördert nebenbei<br />

die ständige Diskussion darüber, was die Anlagemanager<br />

dürfen und was nicht. Den Verantwortlichen<br />

der Kommune ermöglicht diese intensive Zusammenarbeit<br />

eine objektive Analyse der Leistungsfähigkeit der<br />

Managerqualität und führt schlussendlich zur Steigerung<br />

des Wohlfühlfaktors. Die Anlagemanager werden<br />

bei den regelmäßigen Check-ups und Diskussionen<br />

angeregt, den Anleger hinsichtlich der besten Asset-<br />

Allocation respektive der geeigneten Rendite-Risiko-<br />

Struktur zu beraten, und können so den Kämmerer bei<br />

der Beantwortung interner Anfragen oder der Vorbereitung<br />

auf Ausschusssitzungen unterstützen. Gemeinsam<br />

können Kommune und Anlageberater darüber hinaus<br />

an der Weiterentwicklung der Anlagestruktur, an ihrer<br />

Optimierung und Ähnlichem arbeiten.<br />

Außer zu einem Höchstmaß an Transparenz, um besser<br />

begründete Entscheidungen zu treffen, sowie zur<br />

professionellen Absicherung des liquiden Vermögens

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