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ETF-Magazin: "Vorsicht, Falle!" (Q3-2009) - Börse Frankfurt

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Asien-<strong>ETF</strong>s<br />

Name/Basiswert Anbieter ISIN Kosten p. a. verwaltetes<br />

in Prozent Vermögen<br />

MSCI India Lyxor FR0010361683 0,85 567 Mio. Euro<br />

FTSE Xinhua China 25 db x-trackers LU0292109856 0,60 226 Mio. Euro<br />

MSCI Far East ex-Japan iShares DE000A0HGZS9 0,74 1306 Mio. Euro<br />

DJ Stoxx Asia/Pacifi c ex-Japan Easy<strong>ETF</strong> FR0010636514 0,55 22 Mio. Euro<br />

Nikkei-225 Comstage LU0378453376 0,45 44 Mio. Euro<br />

Breite Streuung<br />

Wer in Aktien aus Asien investieren möchte, wird bei Exchange<br />

Traded Funds (EFTs) schnell fündig. Es existieren<br />

<strong>ETF</strong>s auf einen oder mehrere Märkte. Wer mit einem Fonds<br />

den ganzen Fernen Osten mit Ausnahme Japans abdecken<br />

will, greift etwa zum MSCI-Far-East-ex-Japan-<strong>ETF</strong> von<br />

iShares. Dieser Indexfonds spiegelt die Wertentwicklung<br />

von 369 asiatischen Unternehmen wider – breiter kann<br />

man mit einem Schlag kaum anlegen. Den größten Anteil<br />

haben Finanzwerte mit 30 Prozent. Danach kommen<br />

Technologietitel (18 Prozent) und Industriekonzerne (zwölf<br />

Prozent). Mit einer Gewichtung von jeweils über vier Prozent<br />

sind Samsung und China Mobile die größten Positionen.<br />

In eine ähnliche Richtung geht der DJ Stoxx Asia/<br />

Pacifi c von Easy<strong>ETF</strong>. Er enthält 214 Positionen, die größ-<br />

Sachs wird das reale BIP-Wachstum der Weltwirtschaft<br />

<strong>2009</strong> bei 1,5 Prozent liegen – die BRIC-Staaten Brasilien,<br />

Russland, Indien und China dürften dazu rund 90<br />

Prozent beitragen. Im Jahr 2000 waren es noch 27 Prozent,<br />

2007 gut 49 Prozent. Der Anteil aller Schwellenländer<br />

am Weltwirtschaftswachstum könnte sich <strong>2009</strong><br />

auf 125 Prozent belaufen – Abzüge gehen vor allem<br />

aufs Konto der Industrieländer. Bezogen auf die weltweite<br />

Kaufkraft, stieg die Leistung der Emerging Markets<br />

von 37 Prozent (1995) auf inzwischen fast 45 Prozent.<br />

2020 sollen es knapp zwei Drittel sein.<br />

Vertrauen in Asien. Ohnehin scheint das Vertrauen der<br />

Anleger in die asiatischen Märkte hoch zu sein; Südamerika<br />

und Afrika wirken derzeit zu instabil, zu riskant<br />

und zu wenig transparent. Über Osteuropa braut<br />

sich ein wahres Sturmtief zusammen, das Bankensystem<br />

wackelt, Währungen sind unter Druck, Kreditausfälle<br />

belasten. Dagegen scheinen die Asiaten das Gewitter<br />

bereits hinter sich zu haben, denn ihre <strong>Börse</strong>n<br />

gerieten schneller und stärker unter die Räder als die<br />

westlichen Finanzplätze. Bis zu seinem Tiefpunkt verlor<br />

der Hongkonger Hang-Seng-Index zwischen Januar<br />

und Ende Oktober 2008 über 60 Prozent, der Shanghai-Composite<br />

und der Shenzhen-Composite gaben<br />

gar um 70 Prozent nach. Zum Vergleich: Der Abschlag<br />

te ist der australische Rohstoffriese BHP Billiton mit<br />

8,7 Prozent.<br />

Wer es spezieller mag, setzt direkt auf China oder Indien.<br />

Der FTSE/Xinhua-China-25-Index bildet die Wertentwicklung<br />

25 chinesischer Blue Chips ab. Er umfasst die nach<br />

Marktkapitalisierung größten und ausreichend liquiden<br />

Werte. Die Alternative ist der <strong>ETF</strong> von Lyxor – nur liegt<br />

hier der Fokus nicht auf China, sondern auf Indien. Anleger,<br />

die in Japan investieren möchten, konzentrieren sich<br />

auf den Nikkei-225. Seit März konnte der Leitindex um<br />

knapp 40 Prozent zulegen – trotz negativer Wirtschaftsdaten.<br />

Möglicherweise könnte Japan <strong>2009</strong> sogar positiv<br />

überraschen. Der <strong>ETF</strong> von Comstage bildet den Nikkei-225<br />

eins zu eins ab.<br />

beim Euro-Stoxx-50 und beim S&P-500 lag in dieser Periode<br />

nur bei jeweils rund 40 Prozent.<br />

Auch die Gewinnerwartungen wurden drastisch reduziert:<br />

Die aktuellen Konsensschätzungen liegen weit<br />

unter den tatsächlichen Ergebnissen aus dem Jahr<br />

2007. Danach sollen etwa in China die Unternehmensgewinne<br />

zwischen 2007 und <strong>2009</strong> um 30 Prozent sinken.<br />

In Indien und Singapur liegt die Prognose bei 40<br />

Prozent, Thailand und die Philippinen kommen auf ein<br />

Minus von 45 Prozent, in Taiwan erwartet man einen<br />

Rückgang von 70 Prozent. Die Firmen, die im MSCI-<br />

Asia-Index (ohne Japan) zusammengefasst sind, sollen<br />

<strong>2009</strong> im Durchschnitt 55 Prozent weniger verdienen als<br />

noch 2007. Die Zahlen sind nicht nur realistisch, sondern<br />

markieren das untere Ende. Gemessen am Kurs-<br />

Gewinn-Verhältnis, liegen fast alle Märkte wieder auf<br />

dem Niveau, das sie 2003 oder 2004 hatten.<br />

So schließt sich auch der Kreis zu den Bergen. Weltweit<br />

gibt es 14 Gipfel, die höher sind als 8000 Meter.<br />

Sie alle stehen in Asien, im Zentrum der Emerging<br />

Markets – und sie alle lassen weltweit die längsten Aufstiege<br />

zu. Buchstäblich. Eine gewisse Symbolik kann<br />

man dieser Tatsache nicht absprechen.<br />

THORSTEN JACOBS<br />

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