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Methoden und Entwicklung Teil 1.pdf - Pädagogische Hochschule ...

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Theorie<br />

ausgeschöpft. <strong>Teil</strong>elemente wie Cruppenpuzzle oder Kugellager werden sicherlich von<br />

Kollegen, die in ihrem Unterricht die Schüler in Cruppenarbeitsphasen selbständig arbeiten<br />

lassen, bereits eingesetzt.<br />

Die WELL-<strong>Methoden</strong> setzen immer eine Veränderung der Rollen von Lehrern <strong>und</strong><br />

Schülern voraus. Sie vereinen fachliche, methodische <strong>und</strong> soziale Kompetenzen <strong>und</strong><br />

führen zu einer Stärkung des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten bei den Schülern.<br />

Diese übernehmen Schritt für Schritt Funktionen des Lehrers. Er wiederum unterstützt<br />

die Schüler bei ihrer Vorbereitung <strong>und</strong> korrigiert gegebenenfalls Fehler. Die Lernenden<br />

lernen den ,,Stoff" nicht nur, sondern sie planen auch die Stoffvermittlung. Als Lehrer<br />

geben Sie Kontrolle auf Kosten eigener Sicherheit ab, Sie werden nicht mehr der<br />

,,Macher" sein <strong>und</strong> ,,alles im Criff" haben. Vielmehr beraten Sie bei derVorbereitung,<br />

greifen während der Erarbeitung helfend ein, lenken bei Bedarf, achten auf sachliche<br />

Richtigkeit <strong>und</strong> fördern den Prozess durch individuelle Hilfe, durch Wertschätzung,Zutrauen<br />

<strong>und</strong> Lob.<br />

WELL beansprucht Vorbereitungs- <strong>und</strong> Unterrichtszeit: Zeit bei der Vorbereitung<br />

für die Zusammenstellung von geeignetem Unterrichtsmaterial, Zeit beim Einführen der<br />

<strong>Methoden</strong>. Die <strong>Methoden</strong>kompetenz der Schüler muss erweitert <strong>und</strong> gefestigt werden,<br />

denn ohne das Beherrschen von geeigneten Lesetechniken ist es den Lernenden nur<br />

schwer möglich, Experlen zu werden. Die Unterrichtspraxis zeigt, dass auch das Lehren<br />

von den Schülern gelernt werden muss. Meist sind mehrere ,,WEll-Durchgänge" notwendig,<br />

damit die Lernenden im Umgang mit den <strong>Methoden</strong> sicher werden <strong>und</strong> sich<br />

gute Lernerfolge einstellen. Manchmal entsteht eine laute Geräuschkulisse, die ablenken<br />

kann. Ob die Schüler tatsächlich immer über das Thema reden, kann nicht überprüft<br />

werden. Eine weitere Einschränkung besteht in leistungsschwachen Lernpartnern. Bei<br />

sehr schwachen Schülern können in der Vermittlungsphase Probleme auftauchen, da sie<br />

Cas erworbene Wissen aus der Expertenphase oft nur unzureichend weitergeben können.<br />

Hier kann eine Dopplung Abhilfe schaffen, d.h. jeweils zwei Experten vermitteln<br />

ihr Wissen gemeinsam.<br />

Diesen Einschränkungen stehen unbestritten positive Effekte gegenüber. Aktuelle<br />

Forschungsergebnisse (Wahl, 2OO5) belegen, dass mit WELL-<strong>Methoden</strong> ein größerer<br />

Lernerfolg erreicht werden kann. Durch die intensive individuelle Auseinandersetzung<br />

mit dem Lerninhalt <strong>und</strong> das wechselseitige Erklären kommt es im Vergleich zum herkömmlichen<br />

Unterricht zu einem vergleichsweise hohen Lernzuwachs. Durch die Vernetzung<br />

des erworbenen Wissens vor allem in der Wiederholungs- <strong>und</strong> Vertiefungsphase<br />

kann der zu lernende lnhalt leichter <strong>und</strong> dauerhafter behalten werden. Wenn<br />

die Schüler darauf angewiesen sind, sich gegenseitig Dinge zu erklären, setzen sie sich<br />

wirklich mit dem lnhalt auseinander <strong>und</strong> denken darüber nach.<br />

Auch wird von positiven Effekten auf Motivation, Kompetenzerleben der Schüler<br />

sowie auf das soziale Klima berichtet. Schüler trainieren ihre Sozialkompetenz. Dabei<br />

wird nicht nur Verantwortungsbewusstsein gefördert, sondern auch Eigenschaften wie<br />

Rücksichtnahme, Höflichkeit, Cenauigkeit <strong>und</strong> Verbindlichkeit. Schüler übernehmen<br />

Verantwortung in WEll-Arrangements: für ihr eigenes Lernen sowie für das Lehren<br />

der Mitschüler. Dies steigert das Cefühl, sich als selbstwirksam zu erleben. Häufig angewandt,<br />

können WELL-<strong>Methoden</strong> im Laufe der Zeitdie sozialen Beziehungen <strong>und</strong> damit<br />

das soziale Klima in der Klasse positiv verändern.<br />

Beobachtungen aus der Praxis zeigen, dass die Redeanteile der Schüler deutlich steigen,<br />

da der Lehrer eine andere Rolle im Unterricht einnimmt. lnhalte werden aus Schülerperspektive<br />

gesehen <strong>und</strong> an Mitschüler vermittelt. Durch die vielfältigen Lernpartner-

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