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Methoden und Entwicklung Teil 1.pdf - Pädagogische Hochschule ...

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36<br />

Praxis<br />

@ x& -m &<br />

& * & a & An Vorwissen <strong>und</strong> Erfahrungen anknüpfen<br />

Ein neues Thema oder eine neue Unterrichtseinheit wird vorgestellt. Die Lehrkraft<br />

fragt die Lernenden im gelenkten Cespräch nach themenbezogenen Sachverhalten; ein<br />

Unterrichtsgeschehen mit wenigen Aktiven entsteht, Die Leistungsträger teilen schnell<br />

ihr Wissen mit, der überwiegende <strong>Teil</strong> der Klasse schweigt. lst der Lehrende mit den<br />

Antworten zufrieden, geht es weiter im Stoff. Haben alle stillen Schüler wirklich nichts<br />

zu sagen?<br />

Als Einstieg in eine neue Lerneinheit bietetsich geradezu an, die Schülerersteinmal<br />

,,lnventur" machen zu lassen. Allein oder in Kleingruppen können sie herausfinden ,,Wie<br />

viel Vorwissen haben wir schon zum neuen Unterrichtsthema?" Das hat den Vorteil,<br />

dass die Schüler (<strong>und</strong> auch der Lehrer) entdecken, was sie bereits wissen, wo interessante<br />

Anknüpfungspunkte sind <strong>und</strong> welchen Lernbedarf sie haben. Wissen als Voraussetzung<br />

für Können hat in unserer Cesellschaft noch oft einen negativen Beigeschmack.<br />

Wissen ansammeln sei etwas für weniger intelligente Menschen, während intelligente<br />

Köpfe sich auch so helfen könnten. Neuere Ergebnisse der Kognitionsforschung zeigen<br />

jedoch deutlich: nicht lntelligenz, sondern breit <strong>und</strong> flexibel einsetzbares Wissen ist der<br />

Schlüssel zum Können (Stern, 2006).<br />

Schachl (2005) formuliert ,,lnteresse wecken" als eine Celingensbedingung für Lehren<br />

<strong>und</strong> Lernen. Neugierde seidie beste Voraussetzung, um Neues aufzunehmen. lnteresse<br />

an einem Thema setze positive Cefühle frei, eine unverzichtbare Basis für effektives<br />

Lernen. Interesse <strong>und</strong> Vorwissen steuern den Crad der allgemeinen Aufmerksamkeit im<br />

Unterricht wesentlich mit. Lerninhalte werden umso nachhaltiger im Cedächtnis gespeichert,<br />

je mehr anschlussfähiges Vorwissen bereits vorhanden ist. Sehr vereinfacht<br />

kann man sagen, dass das Wissensgedächtnis verschiedene Module (sog. ,,Schubladen")<br />

hat, die miteinanderverb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> in denen die unterschiedlichen Aspekte<br />

des Lerninhalts gespeichert werden. Dabei gilt, dass das Abrufen der lnformationen<br />

besser funktioniert, wenn ein lnhalt parallel in mehreren Schubladen abgelegt wird <strong>und</strong><br />

bereits lnhalte in einem Modul vorhanden sind (Roth, 2OO2). Lehrer sollten deshalb eine<br />

genaue Vorstellung davon haben, welche Lernvoraussetzungen ihre Schüler mitbringen,<br />

um daran anzuknüpfen. Das eingangs beschriebene Unterrichtsgespräch entspricht diesem<br />

Cebot sicher nicht.<br />

Die <strong>Methoden</strong> in diesem Kapitel sind so ausgewählt, dass sie Denk- <strong>und</strong> Sprechanlässe<br />

ermöglichen <strong>und</strong> alle Schüler zur Mitarbeit einladen, möglichst oft in Paaren oder<br />

Kleingruppen.<br />

w€b!ipp<br />

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Elsbeth. vq4:linlelligenz; Schqbladendelker,<strong>und</strong> temifpenl.-zum unrgairg mit:unter-<br />

schiedlichen Lernvoraussetzungen.<br />

http://www.stabi.hs-bremerhaven.de/1fi /html / stem schrY"F6der.pdf (29.05.2006)

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