K>MOBIL 33 Ausgabe Juni 2009 (deutsch) - Kirchhoff Gruppe
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K><strong>MOBIL</strong> <strong>33</strong> // platzhalter!<br />
Automobilzulieferindustrie <strong>2009</strong><br />
r Bitte anschnallen: gefährliche Straße voraus! Ein Blick in die Kristallkugel ...<br />
t 06<br />
Das Jahr 2008 beendete mit dem abrupten Abbruch<br />
der Automobilverkäufe im vierten Quartal eine<br />
über fünf Jahre lang anhaltende Wachstumsphase<br />
der globalen Automobilindustrie (siehe Chart 1).<br />
Der drastische Rückgang der letzten drei Monate<br />
führte dazu, dass weltweit nur noch 69 Mio. Fahrzeuge<br />
gebaut wurden, das sind 4 % weniger als<br />
im Jahr davor.<br />
Grund war die weltweite Finanzkrise; interessanterweise<br />
teilt man seither die Weltwirtschaft in<br />
eine Finanzwirtschaft und eine Realwirtschaft.<br />
Leider kann jedoch die eine ohne die andere nicht<br />
funktionieren. Es ist daher oberste Priorität, eine<br />
funktionierende Bankenwirtschaft zur Unterstützung<br />
der Realwirtschaft wiederherzustellen. Hier<br />
sind in erster Linie die Banken selbst gefragt, aber<br />
auch die Politik. Sie muss Rahmenbedingungen<br />
schaffen, die es den Banken ermöglichen, ihre Kredite<br />
zu wirtschaftlichen Konditionen zu vergeben.<br />
Der zweitwichtigste Faktor zur Überwindung der<br />
Krise ist die Rückgewinnung des Konsumentenvertrauens,<br />
Zitat von Ludwig Erhard: „Das Schlimmste<br />
in einer Krise ist die Furcht vor der Furcht.“<br />
Wie wird <strong>2009</strong>, wie werden die Folgejahre in der<br />
globalen Automobilindustrie verlaufen?<br />
Das renommierte Prognoseinstitut CSM wagt hierzu<br />
die folgende Prognose: <strong>2009</strong> wird weltweit<br />
einen Rückgang von 16 % auf 52 Mio. produzierte<br />
Fahrzeuge bringen, wobei Nordamerika mit 27 %<br />
und Westeuropa mit 20 % am meisten zu leiden<br />
haben werden (siehe Chart 2 und 3). Das ist die<br />
schlechte Nachricht.<br />
Die gute Nachricht: Im Jahr <strong>2009</strong> wird die Talsohle<br />
erreicht, ab 2010 wird es, wenn auch langsam,<br />
wieder aufwärtsgehen. Die Produktionszahlen von<br />
2007 werden nach dieser Prognose frühestens 2012<br />
wieder erreicht werden.<br />
Die automobile Welt wird sich in dieser Zeit verändern.<br />
Die Hersteller werden nicht umhinkommen,<br />
ihre weltweit geschätzte Überkapazität von 15 Mio.<br />
Einheiten drastisch zu reduzieren, um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Die Anzahl der globalen Zulieferer<br />
wird sich weiter reduzieren. Überleben werden nur<br />
die, die sich in den letzten Jahren entsprechend strategisch<br />
auf die Krise vorbereitet haben, die sich durch<br />
Finanzkraft, Technologiestärke, Wachstum versprechende<br />
Absatzmärkte und Führungsqualität vom<br />
Durchschnitt abheben. KIRCHHOFF Automotive<br />
gehört aus unserer Sicht in diesen Kreis.<br />
Wichtig für unseren Heimatstandort: Das Deutschland<br />
der Zukunft sind Menschen, die sich weiterbilden<br />
wollen, denn Wissen ist Vergangenheit, und das<br />
reicht für die Zukunft nicht aus. Flexibilität und Qualität<br />
sind genauso gefragt wie der positive Glaube an<br />
die Zukunft: Wir schaffen es!<br />
Familiengeführte Unternehmen setzen erfolgreich<br />
seit langem Human Value gegen Shareholder-Value.<br />
Und: Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus<br />
zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet<br />
Gefahr, das andere Gelegenheit. Können wir sie<br />
nutzen? Yes, we can!<br />
Ulrich G. Schröder