Forschungsbericht - Katholische Stiftungsfachhochschule (KSFH)
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allem in der Familiensoziologie, in der Anthropologie und teilweise in der Alters-<br />
soziologie Verwendung. In ihr geht es um „(...) die verwandtschaftlichen Ab-<br />
stammungsrelationen in direkt auf- und absteigender Linie (Eltern, Kinder,<br />
Großeltern etc.)“ (Majce 1998, S. 4 ff.). Auch der Stammbaum ist mit diesem<br />
Konzept der Generation verwandt.<br />
Die zweite Gebrauchsweise benutzt den Begriff Generation im Sinne von „Ko-<br />
horte“. Dieser Gebrauch findet insbesondere unter den Demographen und den<br />
quantitativmakrosoziologisch orientierten Wandlungs- und Strukturanalytikern<br />
Verwendung und formulierte eine beispielhafte Definition für diesen soziologi-<br />
schen Ansatz. Unter Kohorte sind Personen innerhalb einer geographisch oder<br />
sonst wie abgegrenzter Population, die während einer gegebenen Zeitspanne<br />
dasselbe signifikante Lebensereignis erfahren gemeint. Handelt es sich bei die-<br />
sem „signifikanten Ereignis“ um die Geburt, ist die Kohorte zum Beispiel eine<br />
Geburtenkohorte.<br />
Als dritte Gebrauchsweise findet der Begriff Generation Verwendung im Sinne<br />
einer Lebensphase, die teilweise auch als Altersstufe oder Altersgruppe be-<br />
zeichnet wird. Der vierte Generationsbegriff steht in der Tradition Karl Mann-<br />
heims, die bereits in der allgemeinen Definition des Begriffes Generation erläu-<br />
tert wurde. Zusammenfassend lässt sich hierzu sagen, dass er sich auf annä-<br />
hernd Gleichaltrige bezieht, die unter ähnlichen historischen Begebenheiten<br />
aufwuchsen. Dabei ist von Bedeutung, dass hierdurch ähnliche Arten des Den-<br />
kens und Handelns entstehen (vgl. Majce 1998, S. 4 ff.).<br />
Dem vorliegenden Bericht liegt die Generationendefinition des Soziologen<br />
Francoise Höpfinger zugrunde.<br />
Dieser differenziert die Verwendung des Terminus „Generation“ in einer Syste-<br />
matik dreier Generationenbegriffe (vgl. Höpfinger 1999 zitiert in FfG -Studie<br />
2005, S. 51-55). Danach hat der Begriff „Generation“ in der Forschung einen<br />
● pädagogischen Aspekt: es gibt eine vermittelnde, lehrende und eine<br />
lernende, aneignende Generation. Aufgrund der rasanten Entwicklung<br />
der Wissensgesellschaft wird diese Beziehung z. T. aufgehoben oder<br />
umgekehrt,<br />
● einen familiären Aspekt: es gibt die Abfolge von Familienangehörigen<br />
in der Großeltern-, Eltern- und Kindergeneration. Dem familiären Gene-<br />
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