Forschungsbericht - Katholische Stiftungsfachhochschule (KSFH)
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gende Kommunikation dar (vgl. Schröer 2007, S. 1). Bei der Frage nach dem<br />
gelingenden Dialog zwischen den Generationen spielt auch der Faktor „Kultur“ /<br />
„Ethnizität“ eine entscheidende Rolle. Im Zuge der Entwicklung Deutschlands<br />
zu einem Einwanderungsland begegnen sich in den Kommunen nicht nur unter-<br />
schiedliche Generationen, sondern unterschiedliche Generationen aus ver-<br />
schiedensten Kulturen. Der Umstand, dass die Zahl der immer älter werdenden<br />
Menschen in Deutschland generell zunimmt, betrifft damit gleichermaßen auch<br />
die Migrantenbevölkerung (vgl. Hahn 2011, S. 36 ff.). In einer Studie zur Erfor-<br />
schung von ethnischen Differenzierungen in Beratungsgesprächen der Altenhil-<br />
fe wurde aufzeigt, dass der Faktor „Ethnizität“ nicht unerheblich für den Ablauf<br />
des Hilfeprozesses ist. Insbesondere erschwert die sprachliche Differenz die Si-<br />
tuation, sodass die Beratenden ihrer Rolle kaum nachgehen können. „Die Wir-<br />
kungsweise ethnischer Differenzierungen im Rahmen von Kontaktaufbau und<br />
Beziehungsgestaltung ist kontingent“. Dabei wurde aufgezeigt, dass die Ethni-<br />
sierungen die Beziehungen zwischen BeraterInnen und Ratsuchenden sogar<br />
belasten. In besonderen Fällen kann die Ethnizität sogar als Beziehungsbehin-<br />
derer bezeichnet werden (vgl. Hahn 2011, S. 218).<br />
„Miteinander sprechen“ im intergenerationellen sowie im interkulturellen Dialog<br />
kann erfolgreich gestaltet werden, wenn der Dialog in einem Drei-Schritt erfolgt,<br />
die einer Unterstützung bedarf. Hierzu zählt zunächst das „akustische und se-<br />
mantische Verstehen“, d. h. die Nachricht kann durch Sinnesorgane aufgenom-<br />
men, vom Gehirn verarbeitet und darüber hinaus adäquat interpretiert werden<br />
(vgl. Koptelzewa 2003, S. 8f., Geiser 2009, S. 54f.). Dafür bilden jedoch sprach-<br />
liche, kulturelle und persönliche Unsicherheiten sowie Wahrnehmungen ent-<br />
sprechende Hürden. Vor dem Hintergrund benötigt es „Verständnis“ (zweiter<br />
Schritt), wofür wiederum die Empathiefähigkeit und das Interesse an der Be-<br />
gegnung von Bedeutung sind. Ein solches Verständnis ist jedoch wiederum von<br />
gesellschaftlicher Kategorisierungen, Einstellungen und Erwartungen abhängig.<br />
Unterstützend für den intergenerativen Dialog von Generationen und Kulturen<br />
ist dabei das Wissen (dritter Schritt) über Kommunikationsprozesse und deren<br />
sozialen sowie kulturellen Hintergründen. Dies bedeutet, dass auf der Basis von<br />
„Selbstreflexion“, „Wissen“ und „Analyse von Ungleichheiten“ Verständigung<br />
erst möglich ist. Hierzu bedarf es insbesondere der Einigung der Kommunikati-<br />
onsteilnehmerInnen über die Gültigkeit von Botschaften sowie die Anerkennung<br />
des Gegenübers (vgl. Schröer 2007, S.2). Gerade für das Arrangement „inter-<br />
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