Liebe Leserinnen und Leser, Inhaltsverzeichnis - Katholische ...
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Dr. Chung-Mi HwangBo aus Südkorea lehrt<br />
im Winteresemester 2010/2011 an der KSFH<br />
interkulturelle Ethik<br />
Info<br />
Im Rahmen des von den Frauenbeauftragten<br />
der bayerischen<br />
Hochschulen für angewandte<br />
Wissenschaften entwickelten<br />
Förderprogramms für Wissenschaftlerinnen<br />
„rein in die Hörsäle“<br />
wird die Gastprofessur<br />
durch Mittel der Bayerischen<br />
Staatsregierung, des Bayerischen<br />
Staatsministeriums für Wissenschaft,<br />
Forschung <strong>und</strong> Kunst, gefördert.<br />
Gastdozentin aus Südkorea<br />
Dezember 2010<br />
Für das Winteresemester 2010/2011 ist Dr. Chung-Mi HwangBo als Gastdozentin<br />
für interkulturelle Ethik an der KSFH tätig. Unterkunft hat sie<br />
bei der Kommunität Venio gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist sehr glücklich über die Gastfre<strong>und</strong>schaft,<br />
die sie dort erfährt.<br />
Dr. Chung-Mi HwangBo stammt aus Südkorea, studierte dort bereits Erziehungswissenschaften<br />
<strong>und</strong> Philosophie an der Yon-Sei-Universität in Seoul<br />
(B.A), <strong>und</strong> anschließend in Deutschland Philosophie, Sinologie <strong>und</strong> <strong>Katholische</strong><br />
Theologie in München (M.A). Sie hat 2004 im Fach Philosophie<br />
an der Universität Bonn (Dr. Phil.) promoviert. Ihre Arbeitsschwerpunkte<br />
sind antike <strong>und</strong> mittelalterliche Philosophie <strong>und</strong> Metaphysik, Ostasiatische<br />
Philosophie, insbesondere klassische chinesische Philosophie <strong>und</strong> Kunst.<br />
Dr. HwangBo hält derzeit an der KSFH verschiedene Seminare <strong>und</strong> Lehrveranstaltungen<br />
zum Thema „Interkulturelles Ethos“. Zu ihren zentralen<br />
Lehrinhalten gehört die interkulturelle Gr<strong>und</strong>legung der Ethik, die sich<br />
auf eine für alle Kulturen als gültig zu erweisende Verbindlichkeit bezieht.<br />
Dr. HwangBo versteht „Interkulturalität“ als dreifachen Bildungsbegriff : 1.<br />
Interkulturalität fordert von uns Bildung der Achtsamkeit hinsichtlich der<br />
Wahrnehmung <strong>und</strong> Erfahrung von Kulturen. 2. Interkulturalität als geistige<br />
Übung fordert ferner Bildung des Bewusstseins. Das bedeutet, dass<br />
Ideen wie Wahrheit <strong>und</strong> Gerechtigkeit, Güte <strong>und</strong> <strong>Liebe</strong> zu den leitenden<br />
Prinzipien der Handlung gehören. 3. Schließlich fördert die Interkulturalität<br />
die Bildung von Haltungen für unser Selbstsein als Personen. Das ist die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für Freiheit <strong>und</strong> Würde.<br />
Erfahrungsbericht von Dr. Chung-Mi HwangBo<br />
„Mir wurde spätestens nach zwei Wochen der Lehrerfahrung klar, dass<br />
ich meine Lehrveranstaltungen anders gestalten muss als bisher gewohnt.<br />
Die Studierenden haben mich schließlich zu mehr Kreativität inspiriert. Sie<br />
werden aktiv, wenn sie eine Arbeit selbst oder in der Gruppe organisieren<br />
können. Dann arbeiten sie auf eine Weise, die alle Sinne <strong>und</strong> Kräfte<br />
anspricht. Es ist für einen Dozenten eine w<strong>und</strong>erschöne Erfahrung, ihre<br />
Gesten, ihre Mimik <strong>und</strong> ihr Sprechen zu beobachten <strong>und</strong> auch zu spüren,<br />
wie ihre Zurückhaltung <strong>und</strong> Unsicherheit weicht. Die Lehrveranstaltungen<br />
bieten vor allem den Studierenden die Möglichkeiten, ihren Horizont hinsichtlich<br />
interkultureller Bildung zu erweitern.<br />
Eine Herausforderung für mich war, die philosophische Erkenntnis aus<br />
dem Fachwissen von einschlägigen Werken <strong>und</strong> der Kenntnis beider Kulturen<br />
in das Studium der Sozialen Arbeit zu vermitteln. Zur Einübung der<br />
Begriff e in ihrem spezifi schen Gebrauch musste ich die jungen Menschen<br />
an die ostasiatische Denkweise heranführen. In meinen Seminaren geht<br />
es im Wesentlichen um das Entdecken der verwandten ethischen Gr<strong>und</strong>züge<br />
in beiden Kulturen. Ich bin immer noch erstaunt, wie schnell die Studierenden<br />
ihre anfängliche Schüchternheit <strong>und</strong> Zurückhaltung überw<strong>und</strong>en<br />
haben <strong>und</strong> die fremden Laute der chinesischen oder altgriechischen<br />
Sprache in den M<strong>und</strong> nahmen. Drei Eigenschaften sind mir bei den Studierenden<br />
aufgefallen. Sie sind unbeschreiblich kreativ, kommunikativ <strong>und</strong><br />
konstruktiv. Sie sind sich ihres zukünftigen Berufes sehr bewusst. Allerdings<br />
ist in der Art, wie sie sich auf ihre zukünftige Tätigkeit vorbereiten,<br />
oftmals die Rollenverteilung von Sozialarbeitern <strong>und</strong> Klienten präsent. Ich<br />
versuche den Studierenden zu vermitteln, dass es unabhängig von ihrem<br />
zukünftigen Beruf wichtig ist, sich selbst <strong>und</strong> andere als Person ernst zu<br />
nehmen <strong>und</strong> sich dabei zu fragen, was es bedeutet, Person zu sein. Das ist<br />
eine Voraussetzung für ihre spätere Arbeit mit Klienten.“<br />
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