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ist doch jetzt, dass wir jenseits des klassischen Museumsbegriffs einen Zugang zu unseren<br />

Archiven, zu unseren Depots ermöglichen wollen. Dieser Zugang soll nicht in einer vorgegebenen<br />

kuratierten Form, sondern als interaktive Nutzung für das Publikum geschaffen<br />

werden.<br />

Ulrike Lehmann: Mit der Bedeutung, dass die Videos aus diesem kleinen Kasten herauskommen,<br />

aus diesem Guckkasten, der bei vielen dieser Archive, z.B. im Centre Pompidou<br />

und auch im ZKM die Form der Präsentation ist. Heute werden aber doch Videos in den<br />

Ausstellungen meist groß projiziert. Ist das vielleicht der,Hofgang' des zukünftigen Archivs?<br />

Heiner Holtappeis: Da sollte man vorsichtig sein, wir müssen bedenken, das sind<br />

Werke aus den 70er Jahren, die wurden für Monitore gemacht. Aus Entertainment-Bedürfnissen<br />

das Werk groß zu projizieren, heißt, seinen ursprünglichen Kontext zu verlassen. Das<br />

sind wichtige Fragen, die gestellt werden müssen. Ich bin davon überzeugt, dass die Museen<br />

sehr viel unternehmen müssen, um Erlebnis zu werden. Wir bewegen uns von der Informationsgesellschaft<br />

in eine Event-Gesellschaft, eine Erfahrungsgesellschaft. Es muss<br />

mehr sein. Einkaufen muss auch Spaß machen, also machen wir ,fun-shopping' als Freizeitgestaltung.<br />

Genauso müssen die Museen, muß die Kunst agieren. Wir müssen uns fragen,<br />

wie weit werden wir uns korrumpieren? Aber dass diese Entwicklung da ist, davon bin<br />

ich überzeugt. Wenn das künstlerische Konzeot dp«; KiinQtiorc ^,.,^,+ ui~:u*. .--. -^<br />

Marcel Schwierin: Ich möchte ein kleines Veto gegen unsere Begriffsverwendungen<br />

einbringen. Das d ritt häufigste Wort das wir benutzen, lautet „Archiv" .Ich glaube allerdings,<br />

wir reden gar nicht über Archive. George Legrady hat uns eine Sammlung präsentiert. Es<br />

gibt einen Unterschied zwischen einer Sammlung und einem Archiv und einem Museum und<br />

einer Bibliothek. Archive entstammen einem autoritären Raum, Rudolf Frieling hat darauf<br />

hingewiesen. D.h. jeder Archivar wird sagen, einem Archiv strömen ungefragt Text- oder<br />

Bildmengen zu, etwa aus Ministerien, aus Verwaltungen. Solche Dokumente wandern in Archive.<br />

Die Archive haben überhaupt nicht die Möglichkeit zu entscheiden. Das ist der Unterschied<br />

zu einer Sammlung und zu einem Museum und zu einer Bibliothek. Die können Aushfrr^J/<br />

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