04.08.2015 Views

026.pdf

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Eifelvon links nach rechts: Arno Schneider (Seniorenhausleiter), Tim Friesenhagen, Margit Göckemeyer(Bürgermeisterin Nideggen) und Matthias Wolter (Regionalleiter der Cellitinnen-Seniorenhäuser Düren).Bilder, die Licht ins Dunkel bringen„Bilderwelten Rureifel“ – außergewöhnliches Fotoprojekt im ChristinenstiftNideggen.Mit der zunehmend höheren Lebenserwartung der Menschen,steigt leider auch die Zahl derer, die an Altersdemenz erkranken.Ein Zustand, dem Senioreneinrichtungen alltäglich versuchen,etwas entgegenzustellen. Dass Kunst, genauer Fotokunst, dazubeitragen kann, dass Betroffene die Fotografien als Orientierungspunkte in ihrergewohnten Umgebung erleben, ist in jeder Hinsicht großartig. Diese grandioseIdee hatte Arno Schneider, Seniorenhausleiter des Christinenstiftes in Nideggen.Zusammen mit dem Fotografen Tim Friesenhagen entwickelte er ein Konzept, dasnun als Dauerausstellung für jeden Interessierten erlebbar ist. Auf insgesamt dreiEtagen der weitläufigen Senioreneinrichtung, tragen 58 großformatige und aufLeinwand gezogene Natur-, Landschafts- und Architekturfotografien dazu bei,dass die Senioren sich im Hause besser zu Recht finden. „Es ist eine große Freudezu sehen, wie unsere Bewohnerinnen und Bewohner die Fotoszenen sofort wiedererkennen und daran teilhaben, wie sich bei ihnen der Nebel des Vergessens einStück weit lichtet. So angeregt, kommen unsere Senioren sofort ins Gespräch –über das Abgebildete und auch über ihr Leben“, freut sich Arno Schneider.Genau solche Reaktionen haben sich er und der Fotograf Tim Friesenhagengewünscht. Insgesamt neun Monate hat sich der Kölner Fotograf zusammenmit Arno Schneider, mit der Kamera bewaffnet auf den Weg ins Umland desChristinenstiftes gemacht, um typische Landschaften und Gebäude einzufangen.Der Radius der Fotoexkursionen sollte dabei nicht weiter als acht Kilometer Luftlinievon der Senioreneinrichtung entfernt sein. In einer gekonnten Bildersprache,formal und ästhetisch gelungen, zeigt Friesenhagen Rureifel-Impressionen,wie die Liebesinsel und die Schöne Aussicht am Rursee bei Schmidt, denKrawutschke-Turm zwischen Bergstein und Zerkall, den Engelsblick, genauso wieWegkreuze und Kapellen. Traumhafte Aufnahmen, die durch Licht und Schatten,Materialien und Strukturen, Sichtweisen und Perspektiven die Einzigartigkeit derRureifel-Landschaften herausgearbeitet haben.Anregend und beruhigend wirken die Fotografien auf die Bewohnerinnenund Bewohner, erzählt Arno Schneider. Bewusst wurde bei der Installation derFotografien auf erklärende Texte verzichtet. „Wer das Abgebildete nicht soforteinordnen kann, der muss eben nachfragen“, so Schneider. Schließlich gehtes bei aller Kunst eben auch um Kommunikation. Der Wunsch, die Heimat insHaus zu holen, ist den beiden Protagonisten gelungen. Thematisch wurden dieBilder in die Bereiche Wasser, Landschaft und Häuser gegliedert und mit denFarbkonzepten der einzelnen Etagen des Christinenstiftes verknüpft. Kaumauf einer Etage angekommen, helfen die Farbkonzepte und nun auch dieFotografien den Bewohnern dabei, sich schnellstens zurechtzufinden.Für den Fotografen Tim Friesenhagen bedeutete die Arbeit über 10.000Aufnahmen, von denen nun 58 ihren Weg ins Christinenstift fanden. Erfreut sich vor allem über die vielen bewegenden Reaktionen der Betrachter:„Gerade auch von der menschlichen Komponente her war das mein bislangspannendster Auftrag.“ Was bleibt, ist der Wunsch, aus den vielen tollenAufnahmen, die die Stadt von ihrer schönsten Seite zeigen, einen Fotobandzu kreieren. „Vielleicht hat die Stadt Nideggen ja Interesse an einerZusammenarbeit“, so der Fotograf.20

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!