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Wohnen & Flüchtlinge

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THEMAEIN INTEGRATIONSPROJEKT, DAS FRÜCHTE TRÄGT – IN JEDER HINSICHTJäten, giessen,Wurzeln schlagenTEXT UND FOTO: BEN KRONSeit sechs Jahren betreibt das Heks Aargau/Solothurn dasProgramm «Neue Gärten»: Die gemeinsame Gartenarbeithilft Flüchtlingsfrauen, Land, Leute und Sprache kennen zulernen und sich selber in der neuen Heimat zu verwurzeln.Kartoffeln, Tomaten, Karotten, Buschbohnenund Lauch: Auf dem Areal in Baden-Rütihofwerden dieselben Nutzpflanzen angebautund geerntet wie in jedem anderenSchweizer Familiengarten. Um die Beetekümmern sich aber acht Frauen aus Zimbabwe,Palästina, Syrien, Libyen, Sri Lanka,Burma und Serbien. Sie sind Teilnehmerinnendes Programms «Heks Neue Gärten – Familiengärtenfür Flüchtlingsfrauen», dasvom Hilfswerk der Evangelischen KirchenSchweiz (Heks), Aargau/Solothurn, im Jahr2009 gestartet wurde.Das Heks pachtet dabei Gartenparzellenin öffentlichen Arealen, um diese zusammenmit Flüchtlingsfrauen zu bebauen und zupflegen. So lernen die Frauen die wichtigstenGartenarbeiten kennen, können ihreSprachkenntnisse verbessern, ihr allgemeinesSelbstwertgefühl stärken und Kontaktemit Einheimischen knüpfen, mit denen sieBeet an Beet im Garten arbeiten. Immerhinist der Familiengarten in der Schweiz traditionellnicht nur ein Nutzgarten, sondernauch ein Ort für soziale Kontakte.Austausch mit Einheimischen erwünschtDer Garten in Baden-Rütihof liegt auf einemStück Land, das die Reformierte KirchgemeindeBaden zur Verfügung stellt. Die gärtnerndenFlüchtlingsfrauen waren hier anfangsunter sich, doch 2013 erhielt man vonder Kirchgemeinde weitere Parzellen, damitdas Projekt zu einem interkulturellen Gartenerweitert werden konnte: Private haben dieneu dazugekommenen angrenzenden Parzellengepachtet, was den Austausch zwischenFlüchtlingsfrauen und Einheimischenfördert. «Dass hier möglichst oft gemeinsamgearbeitet und ein Austausch gepflegt wird,steht auf der Fahne unseres Gartens», soClaudia Rederer, Leiterin des Programms«Neue Gärten» beim Heks Aargau/Solothurn.An den anderen Standorten in Rheinfelden,Aarau, Buchs und Solothurn sind dieeinzelnen Projekte der «Neuen Gärten» jeweilsin öffentlichen Gartenarealen eingemietet,so dass auch hier nachbarschaftlicheKontakte möglich sind.Bei der Pflege ihrer Beete, Stauden undBüsche, zu der sich die Frauen jeden Montagnachmittagtreffen, werden sie von derGartenfachfrau Viviana Acquaroni vom Heksangelernt und unterstützt. Dazu kommen anjedem Standort mehrere freiwillige Helferinnen,ohne deren Mitarbeit das Projektnicht realisierbar wäre. Die Betätigung imeigenen Garten erfüllt dabei für die Teilnehmerinneneine Reihe von Funk tionen: «Ichversuche, den Frauen das Fachwissen zu vermitteln,um selbständig und biologisch gärtnernkönnen. Wir schauen zusammen an,welche Pflanzen bei uns gut gedeihen, wieman sie anbaut und pflegt und natürlichauch, wie man sie am Ende in der Küche verwendenkann», so Viviana Acquaroni.Nebenbei Deutsch lernenDie Gartensprache ist Hochdeutsch, wodurchdas Projekt ein niederschwelliges Angebotdarstellt, um erste Sprachkenntnissezu erwerben. Daneben lernen die Frauen die16 Juli/August 2015 – extra

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