WOHNZIMMERWohnung in einer renovierten Altstadtliegenschaft der Genossenschaft WAK, Elgg.Foto: Ursula Markus2 Juli/August 2015 – extra
EDITORIALINHALTCover: Flüchtlingsfrau in privater Unterkunft/Foto: Ursula MarkusDas Bild werde ich nie vergessen. Gluthitzeim Juli 2001, Siestazeit auf einer griechischenInsel. Vier zugesperrte Metallcontainerin der prallen Sonne, kleine Fensterhineingeschnitten und mit Gitterstäben versehen,an die sich Hände klammern. VieleAugenpaare, niemand spricht. Währendweiter vorne Touristen ahnungslos demQuai entlang schlendern, versuchen hier amHafen ende zusammengepferchte MenschenLuft zu erhaschen. Wie es in den Containerndrin sein muss, wagt man sich nicht vorzustellen.Ein genauerer Blick ist unmöglich,weil Uniformierte uns weggestikulieren.Kein förderlicher Anblick für Touristen.So kann man <strong>Flüchtlinge</strong> auch unterbringen.Ich bin ausgesprochen froh, sind wir inder Schweiz fern einer solch menschenunwürdigenPraxis und verfügen über professionelleInstitutionen, die sich um Asylbewerberkümmern. Trotzdem stehen diesein vielen Lebensbereichen vor riesigen Hürden.So auch beim <strong>Wohnen</strong>. Als Erstunterkünftedienen Empfangs- und Durchgangszentren– zweckdienlich, aber kein Ort zumLeben. Steht dann nach einem positivenAsyl entscheid die Wohnungssuche an, beginnendie Probleme erst richtig: Gemeindenhaben nicht genügend Angebote, und Privatereis sen sich auch nicht um Mieter, die desDeutschen nicht mächtig und von Sozial hilfeabhängig sind, bis sie eine Arbeit haben.Was geht das Baugenossenschaften an?Sie können schliesslich nicht jedes gesellschaftlicheProblem lösen und die Versäumnisseanderer ausbügeln. Stimmt. Und doch:Zu ihren zentralen Werten zählt Solidarität.In ihrer Charta bekennen sie sich dazu,Wohnraum für alle Bevölkerungskreise anzubietenund Schwache nicht auszugrenzen.Dass <strong>Flüchtlinge</strong> dazu zählen, ist unbestritten.Zeit also, sich der Diskussion zu stellen.Liza Papazoglou, Redaktorin2 Wohnzimmer4 ThemaWohnbaugenossenschaften und <strong>Flüchtlinge</strong>:Beziehung mit Hindernissen.8 PorträtDie syrische Familie El Soudi und zwei Dutzend weiterePersonen wurden von Verwandten in die Schweiz geholt.10 ThemaSteiniger Weg zum Zuhause: Die Wohnungssucheist für <strong>Flüchtlinge</strong> schwierig.12 ThemaVon Tamil bis Baseldytsch – die Basler GenossenschaftMietshäuser Syndikat rettet günstigen Wohnraum in Hausmit bunter Bewohnerschaft.14 InterviewIntegration ist die grösste Herausforderung, meintStefan Frey von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe.16 Integration«Heks Neue Gärten»: Ein Projekt, das in jeder HinsichtFrüchte trägt.18 Tipps19 GastkommentarDie Wohnungs-Odyssee von Emine Braun.20 RätselIMPRESSUMextraDie MieterzeitschriftAusgabe Juli/August 2015Herausgeber: WohnbaugenossenschaftenSchweiz, Verband der gemeinnützigenWohnbauträger, Bucheggstrasse 109,8042 Zürich, www.wbg-schweiz.chRedaktionelle Verantwortung:Liza Papazoglouwww.wbg-schweiz.ch/zeitschrift_wohnenwohnen@wbg-schweiz.chKonzeption, Layout, Druckvorstufe:Partner & Partner AG, www.partner-partner.chDruck: Stämpfli AG, BernJuli/August 2015 –extra3