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Natur und Umwelt • Bürger und Kommunen gemeinsam gegen Seismik Sechzig Bürgerinnen und Bürger aus Stelle, Oldendorf/Luhe, Amelinghausen, Raven und anderen Gemeinden im Aufsuchungsfeld Oldendorf/Luhe kamen in das Feuerwehrhaus Ashausen. Auf einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative „Kein Fracking in der Heide“ wurde ihnen der aktuelle Stand der Fracking- Vorbereitungen im Kreis Harburg vorgestellt. Dabei wurde klar: Um die Firma Kimmeridge zu stoppen, müssen nun Grundstückseigentümer und Kommunen aktiv werden. In den Aufsuchungsfeldern Oldendorf und Lüneburg sucht Kimmeridge nach Ölvorräten, die dann mit moderner Risikotechnik aus der Erde geholt werden sollen. Zunächst aber müssen die Vorräte jetzt ausfindig gemacht werden. Daher will die Firma demnächst seismische Untersuchungen durchführen. Dazu muss Kimmeridge mit 25 Tonnen schweren Spezialfahrzeugen öffentliche Straßen nutzen und Grundstücke befahren. Das kann man als Eigentümer, als Kommune (Gemeindestraßen) oder als Landkreis verbieten. Die BI verkaufte an diesem Abend einen ganzen Schwung gelber Schilder „Seismologische und geophysikalische Untersuchungen untersagt – Betreten verboten!“, mit denen in der nächsten Zeit Zäune und Tore versehen werden sollen. Demnächst wird dieses Schild auf der Homepage www.keinfracking-in-der-heide.de zum eigenen Ausdrucken zur Verfügung gestellt. Besonders die anwesenden Landwirte interessierten sich für Möglichkeiten, ihre Drainage- Rohre und Bewässerungssysteme vor Erschütterungsschäden zu bewahren. „Außerdem wird damit ein Zeichen gesetzt, dass wir in unserer agrarisch und touristisch geprägten Region keine Ölförderung wollen“, so eine Stimme aus dem Publikum. Es sollen Formblätter erstellt werden, mit denen Eigenheimbesitzer oder Landwirte dem Landesbergamt (LBEG) und der Firma mitteilen können, dass sie das Betreten ihrer Liegenschaft nicht gestatten. Das Begehungsverbot ist kein endgültiges „Aus“ für die Firma: Das LBEG kann ein Verbot außer Kraft setzen, wenn öffentliche Interessen das erfordern. Und für das LBEG besteht öffentliches Interesse vor allem im Interesse der Wirtschaft, mit Rohstoffen Geld zu verdienen. Die Interessen der Bevölkerung stellt das LBEG gemeinhin hinten an. Aber es dauert einige Zeit, die Verbote (wenn sie ausreichend massenhaft ausgesprochen werden) durch Entscheidung des LBEG zu ersetzen. In Sittensen hat das ausgereicht, um den Zeitplan der Firma PRD gehörig durcheinander zu bringen. Die Firma hat daraufhin das für seismische Untersuchungen vorgesehene Gebiet deutlich verkleinert und hat inzwischen sogar völlig das Feld geräumt, will also Deutschland verlassen. Dies kann zum Teil als Erfolg der Aktivitäten auch der Kommunen im Raum Scheeßel zu werten sein, die sich gegen die Erteilung von Betretungserlaubnissen eingesetzt haben. Den Rest hat Schleswig-Holstein mit seinem Heraufsetzen des Förderzinses von 20 auf 40 % erledigt und natürlich durch die weiterhin unklare Gesetzeslage zum Fracking durch unsere konstanten Abwehraktivitäten. (Anm. K. Otte) In ihrem fachlich anspruchsvollen Referat erläuterte Renate Maass von der BI, welche weiteren Verfahren insbesondere diese Firma Kimmeridge mit ihrem neuen, wissenschaftlich ausgewiesenen Mitarbeiter entwickelt: Die Analyse von Bohrkernen aus den letzten Jahrzehnten ermöglicht mit neuen Computerberechnungen die Konstruktion von Modellen, wie die Gesteinsschichten hier aussehen und wo konkret Lagerstätten zu erwarten sind. Und dann kommen die Probebohrungen. Von der Seite der Bürgerinitiative sollen Gemeinde- und Stadträte sowie Kreistag über die Thematik informiert und zur Stellungnahme aufgefordert werden. Erfahrungen aus benachbarten Regionen (Sittensen, Walsrode, Brandenburg) machen Mut, den Widerstand der Bürger und ihrer Vertreter in den Räten auf diese Art zu zeigen. Zuletzt hatte in Brandenburg die Aufsuchungsfirma Celtic GmbH aufgegeben, weil die Gemeinden konsequent die Zusammenarbeit verweigert und die Nutzung gemeindlicher Straßen untersagt hatten (1). In Walsrode weigert sich die Bürgermeisterin, der Firma Exxon das Befahren öffentlicher Straßen zu genehmigen – Exxon möchte dort doppelt so viel Lagerstättenwasser in geringer Tiefe versenken wie bisher (2). Die Anwesenheit zahlreicher Mitglieder des Steller Gemeinderates und auch des Kreistages zeigte, dass die Gemeinde- und Stadträte wach sind. Renate Maass fasste die Haltung der Anwesenden gegenüber der Aufsuchung und Förderung von Erdöl im Kreis Harburg knapp zusammen: „Dat wullt wi nich!“ Ein weiteres Thema der Informationsveranstaltung war die Unklarheit über die weitere Zukunft des Bewilligungsfeldes Meckelfeld, das die Gemeinden Seevetal und Stelle betrifft. Die momentan nicht genutzte Bewilligung kann jederzeit weiter zur Ölförderung eingesetzt werden. Aber die Bewilligung endet am 15. August 2015 und die Firma BEB (je zur Hälfte Shell und Exxon gehörend) hat sich bisher nicht erklärt, ob sie die Bewilligung auslaufen lässt oder im letzten Moment einen neuen Betriebsplan vorlegen will. Es geht dabei übrigens um das Gebiet mit dem äußerst seltenen Vorkommen von Schachbrettblumen in der Seeveniederung. Entweder würde das bei Förderung anfallende Lagerstättenwasser gleich hier wieder in die Erde verpresst – oder mit dem Abwasser von GdF Suez (Fleestedt, (2)) nach Harburg transportiert, wo es in einem Sinstorfer Wohngebiet versenkt wird. Da gibt es nur eine vernünftige Option: Schluss mit der Förderung! Auch für uns Bewohner des Aufsuchungsfeldes Oldendorf wird es langsam kritisch. Die oben erwähnte Überprüfung der Ölvorkommen durch die Firma Kimmeridge kann bereits in diesem Oktober zu den gefürchteten seismischen Untersuchungen führen. Diese werden in der Regel in den Wintermonaten von Oktober bis Februar durchgeführt werden. Für uns heißt dies: alle Bauern und Feldbesitzer aufzufordern, der Begehung nicht zuzustimmen! Schäden an Drainage- und anderen unterirdischen Rohren könnten nur durch vorherige Zustandsfeststellung im Anschluss an die seismischen Untersuchungen dem Verursacher in Rechnung gestellt werden. Wer diesen Nachweis nicht erbringt, geht leer aus. Aber das Wichtigste für uns: Es gibt keinen Grund, unsere schöne Heidelandschaft in einen Vorort von Dallas verwandeln zu lassen. Grund- und Oberflächenwasser- Belastungen durch giftige Lagerstättenwasser braucht wirklich niemand. Und schon gar nicht, dass wir hier in Niedersachsen bis an den Gartenzaun reichende Bohrstellen serviert bekommen – ohne dass irgendeine Behörde uns vor einer potenziellen Vergiftung mit krebserregenden, fruchtschädigenden und anderen Substanzen schützt. Allein das sollte uns ermutigen, unseren Schutz selbst in die Hand zu nehmen und eine Flora, Fauna und Menschen-verträgliche dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien durchzusetzen. (Anm. K. Otte) HEIDE INTAKT trifft sich im August und September wieder am: Mittwoch, den 19.8. um 19.30 Uhr im Amelinghaus Mittwoch, den 2.9. um 19.30 Uhr im Amelinghaus Seite 22
Natur und Umwelt • „Botschafter für Barrierefreiheit“ Sport Naturpark Lüneburger Heide übernimmt Patenschaft für Mehrgenerationen-Strandkorb Auch im Naturpark Lüneburger Heide wird man sich in den kommenden Monaten im Strandkorb vor Wind, Wasser oder Sonne schützen oder einfach seine Seele baumeln lassen können. Und, der Strandkorb ist ein ganz Besonderer unter Seinesgleichen. Denn er bietet neben zwei Sitzplätzen auch genügend Raum für einen Rollstuhl oder einen Kinderwagen unter seinem Dach. Er ist ein „Botschafter für die Barrierefreiheit.“ Der Naturpark Lüneburger Heide e.V. ist ein Strandkorb-Pate im Rahmen einer landesweiten Kampagne für Barrierefreies Reisen der Tourismus-Marketing- Niedersachsen (TMN). In den kommenden Monaten wird der Mehrgenerationen-Strandkorb an verschiedenen Orten im Naturpark stehen und Schutz und Erholung für Alle bieten. Den Auftakt hat der Strandkorb am Freitag, 7.8.2015 am Schafstall im Heidegarten in Schneverdingen und bietet dort im ganzen August ein Plus für große und kleine Reisende. Das Land Niedersachsen hat die Zielsetzung, das Thema der Inklusion in die touristische Angebotsstruktur zu implementieren und Maßnahmen zu ergreifen bzw. zu unterstützen, um Reisen für Alle in Niedersachsen so attraktiv und barrierefrei wie möglich zu gestalten. Mit der Produktion von sechs Mehrgenerationen – Strandkörben und der Aufstellung dieser „Botschafter für Barrierefreiheit“ an für Strandkörbe ungewöhnlichen Standorten wirbt die TMN gemeinsam mit den Partnern vor Ort für Barrierefreiheit in Niedersachsen, denn: Barrierefreiheit beginnt im Kopf! Der Naturpark Lüneburger Heide e.V. und Partner haben in den vergangenen Jahren schon einige Projekte für barrierefreies NaturErleben umgesetzt. So gibt es fünf leicht begeh- und befahrbare barrierefreie Erlebnis-Wege für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, zwei Kutschen, die Rollstühle und Kinderwagen mittels Rampe oder Fahrstuhl mitnehmen können oder zwei verleihbare „geländegängige Rollstühle“ (Joelette) die jedermann mit Unterstützung auch einen Aufstieg zum Wilseder Berg oder in unwegsamen Gelände ermöglichen. Mehr Infos unter: www.niedersachsen-barrierefrei.de und http://www.naturpark-lueneburger-heide.de/barrierefrei-imnaturpark/ Sport • MTV Lauftreff Seit 4 Jahren Nordic Walking mit SOS Hof Bockum Teilnehmern Kontinuierlich, Samstag für Samstag, Jahr für Jahr, treffen sich die Initiatorin der Gruppe Katrin Dräger, Marianne Witz, Thorsten Höller und Andreas Kraak zum Nordic Walking mit LLH-Trainer Rüdiger am Lopausee. Endlich wieder ein Abschlusslauf im Anfängerbereich Nach dreimonatigem Training konnten vier der ursprünglich sieben Anfänger den ersten Teil des halbjährigen Kursus erfolgreich abschließen. Für den kommenden Herbst und Winter hat sich die Gruppe mit neuen Jacken eingedeckt, so dass auch einem Training in der kalten Jahreszeit nichts mehr im Wege steht. Weiter so! MTV News: "Einfach bewegen, mit Schwung gesund".... Am Samstag, dem 12.09.bietet der MTV Amelinghausen, in Kooperation mit SMOVEY Coach Sabine Kaiser Hirsch, einen kostenlosen SMOVEY Schnupperkursus an. Um 14:00 Uhr treffen sich die Interessenten am Tretbootverleih am Lopausee. Das Smoveytraining ist eine Kombination aus bewährten und aktuellen Bewegungs-, Balance-, Atem- und Koordinationsübungen, die mit Spaß und Freunde zur Steigerung der ganzheitlichen Leistungsfähigkeit führen. Erfunden aus der körperlichen Not eines an Parkinson erkrankten Sportlers heraus, funktioniert Smoke über ein patentiertes Vibrationssystem, das über die Handflächen den ganzen Körper erreicht. Anmeldung bitte unter Tel. 05193 9664037 oder in der Praxis Dr. Carlberg/Dr. Kramer unter Tel. 04132 437. Das Ziel des ersten Teiles des Kursus, dreißig Minuten am Stück zu laufen, war für Mariella Bollhof, ihre Mutter Sabrina, Jochen Thiede und Friedrich von Diest kein Problem. Bei der kleinen Siegerehrung mit Urkundenübergabe durch Lauftreffleiter Gerhard Müller, Anfängertrainer Mini Jagusch und Vereinsvorsitzendem Rüdiger Carlberg, waren sich alle Teilnehmer einig, den zweiten Teil des Kursus zu absolvieren und Ende November den 10Km Volkslauf in Ebstorf anzugehen. Der Lauftreff sagt herzlichen Glückwunsch! Bärbel Sass beim Triathlon Die gute Seele im Lauftreffvorstand, Bärbel Sass, nahm an zwei Triathonveranstaltungen im Sprintwettbewerb teil. In Munster konnte sie den 4. Platz in ihrer Altersklasse erreichen. In Salzhausen wurde sie Gesamtsechste und zweite in der Altersklasse. Auch hierfür einen herzlichen Glückwusch vom Lauftreff. www.amelinghausen.de Seite 23
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