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BAUEN & ARCHITEKTUR<br />
HERBST <strong>2015</strong> | #12<br />
WIEDERENTDECKUNG<br />
HOLZ KOMMT IN DIE STADT ZURÜCK<br />
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<strong>03</strong><br />
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ARCHITEKTONISCHES AUSRUFEZEICHEN | MARKTHALLE ROTTERDAM<br />
DIE KUNST DES EINRICHTENS | DIE PHILOSOPHIE VON JORGE CAÑETE<br />
DIE NEUERFINDUNG DER MODERNE | DAS BAUHAUS<br />
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#12<br />
EDITORIAL<br />
HOLZ IN DER STADT!<br />
Seit ungefähr zehn Jahren lebt die Mehrheit der Menschen auf der Erde in urbanen<br />
Milieus. Das führt zu gewaltigen planerischen Herausforderungen. Die seit<br />
Jahrzehnten entwickelten Modelle von Stadt und Stadtentwicklung stossen an<br />
Grenzen. Wir brauchen neues und verdichtetes Bauen, welches bezahlbar und<br />
auch nachhaltig ist.<br />
Auf den ersten Blick scheint die Renaissance von Holz in der Stadt als nicht<br />
zeitgemäss. Wir kennen noch alle die Bilder von mittelalterlichen Städten, die<br />
mindestens in jeder Generation ein verheerendes Feuer erleiden mussten. Spätestens<br />
im 19. Jahrhundert verdrängten Stein und dann später Stahl, Beton und<br />
Glas das Holz aus der Stadt. Die Folge: Bis in die 1990er-Jahre wurde der Holzbau<br />
vornehmlich in ländlichen Regionen, allenfalls in stadtnahen Randgebieten,<br />
gesehen. Holzbauten erlebten wir als urbane Bewohner höchstens als Chalets im<br />
Urlaub. Seither hat sich technologisch aber viel getan. Der alte Baustoff Holz<br />
wird ganz modern bearbeitet und präsentiert. Ausgerechnet im urbanen Raum<br />
wächst der Wunsch nach Holzbauwerken aller Art. Mehrgeschossige Holzbauten<br />
in den Innenstädten sind inzwischen nicht nur möglich, sondern sie entfalten<br />
auch ein eigenes städtebauliches und architektonisches Potenzial. Vor diesem<br />
Hintergrund haben wir einen Schwerpunkt zusammengestellt, der die Möglichkeiten<br />
des modernen Holzbaus im städtischen Raum beleuchtet. Wir präsentieren<br />
Fallbeispiele aus dem Aargau, aus Wien, Zürich und Stockholm. Die offene<br />
Flanke bei Holz ist immer noch das Thema Feuer. Die Hürden eines ganzheitlichen<br />
Brandschutzkonzepts, insbesondere für mehrgeschossige Holzbauten, sind<br />
hoch. Aber auch hier gibt es inzwischen Antworten.<br />
Ohne Frage, Bauprojekte müssen wirtschaftlich sein, für gemütliche Romantik<br />
um das Thema Holz ist keine Zeit. Das Bauen mit Holz ist aber wirtschaftlich, das<br />
betrifft sowohl die kurzfristige als auch die langfristige Perspektive eines Gebäudes.<br />
Holz besteht nicht nur im Wettbewerb mit anderen Baustoffen. Nachhaltigkeit<br />
comes <strong>home</strong>. Der Begriff stammt aus der klassischen Forstbewirtschaftung<br />
und ist nun auch Maxime für das Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden.<br />
Francesco J. Ciringione<br />
Verleger<br />
Georg Lutz<br />
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005
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DEN URBANEN RAUM<br />
EROBERN<br />
HOLZ IN DER STADT<br />
Georg Lutz |<br />
General Architecture<br />
Holzbauten sind in unsern Köpfen als Block oder klassische Landhäuser verankert. In den Innenstädten<br />
sind mehrgeschossige Holzbauten noch die Ausnahme. Das soll sich jetzt ändern. Wir präsentieren<br />
im folgenden Schwerpunkt einige Beispiele aus urbanen Räumen im In- und Ausland.<br />
Auch das Stockholmer Architektenbüro General Architecture hat ein Hochhaus entworfen – hölzern<br />
vom Aufzugschacht bis zur Fassade. Mit 120 Wohnungen auf 13 Stockwerken soll es eines der<br />
höchsten Holzhäuser der Welt werden. Das «Cederhuset» (Zedernhaus) soll den praktischen Beweis<br />
liefern, wie das geht (vergleiche beistehendes Bild). Seinen Namen verdankt es den Schindeln aus<br />
kanadischem Zedernholz, die das Hochhaus verkleiden. Die Vorteile von Holz sind schnell<br />
aufgezeigt. Es ist leichter, aber genauso tragfähig wie Stahl. Die Wärmedämmung ist bei Massivholz<br />
sehr gut. Auch beim Thema «Graue Energie» kann Holz punkten. Wer mit Holz baut, verbraucht<br />
weniger Energie als beim Betonbau. Das gilt auch für den Abriss. Die grösste Herausforderung für<br />
Holz ist das Thema Feuer. In Europa gilt die 90-Minuten-Regel. Solange muss ein brennendes Haus<br />
standhalten, bevor es zusammenbricht. Die Bauverordnungen sind da sehr streng. Aber auch hier<br />
haben die Freunde von Holz positive Antworten. Holz brennt ganz kontrolliert ab, 0.7 Millimeter<br />
pro Minute. Ist ein Balken also zwei Zentimeter dicker, als er sein müsste, gewinnt man dadurch<br />
etwa 30 Minuten Zeit. Stahl dagegen wird heiss und verliert irgendwann seine Tragfähigkeit. Das ist<br />
schwieriger zu handeln. Holzwände können zudem mit Verkleidungen vor Feuer geschützt werden.<br />
Dem Bauen mit Holz steht so kaum mehr etwas im Wege – nicht nur in Stockholm.
ARCHITEKTUR<br />
Adaptive Solarpanels an der Fassade des House of Natural Resources.<br />
012
HOUSE OF NATURAL<br />
RESOURCES<br />
ARCHITEKTUR<br />
LABOR FÜR NACHHALTIGES BAUEN MIT HOLZ<br />
Claudia Naegeli |<br />
ETH Zürich<br />
Bauen mit Holz hat noch Luft nach oben, und daher sind wissenschaftliche Projekte,<br />
die in unseren Bau- und Architekturalltag ausstrahlen, eine wichtige Angelegenheit.<br />
Im folgenden Beitrag präsentieren wir ein wegweisendes Beispiel.<br />
Das House of Natural Resources ist ein Leuchtturmprojekt<br />
für das Bauen mit Laubholz. Das<br />
Bürogebäude auf dem Campus Hönggerberg<br />
wurde Ende Juni <strong>2015</strong> nach eineinhalb Jahren<br />
Bauzeit feierlich eingeweiht. Der ETH Zürich dient<br />
es auch als Forschungslabor für nachhaltiges Bauen. Deshalb<br />
wird es für die Forschenden jetzt erst richtig spannend.<br />
Selten erregen Bürogebäude viel Aufsehen. Ganz anders<br />
beim House of Natural Resources (HoNR): Ein einfacher<br />
Skelettbau ermöglicht es, den Grundriss flexibel zu gestalten,<br />
bei dem die Innen- und Aussenwände beliebig angeordnet<br />
werden können. Transparente Fassaden und seine<br />
fugenlose Aussenhülle machen es zusätzlich zu einem angenehmen<br />
Arbeitsort. Doch das HoNR ist nicht nur ein innovatives<br />
Bürogebäude, sondern dient der ETH Zürich zugleich<br />
als Forschungslabor für nachhaltiges Bauen mit Laubholz.<br />
Sechs Professorinnen und Professoren aus den Instituten für<br />
Baustatik und Konstruktion, für Baustoffe sowie für Technologie<br />
in der Architektur waren mit ihren Forschungsgruppen<br />
am Bau des Hauses beteiligt und haben ihre Forschungsprojekte<br />
direkt am Bau realisiert. Doch mit der Einweihung<br />
ist ihre Arbeit noch lange nicht abgeschlossen. Gemeinsam<br />
wollen sie nun die von ihnen entwickelten Technologien über<br />
einen längeren Zeitraum testen und so herausfinden, wo<br />
die Vorteile und Schwachstellen liegen. ETH-Präsident Lino<br />
Guzzella zum speziellen Neubau: «Das House of Natural<br />
Resources ist ein schönes Beispiel für gelebte Interdisziplinarität.<br />
Es zeigt, wie der einheimische Rohstoff Holz nachhaltig<br />
und technisch raffiniert eingesetzt werden kann.»<br />
013
ARCHITEKTUR<br />
Fassade mit Verankerung<br />
der Vorspannkabel.<br />
Biaxiale Decke aus Laubholz im Sitzungszimmer.<br />
«DAS HOUSE<br />
OF NATURAL<br />
RESOURCES IST EIN<br />
SCHÖNES BEISPIEL FÜR<br />
GELEBTE INTERDISZIPLI-<br />
NARITÄT. ES ZEIGT, WIE DER<br />
EINHEIMISCHE ROHSTOFF<br />
HOLZ NACHHALTIG UND<br />
TECHNISCH RAFFINIERT<br />
EINGESETZT WER-<br />
DEN KANN.»<br />
014
ARCHITEKTUR<br />
Holz-Beton-Verbunddecke und vorgespannte Rahmenkonstruktion.<br />
SOLARMODULE BEWEGEN SICH<br />
Ein Versuchsfeld ist die Fassade des Gebäudes. An einem<br />
Teil der Gebäudehülle haben die Wissenschaftler eine adaptive<br />
Solarfassade montiert, die Strom gewinnt und hilft,<br />
den Energiebedarf für das Heizen und Kühlen des Gebäudes<br />
zu regulieren. Die Fassade besteht aus beweglichen<br />
Modulen aus Dünnschicht-Solarzellen, die sich mittels<br />
druckluftgesteuerter Antriebe bewegen lassen. Dank<br />
dieser Aktuatoren richten sich die Solarzellen am Sonnenstand<br />
aus, passen sich aber auch dem Wärme- und Lichtbedarf<br />
des Hauses und insbesondere dem Verhalten der<br />
Nutzer an. Zusätzlich stellen die Wissenschaftler ein System<br />
vor, mit dem Solarmodule auf Dächern dem Sonnenstand<br />
nachgeführt werden können. Dieses Nachführungssystem<br />
wird mit speziellen zweiteiligen Holzlamellen angetrieben.<br />
Die Wissenschaftler nutzen dabei die Eigenschaft des Holzes,<br />
dass es bei Änderung der relativen Luftfeuchte quillt<br />
oder schwindet. Dazu werden zwei Holzschichten mit unterschiedlicher<br />
Faserorientierung aufeinandergeklebt. Verändert<br />
sich die Luftfeuchte, verbiegen sich die Schichten entsprechend,<br />
und es entsteht ein bewegliches Holzelement.<br />
Da die relative Luftfeuchte an sonnigen Tagen abnimmt und<br />
am späteren Nachmittag und nachts ansteigt, können die<br />
Holz-Doppelschichten als eine Art natürlicher Motor zur<br />
Solarmodulnachführung eingesetzt werden.<br />
WELTNEUHEITEN AUS SCHWEIZER HOLZ<br />
Nicht nur die neuen Technologien, auch die Bauweise des<br />
HoNR ist einzigartig. So kam beim Bau eine Weltneuheit zum<br />
Einsatz: eine Holz-Beton-Verbunddecke mit Buchenholz<br />
aus Schweizer Wäldern. Eine rund vier Zentimeter starke<br />
Buchenholz-Furnierplatte dient sowohl als Schalungselement<br />
als auch als Armierung und ist gleichzeitig eine attraktive<br />
Oberfläche. Diese neue Verbunddecke hat ähnlich gute Trageigenschaften<br />
wie Stahlbetondecken, die meistverbauten<br />
Tragelemente in der Schweiz. Einzigartig ist auch die Dachkonstruktion<br />
mit einer Buchenholzdecke, bei der Holzlamellen<br />
kreuzweise angeordnet wurden. So werden die Lasten<br />
wie bei einer Betondecke in zwei Richtungen verteilt.<br />
Auch die Rahmenkonstruktion im HoNR besteht aus Schweizer<br />
Holz. Die Stützen bestehen zu 100 Prozent aus Eschenholz,<br />
die Träger sind aus Esche und Fichte zusammengesetzt,<br />
um die Festigkeit zu erhöhen. Zudem sind alle Träger<br />
mit einem Kabel, das im Innern durch das Holz verläuft, vorgespannt.<br />
Die Träger zentrieren sich dadurch selber, und die<br />
gesamte Tragkonstruktion ist besonders verformbar, was sie<br />
deutlich erdbebensicherer macht.<br />
ÜBERWACHEN, WIE DAS HOLZ ARBEITET<br />
Die ETH-Wissenschaftler haben im HoNR ein umfangreiches<br />
Monitoringsystem installiert, mit dem sie erfassen, wie sich<br />
das Gebäude über die Jahre verändert: Sie messen regelmässig<br />
die Feuchtigkeit in der Holz-Rahmen-Konstruktion<br />
und zeichnen Verformungen mit mithilfe eines Tachymeters<br />
auf. Spezielle Sensoren messen die relative Verschiebung<br />
zwischen Holz und Beton in der Verbunddecke. Bereits während<br />
des Baus haben die Wissenschaftler mit einem dichten<br />
Sensornetzwerk überwacht, wie sich die Tragstruktur verhält.<br />
Mit 16 Kraftmessdosen haben sie zudem die Vorspannkraft<br />
in jedem einzelnen Spannkabel gemessen.<br />
Die Wissenschaftler haben zudem neuartige Oberflächenbeschichtungen<br />
für die Holzfassaden entwickelt, die verbesserten<br />
UV-Schutz bieten und wasserabweisende Eigenschaften<br />
aufweisen. Sie sollen nun am Gebäude auf ihre Witterungsbeständigkeit<br />
getestet werden.<br />
Wie sich die neuen Technologien bewähren, soll auch der Alltag<br />
zeigen. «Wir werden genau dokumentieren, wie die Nutzer<br />
mit dem Gebäude zufrieden sind», erklärt Projektleiter Andrea<br />
Frangi, Professor für Holzbau am Institut für Baustatik und<br />
Konstruktion der ETH Zürich. Er erhofft sich von den Erkenntnissen<br />
des Projekts auch Impulse für die Schweizer Holzverarbeitungsindustrie.<br />
Frangi sieht im Holzbau grosses Potenzial<br />
für die Schweiz. Der Anteil an Laubbäumen nimmt im<br />
Schweizer Wald als Folge der Klimaerwärmung zu. «Schweizer<br />
Holz hat viel Potenzial. Wir hoffen, dass Unternehmen dies<br />
erkennen und unsere Ansätze weiterverfolgen.»<br />
ANMERKUNG<br />
Der Beitrag basiert auf einer Medienmitteilung der ETH Zürich.<br />
www.honr.ethz.ch<br />
015
ARCHITEKTUR<br />
DER WAHRE LUXUS<br />
DER NATUR<br />
HOLZ<br />
Lone K. Halvorsen |<br />
Agentur<br />
Jeder Baum hat seinen eigenen Charakter<br />
und eine besondere Ausstrahlung dazu.<br />
Als die Menschen der Frühzeit ihre Höhlen verliessen<br />
und die ersten Bauwerke errichteten, gab<br />
es nur das Holz, welches sie verwenden konnten.<br />
Und dieser älteste aller Baustoffe, der uns<br />
an die längst vergangene Harmonie zwischen<br />
Mensch und Natur erinnert, ist in der zeitgenössischen Architektur<br />
überaus gefragt. Holz lebt, atmet und ist in seiner<br />
Charakteristik unverwechselbar.<br />
EIN WINDSTILLES LOFT IN NORWEGEN<br />
In einer kleinen Ortschaft in Telemark, Norwegen, steht mit<br />
dem «Vindlausloftet» (windstilles Loft) ein wahres Kleinod. Das<br />
unscheinbare Gebäude ist aller Wahrscheinlichkeit nach das<br />
älteste Holzhaus Europas. Datierungen zufolge wurde das<br />
kleine Holzhaus um das Jahr 1170 gebaut. Das «Vindlausloftet»<br />
ist ein kombiniertes Wohn- und Speicherhaus, welches<br />
üblicherweise etwas erhöht liegend gebaut wurde, um es<br />
016
ARCHITEKTUR<br />
Sametinget im norwegischen Karasjok.<br />
somit vor Nagetieren zu schützen. Norwegen ist ausserdem<br />
das einzige Land Nordeuropas, in dem die hölzernen Kirchen<br />
aus dem Mittelalter noch existieren. Als in den anderen<br />
Teilen Europas Kathedralen aus Stein gebaut wurden, widmeten<br />
sich die Norweger dem Baustoff Holz. Schiffsbau und<br />
Hausbau in der Wikingerzeit führten zur Technik und Tradition,<br />
Kunst mit Holzschnitzereien zu verbinden. Dies spiegelte<br />
sich in der Bauweise der Stabkirchen wider. Die älteste Stabkirche<br />
Norwegens ist die Urnes-Stabkirche am Sognefjord. Im<br />
Jahr 1150 errichtet, steht sie als einzige Stabkirche auf der<br />
Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.<br />
HOCH, HÖHER, HOLZ<br />
Norwegen ist bekannt für seine Holzhäuser, und durch den<br />
einfachen Zugang zu hochwertigem Holz hat Norwegen<br />
eine weit zurückreichende Tradition des Bauens mit Holz.<br />
017
ARCHITEKTUR<br />
Urnes-Stabkirche am Sognefjord.<br />
Fährt man durch das Land, entdeckt man schnell, dass die<br />
norwegische Architektur von volkstümlichen Bautraditionen<br />
geprägt ist und das Holz als Baumaterial überwiegt. Viele norwegische<br />
Architekten, wie auch internationale Architekten,<br />
haben in den vergangenen Jahren verstärkt auf Holz gesetzt –<br />
und nicht wenige sind dafür mit internationalen Preisen ausgezeichnet<br />
worden. Die einst so gemütlichen und heimeligen<br />
Holzhäuser waren alle mehrheitlich klein – und zwar auch in die<br />
Höhe betrachtet. Doch Holz ist ein flexibles Baumaterial und<br />
somit auch zu Höherem geweiht. Das weiss man in Norwegen<br />
bereits seit Längerem, und somit werden hier auch Hochhäuser<br />
aus Holz gebaut. Im Jahr 2004 wurde in Trondheim, Norwegen,<br />
der «Svartlamoen», ein aus fünf Geschossen bestehender<br />
Wohnblock in Massivholz, gebaut. Der Wohnblock beinhaltet<br />
22 Wohnungen inklusive Geschäftsräumen im Erdgeschoss.<br />
Das Projekt war ein wichtiges Objekt für die Bauforschung,<br />
da niemals zuvor ein Massivholzbau in dieser Dimension und<br />
Art errichtet wurde. Das Gebäude bewies auch, dass Holz als<br />
ebenbürtiges Tragelement funktioniert. Der Wohnblock weckte<br />
internationale Interessen und wurde zugleich eine wichtige<br />
historische Referenz norwegischer Holzarchitektur.<br />
«Svartlamoen» Wohnblock in Massivholz gebaut.<br />
Opernhaus im Inneren des Oslofjords.<br />
TRADITION TRIFFT GEGENWART<br />
Wie ein gigantischer Eisberg aus dem Wasser ragend wirkt<br />
das Opernhaus im inneren des Oslofjords. Teils auf Pfählen gebaut<br />
reicht das strahlende weisse Gebäude 16 Meter unter den<br />
Wasserspiegel. Der Entwurf stammt vom weltweit renommierten<br />
Architekturbüro Snøhetta. Sowohl in der Formensprache<br />
als auch in Anwendung und Kombination unterschiedlichster<br />
Materialen wie Glas, Carrara-Marmor, Metall und Holz gilt das<br />
Bauwerk als ein architektonisches Referenzwerk. Im Foyer trifft<br />
das Publikum auf eine 100 Meter lange und 20 Meter hohe,<br />
gewellte Holzwand. Die Verwendung von Eiche findet sich im<br />
ganzen Innenausbau wieder. Die wellenförmige Balkonbrüstung<br />
aus Eiche im Hauptsaal hat eine komplizierte Geometrie<br />
und zugleich eine wichtige akustische Funktion. Um den Klang<br />
optimal reflektieren zu können, wurde die Brüstung anhand von<br />
handwerktechnischen Lösungen von traditionellen, westnorwegischen<br />
Bootsbauern geformt. Uralte Holz-Traditionen vermischen<br />
sich mit der gegenwärtigen Architektur. Auch im Hinblick<br />
auf die «Samen» im Norden Norwegens vermischt sich die<br />
Tradition mit und in der Architektur. In der unendlich erscheinenden<br />
Landschaft des äussersten Nordens Norwegen ist die<br />
Architektur des Parlaments der Lappen, die sich selbst als<br />
Samen bezeichnen, beeindruckend. Das «Sametinget» im norwegischen<br />
Karasjok, ähnelt auf den ersten Blick ein Tipi-Zelt.<br />
Es besteht aus zwei halbkreisförmigen Etagen und widerspiegelt<br />
auf würdige Art und Weise die samische Architektur. Das<br />
Gebäude scheint direkt dem Kiefernwald entwachsen zu sein,<br />
und die Aussenwände kleiden Bohlen aus sibirischer Lärche.<br />
Bereits ein wenig ergraut und in wenigen Jahren regelmässig<br />
vom Eis der klirrenden Winter überzogen, wird das Gebäude<br />
eine silberartige Farbe übernehmen. Es ist das Holz, das lebt …<br />
018
Mit der Adora wäscht man gerne.<br />
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Die Adora SLQ WP wäscht fl üsterleise und als Erste mit ökologischer Wärmepumpentechnologie<br />
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So macht die Wäschepfl ege Freude: vzug.com<br />
Schweizer Perfektion für zuhause
HIGHTECH-BAUSTOFF<br />
HOLZ AUF DEM VORMARSCH<br />
Raphael Imhof | Blumer Lehmann, Reto Oeschger<br />
Nachdem Holz lange als gemütlich geltend und dem Alpenchic entsprechend als<br />
natürlicher, aber weitgehend historischer Baustoff Bergebiete zierte und in der<br />
Innenarchitektur verwendet wurde, kehrt Holz als nach wie vor natürlichster Baustoff<br />
mit Hightech-Eigenschaften selbstbewusst ins urbane Umfeld zurück. Doch nicht nur<br />
dorthin: Es werden immer mehr auch öffentliche Gebäude, attraktive Bauten für die<br />
Gastronomie und den Tourismus sowie Hochhäuser mit Holz konstruiert.<br />
020
ARCHITEKTUR<br />
Bei Tamedia bildet Holz nicht nur Hüll- und<br />
Schutzfunktionen, sondern auch das Tragwerk.<br />
Die markante Holzkonstruktion überzeugt<br />
auch im Arbeitsalltag im Innenraum.<br />
Dank der digitalen Planung, beeindruckenden<br />
Ingenieurleistungen und Entwicklungen<br />
bei den Holzwerkstoffen sind heute Bauten<br />
in Holz möglich, die noch vor ein paar Jahren<br />
anderen Materialien vorbehalten waren. Immer<br />
mehr Top-Architekten setzen auf das natürliche Hightech-Material<br />
Holz und dessen immense Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Mit Structural Architecture, bei der Holz nicht nur<br />
Hüll- und Schutzfunktionen übernimmt, sondern auch das<br />
Tragwerk bildet und architektonisch markant in Erscheinung<br />
tritt, werden immer mehr Meilensteinprojekte umgesetzt.<br />
Das Who's who der internationalen Architekten wie zum Beispiel<br />
Norman Foster, Zaha Hadid, Herzog & de Meuron und<br />
als Vorreiter des nachhaltigen Bauens und aktueller Pritzker-<br />
Preisträger, Shigeru Ban, setzen auf Holz. War das Bauen<br />
mit Holz früher auf wenige Stockwerke beschränkt, gibt es<br />
heute Pläne für bis zu 30-stöckige Hochhäuser (vergleiche<br />
Beispiele in diesem Schwerpunkt, die Redaktion). Holz wird<br />
heute für Wohn-, Büro- und Industriebauten aller Art verwendet<br />
und damit endgültig zum Baustoff der Zukunft. Lassen<br />
Sie uns drei Blicke auf spannende Objekte werfen, um diese<br />
Thesen historisch zu untermauern.<br />
HAUPTSITZ DER TAMEDIA AG IN ZÜRICH<br />
Im Zentrum Zürichs, unweit des Hauptbahnhofs, zeigt seit<br />
Mai 2013 ein visionäres Bürogebäude das Potenzial des Materials<br />
Holz auch für grossvolumige urbane Bauten. Für den<br />
Stammsitz des Verlagshauses Tamedia AG hat Shigeru Ban<br />
einen siebengeschossigen Neubau mit sichtbarem Holztragwerk<br />
entworfen. Shigeru Ban ist mit seinen markanten Holzkonstruktionen<br />
ebenso bekannt wie mit seinen humanitären<br />
Bauten aus Kartonröhren und anderen nachhaltigen Materialien<br />
in Krisengebieten. Das Tragwerk sollte ähnlich einem<br />
Baukasten zusammengefügt werden, das statische System<br />
nachvollziehbar und die Holzelemente sollten unverkleidet<br />
bleiben. Diese architektonischen Vorgaben unter Verwendung<br />
von Brettschichtholz in Sichtqualität und mithilfe millimetergenau<br />
gefräster Steckverbindungen umzusetzen, war<br />
eine grosse Herausforderung für alle Beteiligten. Shigeru<br />
Ban folgte auch in Zürich strikt seiner Vision von Reduktion,<br />
Transparenz und Nachhaltigkeit.<br />
Das Projekt wurde mittels CAD-Software geplant und mit<br />
modernster CNC-Technologie millimetergenau vorproduziert.<br />
Passgenauigkeit und Geometrie spielten bei der Planung<br />
021
ARCHITEKTUR<br />
Der sockelartige Aufbau reduziert den Bodenverbrauch und ordnet das Gebäude in die Berglandschaft ein.<br />
Die Witterung stellt in dieser Höhe<br />
eine spezielle Herausforderung dar.<br />
Die Atmosphäre der Berge ist mit einer<br />
nachhaltigen Fichtenlösung spürbar.<br />
und Fertigung des Tragwerks eine zentrale Rolle. Rund<br />
80 Prozent der Bauteile, neben dem Holzbau auch der<br />
Innenausbau und die Fassade, sind vorgefertigt, um eine hohe<br />
Qualität und kurze Montagezeit sicherzustellen. Dies bedingte<br />
einen hohen Grad an Vorplanung, frühzeitige Entscheidungen<br />
und genaue Abstimmung der Gewerke bezüglich der Montageabläufe<br />
und Toleranzen. Anhand des für den Holzbau<br />
erstellten kompletten 3-D-Modells konnten auch Folgegewerke<br />
geplant werden. Der Haupttrakt des Holzskelettbaus<br />
besteht aus acht Achsen à vier Stützen. Die Länge des Haupttrakts<br />
ist knapp 40 Meter, die Stützen sind 21 Meter hoch.<br />
MARKANTES GIPFELRESTAURANT<br />
IM TOGGENBURG<br />
Die Architekten Herzog & de Meuron nahmen für den Chäserrugg<br />
die Sprache der lokalen Architektur in Material<br />
und Form auf und zollten der eindrücklichen Umgebung<br />
grossen Respekt. Als dominierendes Material wählten sie<br />
Fichtenholz als regionalen, ökologischen Baustoff, der die<br />
lokale Bautradition prägt. Bei Planung und Bau wurde dem<br />
rücksichtsvollen Umgang mit der Umwelt Priorität zugeordnet.<br />
Ein sockelartiger Aufbau reduziert den Bodenverbrauch,<br />
das Gebäude nimmt sich zurück, sodass der eigentliche<br />
Gipfel seine Wirkung erzielt. Die neue Bergstation<br />
ist ein reiner Holzbau auf einem Betonsockel. Er wurde von<br />
regionalen Holzbauern vorfabriziert und in einem Sommer,<br />
schneller als geplant, auf dem Berg zusammengebaut. Im<br />
darauffolgenden Winter wurde der Innenausbau fertiggestellt.<br />
Das neue Gebäude beherbergt neben der Bergstation<br />
der Seilbahn ein Restaurant und verschiedene Veranstaltungsräume.<br />
Eine Herausforderung bei der Planung war<br />
unter anderem die anspruchsvolle Witterung in den Alpen.<br />
Der Bau muss Schneelasten bis zu 1 200 kg/m 2 und hohen<br />
Windgeschwindigkeiten standhalten. Auch die Montage-<br />
022
ARCHITEKTUR<br />
Das Betreuungszentrum soll schon von der Grundstruktur her Wohlbefinden und Behaglichkeit ausstrahlen.<br />
teams bekamen die Witterung zu spüren: Bei der ersten<br />
Montagephase im August gab es bereits den ersten<br />
Schnee. Auch die Logistik war aussergewöhnlich: Alle Materialtransporte<br />
auf den Chäserrugg wurden durch die Seilbahn<br />
und nicht mit Helikopterflügen durchgeführt, was bei<br />
Trägerlängen bis zu 21 Meter alles andere als einfach war.<br />
MAGGIE’S CENTRE IN MANCHESTER<br />
Vor wenigen Monaten wurde ein weiterer faszinierender Holzbau<br />
in wegweisender Architektur fertiggestellt, dieses Mal im<br />
globalen Umfeld: Maggie’s, eine Hilfsorganisation für Menschen<br />
mit Krebs und deren Angehörige, baut mit The Christie,<br />
einem weltweit führenden Unternehmen in der Krebsbehandlung,<br />
ein neues Betreuungszentrum. Der Bau soll mit grossar-<br />
tiger Architektur in Verbindung mit Holzbau Behaglichkeit und<br />
Wohlbefinden und damit beste Voraussetzungen für die Genesung<br />
schaffen. Für die Architektur zeichnen die weltbekannten<br />
Architekten Foster + Partners verantwortlich. Die finale Geometrie,<br />
Statik und Planung hat die Blumer-Lehmann AG im<br />
Rahmen eines Design-&-Build-Vertrages BIM-fähig definiert.<br />
Das Tragwerk besteht aus 17 Achsen und zeigt sich als filigranes<br />
Fachwerk. Die Bauteile des Tragwerks wurden fünfachsig<br />
bearbeitet. Die Oberflächen der Bauteile aus Fichte<br />
haben «Möbelqualität». Die Aussen- sowie Innenwände, das<br />
Dach und die Decke sind im Holzrahmenbau gefertigt. Der<br />
Bau wurde zu 100 Prozent vorgefertigt und von einem internationalen<br />
Team aus Grossbritannien und der Schweiz<br />
montiert.<br />
Blumer-Lehmann AG | Erlenhof | CH-9200 Gossau | T +41 (0)71 388 58 58 | info@blumer-lehmann.ch | www.blumer-lehmann.ch<br />
023
ARCHITEKTUR<br />
EINE IDEE<br />
SETZT SICH DURCH<br />
BAUEN MIT MASSIVHOLZ<br />
Raphael Roll | Fokus Energie AG<br />
Die Idee ist so einfach wie genial: Verschieden ausgerichtete Schichten aus Holzbrettern werden mit<br />
Holzschrauben oder Hartholzdübeln verbunden und bilden so ein Bauelement, das die Vorteile aller<br />
anderen Bausysteme in sich vereint – sowohl aus dem Massivbau mit Beton und Backstein wie auch aus<br />
dem Leichtbau mit Holzständern. Trotzdem hat das Bauen mit Massivholz noch mit einigen<br />
Vorurteilen zu kämpfen, die aber hier widerlegt werden können.
ARCHITEKTUR<br />
Eine gute Kombination – eine Fotovoltaikanlage<br />
auf dem Dach eines Holzhauses.<br />
Der warme Ton von Massivholz überzeugt<br />
auch in der Innenarchitektur.<br />
Holz ist von Natur aus immer in Bewegung: Es<br />
schwindet und quillt. Um dies in einem Holzbauwerk<br />
zu verhindern, wurden im letzten<br />
Jahrhundert die verleimten Holzwerkstoffe erfunden.<br />
Doch mit dem Leim wurde dem Holz<br />
auch eine seiner besten Eigenschaften genommen: Das Atmen!<br />
Heute wird oft mit viel Technik versucht auf anderen<br />
Wegen frische Luft in das Hausinnere zurück zu bringen. Wir<br />
gehen hier lieber wieder einen Schritt zurück. Ein Massivholzelement<br />
besteht bei uns aus verschieden ausgerichteten<br />
Bretter-Schichten. Die unbehandelten Holzlagen versperren<br />
sich durch die Hartholzdübel gegenseitig zu statisch perfektionierten,<br />
steifen Wand-, Decken- oder Dachelementen. Dadurch<br />
lassen wir das Holz die Arbeit des Leimes selber tun<br />
und können es gleichzeitig atmungsaktiv behalten! Durch<br />
den Einbau von massivem Holz bekommt das Haus auch<br />
mehr Masse, welche wiederum als Wärmespeicher dient. So<br />
übertrifft ein modernes Massivholzhaus punkto Wohlbefinden<br />
und auch Umweltschutz alles andere bei Weitem, sowohl<br />
in der Produktion als auch in der Entsorgung und natürlich<br />
im alltäglichen Leben innerhalb der eigenen vier Wände.<br />
MASSIVHOLZ – ETWAS FÜR DIE SICHERHEIT<br />
Ein Haus aus Massivholz bietet neben grosser Erdbebensicherheit<br />
noch andere Vorteile. Vor allem in Sachen Feuer<br />
überzeugt diese Bauweise. Obwohl Holz brennt, ist eine<br />
Brandwand aus Massivholz sicherer als eine Stahlbetonwand!<br />
Ein Widerspruch? Ganz und gar nicht! In einem<br />
Grossbrandversuch in Österreich wurde Erstaunliches festgestellt:<br />
Bei einer Feuertemperatur von rund 1 210 Grad Celsius<br />
stieg die Temperatur im Nachbarraum nur um 9.5 Grad<br />
an, und das bei einer Massivholzwand von nur zehn Zentimetern<br />
Stärke! Die Temperatur des Feuers war also fast<br />
ganz vom Holz absorbiert worden. Eine Betonwand hingegen<br />
brennt zwar nicht, gibt die Hitze aber um ein Vielfaches<br />
schneller an den Nachbarraum weiter. Aufgrund der hohen<br />
Temperatur setzt sich der Brand dort durch Selbstentzündung<br />
der Materialien dann umso schneller fort!<br />
MASSIVHOLZ – GESUND WOHNEN<br />
Holz wirkt erwiesenermassen beruhigend auf uns Menschen.<br />
Wer in einem Raum aus Holz schläft, ist danach erholter und<br />
dessen Herz kam mit über 3 000 Herzschlägen weniger pro<br />
Nacht aus. Das entspricht rund einer Stunde Herzschlägen,<br />
die man sich da im Schlaf einspart! Auch sind Kinder in einem<br />
Holzschulhaus viel leistungs- und aufnahmefähiger als<br />
solche in Glas- und Betonbauten. Wieso nicht diese positiven<br />
Effekte an einem Ort nutzen, an dem man so viel Zeit verbringt:<br />
im eigenen Zuhause? Ein Massivholzhaus besteht durch und<br />
durch aus Holz – auf jegliche Bauchemie wird verzichtet! Deshalb<br />
kann es auch richtig atmen und seine Bewohner genauso!<br />
Die Holzelemente nehmen Feuchtigkeit auf und geben<br />
sie im genau richtigen Mass wieder ab. Deshalb werden<br />
Sie in einem Massivholzhaus auch nie graue Ecken finden!<br />
Denn in einem Massivholzelement gibt es keine Kunststofffolien,<br />
Dampfsperren oder Leimschichten, die das Haus zu einem<br />
ungemütlichen Plastiksack machen. Deshalb kommt ein<br />
Massivholzhaus auch ganz gut ohne eine teure, unterhaltsintensive<br />
kontrollierte Wohnraumlüftung aus. Diese ist von<br />
Natur aus drin! Weiter ist das Wohnklima in einem Massivholzhaus<br />
schon ab dem ersten Tag behaglich. Denn im Gegensatz<br />
zum Backstein- oder zum Betonbau wird hier keine zusätzliche<br />
Feuchtigkeit eingebaut.<br />
MASSIVHOLZ – ETWAS FÜRS AUGE<br />
Das Massivholzelement hat bei seiner Lieferung auf die Baustelle<br />
eine fixfertige schöne und natürliche Oberfläche. Dies<br />
spart Zeit und Geld und verleiht dem Raum von Anfang an<br />
eine warme Ausstrahlung. Damit es dennoch nicht allzu «holzig»<br />
wird, werden die inneren Trennwände oft verputzt. So<br />
ergibt sich ein schönes Zusammenspiel von warmen Holzoberflächen<br />
und verputzten Wänden. Gegen aussen ist ein<br />
Holzhaus so variabel wie jedes andere Bausystem auch: Von<br />
der Holzschalung über vorgehängte Fassadenplatten bis zum<br />
klassischen Verputz ist alles möglich.<br />
MASSIVHOLZ – SEIT JAHRTAUSENDEN BEWÄHRT<br />
Wussten Sie, dass das älteste Holzhaus von Europa in der<br />
Schweiz steht? Es stammt aus dem Jahre 1176, ist also über<br />
800 Jahre alt! Im Innern ist’s im Winter immer noch wärmer<br />
als in einem gleich alten Steinhaus. Die Lebensdauer eines<br />
Holzhauses hängt einzig und allein vom Witterungsschutz ab,<br />
denn Holz, das vom Regen geschützt ist, hält über Hunderte<br />
von Jahren! Pro Sekunde wächst in unseren Wäldern übrigens<br />
ein Würfel von fast 70 Zentimetern Kantenlänge Holz nach.<br />
Das ist jährlich rund ein Kubikmeter Holz pro Bewohner der<br />
Schweiz. Damit könnte man für jeden einzelnen Einwohner<br />
unseres Landes alle 40 Jahre ein neues über 100 Quadratmeter<br />
grosses Massivholzhaus bauen. Es ist also genügend Holz<br />
vorhanden – heute, morgen und auch übermorgen.<br />
Fokus Energie AG Nachhaltig planen – Ökologisch bauen | Gheistrasse 50 | CH-8634 Hombrechtikon | T +41 (0) 55 264 12 15 | www.fokus-energie.ch<br />
025
HOCH HINAUS<br />
WIEN SOLL DAS HÖCHSTE HOLZ-HOCHHAUS DER WELT BEKOMMEN<br />
Cornelia Mayer | © cy architecture OG (Innenraumvisualisierung), © OLN OFFICE LE NOMADE (Aussenvisualisierung)<br />
In der Wiener Seestadt Aspern soll das HoHo Wien entstehen – ein 84 Meter hohes<br />
Hochhaus in Hybridbauweise mit 24 Geschossen, das gemäss seinen Planern zu drei Vierteln<br />
aus Holz bestehen wird. Das ist nicht nur von der Grösse her rekordverdächtig.<br />
DER<br />
«HOLZTURM»<br />
HOHO WIEN<br />
Eigentümer / Auftraggeber: cetus Baudevelopment<br />
GmbH, Bmstr. Ing. Caroline Palfy / Günter Kerbler<br />
Architektur und Planung: Rüdiger Lainer + Partner ZT<br />
GmbH, Arch. Univ. Prof. DI Rüdiger Lainer Tragwerksplanung,<br />
Bauphysik und Gebäudetechnik: RWT + ZT GmbH,<br />
Dipl.-Ing. Dr. techn. Richard Woschitz Brandschutzplanung:<br />
Kunz – die innovativen Brandschutzplaner, Bmstr. Dipl.-Ing. Alexander<br />
Kunz, MSc Bruttogesamtfläche: 25’000 m² Mietfläche:<br />
19’500 m² Grundstücksfläche: 3 920 m² Gebäudeart:<br />
Hochhaus mit innovativer Holzbautechnik Etagen: 24 Geschosse<br />
Höhe: 84 Meter Nutzung: Gewerbe Baubeginn:<br />
Herbst <strong>2015</strong> Fertigstellung: geplante<br />
Bauzeit zwei Jahre Investitionsvolumen:<br />
rund 65 Millionen Euro.<br />
026
ARCHITEKTUR<br />
Die Herausforderungen: Tragwerksplanung, Brandschutz und effiziente Nutzbarkeit mit 75 Prozent Holzanteil erreichen.<br />
Das Holz-Hochhaus – kurz HoHo – ist eines von<br />
insgesamt vier Baufeldern, die der Investor<br />
Günter Kerbler in der Wiener Seestadt Aspern<br />
hält. Neben dem HoHo realisiert die Kerbler-<br />
Gruppe dort den Seeparkcampus auf zwei<br />
Baufeldern sowie eine Hochgarage. Die Seestadt Aspern<br />
zählt zu den grössten Stadtentwicklungsprojekten Europas.<br />
Im Nordosten Wiens wird bis 2028 auf 240 ha Gesamtfläche<br />
an einem neuen, multifunktionalen Stadtteil mit hochwertigen<br />
Wohnungen, Büros, Produktions- und Dienstleistungsunternehmen,<br />
Wissenschaft, Forschung und Bildung<br />
gebaut, in dem 20’000 Menschen Bleibe und Arbeit finden<br />
sollen. Das erste Wohnquartier im Südwesten der Seestadt<br />
biegt derzeit in die Zielgerade ein. Bis zum Herbst sollen<br />
schon mehr als 6 100 Seestädter dort zu Hause sein. Im<br />
nächsten Schritt verlagern sich die Bauarbeiten entlang des<br />
zentralen Sees nach Osten. In den kommenden zwei Jahren<br />
entsteht hier das Seeparkquartier, das direkt an die U-Bahn-<br />
Station «Seestadt» anbindet. Das geplante Hochhaus soll<br />
direkt neben der U2-Endstation entstehen.<br />
MODULARER AUFBAU MIT HOHER FLEXIBILITÄT<br />
Das HoHo Wien soll architektonisch mit einer höhengestaffelten<br />
Silhouette und einer Fassadentextur punkten, die an<br />
Baumrinde erinnert. Im Inneren des Holz-Hochhauses sollen<br />
sichtbare Holzoberflächen bei Decken und Aussenwänden<br />
für ein unmittelbares Erlebnis des Elements Holz sorgen.<br />
Der Bau vereint Gewerbeflächen für Restaurants, Health,<br />
Beauty, Wellness, Business, Hotel und Appartements. «Das<br />
HoHo Wien profitiert zum einen von einem modularen Aufbau,<br />
zum anderen von einer individuell massgeschneiderten und<br />
jederzeit änderbaren Flächennutzungsgestaltung. Nachträgliche<br />
Veränderungen können so ohne grossen Aufwand vorgenommen<br />
werden», erklärt Rüdiger Lainer vom planenden<br />
Wiener Architekturbüro Rüdiger Lainer + Partner ZT GmbH.<br />
«Die Nachhaltigkeit und Langlebigkeit des neuen Holz-Hochhauses<br />
ergibt sich aus der Bündelung konzeptueller Ansätze:<br />
Der Werkstoff Holz ist an sich ressourcenschonend. Die flexible<br />
und nutzerbezogene Grundrissgliederung sorgt zusätzlich<br />
dafür, dass das Holz-Hochhaus sehr lange genutzt werden<br />
kann. Ökonomie und Ökologie bilden in unserem Konzept für<br />
das HoHo Wien eine Synthese zum gegenseitigen Nutzen»,<br />
so Lainer weiter.<br />
EIN LEUCHTTURMPROJEKT<br />
Besondere Gebäude benötigen besondere Konzepte. Mit<br />
rund 84 Metern Höhe soll Wiens neuestes Vorzeigeprojekt,<br />
das HoHo Wien in der Seestadt Aspern, in den Himmel ragen.<br />
Für die Realisierung des partiellen Holz-Hochhauses überarbeiteten<br />
Caroline Palfy, das Architektenteam RL+P, der Statiker<br />
Richard Woschitz und der Brandschutzplaner Alexander<br />
Kunz die bereits am Markt befindlichen Hybridbauweisen neu,<br />
stets bedacht auf die besonderen Anforderungen hinsichtlich<br />
Tragwerksplanung, Brandschutz und effizienter Nutzbarkeit.<br />
Dank innovativer Holztechnik wird der Holzbauanteil<br />
ab dem Erdgeschoss bei rund 75 Prozent liegen. «Das<br />
HoHo Wien kann als Vorzeigeprojekt für den Holzbau von<br />
heute gesehen werden. Aus zwei Gründen: Das HoHo Wien<br />
ist einerseits das weltweit erste 24-geschossige Hochhaus<br />
in Holzbauweise, welches kurz vor der Realisierung steht.<br />
027
ARCHITEKTUR<br />
ÜBER DIE<br />
KERBLER-GRUPPE<br />
Die Kerbler Holding mit Sitz in Wien hält<br />
branchenübergreifende Beteiligungen in verschiedenen<br />
Geschäftsfeldern im In- und Ausland,<br />
an denen Investor Günter Kerbler direkt oder indirekt<br />
beteiligt ist. Das breite Beteiligungs-Portfolio erstreckt<br />
sich über mehrere nationale sowie internationale Hotel-,<br />
Bau-, Wohn- und Bank-Projekte, Start-up-Unternehmen<br />
bis hin zu einer Möbelmanufaktur.<br />
www.aspern-seestadt.at<br />
www.kerblerholding.at<br />
www.lainer.at<br />
Caroline Palfy (links) ist seit 2013 Projektentwicklerin in der Kerbler-<br />
Gruppe und Geschäftsführerin der cetus Baudevelopment GmbH.<br />
Günter Kerbler (rechts) investiert rund 60 Millionen Euro in das<br />
Leuchtturmprojekt HoHo Wien.<br />
Das Ziel ist, dass das HoHo Wien künftig das Konzept der Seestadt<br />
Aspern widerspiegeln soll.<br />
Andererseits ermöglicht das von uns bewusst einfach entwickelte<br />
System ein wirtschaftliches, hoch flexibles und sicheres<br />
Gebäude in Hybridbauweise mit einem beachtlichen<br />
Nachhaltigkeitsgrad», führt Richard Woschitz, Geschäftsführer<br />
RWT + ZT GmbH, aus. Die Nachhaltigkeit und Langlebigkeit<br />
des neuen Holz-Hochhauses ergibt sich aus der Bündelung<br />
konzeptueller Ansätze: Der Werkstoff Holz ist an sich ressourcenschonend.<br />
Die flexible und nutzerbezogene Grundrissgliederung<br />
sorgt zusätzlich dafür, dass das Holz-Hochhaus sehr<br />
lange genutzt werden kann. Ökonomie und Ökologie bilden in<br />
unserem Konzept für das HoHo Wien eine Synthese zum gegenseitigen<br />
Nutzen», erklärt Rüdiger Lainer.<br />
BAUTECHNISCHE INFORMATIONEN<br />
Beim HoHo Wien wurde ein klares, einfaches Konzept in Hybridbauweise<br />
gewählt. Den konstruktiven Anforderungen entsprechend<br />
werden für jeden Konstruktionsteil die adäquaten<br />
Materialien eingesetzt. Aussteifende Beton-Kerne dienen<br />
der vertikalen Erschliessung und Versorgung. Angedockt ist<br />
die Holzbaukonstruktion für die Volumina der eigentlichen<br />
Gebäudenutzung. Das bewusst einfache System verwendet<br />
die Stapelung vier vorgefertigter, serieller Bauelemente.<br />
Diese sind Stützen, Unterzug, Deckenplatten und Fassadenelemente.<br />
Die Stützen aus blockverleimtem Brettschichtholz<br />
mit der vorgesetzten Fassade aus Massivholz tragen die Decken<br />
im HBV (Holzbetonverbund). Das bedeutet, die Decken<br />
aus Massivholz werden von einer dünnen Betonschicht ergänzt,<br />
um die bauphysikalischen Eigenschaften auf einfache<br />
Weise zu optimieren. Zudem war es notwendig, lediglich ein<br />
Knotendetail zu entwickeln, welches immer für die Verbindungen<br />
der Bauteile angewendet werden kann. Auf diese<br />
Weise entsteht ein wirtschaftliches, hoch flexibles und siche-<br />
028
ARCHITEKTUR<br />
Flexible und nutzerbezogene Grundrissgliederung sorgt für lange Lebensdauer.<br />
res Gebäude mit einem beachtlichen Nachhaltigkeitsgrad.<br />
Die strukturelle Trennung in der Errichtung der aussteifenden<br />
Kerne und der angedockten Nutzflächen aus Holz – zirka<br />
80 Prozent der Gesamtfläche – erlaubt die zeitgleiche Herstellung<br />
und einen optimalen sowie reduzierten Bauablauf.<br />
Die präzise witterungsunabhängige Vorfertigung der Holzstützen,<br />
der Holzbetonverbund-Deckenelemente und der<br />
Fertigteilrandträger garantieren die optimale Qualitätssicherung<br />
in der Ausführung. Die Witterungsbeständigkeit während<br />
des Zusammenbaus der vorgefertigten Elemente wird<br />
durch einfache Verbindungen der Bauteile gewährleistet. Zudem<br />
sind die Räume im HoHo Wien langfristig flexibel, in den<br />
Funktionen variabel und damit nutzungsneutral. Das Konzept<br />
der Reduktion auf wenige, einfache Bauelemente und<br />
-verbindungen in grosser Zahl bewirkt wirtschaftliche Errichtungskosten.<br />
HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN<br />
Der berechenbare Feuerwiderstand wird im HoHo Wien durch<br />
die angemessene Dimensionierung der Holzbauteile und die<br />
effiziente Konzeption des Gebäudes erreicht. Verkleidungen<br />
mit anderen Materialien sind daher nicht notwendig. Ganz<br />
wichtig: Holz ist auf diese Weise stets wesentlicher Teil der<br />
Innenraumatmosphäre. Das Gebäude wird ausserdem mit<br />
einer hoch effizienten automatischen Löschanlage ausgerüstet.<br />
HOLZ ALS RESSOURCENSCHONENDER WERKSTOFF<br />
Holz ist eine natürliche Ressource und findet als ressourcenschonender<br />
Bau- und Werkstoff schon seit vielen Jahren Verwendung<br />
in der Baubranche. Aus gutem Grund: Holz bringt<br />
von Natur aus gute Eigenschaften für den Hausbau mit. Holz<br />
ist leicht zu verarbeiten und hat eine enorme Tragkraft bei geringem<br />
Eigengewicht. Ein Würfel aus Tannenholz mit einer<br />
029
ARCHITEKTUR<br />
Kantenlänge von vier Zentimetern kann vier Tonnen tragen.<br />
Damit ist Holz kräftiger als Beton. Ausserdem ist Holz gleichzeitig<br />
stabil sowie elastisch, wodurch die Ressource vielseitig<br />
verwendbar ist. Holz beeinflusst aber auch das Raumklima<br />
positiv, da es viel Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben<br />
kann. Zudem leistet die Verwendung von Holz als Baustoff<br />
einen wichtigen Beitrag zum aktiven Klimaschutz: Verbautes<br />
Holz erspart der Atmosphäre jahrzehntelang CO 2<br />
. Ein<br />
Kubikmeter verbautes Holz entlastet die Atmosphäre um eine<br />
bis zwei Tonnen CO 2<br />
. Die CO 2<br />
-Speicherfunktion von Holz hält<br />
auch noch an, wenn dieses verarbeitet beziehungsweise verbaut<br />
wird. Auch aus wirtschaftlicher Sicht hat Holz gegenüber<br />
anderen Baumaterialien Vorteile: Holz ist zum einen eine Ressource,<br />
die schneller nachwächst, als sie verbraucht wird. Daher<br />
zählt Holz heute zu den kostengünstigsten Werkstoffen.<br />
Zum anderen kann Holz möglichst lange im Verwendungskreislauf<br />
gehalten werden, da Holzkonstruktionen sowohl<br />
langlebig als auch recyclingfähig sind. Holzbauteile können<br />
leicht abgebaut werden und stehen danach noch für andere<br />
Nutzungen zur Verfügung, zum Beispiel wenn aus einem alten<br />
Dachstuhl Möbel entstehen. Selbst wenn keine stoffliche<br />
Verwendung mehr infrage kommt, kann das Holz als Energielieferant<br />
dienen.<br />
BAUEN MIT HOLZ IM URBANEN RAUM<br />
Diese wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile gilt es<br />
nun auch in den urbanen Bereichen zu nutzen. Die aktuellen<br />
technischen Möglichkeiten bieten die Chance, Holz<br />
auch als wesentliches Element im Hochhausbau einzusetzen.<br />
Was bedeutet das nun für das HoHo Wien? Die Holzbauweise<br />
spart gegenüber einer Ausführung in Stahlbeton<br />
rund 2 800 Tonnen CO 2<br />
-Äquivalente ein. Das entspricht<br />
ca. 20 Millionen PKW-Kilometer oder 1 300 Jahre täglich<br />
40 Kilometer Autofahrt. Ausserdem spart die Holzbauweise<br />
gegenüber der Ausführung in Stahlbeton rund 300.000 Megawattstunden<br />
Primärenergie, ein Energiekonzept des HoHo<br />
Wien. Das HoHo Wien wird nach den Kriterien des neuen Bewertungssystems<br />
TQB (Total Quality Building) der ÖGNB errichtet.<br />
Dadurch wird die Qualität des Holz-Hochhauses von<br />
der Planung über die Errichtung bis zur Nutzung dokumentiert<br />
und zertifiziert.<br />
MARKETINGKONZEPT GEGEN<br />
LEER STEHENDE GEWERBEFLÄCHEN<br />
Mit einem ausgefeilten Marketingkonzept beugt Projektentwicklerin<br />
Caroline Palfy Leerstand im HoHo Wien vor. Auf Basis<br />
der östlichen Elementen-Lehre entwickelte Palfy ein ganzheitliches<br />
Marketingkonzept, welches die sieben Elemente<br />
Feuer, Wasser, Luft, Erde, Holz, Metall und Leere berücksichtigt.<br />
Diese Elemente spiegeln sich in der Nutzung der Gewerbeflächen<br />
wider. Nach dem Prinzip «Alles unter einem<br />
Dach» vereint das HoHo Wien Gewerbeflächen für Restaurants,<br />
Health, Beauty, Wellness, Business, Hotel und Appartements.<br />
Caroline Palfy über ihr Herzensprojekt: «Eine innovative,<br />
zukunftsweisende Immobilie wie das HoHo Wien zu<br />
entwickeln, ist nicht nur baulich, anlagentechnisch und organisatorisch<br />
eine Herausforderung. Auch die Verwertung einer<br />
solchen Immobilie gehört gründlich durchdacht. Das HoHo<br />
Wien soll künftig das Konzept der Seestadt Aspern widerspiegeln:<br />
Leben und Arbeiten, Karriere und Familie sowie<br />
Freizeit an einem Ort! Von Hotel- über Appartement- bis hin<br />
zu Büro- und Gewerbeflächen befindet sich alles unter einem<br />
Dach. Selbst für das leibliche Wohl ist gesorgt. Und das alles<br />
in bester Lage direkt am See-Park und nahe der U-Bahn.»<br />
www.hoho-wien.at<br />
<strong>03</strong>0
Die Technologiemesse<br />
für Gebäude und Infrastruktur<br />
Alle Veranstaltungen<br />
auf einen Blick<br />
ineltec.ch/forum<br />
Die Schweiz steht<br />
unter Strom.<br />
8. bis 11. September <strong>2015</strong><br />
Messe Basel | www.ineltec.ch<br />
Seit 50 Jahren Partner der Schweizer<br />
Elektrotechnik-Branche<br />
Presenting Partner: Forum: Nachwuchs:<br />
Ideen verbinden<br />
Idées branchées<br />
Idee in rete
ARCHITEKTUR<br />
AUF HEIMISCHES<br />
HOLZ SETZEN<br />
WOHNSIEDLUNG AUS 2 400 M³ SCHWEIZER HOLZ IN ANDELFINGEN<br />
Georg Lutz |<br />
Robert Schaub, Michael Meuter Lignum Zürich<br />
Die Wohnsiedlung «Auf Bollen» in Andelfingen im Zürcher Weinland ist ein<br />
Vorzeigeprojekt des zukunftsorientierten Bauens: Neben der Erfüllung des Minergie-<br />
Standards in allen Wohneinheiten legten die Erbengemeinschaft Schaub und die Robert<br />
Schaub AG als Ersteller grossen Wert auf die Verwendung von heimischem Schweizer<br />
Holz aus der Region. Rund 90 Prozent des in der Wohnsiedlung verbauten Holzes<br />
stammen aus der Schweiz. Deshalb wird die Wohnsiedlung auf die Vollendung der<br />
dritten und letzten Bauetappe mit dem «Herkunftszeichen Schweizer Holz» ausgezeichnet.<br />
Mehr als 2 400 m³ verbautes Holz, fast<br />
90 Prozent davon aus dem Schweizer Wald<br />
(das meiste aus dem Zürcher Weinland),<br />
71 Wohneinheiten in Mehr-, Doppel- und<br />
Reiheneinfamilienhäusern auf 17’900 m²<br />
Grundstücksfläche, 230 Bewohner, 219 Tiefgaragenparkplätze<br />
in der absolut verkehrsfreien Wohnsiedlung – diese<br />
Superlative hob Hansbeat Reusser, Präsident der Lignum<br />
Zürich, bei der Einweihungsfeier im Juni <strong>2015</strong> vor rund<br />
300 geladenen Gästen hervor, bedankte sich im Namen der<br />
Schweizer Wald- und Holzwirtschaft bei der Bauherrschaft<br />
für ihr vorbildliches Engagement zugunsten von Schweizer<br />
Holz und gratulierte zu der einzigartigen Überbauung.<br />
Er überreichte das Zertifikat des «Herkunftszeichens Schweizer<br />
Holz» an Martin Schaub, Mitinitiant der Überbauung und<br />
Inhaber der ausführenden Robert Schaub AG. Auch auf den<br />
beiden Übersichtstafeln der Wohnsiedlung ist das «Herkunftszeichen<br />
Schweizer Holz» aufgedruckt und erinnert so<br />
Bewohner und Besucher jederzeit an die ökologische und<br />
nachhaltige Bauweise.<br />
WENIG GRAUE ENERGIE<br />
Sowohl für die Überbauung als auch im Unternehmen verwendet<br />
die Robert Schaub AG praktisch ausschliesslich<br />
Holz aus den Wäldern der Region Weinland/Winterthur, wodurch<br />
die Rundholztransporte sehr kurz ausfallen. Das Holz<br />
wurde im eigenen Unternehmen gesägt, getrocknet, zu Elementen<br />
zusammengebaut und nur kurze Zeit später auf den<br />
nur rund 100 Meter entfernten Baustellen montiert. Dank dieser<br />
sehr kurzen Transportwege beinhalten die Häuser im Vergleich<br />
zu anderen Bau- und Werkstoffen sehr wenig Graue<br />
Energie. Zusammen mit dem über 150-jährigen Know-how<br />
des Unternehmens Schaub und dessen Wertschätzung<br />
für ökologisch sinnvolles Bauen war es so möglich, den<br />
Käufern ein Zuhause aus Schweizer Holz in einem hohen<br />
Ausbaustandard zu bieten. Weitere Lieferanten von Schnittund<br />
Leimholz aus Schweizer Holz sind August Brühwiler AG,<br />
Balterswil (Brettschichtholz) und die Kälin & Co. AG, Winterthur<br />
(Innentäfer). Die gesamte Wohnsiedlung wird durch die<br />
Heizzentrale der Robert Schaub AG, welche 2013 umgebaut<br />
und erneuert wurde, mit Fernwärme versorgt. Diese Wärme<br />
produziert die Robert Schaub AG aus dem betriebseigenen<br />
Restholz sowie aus Hackschnitzeln aus dem Forst der<br />
Gemeinde Andelfingen.<br />
VORTEILE LIEGEN AUF DER HAND<br />
Wer Schweizer Holz zum Bauen braucht, trägt damit zur<br />
nachhaltigen Nutzung und zur Gesunderhaltung der einheimischen<br />
Wälder bei. Der Schweizer Wald ist zwar durch<br />
eines der weltweit strengsten Waldgesetze geschützt. Wenn<br />
aber zu wenig Holz geerntet wird, überaltert der Wald, er verliert<br />
seine Stabilität und bietet weniger Schutz gegen Hochwasser,<br />
Murgänge, Lawinen oder Steinschlag. Jedes Jahr<br />
wächst im Schweizer Wald doppelt so viel Holz nach, wie<br />
geerntet wird. Dennoch werden zunehmend Holzprodukte<br />
für den Bau importiert; der Anteil an Schweizer Holz sinkt.<br />
Hauptgrund hierfür ist der Preis, denn durch die Förderpolitik<br />
und die niedrigeren Kosten im benachbarten Ausland<br />
und die Euroschwäche sind importierte Holzprodukte<br />
zwangsläufig etwas billiger. Aber das ist nicht entscheidend,<br />
denn der Materialpreis der Konstruktion und der Gebäude-<br />
<strong>03</strong>2
ARCHITEKTUR<br />
Gesamtaufnahme der Wohnsiedlung «Auf Bollen». Im Vordergrund<br />
(mit Flachdach) die drei Mehrfamilienhäuser Schwellistrasse, in der Bildmitte<br />
die Doppel- und Reiheneinfamilienhäuser Ahorn-, Birken- und Erlenweg,<br />
im Hintergrund die drei Mehrfamilienhäuser Lindenweg.<br />
hülle beeinflusst die gesamten Baukosten nur unwesentlich.<br />
Zudem speichert verbautes Holz grosse Mengen des Treibhausgases<br />
CO 2<br />
und entzieht es so für Jahrzehnte der Atmosphäre.<br />
In der gesamten Überbauung «Auf Bollen» ist so viel<br />
CO 2<br />
gespeichert, wie 480 Schweizerinnen und Schweizer<br />
in einem Jahr produzieren. Oder andersrum: Die Bewohner<br />
der Überbauung können dank des Einsatzes von Schweizer<br />
Holz mehr als zwei Jahre CO 2<br />
-neutral leben. Dies und die<br />
Tatsache, dass das hier verbaute Holz im Schweizer Wald in<br />
rund zwei Stunden wieder nachwächst, versetzte die Gäste<br />
in Staunen und war ein oft gehörtes Thema beim anschliessenden<br />
Apéro, in den sie Hansbeat Reusser nach seiner<br />
kurzen Würdigung entliess – nicht ohne sie vorher darauf hinzuweisen,<br />
dass sie nicht nur beim Hausbau, sondern auch<br />
bei der Anschaffung von Möbeln, Spielsachen und anderen<br />
Holzwaren einen Blick auf die Holzherkunft werfen und diese<br />
kritisch hinterfragen sollten.<br />
www.lignum.ch<br />
Das hier verbaute Holz wächst im Schweizer Wald in rund zwei Stunden wieder nach.
ARCHITEKTUR<br />
NEUES LEBEN<br />
ANFORDERUNGEN AN EIN NEUES HEIM<br />
Georg Lutz |<br />
HUF HAUS<br />
HUF HAUS steht für innovative Fachwerk-Architektur. Hier kommunizieren<br />
Ästhetik und Vielfalt. Das Stichwort individuelles Traumhaus kann hier mit Leben<br />
gefüllt werden. Die ausdrucksvolle Symbiose von Holz und Glas verleiht jedem<br />
HUF HAUS einen unverwechselbaren Charakter.<br />
Ein Bauvorhaben ist ja meist<br />
ein neuer Lebensabschnitt.<br />
Die Hausherren wollen einen<br />
Schritt weiterkommen.<br />
Welche Merkpunkte gilt es<br />
hier zu beachten? Wir führten ein Interview<br />
mit Familie Härtlein.<br />
«<strong>sweet</strong> <strong>home</strong>» Wo lagen die Gründe<br />
für ein neues Bauprojekt? Wo/wie<br />
haben Sie vorher gewohnt?<br />
Familie Härtlein: Wir haben in einem<br />
über 100 Jahre alten Haus mit vielen<br />
Stockwerken und Keller gewohnt.<br />
Diese Art zu wohnen wollten wir grundsätzlich<br />
ändern. Mit dem Grundstück<br />
waren wir auch nicht besonders zufrieden:<br />
Der grosse Garten war sehr<br />
pflegeintensiv, und die umliegenden<br />
Allgemeinflächen, wie beispielsweise<br />
angrenzende Gehwege, mussten immer<br />
sauber gehalten werden. Die Instandhaltung<br />
des Hauses und des gesamten<br />
Grundstückes war also immer sehr aufwendig<br />
und zeitraubend.<br />
Warum ausgerechnet an dieser<br />
Stelle? Hatten Sie das Grundstück<br />
bereits oder haben Sie sich in die<br />
Umgebung verliebt und sich gedacht<br />
«Wenn bauen, dann hier»?<br />
Eines unserer grössten Hobbys ist das<br />
Fahrradfahren. Während unserer Touren<br />
haben wir unseren jetzigen Wohnort<br />
kennen und lieben gelernt. Nachdem wir<br />
uns fest dazu entschlossen hatten umzuziehen,<br />
haben wir dieses wunderschöne<br />
Grundstück entdeckt und sofort gekauft.<br />
Hatten Sie spezielle Wünsche für Ihr<br />
Haus? Wenn ja welche und warum?<br />
Nachdem wir lange Zeit in einem älteren<br />
Haus gewohnt haben, sehnten wir<br />
uns nach mehr Modernität und Stil.<br />
Besonders wichtig waren uns hohe<br />
Räume und wenig Zimmer. Dafür mehr<br />
Offenheit und fliessende Übergänge.<br />
Auf einen Keller wollten wir auch gerne<br />
verzichten!<br />
Wie sind Sie auf HUF HAUS aufmerksam<br />
geworden?<br />
Den ersten Kontakt zu HUF HAUS hatten<br />
wir in der Musterhausausstellung in<br />
Erlangen. Die moderne Fachwerkarchitektur<br />
hat genau unseren Vorstellungen<br />
entsprochen, sodass wir buchstäblich<br />
<strong>03</strong>4
den ganzen Tag dort hängen geblieben<br />
sind. Die fachkundige und seriöse Beratung<br />
hat uns zusätzlich überzeugt.<br />
Was war Ihnen wichtig für die Gestaltung<br />
des Interieurs und des Aussenbereichs?<br />
Uns hat die klare und puristische Ausführung<br />
des Musterhauses im Innenund<br />
Aussenbereich sehr gut gefallen –<br />
diese haben wir dann auch so in unsere<br />
Gestaltung einfliessen lassen.<br />
ÜBER DIE<br />
BAUHERREN<br />
Name: Andrea und<br />
Gerhard Härtlein<br />
Haustiere: zwei Hunde<br />
Beruf: selbstständig als Händler<br />
von Hochregallagern<br />
Hobbys: Rennradfahren, Tennis,<br />
lange Spaziergänge mit den<br />
Hunden, Kochen<br />
ARCHITEKTUR<br />
Welche architektonischen und gestalterischen<br />
Besonderheiten wurden<br />
umgesetzt?<br />
Für uns sind die grossen Glasflächen als<br />
solches bereits eine Besonderheit. Unser<br />
persönliches Highlight ist der überdachte<br />
Freisitz mit Blick in den Garten!<br />
Während der Planungs- und Bauphase<br />
gab es keinerlei Schwierigkeiten.<br />
Haben Sie selbst bei der Gestaltung<br />
mitgewirkt? Wenn ja: Woher haben<br />
Sie die Inspiration für Ihre Ideen genommen?<br />
Die Grundrissgestaltung des Musterhauses<br />
hat uns so gut gefallen, dass wir<br />
diese fast identisch übernommen haben.<br />
Im Obergeschoss haben wir die<br />
Räume lediglich spiegelverkehrt geplant<br />
und aus dem Kinderzimmer mit Bad einen<br />
grossen Ankleidebereich gemacht.<br />
Wie lange hat die Planungs- und<br />
Bauphase gedauert? Sie umfasst ja<br />
den Zeitraum von der ersten Idee bis<br />
hin zum Einzug.<br />
Von der Idee, mit HUF zu bauen, bis<br />
zum Einzug in unser Traumhaus sind<br />
nur 15 Monate vergangen.<br />
Gab es Schwierigkeiten, die Sie meistern<br />
mussten? Oft stehen ja Hürden<br />
wie baurechtliche Bestimmungen,<br />
Materialprobleme, Dachneigung und<br />
auch die Herausforderung des Hochwasserschutzes<br />
im Weg.<br />
Wie hat die Nachbarschaft auf Ihr<br />
neues Haus reagiert?<br />
Die Nachbarschaft hat sehr positiv auf<br />
unser Haus reagiert. An Besuchern<br />
mangelt es seit unserem Einzug jedenfalls<br />
nicht!<br />
Sind Sie selbst zufrieden mit dem<br />
Ergebnis? Was gefällt Ihnen an Ihrem<br />
Haus am besten und warum?<br />
Haben Sie vielleicht ein Lieblingsplätzchen?<br />
Wir dürfen mit Stolz behaupten, dass<br />
wir in allen Punkten unser Traumhaus<br />
realisiert haben. Wir lieben die grosse,<br />
offene Küche und den angrenzenden<br />
Essbereich im verglasten Erker. Von<br />
dort aus können wir bei Wind und Wetter<br />
den Blick in unseren schönen Garten<br />
geniessen. Das Schlafzimmer und<br />
die Sauna gehören ebenfalls zu unseren<br />
Lieblingsplätzen. Wir geniessen von<br />
dort den traumhaften Blick in die umliegende<br />
Landschaft. Der überdachte<br />
Freisitz gehört natürlich auch mit auf<br />
die Liste!<br />
Unverwechselbaren Ästhetik mit innovativen<br />
Holz- und grossflächigen Glaslösungen.<br />
Bei Wind und Wetter unterschiedliche<br />
Blickrichtungen geniessen.<br />
Die Architektursprache wird durch<br />
Transparenz bestimmt.<br />
HUF HAUS GmbH u. Co. KG | Franz-Huf-Strasse | D-56244 Hartenfels | T +49 (0)26 26 761-0 | info@huf-haus.com | www.huf-haus.com<br />
<strong>03</strong>5
ARCHITEKTUR<br />
Gemüse, Obst, Brot und Fische regnen auf den Besucher hinab.<br />
<strong>03</strong>6
Ungewöhnlicher Blick aus einer der Wohnungen in der Markthalle Rotterdam.<br />
ZEICHEN SETZEN<br />
DIE NEUE MARKTHALLE IN ROTTERDAM<br />
Georg Lutz | MVRDV<br />
Die neue Markthalle in Rotterdam sprengt herkömmliche Architekturvorstellungen.<br />
Sie beinhaltet viel mehr als die Aneinanderreihung von Marktständen. Sie ist ein grellbunter<br />
Lebensraum, der zum Anziehungspunkt geworden ist. Solche erfolgreichen<br />
architektonischen Highlights bräuchten wir mehr in unseren europäischen Städten.<br />
Wer den Eingang in die riesige Halle passiert,<br />
bleibt sofort wieder stehen. Der<br />
Blick schweift an die Decke, und viele bekommen<br />
den Mund vor lauter Staunen<br />
nicht mehr zu. Wenige Sekunden später<br />
greifen viele Besucher der Markthalle zu ihren Smartphones<br />
und fangen an, wild zu knipsen.<br />
Was gibt es da zu sehen? Die Produkte des Marktes blicken<br />
in riesigen Dimensionen auf uns herab. Erdbeeren so gross<br />
wie Lastwagen, pralle Himbeeren und riesige Krabben und<br />
Weizenähren neigen sich auf die Besucher hinab. Die Software,<br />
mit der der Künstler Arno Coenen gearbeitet hat, wird<br />
sonst in Hollywood für Animationsfilme verwendet.<br />
120 Meter ist sie lang, 70 Meter breit, der Scheitelpunkt des<br />
Gewölbes liegt in 40 Metern Höhe, das entspricht zehn Stockwerken.<br />
Wäre die Halle an ihren Längsseiten nicht mit Glasfronten<br />
verschlossen und voller Stände, könnte es auch als<br />
Flugzeughangar genutzt werden. Das ist mehr als imposant.<br />
Die Leute sind neugierig, sind begeistert und sorgen für dramatisches<br />
Gedränge. Schon der Bau, den das Architekturbüro<br />
MVRDV da in die Innenstadt gesetzt hat, zieht sie an.<br />
Frontal betrachtet, hat er die Form eines Hufeisens, von der<br />
Seite wirkt er wie eine gigantische Biskuitrolle. An dieser Ungewöhnlichkeit<br />
können sich andere Architekten eine Scheibe<br />
abschneiden.<br />
Innen haben die Eigentümer und Mieter direkt aus ihren<br />
Wohnungen den einzigartigen Ausblick auf die Gemälde<br />
und das Marktgeschehen. Das ergibt eine fantasievolle Mischung<br />
aus Wohn- und Arbeitsräumen und inspiriert zu kreativen<br />
Handlungen.<br />
<strong>03</strong>7
ARCHITEKTUR<br />
Die Andockmöglichkeiten für das Leuchtturmprojekt sind noch am Entstehen.<br />
MEHR LEBEN IN DEN INNENSTÄDTEN<br />
Rotterdam hat in seiner Geschichte ähnliche Erfahrungen wie<br />
viele andere Städte auch gemacht. Das pralle Leben der Innenstädte<br />
wurde durch Bombardierungen ausgelöscht. In<br />
Rotterdam machte die deutsche Luftwaffe die Innenstadt<br />
dem Erdboden gleich. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es<br />
viele Experimente, die sich an unterschiedlichen Objekten<br />
auch in Rotterdam festmachen lassen. Das gleicht oft einem<br />
architektonischen Freiluftmuseum, hat aber das richtige Leben<br />
nicht wirklich in die Innenstadt zurückgebracht. Nach Feierabend<br />
verlassen die Besucher und Arbeiter die Innenstadt,<br />
die bis auf wenige Ausnahmen dann sehr verlassen wirkt. Das<br />
ist nicht nur in Rotterdam eine Herausforderung, Es braucht<br />
bei der Lösung überzeugende Konzepte, die Wohnen und<br />
Arbeiten zusammenbringen. Die neue Markthalle kann hier<br />
zu einem architektonischen Leuchtturm werden.<br />
MEHR DAVON<br />
Wo findet man solche unkonventionellen Ideen sonst? Es<br />
gibt leider viel zu wenig. Es braucht Gebäude, die sich<br />
nicht nur von der technischen Seite auf dem neusten Stand<br />
befinden, sondern auch die Art widerspiegeln, wie wir leben<br />
wollen. Warum wirkt unsere Architektur oft so langweilig?<br />
Sie versucht möglichst neutral zu sein, um ja nicht anzuecken.<br />
Dieses Neue muss nicht unbedingt teurer sein.<br />
Die Ausrichtung der Markthalle in Rotterdam ist, was die<br />
Bauweise betrifft, eher konventionell. Das Budget liess<br />
gar nicht mehr Experimente zu. Trotzdem haben die Architekten<br />
von MVRDV Ungewöhnliches geschaffen. Solche<br />
Ideen und Umsetzungen wünscht man sich auch mehr in<br />
der Schweiz.<br />
www.mvrdv.nl<br />
Pralle Farben für eine imposante Architektur.
Der Wintergarten-Klassiker<br />
Aluminium-Rollläden schützen unbeirrbar vor der Sonne<br />
Was heute voll im Trend liegt ist morgen out – und umgekehrt. Ob<br />
Mode, Musik oder Technik: Der vorherrschende Geschmack ändert<br />
sich und oft ist bald wieder angesagt, was gestern belächelt wurde.<br />
Im Laufe der Zeit bewahrheitet sich aber auch die Annahme, dass sich<br />
Qualität durchsetzt. Nach dem Motto „Gutes bleibt“ werden einige<br />
Produkte seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt, werden entsprechend<br />
intensiv nachgefragt und stellen täglich erneut ihre Zuverlässigkeit<br />
unter Beweis.<br />
Zu den beliebten Klassikern zählen aus gutem Grund die Aluminium-Rollläden<br />
Wiga Star von Schanz. Die Schattenspender feiern <strong>2015</strong><br />
Jubiläum: Seit nunmehr 25 Jahren sorgen sie für das perfekte Klima<br />
-<br />
den, unbeirrbar vor der Sonne. Denn die passgenauen Rollläden resich<br />
darin kein unangenehmer Hitzestau entwickeln kann. Selbst<br />
im Sommer steigt die Temperatur im Wintergarten so nur um wenige<br />
Grad an, sodass einem schönen Tag mit reizvollen Ausblicken in<br />
die Natur nichts im Wege steht. Da die Rollläden – ähnlich wie Sonnenbrillen<br />
– auch Blendungen unterbinden, lässt sich ebenso gut<br />
mit dem Laptop arbeiten oder lesen. Dank sogenannter Select-Pro-<br />
-<br />
können, schöne Lichtspiele entstehen und keiner im Dunkeln sitzt.<br />
Anders als bei Markisen oder Jalousien gelangt überdies kein schädliches<br />
UV-Licht durch die Schanz-Rollläden. Mit Wiga Star fühlen sich<br />
die Bewohner demnach rundum geborgen. Das übrigens das ganze<br />
Jahr über, denn das Aluminium, aus dem die Rollläden schon seit einem<br />
Vierteljahrhundert gefertigt werden, hält nicht nur die Sommersonne<br />
auf, sondern hindert im Winter auch die mit kostbarer Energie<br />
erzeugte Wärme daran, zu entweichen. Das macht das gläserne<br />
Wohnzimmer ganzjährig attraktiv – und senkt die Nebenkosten. Die<br />
Schanz-Rollläden eignen sich für jede Form und lassen sich ohne<br />
Aufwand nachträglich installieren. Ob eloxiert oder individuell farbbeschichtet:<br />
Die Witterung hat keine Auswirkungen auf die stabilen<br />
Schattenspender; sie trotzen Regen, Hagel und Sturm zuverlässig.<br />
Weitere Informationen gibt es bei Schanz Rollladensysteme GmbH<br />
Tel. kostenlos 0800/ 900 50 55 oder www.schanzstoren.ch
WOHNEN AM MYTHOS<br />
MAXIMALE TRANSPARENZ UND GRENZENLOSES WOHNGEFÜHL<br />
Céline Berger | Berger swissFineLine<br />
Sonnenschein, Palmen und Dolce Vita. Am Lago Maggiore liegt der südlichste Teil der<br />
Schweiz. Und das gilt nicht nur geografisch, sondern betrifft in erster Linie das Lebensgefühl.<br />
Über Generationen hinweg ist «der Lago» das Ziel mythischer Ferienträume. Hier<br />
gibt es die einzigartige Kombination der Qualität Helvetias mit Bella Italia. Wohnen kann<br />
dort nur traumhaft sein. Selbstverständlich braucht es dazu die richtigen Fenster.<br />
040
ARCHITEKTUR<br />
Unbegrenzter Blick auf den Lago Maggiore.<br />
Funktion und Design passen zusammen.<br />
Weitläufigkeit des Wohnbereichs kommuniziert mit der Landschaft.<br />
Dieses luxuriöse Penthouse ist ein eindrückliches<br />
Beispiel für das beeindruckende Wohnen<br />
mit swissFineLine-Fenstern. Die Wohnung<br />
liegt an absoluter Bestlage in Brione und<br />
verfügt über einen traumhaften Blick über den<br />
Lago Maggiore.<br />
Bei swissFineLine steht die absolute Transparenz im Mittelpunkt.<br />
Umgeben von Landschaft, Licht und Himmel rückt<br />
die raumhohe Verglasung in den Hintergrund und wird kaum<br />
mehr wahrgenommen. Durch die nahtlose Einfügung der<br />
hoch dämmenden Profile in Wände, Böden und Decken<br />
lösen sich die Grenzen auf. Ermöglicht werden eine einzigartige,<br />
hindernisfreie Aussicht sowie ein grosszügiges und<br />
behagliches Wohngefühl.<br />
Die grosszügig gestaltete, lichtdurchflutete Wohnung verfügt<br />
über 230 m² Wohnfläche und ist auf zwei Ebenen aufgeteilt.<br />
Barrierefreiheit von innen nach aussen ermöglichen<br />
eine maximale Mobilität und Bewegungsfreiheit. Der grosszügige<br />
Wohnbereich ist offen und über die bodengleichen<br />
Fenster swissFineLine, die sich fast komplett öffnen lassen,<br />
mit Blick nach aussen angeordnet. Die Weitläufigkeit<br />
des Wohnbereichs scheint sich nahtlos mit der eindrucksvollen<br />
Natur zu verbinden. Die rahmenlosen Schiebefenster<br />
swissFineLine können von der Ecke aus pfostenfrei geöffnet<br />
oder mehrere Elemente zusammen bewegt werden. Der Bedienkomfort<br />
kann auf Wunsch durch eine automatische Antriebslösung<br />
erhöht werden. Die Fenster lassen sich durch<br />
die Antriebstechnik rasch und nahezu geräuschlos öffnen<br />
und schliessen.<br />
Berger swissFineLine | Gerbestrasse 15 | CH-3550 Langnau im Emmental | T +41 (0)34 409 50 50<br />
info@swissfineline.ch | www.swissfineline.ch<br />
041
ARCHITEKTUR<br />
KOMMUNIKATION<br />
IM KONTEXT<br />
DIE ARBEITEN UND HINTERGRÜNDE DES KÜNSTLERS KADER ATTIA<br />
Kader Attia |<br />
GALERIE KRINZINGER<br />
Die Wiederaneignung des eigenen, kulturell geprägten und unterworfenen Körpers ist das<br />
zentrale Anliegen des Künstlers Kader Attia. Was hat dies mit Architektur zu tun?<br />
Sehr viel. Hier nur ein Hinweis auf eine Installation. «Asesinos! Asesinos!» besteht aus mehr<br />
als hundert Türen von Häusern aus Detroit, die in der Folge der Immobilienkrise in den<br />
USA aufgegeben werden mussten. Attia hat sie gespalten und ihnen einen Lautsprecher<br />
ohne Ton aufgesetzt, eine Versammlung von stummer, hölzerner Demonstration der Machtlosen.<br />
Der folgende Beitrag skizziert seinen philosophisch, künstlerischen Rahmen dazu.<br />
Was hält die Welt zusammen?<br />
Es könnte ziemlich fragil sein.<br />
Wie sieht heute die Kommunikation zwischen den Kulturen aus? Ist es<br />
noch die «Korrelation» von Kant, oder ist es eher eine Selbstbespiegelung?<br />
Polarisierungen, Extreme, Ambivalenzen, Tag<br />
versus Nacht, Fülle versus Leere, Leben versus<br />
Tod – alles im Universum ist dazu bestimmt,<br />
von seinem Gegenteil unterschieden zu werden.<br />
Dennoch teilt alles eine Ähnlichkeit, die es mit<br />
dem jeweiligen Paradoxon verbindet: nämlich die Differenz.<br />
Diese einander ergänzenden Gespräche sagen mehr über<br />
die Ordnung der Dinge aus als eine Polarisierung, in der Extreme<br />
isoliert betrachtet werden. Vom Metaphysischen zum<br />
Gegenständlichen und vom Universellen zum Partikularen –<br />
das menschliche Denken wird von Differenzen gezeichnet,<br />
welche die Dinge mehr bestimmen als unterscheiden.<br />
Diese Differenzen bilden das Räderwerk, das alles zusammenhält.<br />
Seit Immanuel Kant ist bekannt, dass das Denken<br />
durch einen Mechanismus angetrieben wird, der die Beziehung<br />
zwischen einem Gegenstand und einem Gedanken<br />
aufdeckt. Nehmen wir als Beispiel ein Glas. Ich weiss, dass<br />
dieses leere Glas ein Glas ist, aber dieses wiederum weiss<br />
es natürlich nicht. Wäre ich aber dennoch imstande, dieses<br />
Glas in mir oder an sich zu denken? Nein. Denn ich weiss,<br />
dass dieses Glas ein Glas ist, durch die Verbindung, die zwischen<br />
diesem Gegenstand, dem Glas, und meinem Denken<br />
besteht. Es ist eine Art experimentelle Verbindung, die in<br />
einem Zwei-Weg-Dialog stattfindet. Kant nennt diese Verbindung<br />
«Korrelation». Seither wird dieses Postulat nicht infrage<br />
gestellt, es sei denn, es wird mit anderen Eigenschaftsworten<br />
ausgestattet, wie dies Maurice Merleau-Ponty in seiner<br />
«Phänomenologie der Wahrnehmung» tut.<br />
042
Was junge Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit<br />
unterschiedlichem Hintergrund unter einem Spielplatz verstehen,<br />
variiert je nach Verständnis der Realität (sowohl<br />
Raum als auch Zeit betreffend), die eine Gruppe teilt, und<br />
zwar unterhalb und jenseits der virtuellen Grenze, welche die<br />
jeweiligen Welten im Spiel teilen. Was in diesen komplementären<br />
Gesprächen auf dem Spiel steht, wie zum Beispiel bei<br />
einem Fussballspiel zwischen römischen Ruinen oder bei<br />
der Hinrichtung von Soldaten in einem Online-Spiel, ist die<br />
Schaffung von verschiedenen spekulativen Realitäten, wobei<br />
eine Seite den Boden verliert. In beiden Fällen ist es möglich,<br />
zwei konkrete Gegenstände an sich selbst zu denken – den<br />
römischen Bogen und den virtuellen Feind, der nichts anderes<br />
ist als das Spiegelbild ähnlicher Gegner, die durch das digitale<br />
Netzwerk miteinander verbunden sind, wobei es sich<br />
hier um eine korrelierende Erfahrung par excellence handelt.<br />
Wie der Philosoph Quentin Meillassoux in «After Finitude»<br />
festhält, ist das Denken also ein in sich geschlossener Gegenstand<br />
(jenseits jeglicher Korrelation), eine notwendige<br />
Möglichkeit. In einer Welt, in der die Digitalisierung des Wissens<br />
und die Möglichkeiten der Aneignung des Wissens<br />
durch eine auf binärer Interpretation beruhenden Ordnung<br />
der Dinge bestimmt werden, ist der Verlust der Kontrolle<br />
über diese Formen von Wissen eine ganz entscheidende<br />
Frage. Wenn es stimmt, dass der Zugang zu Wissen, wie<br />
er immer bestand, kein einfacher Weg ist, so erweist er sich<br />
als Weg zu einer bewussten oder unbewussten Erfahrung.<br />
Der Ursprung von vielen Erfindungen, Emotionen, Intuitionen<br />
oder Revolutionen begründet sich in Fehltritten. Spaziert<br />
man durch eine Bibliothek, so sind Bücher immer schon<br />
Wegzeichen gewesen, die uns von Punkt A zu Punkt B leiten,<br />
uns zu «Schätzen» führen. Die Aufstellung von Büchern<br />
in einer Bibliothek ist nicht so sehr eine Sache von menschlicher<br />
Organisation als vielmehr von Desorganisation. Wenn<br />
man zum Beispiel ein Buch, das man gerade betrachtet hat,<br />
nicht an den richtigen Platz zurückstellt. Dies ist der Hauptunterschied<br />
zur Organisation von Wissen im Internet. Eine<br />
Seite, die gerade gelesen worden ist, geht nicht nur an ihre<br />
vorherige Stelle zurück, eine künstliche Intelligenz drängt<br />
sich einem auf, indem sie Algorithmen befolgt, die man nicht<br />
kontrollieren kann. Im Film «Citizen 4» spricht Edward Snowden<br />
ganz deutlich die Tatsache an, dass das Internet ursprünglich<br />
einem riesigen freien Territorium glich, welches<br />
sehr schnell von Konzernen übernommen wurde, die aufgrund<br />
ihrer wirtschaftlichen Macht riesige Datenbanken von<br />
Milliarden persönlicher Daten sammeln konnten. Sobald man<br />
seine Kreditkarte oder sein Mobiltelefon benützt, wird man<br />
beobachtet. Was würde passieren, wenn nach Jahrzehnten<br />
globaler Digitalisierung die ganze Welt nur noch digitale Daten<br />
verwenden würde? Dieser Tag wird früher oder später<br />
anbrechen, und künftige Generationen werden von künstlicher<br />
Intelligenz geprägt sein. Den konkreten Gegenstand an<br />
sich zu denken ist dann vielleicht der frühe, aber auch letzte<br />
Atem des Lebens, der den menschlichen Geist aufschreien<br />
lässt, bevor er ganz verschwindet …<br />
ARCHITEKTUR<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Kader Attia war und ist mit seinen<br />
Werken in Ausstellungen zu sehen. Das<br />
Musée cantonal des Beaux-Arts in Lausanne<br />
zeigte bis Ende August die erste Ausstellung<br />
des franko-algerischen Künstlers in der Schweiz.<br />
Davor war er auch in Österreich und Deutschland<br />
zu sehen. Ab 10. September <strong>2015</strong> bis<br />
3. Januar 2016 ist er im Rahmen von<br />
«Lavie moderne» auf der Biennale de Lyon<br />
in Frankreich zu sehen.<br />
www.kaderattia.de<br />
Die Schaffung von verschiedenen spekulativen Realitäten zwischen Ruinen. Ist das Bild in Syrien<br />
oder dem Irak aufgenommen, käme die Komponente der kriegerischen Katastrophe noch dazu.
ARCHITEKTUR<br />
GERÜHRT UND<br />
GESCHÜTTELT<br />
BETON KANN MEHR<br />
Georg Lutz | Chiaki Arai, Iwan Baan, Lisa Ricciotti<br />
Beton, ist das nicht dieses hässliche Zeug, aus dem man Autobahnbrücken<br />
und Parkhäuser macht? Das ist richtig und gleichzeitig falsch.<br />
Im Alltag sehen wir es in erster Linie als Verschalungsmaterial an<br />
Neubeuten, Tunnels oder Brücken. Dieses nüchterne Bild prägt unsere<br />
Wahrnehmung. Das ist aber nur die Hälfte der Wahrheit.<br />
Chiaki Arai, Niigata City Konan Ward Cultural Center.<br />
© Chiaki Arai<br />
Beton kann aber auch ganz anders. Beton bezeichnet<br />
tatsächlich eine ganze Palette von<br />
Steingemischen und gehört, wenn er denn<br />
richtig eingesetzt wird, zu den edelsten Materialien<br />
der zeitgenössischen Architektur. Im<br />
flüssigen Zustand lässt er sich zu erstaunlichen Werken der<br />
Ingenieurskunst formen, ist flexibel und beständig zugleich.<br />
Seit Jahrzehnten kennen internationale Architekten diese<br />
Vorzüge und setzen sie auch in beeindruckender Weise ein.<br />
044
© Lisa Ricciotti<br />
© Iwan Baan<br />
Rudy Ricciotti, MuCEM.<br />
Das zweibändige Buch aus dem Taschen Verlag ist ein<br />
Denkmal für das Bauen mit Beton. Es stellt die besten Betonbauwerke<br />
der letzten Jahre vor. Unter den Baumeistern<br />
finden sich Architektur-Ikonen wie Herzog & de Meuron, Steven<br />
Holl und Zaha Hadid, aber auch angesagte Newcomer<br />
wie die Russen SPEECH. Ebenso präsentiert der Band die<br />
Arbeit von Shootingstars der internationalen Szene wie Rudy<br />
Ricciotti aus Frankreich und sogar von Künstlern wie James<br />
Turrell, der die berühmte Rotunde von Frank Lloyd Wrights<br />
Guggenheim-Museum in New York zum Schauplatz einer<br />
seiner eindrucksvollsten Arbeiten machte.<br />
100 CONTEMPORARY<br />
CONCRETE BUILDINGS<br />
Philip Jodidio<br />
Hardcover, 2 Bände im Schuber,<br />
24 x 30.5 cm, 730 Seiten,<br />
Taschen Verlag<br />
Zaha Hadid, Pierresvives.<br />
www.huf-haus.com
ARCHITEKTUR<br />
EXTERIOR PAINTS<br />
NEUE AUSSENFARBEN AUS ENGLAND<br />
| Little Greene <strong>2015</strong><br />
Farbe hat nicht nur als Gestaltungselement und Unterstützung der Architektursprache<br />
eine wichtige Funktion in und an unseren Bauten. Farben beeinflussen auch unsere<br />
psychologischen und physiologischen Befindlichkeiten. Das weiss man auch in good old Britain.<br />
046
Little Greene ist als traditionelles Familienunternehmen<br />
der letzte unabhängige britische Farbenhersteller,<br />
der noch ein vollständiges Sortiment<br />
an traditionellen und modernen Farben für die<br />
Wohnraumgestaltung herstellt. Die besonderen<br />
Farben des Unternehmens sind von vielen unterschiedlichen<br />
Quellen inspiriert: globale Einflüsse, Mode, modernes<br />
Design und umfangreiche Recherchen, unter anderem<br />
wissenschaftliche und historische Analysen von Dokumenten<br />
aus historischen Gebäuden und den Archiven von English<br />
Heritage.<br />
SCHLICHT WUNDERBAR<br />
Little Greene hat aber noch viel mehr zu bieten als wunderschöne<br />
Farben und exquisites Interior Design, denn das Unternehmen<br />
produziert ein spektakuläres Aussenfarben-<br />
Sortiment, das <strong>2015</strong> noch grösser und besser ist. Alle<br />
047
ARCHITEKTUR<br />
Little-Greene-Farben werden im Vereinigten Königreich hergestellt<br />
und sind von einem aussergewöhnlich hohen Standard.<br />
Sie sind nicht nur schön, sondern auch haltbar und<br />
erfüllen die Anforderungen eines modernen Lebensstils. Zu<br />
den Aussenfarben gehören bereits Hochglanz-Holzlacke für<br />
den Aussenbereich und satte, matte Farben für Mauern und<br />
Putz. Alle Zusammensetzungen gehen auf die gleiche technische<br />
Expertise wie bei Farben für Brücken, Schlösser und<br />
sogar Leuchttürme zurück.<br />
Neu im Sortiment ab Frühjahr <strong>2015</strong> sind zwei seidenmatte<br />
Lacke, die speziell für Holz und Metall im Aussenbereich entwickelt<br />
wurden: Intelligent Exterior Eggshell und Tom’s Oil<br />
Eggshell. Intelligent Exterior Eggshell ist eine moderne, sehr<br />
haltbare wasserbasierte Farbe und hat einen äusserst niedrigen<br />
VOC-Gehalt und ist praktisch geruchlos.<br />
Zudem ist sie sehr pflegeleicht und wetterfest. Es ist ein<br />
hochwertiger, deckender Holzlack, der hervorragend absorbiert<br />
wird und Schimmelentstehung und Algenwachstum<br />
hemmt. Er kann ohne Grundierung direkt auf neues, unbehandeltes<br />
Holz und auf passend grundiertes Metall aufgetragen<br />
werden.<br />
Intelligent Exterior Eggshell ist eine der besten und umweltfreundlichsten<br />
Farben für Holz im Aussenbereich und sieht<br />
gleichzeitig elegant und glatt aus.Diese Farbe ist in allen Tönen<br />
der Little-Greene-Farbpalette erhältlich, in vier Stunden<br />
oberflächentrocken und nach 16 Stunden überstreichbar.<br />
Normandy Grey 79 & Turquoise Blue 93.<br />
Tom’s Oil Eggshell ist die Lieblingsfarbe eines leitenden Chemikers<br />
von Little Greene, daher wurde sie auch nach ihm<br />
benannt! Es ist ebenfalls eine raditionelle Farbe, die bei Inneneinrichtern<br />
sehr beliebt ist. Durch ihre Ölbasis ist sie extrem<br />
praktisch und haltbar, hat eine hervorragende Fliesseigenschaft,<br />
einen wunderschönen seidenmatten Glanz und<br />
ist absolut wetterfest. Diese charmante, abwaschbare Farbe<br />
ist auch in allen Farben erhältlich und eignet sich für Holz und<br />
Metall im Aussenbereich. Sie ist nach vier Stunden oberflächentrocken<br />
und nach 16 Stunden überstreichbar.<br />
MEHR ALS FAKTEN<br />
Dies sind also die Fakten. Warum aber lassen wir die Produkte<br />
nicht für sich selbst sprechen? Es gibt kaum eine bessere<br />
Zeit als jetzt, um die Aussenwände Ihres Zuhauses,<br />
Holzarbeiten im Aussenbereich, Gartenmöbel oder Ihre Gartenlaube<br />
zu verschönern – vielleicht sogar Ihr Vogelhäuschen?<br />
Mit den tollen neuen Farben von Little Greene sind<br />
Sie im Nu fertig und können die Früchte Ihrer Arbeit bewundern.<br />
Farben und Tapeten von Little Greene sind im gehobenen<br />
Fachhandel erhältlich.<br />
www.littlegreene.com Lamp Black 228, Turquoise Blue 93 & Trumpet 196.<br />
048
ARCHITEKTUR<br />
Celestial Blue 101, French Grey 113,<br />
James 108. Slaked Lime 105 & Shirting 129.<br />
Juniper Ash 115 & Atomic Red 190.<br />
Lead Colour 117.<br />
Juniper Ash 115 & Atomic Red 190.<br />
Normandy Grey 79.<br />
Eine Dienstleistung der SAHB<br />
Hindernisfrei wohnen<br />
Mit der Exma VISION unterhält die SAHB eine ganz jährige<br />
Ausstellung mit Ideen und Lösungen zur Förderung der Selbständigkeit<br />
und des hindernisfreien Wohnens.<br />
<br />
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<br />
<br />
EXMA VISION
ARCHITEKTUR<br />
FARBENSPIEL<br />
Die Erfolgsgeschichte der luxuriösen Teppichqualität Modena lässt sich auf<br />
einen Punkt bringen: die stetige Neuerfindung durch Farbkonzepte, die in ihren jeweiligen<br />
Epochen immer überzeugt haben. Das prägende Einrichtungselement wurde 1975 erstmals<br />
präsentiert. Seitdem geben die vielschichtigen Farbspektren der Modena den Ton in hochwertigen<br />
Wohneinrichtungen an und verweisen auf Zeit und Zeitgeschmack. Mit Modena fantasievoll kombinieren,<br />
spielerisch und frei gestalten – das ist die Essenz eines ewig jungen Bestsellers und seinen Farben.<br />
www.vorwerk-teppich.de<br />
BAUSTEINE FÜR SAUBERE LUFT<br />
Von der klassischen Variante bis zum eleganten Designerstück: Dunstabzugshauben gibt es<br />
für jeden Geschmack. Mal dienen sie als Blickfang in der Küche, mal integrieren sie sich in<br />
das Möbelumfeld und verrichten unauffällig und zuverlässig ihren Dienst. Die neuen Huttenlüfter<br />
von Miele sind nicht nur dezent, sondern auch besonders elegant und passen perfekt<br />
zum aktuellen Küchentrend «Vollintegration». Neben dem modernen Design punkten sie on<br />
top mit einem niedrigen Energieverbrauch. Die neuen Dunstabzugshauben sind ab sofort im<br />
Schweizer Fachhandel erhältlich.<br />
www.miele.ch<br />
NEWS ARCHITEKTUR<br />
DAUERHAFT SCHÖN UND LEICHT ZU REINIGEN<br />
Essigessenz, Salmiakgeist, Dampfreiniger – mit diesen und vielen anderen Mitteln wird grauten Fugen zu Leibe gerückt. Diese unschöne Putzaufgabe gehört mit der gebrauchsfertigen<br />
Dispersionsfuge Codex X-Care der Vergangenheit an. Die ausgehärteten Fugen<br />
ver-<br />
haben eine geschlossene, glatte Oberfläche, so dass selbst kleinste Schmutzpartikel<br />
nicht in das Material eindringen können. Dadurch sind X-Care Fugen äusserst schmutzabweisend,<br />
lassen sich mühelos reinigen und bleiben so dauerhaft schön. Selbst verschütteter ter<br />
Rotwein ist kein Problem mehr. Sogar hartnäckige Verunreinigungen wie Fett oder Ketchup<br />
führen nicht zu verfleckten unansehnlichen Fugen, sondern können mit dem Schwamm und<br />
neutralem Haushaltsreiniger mühelos wieder entfernt werden. Die neue codex X-Care Spezialfugenmasse<br />
ist sehr farbstabil und besitzt eine hohe Verformbarkeit, sodass Spannungen<br />
zwischen dem Untergrund und dem Belag ausgeglichen werden können.<br />
www.codex-x.chch<br />
KUNSTSTOFF-FENSTER INDIVIDUELL GESTALTEN<br />
Neue Farb- und Dekorfolien für EgoKiefer Kunststoff-Fenster AS1 ® bieten beim Um- oder<br />
Neubau mehr Individualität und Gestaltungsmöglichkeiten. Hochwertige Folien garantieren<br />
witterungsbeständige Langlebigkeit. 1957 brachte EgoKiefer zum ersten Mal ein<br />
Kunststoff-Fenster auf den Markt. Heute stammt mehr als jedes dritte Kunststoff-Fenster<br />
in der Schweiz von EgoKiefer. Hinter dieser Leistung stecken ein grosses Know-how<br />
und eine ungebrochene Innovationskraft. Die jüngste Neuerung aus dem Hause Ego-<br />
Kiefer bietet nun noch mehr Individualität und Gestaltungsmöglichkeiten: mit den neuen<br />
Farb- und Dekorfolien für die EgoKiefer Kunststoff-Fenster AS1 ® können Fenster und<br />
Hebeschiebetüren innen wie aussen individuell gestaltet werden. Die Folien sind in rund<br />
20 verschiedenen Holz -und Farbdekoren erhältlich und überzeugen durch Lichtechtheit<br />
und Witterungsbeständigkeit. Egal, ob Anthrazit-Grau oder Golden Oak, die Farben<br />
bleichen nicht aus. Zudem ist die Oberfläche schmutzabstossend und pflegeleicht.<br />
Alles Eigenschaften, die man an einem Kunststoff-Fenster schätzt.<br />
www.egokiefer.ch<br />
050
NEUE PV-MONTAGESYSTEME BEI SCHWEIZER<br />
Die Ernst Schweizer AG und die DOMA Solartechnik haben neue Montagelösungen auf<br />
dem Markt. Die Ernst Schweizer AG führt zwei neue Photovoltaik-Montagesysteme im Sortiment.<br />
Mit der kostenfreien Auslegungssoftware proMSP mit detailliertem Montageplan und<br />
statischem Nachweis können beide Systeme schnell, sicher und einfach geplant werden.<br />
Damit verfügt Schweizer über ein umfassendes Sortiment für die Montage von<br />
PV-Modulen auf dem Dach oder in der Fassade. Für Schrägdächer ist das neue<br />
PV-Montagesystem Schrägdach MSP-PR ideal. Ein zweiteiliger Dachhaken und<br />
Montageschienen mit Klicksystem lassen eine sehr einfache und flexible Montage<br />
zu. Durch Vormontage sind die nachfolgenden Arbeiten auf dem Dach noch effizienter.<br />
Statisch aufeinander abgestimmte und hochwertige Bauteile sorgen für Top-<br />
Qualität und Sicherheit. Das neue PV-Montagesystem Flachdach MSP-FR-EW ist<br />
ein nach Ost-West ausgerichtetes Montagesystem ohne Dachdurchdringung. Bei<br />
sehr geringer Beschwerung ist es die passende Lösung für Flachdächer mit Folienoder<br />
Bitumendachbahnen. Das aus Aluminium gefertigte und umfangreichen Windkanaltests<br />
unterzogene Stützensystem ist in Bezug auf Montage und Entwässerung des<br />
Flachdaches unkompliziert, was einen schnellen Aufbau begünstigt.<br />
www.schweizer-metallbau.ch<br />
ARCHITEKTUR<br />
INTELLIGENTES TÜRSCHLOSS<br />
Nuki heisst dich willkommen: Mittels Bluetooth erkennt Nuki, wenn du nach Hause<br />
kommst, und öffnet dir die Tür. Wenn du dein Haus verlässt, schliesst Nuki hinter dir<br />
ab. Dabei bleibt dein Smartphone einfach in der Hosentasche. Der Türöffner Nuki<br />
ist ein einfach zu installierendes System, passend für europäische Schliesszylinder.<br />
Hausschlösser lassen sich damit automatisch per Smartphone öffnen und<br />
schliessen. Nuki kann per Bluetooth und WiFi gesteuert werden. Es ist ab Mitte<br />
<strong>2015</strong> erhältlich. Die Nuki Home Solutions wurde 2014 in Graz durch Up to Eleven<br />
gegründet, einem Company Builder für mobile Produkte der Zukunft. Geschäftsführer<br />
von Up to Eleven und Nuki ist Martin Pansy.<br />
www.nuki.io<br />
INTELLIGENTE GEBÄUDELÖSUNGEN<br />
Jalousien- und Lichtmanagement gehören längst zu den technischen<br />
Standards, die zukünftige Hausbesitzer in ihren eigenen vier<br />
Wänden erwarten. Mit der intelligenten Hausautomation von DIVUS<br />
geht der Fachwerkhausspezialist HUF HAUS einen Schritt weiter und<br />
garantiert noch mehr Wohnkomfort – mit weniger Energie! Über elegante Touchpanels können Bauherren nun mithilfe eines<br />
integrierten Energiemanagers Energieflüsse messen und analysieren, um Rückschlüsse auf den eigenen Verbrauch zu ziehen.<br />
Durch die übersichtliche Visualisierung und die grafisch optimierte Aufbereitung der Messwerte sind so aufschlussreiche<br />
Vergleiche möglich. Das System erkennt zudem, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden, und schaltet dann<br />
bewusst Komponenten im Haus aus, die zu diesem Zeitpunkt nicht zwingend benötigt werden.<br />
www.huf-haus.com<br />
051
VOM FUNKTIONSRAUM<br />
ZUR WELLNESSOASE<br />
LEBEN IM BAD<br />
Georg Lutz |<br />
Agentur<br />
Hand aufs Herz: Wie viel Zeit verbringen Sie im Bad? Sind Sie eher der Typ, der das Bad als<br />
Funktionsraum nutzt oder lieben Sie es, oft und ausführlich zu baden und sich zu pflegen? Spätestens<br />
wenn Sie Ihre Kinder in die Überlegungen mit einbeziehen, dürfte Ihnen klar werden, dass die erste<br />
Gruppe heute in der Minderheit ist. Das Bad als reiner Funktionsraum hat abgedankt. Der Trend<br />
zur Nutzung des Bades als Teil des individuell gestalteten Wohnraums gewinnt an Bedeutung. Dazu<br />
braucht es nicht immer automatisch riesige Flächen. Verschiedene Anbieter haben auch Lösungen für<br />
wenige Quadratmeter im Angebot. Dabei steht der Wellnessfaktor im eigenen Zuhause im Mittelpunkt.<br />
Wer will nicht den Traum vom eigenen Whirlpool, einer Sauna oder einem integrierten Relax-Bereich<br />
in die Realität umsetzen. Dabei können persönliche Akzente gesetzt werden, die bis in Details reichen.<br />
Eine freistehende Badewanne verleiht Ihrem Badezimmer Exklusivität. Edle Armaturen sind nicht nur<br />
für jeden Besucher ein Hingucker. Individuelle Bademöbel kommunizieren mit der Einrichtung im<br />
Schlafzimmer. Kreative Gestaltung, zeitlos schönes Design und innovative Technik kommen im<br />
modernen Bad zusammen. Ist Ihre Fantasie geweckt? Auf den folgenden Seiten finden Sie dazu einige<br />
anregende Beispiele. Es geht aber nicht nur um Pflichtübungen. Auch die Kür setzt im Bad Zeichen.<br />
Denken Sie nur an spezielle Techniken bei der Wandgestaltung. Grün im Bad passt fast immer zum<br />
Thema Wasser. Platz für Pflanzen sollte vorhanden sein. Mit Accessoires aus Korb oder Holz schaffen<br />
Sie zum Beispiel einen spannenden Kontrast zu den nüchternen Farben der Wände. Vielleicht gefällt<br />
Ihnen auch ein trendiger Vintage-Look. Dagegen gehören Waschmaschinen, Trockner und<br />
Stolperfallen wie Wäscheleinen aus modernen Bädern verbannt. Dafür ist dann Platz für eine Sauna,<br />
die Ihr stressiges Berufsleben vergessen lässt. In der dunklen Jahreszeit sind Wellnessoase und Saunalandschaft<br />
beliebter denn je. Man muss sich aber nicht im Fitnesscenter den Platz mit vielen anderen<br />
verschwitzten Mitmenschen teilen, sondern kann heute individuell geniessen. Auf jeden Fall gilt:<br />
Machen Sie aus Ihrem Bad ein «Wohn-»Zimmer!
INNENARCHITEKTUR<br />
SPA-OASEN<br />
POOL UND DAMPF IM EIGENEN HAUS<br />
Lone K. Halvorsen |<br />
ZillerSeasons, Agentur<br />
Wenn Sie keine Zeit für einen Wellness-Urlaub haben,<br />
empfehlen wir Ihnen, die Wellness-Oase ins eigene Heim zu verlegen.<br />
054
INNENARCHITEKTUR<br />
Bio-Pool aus Holz und Naturstein in ZillerLodge, Österreich.<br />
In unserem Alltag sind wir stets «online», und die Anforderung,<br />
dauernd «aviable» zu sein, nimmt zu. Umso mehr<br />
ein Grund, um zwischendurch das Handy auszuschalten<br />
und den Laptop ausser Reichweite zu lassen. Es ist Zeit<br />
für uns und unser Wohlbefinden.<br />
SCHWIMMTEICHE UND BIO-POOL<br />
Bei den sommerlichen Temperaturen träumen viele davon,<br />
zu Hause im eigenen Garten in einen kühlen Swimmingpool<br />
zu springen. Wenngleich der klassisch gechlorte Pool<br />
nicht als einzige Variante gilt, denn heute ist es längst ohne<br />
Chemie möglich, reines und hygienisches Wasser im<br />
055
INNENARCHITEKTUR<br />
Garten zu realisieren. Sowohl Schwimmteiche als auch<br />
Bio-Pools erfüllen den Wunsch nach einer chlorfreien Erholungsoase<br />
im Garten – und halten zugleich das Wasser<br />
auf natürliche Weise sauber. Immer mehr Gartenbesitzer<br />
entscheiden sich für einen Schwimmteich, da diese Variante<br />
nicht wie ein Fremdkörper im Garten wirkt. Die Natur<br />
dient hier als Vorbild. Das Teichwasser wird nur einmal<br />
eingefüllt, und im Gegensatz zum Swimmingpool wird das<br />
Wasser im Schwimmteich auf natürliche Weise durch Wasserpflanzen,<br />
Mikroorganismen und Nährstoffe-speichernde<br />
Substrate gereinigt. Der Klär- und Regenerationsteil verhält<br />
sich identisch wie in jedem Feuchtbiotop. Flora und Fauna<br />
stellen sich ein, und es entsteht ein ökologischer Lebensraum<br />
in beiden Bereichen. Zugleich kann jedoch in glasklarem<br />
Wasser gebadet werden. Die Grösse des Teichs hängt<br />
natürlich von der Benutzung ab. Wenn man den Teich nur<br />
als eine Erholungsoase – zum Beispiel nach dem Saunagang<br />
– benutzen möchte, sind zirka 25 Quadratmeter Wasserfläche<br />
und 1.50 Meter Tiefe ausreichend. Wenn man<br />
jedoch schwimmen möchte, empfiehlt sich eine Mindestgrösse<br />
von zirka 50 Quadratmetern. Betreffend Technik<br />
entscheiden die persönliche Vorstellung und gewünschte<br />
Wasserqualität. Vom einfachen technikfreien Teich bis hin<br />
zum Hightech-Teich gibt es verschiedene Möglichkeiten.<br />
Der Schwimmteich bietet ganzjährig einen Erlebniswert im<br />
Garten, und wer nicht nur schwimmen, sondern auch optisch<br />
erfreut werden möchte, hat mit einem Schwimmteich<br />
gewiss mehr Freude als mit einem Swimmingpool.<br />
Allein die Namen Schwimmteich und Bio-Pool erläutern zugleich<br />
die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden<br />
Varianten. Während der Schwimmteich wie eben erwähnt<br />
einem natürlichen Gewässer ähnelt, ist der Bio-Pool eher<br />
in der klassischen Pool-Optik zu finden. Während es beim<br />
Schwimmteich einen fliessenden Übergang von bepflanzter<br />
Uferzone und Schwimmbereich gibt, hat man beim Bio-Pool<br />
eine klare Trennung zwischen der Wasseraufbereitung (Klärzone)<br />
und dem Schwimmbecken. Damit dieses Wasser regelmässig<br />
zur Reinigung in die Pflanzenzone gelangt, wird<br />
eine Pumpe benötigt, die für die Wasserzirkulation sorgt. Der<br />
Bio-Pool vereint viele Vorteile sowohl vom Schwimmteich wie<br />
auch vom Swimmingpool, und in den letzten Jahren hat der<br />
056
Bio-Pool viele Anhänger gefunden durch seine technischen<br />
Besonderheiten – und die Tatsache, dass hier die Fläche<br />
vollständig als Schwimmfläche nutzbar ist.<br />
Wer also das kühle Nass bei den sommerlichen Temperaturen<br />
liebt, hat die Qual der Wahl, ob Teich oder Bio-Pool<br />
oder doch einen Swimmingpool. Nicht jede Variante passt in<br />
jeden Garten, daher empfiehlt sich eine wohlüberlegte Entscheidung,<br />
bevor der Bau beginnt. Am Ende wird man so<br />
oder so mit einer schönen Erholungsoase im Garten belohnt.<br />
DAMPF- UND REGENDUSCHE<br />
Bereits in der Antike und im Mittelalter war die entspannende<br />
Wirkung von Dampf bedeutend. Ob in Steinschwitzbädern,<br />
Fellzelten oder Holzhütten – das Prinzip war stets<br />
das gleiche: rund 45 Grad Wärme bei 100 % Luftfeuchtigkeit.<br />
Diese heilsame Wirkung von Dampf ist heute unverändert<br />
geblieben, lediglich die Technik hat sich weiterentwickelt.<br />
Die Dampfdusche ist eine Kombination aus Dampfbad und<br />
Dusche, und dort, wo früher die normale Dusche stand,<br />
findet fast immer eine Dampfdusche Platz. Die dicht abschliessenden<br />
Türen sorgen dafür, dass Dampf und Wasser in der<br />
Dusche bleiben. Während die reguläre Duschvorrichtung wie<br />
gewohnt genutzt werden kann, erzeugt ein Dampfgenerator<br />
heissen Wasserdampf, der durch Düsen in die Duschkabine<br />
strömt. Damit erzielt man einen ähnlichen Effekt wie<br />
in der Dampfsauna. Folglich ist die Dampfdusche eine optimale<br />
Lösung, wenn man über einen begrenzten Platz verfügt,<br />
aber auf Wellness nicht verzichten möchte. Wer den<br />
Dampf nicht benötigt, jedoch auf ein schönes Duscherlebnis<br />
nicht verzichten möchte, für den empfiehlt sich die Regendusche.<br />
Was normalerweise mit einem Regenschirm verhindert<br />
wird, wird hier zum gewollten Erlebnis. Eine Regendusche<br />
lässt das Wasser nicht in durchgehenden Strahlen auf die<br />
Haut treffen, sondern vermittelt das Gefühl, in einem dichten<br />
Regenschauer zu stehen. Die spezielle Form der Wasserausgänge<br />
bewirkt eine Tropfenbildung und simuliert dadurch<br />
Regen. Es gilt, je grösser die Brause, desto grösser<br />
das Duschvergnügen.<br />
Wenngleich schalten Sie ab und zu Handy, Computer sowie<br />
die Türklingel aus. Der beste Erholungsoase beginnt im Kopf<br />
und ist schlussendlich nicht davon abhängig, ob man über<br />
Regendusche, Pool oder Sonstiges verfügt.<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
WellnessBau<br />
seit 1969<br />
057<br />
Fitness-Partner AG 9410 Heiden +41 71 898 40 00 www.fitness-partner.ch
INNENARCHITEKTUR<br />
AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />
MANUFAKTUR FÜR LUXUSARMATUREN<br />
Georg Lutz |<br />
THG Paris<br />
Manufakturen waren im 18. Jahrhundert in Frankreich eine immer wichtigere Produktionsform.<br />
Viele unterschiedlichen Handwerker fanden sich unter einem Dach zusammen und erhöhten so<br />
ihre Produktivität. Die industrielle Revolution verdrängte die Manufakturen, da hier<br />
Massenproduktionen mithilfe von neuen Technologien ermöglicht wurden. Heute entstehen gerade<br />
in Luxussegmenten wie den Manufakturen, bei denen klassische Handwerkskunst mit neusten<br />
Technologien zusammenkommen,wahre Kunstwerke. THG Paris ist Frankreichs grösste Manufaktur<br />
für Luxus-Badarmaturen und -accessoires. Wir stellen einige Highlights vor.<br />
Das Unternehmen THG repräsentiert eine anspruchsvolle<br />
Mischung aus handwerklichem<br />
Know-how und Begeisterung für das Erschaffen<br />
von wahren Kunstwerken. Dazu braucht<br />
es zunächst handwerkliche Kenntnisse aus<br />
unterschiedlichen Bereichen. THG bewältigt alle Herstellungsetappen,<br />
angefangen von der Giesserei über die Polierung<br />
zur Montage, zur Oberflächenbehandlung oder zum<br />
Lackieren bis hin zum Versand Ihrer Bestellung. Nach jeder<br />
Etappe wird der jeweilige Artikel einer gründlichen Qualitätskontrolle<br />
unterzogen. THG stellt eigene Kollektionen her, fabriziert<br />
aber auch für andere Marken.<br />
DIE GANZE WERTSCHÖPFUNGSKETTE<br />
Mit computergestützten 3-D-Tools plant das Entwicklungsbüro<br />
die Fertigung neuer Armaturen und die dafür benötigten<br />
Werkzeuge. Die Meisterschaft in der Konzeption eröffnet<br />
dem Unternehmen grosse Potenziale in der Produktentwicklung,<br />
die auch von externen Kunden für eigene Designs in<br />
Anspruch genommen werden. In der Werkzeugabteilung<br />
werden die Werkzeuge anhand der Daten, die das Planungsbüro<br />
den digitalen Zentren der Werkzeugabteilung überspielt<br />
hat, ausgearbeitet. Wegen der Qualifizierung der Werkzeugmacher<br />
und der hohen Flexibilität unserer Ausrüstungen<br />
spielt diese Abteilung im Produkteinführungsprozess und in<br />
der «Prototyp»-Phase eine wichtige Rolle. Das schmelzflüssige<br />
Messing wird bei zirka 900 Grad Celsius gegossen. Die<br />
Vielfalt der benutzten Verfahren und Gussformen ermöglicht<br />
die Herstellung unterschiedlichster Stücke. Jedes Teil der Armatur<br />
wird sorgfältig poliert. THG arbeitet mit neusten Maschinen<br />
und digitaler Technik, pflegt jedoch auch die traditionelle<br />
Handwerkskunst und kann flexibel auf individuelle<br />
Wünsche eingehen. Unter Berücksichtigung strengster Umweltschutzbestimmungen<br />
werden die Armatur-Oberflächen<br />
nach den Wünschen der Kunden gefertigt. Die ausgewählte<br />
Oberfläche wird durch ein hoch modernes galvanisches<br />
Verfahren erreicht. Alle Teile der Armatur werden mit einem<br />
UV-Klebeverfahren, das auch in der Raumfahrtindustrie<br />
Verwendung findet, zusammengefügt. In den fünf folgenden<br />
Beispielen harmonieren handwerkliches Können und<br />
künstlerische Aussagen.<br />
DAHLIA – DIE MAGIE DES KRISTALLS<br />
Dahlien haben runde korbförmige Blütenstände. Die Hüllenblätter<br />
stehen in mehreren Reihen. Innen sind die Blütenblätter<br />
kristallförmig angeordnet. Das ist der Hintergrund für die<br />
Produktlinie Dahlia. Sie ist eine vollkommen neue Linie, die<br />
aber einen klassischen Hintergrund hat. Sie ist ein Ergebnis<br />
der kreativen Partnerschaft zwischen THG Paris und<br />
dem französischen Kristallhersteller Lalique. Grafisch und<br />
poetisch in ihrer Erscheinung wird mit der Dahlie ein neues<br />
Dahlia<br />
058
Design wieder zum Strahlen gebracht. Die Kristallblüte, welche<br />
diese Badezimmerarmaturen schmückt, wurde der Dahlia-<br />
Schminkschatulle, einem Original von René Lalique von<br />
1931, nachempfunden.<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
Pomme<br />
Rose<br />
POMME – DER PERFEKTE APFEL<br />
Die Form des Apfels ist eine faszinierende Angelegenheit. Vermutlich<br />
auch aus diesem Grund spielte der Apfel schon im<br />
Paradies eine delikate Rolle. Lalique enthüllt den delikaten<br />
und zur Perfektion harmonisch geschwungenen Apfel. Auf<br />
Wunsch von THG hat Lalique eine Kristallskulptur entworfen,<br />
die einen Apfel darstellt. Diese Serie verkörpert zeitgeistlichaktuellen<br />
Chic und ist inspiriert von den Themen Verführung,<br />
Schönheit und Verlockung. Die beiden Äpfel finden ihren Platz<br />
auf ideale Weise neben einem majestätisch anmutenden, perfekt<br />
gebogenen Auslauf. Die Pomme-Collection ist auf einzigartige<br />
Weise entstanden und stellt ein aussergewöhnliches<br />
Meisterstück dar. Satinierter Kristall oder eine goldglänzende<br />
Oberfläche ist das Resultat des beeindruckenden Know-how,<br />
welches Lalique zur Vollendung beherrscht.<br />
MONTE CARLO – PORZELLAN UND KRISTALL<br />
Monte Carlo steht für das Savoir-vivre in Frankreich. THG hat<br />
eine neue, sehr luxuriöse Serie in Zusammenarbeit mit der<br />
Manufacture de Monaco geschaffen, dem berühmten Porzellanhersteller<br />
aus dem Fürstentum, der privilegiert ist, den offiziellen<br />
Titel «Lieferant auf Geheiss S. M. Prinz von Monaco» zu<br />
tragen. In zahlreichen Ländern bekannt geniessen die Porzellanprodukte<br />
aus Monaco in ihrer Einzigartigkeit und ihrem aussergewöhnlichen<br />
Stil eine ungewöhnliche Reputation.<br />
ROSE – EINE RAFFINIERTE KREATION<br />
Seit 1878 schafft Maison Daum mit selten gewordenen traditionellen<br />
Methoden weltberühmte Meisterstücke. Mit unnachahmlicher<br />
Beherrschung des Pâte de verre und atemberaubender<br />
Innovation entstehen einzigartige Kreationen.<br />
Alle Produkte von Daum sind von Hand in französischen Ateliers<br />
gefertigt.<br />
WEDDING – EINE PASSENDE VERBINDUNG<br />
Das passt zum Thema Hochzeit. Eine Verbindung aus weissem<br />
Porzellan und Swarovski-Kristallen, die wunderbar<br />
miteinander kommunizieren. Auch diese Serie entstand in<br />
Zusammenarbeit mit der Manufacture de Monaco.<br />
www.thg-deutschland.de<br />
Monte Carlo<br />
Wedding<br />
059
HOME SUITE HOME<br />
HOCHWERTIGES BAD-DESIGN AUCH FÜR KLEINERE GELDBEUTEL<br />
Kai Rohde | VALLONE<br />
Das Bad als reiner Funktionsbereich hat ausgedient: Moderne Wohnkonzepte integrieren<br />
den Raum als privaten Wohlfühlbereich mit zunehmendem Anspruch an Ästhetik, Ambiente<br />
und Design. Wir stellen ein Beispiel vor, welches die private Bad-Suite mit Leben füllt.<br />
060
Mit den freistehenden Badewannen, Waschtischen<br />
und Aufsatzwaschbecken der neuen<br />
Bad-Design-Marke VALLONE ® wird das eigene<br />
Bad zur luxuriösen Hotelsuite. Durch<br />
den Verzicht auf mehrstufige Vertriebsmodelle<br />
sind die Premium-Produkte auch preislich attraktiv. In<br />
der neuen «E-Boutique» können Interessierte ihre Lieblingsprodukte<br />
mittels 3-D-App schon in Echtzeit am vorgesehenen<br />
Ort platzieren und anschliessend direkt online bestellen.<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
Individuelle Formgebung mit optischer Ausstrahlung:<br />
die freistehende Badewanne.<br />
SEIDENMATTE HAPTIK<br />
Die Produktlinie kombiniert puristisches Design mit höchsten<br />
Ansprüchen an das Material, aus dem die Produkte gefertigt<br />
sind. Mit Blick auf die individuelle Formensprache und samtige<br />
Oberflächenstruktur wurde das Material VELVET STONE<br />
entwickelt, ein Mineralguss-Werkstoff, der hohe Stabilität und<br />
Robustheit mit optimaler Flexibilität für die Modellierung verbindet.<br />
VELVET STONE verdankt seine besonderen Eigenschaften<br />
punkto Ästhetik und Beständigkeit einer Produktformel<br />
aus natürlichen Mineralien wie fein gemahlenem Stein,<br />
Quarzsand und hochwertigen Harzen. Der Herstellungsprozess<br />
basiert auf einem Gussvorgang, der eine nahezu unendliche<br />
Formgebung ermöglicht und dafür Sorge trägt, dass<br />
VALLONE ® -Produkte sprichwörtlich «aus einem Guss» gefertigt<br />
werden. Neben ästhetischen Vorteilen bringt dies auch<br />
hygienischen Mehrwert: Die geschlossene, fugenfreie Fläche<br />
bietet keinerlei Angriffspunkte für Schmutz und schädliche<br />
Keime. Von dem Markennamen abgeleitet (VALLONE, italienisch<br />
für «tiefes Tal») sind die Produkte weltweit bedeutenden<br />
Tälern und Naturschauplätzen nachempfunden – eine Hommage<br />
an ihre natürliche, puristische Formgebung.<br />
VERZICHT AUF MEHRSTUFIGE VERTRIEBSMODELLE<br />
Ein entscheidender Unterschied zu qualitativ vergleichbaren<br />
Produkten anderer Hersteller besteht in der Preis- und<br />
Absatzpolitik: Durch den Verzicht auf mehrstufige Vertriebsmodelle<br />
kann der Anbieter Markenqualität zu einem attraktiven<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten und trägt somit dazu<br />
bei, dass modernes Bad-Design kein elitärer Luxus mehr<br />
sein muss.<br />
Mit 3-D-App Visualisierung schon in Echtzeit<br />
die ästhetische Wirkung antesten.<br />
PRODUKTERLEBNIS VOR DEM KAUF<br />
Um seinen Kunden eine bestmögliche Entscheidungshilfe<br />
bei der Auswahl des passenden Produkts zu geben, ist<br />
VALLONE ® eine Partnerschaft mit dem finnischen Technologie-<br />
Start-up «Sayduck» eingegangen. Ambitionierte Badplaner<br />
können sich mit der kostenfreien 3-D-Echtzeit-App «Sayduck»<br />
freistehende Badewannen virtuell im Bad platzieren und<br />
massstabsgetreu erleben, wie VALLONE ® -Produkte in ihren<br />
Räumlichkeiten wirken. Kunden erhalten so eine innovative<br />
Entscheidungshilfe auf ihrem Weg zum Traumbad.<br />
www.vallone.de<br />
061
INNENARCHITEKTUR<br />
ZUHAUSE LEBEN<br />
NEUHEITEN VON FRITZ HANSEN<br />
| wohnbedarf wb ag<br />
Fritz Hansen feiert das 60-Jahr-Jubiläum. Im exklusiven Showroom bei wohnbedarf in Zürich<br />
gibt es die Neuheiten: den Klassiker der Serie 7 in neun Farben, gestaltet vom Künstler Tal R,<br />
sowie die Sessel Fri und Sammen. Architektur und Design fliessen perfekt ineinander.<br />
Vergangenes Jahr wurde bei wohnbedarf Zürich der exklusive Fritz-Hansen-Showroom eröffnet Die Neuheiten<br />
der dänischen Marke, die dieses Jahr das 60-Jahr-Jubiläum feiert, sind jetzt ausgestellt. Die<br />
Serie 7 wurde zum Jubiläum mit neun lebensfrohen Farben ergänzt – gestaltet vom dänischen Künstler Tal R.<br />
Der 1967 in Tel Aviv geborene Künstler überrascht immer wieder durch schöpferische Vielfalt. Spielerisch<br />
bewegt er sich in den verschiedensten Medien wie Malerei, Skulptur, Textilkunst, Modedesign. In Zusammenarbeit<br />
mit dem spanischen Designer Jaime Hayon wurden der Sessel Fri und der komfortable Dining Chair Sammen erschaffen,<br />
die den verspielten Stil der Iberischen Halbinsel mit dänischem Minimalismus vereinen.<br />
FRI: MITTENDRIN STATT NUR DABEI<br />
Ob zu Hause, im Büro oder im Café: Der Sessel Fri schafft<br />
eine entspannte Atmosphäre mit hohem Sitzkomfort und<br />
lässt einen dennoch voll am Leben teilhaben. Schlicht,<br />
aber offen und frei ist er, damit man seine Umwelt uneingeschränkt<br />
wahrnehmen kann. Fri ergänzt den Ro, der für einen<br />
eher relaxten statt geselligen Feierabend sorgt.<br />
Die Serie 7 ist ein Klassiker mit frischen und jungen Farben.<br />
Stuhl Sammen bringt mit seiner gepolsterten Sitzschale<br />
Wohnzimmerflair in Funktionsräume.<br />
SAMMEN: ZUSAMMEN IST ES SCHÖNER<br />
Am Tisch findet mehr statt als nur das Abendessen. Er ist<br />
das soziale Zentrum jeder Wohnung sowie Mittelpunkt tiefgründiger<br />
Gespräche und seltenen, kostbaren Momenten<br />
mit Freunden oder Familie. Allerdings nur, wenn man<br />
auch gut sitzt. Daher bringt der freundliche Stuhl Sammen<br />
mit seinen warmen Holzfüssen und seiner gepolsterten<br />
Sitzschale ein bisschen Wohnzimmerflair ins Esszimmer<br />
und sorgt für Geborgenheit und Ausgeglichenheit.<br />
SERIE 7: ZUM GEBURTSTAG «AUFGEMÖBELT»<br />
Bereits mehr als sieben Millionen Stühle der Reihe wurden<br />
seit 1955 verkauft, und noch immer ist der Stuhl eine absolute<br />
Stil-Ikone. Frisch und jung wirkt er dank der neun vom<br />
dänischen Künstler Tal R definierten Farben: dekadentes,<br />
mystisches Opium Red, tiefblaues, japanisches Ai, zügelloses<br />
Chocolate Milk Brown, Triest-Blau als Hommage an<br />
den See, verträumtes Hüzün Green, inspiriert vom Grün des<br />
Islams, markantes Egyptian Yellow, nostalgisches Altstadt Rose,<br />
leidenschaftliches Evren Purple und orientalisches Chevalier-<br />
Orange. Sie alle liegen zwischen zwei Farbtönen und erhalten<br />
dadurch Tiefe und Emotionalität. Jede Farbe hat ihre eigene<br />
Geschichte und macht aus dem zeitlosen Stapelstuhl ein farbenfrohes<br />
Kunstwerk.<br />
wohnbedarf wb ag | Talstrasse 11–15 | CH-8001 Zürich | T +41 (0)44 215 95 95 | info@wohnbedarf.ch | www.wohnbedarf.ch<br />
062
Enjoy your wellness experience<br />
Cross Personal<br />
Designed by Antonio Citterio<br />
PERSONAL LINE eröffnet ein Wellnesserlebnis, persönlicher und immer<br />
verbunden dank dem futuristischen Display UNITY, navigierbar wie ein Tablet.<br />
CROSS PERSONAL, die neue Generation des Ganzkörpertrainings.<br />
Weitere Informationen und Prospekte erhältlich bei:
WIR KÖNNEN<br />
AUCH ANDERS<br />
HOLZMÖBELSYSTEM IST MAGNETISCH ANZIEHEND<br />
Marlene Seifert |<br />
TAVAR, Urs Kuckertz<br />
Möbel kaufen macht Spass, bis die Schrauberei für den Aufbau beginnt. Die Situation hat schon<br />
einige Wochenenden verdorben. Jetzt gibt es eine spannende Alternative. Das modular aufgebaute<br />
Holzmöbelsystem kommt ohne Werkzeug aus, weil es auf magnetische Anziehungskraft setzt.<br />
Holzregale, die sich ohne Werkzeug ganz einfach<br />
auf- und umbauen lassen – gibt es das?<br />
Ja, genau das ist TAVAR. Das neuartige Holzmöbelsystem<br />
wird mit Magneten zusammengehalten<br />
und ist modular aufgebaut. Ein eigens<br />
entwickeltes Doppelnut-Feder-System sorgt für den<br />
festen Zusammenhalt. Die Holzmöbel eignen sich für die<br />
gute Stube, Arbeitszimmer oder Büro ebenso wie als edle<br />
Ladeneinrichtung, hochwertiger Messestand oder für ansprechende<br />
Produktpräsentationen. Die formschönen, zeitlos<br />
designten Modelle lassen sich per Hand schnell aufbauen<br />
und im 20-cm-Raster in Höhe, Breite wie Tiefe erweitern.<br />
064
UNTERNEHMENS-<br />
PORTRÄT<br />
Hinter dem Namen – übrigens das elbische Wort<br />
für Holz – stecken viele kreative Köpfe, darunter Tischler,<br />
Architekten, Messe- und Ladenbauer. Um einige Variationen<br />
aus dem TAVAR-System darzustellen, wurde eine erste<br />
Kollektion an TAVAR-Möbeln entwickelt. Dazu gehörten unter<br />
anderem Regale, Sideboards, Pulte, Tische und Ladenbau-<br />
Elemente. Grundlegendes Prinzip sind Platten und Verbinder, die<br />
durch ein Doppelnut-Feder-System und integrierte Magnete<br />
miteinander verbunden werden. Dadurch lassen sich die<br />
Möbel ohne Werkzeug auf- und abbauen sowie in Höhe,<br />
Breite und Tiefe variieren. Die Platten aus hochwertiger<br />
Birke Multiplex stammen aus einem<br />
zertifizierten finnischen Betrieb.<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
Zusätzlich sorgen zahlreiche Farben sowie praktisches Zubehör<br />
wie Glastüren oder Schubladen für schnelle Wechsel<br />
von Formen und Erscheinungsbildern. Damit vereint TAVAR<br />
Flexibilität und Stabilität. Denn die flexiblen Holzmöbel passen<br />
sich allen Arbeitssituationen und Lebenslagen genauso<br />
schnell an, wie diese sich ändern können.<br />
ANZIEHUNGSKRAFT OHNE GEFAHR<br />
Stabilität ist garantiert, der TÜV hat das System genau unter<br />
die Lupe genommen. Das TAVAR-Möbel # oo1 hat dabei<br />
die Prüfungen nach DIN für Wohn- ebenso wie für Büro- und<br />
Objektmöbel bestanden. Die Besonderheit von TAVAR besteht<br />
in dem einzigartigen System: Im Zusammenspiel mit<br />
den neu entwickelten Doppelnut-Federn fixieren Magnete<br />
mit einem Durchmesser von acht Millimetern die Module.<br />
Sie bestehen aus Neodym-Eisen-Bor, dem derzeit stärksten<br />
magnetischen Material weltweit. Die Magnete bewirken eine<br />
gegenseitige Anziehungskraft von 2.4 kg pro Paar. Eine Gefahr<br />
für Fahrzeugschlüssel, Speicherkarten, Handys, Smartphones,<br />
Tablets, EC- oder Kreditkarten besteht nicht.<br />
Das TAVAR-Möbelsystem basiert auf zwei Komponenten:<br />
Zum einen sind es sehr stabile Birke-Multiplexplatten mit<br />
hochwertigen Oberflächen, die aus einem zertifizierten finnischen<br />
Betrieb stammen. Zum anderen sind es Verbinder<br />
aus Massivholzleisten. Diese werden aus Bergahorn der<br />
Alpenregion sowie aus deutscher Eiche in heimischen Handwerksbetrieben<br />
gefertigt. Die Hölzer sind mit Resit-Wachsharz<br />
oberflächenbehandelt, ein natürlicher, offenporiger und<br />
moderner Schellack. Für die Oberflächenbehandlung wurden<br />
verschiedene Präparate miteinander kombiniert. Unterschiedlich<br />
behandelte Muster wurden eigens für TAVAR im<br />
Labor des Farbenherstellers Hesse Lignal auf Oberflächenqualität<br />
und Farbbeständigkeit getestet. Hinter dem ausgeklügelten<br />
System steckt ein Team, das vor allem im Messeund<br />
Ladenbau jahrelange Erfahrungen gesammelt hat.<br />
Denn dort kommt es stets auf den schnellen Auf- und Abbau<br />
sowie gute Ideen zur Mehrfachverwendung an. Das führt<br />
zum Stichwort Nachhaltigkeit. Firmeninhaber Michael Linden:<br />
«Unsere Möbel sollen Menschen lange und in verschiedenen<br />
Gebrauchssituationen begleiten. Deshalb setzen wir auf puristisches<br />
Design und den Werkstoff Holz. So schaffen wir zeitlos<br />
schöne Möbel, die durch ihre Flexibilität einen enormen<br />
Zusatznutzen bieten. Darüber hinaus können die Kunden von<br />
TAVAR sicher sein, dass die verwendeten Hölzer strengen<br />
ökologischen Kriterien standhalten.»<br />
www.tavar.ch<br />
065
Restaurant «Waldesruh di Daniele», Bauwerk Parkett Unopark Vintage Edition, Eiche, Green Intense, matt versiegelt.<br />
Kinderspielhalle Formel Fun, Bülach, Bauwerk Parkett Unopark<br />
Vintage Edition, Eiche, Multicolor, matt versiegelt.
INNENARCHITEKTUR<br />
Werbeagentur Level East, Rorschach, Bauwerk Parkett Trendpark Vintage Edition, Eiche, Stone, matt versiegelt.<br />
MUT ZUR FARBE<br />
VINTAGE BEWEIST STIL<br />
Georg Lutz | Bauwerk Parkett AG<br />
Retro ist Trend. Selbst neue Produkte werden auf alt gebürstet und entwickeln so ihren ganz<br />
eigenen Charme. Gerade im Bereich der Innenarchitektur überraschen immer mehr Anbieter<br />
ihre Kunden mit dem Vintage-Trend. Das folgende Beispiel verdeutlicht anhand von drei<br />
Einsatzmöglichkeiten eines Anbieters die Potenziale von Vintage.<br />
Bei der Vintage Edition von Bauwerk trifft Nostalgie<br />
auf modernes Design. Starke Farben, orientalische<br />
Muster oder Zeitungsgrafik bieten<br />
Individualisten viele Kombinationsmöglichkeiten<br />
für besondere Akzente am Boden. Bei der<br />
Erstpräsentation vor drei Jahren teils euphorisch, teils noch<br />
irritiert vom Markt aufgenommen, avancierte die innovative<br />
Parkettkollektion inzwischen zur interessanten Gestaltungsoption<br />
für Inneneinrichter.<br />
Virginia Maissen von der Creative-Agentur Gustave aus Zürich<br />
entwarf die Vintage Edition, die mit ihrer sehr individuellen<br />
Note das vielseitige Sortiment des Schweizer Traditionsunternehmens<br />
aus St. Margrethen ergänzt. Bauwerk Parkett<br />
hat mit diesem kreativen Produkt die konventionelle Wahrnehmung<br />
des Bodenbelags verändert und Parkettboden als<br />
eigenständiges Gestaltungselement etabliert.<br />
Die Vintage Edition präsentiert sich in zwei Formaten. Mit<br />
1450 x 130 mm ist die Diele Vintage Edition Trendpark in den<br />
kühl gehaltenen Oberflächenfarben «Indigo» oder «Stone»<br />
eine Alternative zum traditionellen Parkett. Die neun farbenfrohen<br />
Colorits der Kurzstab Vintage Edition Unopark<br />
(470 x 70 x 11 mm) lassen sich uneingeschränkt zu bunten<br />
Mustern mischen. Inspiriert von Alltäglichem, etwa der Typografie<br />
einer Zeitung, einem alten Perserteppich oder dem<br />
abgewetzten Boden eines Künstlerateliers zeigen sich «Old<br />
News», «Mandala» oder «Indigo» und «Stone».<br />
Aufgrund ihres nicht perfekt anmutenden Oberflächenbildes<br />
gleicht keine Diele der anderen. Diese Unikate werden<br />
je nach Interieurkonzept zu einem einmaligen Ganzen zusammengefügt.<br />
Jeder Boden – ob an Orten der Gastfreundschaft<br />
und der Begegnung zu Hause oder im öffentlichen<br />
Raum – wird so zu etwas Unverwechselbarem und Unvergesslichem.<br />
Das von der Designerin Virginia Maissen für die Neugestaltung<br />
des Restaurants «Waldesruh di Daniele» ausgewählte<br />
Vintage Edition Unopark Green lädt zum gemütlichen Verweilen<br />
im farbenfrohen Gastraum des familiär-ländlichen<br />
Ausflugslokals in Zürich-Uitikon ein.<br />
Die Vintage Edition Unopark Multicolor verwandelt eine Kinderspielhalle<br />
in einen fröhlichen Ort der Begegnung.<br />
Diskreten, industriellen Chic hingegen erzeugt Vintage Edition<br />
Trendpark in den Begegnungsräumen der Werbeagentur<br />
AMMARKT, in den Büros der Agentur Level-East oder in<br />
den Ausstellungsräumen des ADC-Clubs.<br />
Egal, ob klassisch, avantgardistisch, minimalistisch oder üppig:<br />
Mit der Vintage Edition empfiehlt sich Bauwerk Parkett<br />
als Partner für die Umsetzung ausgefallener und besonderer<br />
Interieurkonzepte.<br />
www.bauwerk-parkett.com<br />
067
INNENARCHITEKTUR<br />
DIE VISUELLE<br />
TRANSFORMATION<br />
FOSCARINI<br />
Lone K. Halvorsen |<br />
Foscarini<br />
Eine Lampe ist nicht gleich eine Lampe,<br />
die nur Licht spendet.
Allegro Pendelleuchte.<br />
Wandleuchten, Pendelleuchten,<br />
Hängeleuchten, Stehleuchten,<br />
Tischleuchten …<br />
Von überall her werden wir<br />
beleuchtet. Doch die Mehr-<br />
heit nimmt nur das funktionelle Licht wahr und<br />
nicht die Leuchte selbst.<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
Tuareg Stehlechte.<br />
Es<br />
existieren jedoch Leuchten-Her-<br />
steller, deren Philosophie es ist, nicht nur Lichtstrahlen<br />
zu produzieren, sondern auch Emotionen zu schenken. Foscarini<br />
ist ein Unternehmen, das Träumen Form verleiht. Was<br />
einst mit Murano-Glas begann, entwickelte sich zu einem<br />
weltweit führenden Unternehmen, das gemeinsam mit Designern<br />
aus der ganzen Welt, nicht nur Leuchten imaginiert,<br />
entwickelt und produziert, sondern mit ihnen auch Emotionen.<br />
Es ist ein Unternehmen, das frei und leidenschaftlich<br />
ausserhalb der Konvention, aber mitten aus dem Leben heraus<br />
agiert, in dem es steht. Emotionen sind die Basis des Arbeitens<br />
von Foscarini, und sie begleiten die Entstehung und<br />
Entwicklung jedes einzelnen Produktes und kreieren so die<br />
besondere Wirkungsweise der Foscarini-Kollektionen. Foscarini<br />
hat seinen Sitz in einer zeitgenössischen Architektur,<br />
im Einklang mit dem eigenen Stil und der eigenen Persönlichkeit.<br />
Mit mehr als 60 Modellen, mehr als 20 Materialien<br />
und mehr als 30 Designern für eine Kollektion, in der jede<br />
Leuchte eine persönliche Geschichte erzählt, auf konkrete<br />
Bedürfnisse eingeht und unverwechselbare Situationen<br />
schafft.<br />
Binic Tischleuchte.<br />
069
INNENARCHITEKTUR<br />
Die Lampe Twiggy im Projekt Ritratti.<br />
DIE LEUCHT-IKONE TWIGGY<br />
Als Marc Sadler die Stehleuchte Twiggy, die von der Einfachheit<br />
und Flexibilität einer Angelrute inspiriert ist, im Jahr 2006<br />
für Foscarini entwarf, konnte niemand den weltweiten Erfolg<br />
dieser Leuchte vorhersehen. Ihre einfache Silhouette, ihre<br />
elegante, bewegliche Erscheinung und ihr starker Charakter<br />
überzeugten sowohl in öffentlichen Projekten als auch im<br />
Wohnbereich. Als Foscarini zum diesjährigen Salone del Mobile<br />
das Projekt «Ritratti» (Porträts) präsentierte, kam Twiggy<br />
zum Einsatz und zeigte abermals mit ihrer graziösen Erscheinung<br />
und vielfältigen Einsatzbereitschaft, was für ein Star sie<br />
tatsächlich ist. Beim Projekt «Ritratti» bewies Foscarini wiedermal<br />
die unternehmerische Vielfältigkeit. Mit der Idee entwickelt,<br />
unterschiedliche Lebensstile und Ausdrucksweise<br />
darzustellen, hat die Stylistin Elisa Ossino unterschiedliche<br />
Leuchten der Foscarini-Kollektion inszeniert und diese Porträts<br />
in einer Publikation versammelt. «Wir verstehen Ritratti als<br />
Quelle der Inspiration», so Carlo Urbinati, Gründer und Inhaber<br />
von Foscarini. «Ziel ist es, das zentrale Element aller Foscarini-<br />
Leuchten zu verdeutlichen: die einzigartige Fähigkeit, eine<br />
Atmosphäre in unterschiedlichsten Umgebungen zu schaffen<br />
und dabei den Charakter jedes Raums zu prägen und zu<br />
070
INNENARCHITEKTUR<br />
Twice Light in New York City.<br />
betonen». Ob in einem skandinavisch inspirierten Loft in<br />
Rimini; einer Villa in Vincenza, die mit satten und kräftigen Farben<br />
überrascht; modernes Design kombiniert mit kunstvollen,<br />
historischen Details in einem Herrenhaus in Thiene; ein<br />
minimalistisches, schwarz-weiss gehaltenes Loft in Verona;<br />
ein urbanes Familienhaus in Mailand; und das immer wieder<br />
faszinierende Arsenale von Venedig bei Nacht – die Settings<br />
unterscheiden sich in ihrer Stimmung. Unbeachtet der Lebensstile,<br />
der wahre Star bei Ritratti war Twiggy. Einen weiteren<br />
glanzvollen Auftritt bekam Twiggy, als Foscarini zur diesjährigen<br />
New York Design Week das künstlerische Projekt<br />
«Twice Light» mit dem Fotografen Gianluca Vassallo realisierte.<br />
Ein fotografisches Projekt unter dem Licht von Twice as Twiggy<br />
in New York City. Twiggy, die Ikone im XL-Format als Hauptdarstellerin<br />
im fotografischen Wanderprojekt von Vassallo, zu<br />
dessen Protagonisten die Leuchte in den öffentlichen Bereichen<br />
der NY City wurde. «Twice Light» kreierte kleine temporäre<br />
«Communities», indem zwei Fremde sich unter dem Bogen<br />
von Twiggy in die Augen sehen sollen. Vassallo verfolgt<br />
damit die Idee, Menschen die Möglichkeit zu geben, für einen<br />
kleinen Moment in die Seele eines völlig fremden Menschen<br />
zu blicken und damit den eigenen Blickwinkel zu verlassen.<br />
071
INNENARCHITEKTUR<br />
FOSCARINI FOR ART<br />
Innovation, Forschung und das Experimentieren im Hinblick<br />
auf Formen und Materialien sind Grundwerte der Unternehmensphilosophie<br />
von Foscarini. Diese Grundwerte setzen<br />
sich auch im kulturellen Engagement des Unternehmens<br />
fort und manifestieren sich in der Zusammenarbeit mit<br />
der Biennale von Venedig, welche von Foscarini seit 2008<br />
gesponsert wird. Auch das unabhängige redaktionelle<br />
Produkt «INVENTARIO» wird von Foscarini promotet und<br />
unterstützt. Zum ersten Mal auf der Biennale 2010 in Venedig<br />
präsentiert, hat sich das Projekt – eine Mischung aus Buch<br />
und Magazin – unter der Leitung von Beppe Finessi zu<br />
einen festen Bestandteil der kulturellen Förderung von<br />
Foscarini entwickelt. Alltägliche Objekte, die mit einer Vielzahl<br />
an Bedeutungen belegt sind, werden hier genauer<br />
unter die Lupe genommen. Dazu gehören Fussbälle oder<br />
auch Regenschirme, die in jeglichen Facetten beleuchtet<br />
werden. Mit kritischen und zugleich originellen Beiträgen<br />
wird somit ein freier Blick auf die Welt des Designs, der Architektur<br />
und der Kunst geworfen. Dabei ist Foscarini, wie<br />
stets, nur am Anfang und am Ende des Heftes präsent – mit<br />
einer Anzeige, die in jeder Ausgabe von einem anderen Fotografen<br />
kreiert wird. Mit dieser weltoffenen Sicht der Dinge gelingt<br />
dem italienischen Leuchten-Hersteller der Dialog mit<br />
einem vielfältigen Publikum. «Zu Beginn unserer Abenteuerreise<br />
konnten wir uns überhaupt nicht vorstellen, dass uns<br />
die Dynamik des Projektes so weit bringt», so Carlo Urbinati.<br />
«Inventario wächst stetig und bildet eine ganz eigene Identität.<br />
Dabei wird entdeckt, analysiert und den Dingen auf den<br />
Grund gegangen, um völlig neue Designbereiche und überraschende<br />
Themen ausfindig zu machen.» Foscarini ist<br />
gewiss mehr als nur Leuchten – es ist pure Emotion.<br />
www.foscarini.com<br />
Foscarini in INVENTARIO.
www.vw-nutzfahrzeuge.ch<br />
Der neue Caddy. Mit effizienter BlueMotion<br />
Technology serienmässig und klassenbestem<br />
Verbrauch ab durchschnittlich 3,8 l /100 km.<br />
Der neue Caddy ist der Sparsamste seiner Klasse. Dank serienmässiger BlueMotion Technology<br />
verbraucht er durchschnittlich ab 3,8 l/100 km. Darüber hinaus verfügt er über zahlreiche<br />
Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme. Als Einziger seiner Klasse bietet er neben dem Fahrerund<br />
Beifahrerairbag auch erstmals Seiten-Kopf-Airbags und eine Multikollisionsbremse<br />
serienmässig. Für noch mehr Sicherheit sorgt das neue optionale Umfeldbeobachtungssystem<br />
«Front Assist» mit City-Notbremsfunktion.<br />
Der neue Caddy. Die beste Investition bereits ab CHF 14’300.— * .<br />
*<br />
Angebot für Gewerbetreibende, Preis exkl. MwSt.
INNENARCHITEKTUR<br />
VORBILDLICHES LICHT<br />
DIE SPI LED-PENDELLEUCHTE<br />
Martin Garn |<br />
Licht Galerie<br />
Was soll gutes Licht leisten? Es schafft Ambiente, trägt zum Wohlbefinden bei und<br />
setzt Akzente, die die Design- und Architektursprache des Raums gekonnt unterstützen.<br />
Wir präsentieren ein Beispiel.<br />
Licht als dezenter Stimmungsmacher.<br />
Die SPI LED-Pendelleuchte ist eine filigrane, elegante und technisch<br />
hochstehende Leuchte. Feine Dimensionen lassen sie mit einer<br />
Leichtigkeit im Raum schweben. Mittels Lichtschranke ist sie direkt<br />
an der Leuchte berührungslos schalt- und dimmbar. Die warmweissen<br />
Power-LED mit 2’700 Kelvin erzeugen helles direktes und<br />
angenehm indirektes Licht. Höchste Leistung und wenig Energieverbrauch stehen<br />
für eine energieeffiziente Beleuchtung.<br />
Der Charme liegt im Detail.<br />
Die Leuchte SPI besteht aus gebürstetem Aluminium, natur oder schwarz eloxiert,<br />
kombiniert mit einem satinierten Acryl-Diffusor. Feine, dünne Aufhängungsseile<br />
passen zum Profil und dienen gleichzeitig als Leiter. Der mit Magneten montierte<br />
Diffusor sorgt für blendfreie und regelmässige Lichtverteilung. Die Technik ist<br />
nicht präsent und sehr platzsparend untergebracht. SPI vereint Technik, Gestaltung<br />
und Funktionalität und konzentriert sich auf das Wesentliche.<br />
Die Pendelleuchte ist in fünf verschiedenen Längen erhältlich und eignet sich ideal<br />
über dem Esstisch.<br />
Neu ist die Leuchte «SPI-LED-Pendelleuchte Dynamic white» ab Herbst erhältlich.<br />
Diese Leuchte ermöglicht eine zusätzliche beliebige Einstellung der Lichtfarbe –<br />
von warmweissen 2’700°K bis kaltweissen 5’700°K – und kann idealerweise<br />
über einem Konferenz- oder Bürotisch eingesetzt werden, überall dort, wo helles<br />
Arbeitslicht gewünscht ist.<br />
Licht Galerie AG | Stationsstrasse 89 | CH-6023 Rothenburg | T +41 (0)41 280 57 57 | F +41 (0)41 281 57 57 | www.licht-galerie.ch<br />
074
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INNENARCHITEKTUR<br />
Mit dem neuen Beleuchtungskonzept von Bartenbach ins optimale Licht gerückt: das Haubenrestaurant Stüva in Ischgl.<br />
DAS AUGE ISST MIT<br />
NEUES BELEUCHTUNGSKONZEPT FÜR BERGRESTAURANT<br />
Philipp Jochum | YSCLA, Berger<br />
Die lukullischen Kunstwerke von Haubenkoch Benjamin Parth werden im Restaurant<br />
Stüva dank neuem Beleuchtungskonzept ins optimale Licht gerückt. Dadurch wird<br />
ein Essen an Ischgls Top-Gourmetadresse zum Genuss für wirklich alle Sinne.<br />
Beim Essen muss bekanntlich die Atmosphäre<br />
stimmen. Das gilt besonders durch die Lichtunterstützung.<br />
Das weiss auch der Koch eines<br />
edlen österreichischen Restaurants. «Durch das<br />
neue Beleuchtungskonzept kommen meine<br />
Kreationen sowie auch unsere Weine optisch noch besser<br />
zur Geltung. Es ist auf den perfekten Genussmoment abgestimmt<br />
und lässt diesen für unsere Gäste noch weitaus intensiver<br />
werden», betont Haubenkoch Benjamin Parth. Das<br />
Ischgler Restaurant Stüva, in welchem der 26-Jährige als<br />
einer der jüngsten Haubenköche Österreichs für kulinarische<br />
Höhepunkte sorgt, wurde mit einem kreativen Lichtkonzept<br />
ausgestattet.<br />
INNOVATIVE LED-TECHNOLOGIE<br />
Dieses geht ganz auf die Bedürfnisse des mehrfach prämierten<br />
Küchenchefs ein – die Gäste sollen den Genuss noch<br />
bewusster zelebrieren, wenn das Licht die Menüs und Getränke<br />
entsprechend in Szene setzt. Herzstück des Projektes<br />
ist die innovative LED-Technologie: Mit deren Hilfe wurden<br />
zwei unterschiedliche Leuchtentypen konzipiert, die es<br />
Parth und seinem Team erlauben, für die jeweils passende<br />
Lichtstimmung im Restaurant zu sorgen. Es war dem Auftraggeber<br />
wichtig, die bisher verwendeten Halogenleuchten,<br />
die einen hohen Stromverbrauch aufwiesen und Abwärme<br />
produzierten, zu ersetzen, ohne dabei an Lichtqualität einzubüssen.<br />
Dank LED-Technik ist dies gelungen, wie der Projektleiter<br />
von Bartenbach, Christoph Gapp, erklärt: «Die nun<br />
verbauten LED-Leuchten sind deutlich kleiner, bringen aber<br />
mindestens ebenso viel Licht und zudem die gewünschten<br />
Lichtfarben. Darüber hinaus sind LED-Leuchten deutlich<br />
langlebiger und verbrauchen weniger Energie.»<br />
AMBIENTE AUF KNOPFDRUCK<br />
Für die Beleuchtung der Tische und für die Wandbestrahlung<br />
wurden unterschiedliche Leuchten eingesetzt. Beide sind mit<br />
076
INNENARCHITEKTUR<br />
Das neue Lichtkonzept bietet Ambiente auf Knopfdruck.<br />
Für Haubenkoch Benjamin Parth betont das Licht das Wesentliche.<br />
je zwei LED-Punkten bestückt, die warmes und kaltes Licht<br />
abgeben. Diese Art der Lichttechnik ermöglicht hohe Beleuchtungsstärke-Intensitäten<br />
mit weissem Licht tagsüber,<br />
während in den Abendstunden mit warmem Licht und weniger<br />
Beleuchtungsstärke gearbeitet wird. «So wird nun etwa<br />
morgens, beim Frühstück, mittels Wandbeleuchtung Tageslicht<br />
im Speiseraum simuliert. Das schafft durch die Widerspiegelung<br />
des weissen Lichts von aussen eine dynamische<br />
Stimmung im Inneren. Die Gäste fühlen sich zu Tagesbeginn<br />
aktiver», so Gapp.<br />
Das Ziel war, sowohl für den Restaurantbereich für Hotelgäste<br />
als auch für das hauseigene Haubenlokal Stüva, in<br />
welchem jeden Abend Gourmets dinieren, das optimale<br />
Lichtambiente zu schaffen. Die Varianten wurden in Form<br />
von Szenen abgespeichert. Somit hat das Stüva-Team die<br />
Möglichkeit, auf Knopfdruck zwischen Tag- und Nachtbetrieb<br />
sowie einer eigenen Reinigungsbeleuchtung zu wählen.<br />
Das brillante Licht bringt die lukullischen Kreationen des<br />
Küchenchefs deutlich besser zur Geltung. «Der Fokus wird<br />
auf das Wesentliche, die Speisen und die dazu korrespondierenden<br />
Weine, gelenkt. Der Gast kann sich voll und ganz<br />
auf das konzentrieren, wofür er gekommen ist, nichts lenkt<br />
ihn ab. Interessant ist der unbewusste Effekt der neuen Beleuchtung:<br />
Da es im Schnitt heller als in den meisten Restaurants<br />
ist, sind unsere Gäste nicht so schnell ermüdet», zeigt<br />
sich Benjamin Parth vom Ergebnis begeistert.<br />
«Das Lichtkonzept bewegt sich weg von schummriger Kerzenlichtromantik,<br />
auch wenn sich das der eine oder andere<br />
Gast noch wünschen würde. Aber wir beschreiten damit<br />
einen gänzlich neuen Weg, der ganz zur Philosophie unseres<br />
Gourmetrestaurants passt: puristisch, minimalistisch und voll<br />
auf den Genuss abgestimmt», ergänzt der Küchenmaestro.<br />
www.bartenbach.com<br />
077
INNENARCHITEKTUR<br />
LICHTFÄNGER<br />
PERFEKTE TAGESLICHTSIMULATION<br />
Georg Lutz | CoeLux<br />
Der Traum ist uralt. Schon immer wollten Lichtexperten dem Tageslicht nacheifern und sind<br />
doch immer wieder an Grenzen gestossen. Bei der klassischen Glühbirne war dies offensichtlich.<br />
Halogen und LED-Lösungen kommen da schon weiter. Die italienische Firma CoeLux hat jetzt<br />
eine Lampe entwickelt, die nicht nur das Blau des Himmels im Fenster imitiert, sondern auch die<br />
Helligkeit und Wärme der echten Sonne. Wir stehen ziemlich nahe vor dem Original.<br />
Gerade jetzt, wenn die Tage wieder kürzer<br />
werden und wir uns fröstelnd vor den Nebelschwaden<br />
und der kommenden Dunkelheit<br />
in unsere Innenräume zurückziehen, sehnen<br />
wir uns nach flirrendem und wärmendem<br />
Licht eines Sommertages. Bisherige Lösungen haben immer<br />
ein grosses Manko. Sie sind jeweils als Ersatzlösung sofort<br />
zu erkennen. Das Original ist einfach besser. Nun scheint es<br />
eine Lampe zu geben, die in der Lage ist, Sonnenlicht auf<br />
unglaublich reale Weise zu imitieren. Zwischen Mailand und<br />
Como, dort, wo wir normalerweise schnell in das Licht des<br />
Südens streben, liegt das Städtchen Lomazzo. Auf einem<br />
alten Fabrikareal hat sich ein Wissenschafts- und Technologiepark<br />
angesiedelt. Dort werkeln die Lichtmacher von<br />
CoeLux unter dem Stichwort «Himmelslicht» an revolutionären<br />
Lichtlösungen. Die Experten wollen uns das Blaue vom<br />
Himmel holen. Es geht dabei um virtuelle Fenster, die uns<br />
Licht in tiefe Keller und finstere Kammern bringen sollen. Das<br />
ist hier kein hohles Versprechen.<br />
BIS IN DEN UNTERSTEN STOCK<br />
Der Pionier des Unternehmens heisst Paolo Di Trapani. Er<br />
ist Physikprofessor an der Universität Insubria in Como.<br />
Dort arbeitet er in den Bereichen Optik und Experimental-<br />
078
physik, er hat zu Flüssigkeitstheorie und Laserspektroskopie<br />
geforscht. Jetzt will er die ersten Himmelsfenster auf den<br />
Markt bringen und hat gleich städtebauliche Fantasien. Man<br />
könnte mit den Himmelsfenstern nicht nur Hochhäuser, sondern<br />
auch Tiefhäuser bauen und bis in den untersten Stock<br />
mit Tageslicht versorgen.<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
ALTES THEMA<br />
Schon früher haben sich Künstler und Fotografen mit den<br />
Themen Diffusion und Spiegelung von Licht, Bündelung von<br />
Strahlungsgängen oder dem Regenbogen auseinandergesetzt.<br />
Auch die Faszination von Himmelsblau hat schon Generationen<br />
bewegt. Warum ist es so blau? Genau hier setzen<br />
die Italiener an. Schon Maler der Renaissance haben realisiert,<br />
dass Schatten fast nie schwarz oder grau sind, sondern,<br />
bei sonnigem Wetter und blauem Himmel, meist einen<br />
leichten Blauton haben. Das Sonnenlicht bricht sich in der<br />
Erdatmosphäre. Kleinste Partikel lenken es ab. Die Macher<br />
von CoeLux haben nun den Streueffekt der Atmosphäre<br />
auf ein kleineres Format eingedampft. Die Atmosphäre von<br />
Tageslicht braucht einige Zutaten. Die können wir auch in<br />
den Testräumen des Unternehmens nachvollziehen. Durch<br />
das virtuelle Fenster scheint eine kräftige künstliche Sonne.<br />
Die Besucherinnen und Besucher greifen zur Sonnenbrille.<br />
Sie blicken in ein gleissendes Licht. Umrandet ist es von einem<br />
Rahmen mit himmlischen Blau.Der Schattenwurf in der<br />
Nähe wirkt graubraun, etwas weiter entfernt wirkt er tatsächlich<br />
auch blau. EU-Fördertöpfe haben die Entwicklung mit<br />
2.5 Millionen Euro gefördert. Es ging dabei, wie gesagt, nicht<br />
Licht und blauer Himmel im untersten Kellerraum.<br />
Die Atmosphäre des Sommerlichts in dunkle Räume holen.<br />
nur um eine real künstliche Lichtlösung, sondern auch um<br />
den echt wirkenden künstlichen Himmel. Wie sehen die exakten<br />
technischen Bauteile aus, und wie funktionieren sie<br />
genau? Erstens reproduziert eine Lampe mit aktueller LED-<br />
Technologie das Spektrum des Sonnenlichts, zweitens suggeriert<br />
ein optisches System unserem Auge eine wahrnehmbare<br />
Distanz zwischen «Himmel» und «Sonne», und drittens<br />
simulieren nanostrukturierte Materialien den Lichtstreuprozess,<br />
der sich in der Atmosphäre abspielt. Das so entstandene<br />
«Fenster» ist typischerweise ein Oberlicht.<br />
EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />
Noch sind die Preise für durchschnittliche Privathaushalte<br />
zu hoch. Wo kann man sich Einsatzmöglichkeiten vorstellen?<br />
In Krankenhäusern, Fitnessstudios, Flughäfen oder<br />
Büros, die kaum natürliches Licht zur Verfügung haben.<br />
Gerade für Fotografen dürfte die simulierte Sonne interessant<br />
sein, da selbst in einem fensterlosen Raum jederzeit<br />
Tageslicht zur Verfügung steht. Derzeit arbeitet CoeLux<br />
daran, dass man die Position der Sonne sowie die Lichttemperatur<br />
verändern kann. Dann liesse sich jede beliebige<br />
Tageszeit und der dazugehörende Sonnenlauf simulieren.<br />
Die Industrialisierung wurde seinerzeit erst durch die Erfindung<br />
des elektrischen Lichts und damit die relative Unabhängigkeit<br />
von der Helligkeit ermöglicht. Nur so konnte<br />
das Industriezeitalter seineproduktiven Sprünge realisieren.<br />
Vielleicht stossen wir jetzt bald auch in neue Dimensionen<br />
vor, wenn das künstliche Licht gar nicht mehr künstlich wirkt.<br />
Wir sollten aber auch aufpassen und uns nicht dem Diktat<br />
eines 24 Stunden Sonnentag ausliefern. Das wäre schlicht<br />
ungesund.<br />
www.coelux.com<br />
079
INNENARCHITEKTUR<br />
VORTEIL DIREKTVERKAUF<br />
HOCHWERTIGE SANITÄRPRODUKTE<br />
Georg Lutz | Geberit AG, W. Schneider + Co AG<br />
Haben Sie demnächst vor, Ihr Badezimmer zu renovieren oder umzugestalten? Dann sind Sie<br />
bei baddirekt.ch an der richtigen Adresse. Denn der neuartige Online-Shop überzeugt nicht nur<br />
mit renommierten Schweizer Marken und bester Qualität – auch in puncto Preise sind die<br />
angebotenen Waschtische, Spiegelschränke und Armaturen unschlagbar.<br />
Indirektes Licht: Tag und Nacht herrscht stimmungsvolle Wohlfühlatmosphäre im Bad.<br />
Ein Online-Shop für Sanitärartikel zu Einkaufspreisen. Das war die Geschäftsidee<br />
von Reto Bruhin. Und diese Idee hat er erfolgreich umgesetzt.<br />
Mit dem innovativen Online-Shop baddirekt.ch ist es nun seit<br />
zwei Jahren möglich, auch in der Schweiz Sanitärapparate wie Armaturen,<br />
Toiletten, Duschen und Spiegelschränke direkt zu beziehen –<br />
ohne Umwege über einen Zwischenhändler.<br />
AUSSERGEWÖHNLICHE VORTEILE<br />
Dass Sanitärprodukte, welche über einen Zwischenhändler gekauft werden, für<br />
Endkunden teurer sind, ist einleuchtend. Schuld daran sind unter anderem hohe<br />
Gemeinkosten und Gewinnmargen. Im Online-Shop baddirekt.ch werden Badewannen,<br />
Küchenarmaturen und Badezimmerzubehör zwischen 18 und 25 Prozent<br />
unter dem üblichen Preis angeboten. Unschlagbar günstige Produkte in bester<br />
Markenqualität sind für Reto Bruhin eine Selbstverständlichkeit, ebenso eine<br />
individuelle und kompetente Beratung – unabhängig davon, ob die Fragen einzelne<br />
Teile oder komplette Einrichtungen betreffen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal:<br />
Sollte ein Artikel im Online-Shop nicht auffindbar sein, werden wir, nach einer kurzen<br />
Abklärung, diesen gerne für Sie besorgen.<br />
STARKE MARKEN AUS DER SCHWEIZ<br />
Ob Sie nun die neuste Generation Dusch-WCs oder einen modernen Waschtisch<br />
suchen – die Auswahl im Sanitär-Online-Shop ist vielfältig und lädt zum Planen<br />
und Träumen ein. Übersichtlich und strukturiert findet sich auf der Website eine<br />
grosse Zahl hochwertiger Sanitärprodukte – von der Badewanne bis zur Duschbrause.<br />
Neben deutschen Qualitätsmarken wie Villeroy & Boch oder Duravit bietet<br />
baddirekt.ch insbesondere hochwertige Marken aus der Schweiz an. So können<br />
Sie die beliebten Schweizer Qualitätsprodukte von Geberit, Laufen oder Schneider<br />
zu besonders attraktiven Konditionen beziehen.<br />
KOSTENLOSE LIEFERUNG IN DIE GANZE SCHWEIZ<br />
Damit aber nicht genug: Bestellen Sie Ihre Waren bei baddirekt.ch, können Sie<br />
nicht nur mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis für die Produkte<br />
selbst, sondern auch mit einer kostenlosen Lieferung in alle Teile der Schweiz<br />
rechnen. Zudem übernimmt baddirekt.ch das Transportrisiko und sorgt dafür,<br />
dass Ihre Bestellung sicher und zuverlässig bei Ihnen ankommt.<br />
Wie ein Ornament: Das doppelte Lichtband fügt<br />
sich nahtlos in die Spiegelfläche.<br />
Myjoys GmbH | Gelterkindenstrstrasse 28 | CH-4450 Sissach | T +41 (0)61 785 40 01 | info@baddirekt.ch | www.baddirekt.ch<br />
080
CHOICE<br />
CHOICE ist ein Lichtsystem mit dem sich individuelle Leuchten kreieren lassen. Ein weisses<br />
Kabel, ein schwarzes Kabel oder ein sandfarbenes Kabel? Eine einzelne Hängeleuchte, ein<br />
einzelner Strahler oder ein ganzes System? Mit Hilfe des Konfigurators auf der Internetseite<br />
kann zwischen diversen Deckenbefestigungen, Kabelfarben, Leuchten und Strahlern sowie<br />
Optik Varianten gewählt werden, umso individuelle Leuchten zu erstellen. In einem System<br />
können Strahler und Leuchten frei kombiniert werden, unzählige Möglichkeiten stehen zur<br />
Wahl. It’s your CHOICE.<br />
www.tobias-grau.com<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
BODENEBENES DUSCHEN<br />
Wenn es um die flexible, flache und einfache Installation von bodenebenen<br />
Duschen geht, ist Kaldewei der Partner der Wahl. Neu erhältlich<br />
sind allein 35 zusätzliche Abmessungen der emaillierten<br />
Duschfläche Scona. Darüber hinaus präsentiert Kaldewei die neue<br />
ultraflache Ablaufgarnitur KA 90. Damit zeigt Kaldewei eindrucksvoll,<br />
dass emaillierte Duschflächen sogar flacher installiert werden können<br />
als die bekannten Rinnen- oder Punktablaufsysteme für geflieste<br />
Duschbereiche.<br />
www.kaldewei.ch<br />
EINFACH DRÜCKEN – BESSER DUSCHEN<br />
Mit dem neuen Croma Select Brausenprogramm setzt Hansgrohe Massstäbe im Volumensegment.<br />
Erstmals kommt in der Croma-Linie die Select-Technologie zum Einsatz – sie ermöglicht den<br />
einfachen Wechsel der Strahlart durch intuitiven Tastendruck. Die leichte Bedienung und das ansprechende<br />
Design sorgen im Bad für mehr Komfort und Duschvergnügen. Die Croma Select Familie<br />
besteht aus Hand-, Kopfbrausen und Showerpipes. Mit den verschiedenen Produkten und Funktionen<br />
des Croma Select Programms ist für jedes Duschbedürfnis das Richtige dabei. So bietet die<br />
Handbrause Croma Select Multi individuellen Duschspass mit drei Strahlarten: vom weichen Regen<br />
über den kraftvollen «IntenseRain» bis zum pulsierenden Massagestrahl. Bei der Vario ist der Wechsel<br />
vom sanften Regenschauer zum kräftigen «TurboRain» möglich.<br />
www.hansgrohe.ch<br />
INNOVATION PUR!<br />
Die neue Sento sospeso Pendelleuchtenserie von Occhio ist Innovation<br />
pur: im Design vollendet, mit Gestensteuerung für<br />
höchsten Bedienkomfort und einer Höhenverstellung, die<br />
ihresgleichen sucht. Dazu kommen kraftvolle 32 Watt<br />
LED-Power als Up- und Downlight, mit denen sie sowohl<br />
im Wohn- als auch Objektbereich überzeugt. Sento<br />
sospeso bietet Gestaltungsfreiheit und Flexibilität auf allen<br />
Ebenen. Sie wird optional mit einer einzigartigen<br />
Höhenverstellung geliefert: Dank eines ausgeklügelten<br />
Aufrollmechanismus kann die Pendellänge jederzeit bequem<br />
und präzise eingestellt werden. Wie durch Magie<br />
verlängern oder verkürzen sich die Kabel, absolut gleichmässig<br />
und leichtgängig.<br />
www.occhio.de<br />
NEWS INNENARCHITEKTUR<br />
081
INNENARCHITEKTUR<br />
IMMER IN BEWEGUNG<br />
Georg Lutz |<br />
DAS GESUNDE SITZEN<br />
Wiesner-Hager, Blaha Office, Arper, Neudoerfler, Bene, Österreichische Möbelindustrie<br />
Ein gesunder Arbeitsplatz – der kann heute auch im Home Office sein – trägt entscheidend<br />
zum Wohlbefinden und zur Leistungsfähigkeit bei und kann sogar Krankenstände reduzieren.<br />
Eine wichtige Rolle spielt dabei der Bürostuhl – denn schliesslich verbringen viele Menschen<br />
den Hauptteil ihrer Arbeitszeit sitzend. Um hier Fehlhaltungen und körperliche Folgeerscheinungen<br />
zu vermeiden, ist eine Kombination aus ergonomisch richtigem Sitzen und Bewegung optimal.<br />
Wie genau sieht ein ergonomisch korrekter Bürostuhl aus, wie sitzt man richtig,<br />
und wie kann man Bewegung in den Büroalltag integrieren? Wir stellen die Überlegungen<br />
österreichischer Büromöbelhersteller vor.<br />
BERUFSGRUPPEN-<br />
PORTRÄT<br />
Die Österreichische Möbelindustrie ist eine<br />
Berufsgruppe des Fachverbandes der Holzindustrie<br />
und somit eine Teilorganisation der Wirtschaftskammer<br />
Österreich. Zu ihr zählen 47 Betriebe mit rund 6700 Mitarbeitern.<br />
Die überwiegende Anzahl dieser Unternehmen sind<br />
mittelständische Betriebe, die sich in privater Hand befinden.<br />
Österreichische Möbelhersteller stehen mit ihren Produkten<br />
für hohe Qualität, traditionelles Handwerk, modernste Präzisionstechnik,<br />
ökologische Verantwortung und ein Möbeldesign,<br />
das durch künstlerische Strömungen im<br />
ureigenen Land entstanden ist.<br />
Der Lift Desk Pure von Bene bringt Bewegung in den Arbeitsalltag.<br />
Er ermöglicht wechselndes Arbeiten im Sitzen und Stehen.<br />
www.moebel.at<br />
082
TIMBA Table high von Bene – Besprechungen am Stehtisch<br />
bringen Abwechslung und halten fit.<br />
Zentrales Element des Arbeitsplatzes ist der<br />
Stuhl. Worauf ist hier zu achten, um nachhaltig<br />
die Gesundheit zu fördern? «Zu einem rückenfreundlichen,<br />
ergonomischen Bürostuhl gehören<br />
die korrekte Einstellung von Sitzelementen<br />
und Tischhöhe sowie frei federndes Sitzen», erklärt Markus<br />
Wiesner, Geschäftsführer beim österreichischen Büromöbelspezialisten<br />
Wiesner-Hager. Der Stuhl sollte über eine in<br />
der Höhe verstellbare Sitzfläche, eine in Höhe und Neigung<br />
verstellbare Rückenlehne mit Lordosenstütze sowie optional<br />
aus in der Höhe verstellbaren Armlehnen verfügen, die<br />
auch nach innen und aussen beweglich sind. Ein ideal eingestellter<br />
Bürostuhl sieht so aus: Ober- und Unterschenkel bilden<br />
einen rechten Winkel, beide Fusssohlen stehen mit ganzer<br />
Fläche fest auf dem Boden, der Rücken liegt vollflächig<br />
an der Stuhllehne an, zwischen Kniekehle und Sitzvorderkante<br />
befindet sich zirka eine Handbreite Abstand. Die Verstellbarkeit<br />
des Stuhls sorgt dafür, dass der Rücken in verschiedenen<br />
Körperhaltungen möglichst gut unterstützt wird.<br />
Empfehlenswert sind hier sogenannte Sitz-Lehnen-Neigeverstellungen,<br />
auch als Synchronmechanik bezeichnet, die<br />
bei jedem dynamischen Wechsel der Haltung die Nährstoffversorgung<br />
der Bandscheiben ausreichend gewährleisten.<br />
«Dynamisches, das heisst federndes Sitzen setzt darüber hinaus<br />
den Blutkreislauf in Gang und versorgt so das Gehirn<br />
ausreichend mit Sauerstoff», erläutert Markus Wiesner. Den<br />
Bürostuhl komplett macht eine feste, doch komfortable sowie<br />
atmungsaktive Sitz- und Rückenpolsterung.<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
Darüber hinaus sind der Abstand von Stuhl und Tisch und<br />
die passende Tischhöhe wichtig – richtig eingestellt ist diese,<br />
wenn die Unterarme locker im rechten Winkel auf dem Tisch<br />
aufliegen. Optimal ist ein individuell höhenverstellbarer Tisch.<br />
Hinzu kommt die Position des Bildschirms. Ihn sollte man<br />
direkt im Blickfeld platzieren, um Fehlhaltungen zu vermeiden.<br />
Die oberste lesbare Zeile liegt dabei unterhalb der Augenhöhe.<br />
Der Sehabstand richtet sich nach der Bildschirmgrösse,<br />
beträgt aber im Idealfall mindestens 50 cm.<br />
unit Wall Suite von Neudoerfler – Die Neuinterpretation<br />
des Arbeitsplatzes: Offen, aber doch abgeschirmt.<br />
BEWEGUNG – BEIM SITZEN<br />
UND ZWISCHENDURCH<br />
Statisches Sitzen ist auf Dauer nicht gut für den Körper. «Die<br />
beste Sitzposition ist die nächste», erklärt Helmut Sattler,<br />
Geschäftsführer von Neudoerfler Office Systems, auf den<br />
Punkt gebracht. Ein guter Stuhl ist wichtig, aber wichtiger ist<br />
es, häufig die Position zu wechseln. So lässt sich die sogenannte<br />
Mikrobewegung der Muskulatur aktivieren, und die<br />
Haltemuskeln werden trainiert. Auch der Bürostuhl selbst<br />
kann hier unterstützend wirken. Wiesner-Hager etwa hat mit<br />
wh12 einen Stuhl im Programm, der, wie auch der HÅG Capisco<br />
von Neudoerfler, die Mikrobewegungen der Muskulatur<br />
mithilfe der innovativen ERGO-BALANCE-Technik aktiviert.<br />
Er nimmt die positiven Eigenschaften eines Sitzballs<br />
083
INNENARCHITEKTUR<br />
Produktneuheit KINESIT der Firma ARPER bei BLAHA: Neueste Technik mit<br />
Weltpatent ist in die schlanke elegante Silhouette der Produktfamilie integriert.<br />
Ergonomie im Vordergrund kombiniert mit ästhetisch hohem Anspruch.<br />
auf, indem er das natürliche Spiel aus Bewegungsanimation<br />
und Bewegungsfreiheit mit allen positiven Effekten fördert<br />
und eine einseitige Belastung der Bandscheiben verhindert.<br />
Mit dem HÅG Capisco wird die Steh-Sitz-Dynamik zum<br />
Kinderspiel. Basierend auf dem Balance-Movement-Prinzip<br />
unterstützt der Stuhl den Sitzenden in jeder Position bis hin<br />
zum Stehen und erlaubt so eine Vielzahl ergonomischer Haltungen.<br />
Neben der Bewegung beim Sitzen sollte man natürlich<br />
auch immer mal wieder während der Arbeit aufstehen<br />
und den Körper bewegen. Warum also nicht die Kollegen besuchen,<br />
anstatt sie anzurufen? Kommunikation ist sowieso<br />
das A und O moderner Bürogestaltung. «Ganzheitliche Bürokonzepte<br />
sorgen durch den Wechsel aus Besprechungsund<br />
Ruhezonen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre,<br />
fördern die Kommunikation und damit auch die Gesundheit<br />
der Mitarbeiter», betont Markus Wiesner. Und Michael Fried,<br />
Vorstand für Sales und Marketing der Bene AG, ergänzt:<br />
«Raumlösungen, die neben den gesundheitlichen Aspekten<br />
auch die Inspiration im Arbeitsalltag fördern, sind ideal.<br />
Mit intelligenten Büromöbeln, kreativer Raumgestaltung und<br />
der passenden Unternehmenskultur entsteht ein gesundes<br />
und motivierendes Arbeitsumfeld.<br />
Eine Investition, die sich auch langfristig<br />
lohnt.» Um Bewegung<br />
in das Arbeitsleben zu holen, bieten sich übrigens auch<br />
kleine Gymnastikübungen an, die sich leicht in den Alltag integrieren<br />
lassen. Dynamik in und an den Schreibtisch bringen<br />
zudem Steh-Sitz-Arbeitsplätze, an denen man im Wechsel<br />
stehend und sitzend arbeiten kann. Sie werden aktuell<br />
von britischen Forschern und seit Längerem schon von der<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)<br />
empfohlen. Elektrisch höhenverstellbare Tische mit Memoryfunktion,<br />
wie sie etwa Neudoerfler anbietet, ermöglichen<br />
rückenschonendes und zugleich konzentrierteres Arbeiten.<br />
«Die Bewegung mobilisiert einerseits die Konzentrationsund<br />
Leistungsfähigkeit, im Gegenzug nehmen erwiesenermassen<br />
auch gesundheitliche Beschwerden ab», erläutert<br />
Helmut Sattler, CEO Neudoerfler Office Systems. «In den<br />
skandinavischen Ländern arbeitet der absolute Grossteil an<br />
Steh-Sitz-Arbeitsplätzen. Da besteht bei uns noch grosser<br />
Nachholbedarf.» Auch Bene bietet einen Lift Desk, dessen<br />
Steh-Sitz-Dynamik den Rücken entlastet, die Haltungsmuskulatur<br />
trainiert und sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die<br />
Gesundheit auswirkt. «So werden Körper und Geist aktiviert,<br />
Konzentration und Motivation steigen», betont Michael Fried,<br />
Vorstand für Sales und Marketing der Bene AG.<br />
EIN STUHLPORTRÄT<br />
wh12 nimmt die positiven Eigenschaften<br />
eines Sitzballs auf, indem er das natürliche<br />
Spiel aus Bewegungsanimation und Bewegungsfreiheit<br />
mit allen positiven Effekten fördert und<br />
eine einseitige Belastung der Bandscheiben verhindert.<br />
Die Rückenmuskulatur aktiviert sich automatisch, die wichtige<br />
Durchfeuchtung (Nährstoffversorgung) der Bandscheiben<br />
wird angeregt. Im Gegensatz zum Sitzball, der durch seine labile<br />
Gleichgewichtslage nicht für das Dauersitzen geeignet ist,<br />
gibt der wh12 von Wiesner-Hager mit seiner ERGO-BALANCE-<br />
Technik optimalen Halt nach allen Seiten. Dafür sorgt ein<br />
Elastomer, das den seitlichen Kräften entgegenarbeitet.<br />
Der Nutzer erfährt also eine 360°-Bewegungsfreiheit,<br />
ohne das Gefühl zu haben, vom<br />
Stuhl zu kippen.<br />
084
EINE ANNÄHERUNG<br />
DER PERFEKTE KLANG<br />
Georg Lutz | Avantgarde Acoustic<br />
In Zeiten von billigen Audio-Files aus dem Internet ist<br />
die Suche nach dem optimalen Klang ein echtes Erlebnis.<br />
In einem Dorf im Odenwald kann n man ihn finden.<br />
Neueste wissenschaftliche Labormessungen<br />
der Universität Aachen (D) zu den Klangeigen-<br />
schaften der Avantgarde-Acoustic-Hornlautsprecher<br />
kommen zu einem beeindruckenden<br />
Ergebnis: Achtfach grössere Dynamikbreite<br />
und 90 Prozent weniger Verzerrungen. Das ist eine Ansage<br />
und bedeutet, dass die Spanne vom leisesten bis zum lautesten<br />
Ton bei den Hornlautsprechern achtmal grösser ist.<br />
Gleichzeitig sind die Avantgarde-Hornsysteme durch die<br />
viel geringeren Verzerrungen in der Lage, Details wiederzugeben,<br />
die um den Faktor 10 feiner sind als bei konventionellen<br />
Lautsprechern im Boxendesign. Das Fazit des Wissenschaftlers<br />
Professor Dr. Anselm Goertz: «Im Vergleich zu<br />
normalen Boxen sind das Welten!»<br />
aber edles es Design sind dabei die Ansprüche, die Fromme an<br />
seine Produkte stellt. Neben den zahlreichen Auszeichnungen<br />
für überragende Klangqualität ist das Unternehmen des-<br />
halb besonders stolz auf den «iF Gold Award» und die Nominierung<br />
für den «Deutschen Design Preis 2016», zwei der<br />
begehrtesten Designpreise.<br />
Avantgarde Acoustic bedient Kunden weltweit: ob Europa,<br />
USA, Russland oder Asien – Freude an Musik und unverwechselbarem<br />
Klang kennt eben keine Grenzen.<br />
DIE POTENZIALE DES HORNS<br />
Seit über 25 Jahren setzt die deutsche Edel-Lautsprechermanufaktur<br />
Avantgarde Acoustic vom kabellosen Plug-&-<br />
Play-System bis hin zu Referenzsystemen auf die bionische<br />
Horntechnologie. Das Horn zur Verstärkung von Klang einzusetzen,<br />
diese Idee ist nicht neu: Bereits in der Antike nutzte<br />
man dieses einfache, aber geniale Hilfsmittel. Auch heute gilt<br />
das Horn noch immer als das Nonplusultra in der Lautsprechertechnik.<br />
Denn Schall – und somit auch Musik – wird erzeugt,<br />
indem eine Membran im Takt schwingt. Je grösser die<br />
Membran, desto grösser auch ihr Gewicht – und umso weniger<br />
ist sie in der Lage, feinste Verästelungen in der Musik<br />
wiederzugeben. «Das Horn ermöglicht es, die Membranfläche<br />
eines Lautsprechers dramatisch zu reduzieren und Verzerrungen<br />
dadurch nahezu vollständig zu eliminieren», erklärt<br />
Holger Fromme, Geschäftsführer von Avantgarde Acoustic.<br />
Das Familienunternehmen aus Lautertal im Odenwald (D)<br />
produziert seit 1993 Hornlautsprecher, die die Herzen von<br />
Musikliebhabern aus aller Welt um einige Takte schneller<br />
schlagen lassen. Seither hat sich Avantgarde Acoustic zu einer<br />
der weltweit tonangebenden Adressen im Bereich Audiosysteme<br />
gemausert. Vollendeter Klang und schnörkelloses,<br />
Holger Fromme ist der Geschäftsführer von Avantgarde Acoustic.<br />
Avantgarde Acoustic Lautsprechersysteme GmbH | Nibelungenstrasse 349 | D-64686 Lautertal-Reichenbach | T +49 (0)6254 306-100<br />
www.avantgarde-acoustic.de<br />
085
INNENARCHITEKTUR<br />
DIE NORM IST<br />
INDIVIDUELL<br />
ALPNACH NORM MIT KLAREM KURS<br />
Georg Lutz |<br />
Alpnach Norm<br />
Sideboards, Schrankwände und Garderoben gibt es heute in grosser Anzahl von der Stange. Grosse<br />
Anbieter dominieren den Markt. Wie kann hier ein Schweizer Familienbetrieb dagegenhalten?<br />
Die oberste Verantwortliche von Alpnach Norm beantwortet diese Frage in unserem Business Portrait.<br />
BUSINESS PORTRAIT<br />
«WIR<br />
BEGEISTERN UN-<br />
SERE KUNDEN DURCH<br />
EINE KOMPETENTE UND<br />
PERSÖNLICHE BERATUNG<br />
IN UNSEREN ACHT AUS-<br />
STELLUNGEN IN DER<br />
SCHWEIZ.»<br />
086
INNENARCHITEKTUR<br />
Brigitte Breisacher lebt eine umsichtige und langfristige Unternehmensführung vor.<br />
Das Thema Familienbetrieb ist heute ein weites<br />
Feld. Sie können heute flache Hierarchien im<br />
Geschäftsleben vorleben und sind so flexibler<br />
wie manches starre Grossunternehmen. Es<br />
kommt sogar vor, dass der klassische Patron<br />
eine moderne Chefin ist. Bei Alpnach Norm hat die Tochter<br />
des Gründers, Brigitte Breisacher, das Sagen.<br />
DIE ERFOLGSGESCHICHTE<br />
EINES EINWANDERERS<br />
Am Anfang eines innovativen Familienunternehmens steht<br />
oft eine Gründerfigur, die auch in schwierigen Zeiten etwas<br />
bewegen will. Anfang der Fünfzigerjahre des letzten Jahrhunderts<br />
war Deutschland noch vom Zweiten Weltkrieg gezeichnet.<br />
Der Alltag war für die meisten Menschen mühsam.<br />
Das Wirtschaftswunder war noch nicht in Sichtweite.<br />
Einige junge Menschen wählten die Migration als Möglichkeit.<br />
Der Schweiz ging es ökonomisch viel besser. Heute<br />
würde man von «Armutsmigration» sprechen. Der Begriff<br />
lässt populistische Stammtische und Politiker heiss laufen.<br />
In diesem Fall war es aber der Grundstein für ein ökonomisches<br />
Erfolgsmodell, auch wenn es auf den ersten Blick so<br />
nicht aussah. Theo Breisacher verliess 1954 mit einer Fahrkarte<br />
der Deutschen Bundesbahn und 100 DM in der Tasche<br />
sein Heimatland Richtung Schweiz. In Wilen im Kanton<br />
Obwalden erlernte er in der Möbelfabrik Georg Läublin die<br />
rationelle Fertigung von Möbelteilen. Ein Jahr später zog es<br />
Theo Breisacher nach Ebmatingen, Kanton Zürich, um dort<br />
sein angeeignetes Know-how in einer neu gegründeten Unternehmung<br />
anwenden zu können. Am 1. Dezember 1960<br />
übernahm der 24-jährige Deutsche dieses junge Unternehmen<br />
und gab ihr den Namen «Holzbau Hegglin – Inhaber<br />
Theo Breisacher». Dies war der erste Schritt zur Selbstständigkeit.<br />
Sechs Jahre später ergab sich für Theo die Möglichkeit,<br />
nach Obwalden zurückzukehren. In Alpnach Dorf war<br />
die «Risi Parquett Fabrik AG» stillgelegt, was Theo Breisacher<br />
die einmalige Chance zur Übernahme bot. Er packte zu.<br />
Am 19.12.1966 gründete Theo Breisacher schliesslich die<br />
«Möbelfabrik Alpnach AG». Die zu Beginn 16 Mitarbeiter umfassende<br />
Möbelfabrik konnte keine zwei Monate nach der<br />
Gründung sogleich einen Schrank-Grossauftrag in Schlieren<br />
(ZH) an Land ziehen. Dank dieses Auftrags, des innovativen<br />
Auftretens und des konjunkturellen Aufschwungs konnte<br />
das junge Unternehmen finanziell wachsen und investieren.<br />
Dieses Beispiel führt zu der immer wieder aufflammenden<br />
und umstrittenen Debatte zur Ein- und Zuwanderung in die<br />
Schweiz. Kann die Schweiz von Zuwanderung profitieren?<br />
Die Antwort geht der heutigen Chefin Brigitte Breisacher<br />
verblüffend leicht über die Lippen. «Ja, sie kann! Damals<br />
wurden der Wohnungsbau respektive die Bauwirtschaft<br />
angekurbelt, und heute hilft sie uns zu einer guten Beschäftigung<br />
und mildert den Fachkräftemangel.<br />
IMMER WIEDER NEU ERFINDEN<br />
Inzwischen hat sich das Unternehmen im Bereich der Stauraummöbel<br />
in der Schweiz einen Ruf erarbeitet. Als Pionier hat<br />
Theo Breisacher ein Schrankanbausystem auf dem Schweizer<br />
Markt eingeführt. Was vor Jahrzehnten für die Schweiz<br />
ein absolutes Novum war, ist heute zum Standard geworden.<br />
Damit kann Alpnach Norm heute kein Geld mehr verdienen.<br />
Als kleiner Player auf dem Markt muss man sich aber immer<br />
wieder neu erfinden. Das gilt aber nicht für die grundlegende<br />
Unternehmensphilosophie. Dies verdeutlicht ein Auszug aus<br />
der Strategie der Anfangsjahre: «Nach dem Grundsatz: Nur<br />
wer eine spezifische Produktion verfolgt, kann auf die Dauer<br />
in der Konkurrenz bestehen», entdeckten die Verantwortlichen<br />
die Lücke auf dem Gebiet des Element-Wandschrank-<br />
Baus. Mit dieser Philosophie ist man noch heute erfolgreich.<br />
Die Alpnach-Norm-Gruppe umfasst heute vier Produktionsbetriebe<br />
in der Schweiz sowie mehrere Ausstellungen mit total<br />
über 200 Mitarbeitenden. Im Mutterhaus in Alpnach Dorf<br />
werden sämtliche Schrank-Produkte auf über 20’000 m 2<br />
Fläche hergestellt.<br />
087
INNENARCHITEKTUR<br />
Wer von aussen nach Obwalden kommt, fühlt sich fast wie<br />
im Urlaub. Man fragt sich, wie Business und diese Modelleisenbahn-Landschaft<br />
zusammenkommen. Auch hier hat<br />
Frau Breisacher eine klare Antwort. «Nur mit der schönen<br />
Landschaft alleine ist es nicht getan – die Menschen hier<br />
haben eine hohe Lebensqualität und sind motiviert und loyal.<br />
Nebst einem harmonischen Steuersystem haben wir hier<br />
optimale Autobahnanschlüsse und sind zentral gelegen.»<br />
BUSINESS PORTRAIT<br />
ÜBER DEN EIGENEN TELLERRAND SCHAUEN<br />
Kann man mit alten unternehmerischen Tugenden in einer<br />
neuen Zeit bestehen, und wie kann man sich das konkret<br />
vorstellen? Respekt, Anstand, Ehrlichkeit und Bescheidenheit<br />
gepaart mit einem Anspruch an eine hohe Qualität sowie<br />
etwas mehr und etwas anderes zu bieten als alle anderen,<br />
spornen die Verantwortlichen täglich an, eine gute Ausgangslage<br />
zu schaffen und unsere Kunden zu begeistern.<br />
Diese Werte waren dem Gründer Theo Breisacher wichtig,<br />
und es sind auch die wichtigen Werte für Brigitte Breisacher.<br />
Jedoch gestaltet Brigitte Breisacher die Führungsstruktur<br />
und Organisationsformen moderner und fördert die Eigeninitiative<br />
der Mitarbeitenden.<br />
Wie kann man diese Ziele zusammenfassen? Für Frau<br />
Breisacher gilt es, den Familienbetrieb einerseits nachhaltig<br />
weiterzuführen und die Arbeitsplätze in der Region zu erhalten<br />
– aber auch Raum und Platz für Veränderungen zu<br />
schaffen und neue Denkweisen einzubringen. Dabei hilft<br />
auch das Engagement, welches über den Tellerrand des<br />
eigenen Unternehmens hinausgeht. So wurde 2008 die<br />
Breisacher-Stiftung gegründet. Als starker Arbeitgeber in<br />
der Region Ob- und Nidwalden ist Alpnach Norm auch die<br />
regionale Förderung des handwerklichen Berufs wichtig. Die<br />
Breisacher-Stiftung unterstützt die starken schulischen und<br />
Individuell ausbaubare Garderobe.<br />
Produktionsstandort in der Berglandschaft im Kanton Obwalden.<br />
handwerklichen Leistungen von angehenden Berufsleuten.<br />
Dazu betont Frau Breisacher: «Es ist uns wichtig, das berufliche<br />
Erfolgsmodell Lehre der Schweiz weiter zu fördern und<br />
eine zusätzliche Motivationsspritze für einen tollen Lehrabschluss<br />
zu bieten. Ausserdem möchten wir der Bevölkerung<br />
und der Region etwas zurückgeben, für die Herzlichkeit und<br />
Offenheit, welche wir seit der Gründung erleben durften.»<br />
HEUTIGE ANFORDERUNGEN<br />
Stauraummöbel sind die Erfolgsprodukte von Alpnach Norm.<br />
Heute sind die klassischen Funktionsräume in Bad und Küche<br />
Geschichte. Stauräume braucht es trotzdem noch. Sie sollen<br />
gut aussehen, aber auch sehr funktional sein, manchmal<br />
sich sogar verstecken. Wie bekommt man diese Bedürfnisse<br />
unter einen Hut? Für Frau Breisacher ist «ein gutes Design<br />
zeitlos – insbesondere für dauerhaft eingebaute Stauräume».<br />
Da kann es durchaus sein, dass sich die Produkte von Alpnach<br />
Norm ganz unscheinbar der Gebäudearchitektur unterordnen<br />
und beispielsweise unter einer Treppe «Geheimverstecke»<br />
schaffen, welche nicht auf den ersten Blick als Stauraum zu<br />
erkennen sind. Ebenso vereint gutes Design die beiden Attribute<br />
«gut aussehen» und «hohe Funktionalität».<br />
088
INNENARCHITEKTUR<br />
Der Flügeltürschrank ist eher versteckt und funktional.<br />
Wer genauer hinschaut, entdeckt den Charme.<br />
PREIS UND QUALITÄT<br />
Kommen wir zur Knacknussfrage über die Preisgestaltung.<br />
Der Preis ist für die Unternehmensverantwortlichen bloss<br />
eines von vielen wichtigen Argumenten. «Wir begeistern<br />
unsere Kunden durch eine kompetente und persönliche Beratung<br />
in unseren acht Ausstellungen in der Schweiz, wo<br />
die Besucher unsere Produkte testen können und sämtliche<br />
Materialien auch haptisch und in Kombinationen erleben. Da<br />
unsere Produkte oft über Generationen weiter gebraucht<br />
werden, sind die Investitionskosten für die hohe Qualität und<br />
die damit verbundene Lebensdauer sehr gering – auf das<br />
Jahr gerechnet. Ausserdem schätzt unsere Kundschaft die<br />
Herstellung in der Schweiz und die damit verbundene Nähe<br />
bei Servicearbeiten. Unseren Partnern aus der Baubranche<br />
ist es viel wert, sich auf einen zuverlässigen Partner zu verlassen,<br />
der Termine einhält und eine saubere Arbeit auf dem<br />
Bau verrichtet. Wir distanzieren uns von Billig- und Importprodukten<br />
aus Betrieben, deren Herstellungsbedingungen<br />
man teilweise besser nicht kennt», betont Frau Breisacher.<br />
SCHEINBARER WIDERSPRUCH<br />
Im Namen des Unternehmens steckt der Begriff Norm. Es<br />
scheint aber kaum etwas normiert. Wie passt dieser Widerspruch<br />
zusammen? Das ist für Frau Breisacher verblüffend<br />
einfach. «Individualität ist für uns Norm – so sagt es unser Slogan<br />
und so schauen unsere Kundenlösungen aus. So wurde<br />
also die Alpnach Norm individuell. Wir haben unseren Ursprung<br />
im ersten Norm-Schrankanbausystem der Schweiz,<br />
und darauf sind wir stolz – ist doch der Grundgedanke von<br />
damals auch noch heute prägend für unser Schrankanbausystem.<br />
Planer schätzen die verlässlichen Planungsunterlagen<br />
für Ihre Innenausbau-Vorbereitungen.»<br />
Schauen wir uns die Produktpalette genauer an. Auf der<br />
Norm-Basis mit acht Elementbreiten, welche beliebig in unendlicher<br />
Bauweise aneinandergesetzt werden können und<br />
drei Tiefen und drei Höhen entstehen, bedeutet das heute<br />
individuelle Anpassung für jeden Kundenwunsch – Mass<br />
customization. Für die Ausführung kann jede erdenkliche<br />
Farbe oder beliebige Oberfläche mit weiteren Materialien<br />
und Griffen kombiniert werden, und auch im Schrankinneren<br />
wählt der Kunde aus einer Vielfalt an Ausstattungsmöglichkeiten.<br />
Wir fertigen, wo verlangt, millimetergenau nach<br />
Mass, sodass jeder Raum in optimal genutzten Stauraum<br />
verwandelt wird.<br />
Am Schluss kommt noch die Frage nach den mittelfristigen<br />
Zielen. «Wir investieren laufend in einen modernen Maschinenpark,<br />
welcher die Grundlage für unsere Qualitätsprodukte<br />
schafft. Wir tragen Sorge zu unseren guten loyalen<br />
Mitarbeitern. Wir haben ein Projektteam, welches unter Einbezug<br />
der Mitarbeitenden Arbeitsabläufe optimiert und somit<br />
ein produktives und freundliches Arbeitsklima schafft.<br />
Wir bauen unsere Produktepalette und das Dienstleistungsangebot<br />
weiter aus, um damit noch mehr auf die Kundenwünsche<br />
einzugehen und diese zu erfüllen. Dabei legen wir<br />
Wert auf einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen<br />
und halten am Produktionsstandort Schweiz fest.»<br />
www.alpnachnorm.ch<br />
089
DIE NEUERFINDUNG<br />
DER MODERNE<br />
DAS BAUHAUS<br />
Georg Lutz | Agentur<br />
Das Ende des Ersten Weltkriegs wurde von den Zeitgenossen in Deutschland als<br />
Katastrophe empfunden. Die opulente Verspieltheit der Belle-Epoque-Phase, vor<br />
dem Ersten Weltkrieg, war durch die Jahrhundertkatastrophe diskreditiert.<br />
Historisch hatte das Pendel des viktorianischen Zeitalters aufgehört zu schlagen.<br />
Das Neue sollte Sinn machen und einfach zu handhaben sein. Politisch wurden die<br />
Monarchien mit ihren Operettenfiguren in die Geschichtsbücher verbannt. Auch<br />
das Denken in Architektur und Design änderte sich radikal. Die Moderne wurde<br />
neu erfunden. Ein berühmtes Beispiel war das Bauhaus. Die Bewegung entstand<br />
1919 in Weimar (D). Der Gründer Walter Gropius hatte einen Traum.<br />
Er wollte «Baukunst» erschaffen: Kunst und Handwerk sollten miteinander verwoben<br />
werden. Die Ergebnisse dieser Kunst nannte er «Bauhaus». Das Bauhaus war aus<br />
diesem Grund kein konkreter Kunststil, sondern es ging bei der Zusammenarbeit<br />
von Künstlern um Ergebnisse, die den neuen, nüchternen und sachlichen Auftritt<br />
der Moderne begleiten sollten. Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Alfred Arndt<br />
standen für die Malerei, Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, Hannes<br />
Meyer für die Architektur, und Paul Klee versuchte sich als Buchbinder. Es gab<br />
Glas- und Metallwerkstätten, und auch die Fotografie spielte eine wichtige Rolle.<br />
Als Vorbild für die Werkstätten dienten die mittelalterlichen Bauhütten, in denen<br />
Künstler und Handwerker Hand in Hand arbeiteten. Dabei sollten sie voneinander<br />
lernen und auch Studierende ausbilden. Der Unterschied zwischen Kunst und<br />
Handwerk war so aufgehoben. Die Nationalsozialisten beendeten 1933 dieses<br />
spannende Experiment. Die Protagonisten mussten fliehen. Aus diesem Grund sind<br />
noch heute Ergebnisse des Schaffens des Bauhauses weltweit zu bewundern.<br />
Jetzt gibt es eine aktuelle Ausstellung, die wir auch auf den folgenden Seiten vorstellen.<br />
Die grosse Ausstellung des Vitra-Design-Museums in Weil am Rhein (D) gibt<br />
erstmals eine umfassende Übersicht über den Design-Begriff des Bauhauses.<br />
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr.
DESIGN<br />
DIE PHILOSOPHIE DER<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
Lone K. Halvorsen |<br />
JORGE CAÑETE<br />
Jorge Cañete, © Andrew Martin Interior Design Review<br />
Kaum eine Kunst ist so unwiderstehlich<br />
wie die Kunst des Einrichtens.<br />
092
Längst steht die Marke Andrew Martin nicht nur für<br />
eine üppige Auswahl an Dekostoffen, Tapeten,<br />
Designermöbeln oder Wohnaccessoires, sondern<br />
auch für die Vergabe des «Andrew Martin Interior<br />
Designer of the Year Award» Jedes Jahr wählt<br />
Andrew Martin weltweit die schönsten Projekte und veröffentlicht<br />
diese im «Interior Design Review», die von der legendären<br />
Zeitung «Times» als die «Bibel der Innenarchitektur» bezeichnet<br />
wird. Jorge Cañete hat bereits zahlreiche Auszeichnungen<br />
erhalten. 2012 erhielt er den «Global Excellence Award» an<br />
der Pariser Messe Maison & Objet für das beste Künstlerwerkstatt-Projekt<br />
und im darauf folgenden Jahr den «New Yorker<br />
Best oft the Year Honoree, Interior Design Award». Nachdem<br />
er in den letzten vier Auflagen des Interior Design Review<br />
dabei war, folgte 2014 der Ritterschlag von Andrew Martin<br />
International. Das renommierte britische Design-Haus zeichnete<br />
Jorge Cañete als «Besten Interior-Designer der Welt» aus.<br />
Diese Auszeichnung prämiert die Persönlichkeit des Kunden,<br />
den Wohnort und schliesslich seine Umgebung. Aus dem<br />
Zusammenspiel dieser drei Variablen ergibt die «Gleichung<br />
im Projekt» jedes Mal wieder ein einzigartiges, persönliches<br />
und kohärentes Ergebnis. Jorge Cañete beschreibt es wie<br />
folgt: «Meine Aufgabe besteht darin, das, was meinen Kunden<br />
nahegeht, sichtbar zu machen und wie ein Spiegel deren<br />
Gefühle zu zeigen. Ich gehe davon aus, dass man nie etwas<br />
erfindet. Alles ist schon da und wartet nur noch auf uns: Es<br />
reicht aus, das, was sinnvoll ist, zur Geltung zu bringen.»<br />
DIE MAGIE DES EINRICHTENS<br />
Der Genfer mit katalanischen und andalusischen Wurzeln<br />
gehört zu den erfolgreichsten Interior-Designern der Schweiz.<br />
Nach einem Interior-Design-Studium an der Metropolitan University<br />
in London hat sich der ehemalige Marketingfachmann<br />
dank seines authentischen Einrichtungsstils schnell einen<br />
Namen gemacht. Mit einem Design-Diplom in der Tasche und<br />
bereits einer Karriere in der Luxus-Welt bei Mugler, Bulgari und<br />
Ungaro entschloss er sich dazu, seine Kreativität in 3-D durch<br />
die Innenarchitektur zum Ausdruck zu bringen. Es dauerte<br />
nicht lange, bis der verdiente Erfolg kam und sowohl Brands<br />
wie auch Privatpersonen ihn beauftragten, ihr Refugium mit<br />
der Philosophie von Jorge einzurichten. Selbst lebt und arbeitet<br />
er im Schloss von St. Saphorin, im Jahre 1725 gebaut, mit<br />
Blick auf die Weinberge. Diesen fantastischen Ort hat er mit<br />
seiner Kreativität in ein Juwel verwandelt. Sein Lieblingszimmer<br />
im Schloss ist das Arbeitszimmer, denn der Designer lässt<br />
nicht nur Wohnträume fliegen, sondern auch Bücher. Er sagt,<br />
auch am Arbeitsplatz benötige man ein wenig Magie. Dieser<br />
Ort scheint wie ein Ventil für seine überquellende Fantasie.<br />
Zugleich die Tatsache, dass der Schriftsteller und Philosoph<br />
Voltaire längere Zeit auf dem Schloss verweilte, löst seine Inspiration<br />
aus. Es ist eine Geschichte, die man an den alten,<br />
dicken Mauern lesen kann. Denn in der Tat hat er die Wände im<br />
Esszimmer mit Schriftstücken der bekannten Philosophen<br />
093
DESIGN<br />
beklebt. Auf seinen vielen Reisen, vor allem durch Asien, holt<br />
er die Inspiration für sein Schaffen, und er besitzt die Gabe,<br />
verschiedene Stile mit Leichtigkeit und Kunst zu kombinieren.<br />
Er mag Kollisionen und Kontraste. Er fühlt sich wie ein Fisch<br />
im Wasser in den Strassen von Manhattan, aber zugleich in<br />
den Gassen von Rom verloren. Das sind zwei Städte, in denen<br />
er lebte und die ihn immer noch stark faszinieren. Ebenso<br />
ein Land wie Japan mit seinen verwirrenden, aber zugleich<br />
berauschenden Kontrasten. Die Faszination für die kulturellen<br />
Unterschiede der vielen Länder transformiert er zugleich beim<br />
Einrichten. Mit seinen Entwürfen spürt man einen magischen<br />
Dialog zwischen barocken Elementen, Designermöbeln und<br />
zeitgenössischer Kunst. Er lässt die Vorhänge beim geringsten<br />
Hauch bewegen und die Feder durch den Raum fliegen.<br />
Seine Kreativität verleiht eine Magie, wo man zu träumen<br />
beginnt und die Gegenwart der Charaktere, die an diesen<br />
Orten gelebt haben, fühlen kann.<br />
ANDREW MARTIN<br />
INTERIOR DESIGN REVIEW<br />
Mittlerweile geht der jährlich erscheinende Review<br />
schon in die 19. Runde und bietet damit erneut aufstrebenden<br />
Interior Designern eine Plattform. Wie in den Jahren zuvor<br />
zeigt er ein grosses Potpourri an ungewöhnlichen Einrichtungsideen<br />
und eine aussergewöhnliche Bandbreite von Einfluss nehmenden<br />
Gestaltungsstilen. Jedes Jahr wird ein Teilnehmer als Sieger<br />
gekürt, ausgewählt von einer illustren Jury, in deren Reihen sich<br />
auch ehemalige Gewinner befinden. Der Andrew Martin Interior<br />
Design Review bleibt mit seinen aktuellen Einrichtungskonzepten<br />
und einer grossen Auswahl an internationalen Trends ein<br />
unschlagbar inspirierendes Nachschlagewerk.<br />
Andrew Martin | Interior Design Review Vol. 19<br />
erscheint im September <strong>2015</strong> bei teNeues<br />
BEGEGNUNGEN MIT JORGE CAÑETE<br />
<strong>2015</strong> feiert er sein 10-Jahr-Jubiläum unter dem Motto «Begegnungen».<br />
In diesem Rahmen finden seine erfolgreichen Interior-Workshops<br />
erstmals in der Deutschschweiz statt. Während<br />
zweier Tage erhalten Interessierte einen Einblick in sein<br />
Schaffen und erarbeiten selbst ein ganz persönliches Interior-<br />
Projekt. Zugleich findet eine literarische Begegnung mit seinen<br />
Werken im soeben erschienenen eBook «2005 – <strong>2015</strong>: Celebrating<br />
10 Years of Magic Encounters …» statt. Das Buch vermittelt<br />
einen Einblick in die poetischen Facetten seiner Arbeiten<br />
in den letzten zehn Jahren. Ferner veranstaltet der Kunstliebhaber<br />
Ausstellungen unter dem Namen «Carte blanche», um den<br />
wechselseitigen Austausch von Literatur und Kunst zu feiern.<br />
094
095<br />
DESIGN
DESIGN<br />
3<br />
1<br />
2<br />
4<br />
6<br />
5<br />
DIE<br />
AUSSTELLUNG<br />
Kuratoren: Jolanthe Kugler, Kuratorin;<br />
Linda Novotny, Kuratorische Assistenz<br />
Dauer der Ausstellung:<br />
26. September <strong>2015</strong> – 28. Februar 2016,<br />
Vitra Design Museum, Weil am Rhein<br />
Ausstellungstour: Bundeskunsthalle<br />
Bonn, 1. April –14. August 2016<br />
1 | Adrian Sauer, «Raum für Alle», <strong>2015</strong>. © VG Bild-Kunst Bonn, <strong>2015</strong> 2 | Ludwig Mies van der Rohe, Armstuhl MR 20/3, 1927, Sammlung Vitra Design Museum. © VG<br />
Bild-Kunst Bonn, <strong>2015</strong> 3 | Konstantin Grcic, Pipe Tisch und Stuhl, 2009, Sammlung Vitra Design Museum. Foto: Florian Böhm 4 | Marianne Brandt, Studierender<br />
auf einem Atelierbalkon, Bauhaus Dessau, um 1928/1929. © VG Bild-Kunst Bonn, <strong>2015</strong> 5 | AYRBRB, Haus’14: Pavilion, nach Hannes Meyers Co-Op Raum, 2014.<br />
© AYRBRB 6 | Wandmalereiwerkstatt, Bauhaus Dessau, 1926. (Fotograf unbekannt) Bauhaus-Universität Weimar, Archiv der Moderne 7 | Mike Meiré, Bauhaus,<br />
2008, Küchentuch im Bilderrahmen, Foto: Courtesy of Bartha Contemporary, London 8 | Fotografie aus einer Anleitung zur Verwendung von Montage bzw. Reparaturwerkzeugen,<br />
Gebrüder Thonet, 1935 , Sammlung Alexander von Vegesack, Domaine de Boisbuchet, www.boisbuchet.org, (Fotograf unbekannt)<br />
096
DESIGN<br />
HÖHEPUNKTE<br />
DER MODERNE<br />
AUSSTELLUNG ZU DESIGN AM BAUHAUS<br />
Georg Lutz |<br />
Vitra Design Museum<br />
7<br />
Mit der Ausstellung «Das Bauhaus #allesistdesign» präsentiert das<br />
Vitra Design Museum in Weil am Rhein (D) eine umfangreiche Übersicht über<br />
das Design am Bauhaus. Die Ausstellung umfasst eine Vielzahl seltener, teilweise nie<br />
gezeigter Exponate aus Design, Architektur, Kunst, Film und Fotografie.<br />
Zugleich konfrontiert sie das Design des Bauhauses mit aktuellen Design-Tendenzen<br />
und mit zahlreichen Werken heutiger Designer, Künstler und Architekten.<br />
Auf diese Weise offenbart «Das Bauhaus #allesistdesign» die überraschende<br />
Aktualität dieser legendären Kulturinstitution.<br />
Ziel des 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründeten<br />
Staatlichen Bauhauses war es, einen<br />
neuen Typus des Gestalters auszubilden. Dieser<br />
sollte am Bauhaus handwerkliche und künstlerische<br />
Grundlagen sowie Kenntnisse der menschlichen<br />
Psyche, des Wahrnehmungsprozesses, der Ergonomie<br />
und der Technik erwerben – ein Profil, das bis heute das<br />
Berufsbild des Designers prägt. Die architektonischen Wellen<br />
der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts nahmen<br />
globale Dimensionen an. So gibt es einen Stadtteil in Tel Aviv<br />
in Israel, der sich explizit an das Bauhaus anlehnt. Beim Design<br />
lassen sich ähnliche globale Auswirkungen beobachten.<br />
LABOR DER MODERNE<br />
Das Design-Verständnis am Bauhaus wies dem Designer einen<br />
umfassenden Gestaltungsauftrag zu: Er sollte nicht nur<br />
Dinge des täglichen Gebrauchs gestalten, sondern aktiv an<br />
der gesellschaftlichen Umgestaltung teilnehmen. Damit steht<br />
das Bauhaus am Anfang eines umfassenden Verständnisses<br />
von Design, das heute mit neuem Nachdruck gefordert wird:<br />
Unter Stichworten wie Social Design, Open Design oder «design<br />
thinking» wird erneut diskutiert, wie Designer ihre Arbeit<br />
in einen grösseren Zusammenhang stellen und die Gesellschaft<br />
mitgestalten können. Ausgehend von dieser aktuellen<br />
Perspektive betrachtet die Ausstellung das Bauhaus als<br />
komplexes, vielschichtiges Labor der Moderne, das mit heutigen<br />
Design-Tendenzen eng verknüpft ist.<br />
AUFBAU DER AUSSTELLUNG<br />
Gegliedert ist die Ausstellung in vier Themengruppen, beginnend<br />
mit einem Blick auf den historischen und sozialen<br />
Kontext des Bauhauses.<br />
In einem zweiten<br />
Bereich werden sowohl<br />
ikonische also<br />
auch weniger bekannte<br />
Design-Objekte des<br />
Bauhauses sowie ihre<br />
Entstehungsgeschichte<br />
zwischen Kunst, Handwerk,<br />
Technik und Industrie<br />
untersucht. Ein<br />
weiterer Bereich geht<br />
auf das Thema Raum ein und zeigt, wie viele verschiedene<br />
Gestalter an der Formulierung des Design-Verständnisses<br />
am Bauhaus beteiligt waren – darunter Bühnenkünstler,<br />
Architekten mit ihren Überlegungen zur Minimalwohnung<br />
und Künstler, die Farbgestaltungen und Raummodelle entwickelten.<br />
Hier offenbart sich das Bauhaus als das wohl<br />
erste künstlerische Totalexperiment der Moderne, bei dem<br />
die Verbreitung von Design in allen Lebensbereichen erprobt<br />
wurde. Der letzte Bereich beschäftigt sich mit der Kommunikation<br />
des Bauhauses, von Typografie und Ausstellungen<br />
über experimentelle Filmkunst und Fotografie bis hin zu der –<br />
oftmals systematisch geplanten – Schaffung jener Mythen<br />
und Klischees, die das Bauhaus bis heute umgeben.<br />
8<br />
NICHT NUR MINIMALISTISCH UND KÜHL<br />
Die aktuelle Perspektive auf das Bauhaus wird vermittelt, indem<br />
historische Exponate aus der Bauhaus-Ära den Werken<br />
heutiger Gestalter gegenübergestellt werden. Darunter<br />
sind digital produzierte Möbel von Minale Maeda und Front,<br />
097
DESIGN<br />
Van Bo Le-Mentzels «Hartz-IV-Möbel», aber auch Manifeste<br />
von Designern wie Hella Jongerius und Opendesk, Interviews<br />
mit Berühmtheiten wie Lord Norman Foster oder Enzo Mari.<br />
Es geht aber auch um Hommagen an das Bauhaus von Designern<br />
wie Mike Meiré, Studio Miro oder Dokter and Misses.<br />
Dabei wird nicht zuletzt die Bandbreite des Bauhaus-Einflusses<br />
sichtbar – vom Automobildesign bei Mercedes-Benz bis<br />
hin zur Möbelserie Pipe (2009) von Konstantin Grcic für Muji<br />
und Thonet, die von Marcel Breuer inspiriert ist.<br />
Eine besondere Rolle unter diesen aktuellen<br />
Beiträgen spielen vier Projekte, die<br />
eigens für die Ausstellung beauftragt<br />
wurden und vom Leipziger<br />
Künstler Adrian Sauer, dem<br />
Konzeptkünstler Olaf Nicolai sowie<br />
den Architekten und Autoren<br />
Joseph Grima und Philipp<br />
Oswalt stammen. In der Gegenüberstellung<br />
von historischen und<br />
aktuellen Exponaten ergibt sich ein<br />
neues, differenzierteres Bild des Designs am Bauhaus. Es<br />
räumt auf mit dem Klischee, das sogenannte Bauhaus-Design<br />
sei primär minimalistisch, kühl und geometrisch gewesen,<br />
sondern zeigt, wie interessiert Designer am Bauhaus an<br />
sozialen Zusammenhängen, Experimenten und Prozessen<br />
waren. Dabei offenbart sich zum einen, dass viele der aktuellen<br />
Debatten denen am Bauhaus auf überraschende Weise<br />
ähneln – ob jene über die Möglichkeiten neuer Herstellungsverfahren<br />
und Materialien, über die Rolle des Designers in<br />
der Gesellschaft oder über die Vorteile interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit. Zum anderen wird sichtbar, dass das Bauhaus<br />
mit seinem offenen Design-Begriff ganz entscheidend<br />
dazu beigetragen hat, dass Design heute unsere gesamte<br />
Lebenswelt durchzieht – eine Verbindung, auf die auch der<br />
Untertitel der Ausstellung anspielt: «#allesistdesign».<br />
BEGLEITUNG DURCH AUSSTELLUNGSKATALOG<br />
Begleitet wird «Das Bauhaus #allesistdesign» von einem<br />
über 400-seitigen Katalog, der neben einem ausführlichen,<br />
illustrierten Katalogteil auch Essays renommierter Autoren<br />
wie Arthur Rüegg und Patrick Rössler sowie<br />
ein Glossar von Grundbegriffen des Designs<br />
am Bauhaus enthält. Unterstützt wird<br />
der zeitgenössische Blick auf das Bauhaus<br />
durch zahlreiche Kurzbeiträge namhafter<br />
Designer, Künstler und Architekten aus<br />
der ganzen Welt – unter ihnen Lord Norman<br />
Foster, Tobias Rehberger, Arik Levy<br />
und Hella Jongerius –, die mit Ideen, Projekten<br />
und Thesen die Aktualität des Bauhauses<br />
reflektieren.<br />
«Das Bauhaus #allesistdesign» ist eine<br />
Ausstellung des Vitra Design Museum und der<br />
Kunst- und Ausstellungshalle der<br />
Bundesrepublik Deutschland. Im<br />
Anschluss an die erste Präsentation<br />
im Vitra Design Museum<br />
wird die Ausstellung ab Frühjahr<br />
2016 in der Bundeskunsthalle<br />
in Bonn gezeigt.<br />
www.design-museum.de<br />
3<br />
4<br />
DER KATALOG<br />
Das Bauhaus #allesistdesign<br />
Hrsg.: Mateo Kries, Jolanthe Kugler<br />
Flexcover, 250 x 190 mm, 448 Seiten<br />
ca. 400 Abbildungen, überwiegend farbig<br />
Dt. Ausgabe, ISBN 978-3-945852-01-9<br />
69,90 € (inkl. MwSt. 7 Prozent)<br />
Erscheinungstermin:<br />
September <strong>2015</strong><br />
1 | Marcel Breuer, Klubsessel B 3 (bekannt als Wassily-Sessel), 1925, Sammlung Vitra Design Museum. © Vitra Design Museum, Jürgen Hans 2 | Marcel Breuer,<br />
Lattenstuhl ti 1a, 1922, Sammlung Vitra Design Museum. © Vitra Design Museum, Jürgen Hans 3 | Reklamewerktstatt, Bauhaus Dessau, 1926. © (Unbekannter<br />
Fotograf, Quelle: Bibliothek der Friedrich-Ebert Stiftung) 4 | MIRO, Stars and Stripes, <strong>2015</strong>, Stillleben (Digitaldruck). © MIRO.<br />
098
DESIGN<br />
«NEUE RÄUME 15»<br />
ZÜRCHER DESIGN-EVENT MIT SCHWERPUNKTTHEMA WOHNARCHITEKTUR<br />
neumann |<br />
© neue räume, H. Unger<br />
Vom 18. bis 22. November <strong>2015</strong> ist es wieder so weit: Die internationale Interior-Design-Ausstellung<br />
«neue räume» öffnet ihre Tore in der Zürcher ABB-Halle, um auch in diesem Jahr wieder<br />
eindrucksvoll zeitgenössische Entwürfe internationaler Einrichtungskultur zu präsentieren und<br />
gleichzeitig Zürich als Design-Hotspot hervorzuheben.<br />
Vorhang auf für Trends und<br />
Überraschungen. «Wir freuen<br />
uns sehr, Zürich mit dieser<br />
Ausstellung als Zentrum,<br />
Begegnungsort und Plattform<br />
für alle Designer und Design-Fans<br />
zu etablieren», so der Designer und Architekt<br />
Stefan Zwicky, der als Kopf und<br />
Organisator der in jedem ungeraden<br />
Jahr stattfindenden «neue räume» auch<br />
in diesem November zahlreiche Highlights<br />
für die Besucher bereithält. So<br />
stellen vor allem renommierte Unternehmen<br />
aus den Bereichen Möbel, Leuchten,<br />
Küchen, Bad, Heimtextilien, Accessoires<br />
und Bodenbeläge ihre Produkte<br />
vor – darunter auch einige Neuheiten.<br />
Beispielsweise präsentiert das<br />
norddeutsche Unternehmen Kinnasand<br />
exklusiv in Zürich seine aktuelle<br />
Textilkollektion. Gleich mit einer ganzen<br />
Reihe Neuheiten wartet das dänische<br />
Label Montana auf: 22 flexible<br />
Regal-Entwürfe werden erstmals<br />
dem Schweizer Markt vorgeführt. Auch<br />
die Kooperation des Schweizer Studios<br />
Hannes Wettstein mit dem österreichischen<br />
Familienunternehmen Wittmann<br />
lässt auf eine spannende neue Kollektion<br />
schliessen, die in der ABB-Halle<br />
zur Schau gestellt wird. Abgerundet<br />
wird die Messe durch zahlreiche Sonderschauen.<br />
Einen besonderen Stellenwert<br />
dabei nimmt in diesem Jahr das<br />
Thema Wohnarchitektur ein: Unter dem<br />
Titel «moble-immoble» gruppieren sich<br />
gleich vier Projekte. «Immobilien und<br />
Design beziehungsweise Möbel bedingen<br />
sich gegenseitig. Ohne ‹Immoble›<br />
keine ‹Moble›. Bei der Investition einer<br />
Immobilie sind die raumbildenden Materialien<br />
und die Möblierbarkeit wichtige<br />
Entscheidungsgründe», erklärt Zwicky,<br />
wie es zu diesem Themenschwerpunkt<br />
kam. So werden aktuelle Wohnbauprojekte<br />
von Schweizer wie internationalen<br />
Architekten präsentiert und dem Besucher<br />
auf ungewöhnliche Art zugänglich<br />
gemacht. Aber auch bewährte Sonderschauen<br />
sind wieder Teil der Messe: Neben<br />
der Nachwuchsplattform «Young<br />
Labels» werden unter dem Motto<br />
«Swiss Design» Klassiker und Neuheiten<br />
der renommiertesten Schweizer<br />
Möbelhersteller gezeigt. Und auch<br />
in der Zürcher Innenstadt wird das<br />
Thema Design in der Messewoche<br />
immer wieder auftauchen: Im Rahmen<br />
der Sonderschau «neue räume<br />
in the city» werden rund 40 ausgewählte,<br />
branchenfremde Geschäfte<br />
und Gastronomiebetriebe mit<br />
beteiligten Herstellern zusammengebracht<br />
und Designobjekte aussergewöhnlichen<br />
inszeniert.<br />
www.neueraeume.ch<br />
099
DESIGN<br />
EINE WELT FÜR SICH<br />
VERSTEINERTES HOLZ<br />
Georg Lutz | Crystal Wood<br />
Älter geht es kaum mehr. Holz aus anderen Erdzeitaltern, fast Ewigkeiten unter<br />
Erdschichten eingeschlossen, steht nur kunstvoll bearbeitet im Wohnzimmer.<br />
Das ist der Ausgangspunkt der Faszination von versteinertem Holz. Daher wird<br />
es immer mehr als optischer Fixpunkt in der Innenarchitektur eingesetzt.<br />
100
DESIGN<br />
Jede Oberfläche ist ein Unikat und ein Kunstwerk,<br />
gleichzeitig aber auch in der Praxis alltagstauglich.<br />
Versteinertes Holz ist ein faszinierendes Phänomen:<br />
In Sumpfgebieten wurden gefallene<br />
Bäume bei urzeitlichen Eruptionen durch grosse<br />
Mengen von Vulkanasche bedeckt. Durch<br />
den Sauerstoff-Abschluss konnte das Holz nur<br />
sehr langsam verwesen. Die in der Vulkanasche enthaltene<br />
Kieselsäure drang Molekül für Molekül in die Stämme ein<br />
und verwandelte sie im Lauf von Jahrmillionen in steinerne<br />
Bäume, genauer gesagt in verquarzte Edelsteine.<br />
Dieser einzigartige Bodenschatz steht weltweit in Nationalparks<br />
unter Schutz. Nur wenige Grabungsstätten – etwa in<br />
der Wüste von Arizona – sind überhaupt zugelassen.<br />
EIN EINZIGARTIGER BODENSCHATZ<br />
Versteinertes Holz aus Arizona ist wegen seines aussergewöhnlichen<br />
und weltweit einzigartigen Farbmusters<br />
am begehrtesten. Spezialisierte Partnerunternehmen der<br />
inhabergeführten Schweizer Crystal Wood AG graben an<br />
den wenigen zugelassenen Abbaustellen in der Nähe des<br />
«Petrified Forest National Park» im Norden von Arizona<br />
nach Stämmen mit einer Länge von bis zu 30 Metern und<br />
einem Gewicht von nahezu 100 Tonnen.<br />
Ausgewählte Stücke, die den strengen Qualitätskriterien der<br />
Crystal Wood AG entsprechen, werden im eigenen Atelier in<br />
Frankreich zu hochwertigen Platten hergestellt. Ihre Oberflächen<br />
sind extrem hart. Jedes Exponat ist in seiner Form und<br />
Farbe einzigartig und nur als Unikat erhältlich.<br />
FARBTÖNE ZUR GELTUNG BRINGEN<br />
Ein versteinerter Baum enthält von Natur aus bereits unterschiedlichste<br />
Farbtöne und Einschlüsse von Quarz, Amethyst<br />
und anderen Mineralien. Aber erst durch den Schliff<br />
entfaltet sich seine faszinierende Schönheit. Dafür werden<br />
die Stämme in Scheiben geschnitten und anschliessend aufwändig<br />
durch unzählige Schleifgänge poliert, um den Glanz<br />
und die Farbenpracht eines jeden Stückes maximal zur Geltung<br />
zu bringen.<br />
www.crystal-wood.com<br />
101
DESIGN<br />
LEBENSLINIEN<br />
GESTALTEN<br />
SKULPTUREN AUS HOLZ<br />
Georg Lutz |<br />
Photoart Manu Döbeli<br />
Wer einen Baum zersägt, entdeckt auf den Schnittflächen Lebenslinien. Anhand von ihnen kann<br />
man nicht nur das Alter bestimmen. Die Lebenslinien erzählen auch über die Befindlichkeiten<br />
des Baumes. Gab es zum Beispiel sehr trockene Jahre. Aus diesem Grund verströmen auch die<br />
Holzskulpturen von Sonja Kreutzer den Charme von Individualität und Lebendigkeit.<br />
Die Objekte, die Sonja Kreutzer fertigt, nennt<br />
sie Wohnskulpturen. Die Schönheit der Hölzer<br />
gründet in der Kunst der Natur. Holz hat<br />
eine innere Schönheit, die künstlerisch aus<br />
dem Baum herausgeholt werden kann. Die<br />
Künstlerin gibt ihren Skulpturen eine Form, mit der sie in<br />
den Wohnalltag integriert werden können, als Möbel genutzt<br />
oder auch dekorativ im Garten oder auf der Terrasse<br />
stehen und trotzdem eine besondere Inspiration sind. Ihre<br />
Objekte sind minimalistisch in dem Sinne, dass sie der ursprünglichen<br />
Struktur der Hölzer folgen und diese durch die<br />
künstlerische Arbeit hervorheben. Das Ziel ist es nicht, Holz<br />
in etwas anderes zu verwandeln. Es geht darum, die vorhandenen<br />
Profile besser zu Geltung zu bringen. Neben der Optik<br />
sind dabei auch Haptik und Geruch des Materials massgebend.<br />
Natur bleibt Natur und wird zur Kunst, die sich mit<br />
allen Sinnen erfahren lässt.<br />
HOLZ ERZÄHLT GESCHICHTE<br />
Für die Wohnskulpturen verwendet Sonja Kreutzer ausgesuchte<br />
Hölzer aus den beiden Regionen ihrer Wohnsitze –<br />
dem Zürcher Oberland und dem Rheinland. Bäume sind<br />
für sie Monumente. Besonders reizen sie Stämme mit vermeintlichen<br />
Schäden, die ansonsten nur noch als Holzhäcksel<br />
Verwendung finden würden. Doch gerade diese Hölzer<br />
erzählen die Geschichte der Bäume und geben den speziellen<br />
Charakter. Die grobe Form wird jeweils mit der Kettensäge<br />
vorgearbeitet. Die Feinarbeiten erfolgen mit unterschiedlichen<br />
Handwerkzeugen bis zum letzten Feinschliff<br />
von Hand.<br />
KLEINER WERDEGANG<br />
Geboren 1975 in Korschenbroich Nordrhein-Westfalen (D)<br />
wuchs Sonja Kreutzer in einer Baumschule auf. Mit einem<br />
Baumschulisten als Vater und einem Schreiner als Grossvater<br />
standen Bäume und Holz schon früh in ihrem Lebensalltag.<br />
Dem Leistungskurs Kunst auf dem Gymnasium folgten<br />
mehrere Praktika in Schreinereien und Theaterwerkstätten<br />
und schliesslich doch die Ausbildung zur Gärtnerin im Fachbereich<br />
Baumschule, mit späterer Weiterbildung zur Meisterin.<br />
2006 zog sie in die Schweiz, wo sie als Verkaufsleiterin<br />
einer Baumschule im Zürcher Oberland arbeitete. Hier<br />
102
DESIGN<br />
baute sie ihr Hobby der Holzbearbeitung weiter aus und<br />
fertigte erste grössere Skulpturen und Objekte. Seit 2012<br />
liegt der Hauptwohnsitz im Rheinland, und das Holz ist zum<br />
Mittelpunkt der Arbeit geworden. Der Schweiz ist sie aber<br />
nach wie vor treu geblieben, und sie pendelt regelmässig<br />
zwischen ihren Werkstätten in Korschenbroich Nordrhein-<br />
Westfalen (D) und Pfäffikon ZH, wo sie jeweils Bäume aus<br />
der Region bearbeitet. Aus dem Raderbroicher Wald und<br />
Korschenbroicher Privatgärten einerseits, aus Parks und<br />
Gärten des Zürcher Oberland andererseits. Als besondere<br />
Aufgabe betrachtet sie es, Bäume, die sehr zum Bedauern<br />
ihrer Besitzer gefällt werden müssen, zu Erinnerungsstücken<br />
und Andenken zu verarbeiten. Anstatt dem Vergessen en<br />
anheim zu fallen, können diese Objekte noch lange an den<br />
Baum erinnern.<br />
eindrucksvoller und haptisch begreifbar. Das Leben des<br />
Baumes, gute und schlechte Jahre, Wunden und Neuaustriebe,<br />
die seinen einzigartigen Charakter prägen, werden<br />
durch diese Linien nachvollziehbar – seine Lebenslinien.<br />
www.soniwood.com<br />
DAS BEISPIEL «LEBENSLINIEN»<br />
In ihrer Reihe «Lebenslinien» gibt Sonja Kreutzer dem Holz<br />
eine Form, die seine Struktur und den Charakter unterstreicht.<br />
Anschliessend folgt sie den Jahresringen mit dem<br />
Stechbeitel und stellt sie frei. Dadurch werden sie optisch<br />
1<strong>03</strong>
DESIGN<br />
KÜCHE MIT FISCHEN<br />
Das neueste Küchenmodell aus dem Hause Piatti begeistert mit dem integrierten<br />
Aquarium direkt unter dem Spülbecken. Das zukunftsorientierte Modell heisst<br />
«Aqua» und macht die Küche zu einer modernen Wohlfühloase, wo sich die ganze<br />
Familie gerne aufhält. Während der Herr des Hauses das Fleisch anbrät, beobachtet<br />
der kleine Sohnemann die Fische, die Tochter spielt mit dem integrierten iPad<br />
und die Mutter bereitet ihre berühmte Salatsauce zu. Das Olivenöl und den Weinessig<br />
entnimmt sie dabei den praktischen Flaschenhaltern, direkt neben dem Kochfeld. Die<br />
versetzte Front aus bebürsteter Eiche bieten zusätzlich Ablagefläche und Stauraum und<br />
bildet einen natürlichen Kontrast zur angesagten Arbeitsfläche aus Chromstahl.<br />
www.piatti.ch<br />
VON NATUR BIS PASTELL<br />
Im Herbst kommt die Zeit, in der man es sich zuhause wieder cozy einrichtet. Wohnbedarf hat mit Möbelstücken<br />
und Accessoires von Cassina, Classicon oder Minotti und Vitra die richtigen Begleiter zu den Wohntrends.<br />
Schönes Wohnen macht im Herbst besondere Freude. Möbel sind heute viel mehr als nur Produkte – es sind<br />
Objekte mit einer Geschichte, aus speziellen Materialien und mit dem gewissen Etwas.<br />
Das Zürcher Traditionshaus wohnbedarf weiss, welche Wohntrends es diesen<br />
Herbst geben wird: «Pure Materialien, echtes Holz sowie natürliche Oberflächen<br />
sind angesagt», sagt Yusuf Sert, Interior-Planer und Licht-Designer bei<br />
wohnbedarf. Im Trend liegen zudem Messing, Marmor, Gold, erdige Farben sowie Pastellund<br />
Pudertöne.» Als Beispiel präsentieren wir Cassina Beistelltische 194.<br />
www.wohnbedarf.ch<br />
NEWS DESIGN<br />
KUNSTGENUSS IM WOHNZIMMER<br />
Mit der Lancierung der Smart-TV-Linie «Reference» lanciert der deutsche<br />
Premium-TV-Hersteller Loewe auch neue Apps: Digital Concert Hall<br />
und LUMAS App. Die Apps von Loewe bieten Gänsehautfeeling<br />
mit den Berliner Philharmonikern und Augenschmaus mit über<br />
100 Kunst-Photographien der LUMAS-Galerien. Zusammen<br />
mit den LUMAS Galerien hat Loewe eine App für Loewe TV-<br />
Geräte entwickelt, welche die eindrucksvolle Bildqualität des<br />
neuen Loewe Reference widerspiegelt. Ab sofort können<br />
über 100 ausgewählte Kunstwerke international anerkannter<br />
Künstler in hochauflösender Ultra-HD-Bildqualität auf den<br />
Fernsehbildschirm geladen werden. Das TV-Programm von<br />
unterwegs aus verwalten und bereits den Film fürs Wochenende<br />
programmieren? Die Loewe Smart Assist App ist die neue<br />
Generation der Smart-TV-Steuerung für Loewe Fernseher.<br />
www.loewe.tv<br />
RUNDHERUM AUFNAHMEBEREIT<br />
So zeigt sich PIVOT von allen Seiten. Der Garderobenständer hat fünf schwenkbare Haken, die von oben<br />
nach unten kleiner werden und variable Aufhängemöglichkeiten bieten. Dieses Designmerkmal verleiht<br />
dem puristischen Funktionsobjekt einen spielerischen Touch. Die Haken sind verchromt. Optional gibt es<br />
einen Regenschirmhalter, der ebenfalls verchromt ist. Der Stab ist weiss oder granit pulverbeschichtet,<br />
ebenso wie der Fuss des Garderobenständers, der mit einer Stahlplatte für optimale Standfestigkeit sorgt.<br />
Ein moderner Ordnungshüter, der gleichermassen in Office, Loft oder Lobby seine Arbeit aufnimmt.<br />
Und wenn die Haken entsprechend ausgerichtet sind, tut er es sogar mit einem breiten Lächeln.<br />
www.schoenbuch.com<br />
104
DESIGN<br />
EIN HAUCH NOSTALGIE<br />
Das ist die neue Micasa Welt in Herbst: ein Hauch Nostalgie wird Ihnen begegnen.<br />
Micasa verbindet die nordisch hellen Farbtöne mit französischem Landhausstil.<br />
Der Mix aus zahlreichen neuen Möbeln und dekorativen Accessoires<br />
in hellen Grundtönen mit farblichen Akzenten in mint, rosa, beige, hellgrün und<br />
senfgelb schafft eine moderne Wohnatmosphäre für Stadt und Land. In der<br />
neuen Micasa Kollektion findet man zahlreiche neue Sofamodelle und Sessel in<br />
vielen Ausführungen. Neue Kleinmöbel, wie Hocker SEAN aus recyceltem Stoff,<br />
Beistelltische aus Holz oder Metall, Lampen oder die passenden Textilien bieten eine<br />
grosse Auswahl an Dekorationen für das individuelle Wohnen.<br />
www.micasa.ch<br />
WERTE SCHAFFEN STIL<br />
Tradition, Qualität und Originalität: Diese Attribute stehen für Villeroy & Boch. Innovative Kraft, Stil<br />
und Design: Diese Werte inspirieren die Menschen und geben ihnen die Freiheit, ihr Zuhause ganz<br />
nach ihrem persönlichen Geschmack zu gestalten. Mit Villeroy & Boch lebt man so individuell wie<br />
das Leben eben ist. In welcher Atmosphäre fühlen Sie sich am wohlsten? Bevorzugen Sie klassische<br />
Eleganz, zeitgenössischen, modernen Look, oder die Natürlichkeit ländlichen Charmes?<br />
Villeroy & Boch inspiriert Sie dazu, Ihren eigenen, persönlichen Stil zu finden - das Design, das<br />
perfekt zu Ihrem Lebensstil passt und Ihr Zuhause noch schöner macht.<br />
www.villeroy-boch.ch<br />
75 JAHRE PELIKAN<br />
Die meiste Zeit seines Lebens wurde er vergessen. Dieses<br />
Jahr feiert er nun seinen 75 jährigen Geburtstag und strotz<br />
vor jugendlichem Aussehen. Entworfen wurde der Sessel<br />
Pelikan im Jahre 1940 durch den dänischen Architekten<br />
und Designer Finn Juhl. Massenproduktionen waren zu<br />
dieser Zeit nicht üblich und von Finn Juhl auch nicht erwünscht. So landeten die<br />
Entwürfe einige Jahre später in der Schublade. Erst 60 Jahre später schenkten die<br />
Inhaber der dänischen Möbelherstellerin Onecollection, Henrik Soerensen und Ivan<br />
Hansen, mit viel Aufwand, dem einzigartigen Sessel ein zweites Leben. Nach wie vor<br />
mit sehr viel Handarbeit und höchster Qualität. Zum Jubiläum präsentiert Onecollection<br />
in Zusammenarbeit mit der Designfirma Domicileculture den Pelikan Sessel in einem eigens<br />
für das Jubiläum entwickelten Bezugsstoff. Als Grundlage für das Textil diente die<br />
Zeichnung «Macbeth» vom Dänischen Künstler Asger Jorn.<br />
www.onecollection.com<br />
EIN WASSERHAHN DENKT MIT<br />
Die neue Armatur «Sense» von Designer Rodrigo Torres für Alessi erweitert<br />
die Bad- und Küchen-Kollektionen «IlBagnoAlessi» und «LaCucinaAlessi».<br />
Der schlanke, filigrane Wasserhahn mit weisser Oberfläche und verchromtem<br />
Hals ist in zwei verschiedenen Grössen für den Einsatz an der Spüle oder<br />
dem Waschbecken erhältlich. Ein elektronisches Bedienungssystem sorgt<br />
für einen ökonomischen Umgang mit Wasser: Durch eine leichte Berührung<br />
wird das Wasser für sechs Sekunden und durch eine längere Berührung für<br />
eine Minute, zusammen mit einem LED-Licht auf der Armatur, angestellt.<br />
www.alessi.ch<br />
105
STIMMUNG<br />
SCHAFFEN<br />
MIT LICHT IN SZENE GESETZT<br />
Georg Lutz | licht.de<br />
Garten und Licht sind zwei Themen, die sehr gut miteinander kommunizieren. Beleuchtung schafft<br />
Ambiente und gibt Orientierung und Sicherheit. Die saisonale Arbeit bestimmt die Tätigkeiten im<br />
Garten. Im März werden viele Gehölze im Garten in Form geschnitten und fit für die Saison gemacht.<br />
Wie der Garten gestaltet werden soll, entscheidet sich also oft schon im Frühjahr. Noch besser ist es,<br />
sich bereits im Herbst und Winter Gedanken zu machen. Dann liegt die Struktur des Gartens<br />
transparent vor, und man kann die Vorhaben für die nächste Saison reifen lassen. Da ist es sinnvoll,<br />
die Beleuchtung gleich mit zu planen. Weiches Licht setzt Pflanzen, besondere Dekorationselemente<br />
oder Wasserspiele in Szene und macht aus dem heimischen Garten eine Wohlfühloase, die durch<br />
die Teich- und Gartenbeleuchtung zu einem stimmungsvollen Erlebnis wird. Licht im Garten<br />
ermöglicht auch im Herbst nach Feierabend, ein stimmungsvolles Ambiente im Garten zu geniessen.<br />
Es gilt aber einige Punkte zu beachten. Diese finden Sie auf den folgenden Seiten.
GARTEN<br />
BEZAUBERNDE<br />
KUNST<br />
LICHT IM GARTEN<br />
Benjamin Uhlmann |<br />
gartenkultur.info<br />
Auch bei der Gartengestaltung gilt es, schon in der Planungsphase<br />
das Thema Licht mit einzubeziehen. Professionelle Beratung kann<br />
dann die vollen Potenziale zur Geltung bringen.<br />
108
GARTEN<br />
Mit dem Blick von innen nach aussen mithilfe von Licht spielen.<br />
Bei einer gelungenen Gartenbeleuchtung sind<br />
das Konzept und ein Ausleuchten des Gartens<br />
wichtige Bestandteile der Arbeit. Bei Nacht<br />
werden verschiedene Lampen probeweise aufgestellt,<br />
um den Garten in die «vierte Dimension»<br />
zu stellen. So gibt es zum Beispiel Farbfilter, Kalt- und<br />
Warmlicht, gedimmtes Licht und starke Strahler. Die Empfindung<br />
bei Licht ist nach unserer Erkenntnis sehr unterschiedlich.<br />
Wichtig ist auf jeden Fall, dass zuerst probiert wird, den<br />
Lichtkörper unsichtbar zu machen. Nicht der Lichtkörper ist<br />
das Zentrale, sondern die Wirkung des beleuchteten Gartens.<br />
Dazu gehören Töpfe, Pflanzen, Wasserelemente, wie<br />
ein Wasserfall oder Brunnen, und Fassaden.<br />
Bei den Lichtkörpern in der Gartenbeleuchtung stehen heute<br />
zunehmend stromsparende LED-Lampen im Vordergrund,<br />
die mit einer Steuerung unendlich viele Farben zur Auswahl<br />
haben. So kann der Garten bei einem Anlass oder einer Gartenparty<br />
in unterschiedliche Atmosphären getaucht werden.<br />
Bei einer Kinderparty darf es bunt sein, hingegen sollten bei<br />
einem Dinner die Farben lieber dezent wirken.<br />
Da der Garten in den meisten Fällen wenig Mauern und Decken<br />
hat, reflektiert sich das Licht in einer ständig veränderten<br />
Natur. Mit dem Licht im Garten wird eine komplett andere<br />
Atmosphäre geschaffen. Bei den Anfragen im Herbst geht<br />
es um die Installation von Lampen, die die Kunden im Winter<br />
nicht in ein schwarzes Loch sehen lassen. So wird zum<br />
Beispiel ein japanischer Hartriegel mit einer Lichtlösung zum<br />
Kunstobjekt umgestaltet.<br />
INDIREKT IST BESSER<br />
Die Konzeptionen sollten Jahreszeiten, Architektur und Grösse<br />
des Gartens berücksichtigen. Das heisst, der Garten<br />
sieht anders aus, wenn er mit Schnee bedeckt ist oder wenn<br />
ein Wasserbecken im Winter gefriert. Lichter können hier die<br />
natürlichen Aussagen verstärken. In ähnlicher Form unterstützt<br />
das Licht auch die Architektur eines Hauses und verbindet<br />
den Garten mit dem Haus. Die Grösse eines Gartens<br />
spielt bei der Beleuchtung eine zentrale Rolle. Kleine Lichtkörper<br />
in einer grosszügigen Gartenanlage gehen oft verloren,<br />
und es sieht dann schlecht dekoriert aus. Bei zu viel<br />
Licht in einem kleinen Garten fehlt die Wirkung des Schatten-Licht-Spiels.<br />
Aus diesem Grund ist meist indirekte<br />
Beleuchtung in einem Garten die bessere Lösung.<br />
EFFEKTE AUSLÖSEN<br />
Der Blick vom Wohnraum in einen beleuchteten Garten ist<br />
genauso wichtig wie vom Gartensitzplatz aus. Das Spiegeln<br />
der Fensterscheiben kann so durchbrochen werden. Verschnörkelte<br />
Gartenlaternen, die mit Strom versorgt werden,<br />
wirken überholt und abgestanden. Ein Konzept hat nichts<br />
mit Dekoration zu tun. Beides sollte aufeinander ergänzend<br />
wirken. Dazu ein Beispiel: Die Gartenbeleuchtung kann gedimmt<br />
werden, damit die Kerzen oder die Laternen mehr zur<br />
Geltung kommen. Das Ganze passiert heute über eine Steuerung,<br />
die über das Smartphone bedient werden kann.<br />
Interessante Effekte kann man erzielen, wenn der Benutzer<br />
das Licht mit dem Wasser in Verbindung bringt. So kann<br />
zum Beispiel ein interessantes Muster an Decken und Vorhängen<br />
im Innenbereich entstehen. Bänke, Holzdecks auf<br />
Dachterrassen und Wasserkanäle können mit Lichtschlangen<br />
unterleuchtet und dezent hervorgehoben werden.<br />
Die Faszination, den Elementen nahe zu sein, kann bei einer<br />
Lichtkonzeption unterstützend wirken. Die Schattenseiten<br />
der Pflanzenobjekte und der Architektur sind dabei genauso<br />
wichtig. Fehler können viele gemacht werden. Wenn<br />
zu viele Lichtkörper im Garten aufgestellt werden, sieht er<br />
109
GARTEN<br />
Grosse Pflanzeninseln auf der Terrasse durch Licht akzentuieren.<br />
Konturen und architektonische Aussagen verstärken.<br />
aus wie ein beleuchtetes Fussballfeld ohne Spieler. Gräser<br />
und Bäume vor einer Fassade zu platzieren und anzuleuchten,<br />
erzielt eine geheimnisvolle Wirkung, wenn der Schatten<br />
eine grosse Rolle spielt. Bei der Gartenplanung sollte zudem<br />
berücksichtigt werden, wie der Tagesablauf des Kunden<br />
aussieht; wo und wann will er die Zeitung lesen, wann im<br />
Liegestuhl relaxen, wann schwimmen oder wann er speisen<br />
will. Bei einer Lounge benötigt es eine andere Beleuchtung<br />
als zum Beispiel bei einem Esstisch. Bei einem Pool braucht<br />
es eine zurückhaltende Beleuchtung, damit beim Nachtbad<br />
das Wasser nicht durch die Oberfläche blendet, sondern beruhigend<br />
wirkt. Der Esstisch kann auch unter einen grossen<br />
Baum gestellt und die Lampen an einem Ast befestigt werden.<br />
Unter dem Baum entsteht somit ein stimmungsvoller<br />
Raum im Freien.<br />
PRAKTISCHE TIPPS<br />
Wer beim Bau eines Gartens rechtzeitig einen Lichtplaner<br />
mit einbezieht, kann als Kunde zum Beispiel die Lampen an<br />
der richtigen Stelle und im genauen Winkel in eine Betonwand<br />
integrieren. So sind die Leitungen geschützt und am<br />
Schluss nicht sichtbar.<br />
Bevor der Garten umgebaut wird, sollte ein Plan erstellt werden,<br />
wo die Lichtkörper in etwa installiert sein sollen. Wenn<br />
die Leitungen eingezogen sind, muss darauf geachtet werden,<br />
dass sie mindestens 60 Zentimeter im Boden verlaufen.<br />
Wichtig ist, dass sie nicht unter gross geplanten Bäumen<br />
und Sträuchern verlaufen, da der Ballen des Baums oft mehr<br />
als 60 Zentimeter misst. Eingänge und Zufahrten werden im<br />
Gegensatz zur Beleuchtung im Garten stärker betont. Es gibt<br />
nichts Mühsameres, als wenn es von der Strasse zum Eingang<br />
zu dunkel ist und allfällige Hindernisse nicht gesehen<br />
werden. Nummernschilder, Briefkasten und Treppen werden<br />
dank guter Beleuchtung ersichtlich. Auch ungebetene Gäste<br />
sind dann eher abgeschreckt.<br />
Auch beim Thema Weihnachtsbeleuchtung ist es vorteilhaft,<br />
Leitungen vorzeitig zu ziehen, da es im Aussenbereich<br />
Nagetiere gibt, die Kabelrollen und herumliegende Kabel<br />
zerstören. Es macht durchaus Sinn, das Kabel für die Weihnachtsbeleuchtung<br />
durch ein im Boden verlegtes Leerrohr<br />
zu schützen.<br />
www.gartenkultur.info<br />
110
Miimo, der Roboter, der für Sie<br />
den Rasen mäht.<br />
Die neuen Roboter-Rasenmäher Miimo 310 und 520 sind<br />
da. Ob am Hang, bei Regen oder in der Nacht – der Miimo<br />
kümmert sich um die Rasenpflege, während Sie von Ihrer<br />
wohlverdienten Freizeit profitieren können.<br />
www.hondamiimo.ch
GARTEN<br />
GRANIT AUS CHINA<br />
HOCHWERTIGE NATURSTEINBÖDEN KOMMEN HEUTE AUCH AUS ÜBERSEE<br />
Georg Lutz | stonenaturelle<br />
Granit-Lösungen bestechen durch ihren Farbfacettenreichtum. Das gilt für Terrassen und Wege im<br />
Aussenraum wie auch bei innenarchitektonischen Lösungen. Die Verbindung von rustikaler Anmutung<br />
im Rahmen eines modernen Ambientes entfaltet einen spannenden atmosphärischen Spannungsbogen.<br />
Im folgenden Beitrag präsentieren wir die Produktlinie «Urban Grey Line» der stonenaturelle ag.<br />
Das Geburtsland des Granits «Urban Grey Line»<br />
ist China. Das Reich der Mitte hat eine lange<br />
Tradition im Natursteinhandel und in der Natursteinverarbeitung,<br />
die immer weiter verfeinert<br />
und an aktuelle Standards angepasst wurde.<br />
Ein steigendes Exportvolumen von mittlerweile mehr als<br />
350’000 Tonnen pro Jahr zeigt klar an, dass «Made in China»<br />
eine immer höhere Qualität mit sich bringt, die ausserdem<br />
schön und günstig ist.<br />
Die Granitplatte «Urban Grey Line» kostet bei stonenaturelle<br />
weniger als CHF 100.–/m 2 und beweist: Traumhafte Granitböden<br />
können erschwinglich sein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
von stonenaturelle macht Granit im Aussenbereich<br />
damit zur preiswerten Alternative zu Holz, Beton, Kunststein<br />
oder anderen Terrassenbelägen. Denn er ist stilvoll, langlebig<br />
und uneingeschränkt frostsicher.<br />
KLARE ANTWORTEN<br />
Allerdings gibt es hier Herausforderungen, bei denen Anbieter<br />
glaubhafte Lösungen präsentieren müssen. Sonst droht<br />
der Verlust der unternehmerischen Reputation. Gerade in den<br />
letzten Jahren hat sich der Weltmarkt für Natursteine stark<br />
verändert. Natursteine sind heute keine teuren Luxusartikel<br />
mehr. Transportkosten konnten immens gesenkt werden, und<br />
die Verarbeitungsqualität hat europäische Niveaus erreicht.<br />
Daher finden wir immer mehr Steinprodukte aus China, Indien<br />
oder Brasilien in europäischen Baumärkten. Der Makel<br />
ist aber nicht von der Hand zu weisen. Viele der Abbauländer<br />
verfügen punkto Arbeitsrecht über keine ausgebauten Gesetze<br />
beziehungsweise Überwachungsbehörden, die die Einhaltung<br />
des gesetzlich festgelegten Arbeitsschutzes und das<br />
Verbot von Kinderarbeit überprüfen und durchsetzen. Daher<br />
sollten Anbieter ihren Kunden hier klare Angaben machen.<br />
Die Verantwortlichen von stonenaturelle können das.<br />
112
GARTEN<br />
URBANE ELEGANZ<br />
Der Granit «Urban Grey Line» ist dezent elegant und keinesfalls<br />
aufdringlich. Seine kühle, moderne Ausstrahlung gibt<br />
Terrassen einen modernen, urbanen Touch. Graue Tristesse<br />
ist damit passé. Seine grazilen und zarten Graunuancen wirken<br />
sich harmonisch auf die Raumumgebung aus und spiegeln<br />
schlichte Eleganz wider, ganz ohne Protz. Die dunklen,<br />
fast schwarzen granit-typischen Maserungen und Farbverläufe<br />
durchziehen den grauen Untergrund und schaffen<br />
zusätzlich ein urbanes, modernes Flair. Eine einmalige Kombination:<br />
urbane Eleganz.<br />
Granit ist sehr robust. Extremen Temperaturen – Frost, Kälte<br />
oder Hitze – widersteht er souverän und ohne Makel. Das<br />
macht ihn zu einem langlebigen Naturstein und vor allem<br />
zum idealen Terrassenstein. Er trotzt harten Wintern und<br />
heissen Sommern, um nach dem jährlichen Frühjahrsputz<br />
wie ein Phönix aus der Asche zu steigen und Jahr für Jahr<br />
ein tolles Wohnambiente zu kreieren.<br />
Alpiner Charme auf und vor der Terrasse. Der Granit «Urban<br />
Grey Line» bringt ein Stück Alpenpanorama auf die Terrasse.<br />
Der «Urban Grey Line» ist damit mehr als ein dekorativer<br />
Modestein für trendige Wohnideen. Er vereint Designanspruch<br />
und Funktionalität wie kein anderer. Auch wenn<br />
dieser Naturstein aus dem Fernen Osten kommt, so ähnelt er<br />
europäischen Graniten auf verblüffende Weise. Es ist für ihn<br />
ein Leichtes, ein Stück Alpenpanorama auf Ihre Terrasse zu<br />
zaubern. Eine gelungene Integration.<br />
www.stonenaturelle.ch<br />
Einfach mal abschalten: Das grazile Grau erstrahlt angenehm frisch auf der Sommerterrasse.
GARTEN<br />
HONDA MIIMO – VOLLAUTOMATISCHE RASENPFLEGE<br />
Sie werden ihn schnell liebgewinnen: Er ist fleissig, gründlich, leise, ordentlich,<br />
eckt nirgendwo an und sieht auch noch gut aus. Er heisst Honda Miimo und<br />
kümmert sich ab sofort um Ihren Rasen – und das vollautomatisch. Unser<br />
neuer Roboter-Rasenmäher hat die besten Gene der Honda-Familie mitbekommen:<br />
Er erfüllt höchste Ansprüche an Leistungsfähigkeit, Qualität,<br />
Sicherheit und Design. Bestimmt ist auch Ihre Familie begeistert.<br />
Und nicht nur weil er freiwillig Ihren Rasen mäht. Niemand muss mehr<br />
mühsam einen Rasenmäher durch den Garten schieben und wertvolle<br />
Zeit verlieren. Honda Miimo ist ein Roboter-Rasenmäher der neuesten<br />
Generation. Er bietet die exzellente Schnittleistung und Präzision<br />
eines Honda-Rasenmähers, arbeitet aber vollkommen selbstständig.<br />
Einmal installiert, pflegt er alle Rasenflächen Ihres Gartens.<br />
www.hondamiimo.ch<br />
NEWS GARTEN<br />
PLANEN, ENTWERFEN, KALKULIEREN<br />
Nehmen Sie die Gartengestaltung selbst in die Hand! Mit diesem Ratgeber gelingt<br />
Ihre Gartenplanung garantiert. Planen und entwerfen Sie Ihren Garten mit Hilfe<br />
von Beispielen zur Gartengestaltung, Zeichnungen und Kostenübersichten. Verwirklichen<br />
Sie Ihre Gartenideen und Heimwerker-Projekte: Gartenwege, Sitzplätze<br />
und Terrassen anlegen, Treppen, Zäune, Gartenmauern und Sichtschutz errichten,<br />
den Vorgarten neu gestalten, einen Carport selber bauen oder einen Gartenteich<br />
anlegen. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Gartenbewässerung optimieren und wie<br />
Sie die Gartenbeleuchtung effektvoll anlegen. Dieses Buch zeigt Ihnen, worauf<br />
Sie bei der Gartenplanung achten und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.<br />
Peter Wirth ist Garten- und Landschaftsarchitekt. Er hat im Laufe seines Berufslebens<br />
zahlreiche Hausgärten geplant und kennt die Bedürfnisse von Bauherren<br />
und Hausbesitzern, die ihren Traumgarten mit möglichst viel Eigenleistung verwirklichen<br />
wollen.<br />
www.ulmer.de<br />
SCHATTEN IM GARTEN<br />
Ein Sitzplatz kann noch so schön gestaltet sein: Ist er den ganzen Tag der prallen<br />
Sonne ausgesetzt, büsst er einiges an Charme ein. Der Planung des Schattens im<br />
Garten sollte daher entsprechend viel Aufmerksamkeit gebühren. Die Möglichkeiten<br />
für eine stilvolle Beschattung sind zahlreich und reichen von der Pflanzung<br />
eines Baums bis hin zu baulichen Massnahmen. Besonders angenehm<br />
sitzt es sich unter dem lichten Blätterdach eines Schattenbaumes. Dafür eignen<br />
sich im Privatgarten kleinkronige Bäume wie Zierkirsche, Zierapfel oder<br />
Eisenholzbaum, aber auch kugelförmige Ahorn-Sorten. Nebst Laubbäumen<br />
sind auch Kletterpflanzen ideale Schattenspender. Innert kurzer Zeit erobern<br />
sie Lauben und Pergolen aus Holz oder Metall und schützen effizient vor<br />
zu viel Sonne. Geeignete Kletterer sind Rosen, Clematis oder Geissblatt. Sie<br />
schaffen ebenso romantische wie gemütliche Sommerzimmer, in denen man<br />
sich gerne aufhält und Freunde zum Kaffee empfängt.<br />
www.jardinsuisse.ch<br />
114
GARTEN<br />
«GLAS IN BEWEGUNG»<br />
Seinem Slogan machte der Hersteller von Wintergärten, Glashäusern und Sitzplatzüberdachungen<br />
bisher vor allem mit faltbaren Glaswänden alle Ehre. Brauchen wir heute ein Dach<br />
über dem Kopf oder doch nicht? Beim neuen Solarlux-Terrassendach Anova müssen Bauherren<br />
darüber nicht mehr grübeln. Bis zu 50 Prozent der Dachfläche lassen sich aufschieben<br />
– vorausgesetzt es wurde die Variante Schiebeverglasung gewählt. Damit ist Anova<br />
das Cabriolet unter den Terrassendächern – je nach Bedarf mit geschlossenem oder halb<br />
geöffnetem Dach. Vorbei sind die Zeiten, in denen Hausbesitzer abwägen mussten, wie<br />
viel Terrassenfläche überdacht werden soll. Wer ein Sonnenbad geniessen wollte, entschied<br />
sich bisher für eine Teilüberdachung, konnte dann aber bei Regen die Terrasse nur<br />
eingeschränkt nutzen. Solarlux bietet nun einen genialen Kompromiss: eine Komplettüberdachung<br />
mit flexiblen Glasflächen zum Wegschieben. Wem Flexibilität nicht wichtig ist, für den<br />
ist Anova natürlich auch ganz klassisch mit einer festen Dachverglasung erhältlich.<br />
www.solarlux.ch<br />
DER EINFACHE SCHIEBER<br />
Das STOBAG Ganzglas–Schiebe–System SV1020 bietet die Möglichkeit die einzelnen Schiebeflügel<br />
horizontal zu einer oder zwei Seiten parallel zu verschieben. Beim Öffnen oder Schliessen des ersten<br />
Schiebeflügels werden die übrigen Schiebeflügel durch integrierte Mitnehmer automatisch<br />
mit geöffnet und geschlossen. Durch die unten aufstehende Konstruktion können grosse<br />
Öffnungsbreiten ohne zusätzliche Dachstützen realisiert werden. Die unten kugelgelagerten<br />
Laufwagen gewährleisten einen optimalen Lauf der einzelnen Schiebeflügel. Durch den<br />
Höhenausgleich der Deckenschiene von bis zu 20Millimeter und der Höhenjustierung der<br />
Laufrollen von bis zu fünf Millimeter gleicht das Schiebesystem Bausenkungen einer Dachtraufe<br />
oder eines Sturzes problemlos aus und ermöglicht eine schnelle, einfache Montage.<br />
www.stobag.com<br />
SESSEL LISSABON<br />
Das komfortable Sitzen im Garten ist eine Spezilaität der Hunn Gartenmöbel AG. Das neue<br />
halbrunde Geflecht white coral eignet sich optimal zur Kombination mit Teakholz. Die hohe<br />
Rückenlehne verleiht dem Sessel bester Sitzkonform und verwandelt Ihren Sitzplatz zu<br />
einem Ort der Entspannung und Harmonie. Das hochwertige ecolene-Geflecht wird in aufwändiger<br />
Handarbeit auf ein Aluminium-Gestell geflochten. Das Geflecht ist absolut wetterfest<br />
und UV-resistent sowie widerstandsfähig gegen Öl, Chlor und Salz.<br />
www.hunn.ch<br />
VON JEDEM ORT AUS DEN RASEN ZUHAUSE MÄHEN<br />
Mit einer einzigen Bewegung auf dem Smartphone-Touchscreen kann der Nutzer<br />
seinen Automower starten, ganz gleich, ob er dabei im Büro oder auf der Couch<br />
sitzt. Die App kann in Kombination mit dem Automower 320 und dem Automower<br />
330X und einer optionalen Zusatzausstattung eingesetzt werden. Beide Modelle<br />
haben eine Schnitthöhenregulierung, meistern Steigungen bis zu 45 Prozent und<br />
eignen sich für grössere und komplexere Rasenflächen. Dank eines eingebauten<br />
Wetter-Timers können sie zudem die Mähzeiten automatisch an das Rasenwachstum<br />
anpassen. Der Automower 330X ist zusätzlich mit einem integrierten<br />
GPS-System ausgestattet, der das Bewegungsmuster des Roboters automatisch<br />
daran anpasst, welche Flächen bereits gemäht wurden.<br />
www.husqvarna.com<br />
115
BESSER LEBEN MIT<br />
WENIGER ENERGIE<br />
PLUSENERGIE-STANDARD IN DER PRAXIS<br />
Georg Lutz | Agentur<br />
Plusenergie-Häuser erzeugen in der Jahresbilanz mehr Energie, als sie verbrauchen. Wir nähern uns<br />
immer mehr diesem Ziel, haben es aber noch lange nicht erreicht. Mit diesem Satz könnte man die<br />
Entwicklung im Hausbau und der Sanierung zusammenfassen. Energieverbrauch beziehungsweise<br />
dessen Minderung spielt eine immer grössere Rolle. Staatliche Vorschriften haben sich bei Neubauten<br />
verschärft. Sie reichen inzwischen über den klassischen Minergie-Standard hinaus. Daher kommt heute<br />
Minergie P oder Minergie A vermehrt ins Spiel. Wir können aber noch mehr. Der Plusenergie-Standard<br />
ist bereits heute für den Gebäudebestand umsetzbare Realität geworden. Dies beweisen die<br />
Fallbeispiele, die wir auf den folgenden Seiten vorstellen. Dabei geht es auch darum, den Rahmen<br />
der einzelnen Gebäudehülle zu verlassen und die gesamte Quartiersentwicklung im Auge zu behalten.<br />
Beim Plusenergie-Standard geht es zunächst um die Verbesserung der Wärmedämmung der<br />
Aussenbauteile und die Umstellung auf ein regeneratives Energiekonzept. Wärmeverluste sind zudem<br />
ein zentrales Thema. Zusätzliche Dämmungen und Fenster mit hochwertiger 3-Scheiben-Verglasung<br />
sind hier wichtige Stichworte. Durch grössere Scheiben und Fensterflächen im Dach und deren optimale<br />
Ausrichtung kann mehr Sonnenlicht das Haus aufwärmen. Bei der Energieerzeugung ist die<br />
Wärmepumpen-Technologie in Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach auf dem<br />
Vormarsch. Die Wärmepumpe wird mit dem Strom betrieben, den das Gebäude selbst erzeugt.<br />
Die Philosophie der 2000-Watt-Gesellschaft ist nicht, dass wir alle bereits morgen die angestrebten<br />
Zielwerte erreichen. Auch das ist ein Prozess, der aber politisch gewollt ist. Die Formel «2 000 Watt<br />
pro Person» wird als Zielwert für das Jahr 2100 angestrebt. Mit Plusenergie-Quartieren und -Häusern<br />
können wir aber einige Schritte weiter in Richtung 2 000-Watt-Gesellschaft gehen. Ziel ist,<br />
mit weniger Ressourcenverbrauch trotzdem die Lebensqualität zu erhöhen.
BAUEN<br />
SUURSTOFFI<br />
EIN AREAL WIRD ZUM DEZENTRALEN ENERGIESYSTEM<br />
Matthias Sulzer | Zug Estates<br />
Dank eines innovativen Energiekonzepts soll die Überbauung Suurstoffi in Rotkreuz<br />
CO 2<br />
-frei und weitgehend autonom als dezentrales Energiesystem betrieben werden.<br />
Das hat das Potenzial für ein Leuchtturmprojekt in der Schweiz. Wissenschaftlich<br />
begleitet wird das Projekt von der Hochschule Luzern – Technik & Architektur.<br />
Hybride Solaranlagen können die Wärmelieferung drosseln, ohne dabei die Stromproduktion zu unterbinden<br />
Die Energiestrategie 2050 des Bundes definiert<br />
die übergeordneten Ziele Atomausstieg<br />
und Reduktion der CO 2<br />
-Emissionen. Die erneuerbaren<br />
Energiequellen wie Wind, Sonne,<br />
Biomasse, Erdwärme und Wasserkraft treten<br />
nicht konzentriert an einzelnen wenigen Standorten auf, sondern<br />
zeichnen sich naturgemäss durch verteilte, eher kleinskalige<br />
Potenziale aus. Will man diese erneuerbaren Energiequellen<br />
vermehrt erschliessen, entsteht eine Vielzahl von<br />
neuen Einspeisepunkten im Energiesystem Schweiz. Dieser<br />
Wandel führt von der vorwiegend zentralen Energieversorgung<br />
zu einem mehr dezentral organisierten Energiesystem.<br />
Langfristig hat sich die Zug Estates als Eigentümerin des<br />
Areals Suurstoffi zum Ziel gesetzt, den Betrieb ihres Immobilienportfolios<br />
ohne zusätzliche externe Energiezufuhr sicherzustellen<br />
und mit ihrer Geschäftstätigkeit kein CO 2<br />
auszustossen<br />
(Vision Zero-Zero). Im Rahmen der Projektrealisierung<br />
erfolgt die Einhaltung dieser Zielvorgaben unter Abwägung<br />
der wirtschaftlichen und technischen Machbarkeit. Ein erster<br />
wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung der definierten Ziele<br />
ist die Entwicklung der Suurstoffi in Risch Rotkreuz, die dank<br />
eines innovativen Energiekonzepts CO 2<br />
-frei und zukünftig<br />
weitgehend autonom als dezentrales Energiesystem betrieben<br />
werden kann. Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur<br />
ist beauftragt, die Zug Estate sowohl in technischen,<br />
sozialen als auch wirtschaftlichen Belangen wissenschaftlich<br />
zu begleiten und zu unterstützen.<br />
KONSEQUENTE AUSRICHTUNG<br />
AUF NACHHALTIGKEIT<br />
Nördlich des Bahnhofs Rotkreuz wird eine durchmischte<br />
Überbauung für 2 500 Arbeitsplätze sowie 1 500 Bewohner<br />
geplant und in mehreren Etappen gebaut. Das Baufeld 2<br />
wurde 2012, das Baufeld 5 2013 fertiggestellt. Das Baufeld 3<br />
wurde im Holzbau dieses Jahr fertiggestellt. Somit ist knapp<br />
die Hälfte des Areals überbauen und in Betrieb. Das Areal<br />
Suurstoffi zeichnet sich durch eine konsequente Ausrichtung<br />
118
BAUEN<br />
Strom-, Gas-, Wärme- und ICT-Infrastruktur aus einer Hand realisieren.<br />
auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit<br />
aus: Büros, Wohnungen, Gewerbe, Schulen und öffentliche<br />
Zonen sorgen für eine gute gesellschaftliche Durchmischung,<br />
der Langsamverkehr wird bevorzugt, indem der individuelle<br />
Autoverkehr auf dem Areal unterbunden wurde, und die umweltgerechte<br />
Bauweise reduziert den Ressourcenverbrauch<br />
bei der Erstellung und für den Betrieb des Areals. Neben<br />
der elektrischen Vernetzung mittels Smartmeter im Areal<br />
wurde auch eine thermische Vernetzung realisiert. Dieses<br />
sogenannte Anergienetz versorgt die einzelnen Gebäudedezentralen<br />
mit Quellenergie, um deren Wärmepumpen zu<br />
betreiben, und nimmt überschüssige Wärme aus Raum- und<br />
Prozesskühlung auf. Das Anergienetz ermöglicht eine Wärmerückgewinnung<br />
zwischen den verschiedenen Gebäuden<br />
und erhöht damit die Energieeffizienz des Gesamtareals.<br />
Hybride Fotovoltaikmodule, welche Wärme und Strom bereitstellen,<br />
liefern zusätzliche thermische Energie in das<br />
Anergienetz. Überschüssige Wärme, vor allem im Sommer,<br />
wird im arealeigenen Erdwärmespeicher gespeichert<br />
und kann bei einem Wärmedefizit, zum Beispiel im Winter,<br />
zurückgeholt werden. Das Areal verfügt auch über einen<br />
Anschluss an die Gasinfrastruktur.<br />
WICHTIGE ERKENNTNISSE GEWONNEN<br />
Die Möglichkeit, die Strom-, Gas-, Wärme- und ICT-Infrastruktur<br />
auf dem Areal ganzheitlich und massgeschneidert<br />
auf- und auszubauen, erlaubt der Zug Estate, ein Multi-<br />
Energy-Grid zu betreiben. Solche Multi-Energy-Grids bilden<br />
die Infrastruktur von dezentralen Energiesystemen. Sie stellen<br />
den erforderlichen elektrischen und thermischen Energiebedarf<br />
im Areal mit einem möglichst signifikanten Anteil an<br />
lokal gewonnener Energie sicher. Dabei können dezentrale<br />
Energiesysteme Energiedienstleistungen für das Areal<br />
oder die dazugehörige Region in den Bereichen Bereitstellung,<br />
Umwandlung, Management, Speicherung und Verteilung<br />
übernehmen. Dezentrale Energiesysteme sind nicht<br />
autarke Systeme, sondern fügen sich als aktive Elemente in<br />
das Energiesystem Schweiz ein.<br />
119
BAUEN<br />
TAGUNG<br />
Jahrhundertherausforderung ENERGIE<br />
16. November <strong>2015</strong> – KKL Luzern<br />
29. internationales Europa Forum Luzern<br />
Energie ist ein Grundpfeiler für Wohlfahrt und wirtschaftliche Prosperität.<br />
Welcher Mix ist für eine sichere Energieversorgung der richtige?<br />
Und welches sind die erfolgreichen Strategien und Instrumente für<br />
eine nachhaltige Energiepolitik, die den wirtschaftlichen, ökologischen<br />
und gesellschaftlichen Anliegen dauerhaft Rechnung tragen? Die Politik,<br />
sowohl auf europäischer Ebene wie auch in der Schweiz, ist sich in verschiedenen<br />
Fragen uneinig. Mit der Energiestrategie 2050 des Bundesrates<br />
werden demnächst im eidgenössischen Parlament wichtige<br />
Weichenstellungen getroffen. Deshalb widmet sich das<br />
Europa Forum Luzern am 16. November <strong>2015</strong> der Jahrhundertherausforderung<br />
ENERGIE.<br />
www.europa-forum-luzern.ch<br />
Überblick über das Areal, welches zum Leuchtturmprojekt werden könnte.<br />
120
BAUEN<br />
Die Forschung und Entwicklung der Strom-, Gas- und ICT-<br />
Infrastruktur auf lokaler Ebene wird heute aktiv vorangetrieben<br />
und lässt sich wirkungsvoll in ein Multi-Energy-Grid<br />
integrieren. Die thermische Vernetzung von Quartieren und<br />
Arealen kommt allmählich auf die Agenda der Energieplaner.<br />
Um dezentrale Energiesysteme ganzheitlich zu planen, braucht<br />
es zwingend weitere Untersuchungen zur thermischen Vernetzung.<br />
Das Areal Suurstoffi ist ein ideales Leuchtturmprojekt,<br />
um einerseits die neuesten Erkenntnisse aus Forschung<br />
und Entwicklung umzusetzen und anderseits die Lehren<br />
daraus zu ziehen. In den letzten drei Jahren wurde der<br />
Fokus auf den Aufbau und Betrieb des thermischen Netzes<br />
gelegt. Daraus konnten wichtige Erkenntnisse für den Weiterausbau,<br />
aber auch für allgemeine Planungsgrundlagen<br />
gewonnen werden. So wurde beispielsweise untersucht, wie<br />
ein sicherer Heiz- und Kühlbetrieb jederzeit garantiert werden<br />
kann. Die jährliche Energiebilanz zwischen Wärmezufuhr<br />
und Wärmeentzug aus dem Netz muss ausgeglichen<br />
sein. Sonst wird der Erdwärmespeicher mittelfristig unterkühlt<br />
beziehungsweise überwärmt und kann den Heizbedarf<br />
beziehungsweise Kühlbedarf nicht jederzeit decken. Vor<br />
allem bei einer etappierten Umsetzung wie im Areal Suurstoffi<br />
können unausgeglichene Energiebilanzen entstehen, wenn<br />
zum Beispiel die Nutzflächen mit viel Abwärme oder Solarflächen<br />
noch nicht vollständig aufgebaut sind. Dieses Szenario<br />
war denn auch nach Inbetriebnahme der ersten Bauetappe<br />
zu beobachten. Von den insgesamt geplanten 9 500 m 2 Solarflächen<br />
waren vorerst nur 3 500 m 2 gebaut. Der Erdwärmespeicher<br />
kühlte sich ab, und die Wassertemperaturen im<br />
Energienetz sanken in der Folge unter 8°C. Um einen sicheren<br />
Betrieb zu garantieren, musste die fehlende Energie aus den<br />
hybriden Fotovoltaikanlagen mit einer Notheizung (Holzpellets)<br />
kompensiert werden. Aufgrund der Messungen und den<br />
Simulationen konnte berechnet werden, dass im Endausbau,<br />
wenn alle Baufelder und Solarflächen in Betrieb sind,<br />
eine ausgeglichene Energiebilanz erreicht wird. Die Notheizung<br />
wird ab diesem Zeitpunkt nicht mehr benötigt und kann<br />
abgebaut beziehungsweise anderweitig genutzt werden.<br />
ENERGIEBILANZ VERÄNDERT SICH<br />
Dieses Beispiel machte deutlich, dass die thermische Vernetzung<br />
schon in seiner Konzeption robust aufgebaut werden<br />
muss und nicht auf einen bestimmten Nutzungsmix ausgelegt<br />
werden darf. Nutzungsänderungen und neue technologische<br />
Entwicklungen von Komponenten verändern die Energiebilanz<br />
stetig. Hybride Solaranlagen können die Wärmelieferung<br />
drosseln, ohne dabei die Stromproduktion zu unterbinden.<br />
Zudem können Luft-Wasser-Niederhubwärmepumpen in das<br />
Anergienetz eingebunden werden, um effizient und in Zeiten<br />
mit Stromüberschüssen dem Erdwärmespeicher Energie<br />
zuzuführen oder zu entziehen. Solche Komponenten schaffen<br />
in Anergienetzen die gewünschte Flexibilität, um auf<br />
Änderungen zu reagieren oder diese Flexibilität im Strom- oder<br />
Gasnetz zu verwerten. Erreicht die thermische Vernetzung<br />
eine ähnliche Flexibilität wie die elektrische Vernetzung, können<br />
Synergien zwischen anderen Infrastrukturen genutzt werden.<br />
Thermische Speicher in Kombination mit Wärmepumpen<br />
erzeugen diese Flexibilität, welche im Stromnetz verwertet<br />
werden kann. Es kann aber auch Überschussstrom in synthetisches<br />
Gas umgewandelt und zu einem späteren Zeitpunkt<br />
mit Brennstoffzellen wieder in Strom und Wärme umgewandelt<br />
werden. Mit dem sich im Aufbau befindenden Multi-<br />
Energy-Grid auf dem Areal Suurstoffi können solche Optionen<br />
genutzt werden. Der ökologische, soziale und ökonomische<br />
Nutzen werden darüber entscheiden, welche Technologien in<br />
ein Multi-Energy-Grid integriert werden.<br />
Damit die Erkenntnisse überprüft werden können, wurde vor<br />
rund drei Jahren ein umfassendes Monitoring implementiert.<br />
Der komplette Wärme- bzw. Kältefluss, die Systemtemperaturen<br />
und der detaillierte Stromverbrauch werden mit fast<br />
400 Datenpunkten kontinuierlich gemessen und von der Hochschule<br />
Luzern ausgewertet. Aus den Messungen und den Nutzerbefragungen<br />
kann ein umfassendes Bild zur betrieblichen<br />
und technischen Effizienz, zum Nutzerverhalten, zur Funktionalität<br />
der Gebäudetechnik und zum Komfort erstellt werden.<br />
Die Resultate und abgeleiteten Massnahmen publiziert die Zug<br />
Estate in ihrem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht. So konnte<br />
aufgezeigt werden, dass die ökologische Bilanz die gesetzten<br />
Ziele übertroffen hat. Die nicht erneuerbare Primärenergie<br />
wie auch der Treibhausgasausstoss des Areals Suurstoffi unterschreiten<br />
die Richtwerte SIA 2040 Effizienzpfad Energie für<br />
die Betriebsphase deutlich Die Gründe liegen einerseits in der<br />
effizienten Wärmebereitstellung über Wärmepumpen, Anergienetz<br />
und Erdwärmespeicher und andererseits in der Deckung<br />
des Strombedarfs mit eigener PV-Anlage und Labelstrom aus<br />
95 Prozent Wasserkraft und fünf Prozent Fotovoltaik.<br />
WIRTSCHAFTLICHES POTENZIAL IST VORHANDEN<br />
Aus dem Beispiel der Suurstoffi wird ersichtlich, dass die<br />
Entwicklung von Arealen oder Quartieren zu dezentralen<br />
Energiesystemen ökologisch Sinn geben. Die Wirtschaftlichkeit<br />
solcher Systeme muss in den nächsten Jahren noch<br />
aufgezeigt werden. Das wirtschaftliche Potenzial ist jedoch<br />
vorhanden. Die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen<br />
für lokale und regionale Aufgaben der Energieversorgung<br />
können attraktiv werden, weil deren Einsatz an<br />
einem Grossteil der Wertschöpfungskette partizipieren wird.<br />
Im Swiss Competence Center for Energy Research – Future<br />
Energie Efficient Buildings and Districts (www.sccer-feebd.ch)<br />
wird an solchen neuen Elementen wie Multi-Energy-<br />
Grids und dezentralen Energiesystemen geforscht. Diese<br />
Elemente sollen in das zukünftige Energiesystem Schweiz<br />
integriert werden, um die Energiewende aktiv zu gestalten.<br />
www.hslu.ch<br />
121
«WUNDERBRÜCKE»<br />
NEUGESTALTUNG DES TECHNORAMAS MIT WEITBLICK<br />
Ivo Vasella | SIA<br />
Das Swiss Science Center Technorama hat in Partnerschaft mit dem SIA eine Neugestaltung seines<br />
Parks samt «Wunderbrücke» lanciert. Das Projekt umfasst die Erweiterung der bestehenden<br />
Ausstellung mit zahlreichen grossformatigen Outdoor-Exponaten inmitten einer weitläufigen<br />
Parkanlage, den Bau einer Wunderbrücke und die Revitalisierung des Riedbachs.<br />
Das Swiss Science Center Technorama in Winterthur<br />
ist das einzige Science Center der<br />
Schweiz. Jetzt laufen die Planungen für ein<br />
neues beeindruckendes Brückenprojekt. Mit<br />
dieser angestrebten substanziellen Aufwertung<br />
des Parks ermöglicht das Technorama spektakuläre<br />
Erfahrungen mit Naturphänomenen in XXL-Dimensionen und<br />
erhöht damit seine Attraktivität auch als Schönwetterdestination.<br />
Als Projektpartner setzt der SIA ein Zeichen für die<br />
Ingenieurbaukunst in der Schweiz, stärkt den Stellenwert<br />
von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren und fördert den<br />
Nachwuchs im Baubereich.<br />
Auf einer Gesamtfläche von 15’000 m 2 werden Phänomene<br />
gezeigt, die Raum, Höhe oder den Bezug zur natürlichen<br />
Umwelt benötigen und damit in Innenräumen nicht möglich<br />
sind. Blickfang wird die von Conzett Bronzini Partner entworfene<br />
«Wunderbrücke», ein ikonografisches Ingenieurbauwerk<br />
mit einer Gesamtlänge von 130 m und einer Höhe von<br />
fast 17 Metern. Dazu kommen zwei weitere Brücken, die den<br />
revitalisierten Riedbach überspannen. Das organisch angelegte<br />
Wegenetz ist flexibel anpassbar, das entsprechende<br />
Vegetationskonzept berücksichtigt ausschliesslich einheimische<br />
Bäume und Sträucher. Wasser prägt den von Rotzler<br />
Krebs Partner neu konzipierten Park sowohl als atmosphärische<br />
Wasserlandschaft mit naturnahen Teichflächen<br />
als auch thematisch mit komplexen Wasserexponaten mit<br />
eigenem Wasserkreislauf und Wasseraufbereitungsanlagen.<br />
Das Swiss Science Center Technorama verfolgt mit der Neugestaltung<br />
des Parks verschiedene Ziele: Das spannungsvolle<br />
Zusammenspiel von Naturerlebnis und Experimentierstationen<br />
im Freien bietet neue Erfahrungen, verringert die<br />
Wetterabhängigkeit und erhöht die Attraktivität des Technoramas<br />
als einzigartige Freizeitdestination und als einer der<br />
grössten ausserschulischen Lernorte der Schweiz. Darüber<br />
hinaus soll der Park dank moderner Infrastruktur vermehrt<br />
als Veranstaltungsort genutzt werden. Das Technorama<br />
sichert damit seine hohe Eigenwirtschaftlichkeit, um auch<br />
weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Scientific Literacy der<br />
gesamten Bevölkerung der Schweiz leisten zu können.<br />
Das Technorama und der SIA haben die Idee für die «Wunderbrücke»<br />
gemeinsam entwickelt. Planungspartner bei der<br />
Neugestaltung des Parks sind die Landschaftsarchitekten<br />
Rotzler Krebs Partner GmbH, die Bauingenieure Conzett<br />
Bronzini Partner AG, die Wasserbauingenieure Hunziker<br />
Betatech AG und ein Projektleiter der Hämmerle + Partner<br />
GmbH sowie als beratender Architekt Mike Guyer vom<br />
Architekturbüro Gigon/Guyer.<br />
Der Park soll im April 2019 eröffnet werden; der Baubeginn<br />
ist für 2017 vorgesehen. Die Kosten betragen 15.5 Millionen<br />
Schweizer Franken und werden mit Zuwendungen Dritter<br />
und aus eigenen Mitteln finanziert.<br />
www.technorama.ch/parkprojekt<br />
122
DER NEUE SEAT IBIZA.<br />
SCHON AB FR. 12’453.–. *<br />
/ EcoTSI-Motoren / Full Link-Technologie<br />
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Ibiza Style 1.0 TSI, 95 PS, 5-Gang manuell, Listenpreis neu Fr. 18’700.– ./. Fr. 1’309.– WOW ! Bonus = Endpreis<br />
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SEAT.CH
BAUEN<br />
MEHR ENERGIE GEWINNEN<br />
ALS VERBRAUCHEN<br />
PLUSENERGIE-GEBÄUDE UND -AREALE – BAUKONZEPTE DER ZUKUNFT<br />
Saskia Göttschi |<br />
Setz Architektur, kämpfen für architektur<br />
Es tönt fantastisch, ist aber kein Märchen: Häuser oder Areale können über das<br />
Jahr gerechnet mehr Energie generieren, als für ihren Betrieb notwendig ist.<br />
Die Tageskurse des energie-cluster.ch holen die tolle Idee auf den Boden der Realität<br />
und stellen die Nähe zur Praxis her. Für Fachleute aus den Bereichen Architektur<br />
und Gebäudetechnik, aber auch für Verantwortliche auf der Seite<br />
der Investoren, von Systemanbietern oder Behörden ist es fast ein Must,<br />
sich das aktuelle Plusenergie-Know-how anzueignen.<br />
In ihrer Grunddisposition sind Häuser und Areale zwar<br />
keine Kraftwerke, doch wenn sich das Notwendige mit<br />
dem Nützlichen, potenziell Gewinnbringenden und ökologisch<br />
Sinnvollen verbinden lässt, muss das die Aufmerksamkeit<br />
wecken. «Das Plusenergie-Gebäude setzt<br />
neue Massstäbe für nachhaltiges Bauen», ist Ruedi Meier,<br />
Präsident des energie-cluster.ch, überzeugt. Deshalb setzt<br />
er alles daran, die Idee und ihre Umsetzung einem breiten<br />
Publikum bekannt zu machen. Unter anderem bewirtschaftet<br />
der energie-cluster.ch eine Datenbank für Plusenergie-<br />
Gebäude, die auf seiner Website unter Wissenstransfer/<br />
Deklarationen abgerufen werden kann. Jedes registrierte<br />
Gebäude ist mit den wichtigsten Grundinformationen einschliesslich<br />
der Energie-Verbrauchs- und -Produktionszahlen<br />
dokumentiert. Bei den Kursen des energie-cluster.ch<br />
zum Thema Plusenergie-Gebäude und Plusenergie-Areale<br />
geht es dann zur Sache.<br />
Die Wohnsiedlung SunnyWatt besteht aus sieben Reihenhäusern<br />
und zwölf Wohnungen in einem Wohnquartier in Watt.<br />
IM EINKLANG MIT DER ENTWICKLUNG<br />
Das Plusenergie-Konzept ist gut in die allgemeinen Massnahmen<br />
für eine nachhaltiger gebaute Schweiz eingebettet.<br />
Die Kurse des energie-cluster.ch belegen, dass die Zielrichtung<br />
den Vorgaben entspricht, welche in aktuellen Regelwerken<br />
wie den MuKEn oder dem GEAK aufgeführt sind.<br />
Auch der SIA hat das Plusenergie-Gebäude (PEG) inzwischen<br />
in eine Normvorlage aufgenommen. Vertreter des<br />
Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins werden<br />
den Kursteilnehmenden die aktuelle Norm erläutern.<br />
124
BAUEN<br />
Ausserdem arbeitet die Zeit momentan für das PEG. «Den<br />
Energiebedarf mit erneuerbarer Energie zu decken und diese<br />
am eigenen Gebäude zu produzieren, wird dank Effizienz und<br />
sinkender Kosten immer interessanter», freut sich Professor<br />
Urs-Peter Menti, Leiter des Zentrums für Integrale Gebäudetechnik,<br />
Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Horw.<br />
Professor Urs Muntwyler von der BFH Burgdorf teilt diese<br />
Meinung: «Mit den tiefen Fotovoltaik-Preisen lohnt sich das<br />
Plusenergie-Gebäude auch finanziell», zeigt er sich überzeugt.<br />
LERNEN UND SICH AUSTAUSCHEN<br />
Die Tageskurse Plusenergie-Gebäude/Plusenergie-Areale<br />
bieten auch eine Definition des Begriffs Plusenergie, der<br />
sich vom Gebäude auf ganze Areale ausdehnen lässt und<br />
dann bei der Bilanzierung die Performance verschiedener,<br />
miteinander vernetzten Bauwerken berücksichtigt. Detailliert<br />
realisierte Beispiele, geplant und gemessen, sowie der<br />
aktuelle Standard der Forschung und Entwicklung werden<br />
durch ausgewiesene Fachleute erläutert. Auch die Möglichkeiten,<br />
bei Plusenergie-Gebäude- und Plusenergie-Areal-<br />
Projekten von Förderprogrammen des Bundes und der<br />
Kantone zu profitieren, werden aufgezeigt. Alle Kurse des<br />
energie-cluster.ch sind so organisiert, dass sich auch anregende<br />
Möglichkeiten zum Austausch und zum Networking<br />
ergeben. Betreute Tischmessen begleiten das Kursprogramm<br />
und zeigen aktuelle Innovationen, die Plusenergie-<br />
Konzepte unterstützen. Es gibt keine bessere Möglichkeit,<br />
sich über das Thema Plusenergie-Gebäude und Plusenergie-<br />
Areale kundig zu machen, als den Besuch eines Kurses des<br />
energie-cluster.ch!<br />
www.energie-cluster.ch<br />
PLUSENERGIE-GEBÄUDE/<br />
PLUSENERGIE-AREALE<br />
Integrales Planen und Bauen mit Energieeffizienz<br />
nach MuKEn, GEAK und SIA 2<strong>03</strong>1. Modernisierung<br />
und Neubau von Dienstleistungs-, Gewerbe- und<br />
Wohnbauten.<br />
Nächste Kurse – je 1 Tag<br />
29. Oktober <strong>2015</strong> in Bern<br />
3. November <strong>2015</strong> in Zürich<br />
17. November <strong>2015</strong> in Basel<br />
18. November <strong>2015</strong> in Luzern<br />
2. Dezember <strong>2015</strong> in St. Gallen<br />
Plusenergie-Gebäude-Konzepte stellen auch Architektinnen und Architekten vor neue Herausforderungen.<br />
Einfamilienhaus in Muttenz von Setz Architektur.<br />
125
KOLUMNE<br />
DER HOLZBAU<br />
KANN ES<br />
MINERGIE<br />
Christian Röthenmund |<br />
Minergie<br />
Ein Konzept hat in der Schweiz unter den Aspekten von Energieffizienz und Lebensqualität<br />
unverkennbar die Nase vorn: Minergie. Minergie ist eine eingetragene Marke, die der Bund gemeinsam<br />
mit den Kantonen und einer Menge von Firmen, Vereinigungen und Schulen trägt. Auf der Liste<br />
zertifizierter Gebäude finden sich heute schweizweit schon etwa 40’000 Objekte.<br />
Minergie ermöglicht einen hohen Wohnkomfort. Unabdingbare Prämissen sind jedoch<br />
eine gute Wärmedämmung, ein ausgefeiltes Haustechniksystem und eine dichte<br />
Gebäudehülle – die kontrollierte Wohnungslüftung ist daher ein Muss.<br />
Der Holzbau nimmt bei den Minergie-Bauten einen deutlich grösseren<br />
Anteil ein als bei herkömmlichen Gebäuden. Man kann davon<br />
ausgehen, dass fast die Hälfte aller Minergie-Wohnbauten in Holz<br />
ausgeführt wird. Doch auch unter Schulhäusern, Bürogebäuden<br />
oder gar bei Produktionshallen hat Architektur aus Holz nach Minergie<br />
in allen heutigen Varianten des Standards einen festen Platz errungen. Dass<br />
Minergie und Holzbau gut zusammenpassen, zeigt sich daran, dass die Holzbauer<br />
immer die Ersten waren, welche ehrgeizige energetische Ziele erreichten.<br />
Die erste Minergie-P-Siedlung der Schweiz ebenso wie das erste nach Minergie-P<br />
zertifizierte Gebäude sind in Holzbauweise entstanden. Dasselbe gilt für den 2011<br />
lancierten Standard Minergie-A für Nullenergiehäuser: Wiederum war es ein Holzbau,<br />
der diese Latte zuerst legte. Und auch dort, wo von Minergie nicht nur die<br />
Energieeffizienz, sondern auch die Leistung in Sachen Bauökologie bewertet wird,<br />
nämlich beim Standard Minergie-Eco, sind Holzbauten führend.<br />
Dass Minergie-Bauweise und Holzbau überdurchschnittlich häufig miteinander<br />
kombiniert werden, ist kein Zufall. Holz ist ein natürlicher, erneuerbarer Baustoff<br />
und bietet ideale Voraussetzungen für ein gesundes Raumklima und eine ausgeglichene<br />
Luftfeuchtigkeit. Der für Holzkonstruktionen typische mehrschichtige Aufbau<br />
erleichtert die Installation von Komfortlüftungssystemen, wie sie der Minergie-<br />
Standard verlangt. Hoch dämmende Aussenwände lassen sich als Holzkonstruktionen<br />
mit vergleichsweise geringen Bautiefen erreichen. Dadurch steht mehr Platz für<br />
Wohnfläche zur Verfügung. Minergie und Holz sind ein erfolgreiches Doppel.<br />
Christian Röthenmund ist<br />
Geschäftsführer von MINERGIE Schweiz.<br />
Weitgehende Vorfabrikation erlaubt eine hohe Präzision am Bau; die vom Minergie-<br />
Standard verlangte Dichtigkeit der Gebäudehülle zur Vermeidung von Bauschäden<br />
und unkontrollierten Energieverlusten lässt sich dadurch besser erzielen. Dasselbe<br />
gilt für die Vermeidung von Wärmebrücken. Eine gute Energiebilanz hängt<br />
indessen nicht nur von einem minimalen Einsatz von Betriebsenergie ab (Heizung,<br />
Warmwasser), sondern auch von einem tiefen Aufwand an Grauer Energie für<br />
den Bau und die spätere Entsorgung des Gebäudes. Auch in dieser Hinsicht sind<br />
Holzbauten optimal.<br />
www.minergie.ch<br />
126
WWW.PRESTIGEHOME.CH<br />
IHR PORTAL FÜR AUSERLESENE IMMOBILIEN.
BAUEN<br />
DAS WOHNHAUS<br />
ALS KRAFTWERK<br />
ERSTES MINERGIE-A-EINFAMILIENHAUS IM KANTON GENF<br />
Christian Röthenmund |<br />
Minergie<br />
Am Ortsausgang von Chancy, 500 Meter von der französischen Grenze entfernt,<br />
steht das erste Minergie-A-Einfamilienhaus im Kanton Genf. Xavier Beuchat, Doktor<br />
der Umweltwissenschaften an der «Ecole polytéchnique fédérale de Lausanne (EPFL)»,<br />
hat es in enger Zusammenarbeit mit Bauspezialisten selbst entworfen.<br />
128
BAUEN<br />
Die Atmosphäre der Schweizer Tanne geniessen.<br />
Das Gebäude ist eine Holzrahmenkonstruktion,<br />
realisiert mit Schweizer Tanne. Die Architektur<br />
ist kompakt; die technischen Installationen<br />
befinden sich auf der praktisch geschlossenen<br />
Nordseite des Hauses entlang der Strasse.<br />
Die Zimmer und Aufenthaltsräume sind nach Süden<br />
orientiert und profitieren von der passiven Sonneneinstrahlung<br />
durch die grossen Fenster. Von hier aus schweift der<br />
Blick von Bewohnern und Besuchern über das friedliche<br />
kleine Tal des Flusses «Laire». Das Haus ist hervorragend<br />
gedämmt und bietet einen ausgezeichneten Schallschutz.<br />
Als Dämmmaterial wurde mit Ausnahme des Untergeschosses<br />
ausschliesslich Holzwolle verwendet. Wie jede dichte<br />
Gebäudehülle erfordert auch diese eine automatisierte Lüftung,<br />
damit die Raumluftqualität rund um die Uhr gewährleistet<br />
ist. Installiert wurde eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung.<br />
Sie erlaubt eine konstante und kaum spürbare<br />
Erneuerung der Luft und trägt damit aktiv zu einer umfassenden<br />
Raumlufthygiene bei.<br />
SONNENENERGIE SELBST GEMACHT<br />
Grosse Bedeutung hat im Haus von Xavier Beuchat die Sonnenenergie.<br />
40 Quadratmeter am Hang installierte thermische<br />
Sonnenkollektoren produzieren bis zu 80 Prozent des<br />
Warmwassers sowie die gesamte Heizwärme. Gespeichert<br />
wird die Energie in einem unterirdischen 5 300-Liter-Wassertank.<br />
Auf dem Dach des Gebäudes befinden sich weitere<br />
80 Quadratmeter Fotovoltaikmodule. Sie produzieren jährlich<br />
14’500 Kilowattstunden Strom, der in das Stromnetz der<br />
Industriellen Betriebe Genf eingespeist wird.<br />
www.minergie.ch<br />
Holz und Minergie A gehen Hand in Hand.
KOLUMNE<br />
SO KANN DIE FOTO-<br />
VOLTAIK BILLIGER WERDEN<br />
SWISSOLAR<br />
David Stickelberger |<br />
Swissolar<br />
Die Politik fordert zu Recht, dass Fotovoltaikanlagen laufend billiger werden. Das ist ja auch die Idee<br />
hinter der Förderung durch die kostendeckende Einspeisevergütung KEV: Die Einspeisetarife für<br />
neue Anlagen werden schrittweise gesenkt, wodurch die Technologie allmählich am Markt bestehen<br />
kann. Das hat bisher hervorragend funktioniert: Seit der Einführung der KEV vor bald sieben Jahren<br />
ist Solarstrom fast 80 Prozent billiger geworden und damit in den meisten Fällen billiger als Strom<br />
aus allen anderen neuen Kraftwerken für erneuerbare Energien.<br />
David Stickelberger ist Geschäftsführer von Swissolar.<br />
Vor Kurzem legte das Departement Leuthard die<br />
geplanten KEV-Tarife für Solarstrom 2016 vor.<br />
Am 1. April und am 1. Oktober des nächsten Jahres<br />
sollen die Tarife nochmals um insgesamt sieben<br />
bis 14 Prozent gesenkt werden. Als Begründung<br />
für diesen Schritt wird unter anderem angeführt, dass im<br />
Durchschnitt 40 Prozent des erzeugten Stroms zeitgleich an<br />
Ort und Stelle verbraucht werden könnten, wodurch die Rentabilität<br />
trotz tieferer Vergütung gewährleistet sei. Swissolar<br />
sieht mit dieser massiven Absenkung den Grundsatz der<br />
Kostendeckung nicht mehr gewährleistet und lehnt sie deshalb<br />
ab. Einerseits sinken die Preise für die Komponenten<br />
nicht mehr so rasch wie in den Jahren vor 2013. Damals gab<br />
es weltweit eine massive Überproduktion von Modulen, die<br />
deshalb zu Dumpingpreisen verkauft wurden. Heute bewegen<br />
sich die Modulpreise seitwärts, teilweise sogar wieder nach<br />
oben – unter anderem wegen der Einführung von Strafzöllen<br />
für chinesische Module durch die EU. Der wichtigste Grund<br />
ist aber, dass europäische Anbieter jetzt mit neuen technologischen<br />
Innovationen wie multikristallinen, hoch effizienten<br />
Solarzellen auf dem Markt sind. Nach einigen Jahren der Krisenbewältigung<br />
ist der Turnaround der Branche jetzt sichtbar.<br />
Daneben gibt es aber auch hausgemachte Kostentreiber:<br />
Die SUVA hat ihre Vorschriften für den Bau von Solaranlagen<br />
verschärft. Unter anderem wird eine permanente Absturzsicherung<br />
verlangt, was die Anlage verteuert. Der oben<br />
erwähnte und politisch erwünschte Eigenverbrauch wiederum<br />
wird von Teilen der Elektrizitätswirtschaft mit allen Mitteln<br />
erschwert: Branchendokumente des Verbands der schweizerischen<br />
Elektrizitätsunternehmen VSE verlangen für Eigenverbrauchsanlagen<br />
im Mehrfamilienhaus und beim Einsatz von<br />
Batteriespeichern den Einbau von verschiedenen Stromzählern,<br />
deren Miete und regelmässige Ablesung die Kostenersparnis<br />
aus der Fotovoltaikanlage gleich wieder auffressen.<br />
Aber auch ohne Eigenverbrauch können die Zählerkosten<br />
massiv zu Buche schlagen: Bei einer Anlage von etwa 50 kW<br />
(ca. 350 m 2 Modulfläche) machen diese über 25 Jahre gerechnet<br />
rund einen Viertel der Gesamtkosten aus!<br />
Solche Schikanen kombiniert mit den neuen KEV-Tarifen<br />
werden vor allem bei mittelgrossen Anlagen von etwa 200 bis<br />
1 000 m 2 zur Sistierung von Projekten führen. Das sind unter<br />
anderem Anlagen auf landwirtschaftlichen Bauten, die heute<br />
rund einen Viertel des Solarstroms liefern, deren Möglichkeiten<br />
zum Eigenverbrauch jedoch beschränkt sind. Nach<br />
Schätzungen von Swissolar könnten bis zu einem Drittel der<br />
Anlagen auf der KEV-Warteliste zurückgestellt oder redimensioniert<br />
werden. Es liegt nun am Bundesamt für Energie, das<br />
Heft wieder in die Hand zu nehmen und vernünftige Netzanschlussbedingungen<br />
für Fotovoltaikanlagen zu schaffen.<br />
Die Delegation dieser Aufgabe an die Strombarone hat<br />
offensichtlich nicht funktioniert. Wenn diese unnötigen Mehrkosten<br />
wegfallen, dann gibt es wieder Handlungsspielraum<br />
für weitere KEV-Tarifsenkungen!<br />
www.swissolar.ch<br />
130
au-energie.ch<br />
14. Messe mit Kongress für<br />
Fachleute und Bauherren<br />
26. – 29. November <strong>2015</strong><br />
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Energieeffizientes Bauen und Modernisieren<br />
Erneuerbare Energien, Energie-Speicher<br />
Haustechnik, Lüftung, Trinkwasser<br />
Holzbau, Holzwerkstoffe<br />
Beraterstrasse der Kantone<br />
Informationsstrasse für Schulen,<br />
Verbände, Organisationen<br />
Rund 40 Veranstaltungen<br />
Träger<br />
Partner<br />
Unser Engagement: unsere Zukunft.
BAUEN<br />
SONNENTERRASSEN MIT<br />
INNENRAUMKOMFORT<br />
GUTES RAUMKLIMA MIT GUTER DÄMMUNG<br />
Max Bauer | Architektur: Atelier Ducret, Fribourg, Fotos: Jürg Knuchel<br />
Die Villa einer jungen Familie hoch über dem Murtensee gliedert sich in verschiedene<br />
Aussichtsplattformen, die sich nach Süden zum Alpenpanorama öffnen. Der Übergang von innen nach<br />
aussen ist fliessend, aber jeder Raum bietet Schutz, Geborgenheit und ein angenehmes Raumklima.<br />
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BAUEN<br />
Das kleine Wohnquartier befindet sich unterhalb<br />
einer Hangkante, die sich dem Nordufer des<br />
Murtensees entlangzieht und mit dem Mont<br />
Vully endet. Links und rechts der Siedlung<br />
erstrecken sich Weinberge. «Auf der Parzelle<br />
haben wir ein Gefälle von gut 17 m», erklärt Architekt Steve<br />
Ducret und macht damit klar, dass das steile Terrain für ihn<br />
ein dominierendes Thema war. Zuvor stand auf dem Grundstück<br />
ein Ferienhaus, das man als nicht erhaltenswert einstufte.<br />
Für den Neubau veranstaltete die Bauherrschaft<br />
einen Wettbewerb unter vier Architekturbüros. Steve Ducret<br />
setzte sich mit der Präsentation eines Kurzfilms durch, den<br />
er zusammen mit dem visuellen Gestalter und Videoproduzenten<br />
Janic Eberhard herstellte. «Wir vermittelten ein räumliches<br />
Gefühl», erklärt der Architekt seinen Erfolg. Es war die<br />
Stimmung und die intensive Auseinandersetzung mit dem<br />
Ort, die den Ausschlag gaben.<br />
FREIE SICHT<br />
Der Bauplatz grenzt bergseitig an die Erschliessungsstrasse.<br />
Diesen Umstand nutzte der Architekt dazu, die Zufahrt<br />
und den Carport als Portal zu inszenieren; über einer Stützmauer,<br />
die nahtlos in eine klammerartige Brüstung übergeht,<br />
schwebt eine massive Dachplatte. Sie wird lediglich<br />
in zwei diagonal gegenüberliegenden Eckbereichen durch<br />
schmale Stützen in anspruchsvoller Balance gehalten.<br />
Diese zeichenhafte monolithische Betonkonstruktion bildet<br />
den Auftakt zum tiefer liegenden Anwesen und die oberste<br />
Ebene einer Abfolge mehrerer Terrassen. Eine Treppe und<br />
eine Rampe führen der westlichen Parzellengrenze entlang<br />
hinab zum eigentlichen Gebäude und dem anschliessenden<br />
Gartengelände. Als erste Station erreicht man das Wohngeschoss.<br />
Der Haupteingang ist in die Nordwestecke des<br />
Volumens eingerückt. Links von ihm grenzt eine Bambusallee<br />
das Haus von der Stützmauer des Carports ab. Mit dem<br />
Überschreiten der Schwelle bietet sich den Eintretenden<br />
sogleich eine grandiose Aussicht, denn nicht nur die gesamte<br />
Südfront, auch die Eckbereiche des grossen Wohnund<br />
Aufenthaltraums sind geschosshoch verglast. Man fühlt<br />
sich auf einer nach Süden orientierten Aussichtsplattform.<br />
Die Wohnlandschaft ist nicht in einzelne Räume unterteilt<br />
und geht nahtlos in einen Balkon über. Grosse Glasscheiben<br />
bieten freie Sicht, lediglich drei schmale Stahlstützen<br />
direkt hinter der Fassade tragen nebst den Aussenmauern<br />
das Dach, das über den Balkon vorkragt und einen Sonnen-<br />
und Witterungsschutz bildet. Alle Fenster lassen sich<br />
zur Seite schieben, sodass man die Eckbereiche vollständig<br />
öffnen kann. Nach Westen, zum Terrassensitzplatz beim<br />
Haupteingang, dosieren schiebbare Holzelemente die Intensität<br />
der Sonnenlichteinstrahlung.<br />
Das Terrassendeck hoch über dem Murtensee. Schiebbare Holzelemente<br />
dosieren die Intensität des Sonnenlichts zum Esszimmer.<br />
Unter diesem «Piano Nobile» befinden sich die privaten<br />
Räume der Familie. Vier Zimmer reihen sich entlang eines<br />
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BAUEN<br />
Auch die Wände des Badezimmers wurden mit Multiporplatten<br />
gedämmt, die den Feuchtehaushalt regulieren.<br />
Die Fenster lassen sich zur Seite schieben.<br />
Der Blick ist frei auf die Panoramalandschaft.<br />
Korridors, der über eine einläufige Innentreppe mit dem Entree<br />
im Hauptgeschoss verbunden ist. Sie haben aber auch<br />
einen direkten Zugang zur Gartenterrasse mit einem Pool.<br />
Auch auf dieser Ebene des Hauses reduzierte der Architekt<br />
die Lastabtragung im Fassadenbereich auf wenige Punkte,<br />
die restlichen inneren Raumgrenzen sind nichttragend. «So<br />
kann die Bauherrschaft bei Bedarf den Grundriss immer wieder<br />
ändern», erklärt Architekt Steve Ducret die Massnahme.<br />
INNENDÄMMUNG REGULIERT FEUCHTIGKEIT<br />
Die Konstruktion des Hauses ist klar und konsequent. Es<br />
handelt sich um einen schnörkellosen Massivbau in Sichtbeton.<br />
Die Grundrisse weichen ab vom rechten Winkel; sie<br />
folgen den Parzellengrenzen, und das vorkragende Dach<br />
und der Balkon reagieren auf den Verlauf der Sonnenlichteinstrahlung<br />
mit einem Knick. Dieser kann auch als Bug<br />
gelesen werden und spielt auf die Verwandtschaft des Hauses<br />
mit einer Yacht an. Das Hauptgeschoss kragt allseitig<br />
leicht vor und wirkt deshalb als eigenständiger Pavillon über<br />
seinem sockelartigen Unterbau. Der Architekt setzte bei der<br />
Entwicklung der Gebäudehülle auf eine Lösung mit innen<br />
liegender Wärmedämmung. Es ergibt sich ein Bild von massiven<br />
tragenden Wänden aus Stahlbeton, bei dem nichts<br />
vorgeblendet ist. «Wir haben die statischen Möglichkeiten<br />
der Konstruktion vollständig ausgereizt», kommentiert<br />
Ducret sein Konzept der freien Aussicht und der reduzierten<br />
Tragelemente. Diese Strategie bedingt, dass die bauphysikalische<br />
Lösung in jedem Detail mit dem angestrebten<br />
architektonischen Ziel übereinstimmt. Das Multipor-Innendämmsystem<br />
WI spielte in diesem Zusammenhang eine<br />
wichtige Rolle. «Kein anderes System hätte uns diese<br />
Lösung zu vergleichbaren Kosten erlaubt», sagt Ducret. Die<br />
diffusionsoffenen und kapillaraktiven Multiporplatten wurden<br />
mit einer Stärke bis 24 cm auf Betonböden und -wände<br />
geklebt, im Falle des Zimmers unter der Sitzterrasse auch<br />
an die Raumdecke. Diese Lösung liess sich bei allen<br />
beheizten Innenräumen anwenden, auch bei den Nasszellen<br />
im Untergeschoss, die direkt ans Erdreich grenzen. Im<br />
Decken- und Wandbereich wurden die Platten mit einem<br />
Netz versehen und verputzt, bei den Böden, die mit Parkett,<br />
Keramikplatten, teilweise auch mit einem fugenlosen<br />
Belag versehen wurden, liegt Multipor unter konventionellen<br />
Aufbauten und trägt auch dort zum guten Klima bei. Das<br />
Material eignet sich auch für aussen liegende Dämmungen.<br />
www.xella.ch<br />
Das Hauptgeschoss schwebt über einem Sockelbau, in dem sich die Zimmer der Familie befinden.
Zentralschweizer Messe<br />
für Bauen, Wohnen und Garten<br />
Quelle: marty häuser ©<br />
1.– 4.10.15 Allmend Luzern<br />
Do–So 10 – 18 Uhr<br />
www.bauen-wohnen.ch
Vorschau #13<br />
4.<br />
3.<br />
5.<br />
FEUER UND FLAMME<br />
Gerade in der kalten Jahreszeit wollen wir uns am wohligen Feuer im Wohnraum erwärmen. Die Atmosphäre ist unvergleichlich.<br />
Offene Flammen lösen bei uns unterschiedliche Emotionen aus: Behaglichkeit, Lebendigkeit und das Gefühl, an diesem Ort geborgen<br />
zu sein. Ein flackerndes Feuer belebt unsere Wohnwelten. Wir stellen die neuesten technologischen Lösungen vor und vermitteln<br />
Ihnen die Atmosphäre, verbunden mit beispielhaften Designs.<br />
AUF HOHEM NIVEAU<br />
Küchenspezialisten aus der Schweiz können mit hochwertigen Technologien überzeugen und mit Design Atmosphäre entfalten.<br />
Die neuen Wohnküchen haben jenseits von funktionalen Anforderungen weitere Herausforderungen zu meistern. Ergonomie, eine hohe<br />
Performance und das individuelle Kocherlebnis sind weitere Stichworte. Eine Küche muss auch viel aushalten. An den Arbeitsplatten<br />
lässt sich dies belegen. Heisse Töpfe, spritzendes Wasser und scharfe Küchenmesser setzen ihr zu.<br />
3.<br />
GUT AUSSEHEN UND PROFESSIONELL FUNKTIONIEREN<br />
Das exklusive Design und die innovative Ausstattung von modernen Haushaltsgeräten bieten nicht nur besonderen optischen Genuss,<br />
sondern auch maximale Freiheit bei allem, was die Wohnkultur mit sich bringt. In der nächsten Ausgabe stellen wir ausgewählte<br />
Exponate und ihr Wohn- und Arbeitsumfeld vor. Inzwischen ist das Thema intelligentes Wohnen auch dort angekommen. Das ist ein<br />
zusätzlicher Ansporn von Anbietern, ihren Kunden hier neuste und gleichzeitig einfach zu bedienende Geräte in die Hand zu geben.<br />
4.<br />
ENERGIEEFFIZIENTES SANIEREN<br />
Sanieren setzt eine gesamtheitliche Betrachtungsweise von Gebäudehülle, Haustechnik und erneuerbaren Energien als<br />
Gesamtsystem voraus. Gebäude nach diesem Grundsatz geplant, weisen eine höhere Nachhaltigkeit auf, da sie auch über die<br />
Gebäudehülle hinaus, rein in das Quartier strahlen. Dabei ist die Schweiz beim Thema Neubau schon ein gutes Stück vorangekommen.<br />
Bei der Sanierung gibt es aber noch viel Luft nach oben. Wir stellen unterschiedliche Materialien und Vorgehensweisen vor.<br />
5.<br />
ENERGIEWENDE IN DER PRAXIS<br />
Der Atomausstieg ist beschlossen, die Energiewende steht vor der Tür. Inzwischen unterschreiben viele Akteure aus der Politik<br />
und Baubranche solch einen Satz. Nur gibt es weiterhin sehr viele Wege und unterschiedliche strategische Ansätze, hier<br />
weiterzukommen. Zudem haben wir einige Hausaufgaben zu meistern. Beispielsweise bei der Umsetzung von dezentralen Netzen.<br />
Wir geben in der nächsten Ausgabe einen Überblick.<br />
Publisher Francesco J. Ciringione | Owner Prestige Media International AG, prestigemedia.ch | Publishing Director Boris Jaeggi / b.jaeggi@prestigemedia.ch<br />
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Zürich-Oerlikon<br />
18. bis 22. November <strong>2015</strong><br />
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