Mit Lust & Laune - Osnabrücker Land
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Das Artland<br />
Es ist wahrlich keine Kunst, das Artland<br />
im <strong>Osnabrücker</strong> Nordkreis wunderschön zu<br />
finden. Dabei hat der Name „Art-<strong>Land</strong>“, der<br />
erstmals im Jahr 1309 auftauchte, rein gar<br />
nichts mit dem Wort „Art“ für Kunst zu tun.<br />
An der genauen Herkunft des Namens<br />
arbeiten sich die Etymologen seit Genera -<br />
tionen ab, die heißesten Spuren weisen auf<br />
das lateinische „arare“ für „Ackerland“ und<br />
das plattdeutsche „Aortland“ hin, waren der<br />
Ortstein oder der Raseneisenstein als feste<br />
Bodenschicht hier doch vorhanden. Wie<br />
dem auch sei, dieses Artland hat auf jeden<br />
Fall eine Menge zu bieten. Allen voran die<br />
beeindruckende Bauernhofkultur, die seit<br />
Jahrhunderten die <strong>Land</strong>schaft prägt und<br />
sogar fast einmal Weltkulturerbe geworden<br />
wäre. Gewaltige Höfe, die wie kleine Burgen<br />
aussehen, stehen meist an den Enden<br />
prächtiger Alleen und werden umrahmt von<br />
uralten Eichen. Die meisten Freilichtmuseen<br />
in Deutschland wären schon froh über nur<br />
einen dieser Höfe, hier im Artland stehen<br />
mehr als 100 Höfe – und alle sogar unter<br />
Denkmalschutz.<br />
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Die Artland Brauerei<br />
Stadtmuseum<br />
Quakenbrück<br />
Markt 7<br />
49610 Quakenbrück<br />
Fon: 05431 6777<br />
Beratung bei Fragen<br />
des Denkmalschutzes<br />
<strong>Land</strong>kreis Osnabrück<br />
Verwaltung – Denkmal -<br />
pflege<br />
Elisabeth Sieve<br />
Am Schölerberg 1<br />
49082 Osnabrück<br />
Fon: 0541 501-4077<br />
Das Geheimnis des bäuerlichen Wohlstandes<br />
erinnert ein ganz bisschen an Ägypten<br />
und den Nil, nur war es hier das Flüss -<br />
chen Hase, das Jahr für Jahr das Artland<br />
mit sehr fruchtbarem Boden aus dem Wiehengebirge<br />
überschwemmt hat. Die Folge<br />
war ein erstklassiger Ackerboden, auf dem<br />
besonders der Weizen prächtig gedieh und<br />
der die Gegend zur Kornkammer und damit<br />
zum wohlhabendsten Teil des Hochstifts<br />
Osnabrück werden ließ. Genau dieser<br />
Reich tum spiegelt sich in den stolzen Höfen<br />
und der reichen Artländer Möbelkultur<br />
wider, deren Produkte nicht nur auf den<br />
Höfen selbst zu finden sind, sondern die<br />
auch im Kreismuseum Bersenbrück, im<br />
Stadtmuseum Quakenbrück und im<br />
Museumsdorf Cloppenburg zu sehen sind.<br />
Die reich verzierten Möbel wurden in der<br />
Regel mit dem „Artländer Drachen“ (Drude -<br />
männeken) als Gütesiegel versehen. Dieser<br />
Drachen findet sich auch in der Vermarktung<br />
regionaler Produkte wieder und ziert<br />
zum Beispiel die Flaschen der Artländer<br />
Brauerei.<br />
Die Burgmanns- und später auch Hansestadt<br />
Quakenbrück wurde 1235 erstmals<br />
erwähnt und ist heute auch der Verwaltungssitz<br />
der Samtgemeinde Artland, zu der<br />
noch die Gemeinden Badbergen, Nortrup<br />
und Menslage gehören. Die auf den Burgmannshöfen<br />
lebenden Burgmannen ver -<br />
teidigten dabei die ehemalige bischöfliche<br />
<strong>Land</strong>esburg. In einem mehr als 200 Jahre<br />
alten Handelshaus am Marktplatz zeigt das<br />
Stadtmuseum Quakenbrück alles Sehensund<br />
Wissenswerte zu Handel, Handwerk<br />
und Stadtgeschichte, außerdem werden die<br />
Themen felder Kirchen- und Schulgeschichte,<br />
Spiel und Kind sowie eine historische<br />
Apotheke angeboten.<br />
Weitere wahrlich wohlschmeckende<br />
Botschafter des Artlandes werden unter den<br />
Namen „Artländer NOX“ und „Artländer<br />
Pilsener“ vermarktet. Dahinter verbergen sich<br />
eine dunkle und eine helle Biersorte, die<br />
in der privat geführten Artland-Brauerei in<br />
Nortrup gebraut werden. Braumeister Elmar<br />
Wiemers hat diese kleine, aber feine Brauerei<br />
auf dem mehr als 800 Jahre alten Bauernhof<br />
seines Schwieger vaters eingerichtet