2014_Kirschner - Berlin_Zeitzeugenprotokoll Scholz 2014
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Außerdem wurde mir mitgeteilt, dass der Unterausschuss "Feuerwehrangelegenheiten"<br />
in der Innenministerkonferenz über die Ausgabe von<br />
Funkgeräten für den BOS-Bereich an Einrichtungen der DDR seine<br />
Entscheidung treffen werde.<br />
Für die Zeit von 11.00 bis 12.30 Uhr war ich zu einem Gedankenaustausch bei<br />
einer Tasse Kaffee mit den Sicherheitsoffizieren der westlichen Schutzmächte,<br />
Mr.Collins (US), Mr.West (GB) und M Bianci (F) ins Büro der Securité ins<br />
Quartier Napoleon eingeladen worden.<br />
Man war interessiert, vom Landesbranddirektor persönlich über den Stand der<br />
Zusammenarbeit der Feuerwehren in beiden Teilen von <strong>Berlin</strong> Informationen<br />
zu erhalten. Während dieses in freundschaftlicher Atmosphäre stattgefundenen<br />
Treffens fragte mich u. a. der britische Gesprächspartner nach meinen Vorstellungen<br />
zur Übernahme der Feuerwehr im Ostteil der Stadt durch die <strong>Berlin</strong>er Feuerwehr.<br />
Meine Antwort erstreckte sich auf den Hinweis, dass es noch mehrere Jahre des<br />
Nebeneinanders in unserem Land und in <strong>Berlin</strong> geben werde und ich während meiner<br />
mir verbleibenden Amtszeit nicht mit einer Vereinigung rechnen könnte. Mr. W. war<br />
anderer Meinung und äußerte, dass für mich durchaus die Wahrscheinlichkeit<br />
bestünde, noch in dem laufenden Jahr Landesbranddirektor von Gesamt-<strong>Berlin</strong><br />
zu werden.<br />
Ich fasste diese Äußerung als persönliche Vermutung meines Gesprächspartners auf..<br />
Wie sehr Mr. West mit seiner Äußerung recht hatte, sollte sich im Herbst<br />
desselben Jahres zeigen.<br />
Sonntag, den 4. März<br />
Gegen 19.30 Uhr wurde ich über die Funkverbindung "Toni-Friedrich" der Fw-LtS<br />
gebeten, Generalmajor Pohl in seiner Wohnung in Ost-<strong>Berlin</strong> anzurufen, da ein<br />
Telefongespräch von Ost-<strong>Berlin</strong> in den Westen nicht zustande gekommen war. Bei<br />
meinem Rückruf bat mich Herr Pohl um telefonische Vermittlung eines<br />
Besuchstermins für den 13.3.1990 an Präsident Struve. Als Treffpunkt wurde<br />
Schwerin von P. vorgeschlagen. Diese Vermittlerrolle übernahm ich gern und konnte<br />
Generalmajor Pohl bereits um 20.30 Uhr das Einverständnis des Präsidenten für<br />
diesen Termin wieder telefonisch überbringen. Bei diesem Telefonat erging von der<br />
Familie Pohl eine Einladung an mich und meine Familie zu einem privaten Treffen in<br />
der Ostberliner City für den 17.3.1990 um 15.00 Uhr.<br />
Dienstag, den 6. März<br />
BR Ritterbusch berichtete über sein Zusammentreffen mit den beiden Referenten<br />
für Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr Bln-O und der Hauptabteilung<br />
Feuerwehr beim Ministerium des Inneren der DDR. Bei diesem Kontaktgespräch<br />
wurde auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ein Zusammenarbeiten über die<br />
noch bestehende Grenze hinweg verabredet.<br />
Bei der Aufsichtsbehörde (SenInnIII) war für 14.00 Uhr ein Vorgespräch für die<br />
nächste Sitzung der Agr. 8 im Reg.-Ausschuss verabredet. Während dieses<br />
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