2014_Kirschner - Berlin_Zeitzeugenprotokoll Scholz 2014
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eim Leiter der Brandschutzdirektion BOR Hopp, der Abschnittsleiter in Spandau<br />
war. Von östlicher Seite kam BOR Orlik in den DirStab beim LBD.<br />
Mittwoch, den 9. Mai<br />
Anlässlich eines vom Journalisten-Verband im Hotel Kempinski gegebenen<br />
Spargelessens erfuhren die Teilnehmer, zu denen ich auch zählen durfte, aus der<br />
Rede des damaligen Regierenden Bürgermeisters Momper, die er im Beisein des<br />
Oberbürgermeisters aus Ost-<strong>Berlin</strong> hielt, daß man zwar die Wiedervereinigung<br />
von <strong>Berlin</strong> wolle, aber nicht bereit sei, sie vor dem Zusammenschluss der beiden<br />
Deutschen Staaten zu vollziehen. Dazwischen sollte die Zusammenarbeit in<br />
<strong>Berlin</strong> als Einheit auf der Ebene einer Verwaltungsunion ermöglicht werden.<br />
Donnerstag, den 10. Mai<br />
An diesem Tage hatte ich die Sicherheitsoffiziere der drei Schutzmächte zu einem<br />
Essen in die Villa Wannsee eingeladen. Im Anschluss daran machten wir zusammen<br />
eine Rundfahrt mit dem Löschboot Wannsee über den Kleinen Wannsee, zum<br />
Griebnitzsee und den Teltow-Kanal zur Glienicker Brücke und zurück über die<br />
Havel und den Großen Wannsee. Eine Fahrt, wie sie vor der Maueröffnung für<br />
uns alle an Bord nicht möglich gewesen war.<br />
Am späten Nachmittag führte ich in meinem Büro ein Gespräch über die Zukunft<br />
des Rettungsamtes Bln-O mit deren stellvertretendem Leiter, Herrn Dr.<br />
Beeking. Daran nahm RD Schniedermann teil.<br />
Freitag, den 11. Mai<br />
Am Vormittag besuchte der Leiter der Feuerwehr Potsdam, BR Hülsebeck, mit<br />
weiteren Mitarbeitern die Abteilung III (Fahrzeug- und Gerätetechnik) der <strong>Berlin</strong>er<br />
Feuerwehr. In diesem Gespräch, an dem ich zeitweilig teilnahm, erfolgte eine<br />
Absprache über die künftige Zusammenarbeit unserer beiden Wehren bei<br />
Einsätzen und Übungen. Dabei wurde von uns auf eine gezielte Anforderung von<br />
Sonderfahrzeugen durch die FwLtS Potsdam wert gelegt.<br />
Sonnabend, den 12. Mai<br />
In der Zeit von 14.00-22.00 Uhr weilte auf meine Einladung hin die Familie Pohl<br />
in <strong>Berlin</strong>-West. Herrn Pohl und Gattin, die von ihrer Tochter begleitet wurden, holte<br />
ich mit meinem Privat-PKW am Lehrter Bahnhof ab. Nach einem Kaffeetrinken im<br />
I-Punkt machten wir eine kleine Stadtrundfahrt durch den Westteil der Stadt, bei der<br />
ich die Gäste in den Schloßpark Charlottenburg, zum Flughafen Tegel und an den<br />
Tegeler See führte. Das Abendessen nahmen wir bei uns zu Hause in Tegelort ein.<br />
Während des Zusammenseins äußerte sich Herr Pohl auch zu seiner derzeitigen<br />
dienstlichen Position. Danach hatte ihm gegenüber der damalige Minister für<br />
Innere Angelegenheiten der DDR, Diestel, geäußert, dass die Arbeitsgruppe für<br />
Brand-und Katastrophenschutz im MfIA nach Reduzierung des Personals mit<br />
den dann noch verbleibenden Beschäftigten in der vorhandenen Form bestehen<br />
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