2014_Kirschner - Berlin_Zeitzeugenprotokoll Scholz 2014

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Staaken. Dieser am westlichen Stadtrand von Berlin gelegene Ortsteil sollte im Zuge der Wiedervereinigung wieder an Berlin zurückfallen und künftig, wie vor der Spaltung, dem Bezirk Spandau angehören. Damit mußten auch die beiden FF an einem Standort im Westteil der Stadt im bisherigen Ost-Staaken vereint werden. Das sollte zur Auflösung des Standortes in West-Staaken führen. Mittwoch, den 5. September Am Vormittag erfolgte beim Chefarzt Dr. Wolf, der zum Teilnehmerkreis der inoffiziellen Gesprächsrunde "Rettungsdienst" zählte, im Krankenhaus Am Friedrichshain mit den Herren Dr. Kensicki und Dr. Krausch sowie von der Feuerwehr mit Frau Gandert, BOR Dr. Strauß und mir eine Aussprache über die Zukunft der Rettungsamtes Berlin. Dabei herrschte nun Übereinstimmung in der Ansicht, daß das Rettungsamt als Ganzes seinen Platz bei der Feuerwehr finden und dort in einer "Weißen Säule" Rettungsdienst aufgehen sollte. Donnerstag, den 6. September In Vorbereitung zum bevorstehenden Vortrag beim Senator Pätzold über die Zusammenführung der Feuerwehren in Berlin erfolgte im Beisein von RD Pischon und BD Köhler, beide von SenInn III D3, sowie LtdBD Dr. Schubert, BOR Dr. Strauß und BOR Broemme die Festlegung der Zielrichtung für die Zusammenführung der Feuerwehren in Berlin. Wir beabsichtigten nach dem 3.10.1990 für Gesamt-Berlin sechs Abschnitte jeweils für den Einsatz und den vorbeugenden Brandschutz einzurichten. Die Leitung sämtlicher Abschnitte sollte erfahrenen Feuerwehr-Beamten aus dem Westteil der Stadt vorbehalten bleiben. Montag, den 10. September Nach einem weiteren Gespräch mit OBD a.D. Seegerer, BOR Schäfer und mir in der Feuerwache Mitte besichtigten wir die Feuerwache Weißensee, das BTZ in Berlin- Buchholz und die Ausbildungsstätte in Berlin-Buch. Donnerstag, den 13. September Es erfolgte zwischen RD Pischon, Herrn Vorpahl, BOR Broemme, einem Vertreter der Abt. AV und mir eine weitere Absprache für den am folgenden Tag angesetzten Vortrag beim Senator. Desweiteren führte ich am selben Tag mit Chefinspekteur Pohl und Herrn Seegerer ein Gespräch über personelle Probleme bezogen auf die künftige Unterbringung von Personal aus dem Feuerwehrbereich des MfIA bei der Berliner Feuerwehr. Freitag, den 14. September In der Zeit von 10.00-12.15 Uhr fand das Gespräch bei Senator Pätzold statt. Daran nahmen LtdSR Bode, RD Pischon, BOR Broemme und ich teil. Nach dem Vortrag unserer Vorstellungen zur Zusammenführung der Feuerwehren erfolgte von 46
Seiten des Senators hinsichtlich der Abschnittsbildung keine Entscheidung, sondern die Empfehlung, in Angleichung zu den geplanten fünf Direktionen der Polizei ebenfalls nur fünf Abschnitte zu bilden. Hinsichtlich der Übernahme des Personals der BSD Bln-O und dessen Verwendung in der künftigen Berliner Feuerwehr wurde von mir von Anfang an folgender Standpunkt vertreten: Zur Sicherstellung des Brandlösch- und Rettungsdienstes in ganz Berlin benötigte ich das gesamte Personal mit der entsprechenden Führungsstruktur. Aus personellen und einsatztaktischen Gründen wäre es nicht möglich, die Feuerwehr in Ost-Berlin, die in ihrer Größenordnung mit der BF München vergleichbar war, nur noch mit Personal aus dem Westteil der Stadt zu betreiben. Eine Vermischung von Personal aus beiden Teilen der Stadt war der einzig mögliche Weg, um kein Risiko für die Sicherheit der Stadt einzugehen. Der Senator entschied: Das bei der BSD vorhandene Personal sollte zunächst komplett überführt werden. Dann erst sei mit der Überprüfung zu beginnen. Die beabsichtigte Beschaffung von 1000 neuen Helmen des Typs DRAEGER wurde begrüßt. Die Ausgabe der neuen Helme sollte zu 2/3 an West- und zu 1/3 an Ost-Personal erfolgen. Die Ost-Dienstkleidung sollte zunächst beibehalten und ab 3.10.90 mit unserem Hoheitsabzeichen versehen werden. Vom Senator wurde erklärt, dass ab dem 3.10.1990 der Landesbranddirektor das Sagen über die Feuerwehr in Gesamt-Berlin hätte. Mit diesem Gesprächergebnis konnten wir zunächst zufrieden sein. In einer a.o. Sitzung mit den Abteilungsleitern am Nachmittag des Tages wurden die Sofortmaßnahmen für die Zusammenführung festgelegt. Dienstag, den 18. September Prof. Dr. Hochrein, Chefarzt am Rudolf-Virchow-Krankenhaús und Mitbegründer des ersten NAW in Berlin-West, hatte uns zu einem Gespräch geladen. In Anbetracht der Diskussion, die stadtweit unter den Politikern und Interessengruppen über die künftige Angliederung des Rettungsdienstes in Berlin entfacht worden war, bekundete er, daß seine Kollegen von den NAW-Stützpunkten im Westteil der Stadt und er persönlich voll hinter dem weltweit anerkannten Notfall-Rettungssystem, wie es durch die Berliner Feuerwehr praktiziert wurde, ständen. Donnerstag, den 20. September Bei einem Besuch der Herren Meier, Institutsleiter, und Steinbach vom Forschungsinstitut der Feuerwehren in Heyrothsberge bei Magdeburg kamen wir überein, dass es für den deutschen Brandschutz wünschenswert wäre, für Forschung und Lehre dieses Institut auch nach der Wiedervereinigung weiterzubetreiben. Ich versprach ihnen, mich für diese Idee einzusetzen. Ich wußte, daß auch der Vorsitzende der AGBF, LtdBD Bräunig (BF Hannover), diesen 47
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