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Boreout 11<br />

In einem Betrieb kann zudem auch gleichzeitig Über- und<br />

Unterforderung vorkommen, wodurch eine Art von Wechselwirkung<br />

entsteht: Während die einen zu viel Arbeit auf sich<br />

nehmen und zu wenig an ihre Kollegen weiterdelegieren, nehmen<br />

sie damit ebendiesen anderen die Arbeit weg. Wenn die Arbeitslasten<br />

so ungleich verteilt sind, besteht also die Gefahr von sich<br />

gegenseitig verstärkenden Burnouts und Boreouts im gleichen<br />

Büro – ein Teufelskreis entsteht.<br />

Lösungsstrategien: Eigenverantwortung ist gefragt<br />

Um diesem nur schwer erträglichen Zustand des «Ausgelangweilt-Seins»<br />

ein Ende setzen zu können, muss den Betroffenen<br />

ihr Befinden sowie die Ursache dafür zuerst einmal bewusst<br />

werden. Ist die Erkenntnis, an einem Boreout zu leiden da, gibt<br />

es zwei Wege, um eine Lösung für die Situation zu finden:<br />

Entweder wird der oder die Vorgesetzte direkt auf das Problem<br />

angesprochen, kombiniert mit der Bitte nach mehr und vor allem<br />

den eigentlich vorhandenen Qualifikationen entsprechenden<br />

Arbeiten – oder die betroffene Person sucht sich eine neue Stelle<br />

in einem anderen Betrieb, bei der sie besser beschäftigt ist, sich<br />

mehr einbringen kann und sich vor allem nicht mehr langweilt.<br />

Beide Optionen sind natürlich mit einem gewissen Risiko verbunden<br />

und verlangen neben einer Portion Mut und Optimismus<br />

auch Eigenverantwortung sowie den Willen, an der Situation<br />

etwas ändern zu wollen und zu können. Ein Neuanfang ist zwar<br />

immer ein Wagnis, bildet aber gleichzeitig die einzige Möglichkeit<br />

zur Besserung.<br />

Selbsttest: Leidest Du an einem Boreout?<br />

Beantworte die nachfolgenden Fragen mit einem «Ja», falls das für Dich mehrmals pro Monat zutrifft. Falls Du mehr als viermal mit<br />

Ja geantwortet hast, dann bist Du Boreout-gefährdet oder leidest möglicherweise schon darunter.<br />

1. Erledigst Du private Dinge während der Arbeit?<br />

2. Fühlst Du Dich unterfordert oder gelangweilt?<br />

3. Tust Du ab und zu so, als ob Du arbeiten würdest – tatsächlich hast Du aber nichts zu tun?<br />

4. Bist Du am Abend müde und erschöpft, obwohl Du überhaupt keinen Stress hattest?<br />

5. Bist Du mit deiner Arbeit eher unglücklich?<br />

6. Vermisst Du den Sinn in Deiner Arbeit, die tiefere Bedeutung?<br />

7. Könntest Du deine Arbeit eigentlich schneller erledigen, als Du dies tust?<br />

8. Würdest Du gerne etwas anderes arbeiten, scheust Dich aber vor dem Wechsel, weil Du dabei zu wenig verdienst?<br />

9. Verschickst Du während der Arbeit private E-Mails an Kollegen?<br />

10. Interessiert Dich deine Arbeit nicht oder wenig?<br />

(Nach Rothlin, Philippe und Werder, Peter R.: Unterfordert. Diagnose Boreout – wenn Langeweile krank macht. München<br />

2007/14, S. 17.)

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