JOBJOURNAL
Jobjournal_H15
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8 Boreout<br />
©<br />
iStockphoto<br />
Anstrengende Langeweile:<br />
Die Diagnose «Boreout»<br />
Text: Sandro Kanits<br />
Nicht nur die Überanstrengung,<br />
sondern auch die Unterforderung<br />
und chronisches Nichtstun am<br />
Arbeitsplatz können negative<br />
Folgen für die Gesundheit und<br />
das Wohlbefinden der Arbeitnehmenden<br />
haben.<br />
Sich während der Arbeitszeit langweilen und kurz auf das Smartphone<br />
schauen, im Internet nach einem schönen Ferienziel<br />
suchen, um etwas Zeit zu vertreiben oder auch nur heimlich einen<br />
Moment aus dem Bürofenster schauen und nichts tun – das hat<br />
wohl jeder schon einmal getan. Danach arbeiten die meisten aber<br />
wieder weiter, wenden sich neuen Arbeitsaufträgen zu. Wenn<br />
sich aber jemand am Arbeitsplatz so stark langweilt, dass er oder<br />
sie regelmässig den Grossteil der Arbeitszeit damit verbringt,<br />
private Dinge zu erledigen und dabei nur vorgibt, tatsächlich zu<br />
arbeiten, dann leidet die betroffene Person möglicherweise an<br />
einem Boreout. «Ist ein Arbeitnehmer unterfordert, desinteressiert<br />
und unendlich gelangweilt und versucht trotzdem – paradoxerweise<br />
– diesen Zustand aktiv zu erhalten, dann leidet er<br />
eindeutig am Boreout», schreiben Peter Werder und Philippe<br />
Rothlin, Entdecker des Phänomens, in ihrem Buch (siehe Kasten