23.09.2020 Aufrufe

OM_07_08_2020_ePaper

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Oberneuland<br />

LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />

Ländlich<br />

leben<br />

in Bremen<br />

Über 20 Seiten<br />

Grillspaß!<br />

OBERNEULANDER STÖRCHE<br />

Jetzt sind es drei!<br />

FARBE IM GARTEN<br />

16 Schritte zur bunten Hecke<br />

REHKITZSUCHE<br />

Schutzmaßnahme in Oberneuland<br />

REGIONALES<br />

MAGAZIN<br />

Juli/August · Nr. <strong>07</strong>/<strong>08</strong>|<strong>2020</strong> · 23. Jahrgang · € 2,50<br />

Sommerzeit<br />

Tipps & Tricks für den schönen Garten


EDITORIAL<br />

Sommerzeit in Oberneuland<br />

Liebe Leser,<br />

es ist Sommer, das üppige Grün und die<br />

reiche Blumen- und Pflanzenpracht sind<br />

kaum zu beschreiben – man muss sie<br />

erleben. So z.B. am Hollerdeich, wo bald<br />

wieder das Oberneulander Blumenfeld<br />

der Familie Drewes zu bewundern ist.<br />

Immobilienverkauf?<br />

Dafür hab ich<br />

jemanden!<br />

Von Margrit Groll<br />

Redakteurin OBERNEULAND MAGAZIN<br />

Für das Tierwohl haben wir eine tolle<br />

Aktion begleitet: Lesen Sie in dieser<br />

Ausgabe, wie ehrenamtliche Helfer auf<br />

Rehkitzsuche in den Oberneulander<br />

Wiesen gewesen sind, um das junge<br />

Wildtier zu schützen.<br />

„In den Gärten zieht sie alle Blicke auf<br />

sich und lässt trotzdem keine durch.“<br />

Die Glanzmispel als beliebter Zierstrauch für immergrüne Hecken bringt mit<br />

ihren frischen Austrieben ein lebendiges Rot in den Garten. Der Profi zeigt<br />

Ihnen, wie Sie eine Hecke pflanzen und hat auch noch weitere Gartentipps für<br />

den Sommer bereit.<br />

Balkon, Terrasse und Garten werden besonders jetzt als zusätzliches<br />

Wohnzimmer genutzt. So plant man den Urlaub im Garten – eventuell mit<br />

neuen Gartenmöbeln oder einem Grill für die Küche draußen.<br />

Wir haben die Grill-Profis nach ihren Empfehlungen gefragt und gleichzeitig<br />

viele abwechslungsreiche und leckere Rezept-Ideen rund um den Grill für Sie<br />

in dieser Ausgabe. Viel Freude beim Ausprobieren!<br />

Und auch sportlich hat sich in Oberneuland etwas Besonderes getan.<br />

Der FC Oberneuland ist Doppelmeister geworden und spielt ab kommender<br />

Saison in der Königsklasse der Amateure. Wir waren bei der Übergabe der<br />

Meisterschalen dabei.<br />

„Erlebe Deine Region“ ist das Ferienziel in diesem Sommer. Mit unseren<br />

Ausflugs-Tipps gibt es so manches Neues zu entdecken.<br />

Außerdem finden Sie noch viele weitere interessante Themen in diesem Heft.<br />

Genießen Sie also den Sommer und auf jeden Fall Ihren Lieblingsplatz zu Hause.<br />

Sei ein Teil des „Lebensgefühls Oberneuland!“<br />

Wir freuen uns auf Ihre Lesermeinung.<br />

Senden Sie uns gerne eine E-Mail an:<br />

magazin@oberneuland.info<br />

Verkauf<br />

Vermietung<br />

Bewertung<br />

Kompetent. Effektiv. Gut.<br />

Haus & Grund Bremen GmbH<br />

Am Dobben 1<br />

28203 Bremen<br />

0421 - 3 68 04-0<br />

www.hug-bremen.de<br />

OBERNEULAND 3


INHALT<br />

18 Rehkitz-Suche<br />

Schutzmaßnahme in den Oberneulander Wiesen<br />

Rauf auf den Grill!<br />

38 Leckere und abwechslungsreiche Grill-Rezepte<br />

Farbe im Garten<br />

58 In 16 Schritten zur roten Sichtschutzhecke<br />

LANDLEBEN<br />

14 Oberneulander Störche<br />

Jetzt sind es drei!<br />

18 Rehkitz-Suche<br />

Schutzmaßnahme in den Oberneulander Wiesen<br />

26 Lifestyle am Feuer<br />

Grillen ist ein großes Gemeinschaftserlebnis<br />

36 Grillen – Eine Frage der Planung<br />

Interview mit Leon Bülow<br />

38 Rauf auf den Grill!<br />

Leckere und abwechslungsreiche Grillrezepte<br />

52 Oberneulander Gewürzikon<br />

Kalbsleber mit Oregano “Berliner Art”<br />

54 Fit durch den Sommer<br />

Sommerzeit ist Gartenzeit<br />

58 Farbe im Garten<br />

In 16 Schritten zur roten Sichtschutzhecke<br />

62 Erstaunliche Anpassungen der Spechte<br />

Gewinner der Dürresommer<br />

64 Buddeln ist sein Lebenszweck<br />

Das Wildtier des Jahres: Der Maulwurf<br />

REGIONAL<br />

68 Reitanlage Felderhoff in Oberneuland<br />

Sie lieben, was sie tun!<br />

72 Doppelter Aufstieg in die Königsklasse<br />

Zwei Titel für den FC Oberneuland<br />

74 “Fünfzügigkeit war nie eine Option...”<br />

Oberschule Rockwinkel<br />

78 Oberneuland gestern & heute<br />

Klein Astoria<br />

80 Das grüne Klassenzimmer wird ausgebaut<br />

Hans-Wendt-Stiftung<br />

82 „Raus in die Natur!”<br />

Aktionstage für Kinder<br />

84 „Bürgerschaft heißt, für die Bürger da sein“<br />

Frank Imhoff in Borgfeld<br />

86 Glasfaser für Timmersloh<br />

Schnelles Internet<br />

MENSCHEN<br />

76 Thomas Rosema<br />

Archivar der Oberneuland Sammlung<br />

90 Was macht eigentlich...<br />

Biggi Rist<br />

4 OBERNEULAND


Doppelter Aufstieg in die Königsklasse<br />

72 Gleich zwei Titel für den FC Oberneuland<br />

Reitanlage Felderhoff<br />

68 in Oberneuland<br />

Stühle<br />

98 Trends & Klassiker<br />

WOHNEN<br />

98 Bequem, lässig und immer wieder klassisch<br />

Stühle – Die schönsten und spannendsten Neuheiten<br />

104 Einfach durchatmen<br />

Weniger Luftschadstoffe<br />

REGION ERLEBEN<br />

112 Ausflüge in Deine Region!<br />

Für die Ferien, das Wochenende oder den Feierabend<br />

RUBRIKEN<br />

6 Oberneulander Momente für die Seele<br />

10 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />

67 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />

94 Fit durchs Jahr mit Marius: 8 Wochen – 4 Übungen<br />

96 Oberneuland bleibt gesund<br />

110 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />

118 Shops & more, Impressum<br />

122 Hammelsprünge – von Winfried Hammelmann<br />

Titelfoto: Sabine von der Decken<br />

Unsere Social-Media-Kanäle:<br />

www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />

www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />

OBERNEULAND 5


Oberneulander<br />

Momente für die Seele<br />

Die Wümme<br />

Fantastischer Sonnenuntergang im Frühsommer.<br />

Foto: Uwe Wagschal<br />

6 OBERNEULAND


OBERNEULAND 7


Oberneulander<br />

Momente für die Seele<br />

Bunter Farbenteppich am Hollerdeich<br />

Noch wuchsen die Jungpflanzen Anfang Juni auf dem Oberneulander Blumenfeld am<br />

Hollerdeich. Aber je nach Wetterlage rechnete Jürgen Drewes damit, dass das Feld<br />

spätestens Mitte Juli geöffnet werden kann. Bis Mitte September haben dann Spaziergänger<br />

und Fahrradfahrer die Möglichkeit, sich bunte Sommerblumensträuße mit<br />

Calendula, Cosmeen, Sonnenhut, Zinnien, Bartnelken und Löwenmäulchen selber zu<br />

schneiden und zu gestalten. Frischer geht es nicht. „Wir haben auf die altbewährte<br />

Mischung gesetzt und auf Diversität, die auch den Insekten zugutekommt“, so Drewes.<br />

Die ersten Anfragen gab es bereits, wann das Blumenfeld wieder öffnet. Anfang Juni<br />

bestand die Arbeit des Landwirts darin, das Feld möglichst krautfrei zu halten.<br />

Catalina Drewes kümmerte sich auch in diesem Jahr wieder um das „Arrangement“ des<br />

bunten Farbenteppichs. Sie sorgte dafür, dass die Reihen in Größe und Farbe<br />

miteinander harmonieren. Die kleinen Sorten stehen im vorderen Bereich,<br />

längere Stängellängen für große Sträuße wachsen weiter hinten. Die von<br />

Landwirt Drewes ausgewählten Schnittsorten haben stabile Stiele in<br />

unterschiedlichen Längen und es sind Pflanzen, die nach jedem<br />

Schnitt neu austreiben. So steht das Blumenfeld garantiert bis in<br />

den September in voller Blüte.<br />

Jürgen Drewes berichtete, dass nicht alle Besucher Sommerblumen<br />

schneiden, sondern sich gerne auf der am Feld aufgestellten Bank<br />

am Anblick der bunten Blütenpracht erfreuen. Immer wieder finden<br />

die Oberneulander Landwirte in der Kasse kleine Zettel mit netten, kurzen<br />

Zeilen, einem Dankeschön für die Blütenpracht am Hollerdeich oder einer<br />

Nachricht, dass ein Oberneulander Sommerblumenstrauß mit auf die Reise<br />

zu lieben Verwandten nach Süddeutschland genommen wird.<br />

Text und Foto: Sabine v.d. Decken<br />

Oberneulander<br />

Blumenfeld <strong>2020</strong><br />

öffnet Mitte Juli<br />

8 OBERNEULAND


Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info<br />

OBERNEULAND 9


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

Essen für den<br />

Circus Belly<br />

Der Gastronom Abbas Kashi vom Ave<br />

Restaurant in Oberneuland hat sich eine ganz<br />

besondere Aktion ausgedacht. Er unterstützt<br />

die „gestrandeten“ Menschen rund um den<br />

Circus Belly auf der Oberneulander Festwiese<br />

mit Köstlichkeiten aus seinem Restaurant.<br />

Wöchentlich spendet er Pizzen,<br />

Gulaschsuppe und mehr.<br />

Eine tolle Aktion!<br />

Rolf-Gerhard<br />

Facklam verstorben<br />

Im Alter von 70 Jahren ist Rolf-Gerhard<br />

Facklam nach schwerer Krankheit verstorben.<br />

Bis zuletzt war der engagierte<br />

Bremer aktiv für seine Herzensangelegenheit<br />

– dem Lür-Kropp-Hof.<br />

Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes<br />

ist der Hof zu dem geworden,<br />

was er heute ist. Er wird nicht nur den<br />

Oberneulandern sehr fehlen. Ein Nachruf<br />

folgt in der kommenden Ausgabe.<br />

LESERBRIEF<br />

<strong>OM</strong> 06/<strong>2020</strong> Artikel<br />

„Wasser ist Leben“<br />

In dem Artikel "Wasser ist Leben" äußert<br />

Herr Hartmut Clemen vom Landesverband<br />

der Gartenfreunde Bremen, dass er nicht<br />

viel von Mäh-Robotern hält. Er behauptet,<br />

sie mähen den Rasen zu kurz. Ich bin<br />

verwundert über eine solche Aussage eines<br />

Gartenexperten und widerspreche.<br />

Die Mähhöhe ist ein entscheidender Faktor<br />

bei der Pflege des Rasens und selbstverständlich<br />

kann man bei einem Mäh-Roboter<br />

genauso wie bei einem Rasenmäher die<br />

gewünschte Schnitthöhe einstellen, sodass<br />

der Rasen niemals zu kurz gemäht wird und<br />

zur Vertrocknung neigt.<br />

Seit gut zwei Jahren besitze ich einen Mäh-<br />

Roboter. Er ist auf eine Höhe eingestellt,<br />

die das Verbrennen meines Rasens auch in<br />

Trockenphasen vermeidet und beschert mir<br />

einen gepflegten, saftig grünen und stets<br />

gemähten Rasen.<br />

Elke Kaiser<br />

NACHdenkLICHES<br />

Verbirg dich nicht<br />

Masken sieht man im Moment nicht nur im Karneval,<br />

sondern überall auf unseren Straßen und in den<br />

Geschäften. Was mich früher an Bildern aus asiatischen<br />

Großstädten irritiert hat, ist jetzt Alltag.<br />

Menschen verbergen Mund uns Nase hinter Masken.<br />

Meist sind es nicht die Standardmasken, sondern<br />

selbst genähte Fashion-Items, bunt und schön. Aus<br />

der Not wird eine Tugend.<br />

Egal wie schön so eine Maske ist, sie schränkt uns ein. Es fehlt eine wichtige Kommunikationsebene,<br />

die Mimik. Ich sehe nicht mehr, ob jemand lächelt oder genervt den<br />

Mund verzieht. Bei Trauerfeier und Gottesdienst ist es für mich irritierend, dass mir<br />

eine wichtige Rückmeldung aus der Gemeinde jetzt fehlt. Früher habe ich geschaut, was<br />

der Gottesdienst bei meinem Gegenüber ausgelöst hat. Heute kann ich das nur vermuten.<br />

Manche Menschen verbergen sich ganz. Begegnungen, die sonst selbstverständlich passiert<br />

sind, finden nicht mehr statt. Den ein oder anderen verliere ich dabei aus den Augen. Ich<br />

frage mich, was mit ihm oder ihr geschehen ist, wie sie diese Zeit rumbringt. Oft habe ich<br />

keine Kontaktdaten und kann nicht nachfragen. Bei anderen weiß ich, dass sie unsicher<br />

sind und sich absichtlich verbergen. Sie fragen sich, was möglich ist und was sie besser<br />

sein lassen.<br />

Vielleicht geht bei einigen der Gedanke noch weiter: Hat sich Gott verborgen? Tatsächlich<br />

kennt die Bibel diese Redewendung. Schon den Menschen vor Tausenden von<br />

Jahren lag diese Frage auf dem Herzen: »Wo ist Gott in Zeiten der Not?«<br />

Manchmal verbirgt Gott sein Angesicht mit voller Absicht, weiß die Bibel zu berichten.<br />

Wie ein enttäuschter Liebhaber wendet er sich ab, weil er nicht sehen mag, wie seine<br />

Menschen leben. Das geschieht allerdings nur in sehr seltenen Geschichten.<br />

Viel öfter taucht die Frage der Menschen auf: »Herr, wie lange willst du mich so ganz<br />

vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?« (Psalm 13,2) Wo steckst du,<br />

Gott, wenn wir uns hinter Masken verbergen müssen, wenn wir uns zurückziehen aus<br />

der Öffentlichkeit, wenn Menschen füreinander ganz unabsichtlich zur Gefahr werden?<br />

Gegen diese Fragen regt sich bei den Menschen der Bibel ein gewisser Widerstand:<br />

»Und ich will hoffen auf den Herrn, der sein Antlitz verborgen hat, und will auf ihn<br />

harren.« (Jesaja 8,17) Auch wenn Gott sich nicht unmittelbar zeigt, bleibt das Vertrauen,<br />

die Hoffnung lebendig.<br />

Gott hat selbst keine Lust am Versteckspiel. »Ich habe mein Angesicht … ein wenig vor<br />

dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der Herr,<br />

dein Erlöser.« (Jesaja 54,8) Gott hat die Sache für sich klar: Die Menschen verliert Gott<br />

nicht aus den Augen. Zuwendung, Erbarmen, Nähe ist das Wesen Gottes, nicht Ferne<br />

und Verborgenheit. An Weihnachten treibt Gott das Ganze auf die Spitze. Gott wird ein<br />

Mensch. Das ist die ultimative Zuwendung. Aus Verborgenheit wird Nähe; eine Nähe,<br />

die Gott nie wieder auflösen wird.<br />

Gott hat sich gegen Masken entschieden. Das ist im Moment keine Option für uns.<br />

Wir müssen unser Angesicht verbergen. Hinter der Maske steckt dann eine neue Nähe<br />

zu anderen Menschen. Ich trage die Maske, weil ich mich um andere sorge. Ich möchte<br />

eine Ansteckung verhindern. Die Maske ist ein Zeichen gelebter Solidarität.<br />

Auf manchen Masken habe ich einen Spruch gesehen: »He du! Ich lächle!« Hinter den<br />

Masken stecken dieselben Menschen wie vorher. Hinter den Masken verbergen sich<br />

weiter Lächeln und Freundlichkeit. Hinter jeder Maske steckt weiterhin Zuwendung<br />

und Nähe. Wir verbergen uns nicht, sondern begegnen uns neu, eben mit Masken.<br />

Wenn du jetzt eine Maske tragen musst, dann mach es einfach wie Gott: Verbirg dich<br />

nicht! Pastor Thomas Ziaja, Ev. Kirchengemeinde Oberneuland<br />

Foto: silke brenner photographie – bildmomente.com<br />

10 OBERNEULAND


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

RüCKSPIEGEL<br />

Als die Bremer Schützen<br />

in Oberneuland feierten<br />

Der Festplatz in der „Illustrirten Zeitung“.<br />

beides voneinander. Das besondere Augenmerk<br />

galt der Beschreibung des Festplatzes,<br />

den man einer Abbildung würdig fand. Andernorts<br />

ist er erläutert: Links auf dem Bild vorn<br />

ein Restaurationszelt, dahinter eine kleine Losbude,<br />

gefolgt von einem Erfrischungszelt, das<br />

ein Zigarrenfabrikant aufgebaut hatte. Rechts<br />

zu sehen ist ein Tanzzelt, daneben das Zelt<br />

einer damals beliebten Konditorei mit Café. Im<br />

Mittelpunkt aber dominiert das Hauptzelt, die<br />

große Rotunde, mit Wimpeln und Girlanden<br />

geschmückt. „Von der Höhe des Baldachins<br />

weht, wegen ihrer Größe langsam wogend, die<br />

als riesiger Wimpel gestaltete Bremer Flagge …“<br />

Dort konnten 1.000 Gäste zur „Table d'hôte“<br />

gleichzeitig zu Mittag essen. Die hinter dem<br />

Rundzelt erkennbare Kletterstange war von<br />

oben bis unten mit Seife eingeschmiert. Wer<br />

sie bewältigte, konnte sich oben eine silberne<br />

Uhr, ein Seidentuch oder einen Regenschirm<br />

ergattern. Dort hinten wurden weitere „Volksbelustigungen“<br />

vor allem für die Jugend<br />

geboten: Sacklaufen, Walzenlaufen, Hahnenschlag<br />

oder das Auflecken von in einer Schicht<br />

Sirup verborgenen Münze.<br />

Der Begriff „Volksfest“ war jedoch durchaus<br />

irreführend. Denn das Volk hatte mitnichten<br />

die Möglichkeit, an dem Ereignis teilzunehmen.<br />

Das erkennt man schon an den Menschen<br />

beim Betrachten des Bildes. Frauen und Kinder<br />

durften nur in männlicher Begleitung dabei<br />

sein. Kutscher und Bedienstete in Livree hatten<br />

die Speise- und Tanzzelte nur zur Bedienung<br />

ihrer Herrschaft zu betreten. 48 Grote pro Tag<br />

als Eintrittsgeld waren wohl auch nicht gerade<br />

billig, und wer nur 24 Grote bezahlen konnte,<br />

erhielt ein gelbes Band. Dem war der Zutritt zu<br />

den Speise- und Tanzzelten verwehrt. Für diese<br />

Leute war eine Scheune nebenan zum Tanzen<br />

hergerichtet.<br />

Der Oberneulander Historiker Dr. Hans<br />

Hermann Meyer schrieb dazu im Jahrbuch der<br />

Wittheit zu Bremen 1999/2000: „Diese das<br />

gemeine Volk diskriminierenden Eintrittsbedingungen,<br />

die von Minderbemittelten nicht leicht<br />

zu überwindende große Entfernung des Festplatzes<br />

von der Stadt und die hohen Preise für<br />

Erfrischungen trugen dem Fest den Vorwurf<br />

ein, daß es nicht, wie vom Schützenverein<br />

behauptet, ein Volksfest sei. Es ist denn auch<br />

nur einmal, 1847, in der gleichen Form und<br />

am selben Ort wiederholt worden.“<br />

Verglichen mit heutigen Schützenfesten muss<br />

das, was sich 1846 in Oberneuland abspielte,<br />

geradezu gigantische Ausmaße gehabt haben.<br />

Der Bremer Schützenverein war damals gerade<br />

drei Jahre alt, da feierte er drei Tage lang sein<br />

erstes Schützenfest auf dem Hohen Kamp<br />

hinter dem Ausflugslokal Jürgens Holz.<br />

Das Flurstück heißt auch Schwarzen Kamps<br />

Höhe und liegt in der Verlängerung der Straße<br />

Jürgens Holz. Heute befindet sich dort das<br />

Gehöft von Jürgen Bartels.<br />

„Das bremer Schützen- und Volksfest“ war<br />

es wert, in der in Leipzig herausgegebenen<br />

„Illustrirte Zeitung“ ausführlich beschrieben zu<br />

werden. In heroischen Worten hieß es da, es<br />

sei ein erfreulicher Beweis „daß auch das<br />

deutsche Volk der Hansestädte bei allem<br />

ernsten und festen Sinn, welchen ihnen die<br />

Geschichte von jeher beilegte, bei der so<br />

ausgebreitet und großartig wirkenden Thatkraft,<br />

die es in neuerer Zeit wieder beseelt zu unseres<br />

deutschen Volkes Heil und Segen auch den Sinn<br />

für einen gemeinsamen edlen Lebensgenuß in<br />

sich bewahrte, welchen es dieses Mal bei der<br />

vortrefflich geleiteten Anordnung seines ersten<br />

allgemeinen Volksfestes an den Tag legte.“<br />

Es folgt eine blumige Beschreibung des etwa<br />

zwei Stunden von Bremen entfernten Dorfes<br />

Oberneuland und des Festplatzes. Auf stolzen<br />

zwei Hektar Land waren der Festplatz und die<br />

Schießstände aufgebaut. Ein Graben trennte<br />

Die „Illustrirte Zeitung“ war ein bedeutendes<br />

Presseorgan jener Zeit. Sie erschien zum<br />

ersten Mal 1843. Bis dahin kamen Zeitungen<br />

und Zeitschriften lediglich mit Textbeiträgen<br />

zurecht. Nunmehr aber waren die Beiträge<br />

bebildert – mit Holzstichen, die in einem<br />

eigenen xylografischen Atelier angefertigt<br />

wurden. Dadurch wurde das Blatt landesweit<br />

populär. Mehr als 100 Jahre lang wurde es in<br />

ganz Deutschland gelesen. Erst im September<br />

1944 erschien die letzte Ausgabe.<br />

Eigene Bildkorrespondenten waren für die<br />

„Illustrirte Zeitung“ unterwegs, und so wurde<br />

Oberneuland kurzzeitig landesweit bekannt.<br />

Sogar je eine Bäuerin aus Oberneuland und<br />

eine aus Lilienthal – beide offenbar in Festtracht<br />

– waren es wert abgebildet zu werden. EM<br />

12 OBERNEULAND


OBERNEULAND 13


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

DIE OBERNEULANDER STöRCHE IM JUNI<br />

JETZT SIND ES DREI!<br />

Sechs Wochen alt sind die Storchenküken im Oberneulander Storchennest Anfang Juni. „Jetzt sind es<br />

drei“, berichtete der Oberneulander Landwirt Jürgen Drewes. Es schlüpften jedoch vier Küken im<br />

Nest am Hollerdeich. Nach 14 Tagen entschieden die Elterntiere, welches ihrer Küken nicht lebensfähig<br />

war, und warfen es aus dem Nest. Das passiert immer wieder.<br />

Bis zur fünften Woche war immer einer der Altstörche am Nest, um Wache zu halten. Anfang Juni<br />

begaben sich aber beide Eltern auf Futtersuche, um die drei hungrigen Mäuler stopfen zu können.<br />

„Mich wundert, dass sie bei dieser Trockenheit so viel Futter finden“, sagte Drewes mit Erstaunen.<br />

Sie kamen zu der Zeit schon mit recht großen Happen zum Nest zurück und würgten Mäuse und Maulwürfe<br />

in die Schlünde ihres Nachwuchses. Als total unkompliziert bezeichnete Drewes die diesjährige<br />

Aufzucht. Ein Grund dafür war, dass die Küken bislang weder mit widrigem Wetter noch Nahrungsmangel<br />

zu kämpfen hatten. „Sie mussten noch keinen Stress aushalten.“<br />

„Sie sind jetzt stubenrein“, so die Beobachtung auf Hof Drewes. Denn ab dem 14. Tag spritzten die<br />

Küken den Kot über den Nestrand, um das Nest sauber<br />

zu halten. Dem Nest war es anzusehen. Ihr Geburtsgewicht<br />

betrug etwa 75 Gramm, im Alter von sieben<br />

Wochen sind sie mit 2,5 bis 4,5 Kilogramm<br />

ausgewachsen und haben ein volles Federkleid.<br />

Erst in diesem Alter können sie ausdauernd stehen.<br />

Mit circa neun Wochen werden<br />

die Jungen flügge. SvD<br />

Wie schon im vergangenen Jahr sind auch diesmal drei Junge<br />

im Oberneulander Storchennest.<br />

Open Air<br />

Musikgenuss<br />

NEUE<br />

ALTARTüCHER<br />

Die Ev. Kirchengemeinde Oberneuland<br />

hat neue Altartücher. Die Quiltgruppe um<br />

Nancy Gerdes hat diese kleinen Kunstwerke<br />

geschaffen. Unbedingt beim nächsten<br />

Besuch anschauen.<br />

Die Oberneulander<br />

Sängerin Julia Bachmann<br />

hat die künstlerische Leitung<br />

des Musikalischen Gartensalons<br />

übernommen. Mitte Juli startet die<br />

Musikerlebnisreihe im Garten des Focke-Museums.<br />

Die liebevoll konzipierte Programmreihe mit Musik aus<br />

Opern, Musicals sowie Chansons bereichern diesen<br />

Kultursommer.<br />

Das Besondere: Jeder kann seinen Garten für dieses<br />

Event zur Verfügung stellen, um in privater, öffentlicher<br />

oder semi-privater Atmosphäre,<br />

Gast-geber dieser Kulturreihe zu sein.<br />

Infos: www.musikalischer-gartensalon.de<br />

oder unter Tel. 0176 - 35159281<br />

14 OBERNEULAND


physiotherapie<br />

oberneuland<br />

Kühtmann + Brandt<br />

DAS<br />

THERAPIEZENTRUM<br />

FÜR BREMEN<br />

UND UMZU<br />

Erreiche jetzt auch Du Deine Gesundheits- und Fitnessziele!<br />

Mehr als 50% bei Anmeldung bis zum 30. September <strong>2020</strong> sparen!<br />

Fair und flexibel – monatlich kündbar zum günstigsten Beitrag!<br />

Transparent – ohne weiteren Kosten neben der einmaligen Startgebühr!<br />

Jetzt anmelden!<br />

Betreute Physiofitness<br />

Beweglichkeitszirkel<br />

Kraft- & Ausdauertraining<br />

Geeignet für Alt & Jung<br />

Kostenlose Duschen<br />

Präventives & funktionelles Training<br />

Professionelles Training in Gruppenkursen<br />

Fit werden in kurzer Zeit<br />

Training & Therapie unter einem Dach<br />

Kostenlose Parkplätze<br />

Überzeuge Dich selbst und lass Dich unverbindlich von uns beraten: Tel. 0421 33004970<br />

Wir freuen uns auf Dich!<br />

Physiotherapie Oberneuland · Therapiezentrum für Bremen und Umzu · Im Grand Central Quartier · Mühlenfeldstraße 33 c<br />

Zufahrt über die Rockwinkeler Heerstraße 42 · 28355 Bremen · info@physiotherapie-oberneuland.com


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

Theaterdiele wird<br />

zum Lichtspielhaus<br />

Die Organisatoren der Speeldeel<br />

vom Heimatverein Oberneuland<br />

haben sich aufgrund der aktuellen<br />

Situation entschlossen, in <strong>2020</strong><br />

keine neue Inszenierung zu beginnen.<br />

Aber jede Situation birgt auch die<br />

Chance für neues Wege: „Seit<br />

etlichen Jahren werden unsere<br />

Aufführungen für den Eigenbedarf<br />

und zu Archivzwecken von<br />

befreundeten Hobbyfilmern auf<br />

Video bzw. DVD aufgezeichnet“,<br />

erzählt Michael Blome.<br />

„Wir haben mit den Theaterverlagen<br />

eine Vereinbarung getroffen,<br />

dass wir dieses Material präsentieren<br />

dürfen und wollen unsere<br />

Theaterdiele in diesem Jahr zum<br />

Lichtspielhaus machen.<br />

Aufführungen aus der Postaula<br />

und vom Klatte-Hoff aus der Zeit<br />

von 1981 bis 2019 sollen gezeigt<br />

werden. Darsteller die nur einmal<br />

oder über viele Jahre zur Stammbesetzung<br />

der Speeldeel gehörten<br />

werden noch einmal zu sehen<br />

sein. Beim Sichten und zusammenstellen<br />

des Filmmaterials haben<br />

wir viel Spaß gehabt und sind<br />

uns sicher, dass auch unsere<br />

Zuschauer sich amüsieren und in<br />

Erinnerungen schwelgen,“ führt das<br />

Mitglied der Speeldeel weiter aus.<br />

Es wurden 22 verschiedene<br />

Stücke ausgewählt und 31 Termine<br />

geplant. Ende September soll es<br />

losgehen. Wie viele der möglichen<br />

135 Plätze nach den dann geltenden<br />

Bestimmungen wirklich<br />

besetzen werden dürfen bleibt<br />

abzuwarten.<br />

SPASS & FITNESS<br />

AN DER FRISCHEN LUFT<br />

Unter den geltenen Hygienebedingungen bietet der<br />

Bremer Hockey Club wieder einige Kurse an.<br />

Infos unter www.bremerhockeyclub.de<br />

JULI-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />

Vom 1. bis 5. unbeständig, mäßig warm; 6. bis 13. trocken, sonnig, heiß;<br />

14. und 15. Regen; 16. bis 23. Abkühlung, Regenschauer;<br />

24. bis 31. starker Temperaturanstieg.<br />

AUGUST-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />

Bis zum 8. schön und sehr warm; 9., 10. und 11. Regen und trüb;<br />

12. bis 20. große unleidliche Hitze; 22. bis 26. Regenwetter;<br />

27. bis zum Ende schön und heiß.<br />

Foto: Axel Kaste<br />

In den nächsten Wochen werden<br />

die Stücke und Termine bekanntgeben.<br />

MB<br />

www.heimatverein-oberneuland.de/speeldeel<br />

Kurse beim TVO<br />

Ab dem 16 Juli startet ein neuer Kurs im TVO: An 10 Terminen jeweils Donnerstags von<br />

10.00 - 11.00 Uhr wird „Babymnastik“ für die Jüngsten angeboten. Das bunte Programm<br />

aus Bewegung, Musik, Spiel- und Lernanregung ist für alle Babys zwischen 0 und 12 Monaten<br />

geeignet. Mitzubringen in die Sporthalle des TVO sind ein großes und ein kleines Handtuch.<br />

Die Kursgebühr beträgt 40 Euro.<br />

Weiter Infos sowie vorab Anmeldung unter simone.harders@web.de<br />

Bereits wieder gestartet ist das Taekwondo-Training für die Grundschüler. Dienstags von<br />

16.30 - 17.30 Uhr sowie donnerstags von 17.30 - 18.15 Uhr freuen sich die Trainer in der<br />

Halle des TVO (Vinnenweg 91) auf ihre Schüler.<br />

Infos: www.tv-oberneuland.de<br />

16 OBERNEULAND


Promotion


18 OBERNEULAND


etliche Helfer. Zwei Stunden bevor der Mähdrescher<br />

mit einem sieben Meter breiten<br />

Mähwerk auf den Wiesenflächen am<br />

Aumundsdamm eintraf, bildeten die Helfer<br />

eine engmaschige Kette und durchkämmten<br />

eineinhalb Stunden lang das hochgewachsene<br />

Gras auf der Suche nach Rehkitzen.<br />

Denn die standen an diesem Tag auf der<br />

acht Hektar großen Fläche im Fokus des<br />

Interesses. Außer festem Schuhwerk, Ausdauer,<br />

Sonnen-, Allergie- und Zeckenschutz<br />

mussten die Helfer nichts mitbringen. Laute<br />

Signalfanfaren hatten die Hannoveraner-<br />

SCHUTZMASSNAHME IN OBERNEULANDER WIESEN<br />

REHKITZ-<br />

Suche<br />

Ende Mai stand auf den Oberneulander Wiesen die Heuernte an.<br />

Da die mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammenfällt,<br />

rief die Hannoveranerzucht Bremen in Oberneuland zur Mithilfe<br />

bei der Rehkitzsuche auf. Denn besonders junge, wenige Tage<br />

alte Kitze suchen auf naturnahen Wiesenflächen Deckung und<br />

haben gegen große Erntemaschinen keine Chance.<br />

In aller Regel holt die Ricke bei Gefahr<br />

ihr Kitz ab. Ist sie nicht in der Nähe,<br />

duckt sich das Jungtier tief in das Gras<br />

und ist dem Mähwerk ausgeliefert.<br />

Auch der Bremische Landwirtschaftsverband<br />

organisiert Rehkitzsuchen, zum ersten Mal<br />

fand 2019 solch eine Aktion statt. Mit vollem<br />

Erfolg! Viele Ehrenamtliche ließen sich<br />

registrieren, um auch in den nächsten<br />

Jahren aktiv helfen zu können.<br />

Dem bereits zweiten Aufruf der Hannoveranerzüchter<br />

Heinrich Gerhard Tietjen<br />

und Wöltje Junge in dieser Saison folgten<br />

OBERNEULAND 19


Viele ehrenamtliche Helfer<br />

unterstützten die Rehkitzsuche.<br />

„ Das wollten<br />

wir immer<br />

schon mal<br />

machen!“<br />

Britta, die mit ihrem siebenjährigen Sohn Moritz<br />

kräftig bei der Suche mithalf<br />

Emil war auch<br />

mit von der Partie.<br />

Ein ausgebildeter<br />

Jagdhund half mit.<br />

20 OBERNEULAND


In einer langen Reihe<br />

durchkämmten die Helfer<br />

das hohe Gras.<br />

Mit der Signalfanfare wollte<br />

Heinrich Gerhard Tietjen<br />

Rehe und Kitze von der<br />

Wiesenfläche vergrämen.<br />

züchter zum Aufscheuchen des Wildes mit<br />

dabei, wie auch zwei jagdlich geführte<br />

Hunde, die bei der Suche mithalfen.<br />

Mit der Beteiligung an der Rehkitzsuche<br />

leisteten die ehrenamtlichen Helfer praktischen<br />

Naturschutz. Sarah und Oliver Michel<br />

cancelten an diesem Tag ihre Spazierwegroute<br />

durch den Rhododendronpark und<br />

gingen stattdessen in der langen Kette<br />

durch das Gras der Oberneulander Wiesen.<br />

Die 26-jährige Kim beteiligte sich bereits<br />

im Vorjahr an der Rehkitzsuche und erfuhr<br />

über die sozialen Medien von dem Termin.<br />

„Das wollten wir immer schon mal machen“,<br />

sagte Britta, die mit ihrem siebenjährigen<br />

Sohn Moritz kräftig bei der Suche mithalf.<br />

Schon beim ersten Suchtermin einige Tage<br />

vorher retteten ehrenamtliche Helfer durch<br />

ihr Engagement drei Rehkitze vor dem<br />

Mähwerk und vertrieben viele andere Tiere<br />

von der Fläche.<br />

„Wer ein Kitz findet“, so Heinrich<br />

Gerhard Tietjen zur Einführung,<br />

„sagt Bescheid.“ Da Ricken sehr<br />

empfindlich auf menschliche Gerüche<br />

reagieren, bestehe die Gefahr, dass sie ihre<br />

Rehkitze nach Kontakt mit Menschen nicht<br />

mehr annehmen. Mit Gummihandschuhen<br />

und jeder Menge Gras in den Händen aber<br />

ließe sich ein Kitz auf eine benachbarte,<br />

nicht zum Mähen vorgesehene Fläche<br />

tragen. Da bereits zu diesem Zeitpunkt viele<br />

Oberneulander Wiesenflächen gemäht<br />

waren, befürchtete Tietjen eine starke Verdichtung<br />

von Rehen und ihren Kitzen auf<br />

der noch ungemähten Wiese. „Am liebsten<br />

habe ich es, wenn sie flüchten“, gab er<br />

unumwunden zu. Handaufzucht verlassener<br />

oder verwundeter Kitze<br />

ist für den Pferdezüchter<br />

nicht die<br />

erste Wahl. Denn<br />

der Transportstress<br />

zu<br />

OBERNEULAND 21


„Gut getarnt liegen<br />

die Kitze im Gras.<br />

Gefunden haben<br />

wir zwei Kitze und<br />

ein Entengelege.“<br />

Karen Haltermann<br />

Liegeplatz im<br />

hohen Gras.<br />

Acht Hektar Wiesenflächen<br />

wurden abgesucht.<br />

22 OBERNEULAND


Aufzuchtstationen und Einsamkeit führe<br />

schnell zum Tod der noch jungen Rehkitze.<br />

An diesem Tag stöberten Züchter und<br />

Helfer weder Rehe noch Kitze auf. „Wir<br />

sind sauber geblieben“, berichtete Heinrich<br />

Gerhard Tietjen, als der Mäher nach getaner<br />

Arbeit die Wiesenfläche verließ. Leider<br />

aber wurde während der Rehkitzsuche ein<br />

totes, offensichtlich von einem Hund<br />

gejagtes Kitz, am Wiesenrand gefunden.<br />

„Frei laufende Hunde sind ein ganz großes<br />

Problem“, so die Züchter und Jäger, die mit<br />

dieser Problematik in Oberneuland immer<br />

wieder zu kämpfen haben. Denn frei<br />

laufende Hunde stöbern Rehkitze auf und<br />

verletzen sie. Die dadurch entstandenen<br />

Wunden infizieren sich. Das bedeute, so<br />

Tietjen, dass die Kitze zwar nicht aufgrund<br />

von Hunderiss zu Tode kommen, aber<br />

infolge der sich infizierenden Wunden<br />

verenden. Auch der Erfolg eines Programms<br />

des NABU zum Schutz von Bodenbrütern<br />

wie Kiebitzen sei durch frei laufende<br />

Hunde auf den Wiesenflächen gefährdet.<br />

Für Natur und Landwirt ist die Rehkitzsuche<br />

eine absolute Win-win-Situation.<br />

Totes Wild in frischgemähtem und in<br />

Ballen gepresstem Heu führt bei Weidevieh<br />

zu Botulismus. Die Wahl eines anderen<br />

Mähzeitpunkts, der nicht mit der Brutund<br />

Setzzeit kollidiert, ist im landwirtschaftlichen<br />

Ablauf nicht möglich.<br />

„Wir arbeiten mit der Rehkitzrettung<br />

Fischerhude zusammen“, heißt es auf Hof<br />

Haltermann. Vor der Mahd wurden mit<br />

Drohne und Wärmebildkamera die<br />

Flächen, von denen viele in Niedersachsen<br />

liegen, von den ehrenamtlich arbeitenden<br />

Rehkitzrettern von oben abgesucht. Am<br />

Wiesenrand standen Drohnenpilot und<br />

Helfer, die die mithilfe der Wärmebildkamera<br />

ausgemachten Kitze einsammelten<br />

und auf sicherem Terrain wieder aussetzten.<br />

Da eine Wärmebildkamera die Infrarotenergie<br />

des Tieres erkennt, ist deren Einsatz<br />

bei sommerlichen Temperaturen aufgrund<br />

der geringeren Temperaturdifferenzen<br />

schwierig. Als die Haltermannschen Grasflächen<br />

gemäht wurden, war das aber kein<br />

Problem. „Das hat total gut geklappt“, lobte<br />

Karen Haltermann den Einsatz der ehrenamtlichen<br />

Tierschützer. Denn deren Hilfe<br />

machte es den Landwirten recht leicht,<br />

Flächen kitzfrei mähen zu können. Gefunden<br />

haben sie in diesem Jahr zwei Kitze und ein<br />

Entengelege. Für Landwirte sei der Drohneneinsatz<br />

eine gute Lösung. Seien die zur<br />

Mahd vorgesehenen Flächen bereits eingespeichert,<br />

können die Rehkitzretter auch<br />

im Folgejahr auf die Daten zurückgreifen.<br />

Voraussetzung für den Einsatz der Drohnen<br />

ist sowohl eine Fluggenehmigung wie auch<br />

eine Genehmigung der zuständigen Jäger.<br />

Mit der in der Milchtankstelle am Hodenberger<br />

Deich aufgehängten Spendenbox<br />

für die Rehkitzrettung Fischerhude hoffen<br />

Karen und Lüder Haltermann, deren<br />

ehrenamtliches und unentgeltliches<br />

Engagement stärken zu können, denn die<br />

Anschaffungskosten für Drohne und<br />

Wärmebildkamera liegen im vierstelligen<br />

Bereich.<br />

Text und Fotos: Sabine v.d. Decken, Wöltje Junge<br />

Spendenbox<br />

für die<br />

Rehkitzrettung<br />

Die Spendenbox für die Rehkitzrettung<br />

Fischerhude e.V. hängt<br />

in der Milchtankstelle am Hodenberger<br />

Deich. Karen und Lüder<br />

Haltermann, hoffen dadurch<br />

das ehrenamtliche und unentgeltliche<br />

Engagement stärken zu<br />

können, denn die Anschaffungskosten<br />

für Drohne und Wärmebildkamera<br />

sind hoch.


Promotion<br />

Veranda<br />

Kaminzimmer<br />

Sorglos WG<br />

RÜCKBLICK:<br />

EIN JAHR CONVIVO PARK OBERNEULAND<br />

Am 13. Juli 2019 eröffnete der erste Convivo<br />

Park in Bremen. Ein Jahr Convivo Park Oberneuland<br />

- ein Jahr Leben, wie ich bin. Mittlerweile<br />

haben in den modernen und nach Wunsch ausgestatteten<br />

Wohnräumen viele Menschen ein zu<br />

Hause gefunden. Sie können ihren Lebensraum in<br />

einer der Sorglos-Wohnungen, in einem Komfort-<br />

Apartment der zwei Sorglos-WGs, in einem Pflegeapartment<br />

oder als Gast in der Tagespflege<br />

gestalten. Ein Jahr nach Eröffnung sind 90 % des<br />

Wohnraums vermietet.<br />

Im Convivo Park zu Hause<br />

In den Convivo Parks macht man sein Leben<br />

selbst und gestaltet seine Welt. Das Alter wird<br />

heute als aktiver Gestaltungsraum genutzt und<br />

nicht als Lebensphase mit Pflegestatus angesehen.<br />

Deshalb ändern sich die Ansprüche und<br />

Bedürfnisse an die Versorgung am Lebensabend.<br />

Statt einer uniformen Vollversorgung ist eine individuelle<br />

Konfiguration von Leistungen in den<br />

eigenen vier Wänden gefragt. Dabei dreht sich in<br />

den Convivo Parks alles um drei Lebensbereiche.<br />

Das Leben selbst, in einem echten Zuhause umgeben<br />

von Geborgenheit.<br />

Alle Menschen sind verschieden. Daraus<br />

ziehen die Parks ihre Stärke. Die Bedürfnisse und<br />

Wünsche der Menschen sind so vielfältig wie die<br />

Geschmäcker. Die Convivo Parks haben den<br />

Anspruch, all diesen individuellen Bedürfnissen<br />

auch im Alter gerecht zu werden. Dafür wurde ein<br />

breites Angebot an Wohn- und Pflegekonzepten<br />

entwickelt, in deren Mittelpunkt immer die<br />

persönliche Unabhängigkeit steht. Ganz nach<br />

dem Motto: Alles kann – nichts muss. Alle Menschen<br />

begegnen sich im Park auf respektvoller<br />

Augenhöhe. Die persönlichen Unterstützungsbedürfnisse<br />

sind Teil des Servicegedankens und<br />

werden als Selbstverständlichkeit in den Tagesablauf<br />

im Convivo Park Oberneuland integriert.<br />

Teamgeist und Atmosphäre<br />

„Das Interesse ist nach wie vor groß, wir bekommen<br />

regelmäßig Wohnanfragen. Auch unser<br />

Team hat sich gut eingefunden. Wir spüren täglich,<br />

dass das Gemeinschaftsgefühl wächst. Viele<br />

Mieterinnen und Mieter freuen sich schon sehr<br />

darauf, wieder gemeinsam an Aktivitäten und<br />

Veranstaltungen teilzunehmen” beschreibt Parkleitung<br />

Käthe Selcho die Atmosphäre im Park. Viele<br />

gemeinschaftliche Events wurden im letzten Jahr<br />

angeboten, als Highlights der letzten Monate bleiben<br />

besonders die Hofkonzerte in Erinnerung.<br />

Neben den wöchentlichen Hofkonzerten von<br />

Ralph und Sybille Hiob, die Pflegedienstleitung,<br />

besuchte auch Komponist Volker Klein den Convivo<br />

Park. Mit harmonischen Klängen der Querflöte<br />

unterhielt er die Mieter*innen in Oberneuland.<br />

Auch eine Erweiterung der Gartenanlage ist<br />

geplant. Streuobstwiesen und Hochbeete werden<br />

angelegt, das hilft nicht nur Bienen und Naturschutz,<br />

sondern schafft auch eine Begegnungsstätte<br />

für Mieter*innen, Mitarbeiter*innen und<br />

Gäste und ist unter Paaren besonders beliebt.<br />

Das Konzept für Paare<br />

Im klassisch stationären Wohnen wird oft vergebens<br />

nach einem Angebot für Paare gesucht.<br />

Auch im Betreuten- oder Service-Wohnen fehlt<br />

eine Wohngarantie und ist somit nur eine Übergangslösung.<br />

Das Convivo Park-Konzept ist auf<br />

das gemeinsame Wohnen speziell ausgerichtet.<br />

Das vielfältige Wohnangebot bietet die<br />

Möglichkeit für jedes Paar, bei der ein*e<br />

Partner*in Pflegeunterstützung benötigt, eine<br />

individuelle Wohnlösung zu finden und weiterhin<br />

zusammenzuwohnen. Gleichzeitig können die<br />

Mieter*innen Entlastung im Haushalt bekommen<br />

und weitere Services hinzubuchen. So entstehen<br />

Freiräume für die individuelle Entfaltung und Zeit<br />

für die wichtigen Dinge.<br />

Leben, wie ich bin<br />

Das Sorglos-Wohnen für Senior*innen mit<br />

Service und Pflege rund um die Uhr orientiert sich<br />

an dem Motto „Leben, wie ich bin“. Die (R)evolution<br />

des betreuten Wohnens gibt drei zentrale Versprechen:<br />

Das Wohnversprechen, das Sicherheitsund<br />

das Preisversprechen. Dabei ist auch bei<br />

steigendem Pflegebedarf kein Aus- oder Umzug<br />

aus den modernen Wohnungen oder Komfort-<br />

Apartments mehr nötig, da eine pflegerische Unterstützung<br />

im gesamten Park rund um die Uhr<br />

durch den Pflegedienst vor Ort gewährt werden<br />

kann. Die Mieter*innen und Bewohner*innen<br />

erhalten mehr Leistung zum vergleichbaren Preis<br />

einer klassischen stationären Pflegeeinrichtung.<br />

24 OBERNEULAND


GRILLEN IST EIN GROSSES GEMEINSCHAFTSERLEBNIS<br />

LIFESTYLE<br />

am Feuer<br />

26 OBERNEULAND


Verführerisch zieht der aromatische Duft durch die sommerlichen Lüfte –<br />

Grillzeit! Grillen ist Trend-Thema, gemeinsames Vergnügen, Freude am<br />

Genuss – kurz: Lifestyle pur.<br />

„Es geht immer mehr in den Bereich hochwertiges Grillen: Hochwertige<br />

Grillgeräte, hochwertige Lebensmittel“, sagt Andreas Ziegeler, Inhaber von<br />

Ziegeler – Die Grillexperten in Osterholz-Scharmbeck. „Die Menschen sind<br />

sehr interessiert an neuen Rezepten, Tricks und Kniffen“, hat er beobachtet.<br />

„Das Grillen ist ein absolutes Lifestyle-Thema.“<br />

Und das ist es, „weil es so schön gesellig ist“,<br />

sagt Marco Korte, Store Manager im Weber<br />

Store in Oyten.<br />

Foto: hoefats<br />

OBERNEULAND 27


Geschätzt wird Grillen als<br />

Gemeinschaftserlebnis, es<br />

bringt Menschen zusammen.<br />

Foto: hoefats<br />

Und längst ist Grillen nicht mehr nur am Abend oder<br />

am Wochenende angesagt. Der typische Griller, sagt<br />

Ziegeler, „grillt drei, vier Mal die Woche, das kriegt er<br />

gut hin. Und dann kann auch am Samstagmorgen<br />

Bacon mit Spiegelei dabei sein.“ Geschätzt wird Grillen als<br />

Gemeinschaftserlebnis, es bringt Menschen zusammen – Grillen<br />

mit den Nachbarn, mit der Familie, unter Partnern. Er grillt, sie<br />

macht die Salate? Das ist passé. „Man erlebt das gemeinsam“,<br />

sagt Ziegeler. „Grillen ist gemeinschaftsfördernd.“ Wie viele<br />

Frauen kommen in Ziegelers Grillseminare? „25 Prozent.“<br />

Weiterer Grill-Vorteil: Die Küche bleibt sauber, es hängt kein<br />

kalter Fettgeruch im Haus – denn alles Wesentliche geschieht<br />

draußen, im Outdoorbereich. „Wenn ich mein Burger-Patty in<br />

der Küche mache, muss ich das Ceranfeld putzen, den Fliesenspiegel<br />

und die Dunstabzugshaube. Und ich sehe noch von den<br />

Fettspritzern, wo meine Turnschuhe vorher standen. Wenn ich<br />

das auf dem Grill mache, habe ich das alles nicht“, sagt Marco<br />

Korte.<br />

Und draußen sind der Grillphantasie zudem kaum Grenzen<br />

gesetzt. „Mittlerweile machen wir Bratkartoffeln und Knipp<br />

auf dem Grill“, so Korte. „Wir haben einen norddeutschen<br />

Grillkurs.“ Knipp wird dabei im Waffeleisen oder in der<br />

Poffertjesform zubereitet. „Man kann auch Nachtisch machen“,<br />

sagt Birte Korte, Inhaberin des Weber Stores. „Zum Beispiel<br />

eine Banane mit einem Schokoriegel füllen.“ Und dann ab auf<br />

den Grill.<br />

28 OBERNEULAND


Dort, auf dem Grill, ist Qualität entscheidend – das betonen<br />

alle Experten. „Es geht nicht darum, sieben Mal die Woche<br />

Schnitzel oder Nackensteak zu machen“, sagt etwa Marco Korte.<br />

In ihrer Grillschule empfehlen die Kortes, hochwertiges Fleisch<br />

zu nehmen – und sie sagen: Niemand muss Angst davor haben,<br />

das teure Fleisch zu verhunzen. „Im Kurs zeigen wir, wie es<br />

gelingt – gerade mit dem Grillthermometer“, so Birte Korte.<br />

„Es geht um Beratung, um Rezeptberatung und darum, den<br />

Kunden nicht mit dem Grill allein zu lassen“, erklärt Marco<br />

Korte das Konzept. Am Ende könne der Kunde sagen: „Das ist<br />

Das sind für Andreas Ziegler die<br />

Top-Five für einen schönen Grillabend:<br />

1. Eine Terrassenüberdachung. So ist man wetterunabhängig.<br />

2. Eine Feuerstelle. Hier kann man dran sitzen, ein Stückchen<br />

Fleisch drüberhalten und klönen. Das ist gemütlich.<br />

3. Ein guter Grill.<br />

4. Bequeme Sitzgelegenheiten. Wenn man eine Feier macht,<br />

muss man gut sitzen können.<br />

5. Fleisch in Handwerksqualität.<br />

mein Steak.“ Auch ein Weg, Familie, Nachbarn und Freunde<br />

mal so richtig zu beeindrucken.<br />

Drei bis vier Stunden dauert ein Kurs-Abend im Weber Store,<br />

vier bis sechs Gänge werden zubereitet. „Ein Grillkurs gibt neuen<br />

Input“, sagt Birte Korte. So wachsen rund um den Grill Gemeinschaften<br />

zusammen: „Wir sind mit unseren Kunden per Du.<br />

Unsere Hochzeit bestand zu 90 Prozent aus Kunden, die zu<br />

Freunden geworden sind“, so Marco Korte. Er hat beobachtet:<br />

„Die Leute machen viel mehr draußen, so wie es in Australien,<br />

den USA, Spanien schon sehr viel länger gemacht wird.<br />

Die Leute investieren in ihre Außenküchenbereiche, bauen<br />

Terrassendächer, der Grill wird eingemauert.“ Und sie seien<br />

bereit, „für gute Lebensmittel Geld auszugeben“.<br />

Bis zu 200 Grillkurse im Jahr haben die Kortes schon angeboten,<br />

der Einzugsbereich ist groß – Teilnehmer kommen auch<br />

aus Stade und Hannover nach Oyten, manche Gruppen verbinden<br />

den Kurs mit einem Wochenende in Bremen. Beliebtester Kurs<br />

ist der „Männerabend 2.0“ – mit Tomahawksteak.<br />

Outdoorküchen -<br />

Ambiente und Faszination<br />

Als komfortable Alternative finden Outdoorküchen immer mehr<br />

Liebhaber. Dabei sind die Möglichkeiten und Ausführungen je<br />

nach persönlichen Ansprüchen vielfältig. Die Grundausstattung<br />

einer Outdoorküche<br />

sollte mindestens<br />

ein Grillfeld, ein<br />

Kochfeld und eine<br />

Arbeitsfläche enthalten.<br />

Die gehobene<br />

Outdoorküche kann<br />

alle Komponenten<br />

einer „normalen”<br />

Küche beinhalten.<br />

Von einem Backofen (Holz oder Gas), einer Spüle, Kühlschränken<br />

und Induktionsherden ist vieles möglich und umsetzbar, erklärt<br />

das Team um Lars Wehrhahn. So wird das Kochen, Grillen und<br />

Backen im Garten zu einem echten Erlebnis.<br />

www.wehrhahn-online.de<br />

OBERNEULAND 29


Der Grill-Plan<br />

Sonnabend kommen die Grill-Gäste – was ist wann zu tun? Ein Zeitstrahl mit Tipps und Erläuterungen<br />

von Marco Korte (Weber Store, Oyten). Serviert wird Roastbeef mit frischem Gemüse. Guten Appetit!<br />

Am Vorabend<br />

Fleisch marinieren!<br />

Fettdeckel abnehmen<br />

und aufheben. „Dann<br />

reiben wir das pure<br />

Fleisch mit Senf ein<br />

und würzen es“, sagt<br />

Grill-Experte Marco<br />

Korte. „Wir nehmen<br />

Trockengewürze für<br />

den Trocken-Rub. Der<br />

Senf hält das Gewürz<br />

auf dem Fleisch. Man<br />

kann auch Olivenöl<br />

nehmen.“<br />

Über Nacht<br />

Mariniertes<br />

Fleisch in<br />

Frischhaltefolie<br />

packen<br />

oder einvakuumieren.<br />

In den Kühlschrank<br />

legen.<br />

Am Grill-Tag<br />

„Ich würde drei, vier Stunden vorher<br />

anfangen“, sagt Korte. „Das Roastbeef<br />

braucht je nach Stärke um die zwei Stunden<br />

– bei 150 Grad Raumtemperatur im<br />

Grill.“ Ob Gasgrill, Holzkohle- oder Elektrogrill,<br />

ist nicht entscheidend. Sondern:<br />

„Indirekte Hitze ist wichtig.“<br />

Und: „Die mit dem Thermometer<br />

gemessene Kerntemperatur im Fleisch<br />

sollte bei 54 Grad liegen, damit es<br />

medium wird. Das Thermometer ist hier<br />

unser wichtigstes Instrument! Es bringt<br />

total viel Ruhe und Entspannung rein.“<br />

Nachmittag,<br />

16 Uhr<br />

Kommen die<br />

Gäste um<br />

20 Uhr, sollte<br />

das Fleisch um<br />

16 Uhr aus<br />

dem Kühlschrank<br />

genommen<br />

werden und<br />

anschließend<br />

für eine Stunde<br />

an Kälte<br />

verlieren.<br />

17 Uhr<br />

Grill vorheizen.<br />

„Das kann<br />

bei Holzkohle<br />

eine<br />

Dreiviertelstunde<br />

dauern.“<br />

18 Uhr<br />

Der große Moment – das<br />

Fleisch kommt auf den Grill!<br />

„Das würde ich erst einmal<br />

scharf anrösten. Von allen<br />

Seiten, bei direkter Hitze.<br />

Also: über der Hitzequelle.<br />

Indirekt ist immer neben der<br />

Hitzequelle.“<br />

Ganz wichtig: „Nach dem<br />

scharfen Anrösten gehe ich<br />

in den indirekten Bereich,<br />

das heißt: Ich lege den Fettdeckel<br />

auf das Roastbeef<br />

oben drauf. Wenn das Fett<br />

Grillen ist zum Ganzjahres-Vergnügen<br />

für die ganze Familie geworden.<br />

Unsere Experten<br />

Andreas Ziegeler,<br />

Inhaber von<br />

Ziegeler – Die<br />

Grillexperten<br />

in Osterholz-<br />

Scharmbeck.<br />

Marco und Birte<br />

Korte, Store<br />

Manager und<br />

Inhaberin des<br />

Weber Store in<br />

Oyten.<br />

Pascale Bauer,<br />

Abteilungsleiterin<br />

Grillen in der<br />

Freizeitwelt-Dreye.<br />

Fotos: Claudia Kuzaj Foto: Weber<br />

Als Winter-Event gibt es beispielsweise die Weihnachtsgans<br />

vom Grill. Um die 30 Grillseminare für jeweils maximal<br />

20 Teilnehmer bietet Andreas Ziegeler in Osterholz-Scharmbeck<br />

an – heiß begehrte Termine sind das, zu finden auf<br />

Ziegelers Website. „Am 1. November werden sie freigeschaltet.<br />

Die Themen, die angesagt sind, sind im Dezember weg – als<br />

Weihnachtsgeschenk.“<br />

Für Anfänger und Neueinsteiger hat Ziegeler Basic-Kurse im<br />

Programm. „Da geht es um die verschiedenen Grilltechniken,<br />

man lernt die verschiedenen Gerätearten kennen, alles wird<br />

selber zubereitet – sieben Gänge.“<br />

Sieben Gänge mit verschiedenen Schwerpunkten übrigens<br />

sind es bei Ziegeler immer: „Inklusive Vorspeise und Nachtisch.“<br />

Ziel sei es, „möglichst viele Grilltechniken mit verschiedenen<br />

Menüpunkten“ zusammenzubringen. „Es muss ein indirekter<br />

Grillgang dabei sein, etwas mit Spieß, etwas mit Fisch,<br />

normalerweise ein Gang mit Geflügel, etwas mit Steaks.“ Viele<br />

Teilnehmer bleiben dabei, besuchen weitere Kurse. „Es ist total<br />

beliebt, sich zu treffen und auszutauschen.“ Beim Whiskey-<br />

Grillkurs (mit Verkostung) etwa seien manche Teilnehmer<br />

„vom ersten Kurs an dabei“ und kommen jedes Jahr wieder.<br />

Auch hier gilt: Es entwickelt sich ein Stammpublikum; das<br />

gemeinsame Grillen lässt Freundschaften wachsen.<br />

Apropos – nach den Basic-Kursen folgen in der Regel die<br />

Themenkurse – zum Beispiel „Grillen wie die Wikinger“.<br />

Ziegeler: „Wir haben einen Dänen, der das macht – rustikaleres<br />

Grillen mit viel Rauch; Flammlachs wird übers Feuer<br />

gehängt.“ Dazu muss der Fisch auf ein spezielles Holzgestell<br />

geklemmt werden. „Dann bekommt er von unten Flamme<br />

und Garung.“<br />

Das Spektrum bei Ziegelers Themenkursen ist breit gefächert:<br />

Wild grillen, griechisches Grillen (viel Lamm, viel<br />

Aubergine), mediterranes Grillen – eben „jahreszeiten- oder<br />

ländertypisches Grillen. Es geht darum, zu gucken: Was bietet<br />

diese Küche und wie können wir sie auf dem Grill umsetzen?“<br />

Und dann wird umgesetzt. Beim Programmpunkt „Pizza<br />

vom Grill“ probieren die Teilnehmer unterschiedliche Belag-<br />

Varianten aus – da geht s buchstäblich rund. „Pulled Pork mit<br />

30 OBERNEULAND


Foto: Weber<br />

Foto: We-<br />

warm wird, schmilzt<br />

es und gibt ständig<br />

Geschmack ab.“<br />

Und: „Vorher lege<br />

ich in den indirekten<br />

Bereich frische<br />

Kräuter der Provence,<br />

auf die ich mein<br />

Roastbeef drauflege.<br />

Die Kräuter<br />

mit der Hand schön<br />

durchkneten, damit<br />

die ätherischen<br />

Öle sich lösen.“<br />

18.30 Uhr<br />

Während das Fleisch auf<br />

dem Grill liegt, das frische<br />

Gemüse in mundgerechte<br />

Stücke schneiden. „Ich<br />

würde es einfach mit<br />

Olivenöl, Salz und Pfeffer<br />

vermengen.“ Das Gemüse<br />

kommt in eine Gemüseschale.<br />

Korte: „In eine Edelstahlschale.<br />

Wichtig ist,<br />

dass sie unten Löcher hat.<br />

Denn wir wollen das<br />

Gemüse grillen und es nicht<br />

im eigenen Saft kochen.“<br />

19.20 Uhr<br />

Wer neben dem frischen<br />

Gemüse eine weitere Beilage<br />

anbieten möchte, kann zum<br />

Beispiel gefüllte Fleischtomaten<br />

mitgrillen: Fleischtomaten aushöhlen<br />

und füllen (Füllung:<br />

Frischkäse, geriebenen Cheddar,<br />

frische Kräuter, Salz und Pfeffer<br />

vermengen). 30 bis 40 Minuten,<br />

bevor die Gäste kommen, mit<br />

auf den Grill legen. „In den indirekten<br />

Bereich. Kann man schön<br />

um das Roastbeef herum drapieren,<br />

sieht spektakulär aus.“<br />

19.45 Uhr<br />

„Das Gemüse kommt rauf, wenn ich das<br />

Fleisch runter nehme – um 19.45 Uhr. Das<br />

Fleisch muss ja noch ein bisschen ruhen.<br />

Innerhalb dieser zehn Minuten wird das Gemüse<br />

fertig. Das kann natürlich variieren, wenn mein<br />

Fleisch vorher schon fertig ist. Wenn um<br />

19.30 Uhr die Kerntemperatur schon erreicht<br />

ist, dann muss ich gucken, dass ich das<br />

Ganze vorziehe.“ Also: Nach der Kerntemperatur<br />

gehen, nicht nur nach der Zeit. Fleisch<br />

warmhalten geht so: Auf Holzbrett legen, mit<br />

Kochtopf abdecken. So entspannen sich die<br />

Fleischfasern, der Saft bleibt im Fleisch. Die<br />

Wärme wird sich halten, bis die Gäste eintreffen.<br />

20 Uhr<br />

Den<br />

Gästen<br />

schmeckt<br />

es.<br />

Den<br />

Gastgebern<br />

auch!<br />

Sauce Hollandaise“, nennt Ziegeler ein Beispiel. Und: „Grünkohlpizza<br />

im Winter – mit blanchiertem Grünkohl und Mettenden.“<br />

Eine runde Sache: „Das ist ein bisschen wie Raclette,<br />

nur eben mit Pizza.“ Das Thema „Pizza auf dem Grill“ sei in<br />

diesem Jahr „extrem viel nachgefragt“, sagt Ziegeler. „Weil die<br />

Familien zu Hause sind und die Kinder nicht immer Fleisch<br />

essen wollen. Deshalb wird Pizza ausprobiert – und ein Grill<br />

kann das ohne Probleme.“<br />

Grillen, sagt auch Andreas Ziegeler, ist zum Ganzjahres-<br />

Vergnügen geworden. „Das letzte Grillen findet an Silvester<br />

statt, das erste an Neujahr. Die Griller haben da keine große<br />

Pause…“ Text: Claudia Kuzaj<br />

OBERNEULAND 31


Die verschiedenen Grill-<br />

Modelle im Überblick<br />

Grillen gehört zu den großen gesellschaftlichen Trends.<br />

Aber welche Grillgeräte gibt es eigentlich? Wir haben uns<br />

von Experten die verschiedenen Modelle zeigen lassen.<br />

Neuheit SmokeFire: Mit dem<br />

Holzpellet-Grill von Weber kann<br />

man grillen und auch smoken.<br />

Foto: Weber-Stephen<br />

Der Neue<br />

Der Neue – das ist der Holzpellet-Grill SmokeFire von Hersteller<br />

Weber. Er ist in zwei verschiedenen Größen zu haben. „Der<br />

SmokeFire vereint zwei Welten“, erklärt Marco Korte, Store<br />

Manager im Weber Store in Oyten.<br />

„Hier habe ich die Einfachheit des Gasgrills und die Einfachheit<br />

des Holzkohlegrills. Und ich kann beides machen: Grillen und<br />

Smoken.“ Zwischen Temperaturen von 95 Grad und 315 Grad<br />

ist alles möglich: Steaks scharf anbraten, Pizza backen,<br />

räuchern.<br />

„Über die verschiedenen Holzarten kann ich<br />

steuern, wie stark der Rauchgeschmack werden<br />

soll. Einen sehr sanften Geschmack bekomme<br />

ich zum Beispiel über Apfelholz“, sagt Korte.<br />

Grillen mit dem SmokeFire heißt: digitales Grillen.<br />

Denn hier gibt es WLAN und Bluetooth. Der eingebaute<br />

Grillassistent schickt Nachrichten zu Grilltemperatur,<br />

-zeit und -verlauf direkt<br />

aufs Smartphone. „Hier stellen wir die<br />

Temperatur ein und müssen nichts<br />

weiter regeln“, so Grillexperte Korte.<br />

Urbanes Grillen mit<br />

dem Elektrogrill.<br />

Foto: Weber-Stephen<br />

Der Elektrogrill<br />

„Das ist der Grill für das urbane Grillen“,<br />

erklärt Marco Korte, Store Manager im<br />

Weber Store in Oyten, und denkt dabei an<br />

Reihenhausgarten und Balkon. „Mit dem<br />

Pulse sind Grillergebnisse möglich, die<br />

wirklich beeindruckend sind.“ Durch die<br />

digitale Hitzekontrolle kann die Temperatur<br />

genau reguliert werden: Über die iGrill-App<br />

lassen sich die Kerntemperatur des<br />

Fleisches und auch die Garraumtemperatur<br />

des Grills kontrollieren. Aufgebaut ist das<br />

Modell Pulse 1000 mit wenigen Handgriffen<br />

– und nach dem Verbinden mit<br />

der Steckdose sofort grillbereit. Die gusseisernen,<br />

porzellanemaillierten Grillroste<br />

verteilen die Hitze gleichmäßig und erzeugen<br />

die charakteristischen Grillstreifen.<br />

Der etwas größere und leistungsstärkere<br />

Pulse 2000 hat zusätzlich ein individuell<br />

steuerbares Zwei-Temperaturzonen-System.<br />

So kann man verschiedenes<br />

Grillgut bei unterschiedlichen<br />

Temperaturen<br />

gleichzeitig zubereiten.<br />

Während man über starker<br />

Hitze das Steak scharf angrillt,<br />

gart auf der anderen<br />

Seite bei schwacher Hitze<br />

die Beilage.<br />

Rauchiges<br />

Aroma per<br />

Knopfdruck:<br />

der Pellet-<br />

Smoker.<br />

Foto: Traeger<br />

Der Pellet-Smoker<br />

Der Gasgrill<br />

Der Gasgrill ist eines der beliebtesten Grillgeräte. Im Fachgeschäft Ziegeler –<br />

Die Grillexperten in Osterholz-Scharmbeck entscheiden sich 90 Prozent aller<br />

Kunden für diesen Grill. „Es ist ein sauberes und sehr schnelles Grillen“,<br />

erklärt Inhaber Andreas Ziegeler. „Es wird sehr schnell heiß. Das Anheizen<br />

dauert je nach Grillgröße fünf bis zehn Minuten.“ Sauber sei es, weil es keine<br />

Asche, keinen Staub gibt. Anfängern empfiehlt Ziegeler einen Drei-Brenner-<br />

Gasgrill. „Das ist die erste Stufe bei<br />

einem Gasgrill. So ein Grill kann erst mal<br />

alles, hier kann man nach und nach ganz<br />

viel Neues ausprobieren und sogar einen<br />

Kuchen backen.“<br />

Generell wird bei einem Gasgrill das Gas<br />

in einem Behälter über ein Schlauchsystem<br />

in den Grill geleitet, entzündet und<br />

mithilfe eines Brenners abgebrannt. Dabei<br />

entstehen mehrere kleine Flammen, die<br />

Rost und Grillgut erhitzen.<br />

„Der Gasgrill kann so viel wie eine zweite<br />

Küche“, sagt Pascale Bauer, Abteilungsleiterin<br />

Grillen in der Freizeitwelt-<br />

Vorteil Zeit: Das Anheizen dauert<br />

bei einem Gasgrill oft nur fünf bis<br />

zehn Minuten. Foto: Napoleon<br />

Dreye. „Wenn man so einen Grill hat, dann nutzt man ihn<br />

auch.“ Besonders beliebt beim Gasgrill ist das indirekte<br />

Grillen.<br />

Bei einem Grill mit beispielsweise drei Brennern lässt<br />

man den mittleren aus, legt dort das Fleisch hin<br />

und schließt den Deckel. Die Hitze strahlt so<br />

von den Seitenwänden des Deckels ab. „Das ist<br />

quasi wie im Backofen“, erklärt die Grillexpertin.<br />

Über eine zusätzliche Infrarotzone, mit der<br />

Hersteller Napoleon seine Gasgrillgeräte<br />

ausstattet, kann das Fleisch nach dem Garen<br />

noch veredelt werden. Sizzle Zone heißt dieser<br />

Bereich bei Napoleon und ist innerhalb kurzer Zeit<br />

800 Grad heiß. „Hier bekommt das Fleisch jetzt<br />

seine Röstaromen“, sagt Pascale Bauer.<br />

Der Pellet-Smoker ist ein Trend aus Amerika, der auch in Deutschland immer beliebter wird und<br />

sich besonders gut für größere Fleischstücke eignet. „Pulled Pork, Beef Brisket, Spare Ribs – das<br />

sind alles Sachen, die sehr lange liegen und Platz brauchen“, erklärt Andreas Ziegeler. Bei einem<br />

Pellet-Smoker werden in einen Behälter Grillpellets eingefüllt, die über eine Förderschnecke in den<br />

Brennraum des Smokers transportiert und dann dort verbrannt werden „Je nach Temperatureinstellung<br />

bekommt das Grillgut so viel oder weniger Raucharoma“, sagt Ziegeler.<br />

Durch die schonende Zubereitung wird das Grillgut besonders zart und saftig. Die Stärke des<br />

Raucharomas lässt sich auch durch die Holzart beeinflussen. Durch Eichen- und Walnussholz wird<br />

es kräftiger, durch Buchen- und Obsthölzer milder.<br />

„Ein Pellet-Smoker kann auch alles, doch ist er sicherlich für Räuchern, Braten, Barbecue der interessanteste<br />

Grill.“ Hier wird die Temperatur per Knopfdruck eingestellt. „Das ist sehr bequem.“<br />

Geselliges Grillen an der Feuerplatte.<br />

Hier kann jeder das grillen,<br />

was er gerne mag. Foto: höfats<br />

Die Feuerplatte<br />

Kochen auf einer durch Feuer erhitzten Platte – das ist in den<br />

verschiedenen Kulturkreisen weltweit eine jahrtausendealte<br />

Tradition. In Spanien wurde daraus die Plancha, die Japaner<br />

nennen es Teppanyaki.<br />

Die Vielfalt der Speisen, die auf einer heißen Platte gekocht oder<br />

gegrillt werden können, ist außerordentlich groß. „Das ist ein sehr<br />

geselliges Grillen“, sagt Andreas Ziegeler. „Hier steht man mit seiner<br />

Familie oder Freunden drum herum und jeder grillt das, was er mag.“<br />

Weil die Hitze auf der Feuerplatte von innen<br />

nach außen abnimmt, gibt es verschiedene<br />

Zonen für die unterschiedlichen Lebensmittel<br />

und Grillzeiten.<br />

Die innerste Zone ist am heißesten und eignet<br />

sich zum scharfen Anbraten von Fleisch. In der mittleren,<br />

nicht ganz so heißen Zone kann das Grillgut durchziehen<br />

und Fisch am besten gebraten werden. Die äußere Zone hält<br />

Gegrilltes warm. Hier kann Brot geröstet oder Gemüse gegart werden.<br />

32 OBERNEULAND<br />

32 OBERNEULAND


Promotion<br />

S<strong>OM</strong>MERZEIT IST<br />

GRILL & CHILLZEIT!<br />

Endlich sind wir im Sommer angekommen und jetzt ist wirklich die Zeit<br />

für jeden, zu Grillen und Zeit im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon<br />

zu verbringen. Vielleicht geht ja auch die eine oder andere kleine Feier im<br />

Freundeskreis oder mit netten Nachbarn. Die Wohlfühloase im sicheren<br />

Zuhause bekommt in diesem besonderen Jahr eine neue Bedeutung.<br />

Passend dazu können wir viele Grillmodelle liefern und finden immer<br />

wieder auch coole Ergänzungen für unser Sortiment.<br />

Neu ist der Gravity 560, ein digitaler Holzkohlegrill und Räucherofen<br />

von der Firma Masterbuilt für 799,00 €.<br />

Wir haben den kleinen<br />

Pizzaofen von Ventura mit<br />

Gasanschluss & Pelletkammer<br />

für 299,00 € incl.<br />

Pizzaschieber und Abdeckhaube<br />

ins Programm aufgenommen.<br />

Die Ecofurn Chillsessel in 4 Farben incl. Kopfkissen haben wir als Sommeraktion<br />

für je 139,00 € im Angebot. Genial einfache Sessel zum Relaxen<br />

gerne auch am Lagerfeuer.<br />

Für die Party mit besonderen Gästen haben wir unsere TK-Schränke voll<br />

mit regionalem Fleisch von den Fleischerjungs aus Buxtehude und vom<br />

Hof Ostermühlen in Schleswig-Holstein. Dry aged Hackbomben für handgemachte<br />

Burger sind da einfach der Hit!<br />

Unser schicker<br />

Gartenkamin von RB73 in<br />

Cortenstahl mit vier Sichtfenstern<br />

und auf Wunsch<br />

sogar fahrbar, macht sich<br />

super auf jeder Terrasse.<br />

Von der Firma Adezz<br />

aus Holland zeigen wir<br />

Feuertische im Lagerfeuer-<br />

Style und Tischfeuer mit<br />

Gasanschluss.<br />

Sie sehen, es lohnt<br />

sich, einfach mal nach<br />

Osterholz-Scharmbeck zu kommen. Wir haben viele Gartenmöbelgruppen<br />

von Markenherstellern und eine riesige Grillabteilung auf über 2000 m².<br />

Ziegeler Outdoor-Living<br />

Am Hang 2, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

Tel. 04791 96 62 33<br />

www.gartenmoebel-experten.de


1<br />

4<br />

…super praktisch…<br />

3<br />

5<br />

2<br />

6<br />

7<br />

Grillen macht Riesenspaß, weil<br />

man so viel experimentieren<br />

kann. Wichtig sind auch das<br />

richtige Equipment und die<br />

Präsentation auf dem Tisch –<br />

mit dem folgenden Zubehör<br />

steht dem sommerlichen<br />

Grillerlebnis nichts mehr<br />

im Wege.<br />

8<br />

9<br />

10<br />

34 OBERNEULAND


Text und Fotos: Hersteller/MM<br />

1. Für die natürliche Eleganz<br />

Geschirrkollektion Saisons von ASA: Jedes Porzellan ist ein originelles<br />

Unikat. Die spezielle Glasur lässt beim Brennvorgang ein unvergleichliches<br />

Farbspiel entstehen.<br />

Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />

2. Für den Dip, Dip, Dip<br />

Ausdrucksstarke Schalen in verschiedenen Designs der Porzellankollektion<br />

„Everyday Magic Porcelain“ von RICE.<br />

Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />

3. Für den Burger<br />

Schnell, gleichmäßig, mühelos und ohne zusätzliche Bindestoffe<br />

„Patties“ mit der WMF Burgerpresse formen.<br />

Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />

4. Für die rustikale Note<br />

Alle Teile der ASA Serie Selection wood werden aus Akazienholz<br />

hergestellt und bringen eine rustikale Note auf Ihren Esstisch.<br />

Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />

5. Für die Pizza<br />

Das Pizzastein-Set für den Grill von Broil King besteht aus einem<br />

1,2 mm starken Edelstahlgestell mit Stoßkante, einem robusten<br />

Pizzastein und einer großen, aus Holz gefertigten, Pizzaschaufel.<br />

Durchmesser ca. 33 cm.<br />

Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />

6. Für die Wärme<br />

Die 2,5 kW starke Feuerstelle „Nova“ lässt sich auf Knopfdruck<br />

entzünden und mit einer handelsüblichen Gasflasche betreiben.<br />

Mit Ambientebeleuchtung im Oberteil sowie im Boden.<br />

Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />

7. Für die Glut<br />

Der Grillchef Holzkohle-Keramikgrill Mini Kamado sorgt für ein Grillerlebnis<br />

der besonderen Art. Durch die Keramik verbindet er die<br />

Eigenschaften eines Smokers mit denen eines Steinofens.<br />

Mit Deckelthermometer, Deckelventil und Lüftungsschieber.<br />

Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />

Für die Finger<br />

Der natürliche Look mit coolen BBQ Icons ist ein<br />

richtiger Eyecatcher auf der nächsten Grillparty.<br />

Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />

8. Für die Temperatur<br />

Dieses Thermometer verfügt über zwei Fühler und Kabel und kann<br />

somit unterschiedliche Temperaturen anzeigen und während des<br />

gesamten Grillvorgangs mit dem Grillgut verbunden bleiben.<br />

Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />

9. Für den Schutz<br />

Der schwarze Premium Grill- und BBQ-Hitzeschutz-Handschuh<br />

von FEUERMEISTER®. Doppelt und nahtlos gestrickt, hochwertig<br />

verarbeitet, atmungsaktiv, aus hitzebeständigem Aramid/Nomex.<br />

Mit Innenfutter aus feinstem Baumwoll-80%-/Polyester-20%-Gestrick<br />

gefertigt.<br />

Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />

10. Für die Outdoor-Küche<br />

Alles neben dem Grill zubereiten und verstauen mit der Everdure<br />

Mobile Outdoor Küche.<br />

Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />

AKTION<br />

bei Kauf eines neuen Eclipse 65“ erhalten Sie bis zu 2.000,- für Ihr Altgerät<br />

bei Kauf eines neuen Eclipse 55“ erhalten Sie bis zu 1.500,- für Ihr Altgerät<br />

NEU BEI UNS AM WALL: METZ-STUDIO IN DER 1. ETAGE<br />

OBERNEULAND 35


INTERVIEW MIT LEON BÜLOW<br />

GRILLEN – EINE FRAGE<br />

DER PLANUNG<br />

Sonne, laue Abende, und schon rundet der Geruch<br />

von Grillkohle die Sommermonate ab. Seit fünf Jahren<br />

betreibt der Kochblock-Koch Leon Bülow den<br />

„Golden Grill“ am Hodenberger Deich.<br />

Dem OBERNEULAND MAGAZIN verrät er, was zum Gelingen<br />

eines unvergesslichen Grillabends mit Freunden<br />

wichtig ist.<br />

Was fällt Ihnen spontan zum Thema Grillen ein?<br />

Leon Bülow: Dass es kein spontanes Grillen gibt. Im Ernst,<br />

Grillen bedeutet vorbereiten, und somit kann Grillen nicht<br />

spontan sein.<br />

Das werden die meisten Menschen anders sehen. Eher: Gutes<br />

Wetter angesagt, schmeiß den Grill an.<br />

Leon Bülow: Klar, aber Grillen an sich beginnt viel früher.<br />

Zunächst mit der Entscheidung für einen Grill. Holzkohle oder<br />

Gas, Smoker oder Green Egg oder einfach eine Feuerschale?<br />

Jeder Grill hat seine Liebhaber und jeder steht für unterschiedliche<br />

Zubereitungen.<br />

Wo liegen die wesentlichen Unterschiede?<br />

Leon Bülow: Wer auf Holzkohle grillt, hat ein begrenztes Zeitfenster<br />

für bestimmte Temperaturen. Da sollte man sich mit<br />

den Garzeiten auskennen, sonst verbrennt das Grillgut oder<br />

wird nicht gar.<br />

Der Smoker bietet sich für ein Barbecue an; wie der Name<br />

schon sagt, wird dort das Fleisch schonend oft über Stunden<br />

und Tage durch geringe Hitze gegart. Das ist eine Wissenschaft<br />

für sich. Ähnlich verhält es sich mit dem Green Egg<br />

oder vergleichbaren Keramikgrills. Diese werden ebenfalls mit<br />

Foto: Kochblock<br />

Holzkohle angeheizt, halten aber auch über Stunden die<br />

Temperatur. Ein Gasgrill ist wie eine Außenküche – allerdings<br />

muss man immer Gas im Haus haben. Holzkohle bekommt<br />

man zur Not auch an der Tankstelle. Wer die Feuerschale als<br />

Grill nutzt, benötigt nur einen Einsatz oder legt das Grillgut<br />

direkt in die Glut.<br />

Jede Methode hat ihren Reiz, ihre Vor- und Nachteile.<br />

Welche Überlegung sollte man zuerst anstellen?<br />

Leon Bülow: Bei mir beginnt meist alles mit dem Einkauf, und<br />

der startet bei einem Händler meines Vertrauens. Natürlich<br />

überlege ich mir, für wen ich grille – habe eine Grundidee, mit<br />

der ich losziehe. Auf einen Grill gehört nach meiner Meinung<br />

erste Qualität. Für mich bedeutet es, dass ich kein Fleisch aus<br />

Massentierhaltung kaufe. Je natürlicher die Haltung ist, desto<br />

besser schmeckt das Fleisch.<br />

„Je natürlicher<br />

die Haltung ist,<br />

desto besser<br />

schmeckt das<br />

Fleisch.”<br />

Leon Bülow<br />

Ein weiterer Vorteil: Gute<br />

Qualität verzeiht einige Grillfehler.<br />

Außerdem muss auf<br />

dem Grill nicht immer Kurzgebratenes<br />

landen. Eine Hohe<br />

Rippe, eine Ochsenbrust oder<br />

auch andere große Fleischstücke<br />

eignen sich hervorragend, wenn man einen Grill hat,<br />

den man über Stunden gleichmäßig befeuern kann. Theoretisch<br />

kann man jedes Fleisch auf den Grill legen. Man benötigt halt<br />

Zeit und die richtige Ausstattung, dann sind Schmorstücke ein<br />

Genuss. Sowohl im Smoker als auch auf dem Gasgrill kann<br />

man die notwendige Temperatur zur Garung halten.<br />

Der Besuch beim Fleischer oder Biobauer war erfolgreich,<br />

die Einkaufstüte ist voll. Was jetzt?<br />

Leon Bülow: Jetzt muss man sich überlegen, ob und wie man<br />

das Grillgut würzt. Ein Rub lässt sich schnell und problemlos<br />

aus Salz, Zucker, Paprika und allen möglichen Saaten im<br />

Mörser herstellen. Mit dieser Gewürzmischung werden große<br />

36 OBERNEULAND


Fleischstücke eingerieben und möglichst über einen Tag sozusagen<br />

trocken mariniert. Ich selbst bevorzuge diese Art, da mir<br />

ölige Marinaden geschmacklich oft zu dominant sind, und<br />

außerdem ist es nie gut, wenn Öl auf die Glut tropft. Darauf<br />

sollte man der Gesundheit zuliebe immer achten.<br />

Bevor ich auch nur ein Stück auf den Grillrost lege:<br />

Was muss ich beachten?<br />

Leon Bülow: Bei der Holzkohle rechnet man ungefähr 30 bis<br />

40 Minuten Anheizphase – das heißt: Die Kohle muss rot glühen<br />

und von weißer Asche ummantelt sein. Bei einem Gasgrill kann<br />

das Grillvergnügen quasi sofort starten. Manche schaffen unter<br />

der Haube schon eine Grundhitze, um den Ofen-Effekt zu nutzen.<br />

Wie erkenne ich den richtigen Garpunkt?<br />

Leon Bülow: Wer sich unsicher ist oder Anfänger, sollte mit<br />

einem Thermometer arbeiten. Geübte Griller und Köche<br />

wissen, wie sich ein Stück Fleisch anfühlen muss, damit man<br />

sicher sagen kann, wie es gebraten ist. Dazu braucht es aber<br />

Übung und dabei kann das Thermometer sehr gut helfen.<br />

Es wäre um jedes verkohlte Stück Fleisch traurig.<br />

Seinen eigenen Grill lernt man mit der Zeit kennen, weiß,<br />

wie man anbrät und indirekte Hitze nutzt.<br />

Bei einem ganz einfachen Holzkohle-Grill, Modell Tankstelle,<br />

ist es schon eine Kunst. Da würde ich auf Würstchen zurückgreifen.<br />

Hat man einen Holzkohlegrill mit Deckel, kann man<br />

durch Verschieben der Kohle unterschiedliche Hitzefelder<br />

schaffen. Im Gasgrill gibt es meist eine zweite Ebene, auf der<br />

man die indirekte Hitze nutzen kann.<br />

Fleisch sollte niemals direkt aus dem Kühlschrank auf den<br />

Grill. Gerade bei Kurzgebratenem ist es wichtig, dass das Grillgut<br />

Zimmertemperatur hat. Ebenso wichtig ist es, dem Fleisch<br />

nach dem Braten Ruhezeit zu gönnen. In der Regel fünf bis<br />

zwölf Minuten. Damit es in dieser Zeit aber nicht kalt wird,<br />

lohnt es sich, einen Platz mit indirekter Hitze auf der Grillfläche<br />

einzurichten.<br />

Wenn man ein Porterhouse Steak hat oder ein anderes Stück<br />

Fleisch mit einem großen Knochen, ist es wichtig, dass man es<br />

nicht Seite für Seite grillt, sondern auf dem Knochen anfängt.<br />

Sonst gelangt keine Hitze zur Mitte des Knochens. Rippchen<br />

kann man beispielsweise auch erst kochen oder mit Apfelsaft im<br />

Ofen bei 90 Grad garen und dann mit Barbecue Sauce grillen.<br />

Fetakäse wickle ich gewürzt, mit einem Tropfen Öl, in Backpapier<br />

ein. Danach umwickel ich alles in Alufolie, bevor es auf<br />

den Grill kommt. Was auch ganz toll ist: Man kann einen<br />

ganzen Kohlkopf in die Glut werfen, entfernt dann die äußeren<br />

Blätter und isst nur das Innere.<br />

Auch Obst macht auf dem Grill eine gute Figur, von Melone bis<br />

Banane.<br />

Grillen ist heute eigentlich nicht mehr das ursprüngliche Grillen,<br />

es entwickelt sich immer mehr zum Kochen auf dem Grill.<br />

Deswegen ist es auch eigentlich nie wirklich spontan, aber sehr<br />

kreativ und verrückt. Am Grill kann man sich austoben.<br />

Was ist mit den berühmten Salaten und Saucen?<br />

Leon Bülow: Da man Grillen eigentlich mit Sommer verbindet,<br />

sind Salate eine tolle Beilage. Denn genau in dieser Zeit gibt es<br />

alles in Hülle und Fülle. Für mich gehört Ketchup, Senf und<br />

eventuell noch eine Barbecue<br />

Sauce zum Grillen, aber nicht<br />

mehr. Die Grillaromatik ist<br />

natürlich beim Holzkohlegrill<br />

stärker und sollte – für meinen<br />

Geschmack – nicht durch<br />

Saucen untergebuttert werden.<br />

Wer gute Qualität auf den Grill<br />

legt, sollte auch deren Aromen<br />

schmecken können.<br />

OBERNEULAND MAGAZIN<br />

EXTRA-Tipp<br />

Nach dem Grillen den abgekühlten<br />

Rost vom Grill nehmen, in angefeuchtetes<br />

Zeitungspapier einwickeln<br />

und über Nacht ruhen<br />

lassen. Am nächsten Morgen kann<br />

man die verkrusteten Stellen mit<br />

einer Bürste leicht entfernen.<br />

Und dann ist da noch das Saubermachen …<br />

Leon Bülow: Das ist mit einer guten Stahlbürste kein Problem.<br />

Grill richtig heiß machen und abbürsten. AS<br />

Also Fleisch lieber rubben als marinieren, Temperaturen beachten<br />

und gegebenenfalls Temperaturfelder schaffen. Aber was ist mit<br />

Fisch, Gemüse oder Käse?<br />

Leon Bülow: Wenn wir schon dabei sind: Man kann auch mit<br />

Wasserschalen und Aromahölzern auf dem Grill arbeiten – das<br />

ist eine Wissenschaft für sich, wie eigentlich das ganze Grillen.<br />

Da ist es auch immer ganz spannend, zu sehen, wie andere grillen.<br />

Aber zurück zum Thema: Für Fisch, Gemüse und Käse rate ich<br />

eigentlich dazu, sich gusseiserne Pfannen und Töpfe anzuschaffen.<br />

Ich habe diese im vergangenen Jahr in einem Gartencenter<br />

als Set entdeckt und bin total begeistert.<br />

Natürlich kann man Paprika, Aubergine, Zucchini und Co. auch<br />

grob geschnitten direkt auf den Grill legen, in einer Pfanne ist es<br />

aber angenehmer, zumal die Verbrennungsgefahr minimiert wird.<br />

Für Fisch – den man nicht zu heiß anbraten sollte – gibt es im<br />

Handel extra Zangen, eine Pfanne funktioniert aber genauso<br />

gut. Lecker ist es auch, wenn man den Fisch in Bananenblätter<br />

einwickelt. Das gibt ein gutes Aroma. Krustentiere lassen sich<br />

auch sehr gut grillen.<br />

OBERNEULAND 37


Rauf auf<br />

den Grill!<br />

Alle Fotos: Karolina Lucht<br />

38 OBERNEULAND


LECKERES<br />

von Karo<br />

Focaccia<br />

Was wäre Grillen ohne ein frisches knuspriges<br />

Baguette oder ein leckeres Fladenbrot<br />

zum Dippen und Tunken. Hier ein Rezept für<br />

eine leckere Focaccia, die zudem ein echter<br />

Blickfang ist.<br />

Zutaten<br />

½ Würfel frische Hefe<br />

1 TL Zucker<br />

100 ml lauwarmes Wasser<br />

500 g Mehl<br />

1 Ei<br />

65 g Olivenöl<br />

120 g Naturjoghurt<br />

2 TL Salz<br />

Olivenöl zum Bestreichen<br />

Cocktailtomaten, grüner Spargel, Oliven,<br />

Lauchzwiebeln, frische Rosmarinzweige,<br />

grobes Meersalz, Sesam und Schwarzkümmel<br />

zum Bestreuen<br />

Zubereitung<br />

Hefe und Zucker in lauwarmem Wasser<br />

auflösen. Mischung ca. 15 Minuten stehen<br />

lassen.<br />

In der Zwischenzeit alle anderen Zutaten<br />

abwiegen.<br />

Nun kommen die Zutaten in die Rührschüssel.<br />

Zuerst das Mehl, dann das Ei, Olivenöl,<br />

Joghurt und das Salz.<br />

Die aufgelöste Hefe kommt ebenfalls dazu.<br />

Jetzt wird alles für mindestens 10 Minuten<br />

mit den Knethaken des Mixers oder der<br />

Küchenmaschine durchgeknetet, bis alles<br />

verarbeitet und ein geschmeidiger Teig<br />

entstanden ist. Ist der Teig zu trocken,<br />

muss etwas mehr Wasser rein, ist er zu<br />

klebrig, dann etwas mehr Mehl hinzugeben.<br />

Die Teigkugel mit einem sauberen Küchentuch<br />

abdecken und für etwa 1 Stunde, an<br />

einem warmen Ort, gehen lassen.<br />

Backblech mit Backpapier belegen. Ofen<br />

auf ca. 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />

Den Teig auf dem Backblech zu einem 2-3 cm<br />

dicken Rechteck oder zu mehreren beliebigen<br />

Formen ausrollen. Mit den Fingerkuppen<br />

leicht Vertiefungen eindrücken. Mit Olivenöl<br />

bepinseln.<br />

Dann sind der Fantasie keine Grenzen<br />

gesetzt! Mit halbierten Tomaten, Kräutern<br />

und frischem Gemüse können richtige<br />

Kunstwerke erschaffen werden. Wichtig ist,<br />

die Zutaten richtig fest reinzudrücken in den<br />

Teig, da dieser noch aufgeht im Ofen. Mit<br />

grobem Meersalz (wer mag, zusätzlich mit<br />

Sesam und Schwarzkümmel) bestreuen.<br />

Für ca. 30 Minuten in den vorgeheizten<br />

Ofen schieben.<br />

Datteln im<br />

Zucchinimantel<br />

Ein Klassiker neu interpretiert! Nicht nur vegetarische Gäste werden dankbar<br />

sein und begeistert zugreifen bei dieser leckeren fleischlosen Alternative!<br />

Zutaten (für ca. 10 Stück)<br />

1 Zucchini (möglichst gerade)<br />

10 frische Datteln<br />

Für die Marinade:<br />

4 EL Olivenöl<br />

1 TL geräuchertes Paprikapulver<br />

1 TL Knoblauchpulver<br />

1 TL Salz<br />

etwas Pfeffer<br />

außerdem Zahnstocher<br />

VITA<br />

Karolina Lucht ist gelernte Hotelkauffrau,<br />

Ernährungsberaterin und<br />

leidenschaftliche Köchin und führt<br />

ihre eigene, kleine Kochschule in<br />

der Humboldtstraße im Viertel.<br />

Bei ihren Kochveranstaltungen<br />

für Kinder und Erwachsene, setzt<br />

sie auf bunte, abwechslungsreiche<br />

und saisonale Gerichte.<br />

Infos: www.kochmitkaro.de<br />

Zubereitung<br />

Die Zucchini in maximal 3 mm<br />

dünne Scheiben, der Länge nach,<br />

schneiden. Das geht am besten<br />

mit einer Schneidemaschine; wer<br />

keine hat, nimmt eine Reibe.<br />

In einem entsprechend großen<br />

Topf oder einer Pfanne etwas<br />

Wasser und eine Prise Salz zum<br />

Kochen bringen und die Zucchinischeiben<br />

darin 2-3 Minuten<br />

blanchieren. Vorsichtig aus dem<br />

Wasser nehmen und auf Küchenpapier<br />

abtropfen lassen.<br />

In der Zwischenzeit die Marinade<br />

vorbereiten. Die Zucchinischeiben<br />

von beiden Seiten damit einpinseln.<br />

Die entsteinten Datteln auf die Zucchinischeibe legen, einrollen und<br />

mit einem Zahnstocher fixieren.<br />

Kurz auf dem heißen Grill legen und vorsichtig wenden, bis alle Seiten eine<br />

schöne Grillfarbe angenommen haben.<br />

OBERNEULAND 39


Spicy Ananas-Rosmarin-Spieße vom Grill<br />

Zutaten<br />

1 reife, saftige Ananas<br />

frische Rosmarinzweige (ca. 15-20 cm lang)<br />

Für die Marinade<br />

5 EL Olivenöl<br />

1 EL Sojasauce<br />

1 EL Ahornsirup (oder Honig)<br />

½ TL Chiliflocken und Chilipulver/Paprikapulver,<br />

je nach Schärfeempfinden<br />

Salz<br />

Zubereitung<br />

Die Ananas schälen und der Länge nach erst halbieren, dann vierteln. Den mittleren, harten<br />

Teil wegschneiden. Die langen Teilstücke in grobe Würfel schneiden und in eine Schale legen.<br />

Die frischen Rosmarinzweige bis auf die oberen 4-5 cm von den Nadeln befreien. Die Rosmarinnadeln<br />

nicht wegschmeißen; sie können für andere Gerichte noch weiterverwendet werden.<br />

Alle Zutaten für die Marinade in einem Schälchen verrühren und über die Ananas gießen.<br />

Vorsichtig verrühren und für eine halbe Stunde einziehen lassen.<br />

Dann die marinierten Ananasstückchen vorsichtig auf die Rosmarinstiele aufspießen und auf<br />

einem Teller bis zur Weiterverarbeitung zwischenlagern.<br />

Mit der Zeit gibt der Rosmarin sein herrliches Aroma an die Ananas ab. Auf dem Grill brauchen<br />

die Spieße nur zwei-drei Minuten, bis sie leicht karamellisieren und gegrillt aussehen.<br />

40 OBERNEULAND


Promotion<br />

DURCHSICHTIGE SCHIENEN<br />

FÜR GERADE ZÄHNE<br />

Die richtige Zahnkorrektur für Erwachsene und Jugendliche<br />

Durchsichtige Zahnschienen liegen im Trend:<br />

Auf Instagram und Co. sehen wir täglich bildschöne<br />

Menschen mit makellosen Zähnen.<br />

Während ein kleiner Makel auch durchaus interessant<br />

sein kann, werden zu große Fehlstellungen<br />

bei vielen als störend empfunden. Der Wunsch zur<br />

Zahnkorrektur entsteht.<br />

Rein zufällig wird dem Betrachter in derselben<br />

App auch gleich eine Lösung angeboten: die<br />

schnelle und billige Zahnschiene für die vier<br />

Frontzähne per Knopfdruck per Post.<br />

Unsichtbare Behandlungsmethoden sind<br />

nichts Neues in der Zahnmedizin. Neben den<br />

Lingualzahnspangen auf der Innenseite der Zähne<br />

werden durchsichtige Zahnschienen bereits seit<br />

vielen Jahren erfolgreich angewendet. Zur Korrektur<br />

von leichten Fehlstellungen bietet sich der<br />

sogenannte Aligner an. „Mithilfe eines Scans der<br />

Zähne fertigen wir eine herausnehmbare transparente<br />

Schiene, welche Patienten mindestens 22<br />

Stunden am Tag tragen“, erklärt Dr. Knut Thedens,<br />

Kieferorthopäde in der SternKlinik in Bremen.<br />

Beide Varianten sind jedoch nicht für alle Zahnfehlstellungen<br />

geeignet.<br />

Und damit beginnt das Problem der Onlinebestellung.<br />

„Jeder Therapie sollte eine eingehende<br />

Untersuchung beim Kieferorthopäden vorausgehen.<br />

Gemeinsam wird dann die geeignete Spange oder<br />

Schiene gefunden. Beide müssen individuell<br />

angefertigt und im Laufe der mehrmonatigen<br />

Behandlung immer wieder kontrolliert und an die<br />

neuen Gegebenheiten angepasst werden“, so<br />

Dr. Lotta Zernial, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie.<br />

Auch hier besteht ein Risiko für Onlinekäufer:<br />

Werden die Schienen nicht konsequent genug<br />

getragen oder die Natur des Kiefers verhält sich<br />

anders als geplant, passen die vorgefertigten<br />

Schienen aus dem Starterpaket des letzten<br />

Jahres nicht mehr. Das frustriert und wird teuer.<br />

Besonders gefährlich ist die sehr isolierte<br />

Betrachtung der Frontzähne bei den Online-<br />

Anbietern. Alle Zähne des Kiefers stehen in Beziehung<br />

zueinander und zum Kiefergelenk. Verhilft<br />

einem die Online-Schiene in 6 Monaten zum<br />

schönen Lächeln vorne, kann es hinten schon<br />

nach ein paar Wochen zu Verschiebungen und<br />

Gelenkschmerzen kommen. Spätestens dann<br />

muss der Kieferorthopäde aufgesucht werden.<br />

Deshalb raten wir allen Interessenten an<br />

durchsichtigen Schienen, sich vorher beim Kieferorthopäden<br />

ausgiebig beraten zu lassen, ob und<br />

in welchem Umfang eine Schienentherapie für sie<br />

geeignet ist. Wir können zum Beispiel verschiedene<br />

Zahnschienen-Hersteller wie Invisalign oder<br />

Clear Aligner für verschiedene Budgets anbieten.<br />

Auch Ratenzahlungen werden bei vielen<br />

Kieferorthopäden schon angeboten.<br />

Wir beraten Sie gerne in beiden Standorten<br />

unserer Kieferorthopädie in Bremen-Mitte und<br />

Schwachhausen. Machen Sie einen unverbindlichen<br />

Beratungstermin bei uns: 0421 / 16 83 41 00.<br />

Claudia Miethe, Dres. Knut Thedens, Lotta Zernial und Peter Zernial freuen sich auf Sie!<br />

Schwachhausen<br />

Schwachhauser Heerstr.<br />

Radio Bremen<br />

4<br />

Praxis<br />

22 1 24 Kurfürstenallee<br />

Scharnhorststr.<br />

Großbeerenstr.<br />

Bürgermeister-Spitta-Allee<br />

C<br />

Schöne gesunde Zähne ein Leben lang<br />

Ganzheitliche Therapie<br />

für Kinder und Erwachsene<br />

mithilfe modernster Techniken<br />

bei Zahn-, Kiefer- und<br />

Gelenkfehlstellungen<br />

Carl-Ronning-Str. 4/6, 28195 Bremen<br />

0421 – 16 83 41 00<br />

Großbeerenstr. 22, 28211 Bremen<br />

0421 – 20 34 30<br />

www.sternklinik.net<br />

OBERNEULAND 41


GRILLREZPTE<br />

von Barbara Stadler<br />

HOHE RIPPE vom Rind<br />

mit ZITRONENSALZ<br />

Die Hohe Rippe vom Rind wird oft nur für Suppe verwendet,<br />

ist aber ein perfektes Grillstück.<br />

Das Fleisch, so wie es ist, 2 Std. vor dem Grillen mit dem<br />

Zitronensalz (die Espressomischung passt ebenso gut) einreiben<br />

und bei Zimmertemperatur liegen lassen.<br />

Den Gasgrill 3 Min. anmachen und das Fleisch auf den Grill<br />

legen. Ich fange hier gern mit einer kleinen Temperatur an.<br />

Später kann man den Grill ganz hochdrehen und das volle<br />

Röstaroma geben. Wichtig ist immer auch, dass man das<br />

Fleisch nicht zu häufig wendet. Die Hitze will eindringen und<br />

dafür braucht sie Ruhe.<br />

Zusammengefasst:<br />

Fleisch garen:<br />

1. Fleisch auf Zimmertemperatur bringen, evtl. schon würzen<br />

2. Vorsichtig bei kleiner Hitze angaren<br />

3. Röstaromen am Ende geben<br />

4. Das Fleisch ruhen lassen<br />

Das Fleisch bleibt mind. 10 Min. bei kleiner Hitze, dann bitte<br />

einmal wenden. Nun ist es innen zart, bei kleiner Temperatur<br />

gegart, und nun kann man die Röstaromen geben. Den Grill ganz<br />

aufdrehen, Deckel runter und Bräune geben. Das Ganze von<br />

beiden Seiten.<br />

Am Ende das Fleisch wieder ruhen lassen. Vergessen Sie nicht,<br />

dass die Hitze ja auch noch eine Weile nachwirkt. Das ist auch<br />

ein Teil des Garprozesses.<br />

Alle Fotos: Barbara Stadler<br />

42 OBERNEULAND


Geniessen<br />

à la<br />

Oberneuland<br />

VITA<br />

Barbara Stadler begann vor vielen Jahren als Autodidaktin,<br />

die alles über Kochen und Ernährung verschlungen<br />

hat. Im Laufe der Zeit bildete sie sich zur<br />

Küchenmeisterin fort und ist Kommissionsmitglied<br />

der Slow Food Chef Alliance, Rezeptentwicklung ist<br />

ihr wie auf den Leib geschrieben. Schließlich erfindet<br />

sie bei den Herdbesuchen spontan neue Rezepte.<br />

Infos: www.diekastanie.de<br />

Foto: Gianni König<br />

MAISHÄHNCHEN-<br />

STEAK<br />

FLANK-<br />

STEAK<br />

ist dünn und muss deshalb kurz<br />

und heiß gegrillt werden.<br />

Zutaten:<br />

1 Stück Flanksteak<br />

schön abgehangen<br />

Espresso Rub<br />

Das Fleisch sollte immer Zimmertemperatur<br />

haben, bevor man es<br />

auf den Grill legt. Also 2 Std. vorher<br />

rauslegen und schon einmal<br />

salzen mit dem Espresso-Salz.<br />

Ein Gasgrill ist praktisch, denn er<br />

ist sofort bereit. Außerdem kann<br />

man die Hitze schnell regulieren.<br />

Zwei Flammen des Grills anmachen,<br />

den Deckel zu lassen und ca. 3 Min.<br />

warten, so haben wir schon mal<br />

eine gute Grundtemperatur.<br />

Das Fleisch auf den Grill geben<br />

und den Deckel zu machen. So<br />

lassen wir es ca. 5 Min. von einer<br />

Seite garen. Nun das Fleisch<br />

umdrehen und das Ganze noch<br />

mal wiederholen. Ist es schon<br />

schön braun, bitte die Hitze<br />

runter drehen und das Fleisch<br />

sanft weiter garen lassen für<br />

ca. 7-10 Min.<br />

Dann noch einen Moment ohne<br />

Hitze ruhen lassen, bevor man es<br />

anschneidet. Durch das Ruhen<br />

sammeln sich die Säfte im Innern<br />

und der Saft läuft nicht sofort aus<br />

dem Fleisch heraus.<br />

Zutaten:<br />

Pro Person 1 Hähnchenschenkel vom<br />

Maishähnchen oder Biohähnchen<br />

für 4 Hähnchen<br />

1 Zitrone<br />

Zitronenraps (abger. Schale einer ½ Zitrone)<br />

Salz<br />

1 Stück Zitronengras<br />

1 kleines Stück Ingwer<br />

3 Kaffirlimettenblätter<br />

2 Zehen Knoblauch<br />

etwas Olivenöl<br />

Die Hähnchenschenkel entbeinen lassen<br />

oder selbst machen:<br />

Den Schenkel mit der Hautseite auf ein<br />

Brett nach unten legen und dort, wo die<br />

Knochen sind, einmal mit einem scharfen<br />

dünnen Messer über dem Knochen längs<br />

einschneiden. Nun liegt er frei und man<br />

fährt mit dem Messer unterhalb des<br />

Knochens entlang und entnimmt ihn dann.<br />

Es sind zwei Knochen, einmal das obere<br />

und einmal das untere Gelenk. Nun haben<br />

wir ein schönes Steak. So bitte mit allen<br />

Hähnchenschenkeln verfahren.<br />

Mit den Knochen kann man einen kleine<br />

Bouillon kochen, so hat man nichts<br />

verschwendet (Knochen 15 Min. in<br />

½ l gesalzenem Wasser auskochen).<br />

Aus den Gewürzen eine Marinade herstellen:<br />

Knoblauch fein hacken, Kaffirlimettenblätter<br />

sehr fein hacken, Zitronengras einmal<br />

platt hauen und 2 x längs einschneiden,<br />

dann bitte und sehr fein schneiden, alles<br />

zusammen mit Zitronenraps und Zitronensaft,<br />

Salz und Öl vermischen. Hähnchensteaks<br />

in die Marinade legen.<br />

Dies wird nun bei mittlerer Temperatur<br />

gegrillt. Unter der Haut ist Fett, und das<br />

lässt sich besser bei kleinerer Hitze aus,<br />

es muss nämlich langsam schmelzen.<br />

Später kann man immer noch mehr Hitze<br />

geben, wenn es noch nicht kross genug<br />

ist. Das Steak wird auch immer mit der<br />

Hautseite nach unten gegrillt. Auf diese<br />

Weise trocknet das Fleisch nicht aus. Am<br />

Ende kann man es dann kurz einmal umdrehen.<br />

Die Hitze dringt so langsam von<br />

unten nach oben und das Hähnchensteak<br />

bleibt saftig. Es geht immer nur um die<br />

richtige Hitze beim perfekten Garen. Das<br />

geht auch in der Pfanne. Mit der Hautseite<br />

nach unten und langsam braten.<br />

OBERNEULAND 43


GRILLGEWÜRZE<br />

einfach selbst gemacht<br />

Mögen Sie auch nicht so gerne die rote Einheitsmischung,<br />

die uns aus mancher Fleischtheke anlacht? Dann<br />

mischen Sie sich doch einfach einmal selbst eine<br />

Mischung zusammen.<br />

Sie brauchen hierfür ein gutes Stein- oder Meersalz<br />

sowie frische Kräuter, Knoblauch, Chili, Orange oder<br />

Zitrone, einen Granitmörser oder einen kleinen Cutter.<br />

Im Salz konservieren – die Kräuter und die Gewürzmischung<br />

können nicht schlechtwerden.<br />

Mit der Weile trocknen sie und werden immer streufähiger.<br />

In einem hübschen Glas kann man sie auch<br />

prima verschenken.<br />

ZITRONENSALZ<br />

Rind, Geflügel, Schweinefleisch, Zucchini, Kürbis, Fisch<br />

Zutaten:<br />

100 g Salz<br />

geriebene Zitronenschale einer Zitrone<br />

(bitte nicht das Weiße mit reiben),<br />

5 Zweige Thymian, 3 Zehen Knoblauch<br />

Knoblauch mit dem Mörser zerquetschen und ein<br />

wenig Salz, danach Zitronenschale und gehackten<br />

Thymian hinzufügen.<br />

ORANGEN CHILI SALZ<br />

(Schwein, Geflügel, Kürbis, Tomate, Zucchini)<br />

Zutaten:<br />

100 g Salz<br />

geriebene Orangenschale einer Orange<br />

2 kleine rote Chili, 3 Zehen Knoblauch<br />

So verfahren wie beim Zitronensalz.<br />

ESPRESSO RUB<br />

(Rind, Lamm)<br />

Zutaten:<br />

100 g Salz<br />

50 g frischer fein gemahlener Espresso<br />

1 TL Korianderkörner<br />

Koriander im Mörser mahlen, den Espresso hinzufügen<br />

und auch zerreiben, nun das Salz hinzufügen<br />

und alles gut mischen.<br />

Chimichurri<br />

DIE argentinische grüne Soße zu Fleisch – ist aber auch auf Grillgemüse schön<br />

Zutaten:<br />

1 Bund glatte Petersilie<br />

1 Limette<br />

1 Schalotte<br />

2 Knoblauchzehen, 1 kleine grüne Chili,<br />

Salz, schwarzer Pfeffer, Olivenöl<br />

6 Zweige frischer Majoran oder ein kräftiger Oregano<br />

Die Kräuter sehr fein hacken (sie dürfen nicht nass sein)<br />

Die Limette auspressen, Schalotte und Knoblauch sehr fein hacken. Kräuter<br />

mit Öl aufgießen und die anderen Zutaten einarbeiten, bis eine schöne<br />

Kräuterpaste entsteht. Das isst man in Argentinien zu Asado (gegrilltem<br />

Fleisch). Mit Öl bedeckt hält es mehrere Wochen.<br />

Geriebene Tomate<br />

passt prima zu Grillgemüse<br />

Zutaten:<br />

3 Fleischtomaten<br />

1 Zehe Knoblauch,<br />

Salz<br />

½ Bund Koriander<br />

DIPS & SAUCEN<br />

für ein herrliches<br />

Grill-Ergebnis<br />

Tomaten mit der groben Reibe raspeln. Einfach die Tomate mit der runden<br />

Seite gegen die Reibe drucken und reiben, bis man die Schale in der Hand<br />

hält. Die Schale fungiert als Schutzschild für die zarten Hände.<br />

Nun bitte ein gutes Olivenöl, 1 Zehe Knoblauch gehackt, Salz und Basilikum<br />

oder Koriander hinzufügen. Rösten Sie bitte 5 Scheiben Brot mit etwas<br />

Olivenöl im Ofen. Das Tomaten-Topping auf das Brot geben und genießen.<br />

Oder Sie nutzen diese Soße als Dip zum Grillen.<br />

44 OBERNEULAND


GREMOLATA MIT<br />

WILDEN KRÄUTERN<br />

ganz herrlich zu einem Stück gegrillten Fisch oder auch hoher<br />

Rippe<br />

Zutaten:<br />

3 Zweige glatte Petersilie, Knoblauchrauke,<br />

Vogelmiere, Giersch, Majoran, Thymian<br />

2 Zehen Knoblauch, 2 Blätter Salbei,<br />

2 Zweige Rosmarin, 3 Zweige Basilikum,<br />

Zitronenschale von 1 Bio-Zitrone,<br />

½ bis ¾ Liter kretisches Olivenöl, Meersalz<br />

Kräuter waschen und ganz trocken schleudern. Fein hacken;<br />

wenn die Stiele nicht sehr hart sind, darf man sie mit hacken,<br />

sie haben viel Aroma.<br />

Knoblauch mit dem Olivenöl und Salz mit dem Pürierstab pürieren.<br />

Die sehr fein gehackten Kräuter hinzufügen und auch noch<br />

einmal durchpürieren.<br />

Die Zitronenschale dazu reiben und evtl. auch ein wenig Saft.<br />

Das ist ein herrliches Gewürz für Fisch, Lamm und Grillgemüse.<br />

Wer mag, fügt einen Teil Parmigiano hinzu sowie geröstete,<br />

gehackte Walnüsse und erhält so ein Pesto mit Wildkräutern.<br />

Bei der Kräuterauswahl sollte man darauf achten, dass man<br />

auch kräftig schmeckende Kräuter dabei hat.<br />

Wildkräuter sind ja eher mild.<br />

RHABARBER-CHUTNEY<br />

passt zu Schweinefleisch oder Geflügel oder Lamm<br />

Zutaten:<br />

300 g Rhabarber<br />

4 Schalotten<br />

½ TL Koriandersaat<br />

3 EL geriebener Ingwer<br />

1 Gewürznelke<br />

2 Sternanis<br />

etwas Pfeffer<br />

1/2 TL Salz<br />

1 frische kleine gehackte Chili<br />

1 Stange Zitronengras<br />

ein wenig braunen Zucker<br />

Die trockenen Gewürze in einem Mörser fein mahlen, den<br />

Ingwer hinzugeben, das sehr fein gehackte Zitronengras (den<br />

Stängel vorher einmal platt hauen, so kommt das volle Aroma<br />

heraus), die Chili sehr fein hacken (mit oder ohne Kerne, je<br />

nachdem, wie viel Schärfe man mag). Alles miteinander mit<br />

dem Salz vermischen. Den Rhabarber waschen und die äußere<br />

Hülle abziehen – diese bitte aufheben (siehe TIPP).<br />

Den Rhabarber in kleine Stücke schneiden.<br />

Die Zwiebeln fein hacken und in etwas Öl anschwitzen. Die<br />

Gewürze hinzufügen und ein Weilchen mit anrösten. Nun den<br />

Rhabarber hinzugeben sowie den Zucker und alles bei kleiner<br />

Hitze so lange köcheln lassen, bis die Masse die Konsistenz<br />

von dicker Marmelade hat.<br />

Heiß in vorbereitete, sterile Gläser füllen und zuschrauben.<br />

Es hält so lange wie Marmelade – aber eher nicht, weil es so<br />

lecker ist.<br />

TIPP:<br />

RHABARBER-SIRUP<br />

Rhabarberschalen mit einer guten Menge Zucker und Wasser,<br />

sodass der Rhabarber bedeckt ist, aufsetzen und 10 Min.<br />

köcheln lassen und dann durch ein Sieb gießen – so erhält<br />

man einen schönen Sirup, um ihn mit Sprudel oder für einen<br />

Aperitif mit Prosecco zu mischen.<br />

So haben wir alles verwendet und nichts verschwendet.<br />

Catering für<br />

10 - 500<br />

Personen<br />

Sonn- und<br />

feiertags<br />

hausgemachte<br />

Kuchen und Torten<br />

auch zum<br />

Mitnehmen<br />

OBERNEULAND 45


KÖttbullar-spieße<br />

& Kartoffel-Rosmarin Spiesse<br />

mit Preiselbeercreme<br />

Zutaten<br />

Köttbullar:<br />

1 Zwiebel<br />

1 EL Speiseöl, z. B. Rapsöl<br />

500 g Hackfleisch (halb und halb)<br />

1 Ei (Größe M)<br />

100 g Semmelbrösel<br />

1 Be. Dr. Oetker Crème double<br />

Salz, Pfeffer<br />

2 Msp. gemahlener Piment<br />

etwas frisch geriebener Ingwer<br />

Kartoffel-Rosmarin-Spieße:<br />

1 kg kleine Kartoffeln<br />

Salz<br />

etwa 10 Zweige Rosmarin<br />

Preiselbeer-Creme:<br />

250 g Dr. Oetker Crème double oder Crème<br />

fraîche Classic<br />

150 g angedickte Wild-Preiselbeeren<br />

Außerdem: Holzspieße<br />

Zubereitung<br />

1. Vorbereiten<br />

Zwiebel abziehen und fein hacken. Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen und die Zwiebelwürfel<br />

darin unter Rühren goldgelb braten. Etwas erkalten lassen.<br />

2. Köttbullar<br />

Hackfleisch in einer Rührschüssel mit den Zwiebelwürfeln, Ei, Semmelbröseln und Crème<br />

double vermengen. Mit Salz, Pfeffer, Piment und Ingwer würzen. Den Fleischteig etwa 30 Min.<br />

im Kühlschrank ruhen lassen.<br />

3. Kartoffel-Rosmarin-Spieße<br />

Kartoffeln gründlich waschen, evtl. abbürsten und in Salzwasser knapp gar kochen. Rosmarinzweige,<br />

bis auf etwa 2 cm an der Spitze, entnadeln. Die Kartoffeln abgießen, mit kaltem<br />

Wasser abschrecken und auf die Rosmarinspieße aufspießen.<br />

4. Aus dem Fleischteig etwa 40 kleine Kugeln formen. Jeweils 4-5 davon auf Holz- oder<br />

Grillspieße stecken und auf dem Grill zubereiten, zwischendurch die Spieße drehen. Die<br />

Kartoffel-Rosmarin-Spieße ebenfalls grillen.<br />

5. Preiselbeer-Creme<br />

Crème double oder Crème fraîche mit Preiselbeeren verrühren. Die Köttbullar-Spieße mit den<br />

Kartoffeln und der Creme servieren.<br />

Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

Klassischer Kartoffelsalat<br />

Zutaten<br />

1,2 kg kleine, festkochende Kartoffeln<br />

1 Zwiebel<br />

150 g Gewürzgurken, aus dem Glas<br />

300 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />

etwa 8 EL Flüssigkeit aus dem Gurkenglas<br />

Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />

2 hart gekochte Eier (Größe M)<br />

2 EL Schnittlauchröllchen<br />

Zubereitung<br />

1. Vorbereiten<br />

Kartoffeln waschen, in einem Topf mit Wasser bedeckt zum<br />

Kochen bringen und in 20-25 Min. bei mittlerer Hitze mit<br />

Deckel gar kochen. Kartoffeln abgießen, noch heiß pellen,<br />

abkühlen lassen. Zwiebel abziehen und in kleine Würfel<br />

schneiden. Gewürzgurken ebenfalls in kleine Würfel<br />

schneiden. Kartoffeln in Scheiben schneiden.<br />

2. Zubereiten<br />

Crème fraîche mit 8 EL Flüssigkeit aus dem Gurkenglas<br />

verrühren. Zwiebel und Gewürzgurken unterrühren. Die<br />

Salatsoße mit Salz und Pfeffer sehr kräftig abschmecken.<br />

Kartoffelscheiben vorsichtig unterheben. Den Salat etwa<br />

1 Std. durchziehen lassen. Eier pellen und vierteln.<br />

3. Abschmecken<br />

Salat nochmals abschmecken. Wenn der Salat zu „fest"<br />

sein sollte, noch etwas Flüssigkeit aus dem Gurkenglas<br />

hinzufügen.<br />

Den Kartoffelsalat mit den Eiern und dem Schnittlauch<br />

anrichten.<br />

46 OBERNEULAND


Pflück-Schnecken<br />

Zutaten<br />

Hefeteig:<br />

400 g Weizenmehl<br />

1 Pck. Dr. Oetker Hefeteig Garant<br />

200 ml Wasser<br />

75 ml Olivenöl<br />

2 TL Salz, etwas Pfeffer<br />

2 EL rotes Pesto<br />

Füllung:<br />

150 g Dr. Oetker Crème légère<br />

2 EL tiefgekühlte gehackte, gemischte Kräuter<br />

Salz, etwas Pfeffer<br />

100 g geriebener mittelalter Gouda<br />

Außerdem: 1 geh. ELWeizenmehl<br />

Zubereitung<br />

1. Vorbereiten<br />

Springform fetten. Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa<br />

180 °C, Heißluft etwa 160 °C<br />

2. Hefeteig<br />

Mehl mit Hefeteig Garant in einer Rührschüssel sorgfältig<br />

vermischen. Übrige Zutaten, außer Pesto, hinzufügen und alles<br />

mit einem Mixer (Knethaken) in etwa 2 Min. zu einem glatten<br />

Teig verarbeiten. Teig halbieren. Eine Hälfte auf leicht bemehlter<br />

Arbeitsfläche zu einem Rechteck (etwa 50 x 25 cm) ausrollen.<br />

3. Füllung<br />

1/2 Be. Crème légère mit den Kräutern verrühren, mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken und auf dem Teigrechteck verstreichen.<br />

Teig von der langen Seite her aufrollen und in 16 gleich große<br />

Stücke schneiden.<br />

4.<br />

Unter den übrigen Teig das Pesto und 1 geh. EL Mehl kneten.<br />

Den Teig ebenfalls zu einem Rechteck (etwa 50 x 25 cm)<br />

ausrollen, mit übriger Crème légère bestreichen und mit Gouda<br />

bestreuen. Teig von der langen Seite her aufrollen und in<br />

16 gleich große Stücke schneiden. Teigschnecken abwechselnd<br />

dicht an dicht in die Springform stellen. Form auf dem Rost in<br />

den Backofen schieben. Einschub: unteres Drittel, Backzeit:<br />

etwa 45 Minuten.<br />

Springformrand entfernen und Pflück-Schnecken auf dem<br />

Springformboden auf einem Kuchenrost erkalten lassen oder<br />

lauwarm servieren.<br />

Genießen Sie<br />

frische<br />

Pfifferlinge<br />

in vielen Variationen<br />

auf unserer schönen<br />

Sommerterrasse<br />

Außer-<br />

Haus-Verkauf<br />

läuft weiter<br />

Oberneulander Landstr. 165 · 28355 Bremen<br />

Tel. 0421 - 25 17 37 · www.hermanpost.de<br />

Jetzt 40 Parkplätze hinter dem Haus<br />

OBERNEULAND 47


Lauwarmer gegrillter<br />

Möhrensalat<br />

Zutaten<br />

500 g Möhren<br />

200 g Kohlrabi<br />

1 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />

Zum Bestreuen:<br />

25 g helle Sesamsamen<br />

Salatsoße:<br />

150 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />

1 EL Weißweinessig<br />

1 EL Zitronensaft<br />

1 TL Honig<br />

Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

1. Möhren und Kohlrabi schälen. Kohlrabi erst in 1/2 cm<br />

dicke Scheiben schneiden, dann beide Gemüsesorten<br />

in etwa 5 cm lange Stifte schneiden. Gemüse mit Öl<br />

vermengen und mittig auf einem Stück Alufolie verteilen.<br />

Alufolie zu einem Päckchen falten und auf dem Grill<br />

am Rand etwa 45 Min. garen.<br />

2. Inzwischen Sesam in einer beschichteten Pfanne<br />

ohne Fett goldgelb rösten.<br />

3. Salatsoße<br />

Crème fraîche mit Essig, Zitronensaft und Honig verrühren.<br />

Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

4. Gemüsestreifen aus der Alufolie nehmen, mit der<br />

Salatsoße vermengen und mit Sesam bestreut servieren.<br />

Tipp: Sie können den Salat noch mit Cranberrys oder<br />

dunklen Weintrauben verfeinern.<br />

Friséesalat mit Apfelwürfeln,<br />

Pinienkernen<br />

und Kräuterdressing<br />

Zutaten<br />

Dressing:<br />

6 Basilikumstängel<br />

150 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />

1 TL scharfer Senf<br />

3 EL tiefgekühlte gehackte,<br />

gemischte Kräuter<br />

2 TL Zitronensaft<br />

1 EL Balsamico Bianco<br />

2 EL Olivenöl<br />

Salz<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

Zucker<br />

Salat:<br />

50 g Pinienkerne<br />

1 TL flüssiger Honig,<br />

z. B. Akazienhonig<br />

2 rote Äpfel , z. B. Pink Lady<br />

1 TL Zitronensaft<br />

Frischer Salat mit Apfelwürfel,<br />

Pinienkernen und Kräuterdressing<br />

Zubereitung<br />

Vorbereiten:<br />

Pinienkerne in einer beschichteten<br />

Pfanne ohne Fett goldgelb rösten.<br />

Honig zugeben und kurz aufkochen.<br />

Pinienkerne auf einem Bogen Backpapier<br />

verteilen und erkalten lassen.<br />

Dressing:<br />

Basilikumblätter abzupfen. Crème<br />

fraîche, Senf, Kräuter, Basilikumblätter,<br />

Zitronensaft, Balsamico in einen<br />

Rührbecher geben und pürieren.<br />

Öl nach und nach unterpürieren.<br />

Dressing mit Salz, Pfeffer und<br />

Zucker abschmecken.<br />

Zubereiten:<br />

Salat waschen, abtropfen lassen und<br />

zupfen oder schneiden. Äpfel waschen,<br />

vierteln, in Würfel schneiden und<br />

mit Zitronensaft beträufeln. Den<br />

Salat mit dem Dressing vermengen,<br />

portionsweise auf Tellern anrichten.<br />

Apfelwürfel und Pinienkerne aufstreuen.<br />

Nach Belieben übriges<br />

Dressing dazureichen.<br />

Rezept und Foto: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

48 OBERNEULAND


Scharfer Couscous-Salat<br />

mit gegrillter Ananas<br />

Zubereitung<br />

1. Couscous-Salat<br />

Couscous in Gemüsebrühe nach Packungsanleitung<br />

garen und erkalten lassen.<br />

Möhren schälen und fein raspeln. Couscous<br />

mit Tomatenmark, Gewürzen, Paprikapaste<br />

und Tabascosoße vermengen. Möhrenraspel<br />

unterheben und abschmecken. Den Salat<br />

mittig auf einen großen Teller geben und in<br />

der Mitte eine Kuhle für den Dip formen.<br />

Zutaten<br />

Couscous-Salat:<br />

200 g Couscous<br />

350 ml Gemüsebrühe<br />

250 g Möhren<br />

3 geh. EL Tomatenmark<br />

etwas Cayennepfeffer<br />

1 gestr. TL Chilipulver<br />

1 EL Paprikapulver edelsüß<br />

1 gestr. EL Paprikapaste (Ajvar)<br />

2 TL Tabascosoße<br />

Ananas:<br />

½ Ananas<br />

40 g Butter<br />

Dip:<br />

150 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />

etwas Zitronensaft<br />

1 TL flüssiger Honig<br />

1 gestr. TL Kurkuma<br />

etwas Zitronenmelisse<br />

2. Ananas<br />

Ananas schälen, vierteln, den Strunk entfernen<br />

und in feine Scheiben schneiden.<br />

Butter in einer Pfanne, am besten in einer<br />

Grillpfanne, erwärmen und die Ananasscheiben<br />

von beiden Seiten bei mittlerer<br />

Hitze goldbraun braten. Ananas seitlich an<br />

den Couscous-Salat legen.<br />

3. Dip<br />

Alle Zutaten, bis auf die Zitronenmelisse,<br />

miteinander verrühren und abschmecken.<br />

Dip in die Mitte des Salates geben. Mit<br />

Zitronenmelisse garnieren und servieren.<br />

OBERNEULAND 49


Brasilianisches<br />

Grillfest (Churrasco)<br />

Zutaten<br />

Für das Backblech:<br />

Backpapier<br />

Grillgut:<br />

500 g Hähnchenflügel (8-10 Stück)<br />

2 Knoblauchzehen<br />

einige gehackte Kräuter , z. B. Rosmarin,<br />

Salbei, Petersilie, Koriander<br />

grobes Meersalz<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

2 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />

1 kg Roastbeef am Stück, mit Fettrand<br />

etwa 500 g rote Zwiebeln<br />

8 - 10 frische grobe Bratwürste<br />

Außerdem:<br />

einige Metallspieße<br />

Avocadosalsa:<br />

2 Avocados<br />

1 rote Zwiebel<br />

etwa 1 Chilischote<br />

etwa 80 ml Limettensaft<br />

2 EL Olivenöl<br />

Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />

etwas gemahlener Kreuzkümmel<br />

einige Korianderblätter oder<br />

glatte Petersilienblätter<br />

150 g Dr. Oetker Crème légère<br />

1 Pck. Dr. Oetker Finesse Geriebene<br />

Orangenschale<br />

Brötchen:<br />

375 g Weizenmehl Type 405 oder 550<br />

1 Pck. Dr. Oetker Hefeteig Garant<br />

1 geh. TL Salz<br />

250 ml Wasser<br />

3 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />

Zubereitung<br />

1. Grillgut<br />

Hähnchenflügel unter fließendem kalten Wasser abspülen und trocken tupfen. Knoblauch<br />

abziehen, durch die Knoblauchpresse in eine Schüssel drücken. Kräuter, 1 TL Salz, Pfeffer<br />

und Öl zufügen, verrühren, mit den Hähnchenflügeln vermengen und zugedeckt mind.<br />

30 Min. im Kühlschrank marinieren lassen. Roastbeef trocken tupfen, in etwa 5 x 5 cm<br />

große Würfel schneiden. Fleischwürfel in 3 TL grobes Meersalz drücken, dann auf lange<br />

Grillspieße stecken. Zwiebeln abziehen, quer halbieren und ebenfalls auf lange Grillspieße<br />

stecken. Bratwürste eng aneinandergelegt auf lange Grillspieße stecken. Marinierte Flügel<br />

auf lange Grillspieße stecken.<br />

2. Holzkohle- , Gas- oder Elektrogrill vorbereiten.<br />

3. Avocadosalsa<br />

Avocados längs halbieren, Kern entfernen, Fruchtfleisch aus der Schale lösen und in kleine<br />

Würfel schneiden. Zwiebel abziehen und in feine Würfel schneiden. Chilischote putzen und in<br />

Ringe schneiden. Avocado- und Zwiebelwürfel mit Chilischotenringen, Limettensaft und Öl<br />

vermengen. Mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken. Koriander oder Petersilie<br />

waschen, trocken tupfen und unterrühren. Avocadosalsa halbieren und unter eine Hälfte<br />

Crème légère und Finesse rühren. Bis zum Servieren in den Kühlschrank stellen.<br />

4. Das Grillgut grillen. Backblech mit Backpapier belegen. Backofen vorheizen.<br />

Ober-/Unterhitze etwa 200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />

5. Brötchen<br />

Mehl mit Hefeteig Garant in einer Rührschüssel sorgfältig vermischen. Übrige Zutaten<br />

hinzufügen und alles mit einem Mixer (Knethaken) in etwa 2 Min. zu einem glatten Teig<br />

verarbeiten. Teig etwa 10 Min. ruhen lassen.<br />

6. Den Teig nur mit Mehl bestreuen, vom Rand der Schüssel lösen und auf die Arbeitsfläche<br />

stürzen. Erneut mit Mehl bestreuen und mit Hilfe einer Teigkarte in 16-20 kleine Brötchen<br />

teilen. Auf das Backblech legen, nochmals etwa 5 Min. ruhen lassen, dann backen.<br />

Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 20 Minuten<br />

Brötchen mit dem Backpapier auf einen Kuchenrost ziehen und etwas abkühlen lassen.<br />

Mit dem Grillgut und den Salsas servieren.<br />

Rezept und Foto: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

50 OBERNEULAND


Promotion<br />

„WIR GEHÖREN ZUM INVENTAR“<br />

Federico Aragona und Salvatore Ruggiero kochen seit 20 Jahren in der Trattoria „del bosco“<br />

20 Jahre – das ist in der Gastronomie eine lange Zeit. Nicht viele<br />

Betriebe existieren so lange, noch weniger unter demselben Inhaber und<br />

noch weniger mit denselben Mitarbeitern. Auf die Trattoria „del bosco“ im<br />

Ringhotel Munte am Stadtwald trifft das alles zu: Die Trattoria „del bosco“<br />

wurde am 7. Juli 2000 von den Hotel-Inhabern Detlef und Jan Pauls<br />

eröffnet, und vom ersten Tag an zeichnen Federico Aragona (63) und<br />

Salvatore Ruggiero (53) für die Küche verantwortlich.<br />

Die beiden Süditaliener kamen vor gut 30 Jahren nach Deutschland,<br />

Aragona zunächst zum Arbeiten nach Süddeutschland, Ruggiero zu Besuch<br />

nach Bremen, wo er dann gleich blieb. In der Hansestadt lernten sich die<br />

beiden Kalabresen kennen und arbeiteten in den 1990er Jahren im<br />

Delikatessbereich des damaligen Kaufhauses Horten. Hier entdeckte sie<br />

Jan Pauls und bot ihnen im Jahr 2000 die Küchenverantwortung für die<br />

neue Trattoria „del bosco“ im familiengeführten Ringhotel Munte am<br />

Stadtwald an. Seither haben beide nie daran gedacht, den Arbeitsplatz zu<br />

wechseln. „Das Betriebsklima im Hotel Munte ist prima“ schwärmt Salvatore<br />

Ruggiero und ergänzt: „Wir fühlen uns hier wie in einer großen Familie“.<br />

Auch sein Kollege konnte und kann sich keinen anderen Arbeitgeber mehr<br />

vorstellen: „Wir gehören inzwischen zum Inventar“ bekennt Aragona<br />

lächelnd. Vermisst haben sie in all den Jahren lediglich die süditalienische<br />

Sonne, das „Dolce Vita“. Ihr aktuell wichtigster Wunsch für die Zukunft:<br />

„Corona muss weg“. Immerhin konnte die Trattoria im Mai wieder öffnen<br />

und kann den Gästen mit italienischen Gaumenfreuden einen Hauch von<br />

Urlaub in „Bella Italia“ bieten. Neben Antipasti, Salaten, Fleisch- und<br />

Fischgerichten sowie Desserts darf man sich vor allem wieder auf Pizza<br />

und Pasta freuen. Bei entsprechendem Wetter kann man die Außenterrasse<br />

mit Blick auf den Stadtwald genießen. Geöffnet hat die Trattoria del bosco<br />

täglich von 12 Uhr bis 22 Uhr.<br />

Trattoria del bosco, Parkallee 299, 28213 Bremen<br />

Telefon: 0421/2202500<br />

www.hotel-munte.de


Oberneulander Gewürzikon<br />

ALLES V<strong>OM</strong> HOLZKOHLEGRILL<br />

Kalbsleber mit Oregano<br />

„Berliner Art“<br />

mit karamellisiertem Apfel, Zwiebeln, in der<br />

Schale verbrannt und auf Rauchkartoffel-<br />

Confit. mit Pimenton de la Deutschland.<br />

Spitzenkoch Wolfgang<br />

Pade ist unser Experte<br />

für Gewürze<br />

In unserer Serie:<br />

„Oberneulander<br />

Gewürzikon” berichtet<br />

der Spitzenkoch<br />

Wolfgang Pade aus<br />

Verden jeden Monat<br />

über die Welt der<br />

Gewürze. Seit einigen<br />

Jahren stellt Pade<br />

Gewürzmischungen<br />

zusammen, die er in<br />

seiner Küche verwendet<br />

und mit denen<br />

er geschmackliche<br />

Akzente setzt. Die<br />

hier vorgestellten<br />

Gewürze gibt es nicht<br />

nur in seinem Restaurant<br />

in Verden, sondern<br />

auch bei Lestra<br />

zu erwerben.<br />

Fotos: Nicola van Ravenstein<br />

52 OBERNEULAND


Zutaten:<br />

4 kleine säuerliche Äpfel, das Kerngehäuse ausgestochen,<br />

dann jeder Apfel in 3 Ringe geschnitten, mit etwas Zitronensaft<br />

beträufelt<br />

Zucker<br />

Butter<br />

12 Perlzwiebeln oder Schalotten in der Schale<br />

1 Stück Kalbsleber, ca. 250 g oder Bio-Geflügelleber<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

frischer Oregano, die Blättchen abgezupft<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Rauchkartoffel-Confit: 6 festkochende, mittelgroße Kartoffeln,<br />

roh geschält und in dicke Scheiben geschnitten<br />

200 g Räucherfischgräten (Können Sie sich vom Fischhändler<br />

als Abfall schenken lassen; wenn das nicht möglich ist,<br />

können Sie einen Rauchgeschmack an die Kartoffeln bringen,<br />

indem Sie gegarte, geschälte Pellkartoffeln auf dem Kugelgrill<br />

oder BBQ-Smoker 20 Minuten bei wenig Hitze räuchern)<br />

300 ml Wasser oder Brühe<br />

50 g Butter<br />

je 1 TL gehackte Petersilie und Schnittlauchröllchen<br />

Zubereitung:<br />

Rauchkartoffel: Räucherfisch-Abschnitte und -gräten mit<br />

kaltem Wasser aufsetzen, aufkochen und 20 Minuten ziehen<br />

lassen. Abpassieren und in dem Räucherfond die Kartoffelscheiben<br />

garen, abgießen, etwas ausdämpfen lassen, noch<br />

warm mit einer Gabel zerdrücken, mit der Butter, Petersilie<br />

und Schnittlauch vermengen, mit Salz und Pfeffer nachschmecken.<br />

Die Masse fest in eine passende Form drücken,<br />

durchkühlen lasen und in beliebige Stücke schneiden, oder<br />

mit einem Ausstecher Zylinder ausstechen.<br />

Gewürzzwiebeln in der Schale bei starker Hitze auf dem Grill<br />

schwarz werden lassen, dann 15 Minuten bei niedriger Hitze<br />

weitergrillen, danach auskühlen lassen. Mit einem scharfen<br />

Messer die Wurzel und die Spitze abschneiden und das<br />

innere Weiche aus der schwarzen Schale herausdrücken.<br />

Das Innere etwas klein schneiden.<br />

Die Apfelringe bei starker Hitze grillen, sodass sie Grillstreifen<br />

bekommen und leicht karamellisieren. In eine Auflaufform<br />

oder Aluschale nebeneinanderlegen und leicht zuckern, jede<br />

Scheibe mit einer Flocke Butter belegen und vor dem Anrichten<br />

noch einmal kurz bei starker Hitze auf dem Grill weiter<br />

karamellisieren.<br />

Leber angrillen und bei niedriger Hitze fertigräuchern, in<br />

12 Stücke schneiden, salzen und pfeffern.<br />

Anrichten:<br />

3 heiße Apfelscheiben pro Teller anrichten, mit Leber und<br />

Schalotten belegen, mit reichlich Oreganoblättchen und<br />

etwas Pimenton bestreuen. Wiedererwärmte Rauchkartoffel-<br />

Zylinder mit Meersalzflocken bestreut dazustellen.<br />

„Pimenton de la Deutschland“ – Rauch-Paprika<br />

Pimentón de la Vera stammt aus der spanischen Extremadura.<br />

Für „Pimenton de la Deutschland“ werden die Paprikaschoten<br />

ebenfalls in Spanien bezogen, aber hier bei uns über Holzkohleglut<br />

getrocknet und dann gemahlen.<br />

So entsteht ein Paprikapulver mit schönem Rauchgeschmack.<br />

Das typische Gewürz für die spanische Chorizo-Wurst. Und<br />

es fehlt in keiner Paella, sozusagen das spanische Gulaschgewürz.<br />

Ist aber auch harmonisch mit Schweinefleisch,<br />

Lamm, Couscous, Kohl, an gerösteten Kartoffeln oder an<br />

Fischfilets.<br />

OBERNEULAND 53


Unkrautvernichter kann auch per<br />

Wagen ausgebracht werden.<br />

S<strong>OM</strong>MERZEIT IST GARTENZEIT<br />

FIT DURCH DEN<br />

Sommer<br />

Daran sollten Gartenbesitzer<br />

in der warmen Jahreszeit<br />

denken.<br />

Foto: djd/EUROGREEN/Getty Images/Bill Grove<br />

54 OBERNEULAND


Nicht zu kurz,<br />

dafür lieber<br />

regelmäßig:<br />

So lautet die<br />

Maxime für das<br />

sommerliche<br />

Rasenmähen.<br />

Foto: djd/STIHL<br />

Sommerzeit ist Gartenzeit. In diesen<br />

Monaten spielt sich ein Großteil der<br />

Freizeit draußen ab. Zeit mit der<br />

Familie verbringen, den Kindern<br />

beim Toben im Planschbecken zusehen,<br />

fröhliche Grillpartys mit Freunden feiern:<br />

Alles das gehört für viele zu einem gelungenen<br />

Sommer im eigenen Garten dazu.<br />

Zwischendurch sind ein paar Handgriffe zu<br />

erledigen, damit das Grün in Schuss bleibt.<br />

Je nach Witterungslage sollten Hecken,<br />

Rasenflächen und Blumenbeete gewässert<br />

werden. Zudem benötigt der Rasen einen<br />

regelmäßigen Schnitt und auch Hecken<br />

und Sträucher erfordern etwas Aufmerksamkeit,<br />

damit sie ihr adrettes Erscheinungsbild<br />

über den Sommer behalten.<br />

Weniger ist mehr<br />

beim Mähen und Wässern<br />

des Sommerrasens<br />

Bei warmen Temperaturen und ausreichend<br />

Wasser sprießt der Rasen üppig und<br />

benötigt einen regelmäßigen Schnitt.<br />

Ein bequemes Arbeiten ermöglichen akkubetriebene<br />

Mäher. Mit ihnen kommt der<br />

Freizeitgärtner flexibel und mobil voran,<br />

ganz ohne Kabelwirrwarr. Dabei lautet die<br />

Empfehlung für Gartenbesitzer: Das Gras<br />

nicht zu kurz und dafür lieber häufiger<br />

mähen. "Sommerrasen sollte man insbesondere<br />

bei Hitze nicht kürzer als fünf<br />

Zentimeter schneiden. Nur dann können<br />

die Grashalme den eigenen Trieben ausreichend<br />

Schatten spenden", sagt der Experte<br />

Jens Gärtner. Sollte das Grün nach dem<br />

Urlaub außer Form geraten sein, kann<br />

man besser mehrere Runden mit dem<br />

Mäher absolvieren statt nur einen Durchgang<br />

- so vermeidet man gelbe Spitzen an<br />

den Halmen.<br />

Auch in Sachen Wasser kann weniger<br />

mehr sein: "Häufiges Beregnen mit kleinen<br />

Wassermengen kann dem Rasen eher<br />

schaden als nutzen", erklärt Gärtner. Bei<br />

Trockenheit sollte dieser nur ein- bis<br />

zweimal pro Woche, dafür aber ausgiebig<br />

bewässert werden. Als Faustregel werden<br />

20 bis 25 Liter pro Quadratmeter empfohlen.<br />

OBERNEULAND 55


Tipps vom Profi<br />

MEIN GARTEN<br />

UND ICH<br />

Mit leichten Formschnitten<br />

bleibt das Grün auch im<br />

Sommer gut in Form.<br />

Dem Unkraut rückt man<br />

aktiv zuleibe, bevor es<br />

sich zu sehr ausbreitet.<br />

Foto: djd/STIHL/Thomas Kettner<br />

Gut in Form bleiben während<br />

der warmen Jahreszeit<br />

Nicht nur Gras wächst im Sommer<br />

kräftig. Auch Thuja, Liguster und Buchsbaum<br />

treiben munter aus. „Um die Vogelwelt<br />

und ihren Nachwuchs zu schützen,<br />

sind kräftige Heckenrückschnitte in der<br />

warmen Jahreszeit untersagt. Leichte<br />

Formschnitte sind hingegen erlaubt und<br />

auch zu empfehlen”, sagt Jens Gärtner. Um<br />

das Grün in der gewünschten Form zu<br />

behalten, bietet sich eine akkubetriebene<br />

Strauchschere an. Das handliche Gerät<br />

ermöglicht ein bequemes Arbeiten, ohne<br />

dass die Arme ermüden. Nicht zuletzt sind<br />

Akku-Geräte abgasfrei und leise, so dass<br />

die Nachbarschaft nicht gestört wird.<br />

Unkraut adé<br />

Foto: djd/EUROGREEN/evgenyb - stock.adobe.com<br />

In einer Wildblumenwiese sind Disteln,<br />

Löwenzahn und Kleeblätter gern gesehen.<br />

Auf einem Rasen im eigenen Ziergarten ist<br />

GIERSCH IM GARTEN – SO MACHEN SIE DAS BESTE DRAUS!<br />

Wie wäre es, den ungeliebten Giersch einfach mal aufzuessen?<br />

Aus den Blättern lässt sich ein leckerer Salat zubereiten. Und wer<br />

nur mit Salat nicht dagegen ankommt, für den gibt es viele weitere<br />

Möglichkeiten den Gärtnerschreck in leckere Gerichte zu verwandeln.<br />

Superfood Giersch<br />

Der Giersch strotzt vor Vitamin C, Provitamin A und Mineralien wie<br />

Eisen und Magnesium. „Mit etwa 100 Gramm Giersch ist der Tagesbedarf<br />

an Vitamin C schon mehr als gedeckt“, erklärt Sonja Pannenbecker,<br />

Referentin für Lebensmittel und Ernährung<br />

bei der Verbraucherzentrale Bremen. „Auch sein<br />

Eiweißgehalt ist für ein Wildkraut beachtlich.<br />

Giersch übertrifft mit um die 5 Gramm sogar<br />

Spinat mit seinem Eiweißgehalt.“<br />

Für den rohen Verzehr eignen sich am besten<br />

die jungen Blätter. Besonders zart sind sie,<br />

wenn sie gerade aufgehen. „Im Geschmack<br />

erinnert roher Giersch an eine Mischung aus<br />

Mohrrüben und Petersilie. Wenn er gekocht<br />

ist, schmeckt er ähnlich wie Spinat“, ergänzt<br />

Sonja Pannenbecker. Bei älteren Blättern<br />

sollte der harte Blattstiel allerdings abgeschnitten<br />

werden, da die gesamten Blätter<br />

zunehmend fester und intensiver im<br />

Geschmack werden. Sie eignen sich deshalb<br />

Kräuter<br />

des Monats<br />

Giersch<br />

besser für gekochte Gerichte oder auch zum Trocknen, um jederzeit<br />

etwas Giersch vorrätig zu haben. Doch nicht nur die Blätter sind essbar,<br />

auch die hellen Blüten können verzehrt werden. Sie können in<br />

Salate gegeben, aber auch paniert und anschließend gebraten werden.<br />

Augen auf bei der Ernte!<br />

Bei der Ernte besteht eine Verwechslungsgefahr zu giftiger<br />

Hundspetersilie und dem Gefleckten Schierling. „Der Giersch ist<br />

jedoch an seinem Stängel gut zu erkennen,“ erklärt Pannenbecker.<br />

„Denn der Gierschstängel ist im Gegensatz zu seinen Doppelgängern<br />

mit rundem Stiel dreikantig - ist er abgeschnitten, sieht die<br />

Schnittfläche aus wie ein Dreieck.“<br />

Das ganze Jahr über kann von den Blättern geerntet<br />

werden. Wer sich bei jedem selbst gepflückten<br />

Gericht fragt, ob der Giersch durch diese stetige<br />

Ernte möglicherweise, oder auch hoffentlich,<br />

bald weg ist, dem sei gesagt, so leicht wird<br />

man den Giersch nicht los.<br />

Aber immerhin sorgt er so für Freude auf<br />

dem Teller.<br />

UNSER TIPP: Wer keinen eigenen Giersch<br />

hat, kann ihn auch an Waldrändern oder<br />

Flussläufen sammeln. Und auch hier gilt:<br />

Die Blätter stets gut waschen. Text: vzhb<br />

56 OBERNEULAND


für sie jedoch nicht der richtige Platz.<br />

Bevor sie überhandnehmen, sollte der<br />

Hobbygärtner eingreifen. Denn unbehandelt<br />

bleiben Unkrautsaaten jahrzehntelang<br />

keimfähig und der schöne Rasen wird arg<br />

in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Die Nährstoffe im Blick<br />

behalten<br />

Sogenannte Ungräser entziehen den<br />

Rasenpflanzen die Nährstoffe. Die Gräser<br />

werden verdrängt, der Rasen wird löchrig,<br />

die unliebsamen Störpflanzen breiten sich<br />

flächendeckend aus. Viele Unkräuter vertragen<br />

allerdings keinen Schnitt. Gerade<br />

nach der Rasendüngung sollte man daher<br />

regelmäßig mähen.<br />

Wenn das Unkraut jedoch auch durch<br />

Mähen und Ausstechen nicht mehr in den<br />

Griff zu bekommen ist, kann eine Behandlung<br />

mit einem Unkrautvernichtungsmittel<br />

erforderlich werden. Gut geeignet<br />

sind z.B. Kombiprodukte wie Unkrautvernichter<br />

+ Rasendünger, die Unkräuter<br />

einerseits wirkungsvoll bekämpfen und<br />

andererseits den Rasen gleichzeitig mit<br />

Nährstoffen versorgen.<br />

Dem Rasen Zeit geben<br />

Wenn ein Rasen in dieser Saison neu<br />

eingesät wurde, sollte man drei Monate<br />

lang warten, bis man zu Unkrautvernichter<br />

greift. Die Gebrauchsvorschriften auf der<br />

Packung und eventuell bestehende regionale<br />

Einschränkungen des Gesetzgebers sind<br />

jeweils zu beachten. Zudem sollte man<br />

nach Verwendung des Unkrautvernichters<br />

Kinder und Haustiere für drei Tage nicht<br />

auf die behandelte Rasenfläche lassen.<br />

Moos beseitigen<br />

Manchmal sind es allerdings nicht die<br />

Unkräuter, sondern ein verstärkter Moosbefall,<br />

der den Rasen zerstört. Moos im<br />

Rasen ist ein Zeichen von Nährstoffmangel,<br />

starker Schattenlage und verdichtetem<br />

Boden. Hier sticht der Gärtner mit einem<br />

Handaerifizierer in den Boden und füllt<br />

die so entstandenen Löcher mit Sand auf.<br />

Das macht ihn insgesamt lockerer und<br />

verhindert Staunässe, die immer eine<br />

Moosbildung begünstigt. Bei sehr starkem<br />

Moosbefall kann man zu einem Rasendünger<br />

mit Eisen greifen. Hobbygärtner<br />

bekommen ihn im Fachhandel oder unter<br />

www.eurogreen.de. Um Rostflecken zu<br />

vermeiden, sollte die Fläche zwei Tage<br />

nach dem Ausbringen nicht betreten<br />

werden.<br />

OBERNEULAND 57


Tipps vom Profi<br />

MEIN GARTEN<br />

UND ICH<br />

IN 16 SCHRITTEN ZUR ROTEN SICHTSCHUTZHECKE<br />

58 OBERNEULAND


Sie zieht alle Blicke auf sich und lässt<br />

trotzdem keine durch. Die Glanzmispel ist<br />

ein beliebter Zierstrauch für immergrüne<br />

Hecken und bringt mit ihren frischen<br />

Austrieben ein lebendiges Rot in den<br />

Garten. Wir zeigen anhand der Glanzmispel<br />

„Devils Dream“ wie es geht.<br />

Ein Pflanzzeitraum für die Devils Dream ist der Spätsommer,<br />

damit die Sträucher in der moderaten<br />

Jahreszeit noch ausreichend Zeit zum Einwurzeln<br />

haben. Um eine akkurate Linie einzuhalten und<br />

später eine Orientierung zu haben, wird eine Pflanzleine<br />

gespannt. Mit dem Spaten wird ein Pflanzgraben ausgehoben,<br />

der etwa die doppelte Ballengröße aufweist. Nach dem Austopfen<br />

werden alle Wurzeln mit der Hand aufgelockert. Keine<br />

Sorge, an den Stellen, an denen Wurzeln abreißen, bilden<br />

sich neue, kleine Haarwurzeln. Diese versorgen die Pflanze<br />

bestens mit Wasser und Nährstoffen. Vor dem Pflanzen<br />

sollte der Topf in einem Eimer oder Kübel so lange ins Wasser<br />

getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Der<br />

Ballen wird so tief in die Erde gesetzt, dass die Oberseite<br />

mit der Erdoberfläche abschließt. Für eine blickdichte<br />

Hecke ist ein Pflanzabstand je nach Topfgröße von etwa<br />

35 Zentimetern empfehlenswert – also drei Pflanzen pro<br />

laufendem Meter. Der Erdaushub kann mit etwas humusreicher<br />

Pflanzerde gemischt werden – das fördert die Wurzelbildung.<br />

Die Erde wird nach dem Einfüllen mit den Füßen<br />

vorsichtig festgetreten. Nach dem Pflanzen sollte kräftig<br />

gegossen werden. Das Wasser sorgt für eine gute Verbindung<br />

zwischen Topfballen und Gartenboden. Nach dem Pflanzen<br />

sollte die Glanzmispel zurückgeschnitten werden. Alle unverzweigten<br />

Triebe sollten um die Hälfte gestutzt werden,<br />

denn so wird die Hecke schnell dicht und treibt in der neuen<br />

Saison umso kräftiger wieder durch.<br />

Nach wenigen Standjahren ergibt<br />

sich eine blickdichte, pflegeleichte<br />

Hecke. Diese Glanzmispel ist<br />

dabei der Feuerteufel unter<br />

den Heckenpflanzen. Mit<br />

der pflegeleichten Photinia,<br />

die sich im Mai mit weißen<br />

Blüten schmückt, haben<br />

auch Einsteiger<br />

einen dauerhaften<br />

Erfolg. Alle Blätter<br />

der Glanzmispel<br />

werden glänzend grün<br />

und verbleiben den<br />

kompletten Winter an der<br />

Pflanze. Im Frühjahr färben die<br />

frischen, roten Triebe die komplette<br />

Hecke rot ein. Das bedeutet vor<br />

allem eines: Abwechslung im<br />

heimischen Garten. Am liebsten ist<br />

der Pflanze ein windgeschützter,<br />

halbschattiger Standort.<br />

IHRE ANSPRECHPARTNER<br />

IN ALLEN IMMOBILIENFRAGEN<br />

Björn & Gerd Jeschke<br />

Reinthalerstraße 17 A · D-28213 Bremen<br />

Telefon 0421 -223 56 70 · Telefax 0421 -223 56 71<br />

info@bremer-hanse-immobilien.de<br />

www.bremer-hanse-immobilien.de<br />

Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />

Buchenhecken ... bis ca. 500 cm. vorrätig<br />

OBERNEULAND 59


Tipps vom Profi<br />

MEIN GARTEN<br />

UND ICH<br />

1<br />

1. Bevor die Heckenpflanzung beginnen, kann sollte zur<br />

späteren Orientierung eine Richtschnur gespannt werden.<br />

2<br />

2. Jetzt ist es an der Zeit, den Pflanzabstand auszumessen. Je geringer der Abstand,<br />

desto dichter wird die Hecke zu Beginn sein.<br />

4+5<br />

3<br />

3. Zur Vorbereitung für die spätere Pflanzung können die<br />

Pflanzen nun schon ausgetopft werden – ein kurzer Schlag<br />

auf den Topfrand löst dabei die Pflanze heraus.<br />

4. Nun kann der Pflanzgraben für die Hecke<br />

ausgehoben werden. Wir nehmen hierfür genau<br />

eine Spatenbreite und häufen den Aushub an<br />

der Kante säuberlich auf.<br />

8+9<br />

10<br />

5. Nach dem Ausheben des<br />

Pflanzgrabens prüfen wir noch<br />

einmal die Abstände, indem<br />

wir die Pflanzen einsetzen.<br />

10. Nun kann das eigentliche Pflanzen<br />

beginnen. Wichtig ist das richtige Festtreten<br />

der Pflanzen, sodass sich keine<br />

Hohlräume bilden.<br />

6. Währenddessen können schon die<br />

Wurzeln der Pflanzen mit der Hand<br />

gelockert und leicht aufgerissen<br />

werden. Dadurch werden später neue,<br />

feine Haarwurzeln gebildet.<br />

6+7<br />

7. Um den Heckenpflanzen<br />

zusätzlich zu einem guten Start<br />

zu verhelfen, werden sie in einem großen<br />

Bottich getränkt, bis keine Luftblasen<br />

mehr von dem Ballen aufsteigen.<br />

8. Die aufgehäufte Erde<br />

neben dem Pflanzgraben wird<br />

nun mit Torf und wahlweise zur<br />

Düngung mit Hornspänen vermischt.<br />

9. Damit alles besser verteilt wird,<br />

harken wir das Ganze vor dem Einpflanzen<br />

zusätzlich durch.<br />

11. Praktisch – nach dem Pflanzen mit<br />

dem Spaten ganz einfach einen kleinen<br />

Bewässerungsgraben ziehen.<br />

11<br />

60 OBERNEULAND


12+<br />

13<br />

12. Der Bewässerungsgraben<br />

kommt<br />

den Pflanzen gerade<br />

beim Angießen zugute.<br />

Trockener Boden<br />

verhindert ohne Einwirkzeit<br />

sonst das<br />

richtige Durchnässen<br />

der Erde.<br />

13. Nach dem Bewässern<br />

kann der<br />

Boden glattgeharkt<br />

werden.<br />

n Gartenplanung<br />

n Pflasterarbeiten<br />

n Keramikarbeiten<br />

n Natursteinarbeiten<br />

14. Zusätzlich bedecken wir den<br />

Boden um die Pflanzen zum Schutz<br />

mit Streu.<br />

14+<br />

15<br />

15. Zum Schluss kann die neu entstandene<br />

Hecke in Form gebracht werden. Ein<br />

starker Rückschnitt gibt den Pflanzen die<br />

nötige Energie, die Veränderung zu verkraften<br />

und neue, starke Wurzeln auszubilden.<br />

Blütenreich · Inhaber Guido Niermeyer<br />

Horner Heerstr. 29-31 · 28359 Bremen<br />

Tel. 0421 / 204 65 99<br />

www.blueten-reich.de<br />

16. Das Ergebnis kann<br />

sich sehen lassen.<br />

Fotos: Photinia Devils Dream<br />

16<br />

OBERNEULAND 61


GEWINNER DER DÜRRES<strong>OM</strong>MER<br />

ERSTAUNLICHE ANPASSUNGEN<br />

DER SPECHTE<br />

Wer jetzt durch die Wälder<br />

streift, hat gute Chancen,<br />

Spechtbruten zu entdecken.<br />

Zum einen profitieren<br />

die fleißigen Baumeister<br />

von den Dürreschäden im Wald<br />

und haben sich in den vergangenen<br />

Jahren entsprechend prächtig<br />

vermehrt. Doch vor allem die<br />

sorglos zwitschernden Küken in<br />

den Baumhöhlen verraten jetzt<br />

die Brutplätze. Spechtbruten<br />

seien oft über dutzende Meter<br />

zu hören, erklärt der NABU in<br />

einem Beobachtungstipp.<br />

62 OBERNEULAND


hat schon was von Ballermann-Party“,<br />

schmunzelt NABU-Geschäftsführer Sönke<br />

Hofmann über eine der lautstärksten aller<br />

„Das<br />

heimischen Vogelbruten, „die fühlen sich in<br />

ihrer Höhle anscheinend dermaßen sicher, dass sie schon<br />

geradezu nach Futter grölen.“ Das Getschilpe und Gezeter<br />

der halbflüggen Jungen sei ein guter Hinweis, folge man den<br />

Rufen, leiten sie zu einem Baumstamm mit Spechthöhle<br />

in mehr oder minder luftiger Höhe. Mit gebührendem<br />

Abstand und Ruhe können dann die hübschen Altvögel<br />

beobachtet werden. Unermüdlich bringen sie Insektenlarven<br />

heran, die sie aus den umliegenden Bäumen sammeln.<br />

„Buntspechte haben eine Hornspitze mit Widerhaken auf<br />

ihrer Zunge, wie mit einer Harpune angeln sie damit Bockkäferlarven<br />

aus ihren Gängen im Holz“, erklärt der gelernte<br />

Förster Hofmann. Um die Zunge etwa fingerlang ausfahren<br />

zu können, reiche die Muskulatur einmal um den ganzen<br />

Schädel herum.<br />

- Baumpflege<br />

- Problemfällung mit Seilklettertechnik<br />

- Baumsicherung<br />

- Wurzelentfernung<br />

- Baumkontrolle / Gutachten<br />

Um die Zunge etwa fingerlang<br />

ausfahren zu können, reicht<br />

die Muskulatur einmal um<br />

den ganzen Schädel herum.<br />

Noch weitere erstaunliche Anpassungen haben die<br />

Spechte im Laufe der Evolution durchgemacht: Damit sie<br />

keine Gehirnerschütterung beim Hacken ihrer Höhlen<br />

bekommen, ist der Schnabel in einem komplizierten<br />

Gewirr aus Sehnen und Knorpel gelagert. „Jeder Schnabelhieb<br />

wird dadurch abgepuffert und teils in Drehbewegungen<br />

umgewandelt“, so der NABU. Die Schwanzfedern sind<br />

deutlich härter als bei anderen Vögeln, sie stützen den<br />

Vogel, wenn er sich am Stamm festkrallt. „Selbst die<br />

Krallen sind abgewandelt: Statt drei nach vorn und eine<br />

nach hinten haben Spechte je zwei Krallen nach vorn und<br />

hinten für besseren Halt.“<br />

„Der Buntspecht ist eindeutig ein Gewinner der Dürresommer“,<br />

stellt Hofmann fest, „die absterbenden Bäume<br />

stecken natürlich schnell voller Insekten, die den Baum<br />

besiedeln.“ Spechte gehören als Steuerelement zur Verwertungskaskade<br />

des Waldes, einem komplizierten<br />

Geflecht von Abhängigkeiten, die der Mensch noch lange<br />

nicht durchschaut. Besonders die künstlich nach den<br />

Bedürfnissen der Holzindustrie gepflanzten Forste leiden<br />

unter dem Klimawandel.<br />

„Naturnahe Wälder haben ganz andere Widerstandskräfte<br />

als die Plantagen aus teils exotischen Bäumen“, stellt<br />

der NABU fest, „wenn jetzt mit vermeintlich dürreresistenteren<br />

Douglasien und Küstentannen aufgeforstet wird,<br />

ist das genau der falsche Weg.“ Die Natur vermag sich erstaunlich<br />

schnell mit Millionen Jahre alten Mechanismen<br />

zu heilen. Dazu müsse der Mensch es aber aushalten, dass<br />

nicht überall die am besten wirtschaftlich verwertbare<br />

Baumart wachse. Text: NABU Bremen<br />

0421 - 16 87 248<br />

04293 - 789 63 90<br />

Kostenlose Beratung & Angebotserstellung<br />

www.baumpflege-weserland.de<br />

Dampfmühle OberneulanD<br />

Seit 1897<br />

Ihr persönlicher lieferant<br />

in Oberneuland und umzu!<br />

Dünger · Pflanzenschutz<br />

Sämereien · Blumenerde<br />

Spezialfutter für Sport- und Zuchtpferde<br />

Kaminholz · Propangas<br />

- Fachberatung -<br />

H E I Z Ö L<br />

28355 Bremen-Oberneuland<br />

rockwinkeler heerstraße 13<br />

Telefon (0421) 25 90 21 / 25 98 06<br />

fax (0421) 257 53 23<br />

dampfmuehle.oberneuland@gmx.de<br />

OBERNEULAND 63


Wildtier<br />

des<br />

Jahres<br />

DER MAULWURF<br />

BUDDELN IST<br />

SEIN LEBENSZWECK<br />

Nur selten sieht man ihn an der<br />

Oberfläche. Foto: Deutsche Wildtier-Stiftung<br />

64 OBERNEULAND


Seien wir ehrlich: Der Maulwurf, der kleine pelzige Geselle, hätte unter Gärtnern<br />

sicherlich mehr Freunde, wenn da im Gras nur nicht diese Haufen wären.<br />

So mancher, der vielleicht stolz auf seinen gepflegten<br />

Rasen ist, kann richtig verzweifeln werden und versucht<br />

ihn zu fangen. Wie Gärtner Knoll vor fast 150 Jahren bei<br />

Wilhelm Busch. Damals mag das üblich gewesen sein. Heute<br />

ist das verboten, und das ist gut so. Obwohl Maulwürfe<br />

noch keine bedrohte Art sind, ernennt die Deutsche Wildtier-Stiftung<br />

den unter Naturschutz stehenden Europäischen<br />

Maulwurf zum Tier des Jahres <strong>2020</strong>. Die Stiftung will mit<br />

ihrer Entscheidung darauf aufmerksam machen, wie<br />

wichtig die Artenvielfalt unterhalb der Erdoberfläche ist.<br />

Per Gesetz geschützt heißt: Es ist verboten, ihn auch nur<br />

zu stören, geschweige denn, zu töten. Dennoch wird ihm<br />

häufig übel nachgestellt. Dabei sind die Haufen im Rasen<br />

lediglich ein ästhetisches Problem. In einem Beet stören<br />

sie nicht und niemanden, denn der Maulwurf ist kein<br />

Pflanzenfresser. Er ernährt sich von Regenwürmern,<br />

Raupen, Schnecken, Engerlingen.<br />

Stellt ein Gartenfreund fest, dass seine Möhren oder<br />

Blumenzwiebeln angefressen sind, dass Pflanzen durch<br />

Wurzelschäden eingehen, ist dies meist einer Wühlmaus zu<br />

schulden. Da darf er gegen angehen, die ist nicht geschützt.<br />

Auch dieses Tier macht Erdhaufen, die sind aber länglich,<br />

sehr flach und enthalten oft Wurzelreste. Man sieht deutlich<br />

ihre Gänge, die dicht unter der Oberfläche verlaufen. Die<br />

sind etwa fünf Zentimeter breit und acht Zentimeter hoch.<br />

Die Gänge des Maulwurfs hingegen befinden sich tiefer in<br />

der Erde. Manchmal allerdings legt der Maulwurf auch<br />

Oberflächengänge an, die denen der Wühlmäuse sehr<br />

ähneln können. Ehe man etwas gegen Wühlmäuse unternimmt,<br />

muss man also sorgfältig prüfen, ob es sich nicht<br />

um einen Maulwurf handelt, denn der ist streng geschützt.<br />

Die Wühlmaus ist klein, hat Augen und Ohren, die man bei<br />

einem Maulwurf so nicht sehen kann. Das allein schließt<br />

eine Verwechslung mit dem Maulwurf aus. Gärtner, die<br />

einen Maulwurf töten, weil sie ihn für eine Wühlmaus<br />

halten, machen sich deshalb strafbar.<br />

Der Maulwurf hat keine Ohrmuscheln, sondern verdeckt<br />

seine Gehörgänge durch Hautlappen. Die Augen sind sehr<br />

klein, fast unter dem Fell verborgen und er sieht nicht sehr<br />

gut, was aber in der Dunkelheit der Gänge auch nicht nötig<br />

wäre. Dafür kann der Maulwurf hervorragend Erderschütterungen<br />

spüren sowie gut riechen und tasten. Besonders<br />

Heute verboten, zu Zeiten<br />

von Wilhelm Busch war<br />

das noch üblich.<br />

OBERNEULAND 65


wichtig sind für ihn die Tasthaare an der Schnauze. Seine<br />

Schnauze ist relativ lang und spitzkegelförmig ausgeprägt.<br />

Zum Graben nutzt er seine perfekt entwickelten Hände, die<br />

wie Grabschaufeln aussehen. Mit dem Maul gräbt der<br />

Maulwurf nicht, auch wenn sein Name danach klingt.<br />

Wahrscheinlich kommt der Name vom althochdeutschen<br />

Moltewurf. Molte bedeutet Erde. Der Maulwurf ist perfekt<br />

an seinen Lebensraum angepasst. Sein schwarzes samtweiches<br />

Fell hat keinen Strich, und so kann sich das Tier<br />

bequem in dem engen Tunnelnetz vorwärts und rückwärts<br />

bewegen. Um an seine Nahrung heranzukommen, hat<br />

der Maulwurf eine besondere Technik entwickelt,<br />

die im Grunde wie ein Spinnennetz funktioniert.<br />

Der Maulwurf legt ein weitverzweigtes<br />

Tunnelsystem an, hält sich dann in seinem<br />

Kessel auf und lauscht auf Geräusche in<br />

seinem Labyrinth. Hört er Insekten,<br />

Larven, Regenwürmer oder andere Tiere,<br />

die in sein Gangsystem geraten, flitzt er<br />

hin. Außerdem geht er noch alle drei bis<br />

vier Stunden auf Patrouille. Wie bei allen<br />

Tunnelarbeiten muss der Erdaushub<br />

irgendwo hin: Der Maulwurf drückt ihn<br />

mit den Grabschaufeln aus dem Gang. So<br />

entstehen die Maulwurfshügel.<br />

Prinzipiell kann man sich über Maulwürfe freuen,<br />

denn ihre Anwesenheit zeigt, dass der Boden gesund ist und<br />

es zahlreiche Kleinlebewesen im Boden gibt, die die Nahrungsgrundlage<br />

der Maulwürfe sind. Der Maulwurf lebt,<br />

wie gesagt, von tierischer Nahrung, wie Regenwürmer und<br />

Raupen. Da er sehr gerne „Schädlinge“ frisst, ist er ein ausgesprochener<br />

Nützling im Garten. Denn schließlich sind<br />

manche Insekten und deren Larven bei Gärtnern, landund<br />

forstwirtschaftlichen Betrieben überhaupt nicht gerne<br />

gesehen. Die für die Bodendurchlüftung nützlichen Regenwürmer<br />

können 80-100 % seiner Nahrung ausmachen.<br />

Prinzipiell<br />

kann man sich<br />

über Maulwürfe<br />

freuen, denn ihre<br />

Anwesenheit zeigt, dass<br />

der Boden gesund ist<br />

und es zahlreiche<br />

Kleinlebewesen im<br />

Boden gibt.<br />

Regenwürmer? Aber die sind doch ebenfalls nützlich.<br />

Stimmt. Regenwürmer sind jedoch so fruchtbar, dass noch<br />

keine schädlichen Auswirkungen auf die Anzahl von Regenwürmern<br />

durch Maulwürfe bekannt geworden sind.<br />

Das Einzige, was stört, sind also die Erdhaufen im Rasen.<br />

Wer klug ist, trägt sie mit einer Schaufel ab und verwendet<br />

sie für Blumentöpfe. Eine besser durchgearbeitete Erde gibt<br />

es nicht. Die Stelle im Gras aber bleibt und wächst nur<br />

langsam wieder nach. Was kann jemand tun, der seine Wiese<br />

von Maulwurfshügeln frei haben möchte? Eine Falle<br />

aufzustellen ist strafbar. Man kann versuchen, den<br />

Maulwurf zu vergrämen, ihn zu veranlassen,<br />

sein Revier zu wechseln. Das kann gelingen,<br />

denn Maulwürfe sind Einzelgänger. Sie<br />

mögen keine Artgenossen in ihrer Nähe.<br />

Wir wissen: Der Maulwurf ist ziemlich<br />

sensibel, was Gerüche und Geräusche<br />

angeht. Obwohl, wie es oben heißt, der<br />

Maulwurf nicht gestört werden darf, empfiehlt<br />

der NABU Deutschland Folgendes:<br />

„Man kann zum Beispiel Holzpfähle in die<br />

Haufen schlagen und so oft wie möglich<br />

dagegen klopfen, sodass sich der Maulwurf<br />

manchmal einen ruhigeren Ort aufsucht und<br />

den Garten dafür verlässt (Anm. d. Red.: Ebenfalls<br />

im Handel sind solarbetriebene Varianten). Man kann<br />

auch aus Zweigen vom Lebensbaum, Holunder oder<br />

Knoblauch eine Brühe ansetzen und in kleineren Mengen<br />

in die Gänge schütten. Der Maulwurf soll und darf dabei<br />

nicht ertränkt werden, aber die Brühe riecht sehr intensiv,<br />

was der feinen Nase des Maulwurfs nicht passt. Oft muss<br />

man so etwas aber mehrmals machen, ehe der Maulwurf<br />

weiterzieht. Halb eingebuddelte Flaschen, in denen der<br />

Wind Geräusche verursachen soll, helfen nicht. Kleine<br />

Windräder, die man mit dem Stab in einen Maulwurfshaufen<br />

steckt, sollen ebenfalls helfen.“<br />

Text: Eberhard Matzke und NABU Deutschland<br />

66 OBERNEULAND


DEICHHÖRNCHEN &<br />

TEICHHÖRNCHEN<br />

Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

Die beiden kleinen Puschelschwanznager sind in Oberneuland<br />

zuhause. Und jetzt im Sommer – wo manche Menschen ans<br />

Gammeln denken, denken die beiden an ein anderes Wort, das<br />

mit ammeln endet. Aber zwischendurch haben sie auch anderes<br />

im Sinn.<br />

Die Verwandten lieben<br />

A: Ich würde so gerne mal meine Verwandten besuchen.<br />

B: Die in Amerika?<br />

A: Ja, Onkel Fatboy und Tante Groß. Ich liebe die.<br />

B: Du meinst Deine große Tante, die heißt aber Tinte.<br />

A: Tante Tinte. Liebenswerte Frau. Ist das nicht die Frau<br />

meines Onkels Tonto?<br />

B: Nein, Tonto ist doch mit Tunti zusammen.<br />

A: Ich dachte, die heißt Tutti.<br />

B: Nein, Tutti ist mit Frutti liiert.<br />

A: Die liebe Frutti, die lebt doch im Ahornwald, richtig?<br />

B: Nein, im Behornwald, und der liegt direkt am Meer.<br />

A: Ach ja, deshalb wird sie ja Frutti del Mar genannt.<br />

B: Quatsch, Frutti ist eine geborene Gnaw.<br />

A: Ist das nicht das spanische Wort für gaffen?<br />

B: Nein, es ist das englische Wort für nagen.<br />

A: Den Onkel Naganow in Russland liebe ich auch.<br />

Den würde ich auch gerne mal besuchen.<br />

B: Du meinst Tante Naganowa.<br />

A: Genau, die mit den Drillingen Ohrinski,<br />

Nasinski und Auginski.<br />

B: Nein, die haben mal Drillinge gegessen, diese kleinen<br />

Kartoffeln. Und diese Drillinge sind Deiner Tante dann aus<br />

Nase, Ohren und Augen wieder rausgekommen.<br />

A: Möchtest Du nicht auch mal wieder Deine liebe<br />

Verwandtschaft sehen? Dein lieber Onkel Hüpfhoch ist<br />

doch immer so lustig gewesen.<br />

B: Der ist nach Brasilien ausgewandert, hat dort eine Rattenrakete<br />

gebaut, die aber auch für Eichhörnchen geeignet<br />

war, und ist damit Richtung Saturn geflogen, aber nur<br />

30 Zentimeter weit gekommen, hat sich dann zur Ruhe<br />

gehüpft, was aber nicht klappte, weil er keine Nussrente<br />

bekam.<br />

A: Sag mal, hast Du etwa wieder Rauschpilze genascht?<br />

B: Ja. Du doch auch.<br />

A: Woran hast Du das gemerkt?<br />

B: Daran, dass Du zu den lieben Verwandten willst.<br />

A: Ist das soooo ungewöhnlich? Ist das soooo abwegig?<br />

Meinst Du, dass ich da nur pilzbeschwipst drüber reden<br />

kann?<br />

B: Ja, ja und ja.<br />

OBERNEULAND 67


OBERNEULAND LEBEN<br />

Wiebke und Heiko Felderhoff<br />

REITANLAGE FELDERHOFF<br />

Sie lieben,<br />

was sie tun!<br />

Fast rund um die Uhr ist<br />

die Betriebsleiterin<br />

Wiebke Felderhoff auf<br />

dem Hof unterwegs.<br />

68 OBERNEULAND


Sie kamen 20<strong>08</strong> als Einsteller zum<br />

Reit- und Fahrverein Oberneuland,<br />

2013 übernahmen Wiebke und<br />

Heiko Felderhoff dann mit Horse<br />

Investment & Trading UG die Reitanlage<br />

an der Oberneulander Landstraße<br />

vom RFVO.<br />

Um die Reitanlage rentabel zu gestalten, war eine<br />

ihrer ersten Taten der Bau des Paddockstalls<br />

und 20 Boxen, erklärt Betriebsleiterin Wiebke<br />

Felderhoff. Von die-sem Moment an änderten<br />

sich auch die Haltungsbedingungen für die 14 Schulpferde<br />

des RFVO, der komplett auf Offenstallhaltung<br />

umstellte.<br />

20<strong>08</strong> kam Wiebke Felderhoff als Einstellerin auf die<br />

Reitanlage des RFVO und das Reiten stand im Vordergrund.<br />

Die Vereinsmitgliedschaft war für sie mit Engagement<br />

im Verein eng verbunden und selbstverständlich.<br />

2010 übernahm Heiko Felderhoff, Geschäftsführer der<br />

Reedereigruppe Harren & Partner, das Amt des Kassenwarts.<br />

Zur Vermeidung von Interessenskonflikten aber<br />

legte er mit Kauf der Reitanlage sein Amt sofort nieder.<br />

Seit 2013 hat sich für Wiebke Felderhoff der Schwerpunkt<br />

aufgrund der Betriebsleitung nun verschoben. Ambitionierten<br />

Freizeitreitern eine ansprechende Umgebung<br />

und Atmosphäre sowie jede nur erdenkliche Unterstützung<br />

bieten zu wollen, das ist die Idee, die hinter der<br />

Reitanlage Felderhoff steht. Ihr Konzept beinhaltet,<br />

Pferden draußen so viel wie möglich Auslauf geben zu<br />

können. Dafür arbeitet die Betriebsleiterin kontinuierlich<br />

daran, Boden und Ausläufe stetig zu verbessern. An der<br />

Hand bringen Wiebke Felderhoff und ihr Team die Pferde<br />

täglich auf Weiden und Paddocks, damit sie mindestens<br />

acht Stunden draußen stehen können. „Wenn wir Zukunft<br />

haben wollen, brauchen wir Nachwuchs“, sagt Wiebke<br />

Felderhoff auch, die die Arbeit mit Kindern als besonders<br />

bereichernd empfindet.<br />

Auf der Reitanlage Felderhoff, über der die Fahne von<br />

Harren & Partner weht, leben der Schulbetrieb des<br />

RFVO mit 20 Stunden Unterricht pro Woche und Privatreiter<br />

in einem harmonischen Miteinander. Ihre Interessen<br />

lassen sich gut vereinbaren. In der jetzigen herausfor-<br />

OBERNEULAND 69


OBERNEULAND LEBEN<br />

Wiebke Felderhoff und Marietta Emigholz (li).<br />

Auch die Ziegen fühlen sich auf der Reitanlage Felderhoff wohl.<br />

dernden Zeit hat der RFVO die Gruppenzeiten für den<br />

Reitunterricht verändert und die Gruppengrößen auf<br />

vier begrenzt. „Pferde sind ja keine Fahrräder“, so<br />

Marietta Emigholz, erste Vorsitzende des RFVO,<br />

„man kann nicht gleich wieder auf 100 Prozent fahren.<br />

Sie müssen erst wieder hochtrainiert werden.“<br />

Die Reitanlage an der Oberneulander Landstraße ist<br />

nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Wohnort der dreiköpfigen<br />

Familie Felderhoff geworden. Fast rund um<br />

die Uhr ist Wiebke Felderhoff hier ansprechbar, nur die<br />

Mittagszeit ist ihr heilig und sonntagnachmittags nimmt<br />

sich die Familie eine Auszeit. Dann ist „Ausfahrtzeit“.<br />

In den ersten Jahren haben sie auf der Anlage ganz<br />

viel aufgeräumt und „schön“ gemacht, berichtet die<br />

Betriebsleiterin, die von einem landwirtschaftlichen<br />

Betrieb in der Nähe von Hamburg stammt. Daher rührt<br />

auch ihre Leidenschaft für das Landleben und die<br />

„Von meiner Wohnung<br />

habe ich den schönsten<br />

Blick über Oberneuland.<br />

Und aus jedem Fenster<br />

sehe ich die Pferde.“<br />

Wiebke Felderhoff<br />

2013<br />

übernahmen<br />

Wiebke und<br />

Heiko Felderhoff<br />

die Reitanlage an<br />

der Oberneulander<br />

Landstraße.<br />

Pferde. Ihren Mann Kapitän Heiko Felderhoff lernte sie<br />

im Rahmen ihrer Ausbildung im Bereich Seeverkehr<br />

und Hafenwirtschaft kennen. „Back to the roots“<br />

nennt sie die Bewirtschaftung der Reitanlage, bei<br />

der sie Familie, Hobby und Beruf miteinander<br />

vereinbaren kann. Für Tochter Emily (15), ein richtiges<br />

Reitermädchen, sei das Leben auf dem Hof genial. Wiebke<br />

Felderhoff als ehemalige Jagd- und Turnierreiterin<br />

begleitet heute ihre Tochter zum Turnier. Sie selber reite<br />

nur noch zum Vergnügen, sagt sie. Weil Heiko Felderhoff<br />

auf seine „Mädels“ nicht mehr warten wollte, kaufte<br />

auch er sich ein Pferd und ist unter die Reiter gegangen.<br />

Einmal pro Jahr nehmen sie sich eine Auszeit von den<br />

Pferden und gehen eine Woche lang segeln.<br />

70 OBERNEULAND


Nachbarschaft gelegene Bauernhaus zu kaufen, ergriffen<br />

Wiebke und Heiko Felderhoff. Nun haben sie begonnen,<br />

das bis 2018 noch bewohnte Haus zu renovieren. Ideen<br />

über dessen Nutzung gibt es einige. „Es wächst noch in<br />

mir“, sagt die Betriebsleiterin lachend.<br />

Vom Reit- und Fahrverein Oberneuland „erbten“<br />

sie die Pacht der Dorfwiese Oberneuland. Auch das war<br />

ihnen mit Übernahme der Reitanlage ein wichtiges<br />

Anliegen, in der Mitte von Oberneuland und Teil des<br />

Gemeinschaftslebens des „Dorfs“ zu sein. Aus diesem<br />

Grund darf der hier „gestrandete“ Circus Belly, der<br />

zurzeit komplett ohne Einnahmen dasteht, auch erst<br />

einmal auf der Dorfwiese bleiben.<br />

Unterstützung erhält der Zirkus auch von Oberneulander<br />

Landwirten in Form von Heu- und Strohspenden.<br />

Text und Fotos: Sabine von der Decken<br />

KONTAKT<br />

„Wir sind Draußenmenschen“, sagt sie. Von ihrer<br />

über der Reithalle gelegenen Wohnung hat sie den<br />

schönsten Blick über Oberneuland. Aus jedem Fenster,<br />

aus dem sie schaut, sieht sie Pferde. Und das macht sie<br />

glücklich. Die Möglichkeit, das alte Osmersche in direkter<br />

Horse Investment & Trading UG<br />

Betriebsleitung Wiebke Felderhoff<br />

Oberneulander Landstr. 145c<br />

28355 Bremen<br />

Tel: 0170/6393539<br />

Email: info@horse-investment.de


OBERNEULAND SPORT<br />

Das war schon ein bedeutsamer Tag für den FC Oberneuland. Gleich<br />

zwei Titel konnten sie Anfang Juni für sich verbuchen: den Aufstieg<br />

der 1. Herrenmannschaft aus der Bremen-Liga und den der U19-<br />

Mannschaft aus der Verbandsliga, beide in die Regionalliga Nord.<br />

Birger Winkelvoss, Präsident<br />

des FC Oberneuland<br />

Björn Fecker vom<br />

Bremer Fußball-Verband<br />

Eindrucksvolle Demonstration gegen Rassismus.<br />

DOPPELTER<br />

AUFSTIEG<br />

IN DIE KöNIGSKLASSE<br />

DER AMATEURE<br />

Stolzer Kapitän<br />

der A-Junioren:<br />

Dennis Nagel.<br />

72 OBERNEULAND


Selbstverständlich freuten sich beide<br />

Mannschaften, als ihnen ihre Meisterschalen<br />

überreicht wurden. Dennoch<br />

blieb die Freude sehr verhalten, denn die<br />

Saison konnte, der aktuellen Situation<br />

geschuldet, nicht zu Ende gespielt<br />

werden. Die Bundesligen ermitteln ihre<br />

Meister und Absteiger noch durch die<br />

berüchtigten Geisterspiele ohne Zuschauer.<br />

Am 4. Juni jedoch beschloss der<br />

Bremer Fußball-Verband endgültig,<br />

die Saison in den unteren Klassen<br />

abzubrechen. Aufsteiger in die<br />

nächsthöhere Liga sollte es<br />

dennoch geben.<br />

Bei der Bremen-Liga<br />

bediente man sich dabei<br />

einer Quotienten-Regelung:<br />

Ein auf zwei<br />

Stellen nach dem<br />

Komma genau<br />

errechneter<br />

Quotient aus Punkten pro<br />

Spiel bestimmte den Tabellenstand.<br />

Dabei wurde für den FCO ein<br />

Der FCO<br />

stand zum Abbruch<br />

der Saison<br />

an der Spitze.<br />

Wert von 2,86 Punkten gegenüber<br />

2,40 Punkten des TuS Schwachhausen<br />

als Zweitplatziertem ermittelt. Letztlich<br />

durchaus gerechtfertigt, denn der FCO<br />

stand zum Abbruch der Saison tatsächlich<br />

an der Spitze. Seine Chance, den<br />

Aufstieg im regulären Spielbetrieb zu<br />

schaffen, war ausgesprochen real.<br />

Bei den Jugendlichen unter 19 Jahren<br />

ging man anders vor. Der BFV nahm<br />

einfach die Tabelle des Winterhalbjahres<br />

zur Hand. Die nachfolgenden<br />

Spiele wurden nicht gewertet,<br />

und siehe, der FCO stand<br />

auch hier ganz oben. Das<br />

bereits ab dem 5. Spieltag,<br />

sodass man selbst<br />

hierbei von einer<br />

gerechten Entscheidung<br />

sprechen kann.<br />

Beide Mannschaften<br />

warten jetzt auf die ersten<br />

Spiele in ihren neuen Ligen,<br />

deren Beginn freilich noch nicht<br />

feststeht.<br />

Die Meisterschale für die 1. Herren überreicht von<br />

Björn Fecker (Bremer Fußball-Verband) an Daniel Block.<br />

„Wir haben<br />

die besten<br />

Fans der Welt.“<br />

FC Oberneuland<br />

Gegen Gewalt und Rassismus<br />

Mit einer eindeutigen Geste zeigten<br />

die Sportler der 1. Herrenmannschaft,<br />

dass das Motto über der Tribüne im<br />

Stadion keine leeren Worte sind. Nach<br />

Erhalt der Meisterschale ließen sich alle<br />

auf dem linken Knie nieder und schlossen<br />

sich damit dem weltweiten Protest gegen<br />

das gewalttätige Vorgehen der Polizei<br />

gegenüber den Schwarzen in den USA an.<br />

Gemeinsam gegen Corona<br />

Mit dem 12. Mann ist oftmals das<br />

heimische Publikum gemeint.<br />

Die neuen Trikots mit<br />

der großen 12 für<br />

die Fans signalisieren<br />

Gemeinsamkeit<br />

nach innen<br />

und nach außen.<br />

Es gibt auch<br />

solche mit dem<br />

Zusatz: „Gemeinsam<br />

gegen Corona“.<br />

Um soziales Engagement<br />

kümmert<br />

sich eine eigene Arbeitsgruppe<br />

im FCO. So kam<br />

es kürzlich zu einem<br />

spontanen Besuch<br />

im Seniorenhaus<br />

Rockwinkeler Park<br />

(siehe OBERNEULAND<br />

MAGAZIN<br />

6/<strong>2020</strong>).<br />

Dies löste eine derartige<br />

Begeisterung aus, dass beide<br />

zu regelrechten Partnern<br />

wurden. Spontan statteten sich etliche<br />

der Senioren mit den neuen Trikots aus.<br />

Der nächste Besuch im Juli ist schon<br />

ausgemachte Sache. Der Verein dazu:<br />

„Wir haben die besten Fans der Welt.“<br />

Zusammenhalt und soziale Verbundenheit<br />

sollen künftig noch größer<br />

geschrieben werden, heißt es im Verein.<br />

Die ersten Treffen, die FCO meetups,<br />

mussten zwangsläufig im virtuellen<br />

Rahmen stattfinden. Doch so bald<br />

wie möglich wird man sich auch auf<br />

persönlichem Wege besser kennenlernen.<br />

Und wenn es mit Abstand ist. EM<br />

OBERNEULAND 73


OBERNEULAND LEBEN<br />

Foto: Matthias Holthaus<br />

OBERSCHULE ROCKWINKEL<br />

„FüNFZüGIGKEIT WAR<br />

NUR EINE OPTION...“<br />

Seit einigen Jahren kann<br />

die Oberschule Rockwinkel<br />

mit einem fünften Zug aufwarten,<br />

doch nun soll dieser<br />

Zug trotz steigender Anwahlzahlen<br />

wieder zurückgenommen<br />

werden – für<br />

den Beirat ist diese Vorgehensweise<br />

unverständlich.<br />

Die Schulbehörde sah dagegen<br />

die Fünfzügigkeit nur<br />

als eine Option...<br />

Im November vergangenen Jahres keimte noch Hoffnung:<br />

Im Fachausschuss „Bildung, Soziales, Jugend und Sport“ des<br />

Beirates Oberneuland erläuterte Wolfgang Kirst, stellvertretender<br />

Schulleiter der Oberschule Rockwinkel, die räumliche Begrenztheit<br />

der Schule und setzte darauf, dass die neuen Zahlen der<br />

Schulstandortplanung das abbilden, was in der Oberschule<br />

längst Realität ist – eine zunehmende Zahl an Schülern, die mit<br />

einem dafür nicht ausgelegten Raumangebot klarkommen<br />

müssen. Die Fünfzügigkeit ist in der Oberschule Rockwinkel<br />

schon seit mehreren Jahren angekommen und die Schule ging<br />

davon aus, dass dieser Umstand sich auch in zusätzlichen<br />

Räumlichkeiten niederschlagen würde.<br />

Stattdessen soll die Schule nun wieder auf vier Züge runtergefahren<br />

werden, was den Beirat Oberneuland nun recht irritiert:<br />

In einem an die Bildungsbehörde gerichteten Beschluss bittet er<br />

daher „dringend um eine Überprüfung des aktuellen<br />

Planungsstandes.“ Nach Ansicht des Beirates würde eine<br />

Reduzierung auf eine Vierzügigkeit „nicht nur dem<br />

Willen von Schule und Eltern widersprechen, sondern<br />

sich zudem negativ auf die soziale Durchmischung der<br />

Schülerschaft auswirken.“ Außerdem befürchtet der<br />

Beirat eine Abwanderung von Schülern, die über dem<br />

Regelstandard liegen, in die Gymnasien des Stadtbezirks.<br />

Derzeit besuchen über 1.000 Schüler die Oberschule Rockwinkel,<br />

die nicht nur aus Oberneuland kommen, sondern auch<br />

aus Osterholz, Sebaldsbrück und Schwachhausen. Für das Schuljahr<br />

<strong>2020</strong>/21 haben 140 Familien die Schule angewählt, lediglich<br />

„Die Kinder sollten<br />

Aussicht auf einen<br />

Platz an einer weiterführenden<br />

Schule<br />

im eigenen Stadtteil<br />

haben“ Beiratsbeschluss<br />

74 OBERNEULAND<br />

117 konnte eine Zusage für die<br />

5. Klasse gegeben werden – auch<br />

im kommenden Schuljahr werden<br />

demnach fünf Züge eingerichtet.<br />

„Dennoch sieht die aktuelle<br />

Schulstandortplanung für den<br />

Planbezirk Horn-Lehe / Borgfeld /<br />

Oberneuland für die Oberschule<br />

Tamina Kreyenhop<br />

Rockwinkel in den kommenden Jahren lediglich vier Klassenverbände<br />

pro Jahrgang vor“, heißt es in einem weiteren Beschluss<br />

des Beirates. Von einer vormals in Aussicht gestellten Fünf-Zügigkeit<br />

sei nun keine Rede mehr.<br />

Mit diesem Beschluss wird die Senatorin für Kinder und<br />

Bildung aufgefordert, für die Schulstandortplanung in Oberneuland<br />

anstelle der Schülerzahlen von 2017 aktuelle Zahlen,<br />

also mindestens von 2019, heranzuziehen und außerdem die<br />

Korrektur der prognostizierten Entwicklung der Schülerzahlen<br />

bis 2028 für die Planregion Ost/Sek.I um -10 % von 15,6 % auf<br />

5,6 % explizit für Oberneuland zu erläutern.<br />

Eine jüngst abgehaltene Telefonkonferenz mit dem Beirat<br />

und der Bildungsbehörde ergab indes Neuigkeiten, kann<br />

Beiratssprecherin Tamina Kreyenhop (CDU) berichten:<br />

Foto: privat<br />

„Weil die Oberschule Rockwinkel so<br />

gut angewählt wird, war sie de facto<br />

mindestens fünfzügig. Für dieses<br />

Jahr wird das auch noch so gehen,<br />

aber danach ist Schluss.“<br />

Das Gymnasium Horn werde demnach sechszügig,<br />

die Oberschule Rockwinkel dafür vierzügig. Zudem soll die<br />

Oberschule an der Ronzelenstraße sechszügig werden, obwohl<br />

allein schon wegen der Anwahlzahlen auch die Oberschule<br />

Rockwinkel sechszügig sein könnte. Die Wilhelm-Focke-Oberschule<br />

werde von drei auf vier Züge ausgebaut, sagt sie, obwohl<br />

die Anwahlzahlen für diese Schule eigentlich nur eine Zweizügigkeit<br />

rechtfertige. Zudem werde das Gymnasium Horn von<br />

fünf auf sechs Züge erweitert. „In Horn werden nun vier Züge<br />

mehr eingerichtet, obwohl die alle nicht so ausgelastet sind“,<br />

sagt Tamina Kreyenhop.<br />

Die Oberschule Rockwinkel wird nach Ansicht des Beirates<br />

jedoch dementsprechend angewählt; und auch durch die


geplanten Bauvorhaben wie die Erweiterung des Büroparks<br />

Oberneuland und andere Neubaugebiete geht der Beirat von einer<br />

weiteren Verjüngung des Stadtteils aus, sodass er die Prognose<br />

einer abnehmenden Schülerschaft anzweifelt. „Die Kinder sollten<br />

Aussicht auf einen Platz an einer weiterführenden Schule im<br />

eigenen Stadtteil haben“, heißt es im Beiratsbeschluss. Zudem<br />

solle die Oberschule Rockwinkel auch weiterhin Schülerinnen<br />

und Schüler anderer Stadtteile aufnehmen können, was im<br />

Falle einer Vierzügigkeit so nicht mehr möglich wäre. Tamina<br />

Kreyenhop sagt: „Mit stadtteilgerechter Beschulung hat das<br />

nichts zu tun und wir hoffen, dass wir noch einen Zug von der<br />

Ronzelenstraße erhalten können.“ Für Tamina Kreyenhop steht<br />

fest: „Oberneuland hat zu wenig Schulen für zu viele Einwohner.“<br />

Daniel de Olano von der Schulbehörde sagt, die Oberschule<br />

Rockwinkel sei eine vierzügige Schule, die derzeit fünf Züge<br />

aufnimmt – auch, weil die Schule einen guten Raumbestand<br />

habe:<br />

„Vor ein paar Jahren haben wir gesagt,<br />

dass die Schule eventuell offiziell<br />

fünfzügig werden könne, wir haben<br />

aber nicht gesagt, dass das auch<br />

passiert. Das war nur eine Option.“<br />

Die Anwahlzahlen würden zwar das<br />

Anliegen zur Fünfzügigkeit bestätigen<br />

und der Beirat wolle das auch,<br />

„wir können aber nicht grenzenlos<br />

Kapazitäten schaffen.“<br />

Und im Hinblick auf die geplante Sechszügigkeit der Oberschule<br />

an der Ronzelenstraße und der Vierzügigkeit der Wilhelm-<br />

Focke-Oberschule sagt er: „Wir sind nicht gegen Oberneuland<br />

oder die dortigen Schulen. Doch wenn wir die Oberschule Rockwinkel<br />

berücksichtigen würden, müssten wir woanders etwas<br />

wegnehmen.“<br />

In einer unlängst verfassten Stellungnahme zur Schulstandortplanung<br />

sieht der Beirat Oberneuland hingegen Diskussionsbedarf.<br />

„Die Oberschule Rockwinkel ist seit fünf Jahren de facto<br />

fünfzügig. In der letzten Schulstandortplanung wurde die offizielle<br />

Einrichtung eines fünften Zuges folgerichtig bis 2025 in<br />

Aussicht gestellt“, heißt es da. Umso mehr erstaune den Beirat,<br />

dass die aktuelle Planung nur noch vier Züge vorsehe und<br />

damit vom derzeitigen Ist-Zustand abweiche. Die Anwahlzahlen<br />

für das Schuljahr 20/21 würden den Bedarf eines<br />

fünften Zuges bestätigen, und die OS Rockwinkel würde zudem<br />

höhere Anwahlzahlen aufweisen als die Wilhelm-Focke-Oberschule<br />

und die OS Ronzelenstraße.<br />

In diesem Zusammenhang hat der Beirat auch den Sanierungsbedarf<br />

der Turnhalle angesprochen – zudem reiche der<br />

Platz nicht aus und die Schülerschaft müsse weite Wege, etwa zu<br />

den Sportstätten an der Uni, zurücklegen. Auch die tatsächliche<br />

Unterrichtszeit werde dadurch eingeschränkt. „Der Beirat Oberneuland<br />

unterstützt daher Bemühungen, ein tragfähiges Gesamtkonzept<br />

für die Sportstätten in Horn-Lehe und Oberneuland zu<br />

entwickeln“, das den Schülerinnen und Schülern aller weiterführenden<br />

Schulen in diesen Stadtteilen einen angemessenen<br />

Sportunterricht ermöglicht, die Wege kurz hält und dabei auch<br />

die Bedarfe von Schülerinnen und Schülern mit schulbezogenem<br />

Forschungspraktikum (SFP) berücksichtigt. Text: Matthias Holthaus<br />

OBERNEULAND 75


OBERNEULAND MENSCHEN<br />

TH<strong>OM</strong>AS ROSEMA<br />

ARCHIVAR DER OBERNEULAND-SAMMLUNG<br />

„Eigentlich besuchte ich seinerzeit die Oberneuland-Sammlung<br />

nur kurz, um etwas dort abzugeben – das war 2005.”<br />

interessiere mich sehr für die Ge-<br />

Bremens und Umgebung und<br />

„Ischichte<br />

lebe seit 1999 in Oberneuland. Bei diesem<br />

Besuch schlug mein Herz gleich höher und<br />

so war es keine Überlegung, als Dr. Schmidt<br />

mich fragte, ob ich in der Oberneuland-<br />

Sammlung tätig werden möchte. Diese<br />

wurde im September 2003 eröffnet von Mitgliedern<br />

des Bürgervereins Oberneuland zusammen<br />

mit dem damaligen Ortsamtsleiter<br />

Hermann Kothe, der die Einrichtung des<br />

Archivs kräftig mit unterstützt hat.“<br />

Thomas Rosema übernahm dann die<br />

Digitalisierung von vorliegenden Fotos,<br />

Schriftstücken, Urkunden, Zeichnungen<br />

und weiteren Unterlagen zu Straßen,<br />

Gebäuden, bekannten Persönlichkeiten,<br />

Vereinen, jährlichen und besonderen Festen<br />

und Veranstaltungen in Oberneuland.<br />

„Seltene Dokumente erhalten wir auch<br />

leihweise, sodass diese eingescannt und der<br />

Thomas Rosema bringt sich<br />

seit vielen Jahren gerne ein –<br />

so ist er Vorstandsmitglied im<br />

Bürgerverein Oberneuland und<br />

hat außerdem folgende Mitgliedschaften:<br />

Freundeskreis<br />

des Focke-Museums, Freunde<br />

des Sendesaales, Historische<br />

Gesellschaft Bremen, Anschari<br />

e.V. Vereinigung für das historische<br />

Stadtbild Bremens.<br />

Zurzeit werden im OBERNEULAND<br />

MAGAZIN jeweils Fotos oder alte<br />

Ansichtskarten aus Oberneuland<br />

vorgestellt – im Vergleich<br />

dazu die heutige Ansicht.<br />

Thomas Rosema besitzt<br />

eine Sammlung dieser alten<br />

Ansichten und hat sie in das<br />

Archiv eingebracht.<br />

entsprechenden Datei zugefügt werden<br />

können. Ständig werden also die Dateien<br />

vervollständigt und um Neues ergänzt.<br />

Inzwischen sind ca. 65.000 Dateien vorhanden.<br />

Zu Hause habe ich ebenfalls einen<br />

Arbeitsplatz, an dem ich für das Archiv<br />

tätig bin, dazu mit entsprechend guter<br />

Scan-Ausrüstung.“<br />

Thomas Rosema fotografiert sehr gern,<br />

ist in Oberneuland oft mit dem Fahrrad<br />

unterwegs und sieht genau hin, hält<br />

Gebäude und Straßenzüge in Fotos fest,<br />

recherchiert und befragt auch Bewohner<br />

nach besonderen Unterlagen und Dokumenten.<br />

„Hierdurch erfuhr ich inzwischen<br />

eine Menge aus der Oberneulander<br />

Geschichte, wie z.B. durch die Familie<br />

Heineken. Edita Heineken – sie war viele<br />

Jahre in der Oberneuland-Sammlung tätig<br />

– verstarb im Januar 2016. Das Privatarchiv<br />

der Familie Heineken, in dem über<br />

76 OBERNEULAND


250 Jahre lang wichtige Dokumente zur<br />

Bremer und Oberneulander Geschichte gesammelt<br />

worden waren, wurde jedoch entgegen<br />

der mit ihr getroffenen Vereinbarung<br />

sofort versteigert, und zwar in England im<br />

Auktionshaus Sotheby‘s. Frau Heineken<br />

würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie<br />

wüsste, wie man hier mit ihrem Erbe umgegangen<br />

ist. Wenigstens die Heinbach-<br />

Karte von 1748 konnte das Staatsarchiv<br />

Bremen aus London zurückkaufen.“<br />

„Die ältesten Katasterkarten aus den<br />

Jahren 1834 bis 1841 sind als Kopien hier<br />

digitalisiert. Damit haben wir einen fast<br />

vollständigen Satz aller relevanten Karten<br />

der Dörfer Oberneuland und Rockwinkel,<br />

die ja im Jahre 1888 zusammengelegt<br />

wurden“, freut sich Thomas Rosema.<br />

Inzwischen befinden sich auch die<br />

Unterlagen mehrerer Vereine im Archiv.<br />

Man erhielt ebenfalls einzigartige Dokumente<br />

von der Grundschule Oberneuland,<br />

nämlich alle Schulbücher der Schule seit<br />

1900 sowie sämtliche Aufgebote des seinerzeitigen<br />

Standesamtes Oberneuland von<br />

1945 bis 1967.<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter der Oberneuland-Sammlung<br />

sichten und prüfen<br />

ständig eingehende Fotos, Akten, Schriftstücke<br />

verschiedenster Art und sammeln<br />

laufend aktuelles Material, um es zu<br />

archivieren.<br />

Eine Ausstellung anlässlich der 825-Jahr-<br />

Feier Oberneulands im Jahre 2006 fand auf<br />

dem Klatte-Hoff und später noch einmal<br />

im Gemeindehaus mit 38 großformatigen<br />

Tafeln zur Oberneulander Geschichte statt.<br />

Eine Auswahl von alten Ansichtskarten<br />

wurde im Jahr 20<strong>08</strong> im Postamt/Copy<br />

Shop Letterwald gezeigt.<br />

„Zurzeit bereiten wir eine Neuauflage der<br />

Ausstellung von 2006 vor mit ca. 40 Themen“,<br />

kündigt Thomas Rosema an.<br />

Was ihm besonders am Herzen liegt, ist<br />

das Bewahren des Ortsbildes in Oberneuland:<br />

„Neubauten sollten sich beispielsweise<br />

besser einfügen in die Nachbarschaft.<br />

Seiner Meinung nach gibt es hier Bausünden,<br />

jedoch auch Positives, wie aktuell ein Fachwerk-Neubau<br />

am Hohenkampsweg. Bedauernswert<br />

sind Abrisse von Architektur<br />

in unserem Stadtteil, wie z.B. das große<br />

Bauernhaus Rockwinkeler Landstraße/<br />

Ecke Heinrich-Baden-Weg. Anstatt mit<br />

Naturzäunen und Hecken werden manche<br />

Häuser leider eingebunkert – entgegen<br />

einem Beiratsbeschluss.“<br />

Die Mühlenfeld-Bebauung ist für ihn<br />

äußerst problematisch. Den baulichen<br />

Zustand der Mühle bemängelt er ebenfalls<br />

und auch das Alter der dortigen Ausstellung.<br />

Es stehen Planungen an für den Umbau im<br />

Die Heinbach-<br />

Karte von 1748<br />

Bremens und<br />

seines Landgebiets<br />

ist ein<br />

bedeutendes<br />

Zeugnis zur<br />

Entwicklung des<br />

Staatsgebietes der<br />

Freien Hansestadt<br />

Bremen. Sie bildet<br />

einen Höhepunkt<br />

des zeichnerischen<br />

Oeuvres<br />

Heinbachs, das Stadtansichten und Gebäudeskizzen umfasst und uns Bremen im 18. Jahrhundert<br />

lebendig und detailfreudig vor Augen führt. – Heinbachs Karte ist nicht genordet, seinerzeit war eine<br />

Ausrichtung nach Norden noch nicht üblich. Historisch bemerkenswert sind neben den vielfältigen<br />

Einzelheiten die eingezeichneten Landgüter (Vorwerke), die Bremer Bürgern<br />

gehörten. Von mehreren dieser hergestellten Karten ist nur ein Exemplar erhalten, welches seinerzeit<br />

in den Besitz der Familie von Bürgermeister Christian Abraham Heineken gelangte.<br />

Bereich Ortsamt/Turnhalle in der Mühlenfeldstraße,<br />

wobei das Ortsamtsgebäude<br />

unbedingt erhalten werden sollte – ebenso<br />

die Turnhalle.<br />

Es sollte seiner Ansicht nach auch keine<br />

Erweiterung im Büropark erfolgen in<br />

Richtung Lür-Kropp-Hof.<br />

„Wenigstens konnte ich aber seinerzeit<br />

mithelfen, das Schulmeisterhaus zu erhalten<br />

und die von der Kulturbehörde im Jahr<br />

2013 favorisierte Skulptur auf dem Kirchenvorplatz<br />

zu verhindern!“<br />

„Aktuell stattgefundene und geplante<br />

Bauvorhaben an der Architektur in Bremen<br />

(Sparkasse, Ansgarikirchhof u.a.) verändern<br />

das klassische Stadtbild in der Innenstadt<br />

mehr und mehr“, bedauert er ganz<br />

besonders.<br />

„Wir sind gut vernetzt mit anderen Archiven<br />

und Geschichtsgruppen wie Borgfeld,<br />

Horn-Lehe, Osterholz, Sebaldsbrück, Hemelingen“,<br />

lässt Thomas Rosema wissen.<br />

„In der Oberneuland-Sammlung würde<br />

man sich über weiteres Material für das<br />

Archiv (auch leihweise zum Digitalisieren)<br />

oder unterstützende Mitarbeit freuen“, sagt<br />

er abschließend. MG<br />

Kontakt gerne unter: Telefon 0421/4099722<br />

oder per Mail: thoro1@onlinehome.de<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Die Öffnungszeiten der Oberneuland-<br />

Sammlung sind immer sonntags<br />

von 11 bis 13 Uhr (außer an Feiertagen)<br />

Zurzeit aber leider noch geschlossen<br />

wegen der aktuellen Situation.<br />

Sehen wie ein Luchs.<br />

Der Sprung auf das höchste Seh-Level.<br />

Oberneulander Heerstr. 26-28<br />

28355 Bremen<br />

Tel. 25 47 56<br />

www.optik-haase.de<br />

OBERNEULAND 77


OBERNEULAND KULTUR<br />

OBERNEULAND<br />

gestern<br />

heute<br />

Klein-Astoria<br />

Vor rund einhundert Jahren und auch darüber hinaus<br />

hatte Oberneuland zahlreiche Gaststätten und<br />

bekannte Ausflugslokale. An einige erinnert man sich<br />

heute noch. Das „Klein-Astoria“ am Hodenberger<br />

Deich auf der alten Postkarte aus den 1920er Jahren<br />

dürfte jedoch kaum noch bekannt sein.<br />

Inhaber war Menno Müller.<br />

Die Gaststätte ist längst<br />

Vergangenheit, doch das Haus<br />

gibt es heute noch. Es ist eines<br />

der wenigen, die direkt am<br />

Deichschlot liegen. Der Versuch,<br />

heutzutage ein Foto vom<br />

gleichen Standort aus zu<br />

bekommen, wird zu einer etwas<br />

abenteuerlichen Angelegenheit.<br />

Einen Weg gibt es nicht. Man<br />

kämpft sich durch stachliges<br />

Gestrüpp auf dem Deich oder<br />

stapft am Deichfuß am Rand<br />

eines Ackers entlang.<br />

EM, Repro: Thomas Rosema<br />

78 OBERNEULAND


Ilona Thor<br />

NEUE ZEITEN – NEUE ERFAHRUNG<br />

MUSIKUNTERRICHT GOES ONLINE<br />

Es ist Dienstag, 12.45 Uhr – Zeit für Homeschooling. Die Schüler treffen sich mit<br />

ihrer Musiklehrerin Ilona Thor zu einer Online-Musikstunde in einem virtuellen<br />

Klassenzimmer. Lehrerin und Schüler sind bestens vorbereitet. Die Instrumente liegen<br />

bereit und das Notenmaterial befindet sich bereits in einer vorbereiteten Datei im<br />

virtuellen Raum. Nachdem nach und nach alle Schüler auf dem Bildschirm zu sehen<br />

und auch gut zu hören sind, kann es losgehen.<br />

„Nie hätte ich geglaubt, dass es so schnell möglich ist, den Musikunterricht<br />

spontan online stattfinden zu lassen. Die Eltern und Schüler waren und sind auch<br />

immer noch sehr dankbar für diese Möglichkeit, auch in diesen Zeiten weiterhin<br />

Musik machen zu können. Es sind 40 intensive Minuten, in denen wir uns mit nichts<br />

anderem beschäftigen, als mit uns und unserem Instrument“, berichtet Ilona Thor.<br />

Die Online-Musikstunde findet seit Ende März <strong>2020</strong> sowohl in kleinen Gruppen von<br />

fünf bis sechs Schülern, zu zweit oder aber auch im Einzelunterricht statt. Benötigt<br />

wird ein PC, Laptop oder iPad mit Kamera und Lautsprecher sowie einem schnellen<br />

Internet-Anschluss.<br />

„Ich unterrichte Flöte, Klarinette und Saxofon sowie allgemeinen Musikunterricht.<br />

Manchmal ist es auch notwendig zu improvisieren. Dann werden Kochtopf,<br />

Plastikschüsseln oder die Gläser zu Musikinstrumenten.<br />

Zwei ehemalige Saxofon-Schülerinnen meldeten sich<br />

auch überraschend zum Online-Unterricht an, eine<br />

davon sogar aus Polen. Die Freude auf beiden Seiten<br />

war sehr groß und die kurzfristig gebuchte Zeit<br />

wurde zu einer wiederkehrenden festen Unterrichtseinheit.“<br />

Über diese Möglichkeit ist die Musiklehrerin<br />

sehr erfreut. Normalerweise unterrichtet Ilona Thor<br />

an zwei Grundschulen und gibt außerdem privat<br />

Unterricht. „Es ist für mich natürlich beglückend,<br />

den Schülern mein Können weiterzugeben und<br />

dann die musikalischen Fortschritte zu erleben“,<br />

ergänzt sie.<br />

„Musik ist vor allem<br />

und in erster Linie eine<br />

Sprache des Gefühls,<br />

und dieses Gefühl darf<br />

auf gar keinen Fall verloren<br />

gehen, erst recht<br />

nicht in Zeiten nach<br />

Corona.“ Ilona Thor<br />

„Für mich als Freiberufliche sichert der Online-Musikunterricht auf diese Art so<br />

einen kleinen Teil meines derzeitigen Einkommens, denn alle anderen Veranstaltungen<br />

mit meinem Trio Sax & Friends sind ja nun auf unbestimmte Zeit erst einmal verschoben.<br />

Das ist auf Dauer existenzbedrohend. Eine Lohnfortzahlung ist eher eine<br />

Ausnahme für uns Musiker. So hoffen wir alle sehr, dass es bald wieder losgehen kann.“<br />

Hier noch eine ganz besondere Idee von Ilona Thor: „Es gibt aber dennoch die<br />

Möglichkeit, uns mit dem nötigen Abstand als virtuellen musikalischen Gruß zu<br />

buchen: Entweder direkt per Post auf einem Stick oder mit Abstand im Garten bzw.<br />

vor der Haustür mit dem Lieblingssong, etwas Süßem und den passenden Blumen.“<br />

MG, Fotos: privat<br />

Kontakt gerne unter: info@saxandfriends.de<br />

rockwinkeler heerstr. 24<br />

28355 bremen<br />

Tel. 0421 / 25 <strong>08</strong> <strong>08</strong><br />

OBERNEULAND 79


BORGFELD<br />

HANS-WENDT-STIFTUNG<br />

DAS GRüNE KLASSENZIMMER<br />

WIRD AUSGEBAUT<br />

Heike Worgulla mit Rosa und Sophie und<br />

Lisa Saupe. Im Hintergrund die Scheune.<br />

Für mindestens zwei Jahre ist die Hans-Wendt-Stiftung am Lehester Deich als<br />

außerschulischer Lernort anerkannt. Für diesen Zeitraum jedenfalls bekommt<br />

die Institution von der Umweltsenatorin Fördermittel mit dem Schwerpunkt<br />

Klimaschutz. Die Stiftung finanziert damit Sachkosten und eine halbe Personalstelle<br />

für die Weiterbildung von Kindern im Umgang mit der Natur im weitesten<br />

Sinn. Dafür ist das Gelände der Hans-Wendt-Stiftung sehr gut geeignet.<br />

Die Gruppen kommen nachmittags alle<br />

zwei Wochen oder einmal im Monat<br />

zusammen. Drei Naturerlebnis-Gruppen<br />

bestehen bereits. Die Gruppe Farmzwerge<br />

für Kinder von zwei bis vier Jahren mit<br />

Mutter oder Vater sind sehr beliebt, desgleichen<br />

die Naturkindergruppe für Fünfbis<br />

Siebenjährige. Beide sind voll belegt, es<br />

gibt eine Warteliste. Die Naturkindergruppe<br />

für Kinder im Alter von sieben bis zehn<br />

Jahren hat noch ein paar Plätze frei. Sie<br />

trifft sich jeden zweiten Donnerstag von<br />

15.30 Uhr bis 17.30 Uhr.<br />

Aufgrund der Förderung ist es nunmehr<br />

möglich, drei weitere Gruppen zu bilden:<br />

• Garten Kids: 1.-4. Klasse,<br />

montags 15.00 bis 16.30 Uhr<br />

• Klima Gäng: 5.-6. Klasse,<br />

mittwochs 15.30 bis 17.30 Uhr<br />

• Climate Activists: 7.-9. Klasse,<br />

dienstags 15.30 bis 17.30 Uhr<br />

Jede Gruppe wird aus acht bis zehn Kindern<br />

bestehen. Wann die Gruppen starten,<br />

ist noch von den Vorgaben des<br />

Senats zu Maßnahmen aufgrund<br />

der aktuellen Situation abhängig.<br />

Die Anmeldungen sollten<br />

jedoch bis Ende August vorliegen.<br />

Entweder per Telefon:<br />

0151/73 029 174 oder per<br />

E-Mail:<br />

KinderundJugendfarm@hwst.de.<br />

Friederike Reinsch, die Sozial- und<br />

Naturpädagogin, betreut die Gruppen. Seit<br />

Hans-<br />

Wendt-Stiftung<br />

Am Lehester Deich<br />

17-19, 28357 Bremen<br />

Tel. (Zentrale)<br />

0421/24 33 60<br />

info@hwst.de<br />

Februar ist durch die Fördermaßnahme<br />

Lisa Saupe, eine studierte Bio- und<br />

Umweltwissenschaftlerin, hinzugekommen.<br />

Beide entwickelten ein Gesamtkonzept, das<br />

nunmehr starten wird.<br />

Wann immer es möglich ist, lernen die<br />

Gruppen im Freien, im „grünen Klassenzimmer“.<br />

Lernen heißt hier Erleben. Zwei<br />

Teiche liegen im Gelände. Der eine ist recht<br />

tief zum Beobachten von Tieren. Gerade ist<br />

ein Blässhuhn dabei, seine Eier auszubrüten.<br />

Der andere Teich ist sehr flach. Der trocknet<br />

im Sommer leicht aus. Hier sehen die Kinder<br />

anschaulich, wie sich der Klimawandel<br />

bemerkbar macht, und sie erfahren, was<br />

selbst der Einzelne dagegen tun kann.<br />

Die Stiftung geht mit gutem Beispiel<br />

voran: mit einer Solaranlage, mit<br />

E-Autos und Dienstfahrrädern.<br />

Wenn es einmal regnet, können<br />

sich die Kinder im hölzernen<br />

Gartenhaus aufhalten. Direkt<br />

daneben wird ein Kräuter- und<br />

Gemüsegarten angelegt. Noch sieht<br />

man nur zwei helle Stellen, frei von Gras.<br />

Von Anfang an werden die Kinder graben,<br />

Beete anlegen, Samen ausbringen, pflanzen,<br />

80 OBERNEULAND


Kathinka Forstmann<br />

Heilpraktikerin (Psychotherapie)<br />

Kulturwissenschaftlerin M.A.<br />

Friederike Reinsch mit Rosa und Sophie bei den Rauwolligen Pommerschen Landschafen.<br />

Jetzt ist die Zeit gut<br />

für sich zu sorgen<br />

jäten, regelmäßig gießen – eine Pumpe<br />

befindet sich nebenan. Dünger bekommen<br />

sie von den Tieren der Farm. Die Hans-<br />

Wendt-Stiftung besitzt zehn Ponys, Deutsche<br />

Riesen-Kaninchen und drei Esel. Darüber<br />

hinaus gibt es Mechelner Hühner, Ostfriesische<br />

Möwen (aber das sind ebenfalls<br />

Hühner), Emder Gänse, Leineschafe und<br />

Rauwollige Pommersche Landschafe. Die<br />

fünf Letztgenannten stehen auf der Roten<br />

Liste der bedrohten Haustierrassen. Die<br />

Landschafe weiden neben dem Garten,<br />

wurden kürzlich geschoren und setzen<br />

bereits neue Wolle an. Die Wolle lagert<br />

vorübergehend in der Scheune, und schon<br />

lernen die Kinder den Weg von der Wolle<br />

zur Kleidung kennen. Die Kinder- und<br />

Jugendfarm möchte mit der Haltung und<br />

der Zucht ihrer Tiere dazu beitragen, den<br />

Artenverlust im Nutztierbereich gegenüber<br />

den Hochleistungsrassen zu demonstrieren.<br />

Denn mit solchen Hochleistungsrassen, mit<br />

denen in kürzester Zeit massig Milch, Eier<br />

oder Fleisch produziert werden können,<br />

nimmt die Anzahl der robusten und angepassten<br />

Tiere drastisch ab. Wie nicht anders<br />

zu erwarten, arbeitet das Team schon seit<br />

Jahren an einer insektenfreundlichen Farm<br />

und richtet seine Pflanzungen entsprechend<br />

aus. Es wird jetzt durch die speziellen Angebote<br />

und das Anlegen des Natur-Kindergartens<br />

erweitert. Das werden die Kinder<br />

hautnah miterleben. Für den Herbst ist auf<br />

der bereits bestehenden Streuobstwiese<br />

eine extra Themenwoche für Kinder und<br />

Jugendliche in Planung.<br />

Lisa Saupe: „Es geht darum, die Natur<br />

als Bildungsraum zu verstehen und von ihr<br />

zu lernen. Immer weniger Kinder lernen<br />

die Natur spielend kennen. Vor allem in<br />

städtischen Gebieten nimmt die Naturentfremdung<br />

zu. Erlebnis- und erfahrungsorientierte<br />

Natur- und Umweltpädagogik<br />

gibt Kindern und Jugendlichen, aber auch<br />

Erwachsenen, die Chance, die Natur ganzheitlich<br />

zu erfassen und ihren positiven<br />

Einfluss zu erfahren.“<br />

Das Gelände der Hans-Wendt-Stiftung<br />

ist offen für alle und frei zugänglich. Neben<br />

dem grünen Klassenzimmer werden nach<br />

Anmeldung weitere Aktivitäten angeboten:<br />

Heilpädagogisches Reiten, eine ständige<br />

Pony-Spaßgruppe, Ende Juli und Mitte<br />

August Reiterferien, Patenschaften für Esel<br />

und Ponys. Derzeit steht die Stiftung im<br />

Anerkennungsprozess zum Archepark. EM<br />

Für Dich - Für Paare - Für Gruppen<br />

• Körperorientierte<br />

Gesprächspsychotherapie<br />

• wingwave® Coaching<br />

• Schwungvolle Impulse<br />

für Beziehungen<br />

3 Türen<br />

Unter den Eichen 2 | 28213 Bremen<br />

Tel: 0171 19 36 693<br />

www.3tueren.de<br />

SPARKASSE FöRDERT FARMZWERGE<br />

Für ihr Naturerlebnisprojekt „Farmzwerge“ erhält die Hans-Wendt-Stiftung eine Förderung<br />

in Höhe von 2.395 Euro aus dem Topf der Sparkassen-Initiative „Gemeinsam gut!“.<br />

Das Projekt „Farmzwerge“ ermöglicht es bereits kleinen Kindern im Alter von zwei bis vier<br />

Jahren, sich und die Natur unmittelbar zu erleben und zu erfahren. Einmal im Monat können<br />

sich die Kinder – jeweils unterstützt durch einen Elternteil – frei und gefahrlos in der naturnahen<br />

Umgebung des abwechslungsreichen Farmgeländes in Borgfeld bewegen. Angeleitet<br />

von einer sozialpädagogischen Fachkraft der Hans-Wendt-Stiftung ist das Angebot thematisch<br />

stark auf die Kinder zugeschnitten.<br />

„Wir freuen uns, dass das Angebot, welches sehr gut angenommen wird, durch die Förderung<br />

der Sparkasse Bremen nun weiter fortgeführt werden kann“, erläutert Jörg Angerstein, Vorstand<br />

der Hans-Wendt-Stiftung. Mit der Stadtteilinitiative „Gemeinsam gut!“ unterstützt die<br />

Sparkasse Bremen seit 2014 herausragendes Engagement in den Stadtteilen. Text: Heike Worgulla<br />

OBERNEULAND 81


BORGFELD<br />

AKTIONSTAGE<br />

„RAUS IN DIE NATUR!”<br />

Mittelpunkt: die Wasserpumpe.<br />

Abstand halten ist<br />

draußen kein Problem.<br />

Fast jeder Tag des Jahres ist irgend einem Motto gewidmet. Manches ist sinnvoll.<br />

Den Weltspieltag am 28. Mai, der 1999 von der Toy Library Association initiiert<br />

wurde, kann man mit Fug und Recht zu den sinnvollen Aktionstagen rechnen.<br />

Nicht jedes Kind auf der Welt hat die Möglichkeit, sich dem Spiel hinzugeben.<br />

In Deutschland ist das schon wesentlich einfacher. Angesichts der aktuellen<br />

Lage gab das Deutsche Kinderhilfswerk die Parole aus: „Raus in die Natur“.<br />

ein in den Kinderwald“, ergänzte Miriam Hermsen (Manfred-Hermsen-Stiftung)<br />

„Rzusammen mit der Hans-Wendt-Stiftung das Motto. Beide Stiftungen luden zu einer<br />

Rallye quer durch ihr Gelände ein. Das ließ sich kurzfristig organisieren. Vier Startpunkte<br />

zu unterschiedlichen Themen standen für die kleinen Forscher bereit. Eine Lebensraum-<br />

Rallye und eine Spiele-Rallye, und im Kinderwald eine Baum-Rallye und eine Tier-Rallye.<br />

Wichtig war natürlich, auch an diesem Tage untereinander die unvermeidlichen Abstandsregeln<br />

einzuhalten. Familien durften selbstverständlich zusammenbleiben. Draußen auf<br />

dem weitläufigen Areal fiel das nicht schwer.<br />

Allein im Kinderwald luden 13 Stationen zum Nachdenken, zum Beobachten und zum<br />

Spielen ein. Fast alle kamen mit ihrer Familie. Am beliebtesten war wieder einmal die<br />

Wasserpumpe mit ihrem Matschbad. Selbst Wasser aus der Erde zu holen und den Eimer<br />

mit einem ordentlichen Schwall auszugießen macht eben immer wieder Spaß, besonders<br />

für die Allerjüngsten. Die Älteren befassten sich mit den gestellten Aufgaben. Welche Rinde<br />

hat eine Birke? Wie viel Erlen siehst du ringsum? Die Quizfragen waren nicht schwer zu<br />

lösen: Was von den fünf Dingen ist nicht aus Holz? Der Baumkuchen natürlich.<br />

Und: Wozu brauchen wir Bäume, für Stickstoff, Sauerstoff, Süßstoff, Autogas?<br />

Im Mittelpunkt blieben jedoch die Angebote zum Spielen, die gerade im Kinderwald<br />

sehr vielfältig sind: das Tipidorf, der Barfußpfad, der Weidentunnel, das Amphitheater,<br />

Hügel, Senken und wilde Ecken. Platz genug, um immer genügend Abstand zu halten. EM<br />

82 OBERNEULAND


Ingo Buchenau<br />

beim Pflanzen<br />

der Lebensbäume<br />

…<br />

… während andere dabei sind,<br />

den Zaun zu reparieren.<br />

AUFBRUCH-<br />

STIMMUNG<br />

Wie so viele andere auch, musste<br />

die Borgfelder Schützengilde<br />

das Schützenfest und ihr Marathonschießen<br />

in diesem Jahr absagen.<br />

Letzteres wird vom 24. Januar bis<br />

9. Februar nächsten Jahres nachgeholt.<br />

Unter Auflagen war wenigstens<br />

das Schießen ab Ende Mai wieder<br />

möglich.<br />

Die ungewollt freie Zeit nutzten<br />

die Schützen für Renovierungsarbeiten<br />

auf ihrer Festwiese. Der defekte Zaun<br />

am Hamfhofsweg wurde instandgesetzt.<br />

Der Umweltbetrieb Bremen<br />

hatte dafür 50 Holzlatten spendiert,<br />

der Beirat Borgfeld stellte 1.000 Euro<br />

aus seinem Globalmitteltopf bereit,<br />

und auch die Schützen selber<br />

beteiligten sich mit einem Eigenbeitrag.<br />

„Jetzt ist die Festwiese wieder<br />

schön eingerahmt“, freute sich<br />

Ingo Buchenau, der 1. Vorsitzende.<br />

Vor der Ernst-Klüver-Halle legten<br />

die Schützen eine Sitzecke, eingerahmt<br />

von Lebensbäumen, an.<br />

Möglich wurde dies, weil zwei<br />

Gildemitglieder in die eigene Tasche<br />

gegriffen hatten und das Geld für<br />

Pflanzen und Erde spendierten.<br />

Insgesamt 17 Schützenschwestern<br />

und -brüder waren Ende Mai in der<br />

Stimmung, für sich und ihre Gilde<br />

etwas Nützliches zu tun, denn<br />

irgendwann geht es wieder richtig<br />

los! EM<br />

Ausführung sämtlicher<br />

Malerarbeiten<br />

Tel. 0421 - 25 45 36<br />

www.malereibetrieb-rumbke.de<br />

OBERNEULAND 83


BORGFELD<br />

FRANK IMHOFF IN BORGFELD<br />

„BüRGERSCHAFT HEISST,<br />

FüR DIE BüRGER DA SEIN“<br />

Kurzfristig hatte sich der Präsident der Bremischen Bürgerschaft zu einem<br />

Besuch in Borgfeld angemeldet. Ortsamtsleiter Karl-Heinz Bramsiepe und<br />

Beiratsmitglieder stellten für ihn eine Nachmittagstour zusammen. Frank<br />

Imhoff sollte einige Borgfelder Projekte und Probleme kennen lernen. Mit<br />

genügendem Abstand und, wo es nötig war mit Masken, wurde er empfangen.<br />

Präsident der Bremischen<br />

Bürgerschaft Frank Imhoff<br />

und Ortsamtsleiter<br />

Karl-Heinz Bramsiepe.<br />

Gleich nach der Begrüßung betonte<br />

Frank Imhoff, wie wichtig ihm die<br />

Beiräte sind. Senat, Parlament und die<br />

Beiräte sollen Hand in Hand arbeiten. Bei<br />

einem kurzen Treffen im Ortsamt und<br />

anschließend bei der Kirchengemeinde<br />

stellte Wendelin Seebacher seine Ideen und<br />

Pläne für einen Borgfeld-Hof vor. Damit<br />

könnte der seit den 60er Jahren bestehende<br />

Wunsch zahlreicher Borgfelder Bürger<br />

nach einem Gemeinschaftshaus in absehbarer<br />

Zeit Wirklichkeit werden. Das denkmalgeschützte<br />

Pastorenhaus von 1741 ist<br />

renovierungsbedürftig und wird nur noch<br />

wenig benötigt. Es wäre schade, wenn es<br />

verfiele. Als Bürgerzentrum könnte es einer<br />

nachhaltigen vernünftigen Nutzung zugeführt<br />

werden. Das Pfarrhaus im Hintergrund<br />

ließe sich durch einen neuen Wandelgang<br />

aus vorwiegend Glas und Stahl mit<br />

dem Pastorenhaus verbinden. So gäbe es<br />

Raum für Veranstaltungen, Ausstellungen,<br />

für die im Ort ansässigen Sammlungen<br />

und Archive, Treffpunkte für die Vereine<br />

und nicht zuletzt für das Ortsamt und<br />

den Beirat. Eine Machbarkeitsstudie liegt<br />

84 OBERNEULAND<br />

bereits vor. Pastor Hütte und die Kirchengemeinde<br />

stehen den Plänen positiv gegenüber<br />

– obwohl es auf beiden Seiten<br />

noch Klärungsbedarf gibt. Der Standort<br />

hier in der Mitte von Borgfeld ist geografisch<br />

ideal gelegen. Die Kosten werden auf<br />

1,5 Millionen Euro geschätzt. Eine finanzielle<br />

Beihilfe seitens der Stadt, winkte Frank<br />

Imhoff gleich ab, sei nicht zu erwarten. Er<br />

empfiehlt, kreative Wege zu gehen. Einen<br />

Trägerverein, eine Genossenschaft zu gründen.<br />

Im Übrigen gäbe es etliche Töpfe vom<br />

Bund und von der EU, aus denen man sich<br />

bedienen könne, wurde erwähnt. Die Stadt<br />

sollte jedoch Finanzierungsmöglichkeiten<br />

steuern, konterte Wendelin Seebacher.<br />

Nächste Station war die Hans-Wendt-<br />

Stiftung, bei der dem Bürgerschaftspräsidenten<br />

das im Aufbau befindliche Grüne<br />

Klassenzimmer vorgestellt wurde.<br />

Anschließend traf man sich auf dem<br />

Parkplatz von Viohl. Johannes Huesmann<br />

hatte sich dazu gesellt. Die Umbaupläne<br />

mit den seniorengerechten Wohnungen<br />

beeindruckten Frank Imhoff. Von den<br />

jetzigen fünftausend Quadratmetern Verkaufsfläche<br />

blieb nur noch die Hälfte übrig,<br />

denn das Baustoffgeschäft,<br />

erklärte<br />

Michael Viohl, rentiere<br />

sich nicht mehr.<br />

Jörn Broeksmid als<br />

stellvertretender<br />

Beiratssprecher wies<br />

gleich darauf hin,<br />

Borgfeld werde im<br />

Nahversorgungskonzept<br />

von der<br />

Behörde kleingeredet.<br />

Viohl<br />

und Rewe seien<br />

bedeutende<br />

Schwerpunkte.<br />

Hinzu käme Aldi,<br />

der sich hier ansiedeln<br />

möchte,<br />

denn mit der<br />

Lage an der Peripherie<br />

seien die<br />

nicht zufrieden.<br />

Michael Viohl<br />

Frank Imhoff.


Wendelin Seebacher (re.) beschreibt seine Pläne<br />

zum Borgfeld-Hof. Zweiter von rechts Pastor Hütte.<br />

Mit Jörn Broeksmid vor der Flutbrücke.<br />

Abschlussgespräche<br />

bei<br />

Klattes Milchmanufaktur.<br />

machte deutlich, er habe nicht mehr viel<br />

Zeit, in fünf Jahren müsse das Projekt stehen.<br />

Er sehe sich sonst veranlasst, an einen<br />

Investor zu verkaufen. Ob das gut wäre für<br />

Borgfeld? Frank Imhoff zeigte sich sehr<br />

angetan von den Planungen, schon weil<br />

Bremen dafür außer Straßenbaumaßnahmen<br />

nicht viel zahlen müsste. „Ein Projekt, das<br />

mal vorangeht“, meinte er und versprach,<br />

sich bei den Behörden für baldige Genehmigungen<br />

einzusetzen: „Die Politik ist oft<br />

zu schwerfällig, da muss man nachjustieren.“<br />

Schlimm genug, dass Bremen nicht mehr<br />

die zehntgrößte Stadt in Deutschland ist.<br />

Leipzig hat Bremen überholt.<br />

„Hoffentlich kommt es zum Kollaps“,<br />

wagte Jörn Broeksmid zu sagen, als man<br />

sich bei der Flutbrücke wieder traf. Er ärgert<br />

sich, dass seitens der Bausenatorin statt<br />

eines angemahnten Konzepts für eine<br />

Verkehrslenkung während des Abrisses<br />

der Straßenbrücke nur gesagt wurde, das<br />

sei nicht notwendig. Dann könnten die<br />

mal sehen, wer recht hat. Er und der Beirat<br />

sehen das anders, wenn die Straßenbahn<br />

und der Autoverkehr sich die Fahrt wechselseitig<br />

teilen müssen. Es war natürlich<br />

klar, dass der Bürgerschaftspräsident hier<br />

nicht eingreifen kann. Aber: „Wir reden<br />

über Verkehr insgesamt“, war seine Erkenntnis.<br />

Das ist nicht allein ein Borgfelder<br />

Problem. Die Hauptverkehrsachsen müssen<br />

offen sein. Er warnt auch davor, Verkehrserziehung<br />

über Behinderungen erreichen<br />

zu wollen. Niemand kann gezwungen<br />

werden, ein bestimmtes Verkehrsmittel zu<br />

nutzen. Aufklärung, richtige Angebote und<br />

Einsicht seien der bessere Weg.<br />

Beim Resümee auf der Terrasse von<br />

Klattes Milchmanufaktur bedankte sich<br />

Frank Imhoff für die Bereitschaft, sich<br />

kurzfristig zu treffen. Borgfeld zeige viel<br />

Engagement. Die Bürgerschaft hat für die<br />

Bürger da zu sein, die Politik muss sich um<br />

die Alltagsprobleme der Menschen kümmern,<br />

dafür leisten die Beiräte eine gute<br />

Arbeit, wenn sie sich zu Wort melden. Und<br />

auf die letzten Stunden bezogen: „Ich kann<br />

nicht alles versprechen.“ Er könne aber<br />

Wege aufzeichnen, Türen öffnen, müsse<br />

jedoch auch sagen, was er nicht kann. EM


BORGFELD<br />

Karl-Heinz Bramsiepe, Kristina Vogt und Torsten Köhne (v.r.) beim ersten Spatenstich. Beiratssprecher Gernot Burkhardt am Kabel.<br />

SCHNELLES INTERNET<br />

GLASFASER FüR TIMMERSLOH!<br />

„Eine sichere und schnelle Internetverbindung wird mittlerweile als nahezu<br />

selbstverständlich angesehen“, sagte Peer Beyersdorff vom Breitbandzentrum<br />

Niedersachsen-Bremen. Das wissen die Timmersloher Landwirte und<br />

Geschäftsleute schon lange. Dafür haben sie über zwei Jahre lang<br />

gekämpft. Nun ging es los: Timmersloh bekommt das schnellste Internet.<br />

Dieses Gerät mit dem schwarzen Hohlkabel<br />

bohrt sich durch das Erdreich.<br />

Das Glasfaserkabel für den Hausanschluss<br />

wird dann durchgeschoben.<br />

Mit mehreren Baggern<br />

im Einsatz.<br />

86 OBERNEULAND


Mitte Mai trafen sich die Wirtschaftssenatorin<br />

Kristina Vogt, der Vorstandsvorsitzende<br />

der swb Torsten Köhne und<br />

Ortsamtsleiter Karl-Heinz Bramsiepe zum<br />

symbolischen ersten Spatenstich nahe dem<br />

Feuerwehrhaus. Diesmal wurden nicht nur<br />

ein paar Schaufeln Sand bewegt. Ein Stück<br />

Glasfaserkabel lag ebenfalls bereit, und vor<br />

allem stand da ein Bagger, der nun endlich<br />

mit dem Buddeln anfangen konnte.<br />

Die Straße An den Kämpen war zuerst<br />

dran. Mit drei Baggern und einer stattlichen<br />

Zahl von Bauarbeitern wurden links und<br />

rechts Gräben gezogen, dicke Kabel verlegt<br />

und die Gräben wieder dicht gemacht.<br />

Kleine gelbe Kunststoffstreifen markieren<br />

noch die Stellen, wo die Kabel liegen. Sofort<br />

ging es auch daran, Hausanschlüsse zu<br />

verlegen. Wie versprochen ohne aufwendige<br />

Grabungen auf dem Privatgrundstück.<br />

Bereits vom Zaun aus kann mit einem<br />

speziellen Gerät unterirdisch ein schwarzes<br />

hohles Kabel vorangetrieben werden. In<br />

dieses hohle Kabel wird anschließend das<br />

dünne rot/weiße, das eigentliche Glasfaserkabel,<br />

durchgeschoben. „Einblasen“ nennt<br />

Peer Beyersdorff diesen Vorgang. Ist das<br />

Haus weiter von der Straße entfernt, muss<br />

zwischendurch wohl noch ein, zwei Mal<br />

oder öfter ein kurzes Stück aufgebuddelt<br />

werden. Ohne Mehrkosten für die Besitzer,<br />

wenn sie bis zum 30. Juni ihren Anschluss<br />

beantragt hatten.<br />

Bis zum Frühjahr nächsten Jahres sollen<br />

alle 230 Haushalte am Glasfasernetz angeschlossen<br />

sein, verspricht Senatorin<br />

Kristina Vogt. „Endlich“, sagte Karl-Heinz<br />

Bramsiepe augenzwinkernd, „denn wir<br />

mussten die Post für unsere Timmersloher<br />

Beiratsmitglieder quasi persönlich vorbei<br />

bringen.“ Helga Dwortzak, die in erster<br />

Linie damit gemeint ist, kann endlich aufatmen,<br />

jetzt wo sie sieht, dass tatsächlich<br />

handfest gearbeitet wird. Zur Klärung der<br />

noch notwendigen Fragen in Bezug auf<br />

Kündigung der Verträge mit dem bisherigen<br />

Anbieter des Telefonanschlusses und<br />

Abschluss der neuen Verträge hatte sie sich<br />

eine Anwohnerversammlung gewünscht.<br />

Das ist nun durch die aktuelle Situation<br />

nicht möglich. Ohnehin muss jede(r) mit<br />

den Unternehmen selbst verhandeln. Sie<br />

weiß jedoch, dass die swb/EWE, der neue<br />

Anbieter, zur Kulanz bereit ist. „Auch wenn<br />

wir noch kein vernünftiges Internet haben,<br />

sind wir Timmersloher doch miteinander<br />

gut verbandelt“, meint sie schmunzelnd.<br />

Klar – so ist das nun mal auf dem Dorf.<br />

Deshalb traf man sich auch am Abend<br />

des ersten Spatenstichs, um einmal „Prost“<br />

zu sagen. Natürlich mit gebührendem<br />

Abstand. EM<br />

Liegt das Haus weiter zurück, muss zwischendurch aufgebuddelt werden.<br />

GELB-SCHWARZ Umzüge<br />

Nur wohnen bleiben ist günstiger!<br />

Inh. Marek Larisch<br />

• Umzugs-Voll-Service nah/fern • Antikes und Mehr<br />

• Haushaltsauflösungen<br />

• Gebrauchtmöbelverkauf<br />

vorübergehend geschlossen<br />

info@gelb-schwarz-umzuege.de, Auftragsannahme: Tel. 04 21/25 66 86<br />

Büro: 28357 Bremen, Leher Heerstraße 219,<br />

Tel. 04 21/20 30 387, Fax - 23 67 51, Mobil: 01 71/30 31 194<br />

OBERNEULAND 87


REGIONAL<br />

AGNES SANDER-PLUMP<br />

UND SOPHIE WENCKE<br />

ZWEI BEDEUTENDE MALERINNEN<br />

Sophie Wencke: Kornfeld mit Mühle.<br />

Sophie Wencke: Vorfrühling<br />

(Blick vom Weyerberg).<br />

Es ist das Verdienst von Hans Adolf<br />

Cordes, dem „Chef“ der Kunstschau<br />

Wümme-Wörpe-Hamme, immer wieder<br />

auf die Werke norddeutscher<br />

Künstlerinnen und Künstler aufmerksam<br />

zu machen. Der Schwerpunkt<br />

in diesen Monaten liegt wieder bei<br />

den Kunst schaffenden Frauen vom<br />

Anfang des letzten Jahrhunderts.<br />

Bereits vor vier Jahren widmete sich<br />

die Galerie den hanseatischen<br />

Malerinnen um 1900. Jetzt schließt<br />

sich eine Ausstellung mit Werken von<br />

Agnes Sander-Plump (1888-1981)<br />

und Sophie Wencke (1874-1963) an.<br />

Beide Malerinnen schufen höchst<br />

eindrucksvolle Bilder, die man getrost<br />

den alten Worpswedern zuordnen<br />

kann.<br />

Agnes Sander-Plump überzeugt in erster<br />

Linie durch fesselnde Porträts von<br />

Kindern. „Es sind stets leise Töne, die sie<br />

anschlägt, in denen eine ruhige Körperhaltung<br />

mit verhaltener Mimik einhergeht.<br />

Ihre Malweise verrät einen sicheren<br />

Umgang mit Pinsel und Zeichenstift“, heißt<br />

es im Beiblatt zur Ausstellung. Tatsächlich<br />

rühren gerade diese Kinderbilder die Seele<br />

des Betrachters an. Sei es die „Kleine<br />

Japanerin in blauer Jacke“, das „Mädchen<br />

mit Kopftuch“ oder das Porträt einer<br />

Elisabeth. Agnes Plump wuchs in<br />

einer Künstlerfamilie heran,<br />

so fiel es gar nicht weiter<br />

auf, dass sie bereits als<br />

Kind gern zeichnete.<br />

Sie erklärte einmal selbst,<br />

dass es bei ihnen „…<br />

höchstens als befremdet<br />

bemerkt wurde, wenn ein<br />

Bis 4. Oktober<br />

<strong>2020</strong><br />

Kunstschau Wümme-<br />

Wörpe-Hamme<br />

Kunststiftung Lilienthal<br />

Trupe 6, 28865 Lilienthal<br />

dienstags bis sonnabends<br />

von 14 bis 18 Uhr<br />

sonntags ab 11 Uhr<br />

Kind keine Eins im Zeichnen hatte.“ Ihren<br />

letzten Schliff bekam sie durch Unterricht<br />

bei Margarethe von Reinken und den<br />

Begegnungen mit Lovis Corinth und<br />

Minne Beckmann, der Frau von Max Beckmann.<br />

Hans Adolf Cordes ist verwundert,<br />

dass diese Malerin in Worpswede nicht so<br />

die rechte Anerkennung fand und findet.<br />

Sophie Wenckes Bilder im unteren<br />

Raum nehmen den Betrachter mit hinein<br />

in die norddeutsche Landschaft. Obwohl<br />

die Bilder vor mehr als hundert Jahren entstanden<br />

sind, stellt man erfreut fest,<br />

dass gerade um Worpswede<br />

herum und im Weserbergland<br />

Etliches vom Charme der<br />

Gemälde heute noch zu<br />

spüren ist. Sophie Wencke<br />

gehört zu den anerkannten<br />

Worpsweder Malerinnen. Ihre<br />

Bilder wurden zusammen mit<br />

88 OBERNEULAND


denen von Otto Modersohn, Fritz Overbeck<br />

und Heinrich Vogeler ausgestellt. Sie<br />

gehört zu den Künstlerinnen, deren Werke<br />

wesentlichen Anteil am Fortbestehen des<br />

Künstlerortes hatten. Die Grundlagen der<br />

Malerei hatte sie in Dresden erlangt. In<br />

Berlin studierte sie an Conrad Fehrs dortiger<br />

Kunstschule, bevor sie in Worpswede<br />

Schülerin von Otto Modersohn wurde.<br />

Wolkenformationen, grüne Wiesen und<br />

gelbe Getreidefelder dominieren in den<br />

hier gezeigten Werken. Noch heute zeigen<br />

sich die Sababurg im Reinhardswald und<br />

Schloss Hämelschenburg im Weserbergland<br />

fast so wie auf ihren Bildern.<br />

Die von Männern dominierte Welt um<br />

die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert<br />

machte es den Frauen schwer, sich außerhalb<br />

von Küche, Kindern, Kirche durchzusetzen.<br />

Spöttisch wurden die Künstlerinnen<br />

„Malweiber“ genannt. Es brauchte<br />

wohl an die fünfzig Jahre, bis sie im hohen<br />

Alter anerkannt und gewürdigt wurden.<br />

Nie zuvor gesehen<br />

und ausgestellt<br />

Die größte Zahl der jetzt ausgestellten<br />

Bilder konnte Hans Adolf Cordes aus<br />

Privatbesitz beschaffen. Dabei erlebte er<br />

eine Riesen-Überraschung. An eine Wand<br />

gelehnt standen bei seinem Besuch an die<br />

20 grafische Blätter auf Pappe, gemalt mit<br />

Gouache und Aquarell. Ob er die wohl<br />

auch mal zeigen würde? Und ob er wollte!<br />

Agnes Sander-Plump schuf hier mit kräftigen<br />

bunten Farben Alltags-Szenen aus<br />

Familie, Schule und, wie wir heute sagen<br />

würden, Freizeit. Ganz anders als bei den<br />

oben beschriebenen Kinderporträts tobt<br />

hier das pralle Leben. Man wird unwillkürlich<br />

an Wilhelm Busch und an den<br />

Struwwelpeter erinnert. Keines dieser<br />

Bilder hat einen Titel. Lediglich bei einem<br />

erkennt man Agnes‘ Großvater wieder,<br />

Agnes Sander-Plump: Porträt Elisabeth (Lise).<br />

dessen Porträt, gemalt von M. Gerstel-<br />

Plump, direkt daneben hängt. Allein das ist<br />

eine Fahrt nach Trupe wert. EM<br />

Die Überraschung: „Cartoons“<br />

von Agnes Sander-Plump.<br />

OBERNEULAND 89


REGIONAL<br />

WAS MACHT EIGENTLICH<br />

Biggi<br />

Rist?<br />

Wir kennen sie als Krimi-<br />

Autorin. Zusammen mit<br />

Liliane Skalecki schuf<br />

sie den kauzigen Bremer<br />

Kriminalkommissar<br />

Heiner Hölzle. Der lebt<br />

mittlerweile im literarischen<br />

Ruhestand. Beide<br />

Schriftstellerinnen gehen<br />

jetzt eigene Wege.<br />

D<br />

ie Historikerin Liliane Skalecki<br />

schreibt Krimis (siehe<br />

OBERNEULAND MAGAZIN Nr. 4/<strong>2020</strong>),<br />

die Technische Assistentin<br />

Biggi Rist schreibt historische<br />

Romane. Ein Beispiel:<br />

„Du, komm her!“<br />

Der sechsjährige Grafensohn Ulrich war<br />

auf der Suche nach einem Spielgefährten.<br />

Ihm war sterbenslangweilig auf Schloss<br />

Hohentübingen, wohin ihn sein Onkel, Graf<br />

Eberhard, mitgenommen hatte. Ulrich hatte<br />

seiner Kinderfrau Oda eine lange Nase<br />

gedreht und war fortgerannt. Im Schlosshof<br />

war ihm ein dunkelhaariger Junge aufgefallen,<br />

der Gemüse putzte. Der Küchenjunge war<br />

etwas älter als Ulrich, sein Gesicht trug einen<br />

verträumten Ausdruck und er fühlte sich auf<br />

sein Rufen hin nicht angesprochen, ja, er sah<br />

nicht einmal auf. Ulrich überquerte den Hof<br />

und stellte sich vor den Jungen.<br />

„Spielst du mit mir Murmeln?“<br />

Der Dunkelhaarige hob den Kopf und<br />

blinzelte gegen die Sonne. Der Junge<br />

vor ihm trug ein Wams aus dunkelgrünem<br />

Samt über einem hellen<br />

Hemd, dazu enge Hosen und eine<br />

Schaube. Durchdringende graue<br />

Augen blickten ihn an. Der Neffe<br />

des Grafen, stellte der Küchenjunge<br />

verwundert fest.<br />

„Meint Ihr mich? Ich muss<br />

arbeiten, sonst zieht mir der Koch<br />

die Ohren lang.“<br />

„Das lass mal meine Sorge sein.<br />

Komm schon ... wie auch immer<br />

dein Name lautet“, forderte Ulrich<br />

nachdrücklich. Seine Stimme duldete<br />

keinen Widerspruch.<br />

Die Geschichte beginnt<br />

im Jahr 1493 unter dem<br />

Titel „Der Getreue des<br />

Herzogs“. Sie erzählt das<br />

Leben des Herzogs Ulrich<br />

von Württemberg, der sein<br />

Land in den Ruin trieb<br />

und sich sogar mit dem<br />

Schwäbischen Bund und<br />

dem Kaiser anlegte. Kann solch ein Text<br />

von Biggi Rist stammen? Nein, das schreibt<br />

Johanna von Wild. Und es ist doch dieselbe<br />

Person. Für ihre neue Aufgabe, tief in die<br />

Der Frühling wird bunt! - Die neue Ware ist da!<br />

Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr<br />

Klosterstraße 4<br />

28865 Lilienthal<br />

Tel. 04298 - 699 63 45<br />

Fax 04792 - 95 14 31<br />

info@akora-reisen.com<br />

www.akora-shop.de<br />

Second Hand und Neues<br />

im Akora-Shop<br />

Markenkleidung in Kommission<br />

von dieser und letzter Saison<br />

90 OBERNEULAND


Geschichte historischer Persönlichkeiten<br />

einzudringen, hat sie dieses Pseudonym<br />

gewählt. Der Nachname „von Wild“ steht<br />

im Stammbaum ihrer Mutter, und<br />

„Johanna finde ich einfach schön“, sagt sie.<br />

Bereits im Alter von sieben Jahren<br />

schrieb sie eigene Geschichten,<br />

wovon eine veröffentlicht wurde.<br />

Das neue Buch kommt jetzt auf den Markt.<br />

Es ist Johanna von Wilds zweites großes<br />

Werk.<br />

Vor gut einem Jahr eroberte sie sich mit<br />

dem Roman „Die Erleuchtung der Welt“<br />

gleich eine feste Fangemeinde. Dieses Buch<br />

beginnt im mittelalterlichen Heidelberg im<br />

Jahr 1427. Es beschreibt den Lebenslauf der<br />

Mechthild von der Pfalz, einer herausragenden<br />

Persönlichkeit im 15. Jahrhundert.<br />

Eine Frau, die Kunst und Literatur förderte.<br />

Manche sagen sogar, sie brachte den<br />

Humanismus nach Württemberg.<br />

Dass beide Romane in Süddeutschland<br />

angesiedelt sind, hat seinen guten Grund.<br />

Biggi Rist kommt aus Schwaben. Bereits im<br />

Alter von sieben Jahren schrieb sie eigene<br />

Geschichten, wovon eine veröffentlicht<br />

wurde. In Reutlingen begann ihre Lehre<br />

zur Apothekenhelferin. Später in Isny/Allgäu<br />

wurde sie an der Naturwissenschaftlich-<br />

Technischen Akademie zur Pharmazeutisch-technischen<br />

Assistentin ausgebildet.<br />

Es folgten viele Jahre ganz spezieller Arbeiten<br />

in der medizinischen Labordiagnostik.<br />

Unter anderem lebte sie auch zwei Jahre in<br />

Melbourne, und weitere zehn Jahre nahe<br />

Tübingen, bevor sie mit ihrem Mann nach<br />

Lilienthal zog.<br />

In beiden Romanen holt Johanna von<br />

Wild bedeutende Personen aus dem Mittelalter<br />

ans Tageslicht. Die Protagonisten<br />

der Handlungen<br />

sind jedoch nicht die historisch<br />

belegten Persönlichkeiten.<br />

Es sind fiktive Geschöpfe der<br />

Autorin, die sie in deren<br />

unmittelbarer Umgebung<br />

erscheinen lässt.<br />

Ihr Wissen um historische Ereignisse<br />

holt Johanna von Wild nur selten<br />

aus alten Archiven. Es<br />

ist überaus kompliziert,<br />

alte Handschriften zu<br />

lesen und darüber<br />

hinaus die Sprache des<br />

Mittelalters zu verstehen.<br />

Das Internet hilft ihr<br />

weiter. Dennoch: „Ich saß<br />

schon mal vier Stunden<br />

lang am Computer, um<br />

schließlich zwei Sätze<br />

niederzuschreiben, habe<br />

dafür aber viel recherchiert.“<br />

Wikipedia kommt<br />

dafür natürlich nicht<br />

infrage. Sie taucht<br />

wesentlich tiefer ein, liest Buchtitel.<br />

auch schon mal Dissertationen<br />

und umfangreiche Abhandlungen<br />

von studierten Fachleuten. So schafft sie<br />

es einerseits, Sprechweise und Gepflogenheiten<br />

des Mittelalters in unsere Zeit flüssig<br />

lesbar herüberzubringen. Zum anderen,<br />

uns eine Epoche zu zeigen, als das Leben<br />

und die Gesundheit derer, die gesellschaftlich<br />

weiter unten standen, wenig bis gar<br />

nichts wert war.<br />

Als passionierter Reiterin fällt es Johanna<br />

von Wild nicht schwer abzuschätzen, wie<br />

lange damals wohl ein Ritter zu Pferd oder<br />

ein Tross mit Gefolge unterwegs gewesen<br />

sein mögen – um es im Roman zu verankern.<br />

Von Urach nach Heidelberg zum<br />

Beispiel waren es drei Tage. Das Wissen um<br />

die seinerzeit sehr verbreitete Wirksamkeit<br />

von Heilkräutern verdankt Johanna von<br />

Wild ihrer Ausbildung als Pharmazeutischtechnische<br />

Assistentin. „Mehr als 80 Pflanzen<br />

mussten wir während<br />

der Ausbildung sammeln<br />

und bestimmen.<br />

Die Pharmaziestudenten<br />

seltsamerweise nicht,<br />

dafür die Biologen.“ Alles,<br />

was man jemals gelernt<br />

und erlebt hat, sei zu<br />

irgendetwas gut, ist ihre<br />

Erkenntnis.<br />

Ulrich von Württemberg,<br />

um den sich das<br />

neue Buch dreht, sei ein<br />

ganz schräger Vogel<br />

gewesen, meint Johanna<br />

von Wild. Er war Herzog<br />

und Henker, wurde zum<br />

politischen Spielball,<br />

hatte seine dunkle und<br />

helle Seite. Das macht wieder neugierig.<br />

Am 1. Oktober, um 19 Uhr ist die Premierenlesung<br />

für Bremen aus „Der Getreue<br />

des Herzogs“ in der Buchhandlung Leuwer,<br />

Am Wall 171.<br />

Text: Eberhard Matzke, Fotos: privat


MODE<br />

Daily Outfit<br />

Hauptsache bequem!<br />

Eine gewisse „Entspanntheit“ spiegelt sich in diesem<br />

Sommer in den Schnitten und Silhouetten unserer<br />

Kleidung wider. Luftig und bequem darf das Sommeroutfit<br />

sein – und welches Kleidungsstück eignet sich da besser<br />

als ein leichtes Sommerkleid? Gefragt sind dünne, fließende<br />

Stoffe und lockere Schnitte – auch bei Hosen und Röcken.<br />

Wir haben ein paar perfekte Kandidaten für das Sommeroutfit<br />

gefunden, die auch noch modisch und trendaktuell sind.<br />

Unsere Marken<br />

für Kinder:<br />

Steiff<br />

Joules<br />

Vingino<br />

Retour<br />

Tumble‘N Dry<br />

Weekend à la mer<br />

Feetje<br />

Bellybutton<br />

Königsmühle<br />

Rosemunde<br />

Noppies<br />

Sigikid<br />

Selecta<br />

Maximo<br />

Ewers u.v.m.<br />

Wir freuen<br />

uns auf Sie!<br />

Oberneulander<br />

Heerstraße 30<br />

28355 Bremen<br />

Telefon<br />

0421 / 20 53 99 88<br />

Mo-Fr 10-13 Uhr<br />

und 15-18 Uhr<br />

Sa 10-13<br />

Lässig<br />

Flache Sandale von<br />

BIBI LOU. Eine elegante<br />

Alternative zu Ballerinas,<br />

die das sommerliche Outfit<br />

auf stilvolle Weise<br />

veredeln.<br />

Erhältlich bei<br />

Mariani Design<br />

Benquestraße 49<br />

28209 Bremen<br />

Plisseerock<br />

von Cambio<br />

Edel-sportiver Rock in<br />

Beige mit floralem<br />

Print in modisch angesagter<br />

Midilänge aus<br />

der neuen Sommer-<br />

Kollektion. Stretchbund<br />

mit Schriftzug<br />

„the Future“.<br />

Hoher Sitz in der Taille.<br />

Stylingtipp: Lässt sich hervorragend für<br />

den abendlichen Anlass kombinieren,<br />

tagsüber lässig mit Sneakern einsetzbar.<br />

Erhältlich bei Mariani Design,<br />

Benquestraße 49, 28209 Bremen<br />

Mädchenhaft<br />

Leinenkleid von Malvin – ein absolutes „Must-have“. Die 100-%-<br />

Leinen-Qualität kühlt die Haut an warmen Tagen. Die modischen<br />

Details (Lace Band) am Ausschnitt und am Saum sind sehr<br />

dezent. Seitliche Einschubtaschen komplettieren den Style.<br />

Erhältlich bei No1 fashion and more,<br />

Borgfelder Heerstraße 57, 28357 Bremen<br />

…voll im Trend…<br />

92 OBERNEULAND


Paisleymuster<br />

Kleid „Luna“ von Zwillingsherz mit farbigem<br />

Kordelband am Halsausschnitt.<br />

Das Kleid lässt sich hervorragend mit<br />

einem Taillengürtel kombinieren.<br />

Gesehen bei<br />

Frauenzeit Fashion + Style<br />

Leher Heerstraße 130<br />

28357 Bremen<br />

Ethnisches Muster<br />

Das Kleid „Joleen“ von Zwillingsherz<br />

besteht aus 100 % Baumwolle und ist<br />

somit sehr hautfreundlich. Das ethnische<br />

Muster ist gewebt. Dadurch ist der Stoff<br />

etwas fester und hochwertiger. Ein kleiner<br />

Tipp: Wenn es etwas kälter wird, lässt<br />

sich das Kleid perfekt mit einer Jeans<br />

kombinieren.<br />

Gesehen bei Frauenzeit Fashion + Style,<br />

Leher Heerstraße 130, 28357 Bremen<br />

SALE<br />

Einzelteile reduziert<br />

Uni<br />

Blusenkleid von MILANO ITALY mit<br />

seitlichen Taschen und Schlitzen.<br />

Material: 50 % Baumwolle, 50 %<br />

Leinen.<br />

Gesehen bei<br />

Frauenzeit Fashion + Style<br />

Leher Heerstraße 130<br />

28357 Bremen<br />

I<br />

V<br />

a<br />

i<br />

JAHRE<br />

Text und Fotos: MM/Hersteller<br />

Flatterhose<br />

von Cambio<br />

Culotte „Colette“ –<br />

Floraler Allover-Print.<br />

Weites verkürztes<br />

Bein. Elastischer<br />

Bund mit Tunnelzug.<br />

Seitliche Eingrifftaschen.<br />

Fließende Qualität.<br />

Erhältlich bei<br />

Mariani Design<br />

Benquestraße 49<br />

28209 Bremen<br />

Flatterhose von<br />

Raffaello Rossi<br />

Culotte „Helena“ – Allover-Blockmuster. Gerades<br />

Bein. Elastischer Taillenbund mit Tunnelzug.<br />

Erhältlich bei Mariani Design<br />

Benquestraße 49, 28209 Bremen<br />

• modern<br />

• servicefreundlich<br />

• preiswert<br />

Horner Apotheke<br />

Sebastian Köhler e.K.<br />

Horner Heerstr. 35 · 28359 Bremen<br />

Tel. <strong>08</strong>00 - 20 366 10 (kostenfrei)<br />

Fax 0421 - 20 366 40<br />

49<br />

tel Granulat/Kapseln<br />

mail@hornerapotheke.de<br />

95 <br />

statt* 64,95<br />

Sie sparen 15,00!<br />

4 <br />

statt* 6,75<br />

Sie sparen 34 %!<br />

Mo-Fr: 8.00 - 19.00 Uhr<br />

Sa.: 8.30 - 14.00 Uhr<br />

,49<br />

en 24 %!<br />

www.hornerapotheke.de<br />

5<br />

<br />

OBERNEULAND 93


GESUNDHEIT<br />

FIT<br />

durchs Jahr<br />

mit Marius<br />

Fit oder fett hieß es aus den Social Media während des Lockdowns. Sportphysiotherapeut Marius Brandt und<br />

sein Cornamix-Trainer-Team boten in der Zeit die virtuelle Challenge „Schlag den Trainer“ an. Für den Sommer<br />

sind die Leser des OBERNEULAND MAGAZINS gefragt: Acht Wochen, vier Übungen. Wer mit sich selbst den<br />

Wettkampf aufnimmt, wird sich wundern, wie schnell er Fitness aufbaut und seine eigenen Ergebnisse schlägt.<br />

Das Cornamix-Team freut sich über Feedback, egal ob analog oder digital. Marius Brandt hat sich dazu Übungen<br />

ausgedacht, die die ganze Körpermuskulatur stärken. Jede Übung sollte man erst ohne Wettkampfgedanken langsam<br />

durchführen und steigern, wenn man aufgewärmt ist. AS<br />

Das Programm<br />

für Juli/August:<br />

8 Wochen –<br />

4 Übungen<br />

BEIN- UND GESÄSSMUSKULATUR<br />

SQUATS<br />

Zur Stärkung der Bein- und Gesäßmuskulatur eignen sich<br />

Squats, also Kniebeugen. Wichtig ist dabei, dass die Knie<br />

nicht über die Zehen nach vorne ragen. In der Vorstellung<br />

setzt man sich auf einen Stuhl. Wer die Challenge für sich<br />

erhöhen möchte, kann ein Gewicht entweder direkt vor der<br />

Brust oder am ausgestreckten Arm halten. Ziel nach 14 Tagen<br />

ist es, 100 Wiederholungen zu schaffen. Um sich an dieses<br />

Ziel heranzutasten, rät Marius Brandt dazu, die Wiederholungen<br />

auf den Tag zu verteilen.<br />

94 OBERNEULAND<br />

BAUCHMUSKULATUR<br />

RUSSIAN<br />

TWIST<br />

Der Russian Twist sorgt für kräftige<br />

Bauchmuskeln. Ein Gewicht – beispielsweise<br />

ein kleiner Getränkekasten – wird über den<br />

Körper von rechts nach links geführt. Dabei<br />

sollten die Beine angehoben sein und<br />

die Körpermitte angespannt in Balance. Ziel<br />

ist es, innerhalb von 14 Tagen 100 Wiederholungen,<br />

jeweils 50 pro Seite, zu schaffen.<br />

1<br />

2<br />

3


KRAFT + AUSDAUER<br />

BURPEES<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Bei dem Wort Burpee verziehen einige<br />

Sportler das Gesicht, andere haben<br />

den Bogen raus und genießen diese<br />

Übung zum Aufwärmen. Der Burpee ist<br />

eine Abfolge von der Kniebeuge über<br />

den Liegestütz zum Sprung. Somit wird<br />

der ganze Körper in Kraft und Ausdauer<br />

trainiert. Aus dem hüftbreiten Stand<br />

geht es tief in die Hocke, dabei stützt<br />

man sich mit den Händen schulterbreit<br />

vor den Füßen auf dem Boden<br />

ab.<br />

Aus dieser Position springt man in den<br />

Liegestütz, macht einen und springt<br />

danach zurück in die Hocke und setzt<br />

zum Strecksprung an.<br />

Danach geht es von vorne los. Marius<br />

Brandt rät bei der Übung, sich langsam<br />

zu steigern. Ziel sollte es sein, die<br />

Übung eine Minute lang durchzuführen,<br />

die Wiederholungsanzahl steigert sich<br />

dann von selbst. Sein Rekord liegt bei<br />

20 Wiederholungen in einer Minute.<br />

Wir suchen<br />

ab August<br />

Verstärkung!<br />

BAUCHMUSKULATUR<br />

SITUPS<br />

Onlineshopping<br />

bei MARIANI -<br />

Jetzt ganz neu!<br />

Situps gehören zu jedem Workout dazu. Um die<br />

Bauchmuskeln zu stählen, sollte man sich auf<br />

den Rücken legen, die Beine anwinkeln und die<br />

Fußsohlen zusammenführen. Mit ausgestrecktem<br />

Arm, Kinn Richtung Brust, geht es nicht mit<br />

Schwung, sondern mit Muskelkraft nach oben<br />

und wieder zurück. Innerhalb von 14 Tagen sollte<br />

man sich auf 120 Wiederholungen am Tag hochschrauben,<br />

dabei ist es ratsam, die anfangs in<br />

kleinere Einheiten aufzuteilen.<br />

Sie erreichen uns ab sofort<br />

auch über unseren neuen<br />

MARIANI - Onlineshop!<br />

Schauen Sie doch gleich<br />

mal rein und entdecken Sie<br />

viele schöne Angebote aus<br />

unserer aktuellen Kollektion:<br />

1 3<br />

2<br />

www.mariani-bremen.de<br />

eshop-damenmode-mariani.de<br />

Wir freuen uns auf ihren<br />

Besuch in unserem Geschäft<br />

und online!<br />

Women's Fashion nach Maß<br />

Benquestraße 49 · 28209<br />

Bremen-Schwachhausen<br />

Tel. 0421 / 33 87 800<br />

www.mariani-bremen.de


GESUNDHEIT<br />

Oberneuland<br />

Das 2-Generationen-<br />

Konzept<br />

Ihre Gesundheit<br />

in besten Händen!<br />

von Aderkas OHG<br />

• Ernährung und Mikronährstoffe<br />

• Reiseapotheke und Impfberatung für Fernreisen<br />

• Medizinische Hautpflegeprodukte<br />

• Blutdruck- und Blutzuckermessung<br />

• Verleih von Geräten<br />

(Milchpumpen, Babywaagen und Inhalationsgeräten)<br />

• Arzneimittelvorbestellung und Lieferservice<br />

• Kundenkonto mit vielen Vorteilen<br />

• Durchgehend geöffnet!<br />

Schwachhauser Heerstr. 124 · 28209 Bremen · Tel. 34 36 86 · www.ring-apotheke-bremen.de<br />

Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 8.30 - 18.30 Uhr · Samstag: 9.00 - 13.00 Uhr<br />

Foto: djd/Weleda/ARochau - stock.adobe.com<br />

SO K<strong>OM</strong>MEN GROSS UND KLEIN<br />

GUT DURCH DIE WARME JAHRESZEIT<br />

DIE FAMILIEN-<br />

APOTHEKE IM<br />

S<strong>OM</strong>MER-CHECK<br />

POTHEKE OBERNEULAND<br />

Johannes Backhoff<br />

Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />

Rockwinkeler Heerstr. 19<br />

28355 Bremen<br />

apotheke.oberneuland@t-online.de<br />

www.apotheke-oberneuland-bremen.de<br />

Ute Schmiedeken<br />

Tel. (0421) 259<strong>08</strong>8<br />

Fax. (0421) 250602<br />

28355 Bremen · Oberneulander Heerstr. 34<br />

Tel. 04 21/25 42 78 · Fax 04 21/2 57 47 40<br />

email: apo@eulen-apotheke.eu<br />

www.eulen-apotheke.eu<br />

Öffnungszeiten: Mo.-Fr.<br />

Sa.<br />

8.30 - 18.30 Uhr<br />

8.30 - 13.00 Uhr<br />

Sonnenschein und milde Temperaturen: Das schöne<br />

Wetter lockt uns hinaus in den Garten, auf den Balkon,<br />

in den Park oder verleitet uns einfach dazu, die Fenster<br />

weit zu öffnen. Doch mit der warmen Jahreszeit kommen<br />

auch ungeliebte Plagegeister und typische Sommerleiden<br />

wieder zum Vorschein. So machen Stechmücken<br />

und Co. gerade den Kleinen oft ganz schön zu schaffen.<br />

Kinderhaut ist sehr empfindlich, weshalb jeder Stich<br />

sie besonders belasten kann. Sie reagieren fast doppelt<br />

so stark auf Insektengifte wie Erwachsene.<br />

Insektenstiche und Sommerinfekte<br />

Hautreaktionen auf Stiche von Mücken sind meist durch<br />

eine allergische Reaktion auf Proteine des Insektenspeichels<br />

bedingt. Bei etwa 75 Prozent der Betroffenen<br />

bildet sich als Sofortreaktion eine Quaddel, die anschwillt,<br />

juckt und sich rötet. Insbesondere das Jucken kann bei<br />

unseren Kleinsten häufig dazu führen, dass sie sich<br />

vermehrt kratzen, was eine schmerzhafte Entzündungsreaktion<br />

fördert und noch mehr Beschwerden verursachen<br />

kann. Bei Stichen von Mücken, Bremsen oder<br />

Wespen sowie Sonnenbrand können kühlende Gele die<br />

Schmerzen bzw. das Jucken lindern. Und ein bewährter<br />

Tipp zum Trösten kullernder Kindertränen: Pusten hilft!<br />

Denn dadurch schenken wir dem Kind Aufmerksamkeit<br />

und es spürt, dass das „Aua” ernst genommen wird.<br />

Darüber hinaus hat Pusten einen kleinen kühlenden Effekt.<br />

Auch wenn die Urlaubszeit in diesem Jahr anders verbracht<br />

wird als sonst, fordern uns nicht nur Insekten<br />

heraus. Erkältungen oder erste Symptome eines Sommer-<br />

96 OBERNEULAND


leibt gesund<br />

infektes sind bei Klein und Groß in der warmen Jahreszeit<br />

nicht selten. Eine Unterkühlung durch langes Sitzen<br />

auf der Terrasse kann uns schon bei Temperaturen um<br />

15 Grad Celsius ereilen. Darüber hinaus kann es bei<br />

Freizeitaktivitäten schnell zu Schürfwunden und blauen<br />

Flecken kommen, auch da ist Abhilfe gefragt.<br />

Mit Pflanzenkraft und<br />

Notfallausstattung<br />

Jetzt wichtig: die Familienapotheke im Sommer einem<br />

Check zu unterziehen. Empfehlenswert sind eine Wundsalbe,<br />

um die Hautheilung bei oberflächlichen Wunden<br />

zu fördern, sowie ein Präparat gegen stumpfe Verletzungen,<br />

etwa mit Arnika-Auszügen, um Schwellungen zu mildern.<br />

Bei Erkältungen unterstützt zum Beispiel Eisenhut, um<br />

Kopf- und Gliederschmerzen zu lindern. Ein Extrakt aus<br />

Euphrasia kann die durch Pollen, Wind, Salz- oder Chlorwasser<br />

gereizten Augen beruhigen. Darüber hinaus sollte<br />

die Notfallausstattung immer auch eine Schere und<br />

Verbandsmaterial, ein Fieberthermometer, eine Zeckenzange,<br />

Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Kühlkissen<br />

und eine Wärmflasche enthalten.<br />

Foto: Foto: djd/Dr. Kade/Getty Images/Nadasaki<br />

SODBRENNEN<br />

Grillspaß<br />

ohne Nebenwirkungen<br />

Sonnenschein und warme Temperaturen: Einer Grillparty im<br />

Garten oder auf dem Balkon steht nichts im Wege. Doch<br />

fettes Grillfleisch, schwere Kartoffel- und Nudelsalate, dazu<br />

ein Tiramisu und weitere Süßigkeiten zum Nachtisch sowie<br />

das ein oder andere Bierchen können auch leicht auf den<br />

Magen schlagen. Die Folge: Sodbrennen.<br />

Es entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre fließt,<br />

und wird durch fettes Essen und Alkohol begünstigt - mehr<br />

Infos unter www.riopan.de. Schnelle Abhilfe schaffen Mittel,<br />

die die Magensäure neutralisieren. Vorbeugend sollte zu<br />

weniger Alkohol und besser verträglichen Speisen ge-griffen<br />

werden. Hühnchen ist leichter als Haxe, grüne Salate mit<br />

Essig und Öl bekommen besser als mit Mayonnaise, und<br />

Gemüsesticks, Nüsse oder ein Obstteller können Chips<br />

und Schokolade ersetzen.<br />

Dr. H.-D. Just, Apotheker<br />

Ihr Ansprechpartner für Ihre Gesundheit:<br />

wochentags durchgehend von 8:30 bis 19 Uhr,<br />

samstags von 8:30 bis 14 Uhr<br />

Wilhelm-Röntgen-Straße 4 im Rewe-Markt<br />

28357 Bremen-Horn<br />

Tel.: (0421) 20 54 44 · Fax (0421) 205 44 55<br />

www.apomarkus.de<br />

OBERNEULAND 97


BERüHMT<br />

Mit dem berühmten Kaffeehausstuhl 214 von Thonet begann die<br />

Geschichte des modernen Möbels. Basis war eine neue Technik,<br />

das Biegen von massivem Holz, das Michael Thonet in den<br />

1850er Jahren perfektionierte und damit eine Serienfertigung<br />

überhaupt erst möglich machte. Mit seiner klaren reduzierten<br />

Ästhetik findet dieser Klassiker seit mehr als 150 Jahren in<br />

unterschiedlichsten Umgebungen seinen Platz. Foto: Thonet<br />

STÜHLE – DIE SCHÖNSTEN UND SPANNENDSTEN NEUHEITEN<br />

BEQUEM, LäSSIG UND<br />

IMMER WIEDER<br />

klassisch<br />

98 OBERNEULAND


Sie haben drei Beine, vier Beine oder auch<br />

gar keine Hinterbeine. Sie sind aus Holz,<br />

Kunststoff oder gepolstert. Ihr Entwurf gilt<br />

für einen Designer als eine der größten<br />

Herausforderungen – viele Gründe, uns<br />

Stühle einmal genauer anzusehen und die<br />

schönsten und spannendsten Neuheiten<br />

vorzustellen. Lesen Sie in einem anregenden<br />

Interview außerdem, wie aus einem Stuhl ein<br />

Designklassiker wird und welche Stühle der<br />

neueren Generation Qualitäten zum Klassiker<br />

haben.<br />

D „Der<br />

Esstisch ist heute das Herzstück von<br />

Haus oder Wohnung“, erklärt Christiane<br />

Kehlbeck, Geschäftsführerin im Einrichtungshaus<br />

Kehlbeck in Oyten. Hier kommt<br />

man mit Freunden, mit der Familie zusammen, hier redet und<br />

lacht man, hier sitzt man lange zusammen. „Stühle müssen<br />

heute vor allem eines sein, bequem“, sagt Christiane Kehlbeck.<br />

So werden Polsterstühle, oft in ihrer Kombination mit filigranen<br />

Untergestellen, zunehmend beliebter. Der Stuhl Ona von<br />

Designer Sebastian Herkner für die Manufaktur Freifrau ist<br />

auf das Wesentliche reduziert: ein rundliches Sitzpolster, eine<br />

geschwungene Rückenlehne und vier schlanke Füße. Charakteristisch<br />

ist der weich umlaufende Keder, der die Naht<br />

zwischen den zwei Schalen der Rückenlehne verstärkt. „Ona<br />

umarmt herzlich und lässt seinen Besitzer dennoch die<br />

Haltung bewahren“, sagt Herkner über seinen Entwurf.<br />

„Ein Revival am Esstisch erlebt auch die Sitzbank“, sagt<br />

Christiane Kehlbeck. Mit der Holzbank, an die man jetzt<br />

möglicherweise denkt, hat die moderne Sitzbank keine<br />

Gemeinsamkeiten. Modell Mell vom Designduo Markus Jehs<br />

und Jürgen Laub für Möbelhersteller Cor ist durch seine<br />

separat aufliegenden Sitzkissen und die hohe Rückenlehne<br />

beispielsweise so weich gepolstert, dass man auf dieser Bank<br />

mit vielen Freunden oder der Familie lange bequem sitzen<br />

„Die Sitzbank – jetzt in vollkommen<br />

neuer Form – erlebt ihr Revival.<br />

Sie ist lässig und gemütlich zugleich.“<br />

Christiane Kehlbeck<br />

kann. „So eine Bank wirkt lässig und ist gleichzeitig gemütlich“,<br />

sagt Christiane Kehlbeck. „Hier kann man sich auch mal einkuscheln,<br />

Cocooning, wie es heute heißt.“<br />

Zusammenkommen, Zusammensitzen und das Leben<br />

genießen – davon hat sich auch der Wiener Designer Marco<br />

Dessí inspirieren lassen, als er den Polsterstuhl 520 für das<br />

Traditionsunternehmen Thonet entworfen hat. Dessí hat in<br />

OBERNEULAND 99


ZUSAMMENK<strong>OM</strong>MEN<br />

Inspiriert vom Zusammenkommen, Zusammensitzen<br />

und das Leben genießen:<br />

Polsterstuhl 520 von Thonet. Foto: Thonet<br />

REVIVAL<br />

Revival der Küchenbank mit<br />

aufliegenden Sitzkissen und<br />

hoher Rückenlehne. Foto: Cor<br />

Unsere Expertin<br />

für Sitzmöbel<br />

Foto: Claudia Kuzaj<br />

CHRISTIANE<br />

KEHLBECK<br />

Geschäftsführerin im<br />

Einrichtungshaus Kehlbeck<br />

in Oyten


seinem Design die freien Flächen zwischen den Bugholzelementen<br />

durch komfortable Polster ersetzt. So verbindet sich<br />

der Sitzkomfort mit einer optischen und physischen Leichtigkeit.<br />

Durch die einfache, intelligente Konstruktion lassen sich<br />

verschiedene Varianten, mit und ohne Armlehnen, gestalten.<br />

In Kombination mit einer großen Auswahl unterschiedlicher<br />

Materialien passt der Entwurf in unterschiedlichste Szenarien<br />

– vom Esszimmer bis an den Besprechungstisch.<br />

Ebenfalls von Thonet ist der Barstuhl 118, mit dem der<br />

Designer Sebastian Herkner auf ganz selbstverständlich<br />

erscheinende Weise eine Verbindung zwischen Thonet-Tradition<br />

und Gegenwart hergestellt hat. Der Entwurf ist einfach und<br />

„Erst die Funktionalität macht<br />

ein Produkt richtig gut.“<br />

Sven Lapp<br />

raffiniert zugleich. Er basiert auf dem von Michael Thonet<br />

bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten Prinzip, einen<br />

Stuhl auf möglichst wenige Bestandteile zu reduzieren. Auf<br />

den 214, den Urtyp eines Thonet-Stuhls, bezieht sich das Stuhlprogramm<br />

118 mit dem aus einem Stück gebogenen Sitzrahmen<br />

sowie mit der mit Rohrgeflecht bespannten Sitzfläche. Es sind<br />

aber vor allem die Details, die dem Stuhlprogramm bei aller<br />

Schlichtheit das besondere Etwas verleihen: Die Stuhlbeine sind<br />

auf der Rückseite abgerundet und vorne durch leichte Kanten<br />

gekennzeichnet – damit nehmen sie die hufeisenförmige<br />

Grundfläche des Sitzes auf. So entsteht die besondere subtile<br />

Eleganz, die für das Programm 118 charakteristisch ist.<br />

Der Schweizer Möbelhersteller Vitra legt in seiner neuen<br />

Herbstkollektion den spannenden Entwurf „Chaise Tout Bois“<br />

des französischen Konstrukteurs Jean Prouvé aus dem Jahr<br />

1941 neu auf. Während des Zweiten Weltkrieges waren einige<br />

Materialien knapp, wie etwa Metall. So musste Prouvé erfinderisch<br />

werden und entwarf einen Stuhl, der – wie sein Name<br />

schon vermuten lässt – komplett aus Holz ist. Der Stuhl, der<br />

DIE VERSCHIEDENEN ARTEN<br />

Stühle gibt es mit verschiedenen Untergestellen, von denen<br />

das sogenannte Vierbein, der Stuhl mit vier Beinen,<br />

sicherlich das bekannteste ist. Unter den Dreibeinern<br />

avancierte die Ameise, ein Stuhlentwurf des dänischen<br />

Designers Arne Jacobsen von 1952, in den folgenden<br />

Jahren zum Designklassiker. Drei- und Vierbeiner lassen<br />

sich oft stapeln.<br />

Freischwinger sind Stühle ohne Hinterbeine, deren<br />

Sitzfläche federnd nachgibt und die dann<br />

tatsächlich schwingt.<br />

Drehbare Stühle finden ihren Platz<br />

außer in unseren Büros auch immer<br />

häufiger am Esstisch. Denn auf ihnen<br />

können wir uns besonders leicht von<br />

einer Person der anderen zuwenden.<br />

Dem zeitgenössischen Stuhl Occo von<br />

Wilkhahn werden Klassikerqualitäten<br />

zugesprochen. Foto: Wilkhahn


Unser Experte<br />

für Sitzmöbel<br />

„Ein Klassiker wird erst dann zum Klassiker,<br />

wenn er relativ vielen vollkommen<br />

unterschiedlichen Menschen gefällt.“<br />

Sven Lapp<br />

Foto: Claudia Kuzaj<br />

SVEN<br />

LAPP<br />

Geschäftsführer von pro office<br />

in der Martinistraße<br />

Fünf Fragen an:<br />

SVEN LAPP<br />

Herr Lapp, wie wird ein Stuhl zum Designklassiker?<br />

Sven Lapp: Natürlich wird ein Stuhl erst einmal durch<br />

seinen Entwurf zum Klassiker. Der Entwurf selbst sollte<br />

etwas noch nicht Dagewesenes, etwas Neues bieten.<br />

Er kann mit vertrauten Formen spielen. Diese sollten dann<br />

aber neu interpretiert sein, neu zusammengefügt sein.<br />

Es gibt zum Beispiel Stuhlentwürfe, die über einen ganz<br />

langen Zeitraum in Holz ausgeführt wurden und dann in<br />

Kunststoff oder in Aluminium – also in einem anderen<br />

Werkstoff – gefertigt werden. Alleine das kann schon die<br />

gewohnte Form in ein vollkommen anderes, neues Licht<br />

rücken.<br />

Wichtig ist in diesem Kontext, dass das Neue auch<br />

funktioniert, das heißt, das Schöne muss auf das<br />

Funktionelle treffen. Erst die Funktionalität macht ein<br />

Produkt zum Gebrauchsobjekt und erst dann wird es<br />

richtig gut. Ohne die Funktionalität wäre der Entwurf nur<br />

eine intellektuelle Auseinandersetzung mit Design.<br />

Entscheidend für einen Klassiker ist außerdem die Zeit, in<br />

der er entsteht – also der gesellschaftliche und kulturelle<br />

Hintergrund. Das lässt sich sehr gut am ältesten Serienstuhl<br />

der Welt, dem 214 von Thonet in Frankenberg erklären.<br />

Der Stuhl, damals 14 genannt, konnte zu einem<br />

unfassbar guten Preis angeboten werden. Zwar war der<br />

Preis sehr hoch, aber Stühle waren zu dieser Zeit, also in<br />

der Mitte des 19. Jahrhunderts, immer Einzelanfertigungen<br />

und nur Fürsten und sehr vermögenden Menschen<br />

vorbehalten. Salopp gesagt, es gab nur hop oder top.<br />

Da waren die Fürstenstühle mit ihren schönen Schnitzereien,<br />

die hervorragend gepolstert und bezogen waren,<br />

und da waren die plumpen selbst gemachten Produkte,<br />

die in Dorfgemeinschaften und kleineren Städten genutzt<br />

wurden. Letztere wurden häufig von Laien hergestellt – nur<br />

im besten Falle vom örtlichen Tischler. Dazwischen gab<br />

es tatsächlich nichts – ganz anders, als wir es heute<br />

kennen. Der zeitliche Hintergrund hat den 214 damit<br />

so besonders gemacht und für enorme Alleinstellungsmerkmale<br />

gesorgt.<br />

Und auch die wirtschaftliche Seite muss bei einem<br />

Klassiker stimmen. Der Stuhl muss zu einem adäquaten<br />

Preis käuflich zu erwerben sein. Ansonsten<br />

schafft es ein Produkt niemals, eine breite Masse<br />

für sich zu begeistern. Es muss die reelle Chance<br />

bestehen, dieses Produkt sein Eigen nennen zu können.<br />

Zuletzt ist natürlich auch ein<br />

Konsens nötig. Ein Klassiker wird<br />

erst dann zu einem Klassiker, wenn<br />

eine relativ große Bandbreite an<br />

Menschen der Überzeugung ist,<br />

dass dieser Entwurf gelungen ist.<br />

Es ist wichtig, dass ein Produkt<br />

aus vielen Blickwinkeln als schön,<br />

besonders und ausgefallen empfunden<br />

wird – und das von Nutzern ohne und mit Designhintergrund.<br />

Bei Laien wie auch bei Fachleuten sollte es<br />

ein hohes Maß an Akzeptanz geben, denn sonst bleibt<br />

es auch hier nur bei dem intellektuellen Produkt, das<br />

nie jemanden erreichen würde, der einfach nur aus dem<br />

Bauch heraus entscheidet.<br />

Nun gibt es heute ja eine relativ große Anzahl von<br />

Stühlen, die man zu den Klassikern zählt. Auch wenn<br />

die Frage sicherlich schwierig sein wird – welche<br />

drei Stühle sind für Sie die wichtigsten Klassiker<br />

und warum?<br />

Sven Lapp: (lacht) Ja, das ist wirklich eine sehr harte<br />

Einschränkung. Als Erstes ist es für mich der schon<br />

erwähnte 214 von Thonet. Das, was diesen Stuhl so<br />

faszinierend macht, ist seine unfassbare Verbreitung.<br />

Schon um 1900 ist der Stuhl über eine Million Mal<br />

verkauft worden. Er erfüllt wirklich alle Aspekte, die ich<br />

eben beschrieben habe. Dieser Stuhl war überall auf<br />

der Welt immer wieder zu sehen: von Indien über<br />

Mosambik bis Spitzbergen. Winston Churchill saß auf<br />

diesem Stuhl, ebenso Charlie Chaplin und Liza Minnelli.<br />

Platz zwei ist ohne jeden Zweifel ein Freischwinger. Ein<br />

Freischwinger ist ja ein hinterbeinloser Stuhl – so lautet<br />

die Designbeschreibung. Das klingt zwar trocken, beschreibt<br />

es aber dennoch gut. Bis dahin hatten Stühle<br />

vier Beine, vielleicht auch mal mehr, vielleicht auch mal<br />

weniger. Aber dass ein Stuhl ohne Hinterbeine funktioniert,<br />

das begann erst mit den Entwürfen mit Stahlrohr<br />

Anfang der 1920er Jahre – vor allem in der Auseinandersetzung<br />

im Bauhaus. Ziel der Bauhaus-Gestalter war ja,<br />

ästhetische Schönheit mit industrieller Herstellung zu<br />

vereinen. Die Verknüpfung von Kunst und Industrie hat<br />

zum Einsatz völlig neuer Materialien geführt – dazu<br />

gehört eben auch Stahlrohr. Die Bauhaus-Designer wie<br />

Mart Stam, Marcel Breuer und Ludwig Mies van der<br />

Rohe haben eine große Anzahl an teilweise schrillen<br />

Entwürfen für hinterbeinlose Stühle gemacht. Davon<br />

sind die meisten wieder verworfen worden, weil sie in<br />

der technischen Umsetzung nicht funktioniert haben.<br />

Geblieben ist ein Portfolio von sechs bis sieben Modellen<br />

– gefertigt von Thonet. Weltweit hat der Freischwinger<br />

dann aber einen Siegeszug erfahren.<br />

Ganz viel Möbeldesigner sind auf diesen Zug aufgesprungen<br />

und haben in den folgenden 60 bis 70 Jahren<br />

eigene Entwürfe geliefert. So ist ein Freischwinger heute<br />

aus dem Stuhlportfolio nicht mehr wegzudenken. Deshalb<br />

ist mein Stuhl Nummer zwei der S 43 von Thonet.<br />

Der Entwurf geht auf Mart Stam zurück. Der Stuhl ist an<br />

Schlichtheit und Schönheit kaum zu schlagen. Lasse ich<br />

auch nur ein Element weg, habe ich keinen Stuhl mehr.<br />

Platz drei ist ein Stuhl, der aus verformtem Sperrholz ist.<br />

In der 1940er Jahren fing man an, Sperrholz zu verformen,<br />

um daraus Möbel zu bauen. Sperrholz sind ja Lagen von<br />

Furnierholz, die unglaublich stabil sind.<br />

Daraus kann man Stuhlbeine bauen,<br />

ebenso Sitzschalen, die ganz bequem<br />

sind und sich in alle Richtungen verformen.<br />

So sitzt man ganz komfortabel.<br />

Nummer drei ist deshalb der Stuhl<br />

31<strong>07</strong> von Arne Jacobsen.<br />

Nun haben Sie gerade den Stuhl 31<strong>07</strong><br />

des dänischen Designers Jacobsen genannt.<br />

Designklassiker Freischwinger: Der Entwurf S 43 von<br />

Thonet kombiniert Schlichtheit, Schönheit<br />

und Funktionalität. Foto: Thonet<br />

Als Vorläufer dieses Stuhls und heute ebenfalls als<br />

Designklassiker gilt ja die 1952 von Jacobsen entworfene<br />

Ameise, ein Stuhl in Form einer Ameise mit<br />

erhobenem Kopf. Dieser Stuhl, der heute zu den<br />

bekanntesten Stühlen der Welt zählt, begeisterte<br />

die Menschen zunächst wenig. Was war der Grund?<br />

Sven Lapp: Auf diese Frage gibt es keine wissenschaftliche<br />

Antwort. Es ist aber so, dass die filigrane Formgebung<br />

erst einmal nicht das Vertrauen der Nutzer gefunden<br />

hat. Zu der Zeit, als die Ameise entwickelt wurde, hatten<br />

wir zum größten Teil Stühle mit Holzgestellen. Alles war<br />

deutlich größer und auch derber proportioniert. Bei der<br />

Ameise wirken die Metallbeine ebenso wie die Sitzschale<br />

extrem filigran – das hat die Menschen einfach nicht<br />

überzeugt. Sie hatten wenig Vertrauen in die Statik. Es<br />

war ein Design, das die Erwartungshaltung der damaligen<br />

Nutzer stark gefordert hat – gerade in der dreibeinigen<br />

Variante. Dann hat man aber gemerkt, dass der Stuhl<br />

einfach gut funktioniert. Das lag vor allem an dem<br />

geringen Gewicht. Hier hatte man einen ganz leichten<br />

Stuhl, der sich bequem von einem Raum in den anderen<br />

tragen ließ. Bequem, leicht, schön – so lässt sich dieser<br />

Stuhl beschreiben.<br />

Ist ein Designerstuhl ein perfekter Statement-Stuhl?<br />

Sven Lapp: Hier muss man differenzieren. Es gibt ein<br />

Grundstatement, wenn man überhaupt einen Klassiker<br />

zeigt oder besitzt. Dieses Grundstatement sehe ich<br />

darin, dass man die Verknüpfungen der Eigenschaften,<br />

die ich schon geschildert habe, zu schätzen weiß.<br />

Das Zweite ist: Einige Klassiker sind im gehobenen<br />

Preisbereich zu finden. Deshalb ist das Statement hier:<br />

Ich kann mir diesen Klassiker leisten. Das ist die repräsentative<br />

Seite. Nicht alle Klassiker müssen unbedingt<br />

hochpreisig sein, aber einige sind es.<br />

Und es ist auch das Zeigen einer gewissen Kultiviertheit.<br />

Man zeigt über diese Möbel, dass man sich für Design<br />

interessiert.<br />

Welche Stühle der neueren Generation haben<br />

Klassikerqualitäten?<br />

Sven Lapp: Hier fällt mir ein Entwurf von Wilkhahn in<br />

Bad Münder ein. Dieser Stuhl heißt Occo – entworfen<br />

vom Designduo Markus Jehs und Jürgen Laub. Der Stuhl<br />

hat eine Kunststoffschale und wird mit ganz vielen<br />

unterschiedlichen Gestellen angeboten. Alles ist<br />

möglich: Teile zu polstern oder rundherum zu polstern,<br />

Drehgestell, Vierbeine, Kufen. Im Markt der Stühle mit<br />

Kunststoffschalen, von denen man meint, alles gesehen<br />

zu haben und jede Form sei ausprobiert worden, ist<br />

dieser Stuhl durch seine besondere Geometrie der<br />

ausgesparten Rücken- und Seitenpartie wirklich neu.<br />

Er ist komfortabel, zeitlos und hat ein ausbalanciertes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Ein weiterer Stuhl mit Klassikerqualitäten ist der .03 des<br />

belgischen Möbeldesigners Maarten Van Severen.<br />

Der erste Maarten-Van-Severen-Stuhl, auf dem ich saß,<br />

war ultra-puristisch und aus MDF, einer Holzfaserplatte,<br />

gemacht. Er hatte eine sehr schöne Form, aber sitzen<br />

konnte man nicht auf ihm. Denn er war hart wie eine<br />

Kirchenbank. Erst in Zusammenarbeit mit dem Schweizer<br />

Möbelhersteller Vitra hat man das Unmögliche möglich<br />

gemacht. Man hat das Design beibehalten, aber den<br />

Werkstoff geändert. Aus bretthartem MDF wurde<br />

Integralschaum. Zwar sah er weiter so aus, als könne<br />

man nicht auf ihm sitzen, aber das stimmte nicht.<br />

Denn Integralschaum ist nachgiebig. Der Stuhl ist<br />

klostermäßig schön geformt und dabei überraschend<br />

komfortabel – fast wie ein Polsterstuhl.<br />

102 OBERNEULAND


DIE VERSCHIEDENEN MATERIALIEN<br />

Holz: Holzstühle geben Räumen Wärme und Natürlichkeit. Sie gelten als<br />

stabil und langlebig und werden von vielen Herstellern ressourcenschonend<br />

produziert. Es gibt sie in verschiedenen Veredelungen wie geölt,<br />

gebeizt oder naturbelassen.<br />

Kunststoff: Kunststoffstühle wirken modern. Neben dem Indoor- sind<br />

sie oft auch für den Outdoorbereich geeignet und in vielen Farben zu<br />

haben.<br />

Gepolsterte Stühle: Viele Stühle gibt es auch in einer gepolsterten<br />

Variante. Sie sind besonders bequem. Ist der Stuhl beispielsweise mit<br />

Leder bespannt, zeigen die charmanten Alterungs- und Gebrauchsspuren<br />

nach einiger Zeit: Das ist mein Lieblingsstuhl!<br />

Metall: Als einer der bekanntesten Metallstühle gilt der Stuhl Luxembourg.<br />

Der Originalentwurf dieses wetterfesten Möbels stammt aus den 1920er<br />

Jahren und wurde zunächst von den Werkstätten der Stadt Paris für den<br />

dortigen Jardin du Luxembourg hergestellt. Durch die Neuinterpretation<br />

des Designers Frédéric Sofia für Hersteller Fermob im Jahr 2004 ist der<br />

Stuhl nun auch weltweit in vielen Gärten und Esszimmern zu finden.<br />

ERSTMALS IN SERIE<br />

Komplett ohne Schrauben und vollkommen<br />

aus Holz: „Chaise Tout Bois“<br />

des französischen Konstrukteurs Jean<br />

Prouvé von 1941 geht in diesem Jahr<br />

erstmals in Serie. Foto: Vitra<br />

bei Vitra dieses Jahr nun erstmals in Serie geht, kommt genau<br />

wie der Originalentwurf vollkommen ohne Schrauben aus,<br />

wobei Höhen und Sitzgeometrie heutigen Anforderungen<br />

entsprechen. Ebenso spannend wirkt die Serie 7, auch 31<strong>07</strong><br />

genannt, im neuen Gewand. Der dänische Hersteller Fritz<br />

Hansen hat den Klassiker des Designers Arne Jacobsen mit<br />

samtiger Polsterung ausgestattet und schafft so eine Balance<br />

zwischen Formalität und Einfachheit, zwischen Form und<br />

Funktion und zwischen Vergangenheit und Zukunft. Text: Claudia Kuzaj<br />

OBERNEULAND 103


IMMOBILIEN + WOHNEN<br />

WENIGER LUFTSCHADSTOFFE<br />

EINFACH<br />

DURCHATMEN<br />

Foto: djd/Deutsche-Fliese.de/Grohn<br />

Moderne XL-Bodenfliesen aus Keramik schaffen ein<br />

repräsentatives Ambiente - und stehen für ein gesundes<br />

Wohnumfeld, in dem sich auch Allergiker oder Menschen<br />

mit hoher Sensibilität wohlfühlen.<br />

Gesundheit ist unser höchstes Gut, und auf absehbare<br />

Zeit ist sie in den eigenen vier Wänden zu<br />

Hause am besten geschützt. Bei ihrer Erhaltung<br />

spielt aber nicht nur der Schutz vor übertragbaren<br />

Krankheiten eine Rolle, sondern auch die Luftschadstoffe,<br />

denen wir in unserem persönlichen<br />

Wohnumfeld tagtäglich ausgesetzt sind.<br />

Allergiker oder Menschen mit multipler Chemikaliensensitivität<br />

können höchst empfindlich zum Beispiel<br />

auf flüchtige organische Verbindungen (englisch<br />

"VOC" für Volatile Organic Compounds) reagieren.<br />

Solche Kohlenstoffverbindungen werden von vielen<br />

Lösemitteln, Kunststoffen, Baustoffen, Möbeln und<br />

Reinigungsmitteln freigesetzt.<br />

104 OBERNEULAND


Fotos: djd/Deutsche-Fliese.de/Agrob Buchtal; djd/Deutsche-Fliese.de/Nordceram<br />

Heutzutage verbringen wir den<br />

Großteil unseres Lebens in<br />

Innenräumen. Wohn- und<br />

Einrichtungsmaterialien<br />

sollten daher gezielt schadstoffarm<br />

ausgesucht werden.<br />

Inneneinrichtung und Bodenbeläge<br />

haben großen Einfluss auf die<br />

Luftqualität<br />

Wie hoch die VOC-Belastung in den eigenen<br />

Wänden ist, hängt stark von der Auswahl der Bau- und<br />

Einrichtungsmaterialien ab. Auf die Baustoffe kann<br />

man in der Regel nur im Neubau oder im Rahmen<br />

einer umfassenden Modernisierung Einfluss nehmen.<br />

Einfacher geht es bei der Innenausstattung, zum<br />

Beispiel beim Boden. Viele Bodenarten bestehen aus<br />

Kunststoffen oder enthalten diese. Auch Lacke und<br />

Versiegelungen können flüchtige chemische Substanzen<br />

abgeben.<br />

Keramische Bodenbeläge hingegen werden aus rein<br />

mineralischen Rohstoffen hergestellt und geben keinerlei<br />

Emissionen an die Raumluft ab. Da gebrannte<br />

Keramik keine VOCs enthält und über eine bei hohen<br />

Temperaturen gebrannte, dicht geschlossene Oberfläche<br />

verfügt, verhalten sich Fliesen zur Raumluft<br />

komplett neutral: Keramik gibt weder Stoffe ab noch<br />

nimmt sie welche auf.<br />

Keramische Bodenbeläge<br />

sind nachhaltig<br />

Ökologisch punkten Fliesen auch in Sachen Nachhaltigkeit.<br />

Keramische Beläge können deutlich länger<br />

genutzt werden und haben im Vergleich zu Teppichboden,<br />

Laminat oder Kunststoffboden eine um ein<br />

Mehrfaches höhere Nutzungsdauer von über 50 Jahren.<br />

Schließlich sind in vielen historischen Gebäuden<br />

Bodenfliesen zu sehen, die zum Teil schon Jahrhunderte<br />

überdauert haben. Auch im Alltag benötigen Fliesen<br />

keine Lackierungen, Versiegelungen, Imprägnierungen<br />

oder andere Schutzbeschichtungen, welche schadstoffbelastet<br />

sein könnten. Flecken aller Art lassen sich<br />

einfach wegwischen, sie können nicht in die Oberfläche<br />

eindringen und sich festsetzen. In der täglichen Pflege<br />

genügt ein neutraler Haushaltsreiniger, der dem Putzwasser<br />

zugegeben wird.<br />

OBERNEULAND 105


IMMOBILIEN + WOHNEN<br />

Edle Betonoberflächen liegen im Trend<br />

Beton wird als gestalterisches<br />

Element im<br />

Innausbau immer<br />

beliebter – ob als<br />

Fensterbank, Fußboden<br />

oder Küchenarbeitsplatte.<br />

Um das offenporige<br />

Material vor<br />

Foto: Osmo<br />

Verschmutzungen zu<br />

schützen, empfiehlt<br />

sich eine Behandlung mit Beton-Öl. Das farblose, seidenmatte<br />

Imprägnier-Öl dringt tief in das Material ein und<br />

sorgt für eine wasserabweisende, schmutz- und fleckenunempfindliche<br />

Oberfläche. Der anwendungsfertige<br />

Anstrich lässt sich z. B. mit Pinsel, Fußbodenstreichbürste<br />

oder Mikrofaserrolle auftragen. Überschüssiges<br />

Öl sollte mit einem fusselfreien Lappen entfernt werden.<br />

Nach der Trocknung – ca. zehn Stunden bei guter Belüftung<br />

– kann der Endanstrich erfolgen.<br />

L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />

Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />

Tel. 0421 25 <strong>08</strong> 16 · Fax 0421 25 06 35 · info@howald.de<br />

www.howald.de<br />

Garagentore und Antriebe<br />

Zäune · Treppen · Geländer<br />

Balkone · Fenstergitter<br />

UVV Überprüfungen<br />

Reparaturen · Schweißarbeiten<br />

Der Wintergarten wird<br />

zur Wohlfühloase<br />

Wer einen Wintergarten<br />

sein Eigen nennt, kann<br />

die Natur zu jeder Jahreszeit<br />

genießen. Voraussetzung<br />

für ungetrübten<br />

Genuss unter Glas ist<br />

jedoch eine passende<br />

Beschattung, denn im Sommer kann sich das grüne<br />

Wohnzimmer ruck, zuck aufheizen und in ein wahres<br />

Treibhaus verwandeln. Damit es dazu gar nicht erst<br />

kommt und es weder mit der guten Laune noch mit<br />

der Pflanzenpracht vorbei ist, gibt es nach Maß gefertigte<br />

Aluminium-Rollläden: Die cleveren Schattenspender<br />

reflektieren das Sonnenlicht, noch bevor es in den<br />

Wintergarten gelangen kann und beugen somit einem<br />

unangenehmen Hitzestau vor.<br />

Foto: epr/Schanz<br />

Gut vorbereitetv dank<br />

effektiver Rinnensysteme<br />

#oberneulandmagazin<br />

Folgt uns auf Facebook und Instagram!<br />

Zeigt uns Eure schönsten Bilder & Momente und<br />

markiert uns mit @Oberneuland_magazin<br />

www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />

www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />

Zur Verstärkung unseres Team suchen wir eine(n)<br />

REDAKTEUR/IN (auf Honorarbasis)<br />

Lieben Sie das ländliche Bremen?<br />

Schreiben und fotografieren Sie gerne?<br />

Haben Sie Spaß an neuen kreativen Themen?<br />

Bitte senden Sie uns eine E-Mail: bewerbung@oberneuland.info<br />

Die Folgen des Klimawandels<br />

bringen immer<br />

kräftigere Regenereignisse<br />

mit sich. Für den<br />

Bereich rund ums Haus<br />

sind daher effektive<br />

Lösungen zur Ableitung<br />

des Wassers gefragt.<br />

Neben ökologischen<br />

Vorteilen der Rinnensysteme<br />

einiger Hersteller, überzeugt auch das<br />

Design, denn es stehen verschiedene Abdeckungsvarianten<br />

aus unterschiedlichen Materialien bereit.<br />

Foto: epr/BIRCO<br />

106 OBERNEULAND


Moderne Schalter bringen<br />

Farbe ins Zuhause<br />

Mit Accessoires wie farbenfrohen Bildern, einigen<br />

bunten Kissen oder Vasen in ausgewählten<br />

Farben lässt sich die<br />

individuelle Wirkung eines Raumes<br />

stark beeinflussen. Wer ganz<br />

besonders außergewöhnliche<br />

Akzente setzen will, kann dies mit<br />

farbigen Elektroinstallationen tun.<br />

Als weltweit einziger Hersteller<br />

bietet Jung Schalter, Dimmer und<br />

Steckdosen in den 63 originalen<br />

Les Couleurs® Le Corbusier Farben an. Um die matte<br />

Oberfläche zu erzielen, werden die Komponenten in<br />

einem speziellen Verfahren handlackiert.<br />

Foto: epr/Jung.de<br />

Schutz garantiert<br />

mit Aluminium-Haustüren<br />

Foto: epr/Scheurich24.de<br />

Das persönliche Refugium ist<br />

einer der wenigen Orte, wo<br />

ausschließlich unsere eigenen<br />

Regeln gelten. Bei der Entscheidung,<br />

wer überhaupt hineingelangt<br />

und wer nicht, spielt<br />

die Haustür eine maßgebliche<br />

Rolle.<br />

Besonders gut beraten sind<br />

Eigentümer z. B. mit Aluminium-<br />

Haustüren. Im Gegensatz zu<br />

Holz oder Kunststoff zeichnet sich der hochwertige<br />

Werkstoff durch Langlebigkeit und geringen Pflegeaufwand<br />

aus und ist daher optimal für den Einsatz bei<br />

Türen geeignet: Ob Wind, Regen oder Schnee – Aluminium<br />

trotzt auch extremen Witterungsbedingungen.<br />

Foto: epr/Blueairs<br />

Luftreiniger –<br />

Hilfe bei<br />

Allergien<br />

Während sich viele<br />

Menschen im Sommer<br />

durch herumfliegende<br />

Pollen gestört fühlen und Schutz in den eigenen vier<br />

Wänden suchen, finden einige Allergiker auch hier keine<br />

Ruhe. Kopfweh, Niesattacken, Husten und Fließschnupfen<br />

sind Symptome, die durch trockene Luft und<br />

somit durch aufgewirbelten Staub und Milbenkot ausgelöst<br />

werden können. Hausstauballergikern wird<br />

besonders jetzt empfohlen, die Raumluft mit einem<br />

modernen Luftreiniger mit HEPA-Filter zu reinigen, welcher<br />

Staub und Allergene mit einem Wirkungsgrad von über<br />

99,95 Prozent einfängt.<br />

> Ohne Kabel, sauber installiert<br />

- 5 Jahre Garantie und Batteriehaltbarkeit<br />

> Einfach und komfortabel zu bedienen<br />

> 10% Förderung mit Zuschuss der KfW-Bank<br />

Rahmann OHG<br />

Meisterbetrieb & Ingenieurbüro in 3. Generation<br />

Schwachhauser Heerstr. 1 · 28203 Bremen<br />

Wir beraten Sie gern! Kontaktieren Sie uns!<br />

Vertrauliche Beratung & Montage inhabergeführt unter:<br />

Telefon 04 21 - 7 18 41, E-mail: info@rahmann-hb.de<br />

www.rahmann-bremen.de<br />

OBERNEULAND 1<strong>07</strong>


IMMOBILIEN + WOHNEN<br />

REVITALISIERUNG UND NEUBAU<br />

AN MARKANTEM STANDORT<br />

GUTE AUSSICHTEN<br />

FüR DAS ALTE BUNDES-<br />

WEHRHOCHHAUS<br />

Im März 2019 hat die GEWOBA das ehemalige Bundeswehrhochhaus<br />

mit dem Ziel erworben, ein komplett neues Cityquartier mit<br />

bezahlbaren Wohnungen entstehen zu lassen.<br />

Die markante Immobilie in der Falkenstraße liegt wie eine verlassene<br />

Insel direkt an der Hochstraße. Hier muss abbiegen, wer zur<br />

Messe oder zum Freimarkt will. Dass aus dem Orientierungspunkt an<br />

einer wichtigen Wegekreuzung zwischen Überseestadt und City ein<br />

attraktives Quartier werden kann, zeigt der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs,<br />

den die GEWOBA ausgelobt hatte. In Anlehnung<br />

an die Pläne des Architekturbüros EM2N aus Zürich | Berlin wird<br />

das Hochhaus ab 2021 zu modernen Stadtappartements umgebaut,<br />

zusätzlich soll auch ein Neubau das Gelände aufwerten und neben<br />

Wohnungen weitere Nutzungsmöglichkeiten bieten.<br />

Bezahlbare Cityappartements, Öko-Neubauten<br />

und Gewerbe<br />

Martin Paßlack, Leiter der GEWOBA-Neubauabteilung, erläutert<br />

das Vorhaben so: „Bis zu 126 Wohnungen sollen hier entstehen, die<br />

meisten davon öffentlich geförderte Ein- bis Zwei-Zimmer-Appartements.<br />

Fürs Erdgeschoss sind Einzelhandelsflächen vorgesehen, zur<br />

Falkenstraße ein begrünter öffentlicher Platz.“ Geplant ist ein Stadtbaustein,<br />

der positiv in das umgebende Quartier an der Falkenstraße<br />

ausstrahlt und gleichzeitig seinen neuen Bewohnern trotz der verkehrsreichen<br />

Lage ein attraktives Umfeld bietet. Neben der Generalsanierung,<br />

bei der das Hochhaus zur neuen Raumaufteilung komplett<br />

entkernt wird und seine jetzige Hülle verliert, ist auch eine städtebauliche<br />

Ergänzung mit 58 weiteren Wohneinheiten, aufgeteilt auf zwei<br />

Neubauten, vorgesehen. „Hier werden neben größeren Wohnungen<br />

auch Wohnateliers als Maisonetten über zwei Etagen angeboten“, so<br />

Paßlack. Insgesamt will die GEWOBA 40 Millionen Euro investieren.<br />

Innerstädtisches Wohnen für die neue<br />

mobile Gesellschaft<br />

Neue Mobilitätskonzepte kommen ebenso zum Tragen wie der Share-<br />

Gedanke. „Statt Autostellflächen sind für die zukünftigen Mieter hier<br />

neben der Lage vor allem die fußläufige Anbindung an Nah- und<br />

Fernverkehr sowie Fahrradstellplätze bedeutende Kriterien“, weiß Hans-<br />

Hermann Schrader, GEWOBA-Geschäftsbereichsleiter Bremen<br />

Mitte/Nord/Süd, über die Interessentenlage. Doch auch die vorhandene<br />

Tiefgarage steht den künftigen Mietern zur Verfügung. Neben weiteren<br />

Wohnungen sollen auch gewerbliche Angebote entstehen und die<br />

Betonwand zur Findorffstraße für Geschäfte mit Schaufenstern<br />

geöffnet werden. Ende 2024 sollen die ersten Bewohner einziehen.<br />

Attraktiver Standort mit vielen Möglichkeiten<br />

Die Lage ist sehr zentral und damit gefragt. Die GEWOBA erwägt<br />

auch die eventuelle Bereitstellung eines Veranstaltungsraums plus<br />

zweier kleiner Kurzzeitmiet-Appartements für Neubremer, Messeteilnehmer,<br />

Familienbesuch oder Ähnliches im Haus.<br />

Optimierungen vor dem Baubeginn<br />

Ausführung von<br />

kompletten Dacharbeiten<br />

Wärmedämmung • Veluxfenster • Schornsteinsanierung<br />

Dachrinnen • Energetische Dachsanierung • Einblasdämmung<br />

„Der Charakter des Ortes wird durch die Gestaltung der Gebäude<br />

fortgeschrieben“, befindet die Jury den Siegerentwurf der Architekten<br />

EM2N. „Durch eine sehr geschickte Positionierung der Baukörper<br />

zueinander und die Anordnung auf einem verbindenden Sockel<br />

entsteht zwischen den Häusern ein angemessener Raum, der offen<br />

genug ist, um auch als Platz für das Quartier zu fungieren.“ Doch<br />

an einigen Themen soll noch für die Wohn- und Aufenthaltsqualität<br />

in dieser verkehrsreichen Zone nachgebessert werden. Zum Beispiel<br />

beim Lärmschutz, der Tageslichtversorgung im Schatten des<br />

Hochhauses, der Raumaufteilung und Dachbegrünung.<br />

Text: GEWOBA / MM, Visualisierung: indievisual GmbH, © EM2N<br />

1<strong>08</strong> OBERNEULAND


Foto: ©Justus Grosse Real Estate<br />

NÄCHSTE PHASE IM TABAKQUARTIER<br />

ERSTER NEUBAU<br />

KANN BEGINNEN<br />

Mitte Juni wurden diverse Baugenehmigungen für das Bremer<br />

TABAKQUARTIER erteilt. Neben dem Neubau des Lifestyle Hotels<br />

„unique by ATLANTIC Hotels“ und des ersten Mobilitätshauses<br />

„MOBI 1“ umfassen die Baugenehmigungen auch die Umgestaltung<br />

des mittleren Tabakspeichers „Speicher 8“.<br />

Das neue Hotel für Lifestyle und Design „uniquebremen“ der<br />

ATLANTIC Hotels Gruppe entsteht dabei im zentralen Innenhof der<br />

ehemaligen Tabak- und Zigarettenfabrik. Ab Sommer 2021 werden<br />

hier in rund 100 Zimmern komfortable und individuelle Aufenthalte<br />

ermöglicht.<br />

Als weiterer Neubau entsteht mit „MOBI 1“ das erste der drei<br />

zukünftigen Mobilitätshäuser im TABAKQUARTIER. Ganz im Sinne von<br />

„mobil, nachhaltig und grün“ vereinen die Mobilitätshäuser neben<br />

innovativen Stellflächen alle Formen der neuen Mobilität. So werden<br />

unter anderem Bike-, Lastenbike-, Car- und E-Transporter-Sharing,<br />

E-Roller sowie E-Ladestationen für PKW und Bikes angeboten. Weitere<br />

Highlights sind eine Fahrrad-Werkstatt und Druckluftstation. Das<br />

begrünte Dach versorgt zudem in Zukunft mit seinen Gewächshäusern<br />

die quartierseigene Gastronomie. Ziel von Justus Grosse ist es, innerhalb<br />

des Quartiers eine autoarme Umgebung zu schaffen. Insgesamt<br />

sollen in den drei Mobilitätshäusern rund 1.000 PKW-Stellplätze<br />

zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung von „MOBI 1“ mit circa<br />

300 PKW- und 220 Fahrradstellplätze ist für Ende dieses Jahres<br />

geplant.<br />

Mit der Baugenehmigung für den „Speicher 8“ kann das Immobilienunternehmen<br />

darüber hinaus mit der Umgestaltung des mittleren<br />

Speichers der insgesamt drei Tabakspeicher beginnen. In dem imposanten<br />

Speichergebäude entstehen damit weitere moderne und<br />

flexibel gestaltbare Lofts mit echtem Industriecharme. Aktuell können<br />

noch letzte Büro- und Gewerbelofts im „Alten Tabakspeicher“,<br />

dem Speicher an der Senator-Apelt-Straße, als seltene Gelegenheit<br />

gekauft sowie im ersten und zweiten Bauabschnitt der an der<br />

Hermann-Ritter-Straße gelegenen „FABRIK“ gemietet werden.<br />

www.tabakquartier.com


Fröhliches<br />

Tragen<br />

Aaah, Avocados!<br />

Annette Rundi alias<br />

„Bremer Deern“ fertigt<br />

liebevoll gestaltete<br />

Taschen, Etuis und Kissen,<br />

die unseren Alltag einfach fröhlicher<br />

machen. Wie die vielseitige Lunchbag<br />

„Avocado“ aus beschichteter Baumwolle<br />

und Kunstleder – mit Klettbandverschluss<br />

und Trageschlaufe. Sie<br />

kommt mal als Brotbeutel zum Tragen,<br />

dann wieder als Beauty Case.<br />

Preis: 24,50 Euro<br />

www.etsy.com/de/shop/bremerdeern<br />

Lastenrad<br />

vom Lesumdeich<br />

Da möchte man ja<br />

gerne mal drauf mitfahren…<br />

oder lieber selbst in die Pedale<br />

treten? Egal, die handgefertigten Lastenräder<br />

aus dem Velo Lab machen den Transport<br />

einfach zum Vergnügen. Velo Lab baut<br />

als einziger Produzent Lastenräder komplett<br />

in Bremen: Design und Konstruktion,<br />

Rahmenbau und Lackierung – alles wird am<br />

Lesumdeich gemacht. Und natürlich läuft<br />

die Produktion mit Öko-Strom.<br />

Preis: Basismodell ab 2.788 Euro inklusive<br />

hydraulischer Scheibenbremsen und<br />

kompletter Shimano-Deore-Ausstattung<br />

www.velo-lab.de/cargo-bike<br />

Made<br />

inBremen<br />

Überall in Bremen und „umzu“ setzen<br />

Künstler, Designer und Konstrukteure<br />

einzigartige Ideen um, produzieren<br />

Werkstätten, Manufakturen und Fabriken<br />

Dinge, die es so sonst nicht gibt.<br />

In der neuen Rubrik stellt das<br />

OBERNEULAND MAGAZIN diese Schätze aus<br />

der Region vor – Ideen und Produkte,<br />

die unser Leben schöner machen!<br />

Postkarten<br />

aus Pappelholz<br />

Kannste knicken? Nö! Die<br />

zauberhaft schönen Karten<br />

aus der Manufaktur der<br />

Grafikerin und Fotografin Tara Frese sind<br />

nämlich aus Holz. Und zwar aus Pappelholz. Das<br />

ist relativ leicht, sodass auch der Postbote gern die<br />

Karten mit den maritimen, nostalgischen oder auf<br />

Wunsch auch individuellen Motiven durch die Lande<br />

trägt. Diese Karten kommen einfach immer gut<br />

an – und das ohne Knicke!<br />

Preis: 4 Euro pro Karte<br />

www.tarafrese.de/karten-aus-holz<br />

Korallenast mit Smaragd<br />

Aus der Gold- und Silberschmiede von Jutta und Rainer Assmann im Fedelhören<br />

stammt diese spektakuläre Kette mit Korallenast, die mit ihrem ungewöhnlichen<br />

Farb- und Materialmix Blicke auf sich zieht. Der antike Korallenast kommt aus dem<br />

Mittelmeer. In die 750er-Goldfassung ist ein kleiner Smaragd eingearbeitet.<br />

Die Gliederkette: schwarz beschichteter Stahl mit 750er Goldschloss.<br />

Preis: 1.330 Euro<br />

www.gold-form.de<br />

Natürlich<br />

sauber<br />

Kein Palmöl,<br />

keine künstlichen<br />

Duftstoffe,<br />

keine Silikone<br />

– die Bremer Seifenwerkstatt<br />

setzt ausschließlich auf hochwertige,<br />

saubere Zutaten aus der Natur.<br />

Im Sortiment ist Rosmarinseife mit<br />

Tonerde ebenso wie eine erfrischende<br />

Zitronengrasseife. Andere<br />

Produkte tragen witzige und wohlklingende<br />

Namen wie „Strandläufer“,<br />

„Bremer Kaffeesack“ und<br />

„Bremer Handwerkerseife“ (mit<br />

Mohn – für stark verschmutzte<br />

Handwerkerhände).<br />

Preis: 6,95 Euro<br />

(100 Gramm Frischgewicht)<br />

www.bremer-seifenwerkstatt.de<br />

Klar und handgemacht<br />

Handgefertigt für den täglichen Gebrauch<br />

… die Bremer Keramikerin<br />

Annika Paul fertigt an der Töpferscheibe<br />

Gebrauchskeramik aus<br />

Porzellan, die mit ihren klaren<br />

Formen in der Küche ebenso die<br />

Blicke auf sich zieht wie auf dem<br />

schön eingedeckten Wohnzimmertisch.<br />

Die Porzellanschalen sind<br />

robust und spülmaschinenfest, sagt<br />

Paul. Der aufwendige Fertigungsprozess<br />

beginnt mit dem Kneten<br />

des Porzellans – natürlich von Hand!<br />

Preis: 20 Euro - 30 Euro<br />

www.paulpaul.digital<br />

Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Annika Paul, Bremer Seifenwerkstatt, Tara Frese, Bremer Deern, Gold + Form, Velo Lab<br />

110 OBERNEULAND


Text: Claudia Kuzaj Fotos: Dör’n Schapp, Grashoff, Claudia Kuzaj, Heimathaven Manufaktur, Aromatico<br />

Grill-Sextett<br />

Erst die richtigen Zutaten machen das<br />

Grillen zum runden Vergnügen! Aus der<br />

Bremer Manufaktur des Traditionshauses<br />

Grashoff kommt dieses wunderbar aromatische<br />

Saucen-Sextett – der kulinarische<br />

Kick für Gegrilltes und Gebratenes. Oder<br />

einfach als Top-Topping für Beilagen wie<br />

Sandwiches – mal süß, mal fruchtig, mal<br />

scharf. Dieses Sextett gibt den Ton an!<br />

200-ml-Glas: 3,95 Euro<br />

www.grashoff.de<br />

Norddeutsch-neu<br />

Die Freie Brau Union hat<br />

nun das typisch bayrische<br />

Biergartenbier in der zünftigen<br />

Halbliter-Flaschenorddeutschneu<br />

interpretiert.<br />

So schmeckt der Bremer Sommer!<br />

0,5 Liter: 1,29 Euro<br />

www.brauerei-bremen.de<br />

Kräuter-Frosch<br />

Mit seiner leichten<br />

Schärfe, seiner leichten<br />

Süße und seinen vielen<br />

frischen Kräutern adelt<br />

das aromatische Salatfrosch-Dressing<br />

von Dör’n Schapp jeden sommerlichen<br />

Salat. 200-ml-Glas: 3 Euro<br />

Dör’n Schapp, Lange Straße 35,<br />

27412 Vorwerk<br />

Bremer<br />

Genuss<br />

Neue Ideen von<br />

Bremer Manufakturen<br />

Power-Müsli<br />

Der Power-Start in den Tag! Holtorfs<br />

Müsli aus der Heimathaven Manufaktur<br />

ist ein Mix voller gesunder<br />

Zutaten wie Buchweizen,<br />

Cashewkernen<br />

und Dinkelflocken.<br />

Liebevoll von Hand<br />

gemischt und verpackt<br />

wird es in Deutschlands<br />

ältestem<br />

Kolonialwarenladen am<br />

Ostertorsteinweg.<br />

1 Kilo: 9,50 Euro<br />

www.heimathaven.com<br />

Via Livestream<br />

zum Kaffeekönner<br />

Kaffee-Aromen genießen und zum<br />

Kaffee-Experten werden – an der<br />

„Aromatico Digital Coffee School“ von Aromatico.<br />

Per Livestream erklärt Profi-Barista<br />

Seyit Ali Yagci alles, was Kaffeekönner<br />

wissen müssen. Anmeldungen können samt<br />

Kaffeeset über die Website des Unternehmens<br />

gebucht werden. Kaffeepaket + 45 bis<br />

60 Minuten Kaffeekurs: rund 30 Euro<br />

www.aromatico.de<br />

Nudel-<br />

Note<br />

Für seinen<br />

Fisch ist das<br />

Familienunternehmen<br />

Forellen-Abel eigentlich<br />

bekannt. Aber jetzt hat der<br />

Traditionsbetrieb auch<br />

hausgemachte Bandnudeln<br />

im Angebot.<br />

Die passen perfekt zu Fischgerichten,<br />

schmecken aber<br />

auch zu allem anderen, das<br />

eine Nudel-Note verträgt.<br />

100 Gramm: 0,55 Euro<br />

Forellen-Abel, Welsestraße 23,<br />

27777 Ganderkesee<br />

(Habbrügge)<br />

NATURSTEINZENTRUM BREMEN<br />

W-K-WINTERHOFF GMBH<br />

B Ä D E R K Ü C H E N T R E P P E N W O H N E N G E W E R B E<br />

In den Freuen 90 · 28719 Bremen · Telefon 0421 / 64 20 61<br />

www.w-k-winterhoff.de<br />

Lebens(t)räume aus Naturstein<br />

OBERNEULAND 111


REGION ERLEBEN<br />

Ausflüge<br />

in Deine Region!<br />

FÜR DIE FERIEN, DAS WOCHENENDE ODER DEN FEIERABEND<br />

Foto: Park der Gärten<br />

112 OBERNEULAND


„Erlebe Deine Region“ – heißt für viele das<br />

Ferienziel im Sommer <strong>2020</strong>. Macht aber gar<br />

nichts, denn auch in Bremen, Bremerhaven<br />

und umzu kann man im Sommer viel erleben!<br />

Hier die aktuellen Tipps für die Ferien, das<br />

Wochenende oder den Feierabend.<br />

Nun haben wieder viele Geschäfte, Restaurants und Cafés geöffnet.<br />

Geöffnet sind zudem auch wieder Museen, Ausstellungen, Galerien,<br />

Gedenkstätten, Zoos und botanische Gärten, Bibliotheken und Archive,<br />

touristische Angebote, Freizeitangebote wie Stadtführungen, Schiffsverkehr,<br />

Spezialmärkte (z.B. Flohmarkt), Indoor-Spielplätze, Fitness-Studios<br />

und Freibäder! In allen Bereichen und insbesondere solchen mit Publikumsverkehr<br />

ist es wichtig, die Hygienevorschriften einzuhalten.<br />

Aufgrund der aktuellen Situation kann es auch kurzfristig zu Änderungen<br />

hinsichtlich eines geplanten Besuchs kommen. Deshalb gilt: Im Vorfeld<br />

informieren oder telefonisch nachfragen.<br />

Kunsthalle<br />

Bremen<br />

Norbert Schwontkowski.<br />

Some of My Secrets<br />

Die Kunsthalle Bremen würdigt in einer großen Ausstellung das<br />

Werk des 2013 verstorbenen Bremer Malers Norbert Schwontkowski.<br />

Die umfassende Werkschau entstand in Kooperation mit dem Kunstmuseum<br />

Bonn und dem Kunstmuseum Den Haag und versammelt<br />

rund 80 Gemälde und mehr als 40 Skizzenbücher Schwontkowskis<br />

aus seinem Nachlass sowie deutschen und internationalen Sammlungen.<br />

Norbert Schwontkowski (1949 – Bremen – 2013) studierte<br />

Malerei an der Hochschule für Gestaltung in Bremen und an der<br />

Hochschule für bildende Künste Hamburg. Nach Lehraufträgen<br />

in Hamburg, Bremen und Greifswald sowie einer Gastprofessur in<br />

Braunschweig wurde er 2005 als Professor für Malerei an die<br />

Hochschule für bildende Künste Hamburg berufen.<br />

Der Einlass ist nur nach den aktuellen geltenen Hygienerichtlinien<br />

möglich.<br />

www.kunsthalle-bremen.de<br />

Norbert Schwontkowski,<br />

Unser kosmisches<br />

Leben, 2013<br />

Öl auf Leinwand,<br />

240 x 200 cm<br />

Familie Brunnet, Berlin,<br />

© Nachlass Norbert<br />

Schwontkowski –<br />

Contemporary Fine Arts,<br />

Berlin,<br />

Foto: Jochen Littkemann<br />

Wahrheit oder Lüge? Ein Lügendetektor<br />

im Universum® Bremen<br />

deckt es auf. Fotos: Universum® Bremen<br />

Universum ® Bremen<br />

Phänomene erkennen<br />

Das Universum® hat das Besuchserlebnis auf einen linearen<br />

Rundgang mit vorgeschriebener Wegeführung umgestellt. Darüber<br />

hinaus gibt es festinstallierte Desinfektionsspender auf jeder Ebene.<br />

Der Besuch ist bis auf Weiteres mit einem Terminticket möglich.<br />

Tickets sind vorab im Online-Shop zu erwerben. Der Eintritt muss ab<br />

gebuchter Uhrzeit innerhalb von 45 Minuten erfolgen (Beispiel: Eintritt<br />

für 11 Uhr gebucht, Einlass bis spätestens 11.45 Uhr möglich).<br />

Auch im Universum® darf zunächst nur eine begrenzte Personenzahl<br />

zeitgleich sein. Exponate mit besonderer Herausforderung<br />

stehen zurzeit nicht zur Verfügung. Stationen, die mit den Augen, der<br />

Nase oder dem Mund erforscht werden, sind zur Sicherheit vorerst<br />

gesperrt worden. Alle Gäste erhalten einen Touch-Pen, um die<br />

Flächen der Bildschirm-Stationen nicht mit den Fingern berühren zu<br />

müssen. Der Kinderbereich „Milchstraße“ ist aus Sicherheitsgründen<br />

vorübergehend geschlossen.<br />

Der Außenbereich ist für alle Gäste aktuell kostenlos zugänglich.<br />

Der Turm der Lüfte und einige weitere Exponate sind aus Sicherheitsgründen<br />

geschlossen.<br />

www.universum-bremen.de<br />

Foto: Bremer Bäder GmbH<br />

Bremer Bäder<br />

Ab ins kühle Nass<br />

Schwimmfreunde können im Stadionbad werktags von 7.00 bis<br />

12.00 Uhr und von 13.00 bis 18.00 Uhr sowie am Wochenende von<br />

10.00 bis 14.00 Uhr und von 15.00 bis 19.00 Uhr ihre Bahnen<br />

ziehen. Das Freibad Blumenthal sowie die Außenbereiche des<br />

Schloßparkbades und des Westbades stehen ebenfalls zur Verfügung.<br />

Die aktuelle Situation bedeutet, dass ein Besuch in diesen Zeiten<br />

anders aussieht als bisher. Eintrittskarten, die für eine Zeitzone<br />

gelten, sollten beispielsweise bereits vor dem Schwimmbadbesuch<br />

online oder im Bremer Bäder-Shop bei Karstadt Sports erworben<br />

werden. Eine Weiterleitung zum Ticketshop gibt es auf www.bremerbaeder.de.<br />

Darüber hinaus gilt zu beachten, dass die Aktionsflächen<br />

zum Fußballspielen sowie die Duschen und Umkleiden derzeit<br />

gesperrt sind, die Duschen im Außenbereich und WC-Anlagen<br />

können hingegen unter<br />

Auflagen (maximal zwei<br />

Personen gleichzeitig)<br />

genutzt werden. Eine<br />

Maskenpflicht besteht<br />

im gesamten Bad,<br />

Ausnahmen sind die<br />

Becken und die Wege<br />

dorthin.<br />

www.bremer-baeder.de<br />

OBERNEULAND 113


REGION ERLEBEN<br />

Foto: Wolfhard Scheer<br />

Foto: Stefan Volk<br />

Deutsches Auswandererhaus<br />

Bremerhaven<br />

Historische Zeitreise<br />

Anhand 33 realer Familiengeschichten werden im Erlebnismuseum<br />

300 Jahre deutsche Migrationsgeschichte ebenso emotional wie informativ<br />

vermittelt. Während ihres Rundgangs begleiten die Museumsgäste<br />

die Lebensgeschichte jeweils eines Aus- und eines Einwanderers<br />

und lernen auf diese Weise die unterschiedlichen Gründe kennen, die<br />

Menschen dazu bewogen haben – und noch immer bewegen – ihre<br />

Heimat zu verlassen, um in der Ferne ein vermeintlich besseres Leben<br />

zu führen. Noch bis Ende Juli <strong>2020</strong> ist die Sonderausstellung „Und<br />

mitten in dem Ganzen stehen die Frauen der Welt“ zu sehen.<br />

Aufgrund der aktuellen Situation gilt: Mund-Nasen-Schutz tragen<br />

und den Mindestabstand einhalten. Für die vielen Hörstationen<br />

erhalten Sie auf Nachfrage Schutzhüllen zur Benutzung – wie auch<br />

Einweghandschuhe. Gerne können auch eigene Kopfhörer verwendet<br />

werden.<br />

www.dah-bremerhaven.de<br />

Foto: Bernd Olthaver<br />

Foto: Delderfield / Klimahaus Bremerhaven 8° Ost<br />

Klimahaus Bremerhaven<br />

8° Ost<br />

Eine Reise um die Welt<br />

Führungen und Programme können derzeit leider nicht angeboten<br />

werden. Eine Ausnahme bildet die Wettershow, die weiterhin regelmäßig<br />

stattfindet. Alle Ausstellungsbereiche sind geöffnet.<br />

Lediglich einzelne Exponate und sehr kleine Räume sind derzeit<br />

abgesperrt. Dafür kann aber die Sonderausstellung „Nordsee | Südsee<br />

– Zwei Welten im Wandel“ besucht werden. Hierfür wird kein<br />

zusätzlicher Eintritt erhoben.<br />

www.klimahaus-bremerhaven.de<br />

Zoo am Meer<br />

Bremerhaven<br />

Entspannte Momente erleben<br />

Der Zoo am Meer beheimatet die Tierwelt des Nordens und der<br />

im Wasser lebenden Tiere. Die einmalige Lage direkt am Deich<br />

vermittelt Nordsee-Feeling pur. mDurch die Unterwassereinsichten<br />

entsteht das Gefühl, dass die Pinguine scheinbar an einem vorbei<br />

fliegen. Familie Otter wuselt flink durchs Gehege, während die<br />

Pumas entspannt von ihren Plätzen vor der Scheibe das Geschehen<br />

auf der anderen Seite der Scheibe beobachten.<br />

Eisbären-Familie im Glück: Die im Dezember geborenen<br />

Eisbären-Mädels Anna und Elsa sind zurzeit das Highlight. Die<br />

Nerven von Mutter Valeska werden auf eine harte Probe gestellt, ist<br />

ihr Nachwuchs doch kaum zu bändigen. Das Nordsee-Aquarium<br />

ermöglicht einen Einblick in das Meer von nebenan. Neben vielen<br />

besonderen Tieren, wie Seepferdchen oder Seehasen, beeindruckt<br />

der Seewolf mit seiner Größe<br />

oder Oktopus Otto mit seinem<br />

Farbspiel.<br />

Der Besuch des Zoos ist<br />

zurzeit nur nach vorheriger<br />

Online-Anmeldung möglich.<br />

Eine Maskenpflicht besteht<br />

im Zoo-Shop und im Nordsee-<br />

Aquarium.<br />

www.zoo-am-meer-bremerhaven.de<br />

114 OBERNEULAND


Wild- und Freizeitpark<br />

Ostrittrum<br />

Wilde und heimische Tiere<br />

Unterhaltung für die ganze Familie bietet der „Wild- und Freizeitpark<br />

Ostrittrum“ in der Gemeinde Dötlingen. Die attraktive Lage der<br />

ca. 18 Hektar großen Freizeit- und Ausflugsanlage im Herzen des<br />

schönen Naturparks Wildeshauser Geest ist seit vielen Jahren<br />

ein beliebtes Ziel für Groß und Klein. Über 500 Tiere aus allen<br />

Kontinenten der Welt wie Kängurus, Wildschweine, Hirsche, Emus,<br />

Strauße, Luchse und natürlich Affen sind hier zu finden.<br />

Aufgrund des hohen Besucheraufkommens sind zeitlich<br />

begrenzte Einlass-Stopps möglich. TIPP: Vorher informieren.<br />

www.freizeitpark-ostrittrum.de<br />

Foto: Adrian Fohl/Wildpark Lüneburger Heide<br />

Baumwipfelpfad<br />

Nindorf-Hanstedt<br />

Dem Himmel so nah<br />

Als „Leuchtturm der Region“ soll der erste Baumwipfelpfad in der<br />

Lüneburger Heide wirken – der im September 2019 eröffnete „Heide-<br />

Himmel“. 40 Meter hoch und 700 Meter lang ist die Konstruktion<br />

mit Personenaufzug. Das 145 Quadratmeter große Fernblickplateau<br />

bietet eine Aussicht bis zum Hamburger Hafen und über weite Teile<br />

der Heide. Die Gesamtanlage in Nindorf-Hanstedt an der A7 umfasst<br />

über 20 Umwelt- und Lernstationen mit Waldlehrpfad und Wildpark.<br />

Das Begehen des Pfades erfolgt zurzeit im Einbahn-System.<br />

An einigen Orten sollte ein Mund- und Nasenschutz getragen werden.<br />

www.heide-himmel.de<br />

OBERNEULAND 115


REGION ERLEBEN<br />

botanika Bremen<br />

Falter, Spinner,<br />

Puppen & Co.<br />

Atlasspinner, Himmelsfalter und 60 weitere Schmetterlingsarten<br />

fliegen im Sommer ins Schmetterlingshaus<br />

der botanika ein! In der Sonderausstellung zeigt sich<br />

nicht nur die „Puppenstube“ der filigranen Flugkünstler.<br />

Es wird auch mit einem Mythos aufgeräumt, der durch<br />

das Kinderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ in den<br />

Köpfen vieler Menschen herumgeistert. Zudem wird verraten,<br />

warum in Fachkreisen so manche Falter zu den<br />

„Spinnern“ zählen. Bis zum 21. Februar 2021 können<br />

Besucher der botanika die 700 freischwebenden Schönheiten<br />

in tropischer Wärme beobachten und im Pflanzendickicht auf<br />

Entdeckungsreise nach ihren Eiern, Raupen und Puppen gehen.<br />

Bei einem Besuch ist zu beachten, dass das Tragen einer<br />

Mund-Nasen-Bedeckung verpflichtend ist und die Abstandsregeln<br />

einzuhalten sind. Es wird dafür gesorgt, dass nicht zu<br />

viele Besucher gleichzeitig im Haus sind.<br />

www.botanika-bremen.de<br />

Foto: Marcus Meyer<br />

Park der Gärten<br />

Bad Zwischenahn<br />

Fotos: Park der Gärten<br />

Am Sonntag, den 19. Juli, sind von 9.30 bis 18 Uhr wieder Pflanzenliebhaber<br />

zu einem Aktionstag rund um die so vielfältige Staudengattung<br />

in den Park der Gärten eingeladen. Um 11 Uhr versteigert<br />

Park-Geschäftsführer Christian Wandscher unter der Bühnenkuppel<br />

moderne Besonderheiten meistbietend an die Besucher. Der gesamte<br />

Erlös dieser Auktion geht an den Park der Gärten.<br />

Taglilien oder botanisch „Hemerocallis“ sind äußerst blühfreudige<br />

und pflegeleichte Stauden. Vom berühmten Potsdamer Staudenzüchter<br />

Karl Foerster wurden sie deshalb einst auch als „Edelsteine<br />

des Gartens“ bezeichnet.<br />

Die Aktion „Taglilien im Park“<br />

hat sich in den vergangenen<br />

Jahren zu einem wahren<br />

Magneten nicht nur unter<br />

Staudenkennern der Region<br />

entwickelt.<br />

Neben der Auktion gibt es<br />

einen Taglilien-Verkauf und<br />

fachliche Beratung.<br />

Bei der Veranstaltung<br />

gelten die allgemeinen<br />

Hygiene- und Abstandsbestimmungen.<br />

www.park-der-gaerten.de<br />

GEWINN-<br />

SPIEL<br />

Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />

verlost<br />

exklusiv für seine Leser<br />

5 x 2<br />

Eintritts-Karten<br />

für den Park der Gärten<br />

Einfach eine E-Mail mit Ihrer Postanschrift und dem<br />

Stichwort: „Park der Gärten“ an<br />

verlosung@oberneuland.info<br />

Einsendeschluss: 17.<strong>07</strong>.<strong>2020</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

116 OBERNEULAND


Deutsches<br />

Schifffahrtmuseum<br />

KOGGE trifft PLAYMOBIL<br />

Das am besten erhaltene Schiff des Mittelalters trifft auf eines<br />

der bekanntesten Spielzeuge der Welt: Mit einer Sonderausstellung<br />

vom 26. Juni bis zum 25. Oktober <strong>2020</strong> wird die bestehende<br />

Dauerausstellung zur Bremer Kogge von 1380 im Deutschen Schifffahrtsmuseum<br />

auf faszinierende Weise ergänzt. Unter dem Motto<br />

„KOGGE trifft PLAYMOBIL – Die Geschichte eines Schiffes neu<br />

erzählt“ stellt der Hamburger PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer in<br />

Zusammenarbeit mit dem DSM Szenen aus der Geschichte des<br />

Schiffes mithilfe der Spielzeugfiguren nach.<br />

Kombiniert wird die Ausstellung für die ganze Familie<br />

mit einem einfallsreichen digitalen Angebot.<br />

Die Ausstellungen haben wie gewohnt täglich von<br />

10 bis 18 Uhr geöffnet. Um Gäste sowie die<br />

Mitarbeitenden des Museums zu schützen,<br />

müssen gewisse Hygiene- und Kontaktregeln<br />

eingehalten werden.<br />

www.dsm.museum<br />

Foto: Wesermühle Thedinghausen<br />

Kulturzentrum<br />

Murkens-Hof<br />

Ausstellungen, Lesungen, Seminare<br />

Der Murkens Hof befindet sich im Zentrum Lilienthals in der<br />

Nachbarschaft des Rathauses. Im Sommer bietet das Kulturzentrum<br />

Ausstellungen, Lesungen sowie Seminare an. Bis zum 14. Juli stellt<br />

der Fotograf Jürgen Müller unter dem Titel „Monochrome ist bunt<br />

genug“ seine Werke in der Bibliothek aus.<br />

Lesungen unter freien Himmel sind dieses Jahr im Angebot. Am<br />

18./19. Juli jeweils ab 18 Uhr gibt es Geschichten rund ums Wasser.<br />

Im August folgt eine Lesung zum 125. Geburtstag von Eugen Roth.<br />

Auch ein Vorlesespaß für Grundschüler ist am 10. bzw. 24. August<br />

geplant. Unter den gegebenen Vorschriften werden auch Seminare<br />

angeboten, wie „Mit dem Smartphone fotografieren“ (25. Juli),<br />

„Lachyoga“ (20. August) sowie am 21. August eine Einführung in die<br />

Faszination „Ägyptische<br />

Hieroglyphen“.<br />

Das Programm:<br />

„Sommer in Murkens<br />

Hof“ startet am<br />

18. Juli.<br />

www.murkens-hof.de<br />

Wesermühle<br />

Thedinghausen<br />

So wird Öl und Senf hergestellt<br />

Die Wesermühle zeigt an drei Terminen, wo die leckeren<br />

„Verfeiner“ herkommen und wie sie hergestellt werden. Unter<br />

den aktuellen Vorschriften hat der Anbieter aus Thedinghausen<br />

für jeweils acht Neugierige eine interessante Führung organisiert.<br />

Die Ölproduktion wird am 9. und 22. Juli gezeigt. Am 29. Juli<br />

kann man die Senfproduktion bestaunen. Die Führungen<br />

(für je 8 Personen) starten jeweils um 15.30 Uhr und werden<br />

nur nach vorheriger Anmeldung angeboten.<br />

Der Eintritt beträgt 8,- Euro.<br />

Foto: E. Matzke<br />

Anmeldung unter Telefon: 04233-6529944 oder info@wesermuehle.com


SHOPS & MORE<br />

regional<br />

einkaufen!<br />

www.horse-investment.de<br />

Oberneulander Landstr. 145 c · 28355 Bremen<br />

Mail: info@horse-investment.de<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

StR Treuhandu.<br />

Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />

• Laufende Finanz-u.Lohnbuchhaltung<br />

• Erstellung Steuererklärungen u. Jahresabschlüsse<br />

• Vertretung vor Finanzbehörden u.-gerichten<br />

• Unternehmens-, private Vermögens- Steuerberatung<br />

Sanitär - heizung - bäder - Solar<br />

Oberneuland, Hans-am-Ende-Weg 3<br />

(04 21) 25 74 976<br />

www.fa-heiter.de<br />

u.<br />

L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />

HANDWERK<br />

Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />

Tel. 0421 25 <strong>08</strong> 16 · Fax 0421 25 06 35 · info@howald.de<br />

www.howald.de<br />

Carsten Kemna<br />

Ernst Sperling<br />

Engelbert Bornhöft<br />

Malereibetrieb<br />

SEIT 1856<br />

ÜBER 150 JAHRE<br />

Farben · Tapeten · Fußbodenbeläge · Glas<br />

Farbenfachgeschäft<br />

☎ 25 90 32<br />

Mühlenfeldstraße 9 · 28355 Bremen - Oberneuland<br />

Telefon: 0421 / 25 90 32 · Fax 0421 / 257 50 10<br />

E-Mail: engelbertbornhoeft@t-online.de<br />

GmbH<br />

Inh. Dieter Kothe, Zimmermeister<br />

Upper Borg 136 · 28357 Bremen-Borgfeld<br />

Tel.: 0421 / 27 45 86 · Fax: 0421 / 27 40 35<br />

Mobil: 0174 / 27 <strong>08</strong> 185<br />

Holger Meinersen<br />

Clara-Rilke-Westhoff-Weg 9<br />

27726 Worpswede<br />

Telefon (04792) 98 77 444<br />

o.i.b.immobilien@t-online.de<br />

118 OBERNEULAND


Tanken bei Familie Pass<br />

Seit über 35 Jahren<br />

■ Kfz-Meisterbetrieb<br />

■ Kfz-Wäsche und -pflege<br />

■ Backshop<br />

Bremer<br />

Toto und Lotto<br />

GmbH<br />

Leher Heerstraße 98<br />

☎ 23 45 65 · Fax 2 44 99 52<br />

Oberneulander Heerstr. 38<br />

☎ 25 14 43<br />

KFZ<br />

Winckelmann<br />

Meisterbetrieb<br />

Inh. Jörg Osmers<br />

• Kfz-Inspektion • Karosserie- und<br />

• Kfz Reparaturen Schweißarbeiten<br />

• Lackarbeiten<br />

• TÜV + AU<br />

Oberneulander Landstraße 125 C<br />

28355 Bremen · Telefon (04 21) 25 66 66<br />

LÄDEN<br />

Inhaberin Sylvia Backhus<br />

Rockwinkeler Heerstr. 1 a<br />

28355 Bremen<br />

Telefon 0421-205 29 29 6<br />

das vielleicht etwas andere reisebüro in oberneuland.<br />

www.auszeit-bremen.de<br />

info@auszeit-bremen.de<br />

LECKERE ERDBEEREN UND FELDFRISCHER SPARGEL<br />

Tel 0421-25 44 76<br />

www.hof-kaemena.de<br />

MONTINI WEINHANDEL · APFELALLEE 4 · HB-OBERNEULAND<br />

FON 0421.254483 · WWW.MONTINI-WEINHANDEL.DE<br />

Modische Brillen · Contactlinsen-Studio<br />

Oberneulander Heerstraße 26-28<br />

Telefon (04 21) 25 47 56<br />

Oberneuland<br />

MAGAZIN<br />

Impressum<br />

23. Jahrgang<br />

Herausgeber:<br />

Marc Ehlers, Timo Ehlers<br />

Verlag und Herstellung:<br />

Pferdesport Verlag Ehlers GmbH<br />

Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />

Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />

Tel.: 0421 - 257 55 44<br />

E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />

www.oberneuland.info<br />

Redaktion:<br />

Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />

Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />

Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />

Christina Klinghagen, Claudia Kuzaj, Eberhard Matzke,<br />

Meike Müller, Antje Scheinert, Anna-Lena Trey,<br />

Sabine v.d. Decken, Susanne Wokurka<br />

Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />

Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />

Anzeigen:<br />

Birte Baraczewski, Tel. 0421 - 257 55 44<br />

E-Mail: birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />

Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 23 vom 1.1.<strong>2020</strong> gültig.<br />

Marc Ehlers (Anzeigenleitung)<br />

Creative Design:<br />

Alexandra Ehlers, Nicola Jäger, Gonzo<br />

Erscheinungsweise:<br />

Monatlich, 10 Ausgaben pro Jahr<br />

(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />

Abonnement:<br />

EUR 25,- inkl. MwSt./Versand für 10 Ausgaben<br />

Stefanie Lüssen, Tel. 0421 - 257 55 44<br />

E-Mail: stefanie.luessen@pferdesportverlag.de<br />

Nachdruck oder Kopieren, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge und Anzeigen müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion<br />

entsprechen. Manuskripte unterliegen der redaktionellen Bearbeitung.<br />

Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bremen.<br />

Second Hand & Neues<br />

Klosterstraße 4 · 28865 Lilienthal<br />

Tel. 04298-6996345 · Fax 04792-951431<br />

info@akora-reisen.com · www.akora-shop.de<br />

Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10-18 Uhr · Samstag 9-13 Uhr<br />

Alle Ausgaben online lesen auf:<br />

www.oberneuland.info<br />

Aktuelle Infos, Rabattaktionen<br />

uvm. in der<br />

Oberneuland-App<br />

Unsere Social-Media-Kanäle:<br />

www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />

www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />

Christian Krause<br />

AM OHR GmbH & Co. KG Tel. (0421) 244 29 429<br />

Hörgeräte-Akustiker-Meister Fax (0421) 244 29 430<br />

Rockwinkeler Heerstraße 14 Info@Am-Ohr.de<br />

direkt am Parkplatz Edeka-Markt www.Am-Ohr.de<br />

28355 Bremen<br />

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-13h / 15-18h<br />

und nach Vereinbarung<br />

Stiftung tabea, Bankhaus Neelmeyer<br />

IBAN: DE51 2902 0000 4803 7717 00<br />

BIC: NEELDE22XXX<br />

★ ★ ★ ★ ★ ★<br />

Oberneuland<br />

MAGAZIN<br />

®<br />

Haus & Grund<br />

Bremen / Bremerhaven<br />

PFERDESPORT<br />

VERLAG EHLERS GMBH<br />

PFERDE<br />

fit &vital<br />

C<strong>OM</strong>PUTER<br />

GENEALOGIE<br />

OBERNEULAND 119


SHOPS & MORE<br />

regional<br />

einkaufen!<br />

RESTAURANTS<br />

PRAXEN<br />

privatpraxis Oberneuland<br />

Dr. med. Susanne Berger-Hempel<br />

Fachärztin für Allgemeinmedizin · hausärztliche Betreuung<br />

Naturheilkunde Akupunktur Sportmedizin<br />

Dr. med. Stefan Berger<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

Sportmedizin Chirotherapie Akupunktur<br />

Oberneulander Landstraße 52 · 28355 Bremen-Oberneuland<br />

Sprechzeiten nach Vereinbarung<br />

Tel: 25 76 5 67<br />

www.PrivatpraxisOberneuland.de<br />

Wir sind für<br />

Sie da!<br />

Mühlenfeldstr. 31<br />

Öffnungszeiten:<br />

28355 Bremen<br />

Mo. - Fr.: 9-12 Uhr<br />

Tel: 0421/27818090 Mo., Mi., Fr.: 15-18 Uhr<br />

www.kleintierpraxis-kruse.de Do.: 17-19 Uhr<br />

Gesundheitszentrum<br />

im Grand Central<br />

Quartier<br />

Mühlenfeldstr. 33 c<br />

28355 Bremen<br />

Tel. 0421 3300 4970<br />

www.athletes-box.com<br />

Begleitete Physiofitness<br />

im Gesundheitszirkel<br />

Katrin Grundmann<br />

med. Fußpflegerin<br />

Kosmetik-Studio<br />

Telefon 0421 / 25 03 63<br />

Marcus Lehrich<br />

med. Fußpfleger<br />

Telefon 0421 / 69 65 52 01<br />

Mühlenfeldstr. 29a • 28355 Bremen • Oberneuland<br />

Hier könnte<br />

Ihre Visitenkarte stehen<br />

Informationen zu Ihrer Anzeigenschaltung<br />

erhalten Sie unter Telefon 0421 2575544<br />

&<br />

Sprach-, Sprech und Stimmtherapie<br />

ULRIKE WEBER staatl. anerkannte Logopädin<br />

Hodenberger Straße 13 B | 28355 Bremen<br />

Telefon + Fax 0421.2 57 57 55<br />

uw@dialogo-bremen.de | www.dialogo-bremen.de<br />

K l e i n t i e r p r a x i s<br />

Dr. Dirk Wischer<br />

mit der Tierärztin<br />

Dr. Stephanie Heemke-Wischer<br />

Am Hilgeskamp 2 · 28325 Bremen<br />

Tel.: (0421) 40 70 78<br />

praxis@kleintierpraxis-wischer.de<br />

www.kleintierpraxis-wischer.de<br />

Mo.-Sa. 9-11 Uhr · Mo. + Do. 15.30-19 Uhr<br />

Di. + Mi. + Fr. 15.30-18 Uhr<br />

120 OBERNEULAND


Foodbox<br />

NEU IM TABAKQUARTIER<br />

Seit Ende Mai schwingt nun auch das Team der „Foodbox<br />

Pusdorf“ den Kochlöffel im Tabakquartier und erfreut<br />

seine Gäste mit einem kulinarischen Frischekick in ungezwungener<br />

Atmosphäre. Die Betreiber von Q Gastro &<br />

Events (Restaurants RIVA, Q1 und DECK 20) und die<br />

Quartiersentwickler von Justus Grosse freuen sich, mit<br />

der „Foodbox“ ein neues Gastronomieangebot für Jung<br />

bis Alt geschaffen zu haben.<br />

Von Burger und Churries über Salate bis hin zu Klassikern,<br />

wie Frikadellen und Currywurst: die „Foodbox“ ist<br />

ideal für die kleine Auszeit. Mitten im zentralen Innenhof<br />

der Fabrik hat die „Foodbox“ das Potenzial, zum kommunikativen<br />

Herzstück des Quartiers zu werden. Ab sofort<br />

heißt es hier Entspannen und Genießen in stylishem Industrieambiente.<br />

Denn als Teil der umgestalteten Tabakund<br />

Zigarettenfabrik Martin Brinkmann entfaltet sich in<br />

der „Foodbox“ eine einzigartige Atmosphäre aus Modernität<br />

und Geschichte. Zu den Highlights zählt auch die<br />

großzügige Terrasse im Außenbereich. Die ehemalige<br />

Laderampe erwartet die Gäste mit einem einmaligen<br />

Blick in den Innenhof und seinem historischen Kesselhaus.<br />

www.foodbox-bremen.de<br />

Pades Restaurant in Verden<br />

AB SOFORT MIT KAFFEEGARTEN<br />

Täglich von 14-17 Uhr öffnet Wolfgang Pade seinen Bierund<br />

Kaffeegarten. Der Garten überrascht durch 13 alte<br />

Bäume und verblüfft Erstbesucher durch seine Größe, denn<br />

von der Straße aus ist er nicht einsehbar. Er ist eingefasst<br />

von alten, hohen Ziegelmauern, die rückwärtige Begrenzung<br />

besteht aus Verdens Original-Stadtmauer von 1200.<br />

Eine kleine, feine Karte mit<br />

einer Auswahl an Kuchenspezialitäten<br />

sowie Snacks und Getränken,<br />

machen den Besuch zu<br />

einem genüsslichen Kurzurlaub.<br />

www.pades.de<br />

#OBER<br />

NEULAND<br />

KAUFT<br />

REGIONAL<br />

mach mit!<br />

ZUSAMMEN<br />

STARK<br />

TEAM<br />

GEMEINSAM<br />

OBERNEULANDVERTRAUEN<br />

BREMEN<br />

UNTERSTüTZEN<br />

REGIONAL<br />

LEBEN<br />

WIR<br />

DU&ICH<br />

… wir halten<br />

zusammen!<br />

MACH MIT – KAUF REGIONAL


HAMMELSPRÜNGE<br />

DAS GRILLGRUNDGESETZ (GGG)<br />

Die folgende Gesetzesidee entstand während eines feuchtfröhlichen Grillabends. Es war ein Abend,<br />

an dem zunächst Kartoffeln, Mais, Nackensteaks und Würstchen gegrillt wurden; danach folgten<br />

Fisch und Chips, ja sie haben richtig gelesen, wir haben tatsächlich Fische gegrillt; später wurden<br />

gekochte Eier und gebackene Rosinen gegrillt; zuletzt versuchten wir, alkoholische Getränke in selbst<br />

gebastelten Aluminiumbehältern auf dem Grill zu garen.<br />

Artikel 1<br />

Das Grillen der Menschen ist unantastbar. Grillkohle und -zange zu<br />

schützen ist Verpflichtung aller.<br />

Artikel 2<br />

(1) Jeder hat das Recht auf freies Grillen, soweit er nicht das Grillen<br />

anderer verletzt und nicht gegen diese Grillordnung verstößt.<br />

(2) Jeder hat das Recht auf Leber und andere Innereien. Die Freiheit<br />

der Grillenden ist unerlässlich.<br />

Artikel 3<br />

(1) Alle Grillenden sind vor dem Gesetz gleiche kleine Würstchen.<br />

(2) Männer und Frauen sind vor dem Grillgrundgesetz gleich.<br />

(3) Niemand darf wegen seiner Wurstvorlieben, seiner Filetverzehrgewohnheiten,<br />

seines Vegetarierseins, seines Veganerlebens, seiner<br />

Art, Lebensmittel auf dem Grill zu garen gehänselt oder gegretelt<br />

werden, erst recht nicht gehexelt.<br />

Artikel 4<br />

(1) Die Freiheit des Grillglaubens ist unersättlich.<br />

(2) Die ungestörte Ausübung des Gittergarens unter freiem Himmel<br />

wird gegrillleistet.<br />

(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Grilldienst mit der Waffel<br />

gezwungen werden.<br />

Artikel 5<br />

Jeder hat das Recht, seine Grillphilosophie in Wort, Satz und mit<br />

leisen oder lauten Lauten frei zu äußern, sei er auch noch so breit.<br />

Artikel 6<br />

Partnerschaft und Familie stehen unter besonderem Schutze, damit<br />

ist der windabgewandte Bereich hinter dem Grill gemeint.<br />

Artikel 7<br />

Das gesamte Grillschulwesen steht unter der Aufsicht der<br />

Grillmeisterin oder des Grillmeisters.<br />

Artikel 8<br />

Alle Menschen haben das Recht, sich ohne<br />

Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne<br />

Waffeln zum Grillen zu versammeln.<br />

Artikel 9<br />

(1) Alle haben das Recht, Grillvereine und Grillgesellschaften<br />

zu bilden.<br />

(2) Alle Grillmeisterinnen und Grillmeister<br />

haben das Recht, Grillvereine oder Grillgesellschaften<br />

aufzulösen.<br />

Artikel 10<br />

Das Stille-Post-Geheimnis ist unzersetzlich.<br />

Artikel 11<br />

Alle genießen Freizügigkeit im ganzen Grillgebiet, und hier ist nicht<br />

Nacktheit gemeint.<br />

Artikel 12<br />

Die Grillstelle ist unverletzlich, der Grillende nicht. Also Obacht.<br />

Artikel 13<br />

Das Eigentümliche und das Erbrechen werden gewährleistet.<br />

Artikel 14<br />

Gegrillt werden darf nur auf nach oben offenem Grund und Boden,<br />

dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Rasen, Holz, Stein, Metall<br />

oder Erde handelt oder um einen hässlichen Kunststofffußboden.<br />

Artikel 15<br />

Die Schwatzangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Wer zu den<br />

Vielschwätzern gehört, muss genauso akzeptiert werden, wie die<br />

Wenigschwätzer oder die Schwatzlosen.<br />

Artikel 16<br />

Kein Gast darf die gegrillten Lebensmittel ausliefern.<br />

Artikel 17<br />

(1) Niemand hat bei einem Grillabend das Recht, sich einzeln oder<br />

in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden<br />

an die zuständige Grillmeisterin oder den zuständigen Grillmeister<br />

zu wenden.<br />

(2) Abgesehen von der Grillmeisterin oder dem Grillmeister hat<br />

niemand (auch keiner, der mit Nachnamen Niemand heißt) das<br />

Recht, die auf dem Grill garenden Lebensmittel zu wenden.<br />

Artikel 18<br />

Wer die freizeitliche Meinungsäußerung zum Kampfe gegen die<br />

freizeitliche Grunzordnung missbraucht, verwirkt diese Grunzrechte.<br />

Artikel 19<br />

Die Brutzelrepublik Deutland ist eine demogrillische und<br />

soßige Bundessaat.<br />

Von Winfried Hammelmann,<br />

Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Freitag, 28.<strong>08</strong>.<strong>2020</strong> – Redaktionsschluss: 03.<strong>08</strong>.<strong>2020</strong><br />

122 OBERNEULAND

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!