OM_07_08_2020_ePaper
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Oberneuland<br />
LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />
Ländlich<br />
leben<br />
in Bremen<br />
Über 20 Seiten<br />
Grillspaß!<br />
OBERNEULANDER STÖRCHE<br />
Jetzt sind es drei!<br />
FARBE IM GARTEN<br />
16 Schritte zur bunten Hecke<br />
REHKITZSUCHE<br />
Schutzmaßnahme in Oberneuland<br />
REGIONALES<br />
MAGAZIN<br />
Juli/August · Nr. <strong>07</strong>/<strong>08</strong>|<strong>2020</strong> · 23. Jahrgang · € 2,50<br />
Sommerzeit<br />
Tipps & Tricks für den schönen Garten
EDITORIAL<br />
Sommerzeit in Oberneuland<br />
Liebe Leser,<br />
es ist Sommer, das üppige Grün und die<br />
reiche Blumen- und Pflanzenpracht sind<br />
kaum zu beschreiben – man muss sie<br />
erleben. So z.B. am Hollerdeich, wo bald<br />
wieder das Oberneulander Blumenfeld<br />
der Familie Drewes zu bewundern ist.<br />
Immobilienverkauf?<br />
Dafür hab ich<br />
jemanden!<br />
Von Margrit Groll<br />
Redakteurin OBERNEULAND MAGAZIN<br />
Für das Tierwohl haben wir eine tolle<br />
Aktion begleitet: Lesen Sie in dieser<br />
Ausgabe, wie ehrenamtliche Helfer auf<br />
Rehkitzsuche in den Oberneulander<br />
Wiesen gewesen sind, um das junge<br />
Wildtier zu schützen.<br />
„In den Gärten zieht sie alle Blicke auf<br />
sich und lässt trotzdem keine durch.“<br />
Die Glanzmispel als beliebter Zierstrauch für immergrüne Hecken bringt mit<br />
ihren frischen Austrieben ein lebendiges Rot in den Garten. Der Profi zeigt<br />
Ihnen, wie Sie eine Hecke pflanzen und hat auch noch weitere Gartentipps für<br />
den Sommer bereit.<br />
Balkon, Terrasse und Garten werden besonders jetzt als zusätzliches<br />
Wohnzimmer genutzt. So plant man den Urlaub im Garten – eventuell mit<br />
neuen Gartenmöbeln oder einem Grill für die Küche draußen.<br />
Wir haben die Grill-Profis nach ihren Empfehlungen gefragt und gleichzeitig<br />
viele abwechslungsreiche und leckere Rezept-Ideen rund um den Grill für Sie<br />
in dieser Ausgabe. Viel Freude beim Ausprobieren!<br />
Und auch sportlich hat sich in Oberneuland etwas Besonderes getan.<br />
Der FC Oberneuland ist Doppelmeister geworden und spielt ab kommender<br />
Saison in der Königsklasse der Amateure. Wir waren bei der Übergabe der<br />
Meisterschalen dabei.<br />
„Erlebe Deine Region“ ist das Ferienziel in diesem Sommer. Mit unseren<br />
Ausflugs-Tipps gibt es so manches Neues zu entdecken.<br />
Außerdem finden Sie noch viele weitere interessante Themen in diesem Heft.<br />
Genießen Sie also den Sommer und auf jeden Fall Ihren Lieblingsplatz zu Hause.<br />
Sei ein Teil des „Lebensgefühls Oberneuland!“<br />
Wir freuen uns auf Ihre Lesermeinung.<br />
Senden Sie uns gerne eine E-Mail an:<br />
magazin@oberneuland.info<br />
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Kompetent. Effektiv. Gut.<br />
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28203 Bremen<br />
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OBERNEULAND 3
INHALT<br />
18 Rehkitz-Suche<br />
Schutzmaßnahme in den Oberneulander Wiesen<br />
Rauf auf den Grill!<br />
38 Leckere und abwechslungsreiche Grill-Rezepte<br />
Farbe im Garten<br />
58 In 16 Schritten zur roten Sichtschutzhecke<br />
LANDLEBEN<br />
14 Oberneulander Störche<br />
Jetzt sind es drei!<br />
18 Rehkitz-Suche<br />
Schutzmaßnahme in den Oberneulander Wiesen<br />
26 Lifestyle am Feuer<br />
Grillen ist ein großes Gemeinschaftserlebnis<br />
36 Grillen – Eine Frage der Planung<br />
Interview mit Leon Bülow<br />
38 Rauf auf den Grill!<br />
Leckere und abwechslungsreiche Grillrezepte<br />
52 Oberneulander Gewürzikon<br />
Kalbsleber mit Oregano “Berliner Art”<br />
54 Fit durch den Sommer<br />
Sommerzeit ist Gartenzeit<br />
58 Farbe im Garten<br />
In 16 Schritten zur roten Sichtschutzhecke<br />
62 Erstaunliche Anpassungen der Spechte<br />
Gewinner der Dürresommer<br />
64 Buddeln ist sein Lebenszweck<br />
Das Wildtier des Jahres: Der Maulwurf<br />
REGIONAL<br />
68 Reitanlage Felderhoff in Oberneuland<br />
Sie lieben, was sie tun!<br />
72 Doppelter Aufstieg in die Königsklasse<br />
Zwei Titel für den FC Oberneuland<br />
74 “Fünfzügigkeit war nie eine Option...”<br />
Oberschule Rockwinkel<br />
78 Oberneuland gestern & heute<br />
Klein Astoria<br />
80 Das grüne Klassenzimmer wird ausgebaut<br />
Hans-Wendt-Stiftung<br />
82 „Raus in die Natur!”<br />
Aktionstage für Kinder<br />
84 „Bürgerschaft heißt, für die Bürger da sein“<br />
Frank Imhoff in Borgfeld<br />
86 Glasfaser für Timmersloh<br />
Schnelles Internet<br />
MENSCHEN<br />
76 Thomas Rosema<br />
Archivar der Oberneuland Sammlung<br />
90 Was macht eigentlich...<br />
Biggi Rist<br />
4 OBERNEULAND
Doppelter Aufstieg in die Königsklasse<br />
72 Gleich zwei Titel für den FC Oberneuland<br />
Reitanlage Felderhoff<br />
68 in Oberneuland<br />
Stühle<br />
98 Trends & Klassiker<br />
WOHNEN<br />
98 Bequem, lässig und immer wieder klassisch<br />
Stühle – Die schönsten und spannendsten Neuheiten<br />
104 Einfach durchatmen<br />
Weniger Luftschadstoffe<br />
REGION ERLEBEN<br />
112 Ausflüge in Deine Region!<br />
Für die Ferien, das Wochenende oder den Feierabend<br />
RUBRIKEN<br />
6 Oberneulander Momente für die Seele<br />
10 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />
67 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />
94 Fit durchs Jahr mit Marius: 8 Wochen – 4 Übungen<br />
96 Oberneuland bleibt gesund<br />
110 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />
118 Shops & more, Impressum<br />
122 Hammelsprünge – von Winfried Hammelmann<br />
Titelfoto: Sabine von der Decken<br />
Unsere Social-Media-Kanäle:<br />
www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />
www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />
OBERNEULAND 5
Oberneulander<br />
Momente für die Seele<br />
Die Wümme<br />
Fantastischer Sonnenuntergang im Frühsommer.<br />
Foto: Uwe Wagschal<br />
6 OBERNEULAND
OBERNEULAND 7
Oberneulander<br />
Momente für die Seele<br />
Bunter Farbenteppich am Hollerdeich<br />
Noch wuchsen die Jungpflanzen Anfang Juni auf dem Oberneulander Blumenfeld am<br />
Hollerdeich. Aber je nach Wetterlage rechnete Jürgen Drewes damit, dass das Feld<br />
spätestens Mitte Juli geöffnet werden kann. Bis Mitte September haben dann Spaziergänger<br />
und Fahrradfahrer die Möglichkeit, sich bunte Sommerblumensträuße mit<br />
Calendula, Cosmeen, Sonnenhut, Zinnien, Bartnelken und Löwenmäulchen selber zu<br />
schneiden und zu gestalten. Frischer geht es nicht. „Wir haben auf die altbewährte<br />
Mischung gesetzt und auf Diversität, die auch den Insekten zugutekommt“, so Drewes.<br />
Die ersten Anfragen gab es bereits, wann das Blumenfeld wieder öffnet. Anfang Juni<br />
bestand die Arbeit des Landwirts darin, das Feld möglichst krautfrei zu halten.<br />
Catalina Drewes kümmerte sich auch in diesem Jahr wieder um das „Arrangement“ des<br />
bunten Farbenteppichs. Sie sorgte dafür, dass die Reihen in Größe und Farbe<br />
miteinander harmonieren. Die kleinen Sorten stehen im vorderen Bereich,<br />
längere Stängellängen für große Sträuße wachsen weiter hinten. Die von<br />
Landwirt Drewes ausgewählten Schnittsorten haben stabile Stiele in<br />
unterschiedlichen Längen und es sind Pflanzen, die nach jedem<br />
Schnitt neu austreiben. So steht das Blumenfeld garantiert bis in<br />
den September in voller Blüte.<br />
Jürgen Drewes berichtete, dass nicht alle Besucher Sommerblumen<br />
schneiden, sondern sich gerne auf der am Feld aufgestellten Bank<br />
am Anblick der bunten Blütenpracht erfreuen. Immer wieder finden<br />
die Oberneulander Landwirte in der Kasse kleine Zettel mit netten, kurzen<br />
Zeilen, einem Dankeschön für die Blütenpracht am Hollerdeich oder einer<br />
Nachricht, dass ein Oberneulander Sommerblumenstrauß mit auf die Reise<br />
zu lieben Verwandten nach Süddeutschland genommen wird.<br />
Text und Foto: Sabine v.d. Decken<br />
Oberneulander<br />
Blumenfeld <strong>2020</strong><br />
öffnet Mitte Juli<br />
8 OBERNEULAND
Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info<br />
OBERNEULAND 9
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Essen für den<br />
Circus Belly<br />
Der Gastronom Abbas Kashi vom Ave<br />
Restaurant in Oberneuland hat sich eine ganz<br />
besondere Aktion ausgedacht. Er unterstützt<br />
die „gestrandeten“ Menschen rund um den<br />
Circus Belly auf der Oberneulander Festwiese<br />
mit Köstlichkeiten aus seinem Restaurant.<br />
Wöchentlich spendet er Pizzen,<br />
Gulaschsuppe und mehr.<br />
Eine tolle Aktion!<br />
Rolf-Gerhard<br />
Facklam verstorben<br />
Im Alter von 70 Jahren ist Rolf-Gerhard<br />
Facklam nach schwerer Krankheit verstorben.<br />
Bis zuletzt war der engagierte<br />
Bremer aktiv für seine Herzensangelegenheit<br />
– dem Lür-Kropp-Hof.<br />
Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes<br />
ist der Hof zu dem geworden,<br />
was er heute ist. Er wird nicht nur den<br />
Oberneulandern sehr fehlen. Ein Nachruf<br />
folgt in der kommenden Ausgabe.<br />
LESERBRIEF<br />
<strong>OM</strong> 06/<strong>2020</strong> Artikel<br />
„Wasser ist Leben“<br />
In dem Artikel "Wasser ist Leben" äußert<br />
Herr Hartmut Clemen vom Landesverband<br />
der Gartenfreunde Bremen, dass er nicht<br />
viel von Mäh-Robotern hält. Er behauptet,<br />
sie mähen den Rasen zu kurz. Ich bin<br />
verwundert über eine solche Aussage eines<br />
Gartenexperten und widerspreche.<br />
Die Mähhöhe ist ein entscheidender Faktor<br />
bei der Pflege des Rasens und selbstverständlich<br />
kann man bei einem Mäh-Roboter<br />
genauso wie bei einem Rasenmäher die<br />
gewünschte Schnitthöhe einstellen, sodass<br />
der Rasen niemals zu kurz gemäht wird und<br />
zur Vertrocknung neigt.<br />
Seit gut zwei Jahren besitze ich einen Mäh-<br />
Roboter. Er ist auf eine Höhe eingestellt,<br />
die das Verbrennen meines Rasens auch in<br />
Trockenphasen vermeidet und beschert mir<br />
einen gepflegten, saftig grünen und stets<br />
gemähten Rasen.<br />
Elke Kaiser<br />
NACHdenkLICHES<br />
Verbirg dich nicht<br />
Masken sieht man im Moment nicht nur im Karneval,<br />
sondern überall auf unseren Straßen und in den<br />
Geschäften. Was mich früher an Bildern aus asiatischen<br />
Großstädten irritiert hat, ist jetzt Alltag.<br />
Menschen verbergen Mund uns Nase hinter Masken.<br />
Meist sind es nicht die Standardmasken, sondern<br />
selbst genähte Fashion-Items, bunt und schön. Aus<br />
der Not wird eine Tugend.<br />
Egal wie schön so eine Maske ist, sie schränkt uns ein. Es fehlt eine wichtige Kommunikationsebene,<br />
die Mimik. Ich sehe nicht mehr, ob jemand lächelt oder genervt den<br />
Mund verzieht. Bei Trauerfeier und Gottesdienst ist es für mich irritierend, dass mir<br />
eine wichtige Rückmeldung aus der Gemeinde jetzt fehlt. Früher habe ich geschaut, was<br />
der Gottesdienst bei meinem Gegenüber ausgelöst hat. Heute kann ich das nur vermuten.<br />
Manche Menschen verbergen sich ganz. Begegnungen, die sonst selbstverständlich passiert<br />
sind, finden nicht mehr statt. Den ein oder anderen verliere ich dabei aus den Augen. Ich<br />
frage mich, was mit ihm oder ihr geschehen ist, wie sie diese Zeit rumbringt. Oft habe ich<br />
keine Kontaktdaten und kann nicht nachfragen. Bei anderen weiß ich, dass sie unsicher<br />
sind und sich absichtlich verbergen. Sie fragen sich, was möglich ist und was sie besser<br />
sein lassen.<br />
Vielleicht geht bei einigen der Gedanke noch weiter: Hat sich Gott verborgen? Tatsächlich<br />
kennt die Bibel diese Redewendung. Schon den Menschen vor Tausenden von<br />
Jahren lag diese Frage auf dem Herzen: »Wo ist Gott in Zeiten der Not?«<br />
Manchmal verbirgt Gott sein Angesicht mit voller Absicht, weiß die Bibel zu berichten.<br />
Wie ein enttäuschter Liebhaber wendet er sich ab, weil er nicht sehen mag, wie seine<br />
Menschen leben. Das geschieht allerdings nur in sehr seltenen Geschichten.<br />
Viel öfter taucht die Frage der Menschen auf: »Herr, wie lange willst du mich so ganz<br />
vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?« (Psalm 13,2) Wo steckst du,<br />
Gott, wenn wir uns hinter Masken verbergen müssen, wenn wir uns zurückziehen aus<br />
der Öffentlichkeit, wenn Menschen füreinander ganz unabsichtlich zur Gefahr werden?<br />
Gegen diese Fragen regt sich bei den Menschen der Bibel ein gewisser Widerstand:<br />
»Und ich will hoffen auf den Herrn, der sein Antlitz verborgen hat, und will auf ihn<br />
harren.« (Jesaja 8,17) Auch wenn Gott sich nicht unmittelbar zeigt, bleibt das Vertrauen,<br />
die Hoffnung lebendig.<br />
Gott hat selbst keine Lust am Versteckspiel. »Ich habe mein Angesicht … ein wenig vor<br />
dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der Herr,<br />
dein Erlöser.« (Jesaja 54,8) Gott hat die Sache für sich klar: Die Menschen verliert Gott<br />
nicht aus den Augen. Zuwendung, Erbarmen, Nähe ist das Wesen Gottes, nicht Ferne<br />
und Verborgenheit. An Weihnachten treibt Gott das Ganze auf die Spitze. Gott wird ein<br />
Mensch. Das ist die ultimative Zuwendung. Aus Verborgenheit wird Nähe; eine Nähe,<br />
die Gott nie wieder auflösen wird.<br />
Gott hat sich gegen Masken entschieden. Das ist im Moment keine Option für uns.<br />
Wir müssen unser Angesicht verbergen. Hinter der Maske steckt dann eine neue Nähe<br />
zu anderen Menschen. Ich trage die Maske, weil ich mich um andere sorge. Ich möchte<br />
eine Ansteckung verhindern. Die Maske ist ein Zeichen gelebter Solidarität.<br />
Auf manchen Masken habe ich einen Spruch gesehen: »He du! Ich lächle!« Hinter den<br />
Masken stecken dieselben Menschen wie vorher. Hinter den Masken verbergen sich<br />
weiter Lächeln und Freundlichkeit. Hinter jeder Maske steckt weiterhin Zuwendung<br />
und Nähe. Wir verbergen uns nicht, sondern begegnen uns neu, eben mit Masken.<br />
Wenn du jetzt eine Maske tragen musst, dann mach es einfach wie Gott: Verbirg dich<br />
nicht! Pastor Thomas Ziaja, Ev. Kirchengemeinde Oberneuland<br />
Foto: silke brenner photographie – bildmomente.com<br />
10 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
RüCKSPIEGEL<br />
Als die Bremer Schützen<br />
in Oberneuland feierten<br />
Der Festplatz in der „Illustrirten Zeitung“.<br />
beides voneinander. Das besondere Augenmerk<br />
galt der Beschreibung des Festplatzes,<br />
den man einer Abbildung würdig fand. Andernorts<br />
ist er erläutert: Links auf dem Bild vorn<br />
ein Restaurationszelt, dahinter eine kleine Losbude,<br />
gefolgt von einem Erfrischungszelt, das<br />
ein Zigarrenfabrikant aufgebaut hatte. Rechts<br />
zu sehen ist ein Tanzzelt, daneben das Zelt<br />
einer damals beliebten Konditorei mit Café. Im<br />
Mittelpunkt aber dominiert das Hauptzelt, die<br />
große Rotunde, mit Wimpeln und Girlanden<br />
geschmückt. „Von der Höhe des Baldachins<br />
weht, wegen ihrer Größe langsam wogend, die<br />
als riesiger Wimpel gestaltete Bremer Flagge …“<br />
Dort konnten 1.000 Gäste zur „Table d'hôte“<br />
gleichzeitig zu Mittag essen. Die hinter dem<br />
Rundzelt erkennbare Kletterstange war von<br />
oben bis unten mit Seife eingeschmiert. Wer<br />
sie bewältigte, konnte sich oben eine silberne<br />
Uhr, ein Seidentuch oder einen Regenschirm<br />
ergattern. Dort hinten wurden weitere „Volksbelustigungen“<br />
vor allem für die Jugend<br />
geboten: Sacklaufen, Walzenlaufen, Hahnenschlag<br />
oder das Auflecken von in einer Schicht<br />
Sirup verborgenen Münze.<br />
Der Begriff „Volksfest“ war jedoch durchaus<br />
irreführend. Denn das Volk hatte mitnichten<br />
die Möglichkeit, an dem Ereignis teilzunehmen.<br />
Das erkennt man schon an den Menschen<br />
beim Betrachten des Bildes. Frauen und Kinder<br />
durften nur in männlicher Begleitung dabei<br />
sein. Kutscher und Bedienstete in Livree hatten<br />
die Speise- und Tanzzelte nur zur Bedienung<br />
ihrer Herrschaft zu betreten. 48 Grote pro Tag<br />
als Eintrittsgeld waren wohl auch nicht gerade<br />
billig, und wer nur 24 Grote bezahlen konnte,<br />
erhielt ein gelbes Band. Dem war der Zutritt zu<br />
den Speise- und Tanzzelten verwehrt. Für diese<br />
Leute war eine Scheune nebenan zum Tanzen<br />
hergerichtet.<br />
Der Oberneulander Historiker Dr. Hans<br />
Hermann Meyer schrieb dazu im Jahrbuch der<br />
Wittheit zu Bremen 1999/2000: „Diese das<br />
gemeine Volk diskriminierenden Eintrittsbedingungen,<br />
die von Minderbemittelten nicht leicht<br />
zu überwindende große Entfernung des Festplatzes<br />
von der Stadt und die hohen Preise für<br />
Erfrischungen trugen dem Fest den Vorwurf<br />
ein, daß es nicht, wie vom Schützenverein<br />
behauptet, ein Volksfest sei. Es ist denn auch<br />
nur einmal, 1847, in der gleichen Form und<br />
am selben Ort wiederholt worden.“<br />
Verglichen mit heutigen Schützenfesten muss<br />
das, was sich 1846 in Oberneuland abspielte,<br />
geradezu gigantische Ausmaße gehabt haben.<br />
Der Bremer Schützenverein war damals gerade<br />
drei Jahre alt, da feierte er drei Tage lang sein<br />
erstes Schützenfest auf dem Hohen Kamp<br />
hinter dem Ausflugslokal Jürgens Holz.<br />
Das Flurstück heißt auch Schwarzen Kamps<br />
Höhe und liegt in der Verlängerung der Straße<br />
Jürgens Holz. Heute befindet sich dort das<br />
Gehöft von Jürgen Bartels.<br />
„Das bremer Schützen- und Volksfest“ war<br />
es wert, in der in Leipzig herausgegebenen<br />
„Illustrirte Zeitung“ ausführlich beschrieben zu<br />
werden. In heroischen Worten hieß es da, es<br />
sei ein erfreulicher Beweis „daß auch das<br />
deutsche Volk der Hansestädte bei allem<br />
ernsten und festen Sinn, welchen ihnen die<br />
Geschichte von jeher beilegte, bei der so<br />
ausgebreitet und großartig wirkenden Thatkraft,<br />
die es in neuerer Zeit wieder beseelt zu unseres<br />
deutschen Volkes Heil und Segen auch den Sinn<br />
für einen gemeinsamen edlen Lebensgenuß in<br />
sich bewahrte, welchen es dieses Mal bei der<br />
vortrefflich geleiteten Anordnung seines ersten<br />
allgemeinen Volksfestes an den Tag legte.“<br />
Es folgt eine blumige Beschreibung des etwa<br />
zwei Stunden von Bremen entfernten Dorfes<br />
Oberneuland und des Festplatzes. Auf stolzen<br />
zwei Hektar Land waren der Festplatz und die<br />
Schießstände aufgebaut. Ein Graben trennte<br />
Die „Illustrirte Zeitung“ war ein bedeutendes<br />
Presseorgan jener Zeit. Sie erschien zum<br />
ersten Mal 1843. Bis dahin kamen Zeitungen<br />
und Zeitschriften lediglich mit Textbeiträgen<br />
zurecht. Nunmehr aber waren die Beiträge<br />
bebildert – mit Holzstichen, die in einem<br />
eigenen xylografischen Atelier angefertigt<br />
wurden. Dadurch wurde das Blatt landesweit<br />
populär. Mehr als 100 Jahre lang wurde es in<br />
ganz Deutschland gelesen. Erst im September<br />
1944 erschien die letzte Ausgabe.<br />
Eigene Bildkorrespondenten waren für die<br />
„Illustrirte Zeitung“ unterwegs, und so wurde<br />
Oberneuland kurzzeitig landesweit bekannt.<br />
Sogar je eine Bäuerin aus Oberneuland und<br />
eine aus Lilienthal – beide offenbar in Festtracht<br />
– waren es wert abgebildet zu werden. EM<br />
12 OBERNEULAND
OBERNEULAND 13
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
DIE OBERNEULANDER STöRCHE IM JUNI<br />
JETZT SIND ES DREI!<br />
Sechs Wochen alt sind die Storchenküken im Oberneulander Storchennest Anfang Juni. „Jetzt sind es<br />
drei“, berichtete der Oberneulander Landwirt Jürgen Drewes. Es schlüpften jedoch vier Küken im<br />
Nest am Hollerdeich. Nach 14 Tagen entschieden die Elterntiere, welches ihrer Küken nicht lebensfähig<br />
war, und warfen es aus dem Nest. Das passiert immer wieder.<br />
Bis zur fünften Woche war immer einer der Altstörche am Nest, um Wache zu halten. Anfang Juni<br />
begaben sich aber beide Eltern auf Futtersuche, um die drei hungrigen Mäuler stopfen zu können.<br />
„Mich wundert, dass sie bei dieser Trockenheit so viel Futter finden“, sagte Drewes mit Erstaunen.<br />
Sie kamen zu der Zeit schon mit recht großen Happen zum Nest zurück und würgten Mäuse und Maulwürfe<br />
in die Schlünde ihres Nachwuchses. Als total unkompliziert bezeichnete Drewes die diesjährige<br />
Aufzucht. Ein Grund dafür war, dass die Küken bislang weder mit widrigem Wetter noch Nahrungsmangel<br />
zu kämpfen hatten. „Sie mussten noch keinen Stress aushalten.“<br />
„Sie sind jetzt stubenrein“, so die Beobachtung auf Hof Drewes. Denn ab dem 14. Tag spritzten die<br />
Küken den Kot über den Nestrand, um das Nest sauber<br />
zu halten. Dem Nest war es anzusehen. Ihr Geburtsgewicht<br />
betrug etwa 75 Gramm, im Alter von sieben<br />
Wochen sind sie mit 2,5 bis 4,5 Kilogramm<br />
ausgewachsen und haben ein volles Federkleid.<br />
Erst in diesem Alter können sie ausdauernd stehen.<br />
Mit circa neun Wochen werden<br />
die Jungen flügge. SvD<br />
Wie schon im vergangenen Jahr sind auch diesmal drei Junge<br />
im Oberneulander Storchennest.<br />
Open Air<br />
Musikgenuss<br />
NEUE<br />
ALTARTüCHER<br />
Die Ev. Kirchengemeinde Oberneuland<br />
hat neue Altartücher. Die Quiltgruppe um<br />
Nancy Gerdes hat diese kleinen Kunstwerke<br />
geschaffen. Unbedingt beim nächsten<br />
Besuch anschauen.<br />
Die Oberneulander<br />
Sängerin Julia Bachmann<br />
hat die künstlerische Leitung<br />
des Musikalischen Gartensalons<br />
übernommen. Mitte Juli startet die<br />
Musikerlebnisreihe im Garten des Focke-Museums.<br />
Die liebevoll konzipierte Programmreihe mit Musik aus<br />
Opern, Musicals sowie Chansons bereichern diesen<br />
Kultursommer.<br />
Das Besondere: Jeder kann seinen Garten für dieses<br />
Event zur Verfügung stellen, um in privater, öffentlicher<br />
oder semi-privater Atmosphäre,<br />
Gast-geber dieser Kulturreihe zu sein.<br />
Infos: www.musikalischer-gartensalon.de<br />
oder unter Tel. 0176 - 35159281<br />
14 OBERNEULAND
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K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Theaterdiele wird<br />
zum Lichtspielhaus<br />
Die Organisatoren der Speeldeel<br />
vom Heimatverein Oberneuland<br />
haben sich aufgrund der aktuellen<br />
Situation entschlossen, in <strong>2020</strong><br />
keine neue Inszenierung zu beginnen.<br />
Aber jede Situation birgt auch die<br />
Chance für neues Wege: „Seit<br />
etlichen Jahren werden unsere<br />
Aufführungen für den Eigenbedarf<br />
und zu Archivzwecken von<br />
befreundeten Hobbyfilmern auf<br />
Video bzw. DVD aufgezeichnet“,<br />
erzählt Michael Blome.<br />
„Wir haben mit den Theaterverlagen<br />
eine Vereinbarung getroffen,<br />
dass wir dieses Material präsentieren<br />
dürfen und wollen unsere<br />
Theaterdiele in diesem Jahr zum<br />
Lichtspielhaus machen.<br />
Aufführungen aus der Postaula<br />
und vom Klatte-Hoff aus der Zeit<br />
von 1981 bis 2019 sollen gezeigt<br />
werden. Darsteller die nur einmal<br />
oder über viele Jahre zur Stammbesetzung<br />
der Speeldeel gehörten<br />
werden noch einmal zu sehen<br />
sein. Beim Sichten und zusammenstellen<br />
des Filmmaterials haben<br />
wir viel Spaß gehabt und sind<br />
uns sicher, dass auch unsere<br />
Zuschauer sich amüsieren und in<br />
Erinnerungen schwelgen,“ führt das<br />
Mitglied der Speeldeel weiter aus.<br />
Es wurden 22 verschiedene<br />
Stücke ausgewählt und 31 Termine<br />
geplant. Ende September soll es<br />
losgehen. Wie viele der möglichen<br />
135 Plätze nach den dann geltenden<br />
Bestimmungen wirklich<br />
besetzen werden dürfen bleibt<br />
abzuwarten.<br />
SPASS & FITNESS<br />
AN DER FRISCHEN LUFT<br />
Unter den geltenen Hygienebedingungen bietet der<br />
Bremer Hockey Club wieder einige Kurse an.<br />
Infos unter www.bremerhockeyclub.de<br />
JULI-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
Vom 1. bis 5. unbeständig, mäßig warm; 6. bis 13. trocken, sonnig, heiß;<br />
14. und 15. Regen; 16. bis 23. Abkühlung, Regenschauer;<br />
24. bis 31. starker Temperaturanstieg.<br />
AUGUST-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
Bis zum 8. schön und sehr warm; 9., 10. und 11. Regen und trüb;<br />
12. bis 20. große unleidliche Hitze; 22. bis 26. Regenwetter;<br />
27. bis zum Ende schön und heiß.<br />
Foto: Axel Kaste<br />
In den nächsten Wochen werden<br />
die Stücke und Termine bekanntgeben.<br />
MB<br />
www.heimatverein-oberneuland.de/speeldeel<br />
Kurse beim TVO<br />
Ab dem 16 Juli startet ein neuer Kurs im TVO: An 10 Terminen jeweils Donnerstags von<br />
10.00 - 11.00 Uhr wird „Babymnastik“ für die Jüngsten angeboten. Das bunte Programm<br />
aus Bewegung, Musik, Spiel- und Lernanregung ist für alle Babys zwischen 0 und 12 Monaten<br />
geeignet. Mitzubringen in die Sporthalle des TVO sind ein großes und ein kleines Handtuch.<br />
Die Kursgebühr beträgt 40 Euro.<br />
Weiter Infos sowie vorab Anmeldung unter simone.harders@web.de<br />
Bereits wieder gestartet ist das Taekwondo-Training für die Grundschüler. Dienstags von<br />
16.30 - 17.30 Uhr sowie donnerstags von 17.30 - 18.15 Uhr freuen sich die Trainer in der<br />
Halle des TVO (Vinnenweg 91) auf ihre Schüler.<br />
Infos: www.tv-oberneuland.de<br />
16 OBERNEULAND
Promotion
18 OBERNEULAND
etliche Helfer. Zwei Stunden bevor der Mähdrescher<br />
mit einem sieben Meter breiten<br />
Mähwerk auf den Wiesenflächen am<br />
Aumundsdamm eintraf, bildeten die Helfer<br />
eine engmaschige Kette und durchkämmten<br />
eineinhalb Stunden lang das hochgewachsene<br />
Gras auf der Suche nach Rehkitzen.<br />
Denn die standen an diesem Tag auf der<br />
acht Hektar großen Fläche im Fokus des<br />
Interesses. Außer festem Schuhwerk, Ausdauer,<br />
Sonnen-, Allergie- und Zeckenschutz<br />
mussten die Helfer nichts mitbringen. Laute<br />
Signalfanfaren hatten die Hannoveraner-<br />
SCHUTZMASSNAHME IN OBERNEULANDER WIESEN<br />
REHKITZ-<br />
Suche<br />
Ende Mai stand auf den Oberneulander Wiesen die Heuernte an.<br />
Da die mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammenfällt,<br />
rief die Hannoveranerzucht Bremen in Oberneuland zur Mithilfe<br />
bei der Rehkitzsuche auf. Denn besonders junge, wenige Tage<br />
alte Kitze suchen auf naturnahen Wiesenflächen Deckung und<br />
haben gegen große Erntemaschinen keine Chance.<br />
In aller Regel holt die Ricke bei Gefahr<br />
ihr Kitz ab. Ist sie nicht in der Nähe,<br />
duckt sich das Jungtier tief in das Gras<br />
und ist dem Mähwerk ausgeliefert.<br />
Auch der Bremische Landwirtschaftsverband<br />
organisiert Rehkitzsuchen, zum ersten Mal<br />
fand 2019 solch eine Aktion statt. Mit vollem<br />
Erfolg! Viele Ehrenamtliche ließen sich<br />
registrieren, um auch in den nächsten<br />
Jahren aktiv helfen zu können.<br />
Dem bereits zweiten Aufruf der Hannoveranerzüchter<br />
Heinrich Gerhard Tietjen<br />
und Wöltje Junge in dieser Saison folgten<br />
OBERNEULAND 19
Viele ehrenamtliche Helfer<br />
unterstützten die Rehkitzsuche.<br />
„ Das wollten<br />
wir immer<br />
schon mal<br />
machen!“<br />
Britta, die mit ihrem siebenjährigen Sohn Moritz<br />
kräftig bei der Suche mithalf<br />
Emil war auch<br />
mit von der Partie.<br />
Ein ausgebildeter<br />
Jagdhund half mit.<br />
20 OBERNEULAND
In einer langen Reihe<br />
durchkämmten die Helfer<br />
das hohe Gras.<br />
Mit der Signalfanfare wollte<br />
Heinrich Gerhard Tietjen<br />
Rehe und Kitze von der<br />
Wiesenfläche vergrämen.<br />
züchter zum Aufscheuchen des Wildes mit<br />
dabei, wie auch zwei jagdlich geführte<br />
Hunde, die bei der Suche mithalfen.<br />
Mit der Beteiligung an der Rehkitzsuche<br />
leisteten die ehrenamtlichen Helfer praktischen<br />
Naturschutz. Sarah und Oliver Michel<br />
cancelten an diesem Tag ihre Spazierwegroute<br />
durch den Rhododendronpark und<br />
gingen stattdessen in der langen Kette<br />
durch das Gras der Oberneulander Wiesen.<br />
Die 26-jährige Kim beteiligte sich bereits<br />
im Vorjahr an der Rehkitzsuche und erfuhr<br />
über die sozialen Medien von dem Termin.<br />
„Das wollten wir immer schon mal machen“,<br />
sagte Britta, die mit ihrem siebenjährigen<br />
Sohn Moritz kräftig bei der Suche mithalf.<br />
Schon beim ersten Suchtermin einige Tage<br />
vorher retteten ehrenamtliche Helfer durch<br />
ihr Engagement drei Rehkitze vor dem<br />
Mähwerk und vertrieben viele andere Tiere<br />
von der Fläche.<br />
„Wer ein Kitz findet“, so Heinrich<br />
Gerhard Tietjen zur Einführung,<br />
„sagt Bescheid.“ Da Ricken sehr<br />
empfindlich auf menschliche Gerüche<br />
reagieren, bestehe die Gefahr, dass sie ihre<br />
Rehkitze nach Kontakt mit Menschen nicht<br />
mehr annehmen. Mit Gummihandschuhen<br />
und jeder Menge Gras in den Händen aber<br />
ließe sich ein Kitz auf eine benachbarte,<br />
nicht zum Mähen vorgesehene Fläche<br />
tragen. Da bereits zu diesem Zeitpunkt viele<br />
Oberneulander Wiesenflächen gemäht<br />
waren, befürchtete Tietjen eine starke Verdichtung<br />
von Rehen und ihren Kitzen auf<br />
der noch ungemähten Wiese. „Am liebsten<br />
habe ich es, wenn sie flüchten“, gab er<br />
unumwunden zu. Handaufzucht verlassener<br />
oder verwundeter Kitze<br />
ist für den Pferdezüchter<br />
nicht die<br />
erste Wahl. Denn<br />
der Transportstress<br />
zu<br />
OBERNEULAND 21
„Gut getarnt liegen<br />
die Kitze im Gras.<br />
Gefunden haben<br />
wir zwei Kitze und<br />
ein Entengelege.“<br />
Karen Haltermann<br />
Liegeplatz im<br />
hohen Gras.<br />
Acht Hektar Wiesenflächen<br />
wurden abgesucht.<br />
22 OBERNEULAND
Aufzuchtstationen und Einsamkeit führe<br />
schnell zum Tod der noch jungen Rehkitze.<br />
An diesem Tag stöberten Züchter und<br />
Helfer weder Rehe noch Kitze auf. „Wir<br />
sind sauber geblieben“, berichtete Heinrich<br />
Gerhard Tietjen, als der Mäher nach getaner<br />
Arbeit die Wiesenfläche verließ. Leider<br />
aber wurde während der Rehkitzsuche ein<br />
totes, offensichtlich von einem Hund<br />
gejagtes Kitz, am Wiesenrand gefunden.<br />
„Frei laufende Hunde sind ein ganz großes<br />
Problem“, so die Züchter und Jäger, die mit<br />
dieser Problematik in Oberneuland immer<br />
wieder zu kämpfen haben. Denn frei<br />
laufende Hunde stöbern Rehkitze auf und<br />
verletzen sie. Die dadurch entstandenen<br />
Wunden infizieren sich. Das bedeute, so<br />
Tietjen, dass die Kitze zwar nicht aufgrund<br />
von Hunderiss zu Tode kommen, aber<br />
infolge der sich infizierenden Wunden<br />
verenden. Auch der Erfolg eines Programms<br />
des NABU zum Schutz von Bodenbrütern<br />
wie Kiebitzen sei durch frei laufende<br />
Hunde auf den Wiesenflächen gefährdet.<br />
Für Natur und Landwirt ist die Rehkitzsuche<br />
eine absolute Win-win-Situation.<br />
Totes Wild in frischgemähtem und in<br />
Ballen gepresstem Heu führt bei Weidevieh<br />
zu Botulismus. Die Wahl eines anderen<br />
Mähzeitpunkts, der nicht mit der Brutund<br />
Setzzeit kollidiert, ist im landwirtschaftlichen<br />
Ablauf nicht möglich.<br />
„Wir arbeiten mit der Rehkitzrettung<br />
Fischerhude zusammen“, heißt es auf Hof<br />
Haltermann. Vor der Mahd wurden mit<br />
Drohne und Wärmebildkamera die<br />
Flächen, von denen viele in Niedersachsen<br />
liegen, von den ehrenamtlich arbeitenden<br />
Rehkitzrettern von oben abgesucht. Am<br />
Wiesenrand standen Drohnenpilot und<br />
Helfer, die die mithilfe der Wärmebildkamera<br />
ausgemachten Kitze einsammelten<br />
und auf sicherem Terrain wieder aussetzten.<br />
Da eine Wärmebildkamera die Infrarotenergie<br />
des Tieres erkennt, ist deren Einsatz<br />
bei sommerlichen Temperaturen aufgrund<br />
der geringeren Temperaturdifferenzen<br />
schwierig. Als die Haltermannschen Grasflächen<br />
gemäht wurden, war das aber kein<br />
Problem. „Das hat total gut geklappt“, lobte<br />
Karen Haltermann den Einsatz der ehrenamtlichen<br />
Tierschützer. Denn deren Hilfe<br />
machte es den Landwirten recht leicht,<br />
Flächen kitzfrei mähen zu können. Gefunden<br />
haben sie in diesem Jahr zwei Kitze und ein<br />
Entengelege. Für Landwirte sei der Drohneneinsatz<br />
eine gute Lösung. Seien die zur<br />
Mahd vorgesehenen Flächen bereits eingespeichert,<br />
können die Rehkitzretter auch<br />
im Folgejahr auf die Daten zurückgreifen.<br />
Voraussetzung für den Einsatz der Drohnen<br />
ist sowohl eine Fluggenehmigung wie auch<br />
eine Genehmigung der zuständigen Jäger.<br />
Mit der in der Milchtankstelle am Hodenberger<br />
Deich aufgehängten Spendenbox<br />
für die Rehkitzrettung Fischerhude hoffen<br />
Karen und Lüder Haltermann, deren<br />
ehrenamtliches und unentgeltliches<br />
Engagement stärken zu können, denn die<br />
Anschaffungskosten für Drohne und<br />
Wärmebildkamera liegen im vierstelligen<br />
Bereich.<br />
Text und Fotos: Sabine v.d. Decken, Wöltje Junge<br />
Spendenbox<br />
für die<br />
Rehkitzrettung<br />
Die Spendenbox für die Rehkitzrettung<br />
Fischerhude e.V. hängt<br />
in der Milchtankstelle am Hodenberger<br />
Deich. Karen und Lüder<br />
Haltermann, hoffen dadurch<br />
das ehrenamtliche und unentgeltliche<br />
Engagement stärken zu<br />
können, denn die Anschaffungskosten<br />
für Drohne und Wärmebildkamera<br />
sind hoch.
Promotion<br />
Veranda<br />
Kaminzimmer<br />
Sorglos WG<br />
RÜCKBLICK:<br />
EIN JAHR CONVIVO PARK OBERNEULAND<br />
Am 13. Juli 2019 eröffnete der erste Convivo<br />
Park in Bremen. Ein Jahr Convivo Park Oberneuland<br />
- ein Jahr Leben, wie ich bin. Mittlerweile<br />
haben in den modernen und nach Wunsch ausgestatteten<br />
Wohnräumen viele Menschen ein zu<br />
Hause gefunden. Sie können ihren Lebensraum in<br />
einer der Sorglos-Wohnungen, in einem Komfort-<br />
Apartment der zwei Sorglos-WGs, in einem Pflegeapartment<br />
oder als Gast in der Tagespflege<br />
gestalten. Ein Jahr nach Eröffnung sind 90 % des<br />
Wohnraums vermietet.<br />
Im Convivo Park zu Hause<br />
In den Convivo Parks macht man sein Leben<br />
selbst und gestaltet seine Welt. Das Alter wird<br />
heute als aktiver Gestaltungsraum genutzt und<br />
nicht als Lebensphase mit Pflegestatus angesehen.<br />
Deshalb ändern sich die Ansprüche und<br />
Bedürfnisse an die Versorgung am Lebensabend.<br />
Statt einer uniformen Vollversorgung ist eine individuelle<br />
Konfiguration von Leistungen in den<br />
eigenen vier Wänden gefragt. Dabei dreht sich in<br />
den Convivo Parks alles um drei Lebensbereiche.<br />
Das Leben selbst, in einem echten Zuhause umgeben<br />
von Geborgenheit.<br />
Alle Menschen sind verschieden. Daraus<br />
ziehen die Parks ihre Stärke. Die Bedürfnisse und<br />
Wünsche der Menschen sind so vielfältig wie die<br />
Geschmäcker. Die Convivo Parks haben den<br />
Anspruch, all diesen individuellen Bedürfnissen<br />
auch im Alter gerecht zu werden. Dafür wurde ein<br />
breites Angebot an Wohn- und Pflegekonzepten<br />
entwickelt, in deren Mittelpunkt immer die<br />
persönliche Unabhängigkeit steht. Ganz nach<br />
dem Motto: Alles kann – nichts muss. Alle Menschen<br />
begegnen sich im Park auf respektvoller<br />
Augenhöhe. Die persönlichen Unterstützungsbedürfnisse<br />
sind Teil des Servicegedankens und<br />
werden als Selbstverständlichkeit in den Tagesablauf<br />
im Convivo Park Oberneuland integriert.<br />
Teamgeist und Atmosphäre<br />
„Das Interesse ist nach wie vor groß, wir bekommen<br />
regelmäßig Wohnanfragen. Auch unser<br />
Team hat sich gut eingefunden. Wir spüren täglich,<br />
dass das Gemeinschaftsgefühl wächst. Viele<br />
Mieterinnen und Mieter freuen sich schon sehr<br />
darauf, wieder gemeinsam an Aktivitäten und<br />
Veranstaltungen teilzunehmen” beschreibt Parkleitung<br />
Käthe Selcho die Atmosphäre im Park. Viele<br />
gemeinschaftliche Events wurden im letzten Jahr<br />
angeboten, als Highlights der letzten Monate bleiben<br />
besonders die Hofkonzerte in Erinnerung.<br />
Neben den wöchentlichen Hofkonzerten von<br />
Ralph und Sybille Hiob, die Pflegedienstleitung,<br />
besuchte auch Komponist Volker Klein den Convivo<br />
Park. Mit harmonischen Klängen der Querflöte<br />
unterhielt er die Mieter*innen in Oberneuland.<br />
Auch eine Erweiterung der Gartenanlage ist<br />
geplant. Streuobstwiesen und Hochbeete werden<br />
angelegt, das hilft nicht nur Bienen und Naturschutz,<br />
sondern schafft auch eine Begegnungsstätte<br />
für Mieter*innen, Mitarbeiter*innen und<br />
Gäste und ist unter Paaren besonders beliebt.<br />
Das Konzept für Paare<br />
Im klassisch stationären Wohnen wird oft vergebens<br />
nach einem Angebot für Paare gesucht.<br />
Auch im Betreuten- oder Service-Wohnen fehlt<br />
eine Wohngarantie und ist somit nur eine Übergangslösung.<br />
Das Convivo Park-Konzept ist auf<br />
das gemeinsame Wohnen speziell ausgerichtet.<br />
Das vielfältige Wohnangebot bietet die<br />
Möglichkeit für jedes Paar, bei der ein*e<br />
Partner*in Pflegeunterstützung benötigt, eine<br />
individuelle Wohnlösung zu finden und weiterhin<br />
zusammenzuwohnen. Gleichzeitig können die<br />
Mieter*innen Entlastung im Haushalt bekommen<br />
und weitere Services hinzubuchen. So entstehen<br />
Freiräume für die individuelle Entfaltung und Zeit<br />
für die wichtigen Dinge.<br />
Leben, wie ich bin<br />
Das Sorglos-Wohnen für Senior*innen mit<br />
Service und Pflege rund um die Uhr orientiert sich<br />
an dem Motto „Leben, wie ich bin“. Die (R)evolution<br />
des betreuten Wohnens gibt drei zentrale Versprechen:<br />
Das Wohnversprechen, das Sicherheitsund<br />
das Preisversprechen. Dabei ist auch bei<br />
steigendem Pflegebedarf kein Aus- oder Umzug<br />
aus den modernen Wohnungen oder Komfort-<br />
Apartments mehr nötig, da eine pflegerische Unterstützung<br />
im gesamten Park rund um die Uhr<br />
durch den Pflegedienst vor Ort gewährt werden<br />
kann. Die Mieter*innen und Bewohner*innen<br />
erhalten mehr Leistung zum vergleichbaren Preis<br />
einer klassischen stationären Pflegeeinrichtung.<br />
24 OBERNEULAND
GRILLEN IST EIN GROSSES GEMEINSCHAFTSERLEBNIS<br />
LIFESTYLE<br />
am Feuer<br />
26 OBERNEULAND
Verführerisch zieht der aromatische Duft durch die sommerlichen Lüfte –<br />
Grillzeit! Grillen ist Trend-Thema, gemeinsames Vergnügen, Freude am<br />
Genuss – kurz: Lifestyle pur.<br />
„Es geht immer mehr in den Bereich hochwertiges Grillen: Hochwertige<br />
Grillgeräte, hochwertige Lebensmittel“, sagt Andreas Ziegeler, Inhaber von<br />
Ziegeler – Die Grillexperten in Osterholz-Scharmbeck. „Die Menschen sind<br />
sehr interessiert an neuen Rezepten, Tricks und Kniffen“, hat er beobachtet.<br />
„Das Grillen ist ein absolutes Lifestyle-Thema.“<br />
Und das ist es, „weil es so schön gesellig ist“,<br />
sagt Marco Korte, Store Manager im Weber<br />
Store in Oyten.<br />
Foto: hoefats<br />
OBERNEULAND 27
Geschätzt wird Grillen als<br />
Gemeinschaftserlebnis, es<br />
bringt Menschen zusammen.<br />
Foto: hoefats<br />
Und längst ist Grillen nicht mehr nur am Abend oder<br />
am Wochenende angesagt. Der typische Griller, sagt<br />
Ziegeler, „grillt drei, vier Mal die Woche, das kriegt er<br />
gut hin. Und dann kann auch am Samstagmorgen<br />
Bacon mit Spiegelei dabei sein.“ Geschätzt wird Grillen als<br />
Gemeinschaftserlebnis, es bringt Menschen zusammen – Grillen<br />
mit den Nachbarn, mit der Familie, unter Partnern. Er grillt, sie<br />
macht die Salate? Das ist passé. „Man erlebt das gemeinsam“,<br />
sagt Ziegeler. „Grillen ist gemeinschaftsfördernd.“ Wie viele<br />
Frauen kommen in Ziegelers Grillseminare? „25 Prozent.“<br />
Weiterer Grill-Vorteil: Die Küche bleibt sauber, es hängt kein<br />
kalter Fettgeruch im Haus – denn alles Wesentliche geschieht<br />
draußen, im Outdoorbereich. „Wenn ich mein Burger-Patty in<br />
der Küche mache, muss ich das Ceranfeld putzen, den Fliesenspiegel<br />
und die Dunstabzugshaube. Und ich sehe noch von den<br />
Fettspritzern, wo meine Turnschuhe vorher standen. Wenn ich<br />
das auf dem Grill mache, habe ich das alles nicht“, sagt Marco<br />
Korte.<br />
Und draußen sind der Grillphantasie zudem kaum Grenzen<br />
gesetzt. „Mittlerweile machen wir Bratkartoffeln und Knipp<br />
auf dem Grill“, so Korte. „Wir haben einen norddeutschen<br />
Grillkurs.“ Knipp wird dabei im Waffeleisen oder in der<br />
Poffertjesform zubereitet. „Man kann auch Nachtisch machen“,<br />
sagt Birte Korte, Inhaberin des Weber Stores. „Zum Beispiel<br />
eine Banane mit einem Schokoriegel füllen.“ Und dann ab auf<br />
den Grill.<br />
28 OBERNEULAND
Dort, auf dem Grill, ist Qualität entscheidend – das betonen<br />
alle Experten. „Es geht nicht darum, sieben Mal die Woche<br />
Schnitzel oder Nackensteak zu machen“, sagt etwa Marco Korte.<br />
In ihrer Grillschule empfehlen die Kortes, hochwertiges Fleisch<br />
zu nehmen – und sie sagen: Niemand muss Angst davor haben,<br />
das teure Fleisch zu verhunzen. „Im Kurs zeigen wir, wie es<br />
gelingt – gerade mit dem Grillthermometer“, so Birte Korte.<br />
„Es geht um Beratung, um Rezeptberatung und darum, den<br />
Kunden nicht mit dem Grill allein zu lassen“, erklärt Marco<br />
Korte das Konzept. Am Ende könne der Kunde sagen: „Das ist<br />
Das sind für Andreas Ziegler die<br />
Top-Five für einen schönen Grillabend:<br />
1. Eine Terrassenüberdachung. So ist man wetterunabhängig.<br />
2. Eine Feuerstelle. Hier kann man dran sitzen, ein Stückchen<br />
Fleisch drüberhalten und klönen. Das ist gemütlich.<br />
3. Ein guter Grill.<br />
4. Bequeme Sitzgelegenheiten. Wenn man eine Feier macht,<br />
muss man gut sitzen können.<br />
5. Fleisch in Handwerksqualität.<br />
mein Steak.“ Auch ein Weg, Familie, Nachbarn und Freunde<br />
mal so richtig zu beeindrucken.<br />
Drei bis vier Stunden dauert ein Kurs-Abend im Weber Store,<br />
vier bis sechs Gänge werden zubereitet. „Ein Grillkurs gibt neuen<br />
Input“, sagt Birte Korte. So wachsen rund um den Grill Gemeinschaften<br />
zusammen: „Wir sind mit unseren Kunden per Du.<br />
Unsere Hochzeit bestand zu 90 Prozent aus Kunden, die zu<br />
Freunden geworden sind“, so Marco Korte. Er hat beobachtet:<br />
„Die Leute machen viel mehr draußen, so wie es in Australien,<br />
den USA, Spanien schon sehr viel länger gemacht wird.<br />
Die Leute investieren in ihre Außenküchenbereiche, bauen<br />
Terrassendächer, der Grill wird eingemauert.“ Und sie seien<br />
bereit, „für gute Lebensmittel Geld auszugeben“.<br />
Bis zu 200 Grillkurse im Jahr haben die Kortes schon angeboten,<br />
der Einzugsbereich ist groß – Teilnehmer kommen auch<br />
aus Stade und Hannover nach Oyten, manche Gruppen verbinden<br />
den Kurs mit einem Wochenende in Bremen. Beliebtester Kurs<br />
ist der „Männerabend 2.0“ – mit Tomahawksteak.<br />
Outdoorküchen -<br />
Ambiente und Faszination<br />
Als komfortable Alternative finden Outdoorküchen immer mehr<br />
Liebhaber. Dabei sind die Möglichkeiten und Ausführungen je<br />
nach persönlichen Ansprüchen vielfältig. Die Grundausstattung<br />
einer Outdoorküche<br />
sollte mindestens<br />
ein Grillfeld, ein<br />
Kochfeld und eine<br />
Arbeitsfläche enthalten.<br />
Die gehobene<br />
Outdoorküche kann<br />
alle Komponenten<br />
einer „normalen”<br />
Küche beinhalten.<br />
Von einem Backofen (Holz oder Gas), einer Spüle, Kühlschränken<br />
und Induktionsherden ist vieles möglich und umsetzbar, erklärt<br />
das Team um Lars Wehrhahn. So wird das Kochen, Grillen und<br />
Backen im Garten zu einem echten Erlebnis.<br />
www.wehrhahn-online.de<br />
OBERNEULAND 29
Der Grill-Plan<br />
Sonnabend kommen die Grill-Gäste – was ist wann zu tun? Ein Zeitstrahl mit Tipps und Erläuterungen<br />
von Marco Korte (Weber Store, Oyten). Serviert wird Roastbeef mit frischem Gemüse. Guten Appetit!<br />
Am Vorabend<br />
Fleisch marinieren!<br />
Fettdeckel abnehmen<br />
und aufheben. „Dann<br />
reiben wir das pure<br />
Fleisch mit Senf ein<br />
und würzen es“, sagt<br />
Grill-Experte Marco<br />
Korte. „Wir nehmen<br />
Trockengewürze für<br />
den Trocken-Rub. Der<br />
Senf hält das Gewürz<br />
auf dem Fleisch. Man<br />
kann auch Olivenöl<br />
nehmen.“<br />
Über Nacht<br />
Mariniertes<br />
Fleisch in<br />
Frischhaltefolie<br />
packen<br />
oder einvakuumieren.<br />
In den Kühlschrank<br />
legen.<br />
Am Grill-Tag<br />
„Ich würde drei, vier Stunden vorher<br />
anfangen“, sagt Korte. „Das Roastbeef<br />
braucht je nach Stärke um die zwei Stunden<br />
– bei 150 Grad Raumtemperatur im<br />
Grill.“ Ob Gasgrill, Holzkohle- oder Elektrogrill,<br />
ist nicht entscheidend. Sondern:<br />
„Indirekte Hitze ist wichtig.“<br />
Und: „Die mit dem Thermometer<br />
gemessene Kerntemperatur im Fleisch<br />
sollte bei 54 Grad liegen, damit es<br />
medium wird. Das Thermometer ist hier<br />
unser wichtigstes Instrument! Es bringt<br />
total viel Ruhe und Entspannung rein.“<br />
Nachmittag,<br />
16 Uhr<br />
Kommen die<br />
Gäste um<br />
20 Uhr, sollte<br />
das Fleisch um<br />
16 Uhr aus<br />
dem Kühlschrank<br />
genommen<br />
werden und<br />
anschließend<br />
für eine Stunde<br />
an Kälte<br />
verlieren.<br />
17 Uhr<br />
Grill vorheizen.<br />
„Das kann<br />
bei Holzkohle<br />
eine<br />
Dreiviertelstunde<br />
dauern.“<br />
18 Uhr<br />
Der große Moment – das<br />
Fleisch kommt auf den Grill!<br />
„Das würde ich erst einmal<br />
scharf anrösten. Von allen<br />
Seiten, bei direkter Hitze.<br />
Also: über der Hitzequelle.<br />
Indirekt ist immer neben der<br />
Hitzequelle.“<br />
Ganz wichtig: „Nach dem<br />
scharfen Anrösten gehe ich<br />
in den indirekten Bereich,<br />
das heißt: Ich lege den Fettdeckel<br />
auf das Roastbeef<br />
oben drauf. Wenn das Fett<br />
Grillen ist zum Ganzjahres-Vergnügen<br />
für die ganze Familie geworden.<br />
Unsere Experten<br />
Andreas Ziegeler,<br />
Inhaber von<br />
Ziegeler – Die<br />
Grillexperten<br />
in Osterholz-<br />
Scharmbeck.<br />
Marco und Birte<br />
Korte, Store<br />
Manager und<br />
Inhaberin des<br />
Weber Store in<br />
Oyten.<br />
Pascale Bauer,<br />
Abteilungsleiterin<br />
Grillen in der<br />
Freizeitwelt-Dreye.<br />
Fotos: Claudia Kuzaj Foto: Weber<br />
Als Winter-Event gibt es beispielsweise die Weihnachtsgans<br />
vom Grill. Um die 30 Grillseminare für jeweils maximal<br />
20 Teilnehmer bietet Andreas Ziegeler in Osterholz-Scharmbeck<br />
an – heiß begehrte Termine sind das, zu finden auf<br />
Ziegelers Website. „Am 1. November werden sie freigeschaltet.<br />
Die Themen, die angesagt sind, sind im Dezember weg – als<br />
Weihnachtsgeschenk.“<br />
Für Anfänger und Neueinsteiger hat Ziegeler Basic-Kurse im<br />
Programm. „Da geht es um die verschiedenen Grilltechniken,<br />
man lernt die verschiedenen Gerätearten kennen, alles wird<br />
selber zubereitet – sieben Gänge.“<br />
Sieben Gänge mit verschiedenen Schwerpunkten übrigens<br />
sind es bei Ziegeler immer: „Inklusive Vorspeise und Nachtisch.“<br />
Ziel sei es, „möglichst viele Grilltechniken mit verschiedenen<br />
Menüpunkten“ zusammenzubringen. „Es muss ein indirekter<br />
Grillgang dabei sein, etwas mit Spieß, etwas mit Fisch,<br />
normalerweise ein Gang mit Geflügel, etwas mit Steaks.“ Viele<br />
Teilnehmer bleiben dabei, besuchen weitere Kurse. „Es ist total<br />
beliebt, sich zu treffen und auszutauschen.“ Beim Whiskey-<br />
Grillkurs (mit Verkostung) etwa seien manche Teilnehmer<br />
„vom ersten Kurs an dabei“ und kommen jedes Jahr wieder.<br />
Auch hier gilt: Es entwickelt sich ein Stammpublikum; das<br />
gemeinsame Grillen lässt Freundschaften wachsen.<br />
Apropos – nach den Basic-Kursen folgen in der Regel die<br />
Themenkurse – zum Beispiel „Grillen wie die Wikinger“.<br />
Ziegeler: „Wir haben einen Dänen, der das macht – rustikaleres<br />
Grillen mit viel Rauch; Flammlachs wird übers Feuer<br />
gehängt.“ Dazu muss der Fisch auf ein spezielles Holzgestell<br />
geklemmt werden. „Dann bekommt er von unten Flamme<br />
und Garung.“<br />
Das Spektrum bei Ziegelers Themenkursen ist breit gefächert:<br />
Wild grillen, griechisches Grillen (viel Lamm, viel<br />
Aubergine), mediterranes Grillen – eben „jahreszeiten- oder<br />
ländertypisches Grillen. Es geht darum, zu gucken: Was bietet<br />
diese Küche und wie können wir sie auf dem Grill umsetzen?“<br />
Und dann wird umgesetzt. Beim Programmpunkt „Pizza<br />
vom Grill“ probieren die Teilnehmer unterschiedliche Belag-<br />
Varianten aus – da geht s buchstäblich rund. „Pulled Pork mit<br />
30 OBERNEULAND
Foto: Weber<br />
Foto: We-<br />
warm wird, schmilzt<br />
es und gibt ständig<br />
Geschmack ab.“<br />
Und: „Vorher lege<br />
ich in den indirekten<br />
Bereich frische<br />
Kräuter der Provence,<br />
auf die ich mein<br />
Roastbeef drauflege.<br />
Die Kräuter<br />
mit der Hand schön<br />
durchkneten, damit<br />
die ätherischen<br />
Öle sich lösen.“<br />
18.30 Uhr<br />
Während das Fleisch auf<br />
dem Grill liegt, das frische<br />
Gemüse in mundgerechte<br />
Stücke schneiden. „Ich<br />
würde es einfach mit<br />
Olivenöl, Salz und Pfeffer<br />
vermengen.“ Das Gemüse<br />
kommt in eine Gemüseschale.<br />
Korte: „In eine Edelstahlschale.<br />
Wichtig ist,<br />
dass sie unten Löcher hat.<br />
Denn wir wollen das<br />
Gemüse grillen und es nicht<br />
im eigenen Saft kochen.“<br />
19.20 Uhr<br />
Wer neben dem frischen<br />
Gemüse eine weitere Beilage<br />
anbieten möchte, kann zum<br />
Beispiel gefüllte Fleischtomaten<br />
mitgrillen: Fleischtomaten aushöhlen<br />
und füllen (Füllung:<br />
Frischkäse, geriebenen Cheddar,<br />
frische Kräuter, Salz und Pfeffer<br />
vermengen). 30 bis 40 Minuten,<br />
bevor die Gäste kommen, mit<br />
auf den Grill legen. „In den indirekten<br />
Bereich. Kann man schön<br />
um das Roastbeef herum drapieren,<br />
sieht spektakulär aus.“<br />
19.45 Uhr<br />
„Das Gemüse kommt rauf, wenn ich das<br />
Fleisch runter nehme – um 19.45 Uhr. Das<br />
Fleisch muss ja noch ein bisschen ruhen.<br />
Innerhalb dieser zehn Minuten wird das Gemüse<br />
fertig. Das kann natürlich variieren, wenn mein<br />
Fleisch vorher schon fertig ist. Wenn um<br />
19.30 Uhr die Kerntemperatur schon erreicht<br />
ist, dann muss ich gucken, dass ich das<br />
Ganze vorziehe.“ Also: Nach der Kerntemperatur<br />
gehen, nicht nur nach der Zeit. Fleisch<br />
warmhalten geht so: Auf Holzbrett legen, mit<br />
Kochtopf abdecken. So entspannen sich die<br />
Fleischfasern, der Saft bleibt im Fleisch. Die<br />
Wärme wird sich halten, bis die Gäste eintreffen.<br />
20 Uhr<br />
Den<br />
Gästen<br />
schmeckt<br />
es.<br />
Den<br />
Gastgebern<br />
auch!<br />
Sauce Hollandaise“, nennt Ziegeler ein Beispiel. Und: „Grünkohlpizza<br />
im Winter – mit blanchiertem Grünkohl und Mettenden.“<br />
Eine runde Sache: „Das ist ein bisschen wie Raclette,<br />
nur eben mit Pizza.“ Das Thema „Pizza auf dem Grill“ sei in<br />
diesem Jahr „extrem viel nachgefragt“, sagt Ziegeler. „Weil die<br />
Familien zu Hause sind und die Kinder nicht immer Fleisch<br />
essen wollen. Deshalb wird Pizza ausprobiert – und ein Grill<br />
kann das ohne Probleme.“<br />
Grillen, sagt auch Andreas Ziegeler, ist zum Ganzjahres-<br />
Vergnügen geworden. „Das letzte Grillen findet an Silvester<br />
statt, das erste an Neujahr. Die Griller haben da keine große<br />
Pause…“ Text: Claudia Kuzaj<br />
OBERNEULAND 31
Die verschiedenen Grill-<br />
Modelle im Überblick<br />
Grillen gehört zu den großen gesellschaftlichen Trends.<br />
Aber welche Grillgeräte gibt es eigentlich? Wir haben uns<br />
von Experten die verschiedenen Modelle zeigen lassen.<br />
Neuheit SmokeFire: Mit dem<br />
Holzpellet-Grill von Weber kann<br />
man grillen und auch smoken.<br />
Foto: Weber-Stephen<br />
Der Neue<br />
Der Neue – das ist der Holzpellet-Grill SmokeFire von Hersteller<br />
Weber. Er ist in zwei verschiedenen Größen zu haben. „Der<br />
SmokeFire vereint zwei Welten“, erklärt Marco Korte, Store<br />
Manager im Weber Store in Oyten.<br />
„Hier habe ich die Einfachheit des Gasgrills und die Einfachheit<br />
des Holzkohlegrills. Und ich kann beides machen: Grillen und<br />
Smoken.“ Zwischen Temperaturen von 95 Grad und 315 Grad<br />
ist alles möglich: Steaks scharf anbraten, Pizza backen,<br />
räuchern.<br />
„Über die verschiedenen Holzarten kann ich<br />
steuern, wie stark der Rauchgeschmack werden<br />
soll. Einen sehr sanften Geschmack bekomme<br />
ich zum Beispiel über Apfelholz“, sagt Korte.<br />
Grillen mit dem SmokeFire heißt: digitales Grillen.<br />
Denn hier gibt es WLAN und Bluetooth. Der eingebaute<br />
Grillassistent schickt Nachrichten zu Grilltemperatur,<br />
-zeit und -verlauf direkt<br />
aufs Smartphone. „Hier stellen wir die<br />
Temperatur ein und müssen nichts<br />
weiter regeln“, so Grillexperte Korte.<br />
Urbanes Grillen mit<br />
dem Elektrogrill.<br />
Foto: Weber-Stephen<br />
Der Elektrogrill<br />
„Das ist der Grill für das urbane Grillen“,<br />
erklärt Marco Korte, Store Manager im<br />
Weber Store in Oyten, und denkt dabei an<br />
Reihenhausgarten und Balkon. „Mit dem<br />
Pulse sind Grillergebnisse möglich, die<br />
wirklich beeindruckend sind.“ Durch die<br />
digitale Hitzekontrolle kann die Temperatur<br />
genau reguliert werden: Über die iGrill-App<br />
lassen sich die Kerntemperatur des<br />
Fleisches und auch die Garraumtemperatur<br />
des Grills kontrollieren. Aufgebaut ist das<br />
Modell Pulse 1000 mit wenigen Handgriffen<br />
– und nach dem Verbinden mit<br />
der Steckdose sofort grillbereit. Die gusseisernen,<br />
porzellanemaillierten Grillroste<br />
verteilen die Hitze gleichmäßig und erzeugen<br />
die charakteristischen Grillstreifen.<br />
Der etwas größere und leistungsstärkere<br />
Pulse 2000 hat zusätzlich ein individuell<br />
steuerbares Zwei-Temperaturzonen-System.<br />
So kann man verschiedenes<br />
Grillgut bei unterschiedlichen<br />
Temperaturen<br />
gleichzeitig zubereiten.<br />
Während man über starker<br />
Hitze das Steak scharf angrillt,<br />
gart auf der anderen<br />
Seite bei schwacher Hitze<br />
die Beilage.<br />
Rauchiges<br />
Aroma per<br />
Knopfdruck:<br />
der Pellet-<br />
Smoker.<br />
Foto: Traeger<br />
Der Pellet-Smoker<br />
Der Gasgrill<br />
Der Gasgrill ist eines der beliebtesten Grillgeräte. Im Fachgeschäft Ziegeler –<br />
Die Grillexperten in Osterholz-Scharmbeck entscheiden sich 90 Prozent aller<br />
Kunden für diesen Grill. „Es ist ein sauberes und sehr schnelles Grillen“,<br />
erklärt Inhaber Andreas Ziegeler. „Es wird sehr schnell heiß. Das Anheizen<br />
dauert je nach Grillgröße fünf bis zehn Minuten.“ Sauber sei es, weil es keine<br />
Asche, keinen Staub gibt. Anfängern empfiehlt Ziegeler einen Drei-Brenner-<br />
Gasgrill. „Das ist die erste Stufe bei<br />
einem Gasgrill. So ein Grill kann erst mal<br />
alles, hier kann man nach und nach ganz<br />
viel Neues ausprobieren und sogar einen<br />
Kuchen backen.“<br />
Generell wird bei einem Gasgrill das Gas<br />
in einem Behälter über ein Schlauchsystem<br />
in den Grill geleitet, entzündet und<br />
mithilfe eines Brenners abgebrannt. Dabei<br />
entstehen mehrere kleine Flammen, die<br />
Rost und Grillgut erhitzen.<br />
„Der Gasgrill kann so viel wie eine zweite<br />
Küche“, sagt Pascale Bauer, Abteilungsleiterin<br />
Grillen in der Freizeitwelt-<br />
Vorteil Zeit: Das Anheizen dauert<br />
bei einem Gasgrill oft nur fünf bis<br />
zehn Minuten. Foto: Napoleon<br />
Dreye. „Wenn man so einen Grill hat, dann nutzt man ihn<br />
auch.“ Besonders beliebt beim Gasgrill ist das indirekte<br />
Grillen.<br />
Bei einem Grill mit beispielsweise drei Brennern lässt<br />
man den mittleren aus, legt dort das Fleisch hin<br />
und schließt den Deckel. Die Hitze strahlt so<br />
von den Seitenwänden des Deckels ab. „Das ist<br />
quasi wie im Backofen“, erklärt die Grillexpertin.<br />
Über eine zusätzliche Infrarotzone, mit der<br />
Hersteller Napoleon seine Gasgrillgeräte<br />
ausstattet, kann das Fleisch nach dem Garen<br />
noch veredelt werden. Sizzle Zone heißt dieser<br />
Bereich bei Napoleon und ist innerhalb kurzer Zeit<br />
800 Grad heiß. „Hier bekommt das Fleisch jetzt<br />
seine Röstaromen“, sagt Pascale Bauer.<br />
Der Pellet-Smoker ist ein Trend aus Amerika, der auch in Deutschland immer beliebter wird und<br />
sich besonders gut für größere Fleischstücke eignet. „Pulled Pork, Beef Brisket, Spare Ribs – das<br />
sind alles Sachen, die sehr lange liegen und Platz brauchen“, erklärt Andreas Ziegeler. Bei einem<br />
Pellet-Smoker werden in einen Behälter Grillpellets eingefüllt, die über eine Förderschnecke in den<br />
Brennraum des Smokers transportiert und dann dort verbrannt werden „Je nach Temperatureinstellung<br />
bekommt das Grillgut so viel oder weniger Raucharoma“, sagt Ziegeler.<br />
Durch die schonende Zubereitung wird das Grillgut besonders zart und saftig. Die Stärke des<br />
Raucharomas lässt sich auch durch die Holzart beeinflussen. Durch Eichen- und Walnussholz wird<br />
es kräftiger, durch Buchen- und Obsthölzer milder.<br />
„Ein Pellet-Smoker kann auch alles, doch ist er sicherlich für Räuchern, Braten, Barbecue der interessanteste<br />
Grill.“ Hier wird die Temperatur per Knopfdruck eingestellt. „Das ist sehr bequem.“<br />
Geselliges Grillen an der Feuerplatte.<br />
Hier kann jeder das grillen,<br />
was er gerne mag. Foto: höfats<br />
Die Feuerplatte<br />
Kochen auf einer durch Feuer erhitzten Platte – das ist in den<br />
verschiedenen Kulturkreisen weltweit eine jahrtausendealte<br />
Tradition. In Spanien wurde daraus die Plancha, die Japaner<br />
nennen es Teppanyaki.<br />
Die Vielfalt der Speisen, die auf einer heißen Platte gekocht oder<br />
gegrillt werden können, ist außerordentlich groß. „Das ist ein sehr<br />
geselliges Grillen“, sagt Andreas Ziegeler. „Hier steht man mit seiner<br />
Familie oder Freunden drum herum und jeder grillt das, was er mag.“<br />
Weil die Hitze auf der Feuerplatte von innen<br />
nach außen abnimmt, gibt es verschiedene<br />
Zonen für die unterschiedlichen Lebensmittel<br />
und Grillzeiten.<br />
Die innerste Zone ist am heißesten und eignet<br />
sich zum scharfen Anbraten von Fleisch. In der mittleren,<br />
nicht ganz so heißen Zone kann das Grillgut durchziehen<br />
und Fisch am besten gebraten werden. Die äußere Zone hält<br />
Gegrilltes warm. Hier kann Brot geröstet oder Gemüse gegart werden.<br />
32 OBERNEULAND<br />
32 OBERNEULAND
Promotion<br />
S<strong>OM</strong>MERZEIT IST<br />
GRILL & CHILLZEIT!<br />
Endlich sind wir im Sommer angekommen und jetzt ist wirklich die Zeit<br />
für jeden, zu Grillen und Zeit im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon<br />
zu verbringen. Vielleicht geht ja auch die eine oder andere kleine Feier im<br />
Freundeskreis oder mit netten Nachbarn. Die Wohlfühloase im sicheren<br />
Zuhause bekommt in diesem besonderen Jahr eine neue Bedeutung.<br />
Passend dazu können wir viele Grillmodelle liefern und finden immer<br />
wieder auch coole Ergänzungen für unser Sortiment.<br />
Neu ist der Gravity 560, ein digitaler Holzkohlegrill und Räucherofen<br />
von der Firma Masterbuilt für 799,00 €.<br />
Wir haben den kleinen<br />
Pizzaofen von Ventura mit<br />
Gasanschluss & Pelletkammer<br />
für 299,00 € incl.<br />
Pizzaschieber und Abdeckhaube<br />
ins Programm aufgenommen.<br />
Die Ecofurn Chillsessel in 4 Farben incl. Kopfkissen haben wir als Sommeraktion<br />
für je 139,00 € im Angebot. Genial einfache Sessel zum Relaxen<br />
gerne auch am Lagerfeuer.<br />
Für die Party mit besonderen Gästen haben wir unsere TK-Schränke voll<br />
mit regionalem Fleisch von den Fleischerjungs aus Buxtehude und vom<br />
Hof Ostermühlen in Schleswig-Holstein. Dry aged Hackbomben für handgemachte<br />
Burger sind da einfach der Hit!<br />
Unser schicker<br />
Gartenkamin von RB73 in<br />
Cortenstahl mit vier Sichtfenstern<br />
und auf Wunsch<br />
sogar fahrbar, macht sich<br />
super auf jeder Terrasse.<br />
Von der Firma Adezz<br />
aus Holland zeigen wir<br />
Feuertische im Lagerfeuer-<br />
Style und Tischfeuer mit<br />
Gasanschluss.<br />
Sie sehen, es lohnt<br />
sich, einfach mal nach<br />
Osterholz-Scharmbeck zu kommen. Wir haben viele Gartenmöbelgruppen<br />
von Markenherstellern und eine riesige Grillabteilung auf über 2000 m².<br />
Ziegeler Outdoor-Living<br />
Am Hang 2, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
Tel. 04791 96 62 33<br />
www.gartenmoebel-experten.de
1<br />
4<br />
…super praktisch…<br />
3<br />
5<br />
2<br />
6<br />
7<br />
Grillen macht Riesenspaß, weil<br />
man so viel experimentieren<br />
kann. Wichtig sind auch das<br />
richtige Equipment und die<br />
Präsentation auf dem Tisch –<br />
mit dem folgenden Zubehör<br />
steht dem sommerlichen<br />
Grillerlebnis nichts mehr<br />
im Wege.<br />
8<br />
9<br />
10<br />
34 OBERNEULAND
Text und Fotos: Hersteller/MM<br />
1. Für die natürliche Eleganz<br />
Geschirrkollektion Saisons von ASA: Jedes Porzellan ist ein originelles<br />
Unikat. Die spezielle Glasur lässt beim Brennvorgang ein unvergleichliches<br />
Farbspiel entstehen.<br />
Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
2. Für den Dip, Dip, Dip<br />
Ausdrucksstarke Schalen in verschiedenen Designs der Porzellankollektion<br />
„Everyday Magic Porcelain“ von RICE.<br />
Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
3. Für den Burger<br />
Schnell, gleichmäßig, mühelos und ohne zusätzliche Bindestoffe<br />
„Patties“ mit der WMF Burgerpresse formen.<br />
Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
4. Für die rustikale Note<br />
Alle Teile der ASA Serie Selection wood werden aus Akazienholz<br />
hergestellt und bringen eine rustikale Note auf Ihren Esstisch.<br />
Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
5. Für die Pizza<br />
Das Pizzastein-Set für den Grill von Broil King besteht aus einem<br />
1,2 mm starken Edelstahlgestell mit Stoßkante, einem robusten<br />
Pizzastein und einer großen, aus Holz gefertigten, Pizzaschaufel.<br />
Durchmesser ca. 33 cm.<br />
Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />
6. Für die Wärme<br />
Die 2,5 kW starke Feuerstelle „Nova“ lässt sich auf Knopfdruck<br />
entzünden und mit einer handelsüblichen Gasflasche betreiben.<br />
Mit Ambientebeleuchtung im Oberteil sowie im Boden.<br />
Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />
7. Für die Glut<br />
Der Grillchef Holzkohle-Keramikgrill Mini Kamado sorgt für ein Grillerlebnis<br />
der besonderen Art. Durch die Keramik verbindet er die<br />
Eigenschaften eines Smokers mit denen eines Steinofens.<br />
Mit Deckelthermometer, Deckelventil und Lüftungsschieber.<br />
Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />
Für die Finger<br />
Der natürliche Look mit coolen BBQ Icons ist ein<br />
richtiger Eyecatcher auf der nächsten Grillparty.<br />
Erhältlich bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
8. Für die Temperatur<br />
Dieses Thermometer verfügt über zwei Fühler und Kabel und kann<br />
somit unterschiedliche Temperaturen anzeigen und während des<br />
gesamten Grillvorgangs mit dem Grillgut verbunden bleiben.<br />
Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />
9. Für den Schutz<br />
Der schwarze Premium Grill- und BBQ-Hitzeschutz-Handschuh<br />
von FEUERMEISTER®. Doppelt und nahtlos gestrickt, hochwertig<br />
verarbeitet, atmungsaktiv, aus hitzebeständigem Aramid/Nomex.<br />
Mit Innenfutter aus feinstem Baumwoll-80%-/Polyester-20%-Gestrick<br />
gefertigt.<br />
Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />
10. Für die Outdoor-Küche<br />
Alles neben dem Grill zubereiten und verstauen mit der Everdure<br />
Mobile Outdoor Küche.<br />
Gesehen bei Viohl Baumarkt – Werkers Welt, Borgfelder Heerstraße 25, 28357 Bremen<br />
AKTION<br />
bei Kauf eines neuen Eclipse 65“ erhalten Sie bis zu 2.000,- für Ihr Altgerät<br />
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OBERNEULAND 35
INTERVIEW MIT LEON BÜLOW<br />
GRILLEN – EINE FRAGE<br />
DER PLANUNG<br />
Sonne, laue Abende, und schon rundet der Geruch<br />
von Grillkohle die Sommermonate ab. Seit fünf Jahren<br />
betreibt der Kochblock-Koch Leon Bülow den<br />
„Golden Grill“ am Hodenberger Deich.<br />
Dem OBERNEULAND MAGAZIN verrät er, was zum Gelingen<br />
eines unvergesslichen Grillabends mit Freunden<br />
wichtig ist.<br />
Was fällt Ihnen spontan zum Thema Grillen ein?<br />
Leon Bülow: Dass es kein spontanes Grillen gibt. Im Ernst,<br />
Grillen bedeutet vorbereiten, und somit kann Grillen nicht<br />
spontan sein.<br />
Das werden die meisten Menschen anders sehen. Eher: Gutes<br />
Wetter angesagt, schmeiß den Grill an.<br />
Leon Bülow: Klar, aber Grillen an sich beginnt viel früher.<br />
Zunächst mit der Entscheidung für einen Grill. Holzkohle oder<br />
Gas, Smoker oder Green Egg oder einfach eine Feuerschale?<br />
Jeder Grill hat seine Liebhaber und jeder steht für unterschiedliche<br />
Zubereitungen.<br />
Wo liegen die wesentlichen Unterschiede?<br />
Leon Bülow: Wer auf Holzkohle grillt, hat ein begrenztes Zeitfenster<br />
für bestimmte Temperaturen. Da sollte man sich mit<br />
den Garzeiten auskennen, sonst verbrennt das Grillgut oder<br />
wird nicht gar.<br />
Der Smoker bietet sich für ein Barbecue an; wie der Name<br />
schon sagt, wird dort das Fleisch schonend oft über Stunden<br />
und Tage durch geringe Hitze gegart. Das ist eine Wissenschaft<br />
für sich. Ähnlich verhält es sich mit dem Green Egg<br />
oder vergleichbaren Keramikgrills. Diese werden ebenfalls mit<br />
Foto: Kochblock<br />
Holzkohle angeheizt, halten aber auch über Stunden die<br />
Temperatur. Ein Gasgrill ist wie eine Außenküche – allerdings<br />
muss man immer Gas im Haus haben. Holzkohle bekommt<br />
man zur Not auch an der Tankstelle. Wer die Feuerschale als<br />
Grill nutzt, benötigt nur einen Einsatz oder legt das Grillgut<br />
direkt in die Glut.<br />
Jede Methode hat ihren Reiz, ihre Vor- und Nachteile.<br />
Welche Überlegung sollte man zuerst anstellen?<br />
Leon Bülow: Bei mir beginnt meist alles mit dem Einkauf, und<br />
der startet bei einem Händler meines Vertrauens. Natürlich<br />
überlege ich mir, für wen ich grille – habe eine Grundidee, mit<br />
der ich losziehe. Auf einen Grill gehört nach meiner Meinung<br />
erste Qualität. Für mich bedeutet es, dass ich kein Fleisch aus<br />
Massentierhaltung kaufe. Je natürlicher die Haltung ist, desto<br />
besser schmeckt das Fleisch.<br />
„Je natürlicher<br />
die Haltung ist,<br />
desto besser<br />
schmeckt das<br />
Fleisch.”<br />
Leon Bülow<br />
Ein weiterer Vorteil: Gute<br />
Qualität verzeiht einige Grillfehler.<br />
Außerdem muss auf<br />
dem Grill nicht immer Kurzgebratenes<br />
landen. Eine Hohe<br />
Rippe, eine Ochsenbrust oder<br />
auch andere große Fleischstücke<br />
eignen sich hervorragend, wenn man einen Grill hat,<br />
den man über Stunden gleichmäßig befeuern kann. Theoretisch<br />
kann man jedes Fleisch auf den Grill legen. Man benötigt halt<br />
Zeit und die richtige Ausstattung, dann sind Schmorstücke ein<br />
Genuss. Sowohl im Smoker als auch auf dem Gasgrill kann<br />
man die notwendige Temperatur zur Garung halten.<br />
Der Besuch beim Fleischer oder Biobauer war erfolgreich,<br />
die Einkaufstüte ist voll. Was jetzt?<br />
Leon Bülow: Jetzt muss man sich überlegen, ob und wie man<br />
das Grillgut würzt. Ein Rub lässt sich schnell und problemlos<br />
aus Salz, Zucker, Paprika und allen möglichen Saaten im<br />
Mörser herstellen. Mit dieser Gewürzmischung werden große<br />
36 OBERNEULAND
Fleischstücke eingerieben und möglichst über einen Tag sozusagen<br />
trocken mariniert. Ich selbst bevorzuge diese Art, da mir<br />
ölige Marinaden geschmacklich oft zu dominant sind, und<br />
außerdem ist es nie gut, wenn Öl auf die Glut tropft. Darauf<br />
sollte man der Gesundheit zuliebe immer achten.<br />
Bevor ich auch nur ein Stück auf den Grillrost lege:<br />
Was muss ich beachten?<br />
Leon Bülow: Bei der Holzkohle rechnet man ungefähr 30 bis<br />
40 Minuten Anheizphase – das heißt: Die Kohle muss rot glühen<br />
und von weißer Asche ummantelt sein. Bei einem Gasgrill kann<br />
das Grillvergnügen quasi sofort starten. Manche schaffen unter<br />
der Haube schon eine Grundhitze, um den Ofen-Effekt zu nutzen.<br />
Wie erkenne ich den richtigen Garpunkt?<br />
Leon Bülow: Wer sich unsicher ist oder Anfänger, sollte mit<br />
einem Thermometer arbeiten. Geübte Griller und Köche<br />
wissen, wie sich ein Stück Fleisch anfühlen muss, damit man<br />
sicher sagen kann, wie es gebraten ist. Dazu braucht es aber<br />
Übung und dabei kann das Thermometer sehr gut helfen.<br />
Es wäre um jedes verkohlte Stück Fleisch traurig.<br />
Seinen eigenen Grill lernt man mit der Zeit kennen, weiß,<br />
wie man anbrät und indirekte Hitze nutzt.<br />
Bei einem ganz einfachen Holzkohle-Grill, Modell Tankstelle,<br />
ist es schon eine Kunst. Da würde ich auf Würstchen zurückgreifen.<br />
Hat man einen Holzkohlegrill mit Deckel, kann man<br />
durch Verschieben der Kohle unterschiedliche Hitzefelder<br />
schaffen. Im Gasgrill gibt es meist eine zweite Ebene, auf der<br />
man die indirekte Hitze nutzen kann.<br />
Fleisch sollte niemals direkt aus dem Kühlschrank auf den<br />
Grill. Gerade bei Kurzgebratenem ist es wichtig, dass das Grillgut<br />
Zimmertemperatur hat. Ebenso wichtig ist es, dem Fleisch<br />
nach dem Braten Ruhezeit zu gönnen. In der Regel fünf bis<br />
zwölf Minuten. Damit es in dieser Zeit aber nicht kalt wird,<br />
lohnt es sich, einen Platz mit indirekter Hitze auf der Grillfläche<br />
einzurichten.<br />
Wenn man ein Porterhouse Steak hat oder ein anderes Stück<br />
Fleisch mit einem großen Knochen, ist es wichtig, dass man es<br />
nicht Seite für Seite grillt, sondern auf dem Knochen anfängt.<br />
Sonst gelangt keine Hitze zur Mitte des Knochens. Rippchen<br />
kann man beispielsweise auch erst kochen oder mit Apfelsaft im<br />
Ofen bei 90 Grad garen und dann mit Barbecue Sauce grillen.<br />
Fetakäse wickle ich gewürzt, mit einem Tropfen Öl, in Backpapier<br />
ein. Danach umwickel ich alles in Alufolie, bevor es auf<br />
den Grill kommt. Was auch ganz toll ist: Man kann einen<br />
ganzen Kohlkopf in die Glut werfen, entfernt dann die äußeren<br />
Blätter und isst nur das Innere.<br />
Auch Obst macht auf dem Grill eine gute Figur, von Melone bis<br />
Banane.<br />
Grillen ist heute eigentlich nicht mehr das ursprüngliche Grillen,<br />
es entwickelt sich immer mehr zum Kochen auf dem Grill.<br />
Deswegen ist es auch eigentlich nie wirklich spontan, aber sehr<br />
kreativ und verrückt. Am Grill kann man sich austoben.<br />
Was ist mit den berühmten Salaten und Saucen?<br />
Leon Bülow: Da man Grillen eigentlich mit Sommer verbindet,<br />
sind Salate eine tolle Beilage. Denn genau in dieser Zeit gibt es<br />
alles in Hülle und Fülle. Für mich gehört Ketchup, Senf und<br />
eventuell noch eine Barbecue<br />
Sauce zum Grillen, aber nicht<br />
mehr. Die Grillaromatik ist<br />
natürlich beim Holzkohlegrill<br />
stärker und sollte – für meinen<br />
Geschmack – nicht durch<br />
Saucen untergebuttert werden.<br />
Wer gute Qualität auf den Grill<br />
legt, sollte auch deren Aromen<br />
schmecken können.<br />
OBERNEULAND MAGAZIN<br />
EXTRA-Tipp<br />
Nach dem Grillen den abgekühlten<br />
Rost vom Grill nehmen, in angefeuchtetes<br />
Zeitungspapier einwickeln<br />
und über Nacht ruhen<br />
lassen. Am nächsten Morgen kann<br />
man die verkrusteten Stellen mit<br />
einer Bürste leicht entfernen.<br />
Und dann ist da noch das Saubermachen …<br />
Leon Bülow: Das ist mit einer guten Stahlbürste kein Problem.<br />
Grill richtig heiß machen und abbürsten. AS<br />
Also Fleisch lieber rubben als marinieren, Temperaturen beachten<br />
und gegebenenfalls Temperaturfelder schaffen. Aber was ist mit<br />
Fisch, Gemüse oder Käse?<br />
Leon Bülow: Wenn wir schon dabei sind: Man kann auch mit<br />
Wasserschalen und Aromahölzern auf dem Grill arbeiten – das<br />
ist eine Wissenschaft für sich, wie eigentlich das ganze Grillen.<br />
Da ist es auch immer ganz spannend, zu sehen, wie andere grillen.<br />
Aber zurück zum Thema: Für Fisch, Gemüse und Käse rate ich<br />
eigentlich dazu, sich gusseiserne Pfannen und Töpfe anzuschaffen.<br />
Ich habe diese im vergangenen Jahr in einem Gartencenter<br />
als Set entdeckt und bin total begeistert.<br />
Natürlich kann man Paprika, Aubergine, Zucchini und Co. auch<br />
grob geschnitten direkt auf den Grill legen, in einer Pfanne ist es<br />
aber angenehmer, zumal die Verbrennungsgefahr minimiert wird.<br />
Für Fisch – den man nicht zu heiß anbraten sollte – gibt es im<br />
Handel extra Zangen, eine Pfanne funktioniert aber genauso<br />
gut. Lecker ist es auch, wenn man den Fisch in Bananenblätter<br />
einwickelt. Das gibt ein gutes Aroma. Krustentiere lassen sich<br />
auch sehr gut grillen.<br />
OBERNEULAND 37
Rauf auf<br />
den Grill!<br />
Alle Fotos: Karolina Lucht<br />
38 OBERNEULAND
LECKERES<br />
von Karo<br />
Focaccia<br />
Was wäre Grillen ohne ein frisches knuspriges<br />
Baguette oder ein leckeres Fladenbrot<br />
zum Dippen und Tunken. Hier ein Rezept für<br />
eine leckere Focaccia, die zudem ein echter<br />
Blickfang ist.<br />
Zutaten<br />
½ Würfel frische Hefe<br />
1 TL Zucker<br />
100 ml lauwarmes Wasser<br />
500 g Mehl<br />
1 Ei<br />
65 g Olivenöl<br />
120 g Naturjoghurt<br />
2 TL Salz<br />
Olivenöl zum Bestreichen<br />
Cocktailtomaten, grüner Spargel, Oliven,<br />
Lauchzwiebeln, frische Rosmarinzweige,<br />
grobes Meersalz, Sesam und Schwarzkümmel<br />
zum Bestreuen<br />
Zubereitung<br />
Hefe und Zucker in lauwarmem Wasser<br />
auflösen. Mischung ca. 15 Minuten stehen<br />
lassen.<br />
In der Zwischenzeit alle anderen Zutaten<br />
abwiegen.<br />
Nun kommen die Zutaten in die Rührschüssel.<br />
Zuerst das Mehl, dann das Ei, Olivenöl,<br />
Joghurt und das Salz.<br />
Die aufgelöste Hefe kommt ebenfalls dazu.<br />
Jetzt wird alles für mindestens 10 Minuten<br />
mit den Knethaken des Mixers oder der<br />
Küchenmaschine durchgeknetet, bis alles<br />
verarbeitet und ein geschmeidiger Teig<br />
entstanden ist. Ist der Teig zu trocken,<br />
muss etwas mehr Wasser rein, ist er zu<br />
klebrig, dann etwas mehr Mehl hinzugeben.<br />
Die Teigkugel mit einem sauberen Küchentuch<br />
abdecken und für etwa 1 Stunde, an<br />
einem warmen Ort, gehen lassen.<br />
Backblech mit Backpapier belegen. Ofen<br />
auf ca. 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
Den Teig auf dem Backblech zu einem 2-3 cm<br />
dicken Rechteck oder zu mehreren beliebigen<br />
Formen ausrollen. Mit den Fingerkuppen<br />
leicht Vertiefungen eindrücken. Mit Olivenöl<br />
bepinseln.<br />
Dann sind der Fantasie keine Grenzen<br />
gesetzt! Mit halbierten Tomaten, Kräutern<br />
und frischem Gemüse können richtige<br />
Kunstwerke erschaffen werden. Wichtig ist,<br />
die Zutaten richtig fest reinzudrücken in den<br />
Teig, da dieser noch aufgeht im Ofen. Mit<br />
grobem Meersalz (wer mag, zusätzlich mit<br />
Sesam und Schwarzkümmel) bestreuen.<br />
Für ca. 30 Minuten in den vorgeheizten<br />
Ofen schieben.<br />
Datteln im<br />
Zucchinimantel<br />
Ein Klassiker neu interpretiert! Nicht nur vegetarische Gäste werden dankbar<br />
sein und begeistert zugreifen bei dieser leckeren fleischlosen Alternative!<br />
Zutaten (für ca. 10 Stück)<br />
1 Zucchini (möglichst gerade)<br />
10 frische Datteln<br />
Für die Marinade:<br />
4 EL Olivenöl<br />
1 TL geräuchertes Paprikapulver<br />
1 TL Knoblauchpulver<br />
1 TL Salz<br />
etwas Pfeffer<br />
außerdem Zahnstocher<br />
VITA<br />
Karolina Lucht ist gelernte Hotelkauffrau,<br />
Ernährungsberaterin und<br />
leidenschaftliche Köchin und führt<br />
ihre eigene, kleine Kochschule in<br />
der Humboldtstraße im Viertel.<br />
Bei ihren Kochveranstaltungen<br />
für Kinder und Erwachsene, setzt<br />
sie auf bunte, abwechslungsreiche<br />
und saisonale Gerichte.<br />
Infos: www.kochmitkaro.de<br />
Zubereitung<br />
Die Zucchini in maximal 3 mm<br />
dünne Scheiben, der Länge nach,<br />
schneiden. Das geht am besten<br />
mit einer Schneidemaschine; wer<br />
keine hat, nimmt eine Reibe.<br />
In einem entsprechend großen<br />
Topf oder einer Pfanne etwas<br />
Wasser und eine Prise Salz zum<br />
Kochen bringen und die Zucchinischeiben<br />
darin 2-3 Minuten<br />
blanchieren. Vorsichtig aus dem<br />
Wasser nehmen und auf Küchenpapier<br />
abtropfen lassen.<br />
In der Zwischenzeit die Marinade<br />
vorbereiten. Die Zucchinischeiben<br />
von beiden Seiten damit einpinseln.<br />
Die entsteinten Datteln auf die Zucchinischeibe legen, einrollen und<br />
mit einem Zahnstocher fixieren.<br />
Kurz auf dem heißen Grill legen und vorsichtig wenden, bis alle Seiten eine<br />
schöne Grillfarbe angenommen haben.<br />
OBERNEULAND 39
Spicy Ananas-Rosmarin-Spieße vom Grill<br />
Zutaten<br />
1 reife, saftige Ananas<br />
frische Rosmarinzweige (ca. 15-20 cm lang)<br />
Für die Marinade<br />
5 EL Olivenöl<br />
1 EL Sojasauce<br />
1 EL Ahornsirup (oder Honig)<br />
½ TL Chiliflocken und Chilipulver/Paprikapulver,<br />
je nach Schärfeempfinden<br />
Salz<br />
Zubereitung<br />
Die Ananas schälen und der Länge nach erst halbieren, dann vierteln. Den mittleren, harten<br />
Teil wegschneiden. Die langen Teilstücke in grobe Würfel schneiden und in eine Schale legen.<br />
Die frischen Rosmarinzweige bis auf die oberen 4-5 cm von den Nadeln befreien. Die Rosmarinnadeln<br />
nicht wegschmeißen; sie können für andere Gerichte noch weiterverwendet werden.<br />
Alle Zutaten für die Marinade in einem Schälchen verrühren und über die Ananas gießen.<br />
Vorsichtig verrühren und für eine halbe Stunde einziehen lassen.<br />
Dann die marinierten Ananasstückchen vorsichtig auf die Rosmarinstiele aufspießen und auf<br />
einem Teller bis zur Weiterverarbeitung zwischenlagern.<br />
Mit der Zeit gibt der Rosmarin sein herrliches Aroma an die Ananas ab. Auf dem Grill brauchen<br />
die Spieße nur zwei-drei Minuten, bis sie leicht karamellisieren und gegrillt aussehen.<br />
40 OBERNEULAND
Promotion<br />
DURCHSICHTIGE SCHIENEN<br />
FÜR GERADE ZÄHNE<br />
Die richtige Zahnkorrektur für Erwachsene und Jugendliche<br />
Durchsichtige Zahnschienen liegen im Trend:<br />
Auf Instagram und Co. sehen wir täglich bildschöne<br />
Menschen mit makellosen Zähnen.<br />
Während ein kleiner Makel auch durchaus interessant<br />
sein kann, werden zu große Fehlstellungen<br />
bei vielen als störend empfunden. Der Wunsch zur<br />
Zahnkorrektur entsteht.<br />
Rein zufällig wird dem Betrachter in derselben<br />
App auch gleich eine Lösung angeboten: die<br />
schnelle und billige Zahnschiene für die vier<br />
Frontzähne per Knopfdruck per Post.<br />
Unsichtbare Behandlungsmethoden sind<br />
nichts Neues in der Zahnmedizin. Neben den<br />
Lingualzahnspangen auf der Innenseite der Zähne<br />
werden durchsichtige Zahnschienen bereits seit<br />
vielen Jahren erfolgreich angewendet. Zur Korrektur<br />
von leichten Fehlstellungen bietet sich der<br />
sogenannte Aligner an. „Mithilfe eines Scans der<br />
Zähne fertigen wir eine herausnehmbare transparente<br />
Schiene, welche Patienten mindestens 22<br />
Stunden am Tag tragen“, erklärt Dr. Knut Thedens,<br />
Kieferorthopäde in der SternKlinik in Bremen.<br />
Beide Varianten sind jedoch nicht für alle Zahnfehlstellungen<br />
geeignet.<br />
Und damit beginnt das Problem der Onlinebestellung.<br />
„Jeder Therapie sollte eine eingehende<br />
Untersuchung beim Kieferorthopäden vorausgehen.<br />
Gemeinsam wird dann die geeignete Spange oder<br />
Schiene gefunden. Beide müssen individuell<br />
angefertigt und im Laufe der mehrmonatigen<br />
Behandlung immer wieder kontrolliert und an die<br />
neuen Gegebenheiten angepasst werden“, so<br />
Dr. Lotta Zernial, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie.<br />
Auch hier besteht ein Risiko für Onlinekäufer:<br />
Werden die Schienen nicht konsequent genug<br />
getragen oder die Natur des Kiefers verhält sich<br />
anders als geplant, passen die vorgefertigten<br />
Schienen aus dem Starterpaket des letzten<br />
Jahres nicht mehr. Das frustriert und wird teuer.<br />
Besonders gefährlich ist die sehr isolierte<br />
Betrachtung der Frontzähne bei den Online-<br />
Anbietern. Alle Zähne des Kiefers stehen in Beziehung<br />
zueinander und zum Kiefergelenk. Verhilft<br />
einem die Online-Schiene in 6 Monaten zum<br />
schönen Lächeln vorne, kann es hinten schon<br />
nach ein paar Wochen zu Verschiebungen und<br />
Gelenkschmerzen kommen. Spätestens dann<br />
muss der Kieferorthopäde aufgesucht werden.<br />
Deshalb raten wir allen Interessenten an<br />
durchsichtigen Schienen, sich vorher beim Kieferorthopäden<br />
ausgiebig beraten zu lassen, ob und<br />
in welchem Umfang eine Schienentherapie für sie<br />
geeignet ist. Wir können zum Beispiel verschiedene<br />
Zahnschienen-Hersteller wie Invisalign oder<br />
Clear Aligner für verschiedene Budgets anbieten.<br />
Auch Ratenzahlungen werden bei vielen<br />
Kieferorthopäden schon angeboten.<br />
Wir beraten Sie gerne in beiden Standorten<br />
unserer Kieferorthopädie in Bremen-Mitte und<br />
Schwachhausen. Machen Sie einen unverbindlichen<br />
Beratungstermin bei uns: 0421 / 16 83 41 00.<br />
Claudia Miethe, Dres. Knut Thedens, Lotta Zernial und Peter Zernial freuen sich auf Sie!<br />
Schwachhausen<br />
Schwachhauser Heerstr.<br />
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OBERNEULAND 41
GRILLREZPTE<br />
von Barbara Stadler<br />
HOHE RIPPE vom Rind<br />
mit ZITRONENSALZ<br />
Die Hohe Rippe vom Rind wird oft nur für Suppe verwendet,<br />
ist aber ein perfektes Grillstück.<br />
Das Fleisch, so wie es ist, 2 Std. vor dem Grillen mit dem<br />
Zitronensalz (die Espressomischung passt ebenso gut) einreiben<br />
und bei Zimmertemperatur liegen lassen.<br />
Den Gasgrill 3 Min. anmachen und das Fleisch auf den Grill<br />
legen. Ich fange hier gern mit einer kleinen Temperatur an.<br />
Später kann man den Grill ganz hochdrehen und das volle<br />
Röstaroma geben. Wichtig ist immer auch, dass man das<br />
Fleisch nicht zu häufig wendet. Die Hitze will eindringen und<br />
dafür braucht sie Ruhe.<br />
Zusammengefasst:<br />
Fleisch garen:<br />
1. Fleisch auf Zimmertemperatur bringen, evtl. schon würzen<br />
2. Vorsichtig bei kleiner Hitze angaren<br />
3. Röstaromen am Ende geben<br />
4. Das Fleisch ruhen lassen<br />
Das Fleisch bleibt mind. 10 Min. bei kleiner Hitze, dann bitte<br />
einmal wenden. Nun ist es innen zart, bei kleiner Temperatur<br />
gegart, und nun kann man die Röstaromen geben. Den Grill ganz<br />
aufdrehen, Deckel runter und Bräune geben. Das Ganze von<br />
beiden Seiten.<br />
Am Ende das Fleisch wieder ruhen lassen. Vergessen Sie nicht,<br />
dass die Hitze ja auch noch eine Weile nachwirkt. Das ist auch<br />
ein Teil des Garprozesses.<br />
Alle Fotos: Barbara Stadler<br />
42 OBERNEULAND
Geniessen<br />
à la<br />
Oberneuland<br />
VITA<br />
Barbara Stadler begann vor vielen Jahren als Autodidaktin,<br />
die alles über Kochen und Ernährung verschlungen<br />
hat. Im Laufe der Zeit bildete sie sich zur<br />
Küchenmeisterin fort und ist Kommissionsmitglied<br />
der Slow Food Chef Alliance, Rezeptentwicklung ist<br />
ihr wie auf den Leib geschrieben. Schließlich erfindet<br />
sie bei den Herdbesuchen spontan neue Rezepte.<br />
Infos: www.diekastanie.de<br />
Foto: Gianni König<br />
MAISHÄHNCHEN-<br />
STEAK<br />
FLANK-<br />
STEAK<br />
ist dünn und muss deshalb kurz<br />
und heiß gegrillt werden.<br />
Zutaten:<br />
1 Stück Flanksteak<br />
schön abgehangen<br />
Espresso Rub<br />
Das Fleisch sollte immer Zimmertemperatur<br />
haben, bevor man es<br />
auf den Grill legt. Also 2 Std. vorher<br />
rauslegen und schon einmal<br />
salzen mit dem Espresso-Salz.<br />
Ein Gasgrill ist praktisch, denn er<br />
ist sofort bereit. Außerdem kann<br />
man die Hitze schnell regulieren.<br />
Zwei Flammen des Grills anmachen,<br />
den Deckel zu lassen und ca. 3 Min.<br />
warten, so haben wir schon mal<br />
eine gute Grundtemperatur.<br />
Das Fleisch auf den Grill geben<br />
und den Deckel zu machen. So<br />
lassen wir es ca. 5 Min. von einer<br />
Seite garen. Nun das Fleisch<br />
umdrehen und das Ganze noch<br />
mal wiederholen. Ist es schon<br />
schön braun, bitte die Hitze<br />
runter drehen und das Fleisch<br />
sanft weiter garen lassen für<br />
ca. 7-10 Min.<br />
Dann noch einen Moment ohne<br />
Hitze ruhen lassen, bevor man es<br />
anschneidet. Durch das Ruhen<br />
sammeln sich die Säfte im Innern<br />
und der Saft läuft nicht sofort aus<br />
dem Fleisch heraus.<br />
Zutaten:<br />
Pro Person 1 Hähnchenschenkel vom<br />
Maishähnchen oder Biohähnchen<br />
für 4 Hähnchen<br />
1 Zitrone<br />
Zitronenraps (abger. Schale einer ½ Zitrone)<br />
Salz<br />
1 Stück Zitronengras<br />
1 kleines Stück Ingwer<br />
3 Kaffirlimettenblätter<br />
2 Zehen Knoblauch<br />
etwas Olivenöl<br />
Die Hähnchenschenkel entbeinen lassen<br />
oder selbst machen:<br />
Den Schenkel mit der Hautseite auf ein<br />
Brett nach unten legen und dort, wo die<br />
Knochen sind, einmal mit einem scharfen<br />
dünnen Messer über dem Knochen längs<br />
einschneiden. Nun liegt er frei und man<br />
fährt mit dem Messer unterhalb des<br />
Knochens entlang und entnimmt ihn dann.<br />
Es sind zwei Knochen, einmal das obere<br />
und einmal das untere Gelenk. Nun haben<br />
wir ein schönes Steak. So bitte mit allen<br />
Hähnchenschenkeln verfahren.<br />
Mit den Knochen kann man einen kleine<br />
Bouillon kochen, so hat man nichts<br />
verschwendet (Knochen 15 Min. in<br />
½ l gesalzenem Wasser auskochen).<br />
Aus den Gewürzen eine Marinade herstellen:<br />
Knoblauch fein hacken, Kaffirlimettenblätter<br />
sehr fein hacken, Zitronengras einmal<br />
platt hauen und 2 x längs einschneiden,<br />
dann bitte und sehr fein schneiden, alles<br />
zusammen mit Zitronenraps und Zitronensaft,<br />
Salz und Öl vermischen. Hähnchensteaks<br />
in die Marinade legen.<br />
Dies wird nun bei mittlerer Temperatur<br />
gegrillt. Unter der Haut ist Fett, und das<br />
lässt sich besser bei kleinerer Hitze aus,<br />
es muss nämlich langsam schmelzen.<br />
Später kann man immer noch mehr Hitze<br />
geben, wenn es noch nicht kross genug<br />
ist. Das Steak wird auch immer mit der<br />
Hautseite nach unten gegrillt. Auf diese<br />
Weise trocknet das Fleisch nicht aus. Am<br />
Ende kann man es dann kurz einmal umdrehen.<br />
Die Hitze dringt so langsam von<br />
unten nach oben und das Hähnchensteak<br />
bleibt saftig. Es geht immer nur um die<br />
richtige Hitze beim perfekten Garen. Das<br />
geht auch in der Pfanne. Mit der Hautseite<br />
nach unten und langsam braten.<br />
OBERNEULAND 43
GRILLGEWÜRZE<br />
einfach selbst gemacht<br />
Mögen Sie auch nicht so gerne die rote Einheitsmischung,<br />
die uns aus mancher Fleischtheke anlacht? Dann<br />
mischen Sie sich doch einfach einmal selbst eine<br />
Mischung zusammen.<br />
Sie brauchen hierfür ein gutes Stein- oder Meersalz<br />
sowie frische Kräuter, Knoblauch, Chili, Orange oder<br />
Zitrone, einen Granitmörser oder einen kleinen Cutter.<br />
Im Salz konservieren – die Kräuter und die Gewürzmischung<br />
können nicht schlechtwerden.<br />
Mit der Weile trocknen sie und werden immer streufähiger.<br />
In einem hübschen Glas kann man sie auch<br />
prima verschenken.<br />
ZITRONENSALZ<br />
Rind, Geflügel, Schweinefleisch, Zucchini, Kürbis, Fisch<br />
Zutaten:<br />
100 g Salz<br />
geriebene Zitronenschale einer Zitrone<br />
(bitte nicht das Weiße mit reiben),<br />
5 Zweige Thymian, 3 Zehen Knoblauch<br />
Knoblauch mit dem Mörser zerquetschen und ein<br />
wenig Salz, danach Zitronenschale und gehackten<br />
Thymian hinzufügen.<br />
ORANGEN CHILI SALZ<br />
(Schwein, Geflügel, Kürbis, Tomate, Zucchini)<br />
Zutaten:<br />
100 g Salz<br />
geriebene Orangenschale einer Orange<br />
2 kleine rote Chili, 3 Zehen Knoblauch<br />
So verfahren wie beim Zitronensalz.<br />
ESPRESSO RUB<br />
(Rind, Lamm)<br />
Zutaten:<br />
100 g Salz<br />
50 g frischer fein gemahlener Espresso<br />
1 TL Korianderkörner<br />
Koriander im Mörser mahlen, den Espresso hinzufügen<br />
und auch zerreiben, nun das Salz hinzufügen<br />
und alles gut mischen.<br />
Chimichurri<br />
DIE argentinische grüne Soße zu Fleisch – ist aber auch auf Grillgemüse schön<br />
Zutaten:<br />
1 Bund glatte Petersilie<br />
1 Limette<br />
1 Schalotte<br />
2 Knoblauchzehen, 1 kleine grüne Chili,<br />
Salz, schwarzer Pfeffer, Olivenöl<br />
6 Zweige frischer Majoran oder ein kräftiger Oregano<br />
Die Kräuter sehr fein hacken (sie dürfen nicht nass sein)<br />
Die Limette auspressen, Schalotte und Knoblauch sehr fein hacken. Kräuter<br />
mit Öl aufgießen und die anderen Zutaten einarbeiten, bis eine schöne<br />
Kräuterpaste entsteht. Das isst man in Argentinien zu Asado (gegrilltem<br />
Fleisch). Mit Öl bedeckt hält es mehrere Wochen.<br />
Geriebene Tomate<br />
passt prima zu Grillgemüse<br />
Zutaten:<br />
3 Fleischtomaten<br />
1 Zehe Knoblauch,<br />
Salz<br />
½ Bund Koriander<br />
DIPS & SAUCEN<br />
für ein herrliches<br />
Grill-Ergebnis<br />
Tomaten mit der groben Reibe raspeln. Einfach die Tomate mit der runden<br />
Seite gegen die Reibe drucken und reiben, bis man die Schale in der Hand<br />
hält. Die Schale fungiert als Schutzschild für die zarten Hände.<br />
Nun bitte ein gutes Olivenöl, 1 Zehe Knoblauch gehackt, Salz und Basilikum<br />
oder Koriander hinzufügen. Rösten Sie bitte 5 Scheiben Brot mit etwas<br />
Olivenöl im Ofen. Das Tomaten-Topping auf das Brot geben und genießen.<br />
Oder Sie nutzen diese Soße als Dip zum Grillen.<br />
44 OBERNEULAND
GREMOLATA MIT<br />
WILDEN KRÄUTERN<br />
ganz herrlich zu einem Stück gegrillten Fisch oder auch hoher<br />
Rippe<br />
Zutaten:<br />
3 Zweige glatte Petersilie, Knoblauchrauke,<br />
Vogelmiere, Giersch, Majoran, Thymian<br />
2 Zehen Knoblauch, 2 Blätter Salbei,<br />
2 Zweige Rosmarin, 3 Zweige Basilikum,<br />
Zitronenschale von 1 Bio-Zitrone,<br />
½ bis ¾ Liter kretisches Olivenöl, Meersalz<br />
Kräuter waschen und ganz trocken schleudern. Fein hacken;<br />
wenn die Stiele nicht sehr hart sind, darf man sie mit hacken,<br />
sie haben viel Aroma.<br />
Knoblauch mit dem Olivenöl und Salz mit dem Pürierstab pürieren.<br />
Die sehr fein gehackten Kräuter hinzufügen und auch noch<br />
einmal durchpürieren.<br />
Die Zitronenschale dazu reiben und evtl. auch ein wenig Saft.<br />
Das ist ein herrliches Gewürz für Fisch, Lamm und Grillgemüse.<br />
Wer mag, fügt einen Teil Parmigiano hinzu sowie geröstete,<br />
gehackte Walnüsse und erhält so ein Pesto mit Wildkräutern.<br />
Bei der Kräuterauswahl sollte man darauf achten, dass man<br />
auch kräftig schmeckende Kräuter dabei hat.<br />
Wildkräuter sind ja eher mild.<br />
RHABARBER-CHUTNEY<br />
passt zu Schweinefleisch oder Geflügel oder Lamm<br />
Zutaten:<br />
300 g Rhabarber<br />
4 Schalotten<br />
½ TL Koriandersaat<br />
3 EL geriebener Ingwer<br />
1 Gewürznelke<br />
2 Sternanis<br />
etwas Pfeffer<br />
1/2 TL Salz<br />
1 frische kleine gehackte Chili<br />
1 Stange Zitronengras<br />
ein wenig braunen Zucker<br />
Die trockenen Gewürze in einem Mörser fein mahlen, den<br />
Ingwer hinzugeben, das sehr fein gehackte Zitronengras (den<br />
Stängel vorher einmal platt hauen, so kommt das volle Aroma<br />
heraus), die Chili sehr fein hacken (mit oder ohne Kerne, je<br />
nachdem, wie viel Schärfe man mag). Alles miteinander mit<br />
dem Salz vermischen. Den Rhabarber waschen und die äußere<br />
Hülle abziehen – diese bitte aufheben (siehe TIPP).<br />
Den Rhabarber in kleine Stücke schneiden.<br />
Die Zwiebeln fein hacken und in etwas Öl anschwitzen. Die<br />
Gewürze hinzufügen und ein Weilchen mit anrösten. Nun den<br />
Rhabarber hinzugeben sowie den Zucker und alles bei kleiner<br />
Hitze so lange köcheln lassen, bis die Masse die Konsistenz<br />
von dicker Marmelade hat.<br />
Heiß in vorbereitete, sterile Gläser füllen und zuschrauben.<br />
Es hält so lange wie Marmelade – aber eher nicht, weil es so<br />
lecker ist.<br />
TIPP:<br />
RHABARBER-SIRUP<br />
Rhabarberschalen mit einer guten Menge Zucker und Wasser,<br />
sodass der Rhabarber bedeckt ist, aufsetzen und 10 Min.<br />
köcheln lassen und dann durch ein Sieb gießen – so erhält<br />
man einen schönen Sirup, um ihn mit Sprudel oder für einen<br />
Aperitif mit Prosecco zu mischen.<br />
So haben wir alles verwendet und nichts verschwendet.<br />
Catering für<br />
10 - 500<br />
Personen<br />
Sonn- und<br />
feiertags<br />
hausgemachte<br />
Kuchen und Torten<br />
auch zum<br />
Mitnehmen<br />
OBERNEULAND 45
KÖttbullar-spieße<br />
& Kartoffel-Rosmarin Spiesse<br />
mit Preiselbeercreme<br />
Zutaten<br />
Köttbullar:<br />
1 Zwiebel<br />
1 EL Speiseöl, z. B. Rapsöl<br />
500 g Hackfleisch (halb und halb)<br />
1 Ei (Größe M)<br />
100 g Semmelbrösel<br />
1 Be. Dr. Oetker Crème double<br />
Salz, Pfeffer<br />
2 Msp. gemahlener Piment<br />
etwas frisch geriebener Ingwer<br />
Kartoffel-Rosmarin-Spieße:<br />
1 kg kleine Kartoffeln<br />
Salz<br />
etwa 10 Zweige Rosmarin<br />
Preiselbeer-Creme:<br />
250 g Dr. Oetker Crème double oder Crème<br />
fraîche Classic<br />
150 g angedickte Wild-Preiselbeeren<br />
Außerdem: Holzspieße<br />
Zubereitung<br />
1. Vorbereiten<br />
Zwiebel abziehen und fein hacken. Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen und die Zwiebelwürfel<br />
darin unter Rühren goldgelb braten. Etwas erkalten lassen.<br />
2. Köttbullar<br />
Hackfleisch in einer Rührschüssel mit den Zwiebelwürfeln, Ei, Semmelbröseln und Crème<br />
double vermengen. Mit Salz, Pfeffer, Piment und Ingwer würzen. Den Fleischteig etwa 30 Min.<br />
im Kühlschrank ruhen lassen.<br />
3. Kartoffel-Rosmarin-Spieße<br />
Kartoffeln gründlich waschen, evtl. abbürsten und in Salzwasser knapp gar kochen. Rosmarinzweige,<br />
bis auf etwa 2 cm an der Spitze, entnadeln. Die Kartoffeln abgießen, mit kaltem<br />
Wasser abschrecken und auf die Rosmarinspieße aufspießen.<br />
4. Aus dem Fleischteig etwa 40 kleine Kugeln formen. Jeweils 4-5 davon auf Holz- oder<br />
Grillspieße stecken und auf dem Grill zubereiten, zwischendurch die Spieße drehen. Die<br />
Kartoffel-Rosmarin-Spieße ebenfalls grillen.<br />
5. Preiselbeer-Creme<br />
Crème double oder Crème fraîche mit Preiselbeeren verrühren. Die Köttbullar-Spieße mit den<br />
Kartoffeln und der Creme servieren.<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
Klassischer Kartoffelsalat<br />
Zutaten<br />
1,2 kg kleine, festkochende Kartoffeln<br />
1 Zwiebel<br />
150 g Gewürzgurken, aus dem Glas<br />
300 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />
etwa 8 EL Flüssigkeit aus dem Gurkenglas<br />
Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />
2 hart gekochte Eier (Größe M)<br />
2 EL Schnittlauchröllchen<br />
Zubereitung<br />
1. Vorbereiten<br />
Kartoffeln waschen, in einem Topf mit Wasser bedeckt zum<br />
Kochen bringen und in 20-25 Min. bei mittlerer Hitze mit<br />
Deckel gar kochen. Kartoffeln abgießen, noch heiß pellen,<br />
abkühlen lassen. Zwiebel abziehen und in kleine Würfel<br />
schneiden. Gewürzgurken ebenfalls in kleine Würfel<br />
schneiden. Kartoffeln in Scheiben schneiden.<br />
2. Zubereiten<br />
Crème fraîche mit 8 EL Flüssigkeit aus dem Gurkenglas<br />
verrühren. Zwiebel und Gewürzgurken unterrühren. Die<br />
Salatsoße mit Salz und Pfeffer sehr kräftig abschmecken.<br />
Kartoffelscheiben vorsichtig unterheben. Den Salat etwa<br />
1 Std. durchziehen lassen. Eier pellen und vierteln.<br />
3. Abschmecken<br />
Salat nochmals abschmecken. Wenn der Salat zu „fest"<br />
sein sollte, noch etwas Flüssigkeit aus dem Gurkenglas<br />
hinzufügen.<br />
Den Kartoffelsalat mit den Eiern und dem Schnittlauch<br />
anrichten.<br />
46 OBERNEULAND
Pflück-Schnecken<br />
Zutaten<br />
Hefeteig:<br />
400 g Weizenmehl<br />
1 Pck. Dr. Oetker Hefeteig Garant<br />
200 ml Wasser<br />
75 ml Olivenöl<br />
2 TL Salz, etwas Pfeffer<br />
2 EL rotes Pesto<br />
Füllung:<br />
150 g Dr. Oetker Crème légère<br />
2 EL tiefgekühlte gehackte, gemischte Kräuter<br />
Salz, etwas Pfeffer<br />
100 g geriebener mittelalter Gouda<br />
Außerdem: 1 geh. ELWeizenmehl<br />
Zubereitung<br />
1. Vorbereiten<br />
Springform fetten. Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa<br />
180 °C, Heißluft etwa 160 °C<br />
2. Hefeteig<br />
Mehl mit Hefeteig Garant in einer Rührschüssel sorgfältig<br />
vermischen. Übrige Zutaten, außer Pesto, hinzufügen und alles<br />
mit einem Mixer (Knethaken) in etwa 2 Min. zu einem glatten<br />
Teig verarbeiten. Teig halbieren. Eine Hälfte auf leicht bemehlter<br />
Arbeitsfläche zu einem Rechteck (etwa 50 x 25 cm) ausrollen.<br />
3. Füllung<br />
1/2 Be. Crème légère mit den Kräutern verrühren, mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken und auf dem Teigrechteck verstreichen.<br />
Teig von der langen Seite her aufrollen und in 16 gleich große<br />
Stücke schneiden.<br />
4.<br />
Unter den übrigen Teig das Pesto und 1 geh. EL Mehl kneten.<br />
Den Teig ebenfalls zu einem Rechteck (etwa 50 x 25 cm)<br />
ausrollen, mit übriger Crème légère bestreichen und mit Gouda<br />
bestreuen. Teig von der langen Seite her aufrollen und in<br />
16 gleich große Stücke schneiden. Teigschnecken abwechselnd<br />
dicht an dicht in die Springform stellen. Form auf dem Rost in<br />
den Backofen schieben. Einschub: unteres Drittel, Backzeit:<br />
etwa 45 Minuten.<br />
Springformrand entfernen und Pflück-Schnecken auf dem<br />
Springformboden auf einem Kuchenrost erkalten lassen oder<br />
lauwarm servieren.<br />
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OBERNEULAND 47
Lauwarmer gegrillter<br />
Möhrensalat<br />
Zutaten<br />
500 g Möhren<br />
200 g Kohlrabi<br />
1 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />
Zum Bestreuen:<br />
25 g helle Sesamsamen<br />
Salatsoße:<br />
150 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />
1 EL Weißweinessig<br />
1 EL Zitronensaft<br />
1 TL Honig<br />
Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
1. Möhren und Kohlrabi schälen. Kohlrabi erst in 1/2 cm<br />
dicke Scheiben schneiden, dann beide Gemüsesorten<br />
in etwa 5 cm lange Stifte schneiden. Gemüse mit Öl<br />
vermengen und mittig auf einem Stück Alufolie verteilen.<br />
Alufolie zu einem Päckchen falten und auf dem Grill<br />
am Rand etwa 45 Min. garen.<br />
2. Inzwischen Sesam in einer beschichteten Pfanne<br />
ohne Fett goldgelb rösten.<br />
3. Salatsoße<br />
Crème fraîche mit Essig, Zitronensaft und Honig verrühren.<br />
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
4. Gemüsestreifen aus der Alufolie nehmen, mit der<br />
Salatsoße vermengen und mit Sesam bestreut servieren.<br />
Tipp: Sie können den Salat noch mit Cranberrys oder<br />
dunklen Weintrauben verfeinern.<br />
Friséesalat mit Apfelwürfeln,<br />
Pinienkernen<br />
und Kräuterdressing<br />
Zutaten<br />
Dressing:<br />
6 Basilikumstängel<br />
150 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />
1 TL scharfer Senf<br />
3 EL tiefgekühlte gehackte,<br />
gemischte Kräuter<br />
2 TL Zitronensaft<br />
1 EL Balsamico Bianco<br />
2 EL Olivenöl<br />
Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
Zucker<br />
Salat:<br />
50 g Pinienkerne<br />
1 TL flüssiger Honig,<br />
z. B. Akazienhonig<br />
2 rote Äpfel , z. B. Pink Lady<br />
1 TL Zitronensaft<br />
Frischer Salat mit Apfelwürfel,<br />
Pinienkernen und Kräuterdressing<br />
Zubereitung<br />
Vorbereiten:<br />
Pinienkerne in einer beschichteten<br />
Pfanne ohne Fett goldgelb rösten.<br />
Honig zugeben und kurz aufkochen.<br />
Pinienkerne auf einem Bogen Backpapier<br />
verteilen und erkalten lassen.<br />
Dressing:<br />
Basilikumblätter abzupfen. Crème<br />
fraîche, Senf, Kräuter, Basilikumblätter,<br />
Zitronensaft, Balsamico in einen<br />
Rührbecher geben und pürieren.<br />
Öl nach und nach unterpürieren.<br />
Dressing mit Salz, Pfeffer und<br />
Zucker abschmecken.<br />
Zubereiten:<br />
Salat waschen, abtropfen lassen und<br />
zupfen oder schneiden. Äpfel waschen,<br />
vierteln, in Würfel schneiden und<br />
mit Zitronensaft beträufeln. Den<br />
Salat mit dem Dressing vermengen,<br />
portionsweise auf Tellern anrichten.<br />
Apfelwürfel und Pinienkerne aufstreuen.<br />
Nach Belieben übriges<br />
Dressing dazureichen.<br />
Rezept und Foto: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
48 OBERNEULAND
Scharfer Couscous-Salat<br />
mit gegrillter Ananas<br />
Zubereitung<br />
1. Couscous-Salat<br />
Couscous in Gemüsebrühe nach Packungsanleitung<br />
garen und erkalten lassen.<br />
Möhren schälen und fein raspeln. Couscous<br />
mit Tomatenmark, Gewürzen, Paprikapaste<br />
und Tabascosoße vermengen. Möhrenraspel<br />
unterheben und abschmecken. Den Salat<br />
mittig auf einen großen Teller geben und in<br />
der Mitte eine Kuhle für den Dip formen.<br />
Zutaten<br />
Couscous-Salat:<br />
200 g Couscous<br />
350 ml Gemüsebrühe<br />
250 g Möhren<br />
3 geh. EL Tomatenmark<br />
etwas Cayennepfeffer<br />
1 gestr. TL Chilipulver<br />
1 EL Paprikapulver edelsüß<br />
1 gestr. EL Paprikapaste (Ajvar)<br />
2 TL Tabascosoße<br />
Ananas:<br />
½ Ananas<br />
40 g Butter<br />
Dip:<br />
150 g Dr. Oetker Crème fraîche Classic<br />
etwas Zitronensaft<br />
1 TL flüssiger Honig<br />
1 gestr. TL Kurkuma<br />
etwas Zitronenmelisse<br />
2. Ananas<br />
Ananas schälen, vierteln, den Strunk entfernen<br />
und in feine Scheiben schneiden.<br />
Butter in einer Pfanne, am besten in einer<br />
Grillpfanne, erwärmen und die Ananasscheiben<br />
von beiden Seiten bei mittlerer<br />
Hitze goldbraun braten. Ananas seitlich an<br />
den Couscous-Salat legen.<br />
3. Dip<br />
Alle Zutaten, bis auf die Zitronenmelisse,<br />
miteinander verrühren und abschmecken.<br />
Dip in die Mitte des Salates geben. Mit<br />
Zitronenmelisse garnieren und servieren.<br />
OBERNEULAND 49
Brasilianisches<br />
Grillfest (Churrasco)<br />
Zutaten<br />
Für das Backblech:<br />
Backpapier<br />
Grillgut:<br />
500 g Hähnchenflügel (8-10 Stück)<br />
2 Knoblauchzehen<br />
einige gehackte Kräuter , z. B. Rosmarin,<br />
Salbei, Petersilie, Koriander<br />
grobes Meersalz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
2 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />
1 kg Roastbeef am Stück, mit Fettrand<br />
etwa 500 g rote Zwiebeln<br />
8 - 10 frische grobe Bratwürste<br />
Außerdem:<br />
einige Metallspieße<br />
Avocadosalsa:<br />
2 Avocados<br />
1 rote Zwiebel<br />
etwa 1 Chilischote<br />
etwa 80 ml Limettensaft<br />
2 EL Olivenöl<br />
Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />
etwas gemahlener Kreuzkümmel<br />
einige Korianderblätter oder<br />
glatte Petersilienblätter<br />
150 g Dr. Oetker Crème légère<br />
1 Pck. Dr. Oetker Finesse Geriebene<br />
Orangenschale<br />
Brötchen:<br />
375 g Weizenmehl Type 405 oder 550<br />
1 Pck. Dr. Oetker Hefeteig Garant<br />
1 geh. TL Salz<br />
250 ml Wasser<br />
3 EL Speiseöl, z. B. Olivenöl<br />
Zubereitung<br />
1. Grillgut<br />
Hähnchenflügel unter fließendem kalten Wasser abspülen und trocken tupfen. Knoblauch<br />
abziehen, durch die Knoblauchpresse in eine Schüssel drücken. Kräuter, 1 TL Salz, Pfeffer<br />
und Öl zufügen, verrühren, mit den Hähnchenflügeln vermengen und zugedeckt mind.<br />
30 Min. im Kühlschrank marinieren lassen. Roastbeef trocken tupfen, in etwa 5 x 5 cm<br />
große Würfel schneiden. Fleischwürfel in 3 TL grobes Meersalz drücken, dann auf lange<br />
Grillspieße stecken. Zwiebeln abziehen, quer halbieren und ebenfalls auf lange Grillspieße<br />
stecken. Bratwürste eng aneinandergelegt auf lange Grillspieße stecken. Marinierte Flügel<br />
auf lange Grillspieße stecken.<br />
2. Holzkohle- , Gas- oder Elektrogrill vorbereiten.<br />
3. Avocadosalsa<br />
Avocados längs halbieren, Kern entfernen, Fruchtfleisch aus der Schale lösen und in kleine<br />
Würfel schneiden. Zwiebel abziehen und in feine Würfel schneiden. Chilischote putzen und in<br />
Ringe schneiden. Avocado- und Zwiebelwürfel mit Chilischotenringen, Limettensaft und Öl<br />
vermengen. Mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken. Koriander oder Petersilie<br />
waschen, trocken tupfen und unterrühren. Avocadosalsa halbieren und unter eine Hälfte<br />
Crème légère und Finesse rühren. Bis zum Servieren in den Kühlschrank stellen.<br />
4. Das Grillgut grillen. Backblech mit Backpapier belegen. Backofen vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze etwa 200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />
5. Brötchen<br />
Mehl mit Hefeteig Garant in einer Rührschüssel sorgfältig vermischen. Übrige Zutaten<br />
hinzufügen und alles mit einem Mixer (Knethaken) in etwa 2 Min. zu einem glatten Teig<br />
verarbeiten. Teig etwa 10 Min. ruhen lassen.<br />
6. Den Teig nur mit Mehl bestreuen, vom Rand der Schüssel lösen und auf die Arbeitsfläche<br />
stürzen. Erneut mit Mehl bestreuen und mit Hilfe einer Teigkarte in 16-20 kleine Brötchen<br />
teilen. Auf das Backblech legen, nochmals etwa 5 Min. ruhen lassen, dann backen.<br />
Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 20 Minuten<br />
Brötchen mit dem Backpapier auf einen Kuchenrost ziehen und etwas abkühlen lassen.<br />
Mit dem Grillgut und den Salsas servieren.<br />
Rezept und Foto: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
50 OBERNEULAND
Promotion<br />
„WIR GEHÖREN ZUM INVENTAR“<br />
Federico Aragona und Salvatore Ruggiero kochen seit 20 Jahren in der Trattoria „del bosco“<br />
20 Jahre – das ist in der Gastronomie eine lange Zeit. Nicht viele<br />
Betriebe existieren so lange, noch weniger unter demselben Inhaber und<br />
noch weniger mit denselben Mitarbeitern. Auf die Trattoria „del bosco“ im<br />
Ringhotel Munte am Stadtwald trifft das alles zu: Die Trattoria „del bosco“<br />
wurde am 7. Juli 2000 von den Hotel-Inhabern Detlef und Jan Pauls<br />
eröffnet, und vom ersten Tag an zeichnen Federico Aragona (63) und<br />
Salvatore Ruggiero (53) für die Küche verantwortlich.<br />
Die beiden Süditaliener kamen vor gut 30 Jahren nach Deutschland,<br />
Aragona zunächst zum Arbeiten nach Süddeutschland, Ruggiero zu Besuch<br />
nach Bremen, wo er dann gleich blieb. In der Hansestadt lernten sich die<br />
beiden Kalabresen kennen und arbeiteten in den 1990er Jahren im<br />
Delikatessbereich des damaligen Kaufhauses Horten. Hier entdeckte sie<br />
Jan Pauls und bot ihnen im Jahr 2000 die Küchenverantwortung für die<br />
neue Trattoria „del bosco“ im familiengeführten Ringhotel Munte am<br />
Stadtwald an. Seither haben beide nie daran gedacht, den Arbeitsplatz zu<br />
wechseln. „Das Betriebsklima im Hotel Munte ist prima“ schwärmt Salvatore<br />
Ruggiero und ergänzt: „Wir fühlen uns hier wie in einer großen Familie“.<br />
Auch sein Kollege konnte und kann sich keinen anderen Arbeitgeber mehr<br />
vorstellen: „Wir gehören inzwischen zum Inventar“ bekennt Aragona<br />
lächelnd. Vermisst haben sie in all den Jahren lediglich die süditalienische<br />
Sonne, das „Dolce Vita“. Ihr aktuell wichtigster Wunsch für die Zukunft:<br />
„Corona muss weg“. Immerhin konnte die Trattoria im Mai wieder öffnen<br />
und kann den Gästen mit italienischen Gaumenfreuden einen Hauch von<br />
Urlaub in „Bella Italia“ bieten. Neben Antipasti, Salaten, Fleisch- und<br />
Fischgerichten sowie Desserts darf man sich vor allem wieder auf Pizza<br />
und Pasta freuen. Bei entsprechendem Wetter kann man die Außenterrasse<br />
mit Blick auf den Stadtwald genießen. Geöffnet hat die Trattoria del bosco<br />
täglich von 12 Uhr bis 22 Uhr.<br />
Trattoria del bosco, Parkallee 299, 28213 Bremen<br />
Telefon: 0421/2202500<br />
www.hotel-munte.de
Oberneulander Gewürzikon<br />
ALLES V<strong>OM</strong> HOLZKOHLEGRILL<br />
Kalbsleber mit Oregano<br />
„Berliner Art“<br />
mit karamellisiertem Apfel, Zwiebeln, in der<br />
Schale verbrannt und auf Rauchkartoffel-<br />
Confit. mit Pimenton de la Deutschland.<br />
Spitzenkoch Wolfgang<br />
Pade ist unser Experte<br />
für Gewürze<br />
In unserer Serie:<br />
„Oberneulander<br />
Gewürzikon” berichtet<br />
der Spitzenkoch<br />
Wolfgang Pade aus<br />
Verden jeden Monat<br />
über die Welt der<br />
Gewürze. Seit einigen<br />
Jahren stellt Pade<br />
Gewürzmischungen<br />
zusammen, die er in<br />
seiner Küche verwendet<br />
und mit denen<br />
er geschmackliche<br />
Akzente setzt. Die<br />
hier vorgestellten<br />
Gewürze gibt es nicht<br />
nur in seinem Restaurant<br />
in Verden, sondern<br />
auch bei Lestra<br />
zu erwerben.<br />
Fotos: Nicola van Ravenstein<br />
52 OBERNEULAND
Zutaten:<br />
4 kleine säuerliche Äpfel, das Kerngehäuse ausgestochen,<br />
dann jeder Apfel in 3 Ringe geschnitten, mit etwas Zitronensaft<br />
beträufelt<br />
Zucker<br />
Butter<br />
12 Perlzwiebeln oder Schalotten in der Schale<br />
1 Stück Kalbsleber, ca. 250 g oder Bio-Geflügelleber<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
frischer Oregano, die Blättchen abgezupft<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Rauchkartoffel-Confit: 6 festkochende, mittelgroße Kartoffeln,<br />
roh geschält und in dicke Scheiben geschnitten<br />
200 g Räucherfischgräten (Können Sie sich vom Fischhändler<br />
als Abfall schenken lassen; wenn das nicht möglich ist,<br />
können Sie einen Rauchgeschmack an die Kartoffeln bringen,<br />
indem Sie gegarte, geschälte Pellkartoffeln auf dem Kugelgrill<br />
oder BBQ-Smoker 20 Minuten bei wenig Hitze räuchern)<br />
300 ml Wasser oder Brühe<br />
50 g Butter<br />
je 1 TL gehackte Petersilie und Schnittlauchröllchen<br />
Zubereitung:<br />
Rauchkartoffel: Räucherfisch-Abschnitte und -gräten mit<br />
kaltem Wasser aufsetzen, aufkochen und 20 Minuten ziehen<br />
lassen. Abpassieren und in dem Räucherfond die Kartoffelscheiben<br />
garen, abgießen, etwas ausdämpfen lassen, noch<br />
warm mit einer Gabel zerdrücken, mit der Butter, Petersilie<br />
und Schnittlauch vermengen, mit Salz und Pfeffer nachschmecken.<br />
Die Masse fest in eine passende Form drücken,<br />
durchkühlen lasen und in beliebige Stücke schneiden, oder<br />
mit einem Ausstecher Zylinder ausstechen.<br />
Gewürzzwiebeln in der Schale bei starker Hitze auf dem Grill<br />
schwarz werden lassen, dann 15 Minuten bei niedriger Hitze<br />
weitergrillen, danach auskühlen lassen. Mit einem scharfen<br />
Messer die Wurzel und die Spitze abschneiden und das<br />
innere Weiche aus der schwarzen Schale herausdrücken.<br />
Das Innere etwas klein schneiden.<br />
Die Apfelringe bei starker Hitze grillen, sodass sie Grillstreifen<br />
bekommen und leicht karamellisieren. In eine Auflaufform<br />
oder Aluschale nebeneinanderlegen und leicht zuckern, jede<br />
Scheibe mit einer Flocke Butter belegen und vor dem Anrichten<br />
noch einmal kurz bei starker Hitze auf dem Grill weiter<br />
karamellisieren.<br />
Leber angrillen und bei niedriger Hitze fertigräuchern, in<br />
12 Stücke schneiden, salzen und pfeffern.<br />
Anrichten:<br />
3 heiße Apfelscheiben pro Teller anrichten, mit Leber und<br />
Schalotten belegen, mit reichlich Oreganoblättchen und<br />
etwas Pimenton bestreuen. Wiedererwärmte Rauchkartoffel-<br />
Zylinder mit Meersalzflocken bestreut dazustellen.<br />
„Pimenton de la Deutschland“ – Rauch-Paprika<br />
Pimentón de la Vera stammt aus der spanischen Extremadura.<br />
Für „Pimenton de la Deutschland“ werden die Paprikaschoten<br />
ebenfalls in Spanien bezogen, aber hier bei uns über Holzkohleglut<br />
getrocknet und dann gemahlen.<br />
So entsteht ein Paprikapulver mit schönem Rauchgeschmack.<br />
Das typische Gewürz für die spanische Chorizo-Wurst. Und<br />
es fehlt in keiner Paella, sozusagen das spanische Gulaschgewürz.<br />
Ist aber auch harmonisch mit Schweinefleisch,<br />
Lamm, Couscous, Kohl, an gerösteten Kartoffeln oder an<br />
Fischfilets.<br />
OBERNEULAND 53
Unkrautvernichter kann auch per<br />
Wagen ausgebracht werden.<br />
S<strong>OM</strong>MERZEIT IST GARTENZEIT<br />
FIT DURCH DEN<br />
Sommer<br />
Daran sollten Gartenbesitzer<br />
in der warmen Jahreszeit<br />
denken.<br />
Foto: djd/EUROGREEN/Getty Images/Bill Grove<br />
54 OBERNEULAND
Nicht zu kurz,<br />
dafür lieber<br />
regelmäßig:<br />
So lautet die<br />
Maxime für das<br />
sommerliche<br />
Rasenmähen.<br />
Foto: djd/STIHL<br />
Sommerzeit ist Gartenzeit. In diesen<br />
Monaten spielt sich ein Großteil der<br />
Freizeit draußen ab. Zeit mit der<br />
Familie verbringen, den Kindern<br />
beim Toben im Planschbecken zusehen,<br />
fröhliche Grillpartys mit Freunden feiern:<br />
Alles das gehört für viele zu einem gelungenen<br />
Sommer im eigenen Garten dazu.<br />
Zwischendurch sind ein paar Handgriffe zu<br />
erledigen, damit das Grün in Schuss bleibt.<br />
Je nach Witterungslage sollten Hecken,<br />
Rasenflächen und Blumenbeete gewässert<br />
werden. Zudem benötigt der Rasen einen<br />
regelmäßigen Schnitt und auch Hecken<br />
und Sträucher erfordern etwas Aufmerksamkeit,<br />
damit sie ihr adrettes Erscheinungsbild<br />
über den Sommer behalten.<br />
Weniger ist mehr<br />
beim Mähen und Wässern<br />
des Sommerrasens<br />
Bei warmen Temperaturen und ausreichend<br />
Wasser sprießt der Rasen üppig und<br />
benötigt einen regelmäßigen Schnitt.<br />
Ein bequemes Arbeiten ermöglichen akkubetriebene<br />
Mäher. Mit ihnen kommt der<br />
Freizeitgärtner flexibel und mobil voran,<br />
ganz ohne Kabelwirrwarr. Dabei lautet die<br />
Empfehlung für Gartenbesitzer: Das Gras<br />
nicht zu kurz und dafür lieber häufiger<br />
mähen. "Sommerrasen sollte man insbesondere<br />
bei Hitze nicht kürzer als fünf<br />
Zentimeter schneiden. Nur dann können<br />
die Grashalme den eigenen Trieben ausreichend<br />
Schatten spenden", sagt der Experte<br />
Jens Gärtner. Sollte das Grün nach dem<br />
Urlaub außer Form geraten sein, kann<br />
man besser mehrere Runden mit dem<br />
Mäher absolvieren statt nur einen Durchgang<br />
- so vermeidet man gelbe Spitzen an<br />
den Halmen.<br />
Auch in Sachen Wasser kann weniger<br />
mehr sein: "Häufiges Beregnen mit kleinen<br />
Wassermengen kann dem Rasen eher<br />
schaden als nutzen", erklärt Gärtner. Bei<br />
Trockenheit sollte dieser nur ein- bis<br />
zweimal pro Woche, dafür aber ausgiebig<br />
bewässert werden. Als Faustregel werden<br />
20 bis 25 Liter pro Quadratmeter empfohlen.<br />
OBERNEULAND 55
Tipps vom Profi<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
Mit leichten Formschnitten<br />
bleibt das Grün auch im<br />
Sommer gut in Form.<br />
Dem Unkraut rückt man<br />
aktiv zuleibe, bevor es<br />
sich zu sehr ausbreitet.<br />
Foto: djd/STIHL/Thomas Kettner<br />
Gut in Form bleiben während<br />
der warmen Jahreszeit<br />
Nicht nur Gras wächst im Sommer<br />
kräftig. Auch Thuja, Liguster und Buchsbaum<br />
treiben munter aus. „Um die Vogelwelt<br />
und ihren Nachwuchs zu schützen,<br />
sind kräftige Heckenrückschnitte in der<br />
warmen Jahreszeit untersagt. Leichte<br />
Formschnitte sind hingegen erlaubt und<br />
auch zu empfehlen”, sagt Jens Gärtner. Um<br />
das Grün in der gewünschten Form zu<br />
behalten, bietet sich eine akkubetriebene<br />
Strauchschere an. Das handliche Gerät<br />
ermöglicht ein bequemes Arbeiten, ohne<br />
dass die Arme ermüden. Nicht zuletzt sind<br />
Akku-Geräte abgasfrei und leise, so dass<br />
die Nachbarschaft nicht gestört wird.<br />
Unkraut adé<br />
Foto: djd/EUROGREEN/evgenyb - stock.adobe.com<br />
In einer Wildblumenwiese sind Disteln,<br />
Löwenzahn und Kleeblätter gern gesehen.<br />
Auf einem Rasen im eigenen Ziergarten ist<br />
GIERSCH IM GARTEN – SO MACHEN SIE DAS BESTE DRAUS!<br />
Wie wäre es, den ungeliebten Giersch einfach mal aufzuessen?<br />
Aus den Blättern lässt sich ein leckerer Salat zubereiten. Und wer<br />
nur mit Salat nicht dagegen ankommt, für den gibt es viele weitere<br />
Möglichkeiten den Gärtnerschreck in leckere Gerichte zu verwandeln.<br />
Superfood Giersch<br />
Der Giersch strotzt vor Vitamin C, Provitamin A und Mineralien wie<br />
Eisen und Magnesium. „Mit etwa 100 Gramm Giersch ist der Tagesbedarf<br />
an Vitamin C schon mehr als gedeckt“, erklärt Sonja Pannenbecker,<br />
Referentin für Lebensmittel und Ernährung<br />
bei der Verbraucherzentrale Bremen. „Auch sein<br />
Eiweißgehalt ist für ein Wildkraut beachtlich.<br />
Giersch übertrifft mit um die 5 Gramm sogar<br />
Spinat mit seinem Eiweißgehalt.“<br />
Für den rohen Verzehr eignen sich am besten<br />
die jungen Blätter. Besonders zart sind sie,<br />
wenn sie gerade aufgehen. „Im Geschmack<br />
erinnert roher Giersch an eine Mischung aus<br />
Mohrrüben und Petersilie. Wenn er gekocht<br />
ist, schmeckt er ähnlich wie Spinat“, ergänzt<br />
Sonja Pannenbecker. Bei älteren Blättern<br />
sollte der harte Blattstiel allerdings abgeschnitten<br />
werden, da die gesamten Blätter<br />
zunehmend fester und intensiver im<br />
Geschmack werden. Sie eignen sich deshalb<br />
Kräuter<br />
des Monats<br />
Giersch<br />
besser für gekochte Gerichte oder auch zum Trocknen, um jederzeit<br />
etwas Giersch vorrätig zu haben. Doch nicht nur die Blätter sind essbar,<br />
auch die hellen Blüten können verzehrt werden. Sie können in<br />
Salate gegeben, aber auch paniert und anschließend gebraten werden.<br />
Augen auf bei der Ernte!<br />
Bei der Ernte besteht eine Verwechslungsgefahr zu giftiger<br />
Hundspetersilie und dem Gefleckten Schierling. „Der Giersch ist<br />
jedoch an seinem Stängel gut zu erkennen,“ erklärt Pannenbecker.<br />
„Denn der Gierschstängel ist im Gegensatz zu seinen Doppelgängern<br />
mit rundem Stiel dreikantig - ist er abgeschnitten, sieht die<br />
Schnittfläche aus wie ein Dreieck.“<br />
Das ganze Jahr über kann von den Blättern geerntet<br />
werden. Wer sich bei jedem selbst gepflückten<br />
Gericht fragt, ob der Giersch durch diese stetige<br />
Ernte möglicherweise, oder auch hoffentlich,<br />
bald weg ist, dem sei gesagt, so leicht wird<br />
man den Giersch nicht los.<br />
Aber immerhin sorgt er so für Freude auf<br />
dem Teller.<br />
UNSER TIPP: Wer keinen eigenen Giersch<br />
hat, kann ihn auch an Waldrändern oder<br />
Flussläufen sammeln. Und auch hier gilt:<br />
Die Blätter stets gut waschen. Text: vzhb<br />
56 OBERNEULAND
für sie jedoch nicht der richtige Platz.<br />
Bevor sie überhandnehmen, sollte der<br />
Hobbygärtner eingreifen. Denn unbehandelt<br />
bleiben Unkrautsaaten jahrzehntelang<br />
keimfähig und der schöne Rasen wird arg<br />
in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Die Nährstoffe im Blick<br />
behalten<br />
Sogenannte Ungräser entziehen den<br />
Rasenpflanzen die Nährstoffe. Die Gräser<br />
werden verdrängt, der Rasen wird löchrig,<br />
die unliebsamen Störpflanzen breiten sich<br />
flächendeckend aus. Viele Unkräuter vertragen<br />
allerdings keinen Schnitt. Gerade<br />
nach der Rasendüngung sollte man daher<br />
regelmäßig mähen.<br />
Wenn das Unkraut jedoch auch durch<br />
Mähen und Ausstechen nicht mehr in den<br />
Griff zu bekommen ist, kann eine Behandlung<br />
mit einem Unkrautvernichtungsmittel<br />
erforderlich werden. Gut geeignet<br />
sind z.B. Kombiprodukte wie Unkrautvernichter<br />
+ Rasendünger, die Unkräuter<br />
einerseits wirkungsvoll bekämpfen und<br />
andererseits den Rasen gleichzeitig mit<br />
Nährstoffen versorgen.<br />
Dem Rasen Zeit geben<br />
Wenn ein Rasen in dieser Saison neu<br />
eingesät wurde, sollte man drei Monate<br />
lang warten, bis man zu Unkrautvernichter<br />
greift. Die Gebrauchsvorschriften auf der<br />
Packung und eventuell bestehende regionale<br />
Einschränkungen des Gesetzgebers sind<br />
jeweils zu beachten. Zudem sollte man<br />
nach Verwendung des Unkrautvernichters<br />
Kinder und Haustiere für drei Tage nicht<br />
auf die behandelte Rasenfläche lassen.<br />
Moos beseitigen<br />
Manchmal sind es allerdings nicht die<br />
Unkräuter, sondern ein verstärkter Moosbefall,<br />
der den Rasen zerstört. Moos im<br />
Rasen ist ein Zeichen von Nährstoffmangel,<br />
starker Schattenlage und verdichtetem<br />
Boden. Hier sticht der Gärtner mit einem<br />
Handaerifizierer in den Boden und füllt<br />
die so entstandenen Löcher mit Sand auf.<br />
Das macht ihn insgesamt lockerer und<br />
verhindert Staunässe, die immer eine<br />
Moosbildung begünstigt. Bei sehr starkem<br />
Moosbefall kann man zu einem Rasendünger<br />
mit Eisen greifen. Hobbygärtner<br />
bekommen ihn im Fachhandel oder unter<br />
www.eurogreen.de. Um Rostflecken zu<br />
vermeiden, sollte die Fläche zwei Tage<br />
nach dem Ausbringen nicht betreten<br />
werden.<br />
OBERNEULAND 57
Tipps vom Profi<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
IN 16 SCHRITTEN ZUR ROTEN SICHTSCHUTZHECKE<br />
58 OBERNEULAND
Sie zieht alle Blicke auf sich und lässt<br />
trotzdem keine durch. Die Glanzmispel ist<br />
ein beliebter Zierstrauch für immergrüne<br />
Hecken und bringt mit ihren frischen<br />
Austrieben ein lebendiges Rot in den<br />
Garten. Wir zeigen anhand der Glanzmispel<br />
„Devils Dream“ wie es geht.<br />
Ein Pflanzzeitraum für die Devils Dream ist der Spätsommer,<br />
damit die Sträucher in der moderaten<br />
Jahreszeit noch ausreichend Zeit zum Einwurzeln<br />
haben. Um eine akkurate Linie einzuhalten und<br />
später eine Orientierung zu haben, wird eine Pflanzleine<br />
gespannt. Mit dem Spaten wird ein Pflanzgraben ausgehoben,<br />
der etwa die doppelte Ballengröße aufweist. Nach dem Austopfen<br />
werden alle Wurzeln mit der Hand aufgelockert. Keine<br />
Sorge, an den Stellen, an denen Wurzeln abreißen, bilden<br />
sich neue, kleine Haarwurzeln. Diese versorgen die Pflanze<br />
bestens mit Wasser und Nährstoffen. Vor dem Pflanzen<br />
sollte der Topf in einem Eimer oder Kübel so lange ins Wasser<br />
getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Der<br />
Ballen wird so tief in die Erde gesetzt, dass die Oberseite<br />
mit der Erdoberfläche abschließt. Für eine blickdichte<br />
Hecke ist ein Pflanzabstand je nach Topfgröße von etwa<br />
35 Zentimetern empfehlenswert – also drei Pflanzen pro<br />
laufendem Meter. Der Erdaushub kann mit etwas humusreicher<br />
Pflanzerde gemischt werden – das fördert die Wurzelbildung.<br />
Die Erde wird nach dem Einfüllen mit den Füßen<br />
vorsichtig festgetreten. Nach dem Pflanzen sollte kräftig<br />
gegossen werden. Das Wasser sorgt für eine gute Verbindung<br />
zwischen Topfballen und Gartenboden. Nach dem Pflanzen<br />
sollte die Glanzmispel zurückgeschnitten werden. Alle unverzweigten<br />
Triebe sollten um die Hälfte gestutzt werden,<br />
denn so wird die Hecke schnell dicht und treibt in der neuen<br />
Saison umso kräftiger wieder durch.<br />
Nach wenigen Standjahren ergibt<br />
sich eine blickdichte, pflegeleichte<br />
Hecke. Diese Glanzmispel ist<br />
dabei der Feuerteufel unter<br />
den Heckenpflanzen. Mit<br />
der pflegeleichten Photinia,<br />
die sich im Mai mit weißen<br />
Blüten schmückt, haben<br />
auch Einsteiger<br />
einen dauerhaften<br />
Erfolg. Alle Blätter<br />
der Glanzmispel<br />
werden glänzend grün<br />
und verbleiben den<br />
kompletten Winter an der<br />
Pflanze. Im Frühjahr färben die<br />
frischen, roten Triebe die komplette<br />
Hecke rot ein. Das bedeutet vor<br />
allem eines: Abwechslung im<br />
heimischen Garten. Am liebsten ist<br />
der Pflanze ein windgeschützter,<br />
halbschattiger Standort.<br />
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OBERNEULAND 59
Tipps vom Profi<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
1<br />
1. Bevor die Heckenpflanzung beginnen, kann sollte zur<br />
späteren Orientierung eine Richtschnur gespannt werden.<br />
2<br />
2. Jetzt ist es an der Zeit, den Pflanzabstand auszumessen. Je geringer der Abstand,<br />
desto dichter wird die Hecke zu Beginn sein.<br />
4+5<br />
3<br />
3. Zur Vorbereitung für die spätere Pflanzung können die<br />
Pflanzen nun schon ausgetopft werden – ein kurzer Schlag<br />
auf den Topfrand löst dabei die Pflanze heraus.<br />
4. Nun kann der Pflanzgraben für die Hecke<br />
ausgehoben werden. Wir nehmen hierfür genau<br />
eine Spatenbreite und häufen den Aushub an<br />
der Kante säuberlich auf.<br />
8+9<br />
10<br />
5. Nach dem Ausheben des<br />
Pflanzgrabens prüfen wir noch<br />
einmal die Abstände, indem<br />
wir die Pflanzen einsetzen.<br />
10. Nun kann das eigentliche Pflanzen<br />
beginnen. Wichtig ist das richtige Festtreten<br />
der Pflanzen, sodass sich keine<br />
Hohlräume bilden.<br />
6. Währenddessen können schon die<br />
Wurzeln der Pflanzen mit der Hand<br />
gelockert und leicht aufgerissen<br />
werden. Dadurch werden später neue,<br />
feine Haarwurzeln gebildet.<br />
6+7<br />
7. Um den Heckenpflanzen<br />
zusätzlich zu einem guten Start<br />
zu verhelfen, werden sie in einem großen<br />
Bottich getränkt, bis keine Luftblasen<br />
mehr von dem Ballen aufsteigen.<br />
8. Die aufgehäufte Erde<br />
neben dem Pflanzgraben wird<br />
nun mit Torf und wahlweise zur<br />
Düngung mit Hornspänen vermischt.<br />
9. Damit alles besser verteilt wird,<br />
harken wir das Ganze vor dem Einpflanzen<br />
zusätzlich durch.<br />
11. Praktisch – nach dem Pflanzen mit<br />
dem Spaten ganz einfach einen kleinen<br />
Bewässerungsgraben ziehen.<br />
11<br />
60 OBERNEULAND
12+<br />
13<br />
12. Der Bewässerungsgraben<br />
kommt<br />
den Pflanzen gerade<br />
beim Angießen zugute.<br />
Trockener Boden<br />
verhindert ohne Einwirkzeit<br />
sonst das<br />
richtige Durchnässen<br />
der Erde.<br />
13. Nach dem Bewässern<br />
kann der<br />
Boden glattgeharkt<br />
werden.<br />
n Gartenplanung<br />
n Pflasterarbeiten<br />
n Keramikarbeiten<br />
n Natursteinarbeiten<br />
14. Zusätzlich bedecken wir den<br />
Boden um die Pflanzen zum Schutz<br />
mit Streu.<br />
14+<br />
15<br />
15. Zum Schluss kann die neu entstandene<br />
Hecke in Form gebracht werden. Ein<br />
starker Rückschnitt gibt den Pflanzen die<br />
nötige Energie, die Veränderung zu verkraften<br />
und neue, starke Wurzeln auszubilden.<br />
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16. Das Ergebnis kann<br />
sich sehen lassen.<br />
Fotos: Photinia Devils Dream<br />
16<br />
OBERNEULAND 61
GEWINNER DER DÜRRES<strong>OM</strong>MER<br />
ERSTAUNLICHE ANPASSUNGEN<br />
DER SPECHTE<br />
Wer jetzt durch die Wälder<br />
streift, hat gute Chancen,<br />
Spechtbruten zu entdecken.<br />
Zum einen profitieren<br />
die fleißigen Baumeister<br />
von den Dürreschäden im Wald<br />
und haben sich in den vergangenen<br />
Jahren entsprechend prächtig<br />
vermehrt. Doch vor allem die<br />
sorglos zwitschernden Küken in<br />
den Baumhöhlen verraten jetzt<br />
die Brutplätze. Spechtbruten<br />
seien oft über dutzende Meter<br />
zu hören, erklärt der NABU in<br />
einem Beobachtungstipp.<br />
62 OBERNEULAND
hat schon was von Ballermann-Party“,<br />
schmunzelt NABU-Geschäftsführer Sönke<br />
Hofmann über eine der lautstärksten aller<br />
„Das<br />
heimischen Vogelbruten, „die fühlen sich in<br />
ihrer Höhle anscheinend dermaßen sicher, dass sie schon<br />
geradezu nach Futter grölen.“ Das Getschilpe und Gezeter<br />
der halbflüggen Jungen sei ein guter Hinweis, folge man den<br />
Rufen, leiten sie zu einem Baumstamm mit Spechthöhle<br />
in mehr oder minder luftiger Höhe. Mit gebührendem<br />
Abstand und Ruhe können dann die hübschen Altvögel<br />
beobachtet werden. Unermüdlich bringen sie Insektenlarven<br />
heran, die sie aus den umliegenden Bäumen sammeln.<br />
„Buntspechte haben eine Hornspitze mit Widerhaken auf<br />
ihrer Zunge, wie mit einer Harpune angeln sie damit Bockkäferlarven<br />
aus ihren Gängen im Holz“, erklärt der gelernte<br />
Förster Hofmann. Um die Zunge etwa fingerlang ausfahren<br />
zu können, reiche die Muskulatur einmal um den ganzen<br />
Schädel herum.<br />
- Baumpflege<br />
- Problemfällung mit Seilklettertechnik<br />
- Baumsicherung<br />
- Wurzelentfernung<br />
- Baumkontrolle / Gutachten<br />
Um die Zunge etwa fingerlang<br />
ausfahren zu können, reicht<br />
die Muskulatur einmal um<br />
den ganzen Schädel herum.<br />
Noch weitere erstaunliche Anpassungen haben die<br />
Spechte im Laufe der Evolution durchgemacht: Damit sie<br />
keine Gehirnerschütterung beim Hacken ihrer Höhlen<br />
bekommen, ist der Schnabel in einem komplizierten<br />
Gewirr aus Sehnen und Knorpel gelagert. „Jeder Schnabelhieb<br />
wird dadurch abgepuffert und teils in Drehbewegungen<br />
umgewandelt“, so der NABU. Die Schwanzfedern sind<br />
deutlich härter als bei anderen Vögeln, sie stützen den<br />
Vogel, wenn er sich am Stamm festkrallt. „Selbst die<br />
Krallen sind abgewandelt: Statt drei nach vorn und eine<br />
nach hinten haben Spechte je zwei Krallen nach vorn und<br />
hinten für besseren Halt.“<br />
„Der Buntspecht ist eindeutig ein Gewinner der Dürresommer“,<br />
stellt Hofmann fest, „die absterbenden Bäume<br />
stecken natürlich schnell voller Insekten, die den Baum<br />
besiedeln.“ Spechte gehören als Steuerelement zur Verwertungskaskade<br />
des Waldes, einem komplizierten<br />
Geflecht von Abhängigkeiten, die der Mensch noch lange<br />
nicht durchschaut. Besonders die künstlich nach den<br />
Bedürfnissen der Holzindustrie gepflanzten Forste leiden<br />
unter dem Klimawandel.<br />
„Naturnahe Wälder haben ganz andere Widerstandskräfte<br />
als die Plantagen aus teils exotischen Bäumen“, stellt<br />
der NABU fest, „wenn jetzt mit vermeintlich dürreresistenteren<br />
Douglasien und Küstentannen aufgeforstet wird,<br />
ist das genau der falsche Weg.“ Die Natur vermag sich erstaunlich<br />
schnell mit Millionen Jahre alten Mechanismen<br />
zu heilen. Dazu müsse der Mensch es aber aushalten, dass<br />
nicht überall die am besten wirtschaftlich verwertbare<br />
Baumart wachse. Text: NABU Bremen<br />
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OBERNEULAND 63
Wildtier<br />
des<br />
Jahres<br />
DER MAULWURF<br />
BUDDELN IST<br />
SEIN LEBENSZWECK<br />
Nur selten sieht man ihn an der<br />
Oberfläche. Foto: Deutsche Wildtier-Stiftung<br />
64 OBERNEULAND
Seien wir ehrlich: Der Maulwurf, der kleine pelzige Geselle, hätte unter Gärtnern<br />
sicherlich mehr Freunde, wenn da im Gras nur nicht diese Haufen wären.<br />
So mancher, der vielleicht stolz auf seinen gepflegten<br />
Rasen ist, kann richtig verzweifeln werden und versucht<br />
ihn zu fangen. Wie Gärtner Knoll vor fast 150 Jahren bei<br />
Wilhelm Busch. Damals mag das üblich gewesen sein. Heute<br />
ist das verboten, und das ist gut so. Obwohl Maulwürfe<br />
noch keine bedrohte Art sind, ernennt die Deutsche Wildtier-Stiftung<br />
den unter Naturschutz stehenden Europäischen<br />
Maulwurf zum Tier des Jahres <strong>2020</strong>. Die Stiftung will mit<br />
ihrer Entscheidung darauf aufmerksam machen, wie<br />
wichtig die Artenvielfalt unterhalb der Erdoberfläche ist.<br />
Per Gesetz geschützt heißt: Es ist verboten, ihn auch nur<br />
zu stören, geschweige denn, zu töten. Dennoch wird ihm<br />
häufig übel nachgestellt. Dabei sind die Haufen im Rasen<br />
lediglich ein ästhetisches Problem. In einem Beet stören<br />
sie nicht und niemanden, denn der Maulwurf ist kein<br />
Pflanzenfresser. Er ernährt sich von Regenwürmern,<br />
Raupen, Schnecken, Engerlingen.<br />
Stellt ein Gartenfreund fest, dass seine Möhren oder<br />
Blumenzwiebeln angefressen sind, dass Pflanzen durch<br />
Wurzelschäden eingehen, ist dies meist einer Wühlmaus zu<br />
schulden. Da darf er gegen angehen, die ist nicht geschützt.<br />
Auch dieses Tier macht Erdhaufen, die sind aber länglich,<br />
sehr flach und enthalten oft Wurzelreste. Man sieht deutlich<br />
ihre Gänge, die dicht unter der Oberfläche verlaufen. Die<br />
sind etwa fünf Zentimeter breit und acht Zentimeter hoch.<br />
Die Gänge des Maulwurfs hingegen befinden sich tiefer in<br />
der Erde. Manchmal allerdings legt der Maulwurf auch<br />
Oberflächengänge an, die denen der Wühlmäuse sehr<br />
ähneln können. Ehe man etwas gegen Wühlmäuse unternimmt,<br />
muss man also sorgfältig prüfen, ob es sich nicht<br />
um einen Maulwurf handelt, denn der ist streng geschützt.<br />
Die Wühlmaus ist klein, hat Augen und Ohren, die man bei<br />
einem Maulwurf so nicht sehen kann. Das allein schließt<br />
eine Verwechslung mit dem Maulwurf aus. Gärtner, die<br />
einen Maulwurf töten, weil sie ihn für eine Wühlmaus<br />
halten, machen sich deshalb strafbar.<br />
Der Maulwurf hat keine Ohrmuscheln, sondern verdeckt<br />
seine Gehörgänge durch Hautlappen. Die Augen sind sehr<br />
klein, fast unter dem Fell verborgen und er sieht nicht sehr<br />
gut, was aber in der Dunkelheit der Gänge auch nicht nötig<br />
wäre. Dafür kann der Maulwurf hervorragend Erderschütterungen<br />
spüren sowie gut riechen und tasten. Besonders<br />
Heute verboten, zu Zeiten<br />
von Wilhelm Busch war<br />
das noch üblich.<br />
OBERNEULAND 65
wichtig sind für ihn die Tasthaare an der Schnauze. Seine<br />
Schnauze ist relativ lang und spitzkegelförmig ausgeprägt.<br />
Zum Graben nutzt er seine perfekt entwickelten Hände, die<br />
wie Grabschaufeln aussehen. Mit dem Maul gräbt der<br />
Maulwurf nicht, auch wenn sein Name danach klingt.<br />
Wahrscheinlich kommt der Name vom althochdeutschen<br />
Moltewurf. Molte bedeutet Erde. Der Maulwurf ist perfekt<br />
an seinen Lebensraum angepasst. Sein schwarzes samtweiches<br />
Fell hat keinen Strich, und so kann sich das Tier<br />
bequem in dem engen Tunnelnetz vorwärts und rückwärts<br />
bewegen. Um an seine Nahrung heranzukommen, hat<br />
der Maulwurf eine besondere Technik entwickelt,<br />
die im Grunde wie ein Spinnennetz funktioniert.<br />
Der Maulwurf legt ein weitverzweigtes<br />
Tunnelsystem an, hält sich dann in seinem<br />
Kessel auf und lauscht auf Geräusche in<br />
seinem Labyrinth. Hört er Insekten,<br />
Larven, Regenwürmer oder andere Tiere,<br />
die in sein Gangsystem geraten, flitzt er<br />
hin. Außerdem geht er noch alle drei bis<br />
vier Stunden auf Patrouille. Wie bei allen<br />
Tunnelarbeiten muss der Erdaushub<br />
irgendwo hin: Der Maulwurf drückt ihn<br />
mit den Grabschaufeln aus dem Gang. So<br />
entstehen die Maulwurfshügel.<br />
Prinzipiell kann man sich über Maulwürfe freuen,<br />
denn ihre Anwesenheit zeigt, dass der Boden gesund ist und<br />
es zahlreiche Kleinlebewesen im Boden gibt, die die Nahrungsgrundlage<br />
der Maulwürfe sind. Der Maulwurf lebt,<br />
wie gesagt, von tierischer Nahrung, wie Regenwürmer und<br />
Raupen. Da er sehr gerne „Schädlinge“ frisst, ist er ein ausgesprochener<br />
Nützling im Garten. Denn schließlich sind<br />
manche Insekten und deren Larven bei Gärtnern, landund<br />
forstwirtschaftlichen Betrieben überhaupt nicht gerne<br />
gesehen. Die für die Bodendurchlüftung nützlichen Regenwürmer<br />
können 80-100 % seiner Nahrung ausmachen.<br />
Prinzipiell<br />
kann man sich<br />
über Maulwürfe<br />
freuen, denn ihre<br />
Anwesenheit zeigt, dass<br />
der Boden gesund ist<br />
und es zahlreiche<br />
Kleinlebewesen im<br />
Boden gibt.<br />
Regenwürmer? Aber die sind doch ebenfalls nützlich.<br />
Stimmt. Regenwürmer sind jedoch so fruchtbar, dass noch<br />
keine schädlichen Auswirkungen auf die Anzahl von Regenwürmern<br />
durch Maulwürfe bekannt geworden sind.<br />
Das Einzige, was stört, sind also die Erdhaufen im Rasen.<br />
Wer klug ist, trägt sie mit einer Schaufel ab und verwendet<br />
sie für Blumentöpfe. Eine besser durchgearbeitete Erde gibt<br />
es nicht. Die Stelle im Gras aber bleibt und wächst nur<br />
langsam wieder nach. Was kann jemand tun, der seine Wiese<br />
von Maulwurfshügeln frei haben möchte? Eine Falle<br />
aufzustellen ist strafbar. Man kann versuchen, den<br />
Maulwurf zu vergrämen, ihn zu veranlassen,<br />
sein Revier zu wechseln. Das kann gelingen,<br />
denn Maulwürfe sind Einzelgänger. Sie<br />
mögen keine Artgenossen in ihrer Nähe.<br />
Wir wissen: Der Maulwurf ist ziemlich<br />
sensibel, was Gerüche und Geräusche<br />
angeht. Obwohl, wie es oben heißt, der<br />
Maulwurf nicht gestört werden darf, empfiehlt<br />
der NABU Deutschland Folgendes:<br />
„Man kann zum Beispiel Holzpfähle in die<br />
Haufen schlagen und so oft wie möglich<br />
dagegen klopfen, sodass sich der Maulwurf<br />
manchmal einen ruhigeren Ort aufsucht und<br />
den Garten dafür verlässt (Anm. d. Red.: Ebenfalls<br />
im Handel sind solarbetriebene Varianten). Man kann<br />
auch aus Zweigen vom Lebensbaum, Holunder oder<br />
Knoblauch eine Brühe ansetzen und in kleineren Mengen<br />
in die Gänge schütten. Der Maulwurf soll und darf dabei<br />
nicht ertränkt werden, aber die Brühe riecht sehr intensiv,<br />
was der feinen Nase des Maulwurfs nicht passt. Oft muss<br />
man so etwas aber mehrmals machen, ehe der Maulwurf<br />
weiterzieht. Halb eingebuddelte Flaschen, in denen der<br />
Wind Geräusche verursachen soll, helfen nicht. Kleine<br />
Windräder, die man mit dem Stab in einen Maulwurfshaufen<br />
steckt, sollen ebenfalls helfen.“<br />
Text: Eberhard Matzke und NABU Deutschland<br />
66 OBERNEULAND
DEICHHÖRNCHEN &<br />
TEICHHÖRNCHEN<br />
Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
Die beiden kleinen Puschelschwanznager sind in Oberneuland<br />
zuhause. Und jetzt im Sommer – wo manche Menschen ans<br />
Gammeln denken, denken die beiden an ein anderes Wort, das<br />
mit ammeln endet. Aber zwischendurch haben sie auch anderes<br />
im Sinn.<br />
Die Verwandten lieben<br />
A: Ich würde so gerne mal meine Verwandten besuchen.<br />
B: Die in Amerika?<br />
A: Ja, Onkel Fatboy und Tante Groß. Ich liebe die.<br />
B: Du meinst Deine große Tante, die heißt aber Tinte.<br />
A: Tante Tinte. Liebenswerte Frau. Ist das nicht die Frau<br />
meines Onkels Tonto?<br />
B: Nein, Tonto ist doch mit Tunti zusammen.<br />
A: Ich dachte, die heißt Tutti.<br />
B: Nein, Tutti ist mit Frutti liiert.<br />
A: Die liebe Frutti, die lebt doch im Ahornwald, richtig?<br />
B: Nein, im Behornwald, und der liegt direkt am Meer.<br />
A: Ach ja, deshalb wird sie ja Frutti del Mar genannt.<br />
B: Quatsch, Frutti ist eine geborene Gnaw.<br />
A: Ist das nicht das spanische Wort für gaffen?<br />
B: Nein, es ist das englische Wort für nagen.<br />
A: Den Onkel Naganow in Russland liebe ich auch.<br />
Den würde ich auch gerne mal besuchen.<br />
B: Du meinst Tante Naganowa.<br />
A: Genau, die mit den Drillingen Ohrinski,<br />
Nasinski und Auginski.<br />
B: Nein, die haben mal Drillinge gegessen, diese kleinen<br />
Kartoffeln. Und diese Drillinge sind Deiner Tante dann aus<br />
Nase, Ohren und Augen wieder rausgekommen.<br />
A: Möchtest Du nicht auch mal wieder Deine liebe<br />
Verwandtschaft sehen? Dein lieber Onkel Hüpfhoch ist<br />
doch immer so lustig gewesen.<br />
B: Der ist nach Brasilien ausgewandert, hat dort eine Rattenrakete<br />
gebaut, die aber auch für Eichhörnchen geeignet<br />
war, und ist damit Richtung Saturn geflogen, aber nur<br />
30 Zentimeter weit gekommen, hat sich dann zur Ruhe<br />
gehüpft, was aber nicht klappte, weil er keine Nussrente<br />
bekam.<br />
A: Sag mal, hast Du etwa wieder Rauschpilze genascht?<br />
B: Ja. Du doch auch.<br />
A: Woran hast Du das gemerkt?<br />
B: Daran, dass Du zu den lieben Verwandten willst.<br />
A: Ist das soooo ungewöhnlich? Ist das soooo abwegig?<br />
Meinst Du, dass ich da nur pilzbeschwipst drüber reden<br />
kann?<br />
B: Ja, ja und ja.<br />
OBERNEULAND 67
OBERNEULAND LEBEN<br />
Wiebke und Heiko Felderhoff<br />
REITANLAGE FELDERHOFF<br />
Sie lieben,<br />
was sie tun!<br />
Fast rund um die Uhr ist<br />
die Betriebsleiterin<br />
Wiebke Felderhoff auf<br />
dem Hof unterwegs.<br />
68 OBERNEULAND
Sie kamen 20<strong>08</strong> als Einsteller zum<br />
Reit- und Fahrverein Oberneuland,<br />
2013 übernahmen Wiebke und<br />
Heiko Felderhoff dann mit Horse<br />
Investment & Trading UG die Reitanlage<br />
an der Oberneulander Landstraße<br />
vom RFVO.<br />
Um die Reitanlage rentabel zu gestalten, war eine<br />
ihrer ersten Taten der Bau des Paddockstalls<br />
und 20 Boxen, erklärt Betriebsleiterin Wiebke<br />
Felderhoff. Von die-sem Moment an änderten<br />
sich auch die Haltungsbedingungen für die 14 Schulpferde<br />
des RFVO, der komplett auf Offenstallhaltung<br />
umstellte.<br />
20<strong>08</strong> kam Wiebke Felderhoff als Einstellerin auf die<br />
Reitanlage des RFVO und das Reiten stand im Vordergrund.<br />
Die Vereinsmitgliedschaft war für sie mit Engagement<br />
im Verein eng verbunden und selbstverständlich.<br />
2010 übernahm Heiko Felderhoff, Geschäftsführer der<br />
Reedereigruppe Harren & Partner, das Amt des Kassenwarts.<br />
Zur Vermeidung von Interessenskonflikten aber<br />
legte er mit Kauf der Reitanlage sein Amt sofort nieder.<br />
Seit 2013 hat sich für Wiebke Felderhoff der Schwerpunkt<br />
aufgrund der Betriebsleitung nun verschoben. Ambitionierten<br />
Freizeitreitern eine ansprechende Umgebung<br />
und Atmosphäre sowie jede nur erdenkliche Unterstützung<br />
bieten zu wollen, das ist die Idee, die hinter der<br />
Reitanlage Felderhoff steht. Ihr Konzept beinhaltet,<br />
Pferden draußen so viel wie möglich Auslauf geben zu<br />
können. Dafür arbeitet die Betriebsleiterin kontinuierlich<br />
daran, Boden und Ausläufe stetig zu verbessern. An der<br />
Hand bringen Wiebke Felderhoff und ihr Team die Pferde<br />
täglich auf Weiden und Paddocks, damit sie mindestens<br />
acht Stunden draußen stehen können. „Wenn wir Zukunft<br />
haben wollen, brauchen wir Nachwuchs“, sagt Wiebke<br />
Felderhoff auch, die die Arbeit mit Kindern als besonders<br />
bereichernd empfindet.<br />
Auf der Reitanlage Felderhoff, über der die Fahne von<br />
Harren & Partner weht, leben der Schulbetrieb des<br />
RFVO mit 20 Stunden Unterricht pro Woche und Privatreiter<br />
in einem harmonischen Miteinander. Ihre Interessen<br />
lassen sich gut vereinbaren. In der jetzigen herausfor-<br />
OBERNEULAND 69
OBERNEULAND LEBEN<br />
Wiebke Felderhoff und Marietta Emigholz (li).<br />
Auch die Ziegen fühlen sich auf der Reitanlage Felderhoff wohl.<br />
dernden Zeit hat der RFVO die Gruppenzeiten für den<br />
Reitunterricht verändert und die Gruppengrößen auf<br />
vier begrenzt. „Pferde sind ja keine Fahrräder“, so<br />
Marietta Emigholz, erste Vorsitzende des RFVO,<br />
„man kann nicht gleich wieder auf 100 Prozent fahren.<br />
Sie müssen erst wieder hochtrainiert werden.“<br />
Die Reitanlage an der Oberneulander Landstraße ist<br />
nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Wohnort der dreiköpfigen<br />
Familie Felderhoff geworden. Fast rund um<br />
die Uhr ist Wiebke Felderhoff hier ansprechbar, nur die<br />
Mittagszeit ist ihr heilig und sonntagnachmittags nimmt<br />
sich die Familie eine Auszeit. Dann ist „Ausfahrtzeit“.<br />
In den ersten Jahren haben sie auf der Anlage ganz<br />
viel aufgeräumt und „schön“ gemacht, berichtet die<br />
Betriebsleiterin, die von einem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb in der Nähe von Hamburg stammt. Daher rührt<br />
auch ihre Leidenschaft für das Landleben und die<br />
„Von meiner Wohnung<br />
habe ich den schönsten<br />
Blick über Oberneuland.<br />
Und aus jedem Fenster<br />
sehe ich die Pferde.“<br />
Wiebke Felderhoff<br />
2013<br />
übernahmen<br />
Wiebke und<br />
Heiko Felderhoff<br />
die Reitanlage an<br />
der Oberneulander<br />
Landstraße.<br />
Pferde. Ihren Mann Kapitän Heiko Felderhoff lernte sie<br />
im Rahmen ihrer Ausbildung im Bereich Seeverkehr<br />
und Hafenwirtschaft kennen. „Back to the roots“<br />
nennt sie die Bewirtschaftung der Reitanlage, bei<br />
der sie Familie, Hobby und Beruf miteinander<br />
vereinbaren kann. Für Tochter Emily (15), ein richtiges<br />
Reitermädchen, sei das Leben auf dem Hof genial. Wiebke<br />
Felderhoff als ehemalige Jagd- und Turnierreiterin<br />
begleitet heute ihre Tochter zum Turnier. Sie selber reite<br />
nur noch zum Vergnügen, sagt sie. Weil Heiko Felderhoff<br />
auf seine „Mädels“ nicht mehr warten wollte, kaufte<br />
auch er sich ein Pferd und ist unter die Reiter gegangen.<br />
Einmal pro Jahr nehmen sie sich eine Auszeit von den<br />
Pferden und gehen eine Woche lang segeln.<br />
70 OBERNEULAND
Nachbarschaft gelegene Bauernhaus zu kaufen, ergriffen<br />
Wiebke und Heiko Felderhoff. Nun haben sie begonnen,<br />
das bis 2018 noch bewohnte Haus zu renovieren. Ideen<br />
über dessen Nutzung gibt es einige. „Es wächst noch in<br />
mir“, sagt die Betriebsleiterin lachend.<br />
Vom Reit- und Fahrverein Oberneuland „erbten“<br />
sie die Pacht der Dorfwiese Oberneuland. Auch das war<br />
ihnen mit Übernahme der Reitanlage ein wichtiges<br />
Anliegen, in der Mitte von Oberneuland und Teil des<br />
Gemeinschaftslebens des „Dorfs“ zu sein. Aus diesem<br />
Grund darf der hier „gestrandete“ Circus Belly, der<br />
zurzeit komplett ohne Einnahmen dasteht, auch erst<br />
einmal auf der Dorfwiese bleiben.<br />
Unterstützung erhält der Zirkus auch von Oberneulander<br />
Landwirten in Form von Heu- und Strohspenden.<br />
Text und Fotos: Sabine von der Decken<br />
KONTAKT<br />
„Wir sind Draußenmenschen“, sagt sie. Von ihrer<br />
über der Reithalle gelegenen Wohnung hat sie den<br />
schönsten Blick über Oberneuland. Aus jedem Fenster,<br />
aus dem sie schaut, sieht sie Pferde. Und das macht sie<br />
glücklich. Die Möglichkeit, das alte Osmersche in direkter<br />
Horse Investment & Trading UG<br />
Betriebsleitung Wiebke Felderhoff<br />
Oberneulander Landstr. 145c<br />
28355 Bremen<br />
Tel: 0170/6393539<br />
Email: info@horse-investment.de
OBERNEULAND SPORT<br />
Das war schon ein bedeutsamer Tag für den FC Oberneuland. Gleich<br />
zwei Titel konnten sie Anfang Juni für sich verbuchen: den Aufstieg<br />
der 1. Herrenmannschaft aus der Bremen-Liga und den der U19-<br />
Mannschaft aus der Verbandsliga, beide in die Regionalliga Nord.<br />
Birger Winkelvoss, Präsident<br />
des FC Oberneuland<br />
Björn Fecker vom<br />
Bremer Fußball-Verband<br />
Eindrucksvolle Demonstration gegen Rassismus.<br />
DOPPELTER<br />
AUFSTIEG<br />
IN DIE KöNIGSKLASSE<br />
DER AMATEURE<br />
Stolzer Kapitän<br />
der A-Junioren:<br />
Dennis Nagel.<br />
72 OBERNEULAND
Selbstverständlich freuten sich beide<br />
Mannschaften, als ihnen ihre Meisterschalen<br />
überreicht wurden. Dennoch<br />
blieb die Freude sehr verhalten, denn die<br />
Saison konnte, der aktuellen Situation<br />
geschuldet, nicht zu Ende gespielt<br />
werden. Die Bundesligen ermitteln ihre<br />
Meister und Absteiger noch durch die<br />
berüchtigten Geisterspiele ohne Zuschauer.<br />
Am 4. Juni jedoch beschloss der<br />
Bremer Fußball-Verband endgültig,<br />
die Saison in den unteren Klassen<br />
abzubrechen. Aufsteiger in die<br />
nächsthöhere Liga sollte es<br />
dennoch geben.<br />
Bei der Bremen-Liga<br />
bediente man sich dabei<br />
einer Quotienten-Regelung:<br />
Ein auf zwei<br />
Stellen nach dem<br />
Komma genau<br />
errechneter<br />
Quotient aus Punkten pro<br />
Spiel bestimmte den Tabellenstand.<br />
Dabei wurde für den FCO ein<br />
Der FCO<br />
stand zum Abbruch<br />
der Saison<br />
an der Spitze.<br />
Wert von 2,86 Punkten gegenüber<br />
2,40 Punkten des TuS Schwachhausen<br />
als Zweitplatziertem ermittelt. Letztlich<br />
durchaus gerechtfertigt, denn der FCO<br />
stand zum Abbruch der Saison tatsächlich<br />
an der Spitze. Seine Chance, den<br />
Aufstieg im regulären Spielbetrieb zu<br />
schaffen, war ausgesprochen real.<br />
Bei den Jugendlichen unter 19 Jahren<br />
ging man anders vor. Der BFV nahm<br />
einfach die Tabelle des Winterhalbjahres<br />
zur Hand. Die nachfolgenden<br />
Spiele wurden nicht gewertet,<br />
und siehe, der FCO stand<br />
auch hier ganz oben. Das<br />
bereits ab dem 5. Spieltag,<br />
sodass man selbst<br />
hierbei von einer<br />
gerechten Entscheidung<br />
sprechen kann.<br />
Beide Mannschaften<br />
warten jetzt auf die ersten<br />
Spiele in ihren neuen Ligen,<br />
deren Beginn freilich noch nicht<br />
feststeht.<br />
Die Meisterschale für die 1. Herren überreicht von<br />
Björn Fecker (Bremer Fußball-Verband) an Daniel Block.<br />
„Wir haben<br />
die besten<br />
Fans der Welt.“<br />
FC Oberneuland<br />
Gegen Gewalt und Rassismus<br />
Mit einer eindeutigen Geste zeigten<br />
die Sportler der 1. Herrenmannschaft,<br />
dass das Motto über der Tribüne im<br />
Stadion keine leeren Worte sind. Nach<br />
Erhalt der Meisterschale ließen sich alle<br />
auf dem linken Knie nieder und schlossen<br />
sich damit dem weltweiten Protest gegen<br />
das gewalttätige Vorgehen der Polizei<br />
gegenüber den Schwarzen in den USA an.<br />
Gemeinsam gegen Corona<br />
Mit dem 12. Mann ist oftmals das<br />
heimische Publikum gemeint.<br />
Die neuen Trikots mit<br />
der großen 12 für<br />
die Fans signalisieren<br />
Gemeinsamkeit<br />
nach innen<br />
und nach außen.<br />
Es gibt auch<br />
solche mit dem<br />
Zusatz: „Gemeinsam<br />
gegen Corona“.<br />
Um soziales Engagement<br />
kümmert<br />
sich eine eigene Arbeitsgruppe<br />
im FCO. So kam<br />
es kürzlich zu einem<br />
spontanen Besuch<br />
im Seniorenhaus<br />
Rockwinkeler Park<br />
(siehe OBERNEULAND<br />
MAGAZIN<br />
6/<strong>2020</strong>).<br />
Dies löste eine derartige<br />
Begeisterung aus, dass beide<br />
zu regelrechten Partnern<br />
wurden. Spontan statteten sich etliche<br />
der Senioren mit den neuen Trikots aus.<br />
Der nächste Besuch im Juli ist schon<br />
ausgemachte Sache. Der Verein dazu:<br />
„Wir haben die besten Fans der Welt.“<br />
Zusammenhalt und soziale Verbundenheit<br />
sollen künftig noch größer<br />
geschrieben werden, heißt es im Verein.<br />
Die ersten Treffen, die FCO meetups,<br />
mussten zwangsläufig im virtuellen<br />
Rahmen stattfinden. Doch so bald<br />
wie möglich wird man sich auch auf<br />
persönlichem Wege besser kennenlernen.<br />
Und wenn es mit Abstand ist. EM<br />
OBERNEULAND 73
OBERNEULAND LEBEN<br />
Foto: Matthias Holthaus<br />
OBERSCHULE ROCKWINKEL<br />
„FüNFZüGIGKEIT WAR<br />
NUR EINE OPTION...“<br />
Seit einigen Jahren kann<br />
die Oberschule Rockwinkel<br />
mit einem fünften Zug aufwarten,<br />
doch nun soll dieser<br />
Zug trotz steigender Anwahlzahlen<br />
wieder zurückgenommen<br />
werden – für<br />
den Beirat ist diese Vorgehensweise<br />
unverständlich.<br />
Die Schulbehörde sah dagegen<br />
die Fünfzügigkeit nur<br />
als eine Option...<br />
Im November vergangenen Jahres keimte noch Hoffnung:<br />
Im Fachausschuss „Bildung, Soziales, Jugend und Sport“ des<br />
Beirates Oberneuland erläuterte Wolfgang Kirst, stellvertretender<br />
Schulleiter der Oberschule Rockwinkel, die räumliche Begrenztheit<br />
der Schule und setzte darauf, dass die neuen Zahlen der<br />
Schulstandortplanung das abbilden, was in der Oberschule<br />
längst Realität ist – eine zunehmende Zahl an Schülern, die mit<br />
einem dafür nicht ausgelegten Raumangebot klarkommen<br />
müssen. Die Fünfzügigkeit ist in der Oberschule Rockwinkel<br />
schon seit mehreren Jahren angekommen und die Schule ging<br />
davon aus, dass dieser Umstand sich auch in zusätzlichen<br />
Räumlichkeiten niederschlagen würde.<br />
Stattdessen soll die Schule nun wieder auf vier Züge runtergefahren<br />
werden, was den Beirat Oberneuland nun recht irritiert:<br />
In einem an die Bildungsbehörde gerichteten Beschluss bittet er<br />
daher „dringend um eine Überprüfung des aktuellen<br />
Planungsstandes.“ Nach Ansicht des Beirates würde eine<br />
Reduzierung auf eine Vierzügigkeit „nicht nur dem<br />
Willen von Schule und Eltern widersprechen, sondern<br />
sich zudem negativ auf die soziale Durchmischung der<br />
Schülerschaft auswirken.“ Außerdem befürchtet der<br />
Beirat eine Abwanderung von Schülern, die über dem<br />
Regelstandard liegen, in die Gymnasien des Stadtbezirks.<br />
Derzeit besuchen über 1.000 Schüler die Oberschule Rockwinkel,<br />
die nicht nur aus Oberneuland kommen, sondern auch<br />
aus Osterholz, Sebaldsbrück und Schwachhausen. Für das Schuljahr<br />
<strong>2020</strong>/21 haben 140 Familien die Schule angewählt, lediglich<br />
„Die Kinder sollten<br />
Aussicht auf einen<br />
Platz an einer weiterführenden<br />
Schule<br />
im eigenen Stadtteil<br />
haben“ Beiratsbeschluss<br />
74 OBERNEULAND<br />
117 konnte eine Zusage für die<br />
5. Klasse gegeben werden – auch<br />
im kommenden Schuljahr werden<br />
demnach fünf Züge eingerichtet.<br />
„Dennoch sieht die aktuelle<br />
Schulstandortplanung für den<br />
Planbezirk Horn-Lehe / Borgfeld /<br />
Oberneuland für die Oberschule<br />
Tamina Kreyenhop<br />
Rockwinkel in den kommenden Jahren lediglich vier Klassenverbände<br />
pro Jahrgang vor“, heißt es in einem weiteren Beschluss<br />
des Beirates. Von einer vormals in Aussicht gestellten Fünf-Zügigkeit<br />
sei nun keine Rede mehr.<br />
Mit diesem Beschluss wird die Senatorin für Kinder und<br />
Bildung aufgefordert, für die Schulstandortplanung in Oberneuland<br />
anstelle der Schülerzahlen von 2017 aktuelle Zahlen,<br />
also mindestens von 2019, heranzuziehen und außerdem die<br />
Korrektur der prognostizierten Entwicklung der Schülerzahlen<br />
bis 2028 für die Planregion Ost/Sek.I um -10 % von 15,6 % auf<br />
5,6 % explizit für Oberneuland zu erläutern.<br />
Eine jüngst abgehaltene Telefonkonferenz mit dem Beirat<br />
und der Bildungsbehörde ergab indes Neuigkeiten, kann<br />
Beiratssprecherin Tamina Kreyenhop (CDU) berichten:<br />
Foto: privat<br />
„Weil die Oberschule Rockwinkel so<br />
gut angewählt wird, war sie de facto<br />
mindestens fünfzügig. Für dieses<br />
Jahr wird das auch noch so gehen,<br />
aber danach ist Schluss.“<br />
Das Gymnasium Horn werde demnach sechszügig,<br />
die Oberschule Rockwinkel dafür vierzügig. Zudem soll die<br />
Oberschule an der Ronzelenstraße sechszügig werden, obwohl<br />
allein schon wegen der Anwahlzahlen auch die Oberschule<br />
Rockwinkel sechszügig sein könnte. Die Wilhelm-Focke-Oberschule<br />
werde von drei auf vier Züge ausgebaut, sagt sie, obwohl<br />
die Anwahlzahlen für diese Schule eigentlich nur eine Zweizügigkeit<br />
rechtfertige. Zudem werde das Gymnasium Horn von<br />
fünf auf sechs Züge erweitert. „In Horn werden nun vier Züge<br />
mehr eingerichtet, obwohl die alle nicht so ausgelastet sind“,<br />
sagt Tamina Kreyenhop.<br />
Die Oberschule Rockwinkel wird nach Ansicht des Beirates<br />
jedoch dementsprechend angewählt; und auch durch die
geplanten Bauvorhaben wie die Erweiterung des Büroparks<br />
Oberneuland und andere Neubaugebiete geht der Beirat von einer<br />
weiteren Verjüngung des Stadtteils aus, sodass er die Prognose<br />
einer abnehmenden Schülerschaft anzweifelt. „Die Kinder sollten<br />
Aussicht auf einen Platz an einer weiterführenden Schule im<br />
eigenen Stadtteil haben“, heißt es im Beiratsbeschluss. Zudem<br />
solle die Oberschule Rockwinkel auch weiterhin Schülerinnen<br />
und Schüler anderer Stadtteile aufnehmen können, was im<br />
Falle einer Vierzügigkeit so nicht mehr möglich wäre. Tamina<br />
Kreyenhop sagt: „Mit stadtteilgerechter Beschulung hat das<br />
nichts zu tun und wir hoffen, dass wir noch einen Zug von der<br />
Ronzelenstraße erhalten können.“ Für Tamina Kreyenhop steht<br />
fest: „Oberneuland hat zu wenig Schulen für zu viele Einwohner.“<br />
Daniel de Olano von der Schulbehörde sagt, die Oberschule<br />
Rockwinkel sei eine vierzügige Schule, die derzeit fünf Züge<br />
aufnimmt – auch, weil die Schule einen guten Raumbestand<br />
habe:<br />
„Vor ein paar Jahren haben wir gesagt,<br />
dass die Schule eventuell offiziell<br />
fünfzügig werden könne, wir haben<br />
aber nicht gesagt, dass das auch<br />
passiert. Das war nur eine Option.“<br />
Die Anwahlzahlen würden zwar das<br />
Anliegen zur Fünfzügigkeit bestätigen<br />
und der Beirat wolle das auch,<br />
„wir können aber nicht grenzenlos<br />
Kapazitäten schaffen.“<br />
Und im Hinblick auf die geplante Sechszügigkeit der Oberschule<br />
an der Ronzelenstraße und der Vierzügigkeit der Wilhelm-<br />
Focke-Oberschule sagt er: „Wir sind nicht gegen Oberneuland<br />
oder die dortigen Schulen. Doch wenn wir die Oberschule Rockwinkel<br />
berücksichtigen würden, müssten wir woanders etwas<br />
wegnehmen.“<br />
In einer unlängst verfassten Stellungnahme zur Schulstandortplanung<br />
sieht der Beirat Oberneuland hingegen Diskussionsbedarf.<br />
„Die Oberschule Rockwinkel ist seit fünf Jahren de facto<br />
fünfzügig. In der letzten Schulstandortplanung wurde die offizielle<br />
Einrichtung eines fünften Zuges folgerichtig bis 2025 in<br />
Aussicht gestellt“, heißt es da. Umso mehr erstaune den Beirat,<br />
dass die aktuelle Planung nur noch vier Züge vorsehe und<br />
damit vom derzeitigen Ist-Zustand abweiche. Die Anwahlzahlen<br />
für das Schuljahr 20/21 würden den Bedarf eines<br />
fünften Zuges bestätigen, und die OS Rockwinkel würde zudem<br />
höhere Anwahlzahlen aufweisen als die Wilhelm-Focke-Oberschule<br />
und die OS Ronzelenstraße.<br />
In diesem Zusammenhang hat der Beirat auch den Sanierungsbedarf<br />
der Turnhalle angesprochen – zudem reiche der<br />
Platz nicht aus und die Schülerschaft müsse weite Wege, etwa zu<br />
den Sportstätten an der Uni, zurücklegen. Auch die tatsächliche<br />
Unterrichtszeit werde dadurch eingeschränkt. „Der Beirat Oberneuland<br />
unterstützt daher Bemühungen, ein tragfähiges Gesamtkonzept<br />
für die Sportstätten in Horn-Lehe und Oberneuland zu<br />
entwickeln“, das den Schülerinnen und Schülern aller weiterführenden<br />
Schulen in diesen Stadtteilen einen angemessenen<br />
Sportunterricht ermöglicht, die Wege kurz hält und dabei auch<br />
die Bedarfe von Schülerinnen und Schülern mit schulbezogenem<br />
Forschungspraktikum (SFP) berücksichtigt. Text: Matthias Holthaus<br />
OBERNEULAND 75
OBERNEULAND MENSCHEN<br />
TH<strong>OM</strong>AS ROSEMA<br />
ARCHIVAR DER OBERNEULAND-SAMMLUNG<br />
„Eigentlich besuchte ich seinerzeit die Oberneuland-Sammlung<br />
nur kurz, um etwas dort abzugeben – das war 2005.”<br />
interessiere mich sehr für die Ge-<br />
Bremens und Umgebung und<br />
„Ischichte<br />
lebe seit 1999 in Oberneuland. Bei diesem<br />
Besuch schlug mein Herz gleich höher und<br />
so war es keine Überlegung, als Dr. Schmidt<br />
mich fragte, ob ich in der Oberneuland-<br />
Sammlung tätig werden möchte. Diese<br />
wurde im September 2003 eröffnet von Mitgliedern<br />
des Bürgervereins Oberneuland zusammen<br />
mit dem damaligen Ortsamtsleiter<br />
Hermann Kothe, der die Einrichtung des<br />
Archivs kräftig mit unterstützt hat.“<br />
Thomas Rosema übernahm dann die<br />
Digitalisierung von vorliegenden Fotos,<br />
Schriftstücken, Urkunden, Zeichnungen<br />
und weiteren Unterlagen zu Straßen,<br />
Gebäuden, bekannten Persönlichkeiten,<br />
Vereinen, jährlichen und besonderen Festen<br />
und Veranstaltungen in Oberneuland.<br />
„Seltene Dokumente erhalten wir auch<br />
leihweise, sodass diese eingescannt und der<br />
Thomas Rosema bringt sich<br />
seit vielen Jahren gerne ein –<br />
so ist er Vorstandsmitglied im<br />
Bürgerverein Oberneuland und<br />
hat außerdem folgende Mitgliedschaften:<br />
Freundeskreis<br />
des Focke-Museums, Freunde<br />
des Sendesaales, Historische<br />
Gesellschaft Bremen, Anschari<br />
e.V. Vereinigung für das historische<br />
Stadtbild Bremens.<br />
Zurzeit werden im OBERNEULAND<br />
MAGAZIN jeweils Fotos oder alte<br />
Ansichtskarten aus Oberneuland<br />
vorgestellt – im Vergleich<br />
dazu die heutige Ansicht.<br />
Thomas Rosema besitzt<br />
eine Sammlung dieser alten<br />
Ansichten und hat sie in das<br />
Archiv eingebracht.<br />
entsprechenden Datei zugefügt werden<br />
können. Ständig werden also die Dateien<br />
vervollständigt und um Neues ergänzt.<br />
Inzwischen sind ca. 65.000 Dateien vorhanden.<br />
Zu Hause habe ich ebenfalls einen<br />
Arbeitsplatz, an dem ich für das Archiv<br />
tätig bin, dazu mit entsprechend guter<br />
Scan-Ausrüstung.“<br />
Thomas Rosema fotografiert sehr gern,<br />
ist in Oberneuland oft mit dem Fahrrad<br />
unterwegs und sieht genau hin, hält<br />
Gebäude und Straßenzüge in Fotos fest,<br />
recherchiert und befragt auch Bewohner<br />
nach besonderen Unterlagen und Dokumenten.<br />
„Hierdurch erfuhr ich inzwischen<br />
eine Menge aus der Oberneulander<br />
Geschichte, wie z.B. durch die Familie<br />
Heineken. Edita Heineken – sie war viele<br />
Jahre in der Oberneuland-Sammlung tätig<br />
– verstarb im Januar 2016. Das Privatarchiv<br />
der Familie Heineken, in dem über<br />
76 OBERNEULAND
250 Jahre lang wichtige Dokumente zur<br />
Bremer und Oberneulander Geschichte gesammelt<br />
worden waren, wurde jedoch entgegen<br />
der mit ihr getroffenen Vereinbarung<br />
sofort versteigert, und zwar in England im<br />
Auktionshaus Sotheby‘s. Frau Heineken<br />
würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie<br />
wüsste, wie man hier mit ihrem Erbe umgegangen<br />
ist. Wenigstens die Heinbach-<br />
Karte von 1748 konnte das Staatsarchiv<br />
Bremen aus London zurückkaufen.“<br />
„Die ältesten Katasterkarten aus den<br />
Jahren 1834 bis 1841 sind als Kopien hier<br />
digitalisiert. Damit haben wir einen fast<br />
vollständigen Satz aller relevanten Karten<br />
der Dörfer Oberneuland und Rockwinkel,<br />
die ja im Jahre 1888 zusammengelegt<br />
wurden“, freut sich Thomas Rosema.<br />
Inzwischen befinden sich auch die<br />
Unterlagen mehrerer Vereine im Archiv.<br />
Man erhielt ebenfalls einzigartige Dokumente<br />
von der Grundschule Oberneuland,<br />
nämlich alle Schulbücher der Schule seit<br />
1900 sowie sämtliche Aufgebote des seinerzeitigen<br />
Standesamtes Oberneuland von<br />
1945 bis 1967.<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiter der Oberneuland-Sammlung<br />
sichten und prüfen<br />
ständig eingehende Fotos, Akten, Schriftstücke<br />
verschiedenster Art und sammeln<br />
laufend aktuelles Material, um es zu<br />
archivieren.<br />
Eine Ausstellung anlässlich der 825-Jahr-<br />
Feier Oberneulands im Jahre 2006 fand auf<br />
dem Klatte-Hoff und später noch einmal<br />
im Gemeindehaus mit 38 großformatigen<br />
Tafeln zur Oberneulander Geschichte statt.<br />
Eine Auswahl von alten Ansichtskarten<br />
wurde im Jahr 20<strong>08</strong> im Postamt/Copy<br />
Shop Letterwald gezeigt.<br />
„Zurzeit bereiten wir eine Neuauflage der<br />
Ausstellung von 2006 vor mit ca. 40 Themen“,<br />
kündigt Thomas Rosema an.<br />
Was ihm besonders am Herzen liegt, ist<br />
das Bewahren des Ortsbildes in Oberneuland:<br />
„Neubauten sollten sich beispielsweise<br />
besser einfügen in die Nachbarschaft.<br />
Seiner Meinung nach gibt es hier Bausünden,<br />
jedoch auch Positives, wie aktuell ein Fachwerk-Neubau<br />
am Hohenkampsweg. Bedauernswert<br />
sind Abrisse von Architektur<br />
in unserem Stadtteil, wie z.B. das große<br />
Bauernhaus Rockwinkeler Landstraße/<br />
Ecke Heinrich-Baden-Weg. Anstatt mit<br />
Naturzäunen und Hecken werden manche<br />
Häuser leider eingebunkert – entgegen<br />
einem Beiratsbeschluss.“<br />
Die Mühlenfeld-Bebauung ist für ihn<br />
äußerst problematisch. Den baulichen<br />
Zustand der Mühle bemängelt er ebenfalls<br />
und auch das Alter der dortigen Ausstellung.<br />
Es stehen Planungen an für den Umbau im<br />
Die Heinbach-<br />
Karte von 1748<br />
Bremens und<br />
seines Landgebiets<br />
ist ein<br />
bedeutendes<br />
Zeugnis zur<br />
Entwicklung des<br />
Staatsgebietes der<br />
Freien Hansestadt<br />
Bremen. Sie bildet<br />
einen Höhepunkt<br />
des zeichnerischen<br />
Oeuvres<br />
Heinbachs, das Stadtansichten und Gebäudeskizzen umfasst und uns Bremen im 18. Jahrhundert<br />
lebendig und detailfreudig vor Augen führt. – Heinbachs Karte ist nicht genordet, seinerzeit war eine<br />
Ausrichtung nach Norden noch nicht üblich. Historisch bemerkenswert sind neben den vielfältigen<br />
Einzelheiten die eingezeichneten Landgüter (Vorwerke), die Bremer Bürgern<br />
gehörten. Von mehreren dieser hergestellten Karten ist nur ein Exemplar erhalten, welches seinerzeit<br />
in den Besitz der Familie von Bürgermeister Christian Abraham Heineken gelangte.<br />
Bereich Ortsamt/Turnhalle in der Mühlenfeldstraße,<br />
wobei das Ortsamtsgebäude<br />
unbedingt erhalten werden sollte – ebenso<br />
die Turnhalle.<br />
Es sollte seiner Ansicht nach auch keine<br />
Erweiterung im Büropark erfolgen in<br />
Richtung Lür-Kropp-Hof.<br />
„Wenigstens konnte ich aber seinerzeit<br />
mithelfen, das Schulmeisterhaus zu erhalten<br />
und die von der Kulturbehörde im Jahr<br />
2013 favorisierte Skulptur auf dem Kirchenvorplatz<br />
zu verhindern!“<br />
„Aktuell stattgefundene und geplante<br />
Bauvorhaben an der Architektur in Bremen<br />
(Sparkasse, Ansgarikirchhof u.a.) verändern<br />
das klassische Stadtbild in der Innenstadt<br />
mehr und mehr“, bedauert er ganz<br />
besonders.<br />
„Wir sind gut vernetzt mit anderen Archiven<br />
und Geschichtsgruppen wie Borgfeld,<br />
Horn-Lehe, Osterholz, Sebaldsbrück, Hemelingen“,<br />
lässt Thomas Rosema wissen.<br />
„In der Oberneuland-Sammlung würde<br />
man sich über weiteres Material für das<br />
Archiv (auch leihweise zum Digitalisieren)<br />
oder unterstützende Mitarbeit freuen“, sagt<br />
er abschließend. MG<br />
Kontakt gerne unter: Telefon 0421/4099722<br />
oder per Mail: thoro1@onlinehome.de<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Die Öffnungszeiten der Oberneuland-<br />
Sammlung sind immer sonntags<br />
von 11 bis 13 Uhr (außer an Feiertagen)<br />
Zurzeit aber leider noch geschlossen<br />
wegen der aktuellen Situation.<br />
Sehen wie ein Luchs.<br />
Der Sprung auf das höchste Seh-Level.<br />
Oberneulander Heerstr. 26-28<br />
28355 Bremen<br />
Tel. 25 47 56<br />
www.optik-haase.de<br />
OBERNEULAND 77
OBERNEULAND KULTUR<br />
OBERNEULAND<br />
gestern<br />
heute<br />
Klein-Astoria<br />
Vor rund einhundert Jahren und auch darüber hinaus<br />
hatte Oberneuland zahlreiche Gaststätten und<br />
bekannte Ausflugslokale. An einige erinnert man sich<br />
heute noch. Das „Klein-Astoria“ am Hodenberger<br />
Deich auf der alten Postkarte aus den 1920er Jahren<br />
dürfte jedoch kaum noch bekannt sein.<br />
Inhaber war Menno Müller.<br />
Die Gaststätte ist längst<br />
Vergangenheit, doch das Haus<br />
gibt es heute noch. Es ist eines<br />
der wenigen, die direkt am<br />
Deichschlot liegen. Der Versuch,<br />
heutzutage ein Foto vom<br />
gleichen Standort aus zu<br />
bekommen, wird zu einer etwas<br />
abenteuerlichen Angelegenheit.<br />
Einen Weg gibt es nicht. Man<br />
kämpft sich durch stachliges<br />
Gestrüpp auf dem Deich oder<br />
stapft am Deichfuß am Rand<br />
eines Ackers entlang.<br />
EM, Repro: Thomas Rosema<br />
78 OBERNEULAND
Ilona Thor<br />
NEUE ZEITEN – NEUE ERFAHRUNG<br />
MUSIKUNTERRICHT GOES ONLINE<br />
Es ist Dienstag, 12.45 Uhr – Zeit für Homeschooling. Die Schüler treffen sich mit<br />
ihrer Musiklehrerin Ilona Thor zu einer Online-Musikstunde in einem virtuellen<br />
Klassenzimmer. Lehrerin und Schüler sind bestens vorbereitet. Die Instrumente liegen<br />
bereit und das Notenmaterial befindet sich bereits in einer vorbereiteten Datei im<br />
virtuellen Raum. Nachdem nach und nach alle Schüler auf dem Bildschirm zu sehen<br />
und auch gut zu hören sind, kann es losgehen.<br />
„Nie hätte ich geglaubt, dass es so schnell möglich ist, den Musikunterricht<br />
spontan online stattfinden zu lassen. Die Eltern und Schüler waren und sind auch<br />
immer noch sehr dankbar für diese Möglichkeit, auch in diesen Zeiten weiterhin<br />
Musik machen zu können. Es sind 40 intensive Minuten, in denen wir uns mit nichts<br />
anderem beschäftigen, als mit uns und unserem Instrument“, berichtet Ilona Thor.<br />
Die Online-Musikstunde findet seit Ende März <strong>2020</strong> sowohl in kleinen Gruppen von<br />
fünf bis sechs Schülern, zu zweit oder aber auch im Einzelunterricht statt. Benötigt<br />
wird ein PC, Laptop oder iPad mit Kamera und Lautsprecher sowie einem schnellen<br />
Internet-Anschluss.<br />
„Ich unterrichte Flöte, Klarinette und Saxofon sowie allgemeinen Musikunterricht.<br />
Manchmal ist es auch notwendig zu improvisieren. Dann werden Kochtopf,<br />
Plastikschüsseln oder die Gläser zu Musikinstrumenten.<br />
Zwei ehemalige Saxofon-Schülerinnen meldeten sich<br />
auch überraschend zum Online-Unterricht an, eine<br />
davon sogar aus Polen. Die Freude auf beiden Seiten<br />
war sehr groß und die kurzfristig gebuchte Zeit<br />
wurde zu einer wiederkehrenden festen Unterrichtseinheit.“<br />
Über diese Möglichkeit ist die Musiklehrerin<br />
sehr erfreut. Normalerweise unterrichtet Ilona Thor<br />
an zwei Grundschulen und gibt außerdem privat<br />
Unterricht. „Es ist für mich natürlich beglückend,<br />
den Schülern mein Können weiterzugeben und<br />
dann die musikalischen Fortschritte zu erleben“,<br />
ergänzt sie.<br />
„Musik ist vor allem<br />
und in erster Linie eine<br />
Sprache des Gefühls,<br />
und dieses Gefühl darf<br />
auf gar keinen Fall verloren<br />
gehen, erst recht<br />
nicht in Zeiten nach<br />
Corona.“ Ilona Thor<br />
„Für mich als Freiberufliche sichert der Online-Musikunterricht auf diese Art so<br />
einen kleinen Teil meines derzeitigen Einkommens, denn alle anderen Veranstaltungen<br />
mit meinem Trio Sax & Friends sind ja nun auf unbestimmte Zeit erst einmal verschoben.<br />
Das ist auf Dauer existenzbedrohend. Eine Lohnfortzahlung ist eher eine<br />
Ausnahme für uns Musiker. So hoffen wir alle sehr, dass es bald wieder losgehen kann.“<br />
Hier noch eine ganz besondere Idee von Ilona Thor: „Es gibt aber dennoch die<br />
Möglichkeit, uns mit dem nötigen Abstand als virtuellen musikalischen Gruß zu<br />
buchen: Entweder direkt per Post auf einem Stick oder mit Abstand im Garten bzw.<br />
vor der Haustür mit dem Lieblingssong, etwas Süßem und den passenden Blumen.“<br />
MG, Fotos: privat<br />
Kontakt gerne unter: info@saxandfriends.de<br />
rockwinkeler heerstr. 24<br />
28355 bremen<br />
Tel. 0421 / 25 <strong>08</strong> <strong>08</strong><br />
OBERNEULAND 79
BORGFELD<br />
HANS-WENDT-STIFTUNG<br />
DAS GRüNE KLASSENZIMMER<br />
WIRD AUSGEBAUT<br />
Heike Worgulla mit Rosa und Sophie und<br />
Lisa Saupe. Im Hintergrund die Scheune.<br />
Für mindestens zwei Jahre ist die Hans-Wendt-Stiftung am Lehester Deich als<br />
außerschulischer Lernort anerkannt. Für diesen Zeitraum jedenfalls bekommt<br />
die Institution von der Umweltsenatorin Fördermittel mit dem Schwerpunkt<br />
Klimaschutz. Die Stiftung finanziert damit Sachkosten und eine halbe Personalstelle<br />
für die Weiterbildung von Kindern im Umgang mit der Natur im weitesten<br />
Sinn. Dafür ist das Gelände der Hans-Wendt-Stiftung sehr gut geeignet.<br />
Die Gruppen kommen nachmittags alle<br />
zwei Wochen oder einmal im Monat<br />
zusammen. Drei Naturerlebnis-Gruppen<br />
bestehen bereits. Die Gruppe Farmzwerge<br />
für Kinder von zwei bis vier Jahren mit<br />
Mutter oder Vater sind sehr beliebt, desgleichen<br />
die Naturkindergruppe für Fünfbis<br />
Siebenjährige. Beide sind voll belegt, es<br />
gibt eine Warteliste. Die Naturkindergruppe<br />
für Kinder im Alter von sieben bis zehn<br />
Jahren hat noch ein paar Plätze frei. Sie<br />
trifft sich jeden zweiten Donnerstag von<br />
15.30 Uhr bis 17.30 Uhr.<br />
Aufgrund der Förderung ist es nunmehr<br />
möglich, drei weitere Gruppen zu bilden:<br />
• Garten Kids: 1.-4. Klasse,<br />
montags 15.00 bis 16.30 Uhr<br />
• Klima Gäng: 5.-6. Klasse,<br />
mittwochs 15.30 bis 17.30 Uhr<br />
• Climate Activists: 7.-9. Klasse,<br />
dienstags 15.30 bis 17.30 Uhr<br />
Jede Gruppe wird aus acht bis zehn Kindern<br />
bestehen. Wann die Gruppen starten,<br />
ist noch von den Vorgaben des<br />
Senats zu Maßnahmen aufgrund<br />
der aktuellen Situation abhängig.<br />
Die Anmeldungen sollten<br />
jedoch bis Ende August vorliegen.<br />
Entweder per Telefon:<br />
0151/73 029 174 oder per<br />
E-Mail:<br />
KinderundJugendfarm@hwst.de.<br />
Friederike Reinsch, die Sozial- und<br />
Naturpädagogin, betreut die Gruppen. Seit<br />
Hans-<br />
Wendt-Stiftung<br />
Am Lehester Deich<br />
17-19, 28357 Bremen<br />
Tel. (Zentrale)<br />
0421/24 33 60<br />
info@hwst.de<br />
Februar ist durch die Fördermaßnahme<br />
Lisa Saupe, eine studierte Bio- und<br />
Umweltwissenschaftlerin, hinzugekommen.<br />
Beide entwickelten ein Gesamtkonzept, das<br />
nunmehr starten wird.<br />
Wann immer es möglich ist, lernen die<br />
Gruppen im Freien, im „grünen Klassenzimmer“.<br />
Lernen heißt hier Erleben. Zwei<br />
Teiche liegen im Gelände. Der eine ist recht<br />
tief zum Beobachten von Tieren. Gerade ist<br />
ein Blässhuhn dabei, seine Eier auszubrüten.<br />
Der andere Teich ist sehr flach. Der trocknet<br />
im Sommer leicht aus. Hier sehen die Kinder<br />
anschaulich, wie sich der Klimawandel<br />
bemerkbar macht, und sie erfahren, was<br />
selbst der Einzelne dagegen tun kann.<br />
Die Stiftung geht mit gutem Beispiel<br />
voran: mit einer Solaranlage, mit<br />
E-Autos und Dienstfahrrädern.<br />
Wenn es einmal regnet, können<br />
sich die Kinder im hölzernen<br />
Gartenhaus aufhalten. Direkt<br />
daneben wird ein Kräuter- und<br />
Gemüsegarten angelegt. Noch sieht<br />
man nur zwei helle Stellen, frei von Gras.<br />
Von Anfang an werden die Kinder graben,<br />
Beete anlegen, Samen ausbringen, pflanzen,<br />
80 OBERNEULAND
Kathinka Forstmann<br />
Heilpraktikerin (Psychotherapie)<br />
Kulturwissenschaftlerin M.A.<br />
Friederike Reinsch mit Rosa und Sophie bei den Rauwolligen Pommerschen Landschafen.<br />
Jetzt ist die Zeit gut<br />
für sich zu sorgen<br />
jäten, regelmäßig gießen – eine Pumpe<br />
befindet sich nebenan. Dünger bekommen<br />
sie von den Tieren der Farm. Die Hans-<br />
Wendt-Stiftung besitzt zehn Ponys, Deutsche<br />
Riesen-Kaninchen und drei Esel. Darüber<br />
hinaus gibt es Mechelner Hühner, Ostfriesische<br />
Möwen (aber das sind ebenfalls<br />
Hühner), Emder Gänse, Leineschafe und<br />
Rauwollige Pommersche Landschafe. Die<br />
fünf Letztgenannten stehen auf der Roten<br />
Liste der bedrohten Haustierrassen. Die<br />
Landschafe weiden neben dem Garten,<br />
wurden kürzlich geschoren und setzen<br />
bereits neue Wolle an. Die Wolle lagert<br />
vorübergehend in der Scheune, und schon<br />
lernen die Kinder den Weg von der Wolle<br />
zur Kleidung kennen. Die Kinder- und<br />
Jugendfarm möchte mit der Haltung und<br />
der Zucht ihrer Tiere dazu beitragen, den<br />
Artenverlust im Nutztierbereich gegenüber<br />
den Hochleistungsrassen zu demonstrieren.<br />
Denn mit solchen Hochleistungsrassen, mit<br />
denen in kürzester Zeit massig Milch, Eier<br />
oder Fleisch produziert werden können,<br />
nimmt die Anzahl der robusten und angepassten<br />
Tiere drastisch ab. Wie nicht anders<br />
zu erwarten, arbeitet das Team schon seit<br />
Jahren an einer insektenfreundlichen Farm<br />
und richtet seine Pflanzungen entsprechend<br />
aus. Es wird jetzt durch die speziellen Angebote<br />
und das Anlegen des Natur-Kindergartens<br />
erweitert. Das werden die Kinder<br />
hautnah miterleben. Für den Herbst ist auf<br />
der bereits bestehenden Streuobstwiese<br />
eine extra Themenwoche für Kinder und<br />
Jugendliche in Planung.<br />
Lisa Saupe: „Es geht darum, die Natur<br />
als Bildungsraum zu verstehen und von ihr<br />
zu lernen. Immer weniger Kinder lernen<br />
die Natur spielend kennen. Vor allem in<br />
städtischen Gebieten nimmt die Naturentfremdung<br />
zu. Erlebnis- und erfahrungsorientierte<br />
Natur- und Umweltpädagogik<br />
gibt Kindern und Jugendlichen, aber auch<br />
Erwachsenen, die Chance, die Natur ganzheitlich<br />
zu erfassen und ihren positiven<br />
Einfluss zu erfahren.“<br />
Das Gelände der Hans-Wendt-Stiftung<br />
ist offen für alle und frei zugänglich. Neben<br />
dem grünen Klassenzimmer werden nach<br />
Anmeldung weitere Aktivitäten angeboten:<br />
Heilpädagogisches Reiten, eine ständige<br />
Pony-Spaßgruppe, Ende Juli und Mitte<br />
August Reiterferien, Patenschaften für Esel<br />
und Ponys. Derzeit steht die Stiftung im<br />
Anerkennungsprozess zum Archepark. EM<br />
Für Dich - Für Paare - Für Gruppen<br />
• Körperorientierte<br />
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SPARKASSE FöRDERT FARMZWERGE<br />
Für ihr Naturerlebnisprojekt „Farmzwerge“ erhält die Hans-Wendt-Stiftung eine Förderung<br />
in Höhe von 2.395 Euro aus dem Topf der Sparkassen-Initiative „Gemeinsam gut!“.<br />
Das Projekt „Farmzwerge“ ermöglicht es bereits kleinen Kindern im Alter von zwei bis vier<br />
Jahren, sich und die Natur unmittelbar zu erleben und zu erfahren. Einmal im Monat können<br />
sich die Kinder – jeweils unterstützt durch einen Elternteil – frei und gefahrlos in der naturnahen<br />
Umgebung des abwechslungsreichen Farmgeländes in Borgfeld bewegen. Angeleitet<br />
von einer sozialpädagogischen Fachkraft der Hans-Wendt-Stiftung ist das Angebot thematisch<br />
stark auf die Kinder zugeschnitten.<br />
„Wir freuen uns, dass das Angebot, welches sehr gut angenommen wird, durch die Förderung<br />
der Sparkasse Bremen nun weiter fortgeführt werden kann“, erläutert Jörg Angerstein, Vorstand<br />
der Hans-Wendt-Stiftung. Mit der Stadtteilinitiative „Gemeinsam gut!“ unterstützt die<br />
Sparkasse Bremen seit 2014 herausragendes Engagement in den Stadtteilen. Text: Heike Worgulla<br />
OBERNEULAND 81
BORGFELD<br />
AKTIONSTAGE<br />
„RAUS IN DIE NATUR!”<br />
Mittelpunkt: die Wasserpumpe.<br />
Abstand halten ist<br />
draußen kein Problem.<br />
Fast jeder Tag des Jahres ist irgend einem Motto gewidmet. Manches ist sinnvoll.<br />
Den Weltspieltag am 28. Mai, der 1999 von der Toy Library Association initiiert<br />
wurde, kann man mit Fug und Recht zu den sinnvollen Aktionstagen rechnen.<br />
Nicht jedes Kind auf der Welt hat die Möglichkeit, sich dem Spiel hinzugeben.<br />
In Deutschland ist das schon wesentlich einfacher. Angesichts der aktuellen<br />
Lage gab das Deutsche Kinderhilfswerk die Parole aus: „Raus in die Natur“.<br />
ein in den Kinderwald“, ergänzte Miriam Hermsen (Manfred-Hermsen-Stiftung)<br />
„Rzusammen mit der Hans-Wendt-Stiftung das Motto. Beide Stiftungen luden zu einer<br />
Rallye quer durch ihr Gelände ein. Das ließ sich kurzfristig organisieren. Vier Startpunkte<br />
zu unterschiedlichen Themen standen für die kleinen Forscher bereit. Eine Lebensraum-<br />
Rallye und eine Spiele-Rallye, und im Kinderwald eine Baum-Rallye und eine Tier-Rallye.<br />
Wichtig war natürlich, auch an diesem Tage untereinander die unvermeidlichen Abstandsregeln<br />
einzuhalten. Familien durften selbstverständlich zusammenbleiben. Draußen auf<br />
dem weitläufigen Areal fiel das nicht schwer.<br />
Allein im Kinderwald luden 13 Stationen zum Nachdenken, zum Beobachten und zum<br />
Spielen ein. Fast alle kamen mit ihrer Familie. Am beliebtesten war wieder einmal die<br />
Wasserpumpe mit ihrem Matschbad. Selbst Wasser aus der Erde zu holen und den Eimer<br />
mit einem ordentlichen Schwall auszugießen macht eben immer wieder Spaß, besonders<br />
für die Allerjüngsten. Die Älteren befassten sich mit den gestellten Aufgaben. Welche Rinde<br />
hat eine Birke? Wie viel Erlen siehst du ringsum? Die Quizfragen waren nicht schwer zu<br />
lösen: Was von den fünf Dingen ist nicht aus Holz? Der Baumkuchen natürlich.<br />
Und: Wozu brauchen wir Bäume, für Stickstoff, Sauerstoff, Süßstoff, Autogas?<br />
Im Mittelpunkt blieben jedoch die Angebote zum Spielen, die gerade im Kinderwald<br />
sehr vielfältig sind: das Tipidorf, der Barfußpfad, der Weidentunnel, das Amphitheater,<br />
Hügel, Senken und wilde Ecken. Platz genug, um immer genügend Abstand zu halten. EM<br />
82 OBERNEULAND
Ingo Buchenau<br />
beim Pflanzen<br />
der Lebensbäume<br />
…<br />
… während andere dabei sind,<br />
den Zaun zu reparieren.<br />
AUFBRUCH-<br />
STIMMUNG<br />
Wie so viele andere auch, musste<br />
die Borgfelder Schützengilde<br />
das Schützenfest und ihr Marathonschießen<br />
in diesem Jahr absagen.<br />
Letzteres wird vom 24. Januar bis<br />
9. Februar nächsten Jahres nachgeholt.<br />
Unter Auflagen war wenigstens<br />
das Schießen ab Ende Mai wieder<br />
möglich.<br />
Die ungewollt freie Zeit nutzten<br />
die Schützen für Renovierungsarbeiten<br />
auf ihrer Festwiese. Der defekte Zaun<br />
am Hamfhofsweg wurde instandgesetzt.<br />
Der Umweltbetrieb Bremen<br />
hatte dafür 50 Holzlatten spendiert,<br />
der Beirat Borgfeld stellte 1.000 Euro<br />
aus seinem Globalmitteltopf bereit,<br />
und auch die Schützen selber<br />
beteiligten sich mit einem Eigenbeitrag.<br />
„Jetzt ist die Festwiese wieder<br />
schön eingerahmt“, freute sich<br />
Ingo Buchenau, der 1. Vorsitzende.<br />
Vor der Ernst-Klüver-Halle legten<br />
die Schützen eine Sitzecke, eingerahmt<br />
von Lebensbäumen, an.<br />
Möglich wurde dies, weil zwei<br />
Gildemitglieder in die eigene Tasche<br />
gegriffen hatten und das Geld für<br />
Pflanzen und Erde spendierten.<br />
Insgesamt 17 Schützenschwestern<br />
und -brüder waren Ende Mai in der<br />
Stimmung, für sich und ihre Gilde<br />
etwas Nützliches zu tun, denn<br />
irgendwann geht es wieder richtig<br />
los! EM<br />
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OBERNEULAND 83
BORGFELD<br />
FRANK IMHOFF IN BORGFELD<br />
„BüRGERSCHAFT HEISST,<br />
FüR DIE BüRGER DA SEIN“<br />
Kurzfristig hatte sich der Präsident der Bremischen Bürgerschaft zu einem<br />
Besuch in Borgfeld angemeldet. Ortsamtsleiter Karl-Heinz Bramsiepe und<br />
Beiratsmitglieder stellten für ihn eine Nachmittagstour zusammen. Frank<br />
Imhoff sollte einige Borgfelder Projekte und Probleme kennen lernen. Mit<br />
genügendem Abstand und, wo es nötig war mit Masken, wurde er empfangen.<br />
Präsident der Bremischen<br />
Bürgerschaft Frank Imhoff<br />
und Ortsamtsleiter<br />
Karl-Heinz Bramsiepe.<br />
Gleich nach der Begrüßung betonte<br />
Frank Imhoff, wie wichtig ihm die<br />
Beiräte sind. Senat, Parlament und die<br />
Beiräte sollen Hand in Hand arbeiten. Bei<br />
einem kurzen Treffen im Ortsamt und<br />
anschließend bei der Kirchengemeinde<br />
stellte Wendelin Seebacher seine Ideen und<br />
Pläne für einen Borgfeld-Hof vor. Damit<br />
könnte der seit den 60er Jahren bestehende<br />
Wunsch zahlreicher Borgfelder Bürger<br />
nach einem Gemeinschaftshaus in absehbarer<br />
Zeit Wirklichkeit werden. Das denkmalgeschützte<br />
Pastorenhaus von 1741 ist<br />
renovierungsbedürftig und wird nur noch<br />
wenig benötigt. Es wäre schade, wenn es<br />
verfiele. Als Bürgerzentrum könnte es einer<br />
nachhaltigen vernünftigen Nutzung zugeführt<br />
werden. Das Pfarrhaus im Hintergrund<br />
ließe sich durch einen neuen Wandelgang<br />
aus vorwiegend Glas und Stahl mit<br />
dem Pastorenhaus verbinden. So gäbe es<br />
Raum für Veranstaltungen, Ausstellungen,<br />
für die im Ort ansässigen Sammlungen<br />
und Archive, Treffpunkte für die Vereine<br />
und nicht zuletzt für das Ortsamt und<br />
den Beirat. Eine Machbarkeitsstudie liegt<br />
84 OBERNEULAND<br />
bereits vor. Pastor Hütte und die Kirchengemeinde<br />
stehen den Plänen positiv gegenüber<br />
– obwohl es auf beiden Seiten<br />
noch Klärungsbedarf gibt. Der Standort<br />
hier in der Mitte von Borgfeld ist geografisch<br />
ideal gelegen. Die Kosten werden auf<br />
1,5 Millionen Euro geschätzt. Eine finanzielle<br />
Beihilfe seitens der Stadt, winkte Frank<br />
Imhoff gleich ab, sei nicht zu erwarten. Er<br />
empfiehlt, kreative Wege zu gehen. Einen<br />
Trägerverein, eine Genossenschaft zu gründen.<br />
Im Übrigen gäbe es etliche Töpfe vom<br />
Bund und von der EU, aus denen man sich<br />
bedienen könne, wurde erwähnt. Die Stadt<br />
sollte jedoch Finanzierungsmöglichkeiten<br />
steuern, konterte Wendelin Seebacher.<br />
Nächste Station war die Hans-Wendt-<br />
Stiftung, bei der dem Bürgerschaftspräsidenten<br />
das im Aufbau befindliche Grüne<br />
Klassenzimmer vorgestellt wurde.<br />
Anschließend traf man sich auf dem<br />
Parkplatz von Viohl. Johannes Huesmann<br />
hatte sich dazu gesellt. Die Umbaupläne<br />
mit den seniorengerechten Wohnungen<br />
beeindruckten Frank Imhoff. Von den<br />
jetzigen fünftausend Quadratmetern Verkaufsfläche<br />
blieb nur noch die Hälfte übrig,<br />
denn das Baustoffgeschäft,<br />
erklärte<br />
Michael Viohl, rentiere<br />
sich nicht mehr.<br />
Jörn Broeksmid als<br />
stellvertretender<br />
Beiratssprecher wies<br />
gleich darauf hin,<br />
Borgfeld werde im<br />
Nahversorgungskonzept<br />
von der<br />
Behörde kleingeredet.<br />
Viohl<br />
und Rewe seien<br />
bedeutende<br />
Schwerpunkte.<br />
Hinzu käme Aldi,<br />
der sich hier ansiedeln<br />
möchte,<br />
denn mit der<br />
Lage an der Peripherie<br />
seien die<br />
nicht zufrieden.<br />
Michael Viohl<br />
Frank Imhoff.
Wendelin Seebacher (re.) beschreibt seine Pläne<br />
zum Borgfeld-Hof. Zweiter von rechts Pastor Hütte.<br />
Mit Jörn Broeksmid vor der Flutbrücke.<br />
Abschlussgespräche<br />
bei<br />
Klattes Milchmanufaktur.<br />
machte deutlich, er habe nicht mehr viel<br />
Zeit, in fünf Jahren müsse das Projekt stehen.<br />
Er sehe sich sonst veranlasst, an einen<br />
Investor zu verkaufen. Ob das gut wäre für<br />
Borgfeld? Frank Imhoff zeigte sich sehr<br />
angetan von den Planungen, schon weil<br />
Bremen dafür außer Straßenbaumaßnahmen<br />
nicht viel zahlen müsste. „Ein Projekt, das<br />
mal vorangeht“, meinte er und versprach,<br />
sich bei den Behörden für baldige Genehmigungen<br />
einzusetzen: „Die Politik ist oft<br />
zu schwerfällig, da muss man nachjustieren.“<br />
Schlimm genug, dass Bremen nicht mehr<br />
die zehntgrößte Stadt in Deutschland ist.<br />
Leipzig hat Bremen überholt.<br />
„Hoffentlich kommt es zum Kollaps“,<br />
wagte Jörn Broeksmid zu sagen, als man<br />
sich bei der Flutbrücke wieder traf. Er ärgert<br />
sich, dass seitens der Bausenatorin statt<br />
eines angemahnten Konzepts für eine<br />
Verkehrslenkung während des Abrisses<br />
der Straßenbrücke nur gesagt wurde, das<br />
sei nicht notwendig. Dann könnten die<br />
mal sehen, wer recht hat. Er und der Beirat<br />
sehen das anders, wenn die Straßenbahn<br />
und der Autoverkehr sich die Fahrt wechselseitig<br />
teilen müssen. Es war natürlich<br />
klar, dass der Bürgerschaftspräsident hier<br />
nicht eingreifen kann. Aber: „Wir reden<br />
über Verkehr insgesamt“, war seine Erkenntnis.<br />
Das ist nicht allein ein Borgfelder<br />
Problem. Die Hauptverkehrsachsen müssen<br />
offen sein. Er warnt auch davor, Verkehrserziehung<br />
über Behinderungen erreichen<br />
zu wollen. Niemand kann gezwungen<br />
werden, ein bestimmtes Verkehrsmittel zu<br />
nutzen. Aufklärung, richtige Angebote und<br />
Einsicht seien der bessere Weg.<br />
Beim Resümee auf der Terrasse von<br />
Klattes Milchmanufaktur bedankte sich<br />
Frank Imhoff für die Bereitschaft, sich<br />
kurzfristig zu treffen. Borgfeld zeige viel<br />
Engagement. Die Bürgerschaft hat für die<br />
Bürger da zu sein, die Politik muss sich um<br />
die Alltagsprobleme der Menschen kümmern,<br />
dafür leisten die Beiräte eine gute<br />
Arbeit, wenn sie sich zu Wort melden. Und<br />
auf die letzten Stunden bezogen: „Ich kann<br />
nicht alles versprechen.“ Er könne aber<br />
Wege aufzeichnen, Türen öffnen, müsse<br />
jedoch auch sagen, was er nicht kann. EM
BORGFELD<br />
Karl-Heinz Bramsiepe, Kristina Vogt und Torsten Köhne (v.r.) beim ersten Spatenstich. Beiratssprecher Gernot Burkhardt am Kabel.<br />
SCHNELLES INTERNET<br />
GLASFASER FüR TIMMERSLOH!<br />
„Eine sichere und schnelle Internetverbindung wird mittlerweile als nahezu<br />
selbstverständlich angesehen“, sagte Peer Beyersdorff vom Breitbandzentrum<br />
Niedersachsen-Bremen. Das wissen die Timmersloher Landwirte und<br />
Geschäftsleute schon lange. Dafür haben sie über zwei Jahre lang<br />
gekämpft. Nun ging es los: Timmersloh bekommt das schnellste Internet.<br />
Dieses Gerät mit dem schwarzen Hohlkabel<br />
bohrt sich durch das Erdreich.<br />
Das Glasfaserkabel für den Hausanschluss<br />
wird dann durchgeschoben.<br />
Mit mehreren Baggern<br />
im Einsatz.<br />
86 OBERNEULAND
Mitte Mai trafen sich die Wirtschaftssenatorin<br />
Kristina Vogt, der Vorstandsvorsitzende<br />
der swb Torsten Köhne und<br />
Ortsamtsleiter Karl-Heinz Bramsiepe zum<br />
symbolischen ersten Spatenstich nahe dem<br />
Feuerwehrhaus. Diesmal wurden nicht nur<br />
ein paar Schaufeln Sand bewegt. Ein Stück<br />
Glasfaserkabel lag ebenfalls bereit, und vor<br />
allem stand da ein Bagger, der nun endlich<br />
mit dem Buddeln anfangen konnte.<br />
Die Straße An den Kämpen war zuerst<br />
dran. Mit drei Baggern und einer stattlichen<br />
Zahl von Bauarbeitern wurden links und<br />
rechts Gräben gezogen, dicke Kabel verlegt<br />
und die Gräben wieder dicht gemacht.<br />
Kleine gelbe Kunststoffstreifen markieren<br />
noch die Stellen, wo die Kabel liegen. Sofort<br />
ging es auch daran, Hausanschlüsse zu<br />
verlegen. Wie versprochen ohne aufwendige<br />
Grabungen auf dem Privatgrundstück.<br />
Bereits vom Zaun aus kann mit einem<br />
speziellen Gerät unterirdisch ein schwarzes<br />
hohles Kabel vorangetrieben werden. In<br />
dieses hohle Kabel wird anschließend das<br />
dünne rot/weiße, das eigentliche Glasfaserkabel,<br />
durchgeschoben. „Einblasen“ nennt<br />
Peer Beyersdorff diesen Vorgang. Ist das<br />
Haus weiter von der Straße entfernt, muss<br />
zwischendurch wohl noch ein, zwei Mal<br />
oder öfter ein kurzes Stück aufgebuddelt<br />
werden. Ohne Mehrkosten für die Besitzer,<br />
wenn sie bis zum 30. Juni ihren Anschluss<br />
beantragt hatten.<br />
Bis zum Frühjahr nächsten Jahres sollen<br />
alle 230 Haushalte am Glasfasernetz angeschlossen<br />
sein, verspricht Senatorin<br />
Kristina Vogt. „Endlich“, sagte Karl-Heinz<br />
Bramsiepe augenzwinkernd, „denn wir<br />
mussten die Post für unsere Timmersloher<br />
Beiratsmitglieder quasi persönlich vorbei<br />
bringen.“ Helga Dwortzak, die in erster<br />
Linie damit gemeint ist, kann endlich aufatmen,<br />
jetzt wo sie sieht, dass tatsächlich<br />
handfest gearbeitet wird. Zur Klärung der<br />
noch notwendigen Fragen in Bezug auf<br />
Kündigung der Verträge mit dem bisherigen<br />
Anbieter des Telefonanschlusses und<br />
Abschluss der neuen Verträge hatte sie sich<br />
eine Anwohnerversammlung gewünscht.<br />
Das ist nun durch die aktuelle Situation<br />
nicht möglich. Ohnehin muss jede(r) mit<br />
den Unternehmen selbst verhandeln. Sie<br />
weiß jedoch, dass die swb/EWE, der neue<br />
Anbieter, zur Kulanz bereit ist. „Auch wenn<br />
wir noch kein vernünftiges Internet haben,<br />
sind wir Timmersloher doch miteinander<br />
gut verbandelt“, meint sie schmunzelnd.<br />
Klar – so ist das nun mal auf dem Dorf.<br />
Deshalb traf man sich auch am Abend<br />
des ersten Spatenstichs, um einmal „Prost“<br />
zu sagen. Natürlich mit gebührendem<br />
Abstand. EM<br />
Liegt das Haus weiter zurück, muss zwischendurch aufgebuddelt werden.<br />
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OBERNEULAND 87
REGIONAL<br />
AGNES SANDER-PLUMP<br />
UND SOPHIE WENCKE<br />
ZWEI BEDEUTENDE MALERINNEN<br />
Sophie Wencke: Kornfeld mit Mühle.<br />
Sophie Wencke: Vorfrühling<br />
(Blick vom Weyerberg).<br />
Es ist das Verdienst von Hans Adolf<br />
Cordes, dem „Chef“ der Kunstschau<br />
Wümme-Wörpe-Hamme, immer wieder<br />
auf die Werke norddeutscher<br />
Künstlerinnen und Künstler aufmerksam<br />
zu machen. Der Schwerpunkt<br />
in diesen Monaten liegt wieder bei<br />
den Kunst schaffenden Frauen vom<br />
Anfang des letzten Jahrhunderts.<br />
Bereits vor vier Jahren widmete sich<br />
die Galerie den hanseatischen<br />
Malerinnen um 1900. Jetzt schließt<br />
sich eine Ausstellung mit Werken von<br />
Agnes Sander-Plump (1888-1981)<br />
und Sophie Wencke (1874-1963) an.<br />
Beide Malerinnen schufen höchst<br />
eindrucksvolle Bilder, die man getrost<br />
den alten Worpswedern zuordnen<br />
kann.<br />
Agnes Sander-Plump überzeugt in erster<br />
Linie durch fesselnde Porträts von<br />
Kindern. „Es sind stets leise Töne, die sie<br />
anschlägt, in denen eine ruhige Körperhaltung<br />
mit verhaltener Mimik einhergeht.<br />
Ihre Malweise verrät einen sicheren<br />
Umgang mit Pinsel und Zeichenstift“, heißt<br />
es im Beiblatt zur Ausstellung. Tatsächlich<br />
rühren gerade diese Kinderbilder die Seele<br />
des Betrachters an. Sei es die „Kleine<br />
Japanerin in blauer Jacke“, das „Mädchen<br />
mit Kopftuch“ oder das Porträt einer<br />
Elisabeth. Agnes Plump wuchs in<br />
einer Künstlerfamilie heran,<br />
so fiel es gar nicht weiter<br />
auf, dass sie bereits als<br />
Kind gern zeichnete.<br />
Sie erklärte einmal selbst,<br />
dass es bei ihnen „…<br />
höchstens als befremdet<br />
bemerkt wurde, wenn ein<br />
Bis 4. Oktober<br />
<strong>2020</strong><br />
Kunstschau Wümme-<br />
Wörpe-Hamme<br />
Kunststiftung Lilienthal<br />
Trupe 6, 28865 Lilienthal<br />
dienstags bis sonnabends<br />
von 14 bis 18 Uhr<br />
sonntags ab 11 Uhr<br />
Kind keine Eins im Zeichnen hatte.“ Ihren<br />
letzten Schliff bekam sie durch Unterricht<br />
bei Margarethe von Reinken und den<br />
Begegnungen mit Lovis Corinth und<br />
Minne Beckmann, der Frau von Max Beckmann.<br />
Hans Adolf Cordes ist verwundert,<br />
dass diese Malerin in Worpswede nicht so<br />
die rechte Anerkennung fand und findet.<br />
Sophie Wenckes Bilder im unteren<br />
Raum nehmen den Betrachter mit hinein<br />
in die norddeutsche Landschaft. Obwohl<br />
die Bilder vor mehr als hundert Jahren entstanden<br />
sind, stellt man erfreut fest,<br />
dass gerade um Worpswede<br />
herum und im Weserbergland<br />
Etliches vom Charme der<br />
Gemälde heute noch zu<br />
spüren ist. Sophie Wencke<br />
gehört zu den anerkannten<br />
Worpsweder Malerinnen. Ihre<br />
Bilder wurden zusammen mit<br />
88 OBERNEULAND
denen von Otto Modersohn, Fritz Overbeck<br />
und Heinrich Vogeler ausgestellt. Sie<br />
gehört zu den Künstlerinnen, deren Werke<br />
wesentlichen Anteil am Fortbestehen des<br />
Künstlerortes hatten. Die Grundlagen der<br />
Malerei hatte sie in Dresden erlangt. In<br />
Berlin studierte sie an Conrad Fehrs dortiger<br />
Kunstschule, bevor sie in Worpswede<br />
Schülerin von Otto Modersohn wurde.<br />
Wolkenformationen, grüne Wiesen und<br />
gelbe Getreidefelder dominieren in den<br />
hier gezeigten Werken. Noch heute zeigen<br />
sich die Sababurg im Reinhardswald und<br />
Schloss Hämelschenburg im Weserbergland<br />
fast so wie auf ihren Bildern.<br />
Die von Männern dominierte Welt um<br />
die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert<br />
machte es den Frauen schwer, sich außerhalb<br />
von Küche, Kindern, Kirche durchzusetzen.<br />
Spöttisch wurden die Künstlerinnen<br />
„Malweiber“ genannt. Es brauchte<br />
wohl an die fünfzig Jahre, bis sie im hohen<br />
Alter anerkannt und gewürdigt wurden.<br />
Nie zuvor gesehen<br />
und ausgestellt<br />
Die größte Zahl der jetzt ausgestellten<br />
Bilder konnte Hans Adolf Cordes aus<br />
Privatbesitz beschaffen. Dabei erlebte er<br />
eine Riesen-Überraschung. An eine Wand<br />
gelehnt standen bei seinem Besuch an die<br />
20 grafische Blätter auf Pappe, gemalt mit<br />
Gouache und Aquarell. Ob er die wohl<br />
auch mal zeigen würde? Und ob er wollte!<br />
Agnes Sander-Plump schuf hier mit kräftigen<br />
bunten Farben Alltags-Szenen aus<br />
Familie, Schule und, wie wir heute sagen<br />
würden, Freizeit. Ganz anders als bei den<br />
oben beschriebenen Kinderporträts tobt<br />
hier das pralle Leben. Man wird unwillkürlich<br />
an Wilhelm Busch und an den<br />
Struwwelpeter erinnert. Keines dieser<br />
Bilder hat einen Titel. Lediglich bei einem<br />
erkennt man Agnes‘ Großvater wieder,<br />
Agnes Sander-Plump: Porträt Elisabeth (Lise).<br />
dessen Porträt, gemalt von M. Gerstel-<br />
Plump, direkt daneben hängt. Allein das ist<br />
eine Fahrt nach Trupe wert. EM<br />
Die Überraschung: „Cartoons“<br />
von Agnes Sander-Plump.<br />
OBERNEULAND 89
REGIONAL<br />
WAS MACHT EIGENTLICH<br />
Biggi<br />
Rist?<br />
Wir kennen sie als Krimi-<br />
Autorin. Zusammen mit<br />
Liliane Skalecki schuf<br />
sie den kauzigen Bremer<br />
Kriminalkommissar<br />
Heiner Hölzle. Der lebt<br />
mittlerweile im literarischen<br />
Ruhestand. Beide<br />
Schriftstellerinnen gehen<br />
jetzt eigene Wege.<br />
D<br />
ie Historikerin Liliane Skalecki<br />
schreibt Krimis (siehe<br />
OBERNEULAND MAGAZIN Nr. 4/<strong>2020</strong>),<br />
die Technische Assistentin<br />
Biggi Rist schreibt historische<br />
Romane. Ein Beispiel:<br />
„Du, komm her!“<br />
Der sechsjährige Grafensohn Ulrich war<br />
auf der Suche nach einem Spielgefährten.<br />
Ihm war sterbenslangweilig auf Schloss<br />
Hohentübingen, wohin ihn sein Onkel, Graf<br />
Eberhard, mitgenommen hatte. Ulrich hatte<br />
seiner Kinderfrau Oda eine lange Nase<br />
gedreht und war fortgerannt. Im Schlosshof<br />
war ihm ein dunkelhaariger Junge aufgefallen,<br />
der Gemüse putzte. Der Küchenjunge war<br />
etwas älter als Ulrich, sein Gesicht trug einen<br />
verträumten Ausdruck und er fühlte sich auf<br />
sein Rufen hin nicht angesprochen, ja, er sah<br />
nicht einmal auf. Ulrich überquerte den Hof<br />
und stellte sich vor den Jungen.<br />
„Spielst du mit mir Murmeln?“<br />
Der Dunkelhaarige hob den Kopf und<br />
blinzelte gegen die Sonne. Der Junge<br />
vor ihm trug ein Wams aus dunkelgrünem<br />
Samt über einem hellen<br />
Hemd, dazu enge Hosen und eine<br />
Schaube. Durchdringende graue<br />
Augen blickten ihn an. Der Neffe<br />
des Grafen, stellte der Küchenjunge<br />
verwundert fest.<br />
„Meint Ihr mich? Ich muss<br />
arbeiten, sonst zieht mir der Koch<br />
die Ohren lang.“<br />
„Das lass mal meine Sorge sein.<br />
Komm schon ... wie auch immer<br />
dein Name lautet“, forderte Ulrich<br />
nachdrücklich. Seine Stimme duldete<br />
keinen Widerspruch.<br />
Die Geschichte beginnt<br />
im Jahr 1493 unter dem<br />
Titel „Der Getreue des<br />
Herzogs“. Sie erzählt das<br />
Leben des Herzogs Ulrich<br />
von Württemberg, der sein<br />
Land in den Ruin trieb<br />
und sich sogar mit dem<br />
Schwäbischen Bund und<br />
dem Kaiser anlegte. Kann solch ein Text<br />
von Biggi Rist stammen? Nein, das schreibt<br />
Johanna von Wild. Und es ist doch dieselbe<br />
Person. Für ihre neue Aufgabe, tief in die<br />
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von dieser und letzter Saison<br />
90 OBERNEULAND
Geschichte historischer Persönlichkeiten<br />
einzudringen, hat sie dieses Pseudonym<br />
gewählt. Der Nachname „von Wild“ steht<br />
im Stammbaum ihrer Mutter, und<br />
„Johanna finde ich einfach schön“, sagt sie.<br />
Bereits im Alter von sieben Jahren<br />
schrieb sie eigene Geschichten,<br />
wovon eine veröffentlicht wurde.<br />
Das neue Buch kommt jetzt auf den Markt.<br />
Es ist Johanna von Wilds zweites großes<br />
Werk.<br />
Vor gut einem Jahr eroberte sie sich mit<br />
dem Roman „Die Erleuchtung der Welt“<br />
gleich eine feste Fangemeinde. Dieses Buch<br />
beginnt im mittelalterlichen Heidelberg im<br />
Jahr 1427. Es beschreibt den Lebenslauf der<br />
Mechthild von der Pfalz, einer herausragenden<br />
Persönlichkeit im 15. Jahrhundert.<br />
Eine Frau, die Kunst und Literatur förderte.<br />
Manche sagen sogar, sie brachte den<br />
Humanismus nach Württemberg.<br />
Dass beide Romane in Süddeutschland<br />
angesiedelt sind, hat seinen guten Grund.<br />
Biggi Rist kommt aus Schwaben. Bereits im<br />
Alter von sieben Jahren schrieb sie eigene<br />
Geschichten, wovon eine veröffentlicht<br />
wurde. In Reutlingen begann ihre Lehre<br />
zur Apothekenhelferin. Später in Isny/Allgäu<br />
wurde sie an der Naturwissenschaftlich-<br />
Technischen Akademie zur Pharmazeutisch-technischen<br />
Assistentin ausgebildet.<br />
Es folgten viele Jahre ganz spezieller Arbeiten<br />
in der medizinischen Labordiagnostik.<br />
Unter anderem lebte sie auch zwei Jahre in<br />
Melbourne, und weitere zehn Jahre nahe<br />
Tübingen, bevor sie mit ihrem Mann nach<br />
Lilienthal zog.<br />
In beiden Romanen holt Johanna von<br />
Wild bedeutende Personen aus dem Mittelalter<br />
ans Tageslicht. Die Protagonisten<br />
der Handlungen<br />
sind jedoch nicht die historisch<br />
belegten Persönlichkeiten.<br />
Es sind fiktive Geschöpfe der<br />
Autorin, die sie in deren<br />
unmittelbarer Umgebung<br />
erscheinen lässt.<br />
Ihr Wissen um historische Ereignisse<br />
holt Johanna von Wild nur selten<br />
aus alten Archiven. Es<br />
ist überaus kompliziert,<br />
alte Handschriften zu<br />
lesen und darüber<br />
hinaus die Sprache des<br />
Mittelalters zu verstehen.<br />
Das Internet hilft ihr<br />
weiter. Dennoch: „Ich saß<br />
schon mal vier Stunden<br />
lang am Computer, um<br />
schließlich zwei Sätze<br />
niederzuschreiben, habe<br />
dafür aber viel recherchiert.“<br />
Wikipedia kommt<br />
dafür natürlich nicht<br />
infrage. Sie taucht<br />
wesentlich tiefer ein, liest Buchtitel.<br />
auch schon mal Dissertationen<br />
und umfangreiche Abhandlungen<br />
von studierten Fachleuten. So schafft sie<br />
es einerseits, Sprechweise und Gepflogenheiten<br />
des Mittelalters in unsere Zeit flüssig<br />
lesbar herüberzubringen. Zum anderen,<br />
uns eine Epoche zu zeigen, als das Leben<br />
und die Gesundheit derer, die gesellschaftlich<br />
weiter unten standen, wenig bis gar<br />
nichts wert war.<br />
Als passionierter Reiterin fällt es Johanna<br />
von Wild nicht schwer abzuschätzen, wie<br />
lange damals wohl ein Ritter zu Pferd oder<br />
ein Tross mit Gefolge unterwegs gewesen<br />
sein mögen – um es im Roman zu verankern.<br />
Von Urach nach Heidelberg zum<br />
Beispiel waren es drei Tage. Das Wissen um<br />
die seinerzeit sehr verbreitete Wirksamkeit<br />
von Heilkräutern verdankt Johanna von<br />
Wild ihrer Ausbildung als Pharmazeutischtechnische<br />
Assistentin. „Mehr als 80 Pflanzen<br />
mussten wir während<br />
der Ausbildung sammeln<br />
und bestimmen.<br />
Die Pharmaziestudenten<br />
seltsamerweise nicht,<br />
dafür die Biologen.“ Alles,<br />
was man jemals gelernt<br />
und erlebt hat, sei zu<br />
irgendetwas gut, ist ihre<br />
Erkenntnis.<br />
Ulrich von Württemberg,<br />
um den sich das<br />
neue Buch dreht, sei ein<br />
ganz schräger Vogel<br />
gewesen, meint Johanna<br />
von Wild. Er war Herzog<br />
und Henker, wurde zum<br />
politischen Spielball,<br />
hatte seine dunkle und<br />
helle Seite. Das macht wieder neugierig.<br />
Am 1. Oktober, um 19 Uhr ist die Premierenlesung<br />
für Bremen aus „Der Getreue<br />
des Herzogs“ in der Buchhandlung Leuwer,<br />
Am Wall 171.<br />
Text: Eberhard Matzke, Fotos: privat
MODE<br />
Daily Outfit<br />
Hauptsache bequem!<br />
Eine gewisse „Entspanntheit“ spiegelt sich in diesem<br />
Sommer in den Schnitten und Silhouetten unserer<br />
Kleidung wider. Luftig und bequem darf das Sommeroutfit<br />
sein – und welches Kleidungsstück eignet sich da besser<br />
als ein leichtes Sommerkleid? Gefragt sind dünne, fließende<br />
Stoffe und lockere Schnitte – auch bei Hosen und Röcken.<br />
Wir haben ein paar perfekte Kandidaten für das Sommeroutfit<br />
gefunden, die auch noch modisch und trendaktuell sind.<br />
Unsere Marken<br />
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Steiff<br />
Joules<br />
Vingino<br />
Retour<br />
Tumble‘N Dry<br />
Weekend à la mer<br />
Feetje<br />
Bellybutton<br />
Königsmühle<br />
Rosemunde<br />
Noppies<br />
Sigikid<br />
Selecta<br />
Maximo<br />
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die das sommerliche Outfit<br />
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Beige mit floralem<br />
Print in modisch angesagter<br />
Midilänge aus<br />
der neuen Sommer-<br />
Kollektion. Stretchbund<br />
mit Schriftzug<br />
„the Future“.<br />
Hoher Sitz in der Taille.<br />
Stylingtipp: Lässt sich hervorragend für<br />
den abendlichen Anlass kombinieren,<br />
tagsüber lässig mit Sneakern einsetzbar.<br />
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Mädchenhaft<br />
Leinenkleid von Malvin – ein absolutes „Must-have“. Die 100-%-<br />
Leinen-Qualität kühlt die Haut an warmen Tagen. Die modischen<br />
Details (Lace Band) am Ausschnitt und am Saum sind sehr<br />
dezent. Seitliche Einschubtaschen komplettieren den Style.<br />
Erhältlich bei No1 fashion and more,<br />
Borgfelder Heerstraße 57, 28357 Bremen<br />
…voll im Trend…<br />
92 OBERNEULAND
Paisleymuster<br />
Kleid „Luna“ von Zwillingsherz mit farbigem<br />
Kordelband am Halsausschnitt.<br />
Das Kleid lässt sich hervorragend mit<br />
einem Taillengürtel kombinieren.<br />
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Ethnisches Muster<br />
Das Kleid „Joleen“ von Zwillingsherz<br />
besteht aus 100 % Baumwolle und ist<br />
somit sehr hautfreundlich. Das ethnische<br />
Muster ist gewebt. Dadurch ist der Stoff<br />
etwas fester und hochwertiger. Ein kleiner<br />
Tipp: Wenn es etwas kälter wird, lässt<br />
sich das Kleid perfekt mit einer Jeans<br />
kombinieren.<br />
Gesehen bei Frauenzeit Fashion + Style,<br />
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SALE<br />
Einzelteile reduziert<br />
Uni<br />
Blusenkleid von MILANO ITALY mit<br />
seitlichen Taschen und Schlitzen.<br />
Material: 50 % Baumwolle, 50 %<br />
Leinen.<br />
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JAHRE<br />
Text und Fotos: MM/Hersteller<br />
Flatterhose<br />
von Cambio<br />
Culotte „Colette“ –<br />
Floraler Allover-Print.<br />
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Fließende Qualität.<br />
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Culotte „Helena“ – Allover-Blockmuster. Gerades<br />
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<br />
OBERNEULAND 93
GESUNDHEIT<br />
FIT<br />
durchs Jahr<br />
mit Marius<br />
Fit oder fett hieß es aus den Social Media während des Lockdowns. Sportphysiotherapeut Marius Brandt und<br />
sein Cornamix-Trainer-Team boten in der Zeit die virtuelle Challenge „Schlag den Trainer“ an. Für den Sommer<br />
sind die Leser des OBERNEULAND MAGAZINS gefragt: Acht Wochen, vier Übungen. Wer mit sich selbst den<br />
Wettkampf aufnimmt, wird sich wundern, wie schnell er Fitness aufbaut und seine eigenen Ergebnisse schlägt.<br />
Das Cornamix-Team freut sich über Feedback, egal ob analog oder digital. Marius Brandt hat sich dazu Übungen<br />
ausgedacht, die die ganze Körpermuskulatur stärken. Jede Übung sollte man erst ohne Wettkampfgedanken langsam<br />
durchführen und steigern, wenn man aufgewärmt ist. AS<br />
Das Programm<br />
für Juli/August:<br />
8 Wochen –<br />
4 Übungen<br />
BEIN- UND GESÄSSMUSKULATUR<br />
SQUATS<br />
Zur Stärkung der Bein- und Gesäßmuskulatur eignen sich<br />
Squats, also Kniebeugen. Wichtig ist dabei, dass die Knie<br />
nicht über die Zehen nach vorne ragen. In der Vorstellung<br />
setzt man sich auf einen Stuhl. Wer die Challenge für sich<br />
erhöhen möchte, kann ein Gewicht entweder direkt vor der<br />
Brust oder am ausgestreckten Arm halten. Ziel nach 14 Tagen<br />
ist es, 100 Wiederholungen zu schaffen. Um sich an dieses<br />
Ziel heranzutasten, rät Marius Brandt dazu, die Wiederholungen<br />
auf den Tag zu verteilen.<br />
94 OBERNEULAND<br />
BAUCHMUSKULATUR<br />
RUSSIAN<br />
TWIST<br />
Der Russian Twist sorgt für kräftige<br />
Bauchmuskeln. Ein Gewicht – beispielsweise<br />
ein kleiner Getränkekasten – wird über den<br />
Körper von rechts nach links geführt. Dabei<br />
sollten die Beine angehoben sein und<br />
die Körpermitte angespannt in Balance. Ziel<br />
ist es, innerhalb von 14 Tagen 100 Wiederholungen,<br />
jeweils 50 pro Seite, zu schaffen.<br />
1<br />
2<br />
3
KRAFT + AUSDAUER<br />
BURPEES<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Bei dem Wort Burpee verziehen einige<br />
Sportler das Gesicht, andere haben<br />
den Bogen raus und genießen diese<br />
Übung zum Aufwärmen. Der Burpee ist<br />
eine Abfolge von der Kniebeuge über<br />
den Liegestütz zum Sprung. Somit wird<br />
der ganze Körper in Kraft und Ausdauer<br />
trainiert. Aus dem hüftbreiten Stand<br />
geht es tief in die Hocke, dabei stützt<br />
man sich mit den Händen schulterbreit<br />
vor den Füßen auf dem Boden<br />
ab.<br />
Aus dieser Position springt man in den<br />
Liegestütz, macht einen und springt<br />
danach zurück in die Hocke und setzt<br />
zum Strecksprung an.<br />
Danach geht es von vorne los. Marius<br />
Brandt rät bei der Übung, sich langsam<br />
zu steigern. Ziel sollte es sein, die<br />
Übung eine Minute lang durchzuführen,<br />
die Wiederholungsanzahl steigert sich<br />
dann von selbst. Sein Rekord liegt bei<br />
20 Wiederholungen in einer Minute.<br />
Wir suchen<br />
ab August<br />
Verstärkung!<br />
BAUCHMUSKULATUR<br />
SITUPS<br />
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Situps gehören zu jedem Workout dazu. Um die<br />
Bauchmuskeln zu stählen, sollte man sich auf<br />
den Rücken legen, die Beine anwinkeln und die<br />
Fußsohlen zusammenführen. Mit ausgestrecktem<br />
Arm, Kinn Richtung Brust, geht es nicht mit<br />
Schwung, sondern mit Muskelkraft nach oben<br />
und wieder zurück. Innerhalb von 14 Tagen sollte<br />
man sich auf 120 Wiederholungen am Tag hochschrauben,<br />
dabei ist es ratsam, die anfangs in<br />
kleinere Einheiten aufzuteilen.<br />
Sie erreichen uns ab sofort<br />
auch über unseren neuen<br />
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Sonnenschein und milde Temperaturen: Das schöne<br />
Wetter lockt uns hinaus in den Garten, auf den Balkon,<br />
in den Park oder verleitet uns einfach dazu, die Fenster<br />
weit zu öffnen. Doch mit der warmen Jahreszeit kommen<br />
auch ungeliebte Plagegeister und typische Sommerleiden<br />
wieder zum Vorschein. So machen Stechmücken<br />
und Co. gerade den Kleinen oft ganz schön zu schaffen.<br />
Kinderhaut ist sehr empfindlich, weshalb jeder Stich<br />
sie besonders belasten kann. Sie reagieren fast doppelt<br />
so stark auf Insektengifte wie Erwachsene.<br />
Insektenstiche und Sommerinfekte<br />
Hautreaktionen auf Stiche von Mücken sind meist durch<br />
eine allergische Reaktion auf Proteine des Insektenspeichels<br />
bedingt. Bei etwa 75 Prozent der Betroffenen<br />
bildet sich als Sofortreaktion eine Quaddel, die anschwillt,<br />
juckt und sich rötet. Insbesondere das Jucken kann bei<br />
unseren Kleinsten häufig dazu führen, dass sie sich<br />
vermehrt kratzen, was eine schmerzhafte Entzündungsreaktion<br />
fördert und noch mehr Beschwerden verursachen<br />
kann. Bei Stichen von Mücken, Bremsen oder<br />
Wespen sowie Sonnenbrand können kühlende Gele die<br />
Schmerzen bzw. das Jucken lindern. Und ein bewährter<br />
Tipp zum Trösten kullernder Kindertränen: Pusten hilft!<br />
Denn dadurch schenken wir dem Kind Aufmerksamkeit<br />
und es spürt, dass das „Aua” ernst genommen wird.<br />
Darüber hinaus hat Pusten einen kleinen kühlenden Effekt.<br />
Auch wenn die Urlaubszeit in diesem Jahr anders verbracht<br />
wird als sonst, fordern uns nicht nur Insekten<br />
heraus. Erkältungen oder erste Symptome eines Sommer-<br />
96 OBERNEULAND
leibt gesund<br />
infektes sind bei Klein und Groß in der warmen Jahreszeit<br />
nicht selten. Eine Unterkühlung durch langes Sitzen<br />
auf der Terrasse kann uns schon bei Temperaturen um<br />
15 Grad Celsius ereilen. Darüber hinaus kann es bei<br />
Freizeitaktivitäten schnell zu Schürfwunden und blauen<br />
Flecken kommen, auch da ist Abhilfe gefragt.<br />
Mit Pflanzenkraft und<br />
Notfallausstattung<br />
Jetzt wichtig: die Familienapotheke im Sommer einem<br />
Check zu unterziehen. Empfehlenswert sind eine Wundsalbe,<br />
um die Hautheilung bei oberflächlichen Wunden<br />
zu fördern, sowie ein Präparat gegen stumpfe Verletzungen,<br />
etwa mit Arnika-Auszügen, um Schwellungen zu mildern.<br />
Bei Erkältungen unterstützt zum Beispiel Eisenhut, um<br />
Kopf- und Gliederschmerzen zu lindern. Ein Extrakt aus<br />
Euphrasia kann die durch Pollen, Wind, Salz- oder Chlorwasser<br />
gereizten Augen beruhigen. Darüber hinaus sollte<br />
die Notfallausstattung immer auch eine Schere und<br />
Verbandsmaterial, ein Fieberthermometer, eine Zeckenzange,<br />
Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Kühlkissen<br />
und eine Wärmflasche enthalten.<br />
Foto: Foto: djd/Dr. Kade/Getty Images/Nadasaki<br />
SODBRENNEN<br />
Grillspaß<br />
ohne Nebenwirkungen<br />
Sonnenschein und warme Temperaturen: Einer Grillparty im<br />
Garten oder auf dem Balkon steht nichts im Wege. Doch<br />
fettes Grillfleisch, schwere Kartoffel- und Nudelsalate, dazu<br />
ein Tiramisu und weitere Süßigkeiten zum Nachtisch sowie<br />
das ein oder andere Bierchen können auch leicht auf den<br />
Magen schlagen. Die Folge: Sodbrennen.<br />
Es entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre fließt,<br />
und wird durch fettes Essen und Alkohol begünstigt - mehr<br />
Infos unter www.riopan.de. Schnelle Abhilfe schaffen Mittel,<br />
die die Magensäure neutralisieren. Vorbeugend sollte zu<br />
weniger Alkohol und besser verträglichen Speisen ge-griffen<br />
werden. Hühnchen ist leichter als Haxe, grüne Salate mit<br />
Essig und Öl bekommen besser als mit Mayonnaise, und<br />
Gemüsesticks, Nüsse oder ein Obstteller können Chips<br />
und Schokolade ersetzen.<br />
Dr. H.-D. Just, Apotheker<br />
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OBERNEULAND 97
BERüHMT<br />
Mit dem berühmten Kaffeehausstuhl 214 von Thonet begann die<br />
Geschichte des modernen Möbels. Basis war eine neue Technik,<br />
das Biegen von massivem Holz, das Michael Thonet in den<br />
1850er Jahren perfektionierte und damit eine Serienfertigung<br />
überhaupt erst möglich machte. Mit seiner klaren reduzierten<br />
Ästhetik findet dieser Klassiker seit mehr als 150 Jahren in<br />
unterschiedlichsten Umgebungen seinen Platz. Foto: Thonet<br />
STÜHLE – DIE SCHÖNSTEN UND SPANNENDSTEN NEUHEITEN<br />
BEQUEM, LäSSIG UND<br />
IMMER WIEDER<br />
klassisch<br />
98 OBERNEULAND
Sie haben drei Beine, vier Beine oder auch<br />
gar keine Hinterbeine. Sie sind aus Holz,<br />
Kunststoff oder gepolstert. Ihr Entwurf gilt<br />
für einen Designer als eine der größten<br />
Herausforderungen – viele Gründe, uns<br />
Stühle einmal genauer anzusehen und die<br />
schönsten und spannendsten Neuheiten<br />
vorzustellen. Lesen Sie in einem anregenden<br />
Interview außerdem, wie aus einem Stuhl ein<br />
Designklassiker wird und welche Stühle der<br />
neueren Generation Qualitäten zum Klassiker<br />
haben.<br />
D „Der<br />
Esstisch ist heute das Herzstück von<br />
Haus oder Wohnung“, erklärt Christiane<br />
Kehlbeck, Geschäftsführerin im Einrichtungshaus<br />
Kehlbeck in Oyten. Hier kommt<br />
man mit Freunden, mit der Familie zusammen, hier redet und<br />
lacht man, hier sitzt man lange zusammen. „Stühle müssen<br />
heute vor allem eines sein, bequem“, sagt Christiane Kehlbeck.<br />
So werden Polsterstühle, oft in ihrer Kombination mit filigranen<br />
Untergestellen, zunehmend beliebter. Der Stuhl Ona von<br />
Designer Sebastian Herkner für die Manufaktur Freifrau ist<br />
auf das Wesentliche reduziert: ein rundliches Sitzpolster, eine<br />
geschwungene Rückenlehne und vier schlanke Füße. Charakteristisch<br />
ist der weich umlaufende Keder, der die Naht<br />
zwischen den zwei Schalen der Rückenlehne verstärkt. „Ona<br />
umarmt herzlich und lässt seinen Besitzer dennoch die<br />
Haltung bewahren“, sagt Herkner über seinen Entwurf.<br />
„Ein Revival am Esstisch erlebt auch die Sitzbank“, sagt<br />
Christiane Kehlbeck. Mit der Holzbank, an die man jetzt<br />
möglicherweise denkt, hat die moderne Sitzbank keine<br />
Gemeinsamkeiten. Modell Mell vom Designduo Markus Jehs<br />
und Jürgen Laub für Möbelhersteller Cor ist durch seine<br />
separat aufliegenden Sitzkissen und die hohe Rückenlehne<br />
beispielsweise so weich gepolstert, dass man auf dieser Bank<br />
mit vielen Freunden oder der Familie lange bequem sitzen<br />
„Die Sitzbank – jetzt in vollkommen<br />
neuer Form – erlebt ihr Revival.<br />
Sie ist lässig und gemütlich zugleich.“<br />
Christiane Kehlbeck<br />
kann. „So eine Bank wirkt lässig und ist gleichzeitig gemütlich“,<br />
sagt Christiane Kehlbeck. „Hier kann man sich auch mal einkuscheln,<br />
Cocooning, wie es heute heißt.“<br />
Zusammenkommen, Zusammensitzen und das Leben<br />
genießen – davon hat sich auch der Wiener Designer Marco<br />
Dessí inspirieren lassen, als er den Polsterstuhl 520 für das<br />
Traditionsunternehmen Thonet entworfen hat. Dessí hat in<br />
OBERNEULAND 99
ZUSAMMENK<strong>OM</strong>MEN<br />
Inspiriert vom Zusammenkommen, Zusammensitzen<br />
und das Leben genießen:<br />
Polsterstuhl 520 von Thonet. Foto: Thonet<br />
REVIVAL<br />
Revival der Küchenbank mit<br />
aufliegenden Sitzkissen und<br />
hoher Rückenlehne. Foto: Cor<br />
Unsere Expertin<br />
für Sitzmöbel<br />
Foto: Claudia Kuzaj<br />
CHRISTIANE<br />
KEHLBECK<br />
Geschäftsführerin im<br />
Einrichtungshaus Kehlbeck<br />
in Oyten
seinem Design die freien Flächen zwischen den Bugholzelementen<br />
durch komfortable Polster ersetzt. So verbindet sich<br />
der Sitzkomfort mit einer optischen und physischen Leichtigkeit.<br />
Durch die einfache, intelligente Konstruktion lassen sich<br />
verschiedene Varianten, mit und ohne Armlehnen, gestalten.<br />
In Kombination mit einer großen Auswahl unterschiedlicher<br />
Materialien passt der Entwurf in unterschiedlichste Szenarien<br />
– vom Esszimmer bis an den Besprechungstisch.<br />
Ebenfalls von Thonet ist der Barstuhl 118, mit dem der<br />
Designer Sebastian Herkner auf ganz selbstverständlich<br />
erscheinende Weise eine Verbindung zwischen Thonet-Tradition<br />
und Gegenwart hergestellt hat. Der Entwurf ist einfach und<br />
„Erst die Funktionalität macht<br />
ein Produkt richtig gut.“<br />
Sven Lapp<br />
raffiniert zugleich. Er basiert auf dem von Michael Thonet<br />
bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten Prinzip, einen<br />
Stuhl auf möglichst wenige Bestandteile zu reduzieren. Auf<br />
den 214, den Urtyp eines Thonet-Stuhls, bezieht sich das Stuhlprogramm<br />
118 mit dem aus einem Stück gebogenen Sitzrahmen<br />
sowie mit der mit Rohrgeflecht bespannten Sitzfläche. Es sind<br />
aber vor allem die Details, die dem Stuhlprogramm bei aller<br />
Schlichtheit das besondere Etwas verleihen: Die Stuhlbeine sind<br />
auf der Rückseite abgerundet und vorne durch leichte Kanten<br />
gekennzeichnet – damit nehmen sie die hufeisenförmige<br />
Grundfläche des Sitzes auf. So entsteht die besondere subtile<br />
Eleganz, die für das Programm 118 charakteristisch ist.<br />
Der Schweizer Möbelhersteller Vitra legt in seiner neuen<br />
Herbstkollektion den spannenden Entwurf „Chaise Tout Bois“<br />
des französischen Konstrukteurs Jean Prouvé aus dem Jahr<br />
1941 neu auf. Während des Zweiten Weltkrieges waren einige<br />
Materialien knapp, wie etwa Metall. So musste Prouvé erfinderisch<br />
werden und entwarf einen Stuhl, der – wie sein Name<br />
schon vermuten lässt – komplett aus Holz ist. Der Stuhl, der<br />
DIE VERSCHIEDENEN ARTEN<br />
Stühle gibt es mit verschiedenen Untergestellen, von denen<br />
das sogenannte Vierbein, der Stuhl mit vier Beinen,<br />
sicherlich das bekannteste ist. Unter den Dreibeinern<br />
avancierte die Ameise, ein Stuhlentwurf des dänischen<br />
Designers Arne Jacobsen von 1952, in den folgenden<br />
Jahren zum Designklassiker. Drei- und Vierbeiner lassen<br />
sich oft stapeln.<br />
Freischwinger sind Stühle ohne Hinterbeine, deren<br />
Sitzfläche federnd nachgibt und die dann<br />
tatsächlich schwingt.<br />
Drehbare Stühle finden ihren Platz<br />
außer in unseren Büros auch immer<br />
häufiger am Esstisch. Denn auf ihnen<br />
können wir uns besonders leicht von<br />
einer Person der anderen zuwenden.<br />
Dem zeitgenössischen Stuhl Occo von<br />
Wilkhahn werden Klassikerqualitäten<br />
zugesprochen. Foto: Wilkhahn
Unser Experte<br />
für Sitzmöbel<br />
„Ein Klassiker wird erst dann zum Klassiker,<br />
wenn er relativ vielen vollkommen<br />
unterschiedlichen Menschen gefällt.“<br />
Sven Lapp<br />
Foto: Claudia Kuzaj<br />
SVEN<br />
LAPP<br />
Geschäftsführer von pro office<br />
in der Martinistraße<br />
Fünf Fragen an:<br />
SVEN LAPP<br />
Herr Lapp, wie wird ein Stuhl zum Designklassiker?<br />
Sven Lapp: Natürlich wird ein Stuhl erst einmal durch<br />
seinen Entwurf zum Klassiker. Der Entwurf selbst sollte<br />
etwas noch nicht Dagewesenes, etwas Neues bieten.<br />
Er kann mit vertrauten Formen spielen. Diese sollten dann<br />
aber neu interpretiert sein, neu zusammengefügt sein.<br />
Es gibt zum Beispiel Stuhlentwürfe, die über einen ganz<br />
langen Zeitraum in Holz ausgeführt wurden und dann in<br />
Kunststoff oder in Aluminium – also in einem anderen<br />
Werkstoff – gefertigt werden. Alleine das kann schon die<br />
gewohnte Form in ein vollkommen anderes, neues Licht<br />
rücken.<br />
Wichtig ist in diesem Kontext, dass das Neue auch<br />
funktioniert, das heißt, das Schöne muss auf das<br />
Funktionelle treffen. Erst die Funktionalität macht ein<br />
Produkt zum Gebrauchsobjekt und erst dann wird es<br />
richtig gut. Ohne die Funktionalität wäre der Entwurf nur<br />
eine intellektuelle Auseinandersetzung mit Design.<br />
Entscheidend für einen Klassiker ist außerdem die Zeit, in<br />
der er entsteht – also der gesellschaftliche und kulturelle<br />
Hintergrund. Das lässt sich sehr gut am ältesten Serienstuhl<br />
der Welt, dem 214 von Thonet in Frankenberg erklären.<br />
Der Stuhl, damals 14 genannt, konnte zu einem<br />
unfassbar guten Preis angeboten werden. Zwar war der<br />
Preis sehr hoch, aber Stühle waren zu dieser Zeit, also in<br />
der Mitte des 19. Jahrhunderts, immer Einzelanfertigungen<br />
und nur Fürsten und sehr vermögenden Menschen<br />
vorbehalten. Salopp gesagt, es gab nur hop oder top.<br />
Da waren die Fürstenstühle mit ihren schönen Schnitzereien,<br />
die hervorragend gepolstert und bezogen waren,<br />
und da waren die plumpen selbst gemachten Produkte,<br />
die in Dorfgemeinschaften und kleineren Städten genutzt<br />
wurden. Letztere wurden häufig von Laien hergestellt – nur<br />
im besten Falle vom örtlichen Tischler. Dazwischen gab<br />
es tatsächlich nichts – ganz anders, als wir es heute<br />
kennen. Der zeitliche Hintergrund hat den 214 damit<br />
so besonders gemacht und für enorme Alleinstellungsmerkmale<br />
gesorgt.<br />
Und auch die wirtschaftliche Seite muss bei einem<br />
Klassiker stimmen. Der Stuhl muss zu einem adäquaten<br />
Preis käuflich zu erwerben sein. Ansonsten<br />
schafft es ein Produkt niemals, eine breite Masse<br />
für sich zu begeistern. Es muss die reelle Chance<br />
bestehen, dieses Produkt sein Eigen nennen zu können.<br />
Zuletzt ist natürlich auch ein<br />
Konsens nötig. Ein Klassiker wird<br />
erst dann zu einem Klassiker, wenn<br />
eine relativ große Bandbreite an<br />
Menschen der Überzeugung ist,<br />
dass dieser Entwurf gelungen ist.<br />
Es ist wichtig, dass ein Produkt<br />
aus vielen Blickwinkeln als schön,<br />
besonders und ausgefallen empfunden<br />
wird – und das von Nutzern ohne und mit Designhintergrund.<br />
Bei Laien wie auch bei Fachleuten sollte es<br />
ein hohes Maß an Akzeptanz geben, denn sonst bleibt<br />
es auch hier nur bei dem intellektuellen Produkt, das<br />
nie jemanden erreichen würde, der einfach nur aus dem<br />
Bauch heraus entscheidet.<br />
Nun gibt es heute ja eine relativ große Anzahl von<br />
Stühlen, die man zu den Klassikern zählt. Auch wenn<br />
die Frage sicherlich schwierig sein wird – welche<br />
drei Stühle sind für Sie die wichtigsten Klassiker<br />
und warum?<br />
Sven Lapp: (lacht) Ja, das ist wirklich eine sehr harte<br />
Einschränkung. Als Erstes ist es für mich der schon<br />
erwähnte 214 von Thonet. Das, was diesen Stuhl so<br />
faszinierend macht, ist seine unfassbare Verbreitung.<br />
Schon um 1900 ist der Stuhl über eine Million Mal<br />
verkauft worden. Er erfüllt wirklich alle Aspekte, die ich<br />
eben beschrieben habe. Dieser Stuhl war überall auf<br />
der Welt immer wieder zu sehen: von Indien über<br />
Mosambik bis Spitzbergen. Winston Churchill saß auf<br />
diesem Stuhl, ebenso Charlie Chaplin und Liza Minnelli.<br />
Platz zwei ist ohne jeden Zweifel ein Freischwinger. Ein<br />
Freischwinger ist ja ein hinterbeinloser Stuhl – so lautet<br />
die Designbeschreibung. Das klingt zwar trocken, beschreibt<br />
es aber dennoch gut. Bis dahin hatten Stühle<br />
vier Beine, vielleicht auch mal mehr, vielleicht auch mal<br />
weniger. Aber dass ein Stuhl ohne Hinterbeine funktioniert,<br />
das begann erst mit den Entwürfen mit Stahlrohr<br />
Anfang der 1920er Jahre – vor allem in der Auseinandersetzung<br />
im Bauhaus. Ziel der Bauhaus-Gestalter war ja,<br />
ästhetische Schönheit mit industrieller Herstellung zu<br />
vereinen. Die Verknüpfung von Kunst und Industrie hat<br />
zum Einsatz völlig neuer Materialien geführt – dazu<br />
gehört eben auch Stahlrohr. Die Bauhaus-Designer wie<br />
Mart Stam, Marcel Breuer und Ludwig Mies van der<br />
Rohe haben eine große Anzahl an teilweise schrillen<br />
Entwürfen für hinterbeinlose Stühle gemacht. Davon<br />
sind die meisten wieder verworfen worden, weil sie in<br />
der technischen Umsetzung nicht funktioniert haben.<br />
Geblieben ist ein Portfolio von sechs bis sieben Modellen<br />
– gefertigt von Thonet. Weltweit hat der Freischwinger<br />
dann aber einen Siegeszug erfahren.<br />
Ganz viel Möbeldesigner sind auf diesen Zug aufgesprungen<br />
und haben in den folgenden 60 bis 70 Jahren<br />
eigene Entwürfe geliefert. So ist ein Freischwinger heute<br />
aus dem Stuhlportfolio nicht mehr wegzudenken. Deshalb<br />
ist mein Stuhl Nummer zwei der S 43 von Thonet.<br />
Der Entwurf geht auf Mart Stam zurück. Der Stuhl ist an<br />
Schlichtheit und Schönheit kaum zu schlagen. Lasse ich<br />
auch nur ein Element weg, habe ich keinen Stuhl mehr.<br />
Platz drei ist ein Stuhl, der aus verformtem Sperrholz ist.<br />
In der 1940er Jahren fing man an, Sperrholz zu verformen,<br />
um daraus Möbel zu bauen. Sperrholz sind ja Lagen von<br />
Furnierholz, die unglaublich stabil sind.<br />
Daraus kann man Stuhlbeine bauen,<br />
ebenso Sitzschalen, die ganz bequem<br />
sind und sich in alle Richtungen verformen.<br />
So sitzt man ganz komfortabel.<br />
Nummer drei ist deshalb der Stuhl<br />
31<strong>07</strong> von Arne Jacobsen.<br />
Nun haben Sie gerade den Stuhl 31<strong>07</strong><br />
des dänischen Designers Jacobsen genannt.<br />
Designklassiker Freischwinger: Der Entwurf S 43 von<br />
Thonet kombiniert Schlichtheit, Schönheit<br />
und Funktionalität. Foto: Thonet<br />
Als Vorläufer dieses Stuhls und heute ebenfalls als<br />
Designklassiker gilt ja die 1952 von Jacobsen entworfene<br />
Ameise, ein Stuhl in Form einer Ameise mit<br />
erhobenem Kopf. Dieser Stuhl, der heute zu den<br />
bekanntesten Stühlen der Welt zählt, begeisterte<br />
die Menschen zunächst wenig. Was war der Grund?<br />
Sven Lapp: Auf diese Frage gibt es keine wissenschaftliche<br />
Antwort. Es ist aber so, dass die filigrane Formgebung<br />
erst einmal nicht das Vertrauen der Nutzer gefunden<br />
hat. Zu der Zeit, als die Ameise entwickelt wurde, hatten<br />
wir zum größten Teil Stühle mit Holzgestellen. Alles war<br />
deutlich größer und auch derber proportioniert. Bei der<br />
Ameise wirken die Metallbeine ebenso wie die Sitzschale<br />
extrem filigran – das hat die Menschen einfach nicht<br />
überzeugt. Sie hatten wenig Vertrauen in die Statik. Es<br />
war ein Design, das die Erwartungshaltung der damaligen<br />
Nutzer stark gefordert hat – gerade in der dreibeinigen<br />
Variante. Dann hat man aber gemerkt, dass der Stuhl<br />
einfach gut funktioniert. Das lag vor allem an dem<br />
geringen Gewicht. Hier hatte man einen ganz leichten<br />
Stuhl, der sich bequem von einem Raum in den anderen<br />
tragen ließ. Bequem, leicht, schön – so lässt sich dieser<br />
Stuhl beschreiben.<br />
Ist ein Designerstuhl ein perfekter Statement-Stuhl?<br />
Sven Lapp: Hier muss man differenzieren. Es gibt ein<br />
Grundstatement, wenn man überhaupt einen Klassiker<br />
zeigt oder besitzt. Dieses Grundstatement sehe ich<br />
darin, dass man die Verknüpfungen der Eigenschaften,<br />
die ich schon geschildert habe, zu schätzen weiß.<br />
Das Zweite ist: Einige Klassiker sind im gehobenen<br />
Preisbereich zu finden. Deshalb ist das Statement hier:<br />
Ich kann mir diesen Klassiker leisten. Das ist die repräsentative<br />
Seite. Nicht alle Klassiker müssen unbedingt<br />
hochpreisig sein, aber einige sind es.<br />
Und es ist auch das Zeigen einer gewissen Kultiviertheit.<br />
Man zeigt über diese Möbel, dass man sich für Design<br />
interessiert.<br />
Welche Stühle der neueren Generation haben<br />
Klassikerqualitäten?<br />
Sven Lapp: Hier fällt mir ein Entwurf von Wilkhahn in<br />
Bad Münder ein. Dieser Stuhl heißt Occo – entworfen<br />
vom Designduo Markus Jehs und Jürgen Laub. Der Stuhl<br />
hat eine Kunststoffschale und wird mit ganz vielen<br />
unterschiedlichen Gestellen angeboten. Alles ist<br />
möglich: Teile zu polstern oder rundherum zu polstern,<br />
Drehgestell, Vierbeine, Kufen. Im Markt der Stühle mit<br />
Kunststoffschalen, von denen man meint, alles gesehen<br />
zu haben und jede Form sei ausprobiert worden, ist<br />
dieser Stuhl durch seine besondere Geometrie der<br />
ausgesparten Rücken- und Seitenpartie wirklich neu.<br />
Er ist komfortabel, zeitlos und hat ein ausbalanciertes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Ein weiterer Stuhl mit Klassikerqualitäten ist der .03 des<br />
belgischen Möbeldesigners Maarten Van Severen.<br />
Der erste Maarten-Van-Severen-Stuhl, auf dem ich saß,<br />
war ultra-puristisch und aus MDF, einer Holzfaserplatte,<br />
gemacht. Er hatte eine sehr schöne Form, aber sitzen<br />
konnte man nicht auf ihm. Denn er war hart wie eine<br />
Kirchenbank. Erst in Zusammenarbeit mit dem Schweizer<br />
Möbelhersteller Vitra hat man das Unmögliche möglich<br />
gemacht. Man hat das Design beibehalten, aber den<br />
Werkstoff geändert. Aus bretthartem MDF wurde<br />
Integralschaum. Zwar sah er weiter so aus, als könne<br />
man nicht auf ihm sitzen, aber das stimmte nicht.<br />
Denn Integralschaum ist nachgiebig. Der Stuhl ist<br />
klostermäßig schön geformt und dabei überraschend<br />
komfortabel – fast wie ein Polsterstuhl.<br />
102 OBERNEULAND
DIE VERSCHIEDENEN MATERIALIEN<br />
Holz: Holzstühle geben Räumen Wärme und Natürlichkeit. Sie gelten als<br />
stabil und langlebig und werden von vielen Herstellern ressourcenschonend<br />
produziert. Es gibt sie in verschiedenen Veredelungen wie geölt,<br />
gebeizt oder naturbelassen.<br />
Kunststoff: Kunststoffstühle wirken modern. Neben dem Indoor- sind<br />
sie oft auch für den Outdoorbereich geeignet und in vielen Farben zu<br />
haben.<br />
Gepolsterte Stühle: Viele Stühle gibt es auch in einer gepolsterten<br />
Variante. Sie sind besonders bequem. Ist der Stuhl beispielsweise mit<br />
Leder bespannt, zeigen die charmanten Alterungs- und Gebrauchsspuren<br />
nach einiger Zeit: Das ist mein Lieblingsstuhl!<br />
Metall: Als einer der bekanntesten Metallstühle gilt der Stuhl Luxembourg.<br />
Der Originalentwurf dieses wetterfesten Möbels stammt aus den 1920er<br />
Jahren und wurde zunächst von den Werkstätten der Stadt Paris für den<br />
dortigen Jardin du Luxembourg hergestellt. Durch die Neuinterpretation<br />
des Designers Frédéric Sofia für Hersteller Fermob im Jahr 2004 ist der<br />
Stuhl nun auch weltweit in vielen Gärten und Esszimmern zu finden.<br />
ERSTMALS IN SERIE<br />
Komplett ohne Schrauben und vollkommen<br />
aus Holz: „Chaise Tout Bois“<br />
des französischen Konstrukteurs Jean<br />
Prouvé von 1941 geht in diesem Jahr<br />
erstmals in Serie. Foto: Vitra<br />
bei Vitra dieses Jahr nun erstmals in Serie geht, kommt genau<br />
wie der Originalentwurf vollkommen ohne Schrauben aus,<br />
wobei Höhen und Sitzgeometrie heutigen Anforderungen<br />
entsprechen. Ebenso spannend wirkt die Serie 7, auch 31<strong>07</strong><br />
genannt, im neuen Gewand. Der dänische Hersteller Fritz<br />
Hansen hat den Klassiker des Designers Arne Jacobsen mit<br />
samtiger Polsterung ausgestattet und schafft so eine Balance<br />
zwischen Formalität und Einfachheit, zwischen Form und<br />
Funktion und zwischen Vergangenheit und Zukunft. Text: Claudia Kuzaj<br />
OBERNEULAND 103
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
WENIGER LUFTSCHADSTOFFE<br />
EINFACH<br />
DURCHATMEN<br />
Foto: djd/Deutsche-Fliese.de/Grohn<br />
Moderne XL-Bodenfliesen aus Keramik schaffen ein<br />
repräsentatives Ambiente - und stehen für ein gesundes<br />
Wohnumfeld, in dem sich auch Allergiker oder Menschen<br />
mit hoher Sensibilität wohlfühlen.<br />
Gesundheit ist unser höchstes Gut, und auf absehbare<br />
Zeit ist sie in den eigenen vier Wänden zu<br />
Hause am besten geschützt. Bei ihrer Erhaltung<br />
spielt aber nicht nur der Schutz vor übertragbaren<br />
Krankheiten eine Rolle, sondern auch die Luftschadstoffe,<br />
denen wir in unserem persönlichen<br />
Wohnumfeld tagtäglich ausgesetzt sind.<br />
Allergiker oder Menschen mit multipler Chemikaliensensitivität<br />
können höchst empfindlich zum Beispiel<br />
auf flüchtige organische Verbindungen (englisch<br />
"VOC" für Volatile Organic Compounds) reagieren.<br />
Solche Kohlenstoffverbindungen werden von vielen<br />
Lösemitteln, Kunststoffen, Baustoffen, Möbeln und<br />
Reinigungsmitteln freigesetzt.<br />
104 OBERNEULAND
Fotos: djd/Deutsche-Fliese.de/Agrob Buchtal; djd/Deutsche-Fliese.de/Nordceram<br />
Heutzutage verbringen wir den<br />
Großteil unseres Lebens in<br />
Innenräumen. Wohn- und<br />
Einrichtungsmaterialien<br />
sollten daher gezielt schadstoffarm<br />
ausgesucht werden.<br />
Inneneinrichtung und Bodenbeläge<br />
haben großen Einfluss auf die<br />
Luftqualität<br />
Wie hoch die VOC-Belastung in den eigenen<br />
Wänden ist, hängt stark von der Auswahl der Bau- und<br />
Einrichtungsmaterialien ab. Auf die Baustoffe kann<br />
man in der Regel nur im Neubau oder im Rahmen<br />
einer umfassenden Modernisierung Einfluss nehmen.<br />
Einfacher geht es bei der Innenausstattung, zum<br />
Beispiel beim Boden. Viele Bodenarten bestehen aus<br />
Kunststoffen oder enthalten diese. Auch Lacke und<br />
Versiegelungen können flüchtige chemische Substanzen<br />
abgeben.<br />
Keramische Bodenbeläge hingegen werden aus rein<br />
mineralischen Rohstoffen hergestellt und geben keinerlei<br />
Emissionen an die Raumluft ab. Da gebrannte<br />
Keramik keine VOCs enthält und über eine bei hohen<br />
Temperaturen gebrannte, dicht geschlossene Oberfläche<br />
verfügt, verhalten sich Fliesen zur Raumluft<br />
komplett neutral: Keramik gibt weder Stoffe ab noch<br />
nimmt sie welche auf.<br />
Keramische Bodenbeläge<br />
sind nachhaltig<br />
Ökologisch punkten Fliesen auch in Sachen Nachhaltigkeit.<br />
Keramische Beläge können deutlich länger<br />
genutzt werden und haben im Vergleich zu Teppichboden,<br />
Laminat oder Kunststoffboden eine um ein<br />
Mehrfaches höhere Nutzungsdauer von über 50 Jahren.<br />
Schließlich sind in vielen historischen Gebäuden<br />
Bodenfliesen zu sehen, die zum Teil schon Jahrhunderte<br />
überdauert haben. Auch im Alltag benötigen Fliesen<br />
keine Lackierungen, Versiegelungen, Imprägnierungen<br />
oder andere Schutzbeschichtungen, welche schadstoffbelastet<br />
sein könnten. Flecken aller Art lassen sich<br />
einfach wegwischen, sie können nicht in die Oberfläche<br />
eindringen und sich festsetzen. In der täglichen Pflege<br />
genügt ein neutraler Haushaltsreiniger, der dem Putzwasser<br />
zugegeben wird.<br />
OBERNEULAND 105
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
Edle Betonoberflächen liegen im Trend<br />
Beton wird als gestalterisches<br />
Element im<br />
Innausbau immer<br />
beliebter – ob als<br />
Fensterbank, Fußboden<br />
oder Küchenarbeitsplatte.<br />
Um das offenporige<br />
Material vor<br />
Foto: Osmo<br />
Verschmutzungen zu<br />
schützen, empfiehlt<br />
sich eine Behandlung mit Beton-Öl. Das farblose, seidenmatte<br />
Imprägnier-Öl dringt tief in das Material ein und<br />
sorgt für eine wasserabweisende, schmutz- und fleckenunempfindliche<br />
Oberfläche. Der anwendungsfertige<br />
Anstrich lässt sich z. B. mit Pinsel, Fußbodenstreichbürste<br />
oder Mikrofaserrolle auftragen. Überschüssiges<br />
Öl sollte mit einem fusselfreien Lappen entfernt werden.<br />
Nach der Trocknung – ca. zehn Stunden bei guter Belüftung<br />
– kann der Endanstrich erfolgen.<br />
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Der Wintergarten wird<br />
zur Wohlfühloase<br />
Wer einen Wintergarten<br />
sein Eigen nennt, kann<br />
die Natur zu jeder Jahreszeit<br />
genießen. Voraussetzung<br />
für ungetrübten<br />
Genuss unter Glas ist<br />
jedoch eine passende<br />
Beschattung, denn im Sommer kann sich das grüne<br />
Wohnzimmer ruck, zuck aufheizen und in ein wahres<br />
Treibhaus verwandeln. Damit es dazu gar nicht erst<br />
kommt und es weder mit der guten Laune noch mit<br />
der Pflanzenpracht vorbei ist, gibt es nach Maß gefertigte<br />
Aluminium-Rollläden: Die cleveren Schattenspender<br />
reflektieren das Sonnenlicht, noch bevor es in den<br />
Wintergarten gelangen kann und beugen somit einem<br />
unangenehmen Hitzestau vor.<br />
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Die Folgen des Klimawandels<br />
bringen immer<br />
kräftigere Regenereignisse<br />
mit sich. Für den<br />
Bereich rund ums Haus<br />
sind daher effektive<br />
Lösungen zur Ableitung<br />
des Wassers gefragt.<br />
Neben ökologischen<br />
Vorteilen der Rinnensysteme<br />
einiger Hersteller, überzeugt auch das<br />
Design, denn es stehen verschiedene Abdeckungsvarianten<br />
aus unterschiedlichen Materialien bereit.<br />
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106 OBERNEULAND
Moderne Schalter bringen<br />
Farbe ins Zuhause<br />
Mit Accessoires wie farbenfrohen Bildern, einigen<br />
bunten Kissen oder Vasen in ausgewählten<br />
Farben lässt sich die<br />
individuelle Wirkung eines Raumes<br />
stark beeinflussen. Wer ganz<br />
besonders außergewöhnliche<br />
Akzente setzen will, kann dies mit<br />
farbigen Elektroinstallationen tun.<br />
Als weltweit einziger Hersteller<br />
bietet Jung Schalter, Dimmer und<br />
Steckdosen in den 63 originalen<br />
Les Couleurs® Le Corbusier Farben an. Um die matte<br />
Oberfläche zu erzielen, werden die Komponenten in<br />
einem speziellen Verfahren handlackiert.<br />
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Schutz garantiert<br />
mit Aluminium-Haustüren<br />
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Das persönliche Refugium ist<br />
einer der wenigen Orte, wo<br />
ausschließlich unsere eigenen<br />
Regeln gelten. Bei der Entscheidung,<br />
wer überhaupt hineingelangt<br />
und wer nicht, spielt<br />
die Haustür eine maßgebliche<br />
Rolle.<br />
Besonders gut beraten sind<br />
Eigentümer z. B. mit Aluminium-<br />
Haustüren. Im Gegensatz zu<br />
Holz oder Kunststoff zeichnet sich der hochwertige<br />
Werkstoff durch Langlebigkeit und geringen Pflegeaufwand<br />
aus und ist daher optimal für den Einsatz bei<br />
Türen geeignet: Ob Wind, Regen oder Schnee – Aluminium<br />
trotzt auch extremen Witterungsbedingungen.<br />
Foto: epr/Blueairs<br />
Luftreiniger –<br />
Hilfe bei<br />
Allergien<br />
Während sich viele<br />
Menschen im Sommer<br />
durch herumfliegende<br />
Pollen gestört fühlen und Schutz in den eigenen vier<br />
Wänden suchen, finden einige Allergiker auch hier keine<br />
Ruhe. Kopfweh, Niesattacken, Husten und Fließschnupfen<br />
sind Symptome, die durch trockene Luft und<br />
somit durch aufgewirbelten Staub und Milbenkot ausgelöst<br />
werden können. Hausstauballergikern wird<br />
besonders jetzt empfohlen, die Raumluft mit einem<br />
modernen Luftreiniger mit HEPA-Filter zu reinigen, welcher<br />
Staub und Allergene mit einem Wirkungsgrad von über<br />
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OBERNEULAND 1<strong>07</strong>
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
REVITALISIERUNG UND NEUBAU<br />
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WEHRHOCHHAUS<br />
Im März 2019 hat die GEWOBA das ehemalige Bundeswehrhochhaus<br />
mit dem Ziel erworben, ein komplett neues Cityquartier mit<br />
bezahlbaren Wohnungen entstehen zu lassen.<br />
Die markante Immobilie in der Falkenstraße liegt wie eine verlassene<br />
Insel direkt an der Hochstraße. Hier muss abbiegen, wer zur<br />
Messe oder zum Freimarkt will. Dass aus dem Orientierungspunkt an<br />
einer wichtigen Wegekreuzung zwischen Überseestadt und City ein<br />
attraktives Quartier werden kann, zeigt der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs,<br />
den die GEWOBA ausgelobt hatte. In Anlehnung<br />
an die Pläne des Architekturbüros EM2N aus Zürich | Berlin wird<br />
das Hochhaus ab 2021 zu modernen Stadtappartements umgebaut,<br />
zusätzlich soll auch ein Neubau das Gelände aufwerten und neben<br />
Wohnungen weitere Nutzungsmöglichkeiten bieten.<br />
Bezahlbare Cityappartements, Öko-Neubauten<br />
und Gewerbe<br />
Martin Paßlack, Leiter der GEWOBA-Neubauabteilung, erläutert<br />
das Vorhaben so: „Bis zu 126 Wohnungen sollen hier entstehen, die<br />
meisten davon öffentlich geförderte Ein- bis Zwei-Zimmer-Appartements.<br />
Fürs Erdgeschoss sind Einzelhandelsflächen vorgesehen, zur<br />
Falkenstraße ein begrünter öffentlicher Platz.“ Geplant ist ein Stadtbaustein,<br />
der positiv in das umgebende Quartier an der Falkenstraße<br />
ausstrahlt und gleichzeitig seinen neuen Bewohnern trotz der verkehrsreichen<br />
Lage ein attraktives Umfeld bietet. Neben der Generalsanierung,<br />
bei der das Hochhaus zur neuen Raumaufteilung komplett<br />
entkernt wird und seine jetzige Hülle verliert, ist auch eine städtebauliche<br />
Ergänzung mit 58 weiteren Wohneinheiten, aufgeteilt auf zwei<br />
Neubauten, vorgesehen. „Hier werden neben größeren Wohnungen<br />
auch Wohnateliers als Maisonetten über zwei Etagen angeboten“, so<br />
Paßlack. Insgesamt will die GEWOBA 40 Millionen Euro investieren.<br />
Innerstädtisches Wohnen für die neue<br />
mobile Gesellschaft<br />
Neue Mobilitätskonzepte kommen ebenso zum Tragen wie der Share-<br />
Gedanke. „Statt Autostellflächen sind für die zukünftigen Mieter hier<br />
neben der Lage vor allem die fußläufige Anbindung an Nah- und<br />
Fernverkehr sowie Fahrradstellplätze bedeutende Kriterien“, weiß Hans-<br />
Hermann Schrader, GEWOBA-Geschäftsbereichsleiter Bremen<br />
Mitte/Nord/Süd, über die Interessentenlage. Doch auch die vorhandene<br />
Tiefgarage steht den künftigen Mietern zur Verfügung. Neben weiteren<br />
Wohnungen sollen auch gewerbliche Angebote entstehen und die<br />
Betonwand zur Findorffstraße für Geschäfte mit Schaufenstern<br />
geöffnet werden. Ende 2024 sollen die ersten Bewohner einziehen.<br />
Attraktiver Standort mit vielen Möglichkeiten<br />
Die Lage ist sehr zentral und damit gefragt. Die GEWOBA erwägt<br />
auch die eventuelle Bereitstellung eines Veranstaltungsraums plus<br />
zweier kleiner Kurzzeitmiet-Appartements für Neubremer, Messeteilnehmer,<br />
Familienbesuch oder Ähnliches im Haus.<br />
Optimierungen vor dem Baubeginn<br />
Ausführung von<br />
kompletten Dacharbeiten<br />
Wärmedämmung • Veluxfenster • Schornsteinsanierung<br />
Dachrinnen • Energetische Dachsanierung • Einblasdämmung<br />
„Der Charakter des Ortes wird durch die Gestaltung der Gebäude<br />
fortgeschrieben“, befindet die Jury den Siegerentwurf der Architekten<br />
EM2N. „Durch eine sehr geschickte Positionierung der Baukörper<br />
zueinander und die Anordnung auf einem verbindenden Sockel<br />
entsteht zwischen den Häusern ein angemessener Raum, der offen<br />
genug ist, um auch als Platz für das Quartier zu fungieren.“ Doch<br />
an einigen Themen soll noch für die Wohn- und Aufenthaltsqualität<br />
in dieser verkehrsreichen Zone nachgebessert werden. Zum Beispiel<br />
beim Lärmschutz, der Tageslichtversorgung im Schatten des<br />
Hochhauses, der Raumaufteilung und Dachbegrünung.<br />
Text: GEWOBA / MM, Visualisierung: indievisual GmbH, © EM2N<br />
1<strong>08</strong> OBERNEULAND
Foto: ©Justus Grosse Real Estate<br />
NÄCHSTE PHASE IM TABAKQUARTIER<br />
ERSTER NEUBAU<br />
KANN BEGINNEN<br />
Mitte Juni wurden diverse Baugenehmigungen für das Bremer<br />
TABAKQUARTIER erteilt. Neben dem Neubau des Lifestyle Hotels<br />
„unique by ATLANTIC Hotels“ und des ersten Mobilitätshauses<br />
„MOBI 1“ umfassen die Baugenehmigungen auch die Umgestaltung<br />
des mittleren Tabakspeichers „Speicher 8“.<br />
Das neue Hotel für Lifestyle und Design „uniquebremen“ der<br />
ATLANTIC Hotels Gruppe entsteht dabei im zentralen Innenhof der<br />
ehemaligen Tabak- und Zigarettenfabrik. Ab Sommer 2021 werden<br />
hier in rund 100 Zimmern komfortable und individuelle Aufenthalte<br />
ermöglicht.<br />
Als weiterer Neubau entsteht mit „MOBI 1“ das erste der drei<br />
zukünftigen Mobilitätshäuser im TABAKQUARTIER. Ganz im Sinne von<br />
„mobil, nachhaltig und grün“ vereinen die Mobilitätshäuser neben<br />
innovativen Stellflächen alle Formen der neuen Mobilität. So werden<br />
unter anderem Bike-, Lastenbike-, Car- und E-Transporter-Sharing,<br />
E-Roller sowie E-Ladestationen für PKW und Bikes angeboten. Weitere<br />
Highlights sind eine Fahrrad-Werkstatt und Druckluftstation. Das<br />
begrünte Dach versorgt zudem in Zukunft mit seinen Gewächshäusern<br />
die quartierseigene Gastronomie. Ziel von Justus Grosse ist es, innerhalb<br />
des Quartiers eine autoarme Umgebung zu schaffen. Insgesamt<br />
sollen in den drei Mobilitätshäusern rund 1.000 PKW-Stellplätze<br />
zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung von „MOBI 1“ mit circa<br />
300 PKW- und 220 Fahrradstellplätze ist für Ende dieses Jahres<br />
geplant.<br />
Mit der Baugenehmigung für den „Speicher 8“ kann das Immobilienunternehmen<br />
darüber hinaus mit der Umgestaltung des mittleren<br />
Speichers der insgesamt drei Tabakspeicher beginnen. In dem imposanten<br />
Speichergebäude entstehen damit weitere moderne und<br />
flexibel gestaltbare Lofts mit echtem Industriecharme. Aktuell können<br />
noch letzte Büro- und Gewerbelofts im „Alten Tabakspeicher“,<br />
dem Speicher an der Senator-Apelt-Straße, als seltene Gelegenheit<br />
gekauft sowie im ersten und zweiten Bauabschnitt der an der<br />
Hermann-Ritter-Straße gelegenen „FABRIK“ gemietet werden.<br />
www.tabakquartier.com
Fröhliches<br />
Tragen<br />
Aaah, Avocados!<br />
Annette Rundi alias<br />
„Bremer Deern“ fertigt<br />
liebevoll gestaltete<br />
Taschen, Etuis und Kissen,<br />
die unseren Alltag einfach fröhlicher<br />
machen. Wie die vielseitige Lunchbag<br />
„Avocado“ aus beschichteter Baumwolle<br />
und Kunstleder – mit Klettbandverschluss<br />
und Trageschlaufe. Sie<br />
kommt mal als Brotbeutel zum Tragen,<br />
dann wieder als Beauty Case.<br />
Preis: 24,50 Euro<br />
www.etsy.com/de/shop/bremerdeern<br />
Lastenrad<br />
vom Lesumdeich<br />
Da möchte man ja<br />
gerne mal drauf mitfahren…<br />
oder lieber selbst in die Pedale<br />
treten? Egal, die handgefertigten Lastenräder<br />
aus dem Velo Lab machen den Transport<br />
einfach zum Vergnügen. Velo Lab baut<br />
als einziger Produzent Lastenräder komplett<br />
in Bremen: Design und Konstruktion,<br />
Rahmenbau und Lackierung – alles wird am<br />
Lesumdeich gemacht. Und natürlich läuft<br />
die Produktion mit Öko-Strom.<br />
Preis: Basismodell ab 2.788 Euro inklusive<br />
hydraulischer Scheibenbremsen und<br />
kompletter Shimano-Deore-Ausstattung<br />
www.velo-lab.de/cargo-bike<br />
Made<br />
inBremen<br />
Überall in Bremen und „umzu“ setzen<br />
Künstler, Designer und Konstrukteure<br />
einzigartige Ideen um, produzieren<br />
Werkstätten, Manufakturen und Fabriken<br />
Dinge, die es so sonst nicht gibt.<br />
In der neuen Rubrik stellt das<br />
OBERNEULAND MAGAZIN diese Schätze aus<br />
der Region vor – Ideen und Produkte,<br />
die unser Leben schöner machen!<br />
Postkarten<br />
aus Pappelholz<br />
Kannste knicken? Nö! Die<br />
zauberhaft schönen Karten<br />
aus der Manufaktur der<br />
Grafikerin und Fotografin Tara Frese sind<br />
nämlich aus Holz. Und zwar aus Pappelholz. Das<br />
ist relativ leicht, sodass auch der Postbote gern die<br />
Karten mit den maritimen, nostalgischen oder auf<br />
Wunsch auch individuellen Motiven durch die Lande<br />
trägt. Diese Karten kommen einfach immer gut<br />
an – und das ohne Knicke!<br />
Preis: 4 Euro pro Karte<br />
www.tarafrese.de/karten-aus-holz<br />
Korallenast mit Smaragd<br />
Aus der Gold- und Silberschmiede von Jutta und Rainer Assmann im Fedelhören<br />
stammt diese spektakuläre Kette mit Korallenast, die mit ihrem ungewöhnlichen<br />
Farb- und Materialmix Blicke auf sich zieht. Der antike Korallenast kommt aus dem<br />
Mittelmeer. In die 750er-Goldfassung ist ein kleiner Smaragd eingearbeitet.<br />
Die Gliederkette: schwarz beschichteter Stahl mit 750er Goldschloss.<br />
Preis: 1.330 Euro<br />
www.gold-form.de<br />
Natürlich<br />
sauber<br />
Kein Palmöl,<br />
keine künstlichen<br />
Duftstoffe,<br />
keine Silikone<br />
– die Bremer Seifenwerkstatt<br />
setzt ausschließlich auf hochwertige,<br />
saubere Zutaten aus der Natur.<br />
Im Sortiment ist Rosmarinseife mit<br />
Tonerde ebenso wie eine erfrischende<br />
Zitronengrasseife. Andere<br />
Produkte tragen witzige und wohlklingende<br />
Namen wie „Strandläufer“,<br />
„Bremer Kaffeesack“ und<br />
„Bremer Handwerkerseife“ (mit<br />
Mohn – für stark verschmutzte<br />
Handwerkerhände).<br />
Preis: 6,95 Euro<br />
(100 Gramm Frischgewicht)<br />
www.bremer-seifenwerkstatt.de<br />
Klar und handgemacht<br />
Handgefertigt für den täglichen Gebrauch<br />
… die Bremer Keramikerin<br />
Annika Paul fertigt an der Töpferscheibe<br />
Gebrauchskeramik aus<br />
Porzellan, die mit ihren klaren<br />
Formen in der Küche ebenso die<br />
Blicke auf sich zieht wie auf dem<br />
schön eingedeckten Wohnzimmertisch.<br />
Die Porzellanschalen sind<br />
robust und spülmaschinenfest, sagt<br />
Paul. Der aufwendige Fertigungsprozess<br />
beginnt mit dem Kneten<br />
des Porzellans – natürlich von Hand!<br />
Preis: 20 Euro - 30 Euro<br />
www.paulpaul.digital<br />
Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Annika Paul, Bremer Seifenwerkstatt, Tara Frese, Bremer Deern, Gold + Form, Velo Lab<br />
110 OBERNEULAND
Text: Claudia Kuzaj Fotos: Dör’n Schapp, Grashoff, Claudia Kuzaj, Heimathaven Manufaktur, Aromatico<br />
Grill-Sextett<br />
Erst die richtigen Zutaten machen das<br />
Grillen zum runden Vergnügen! Aus der<br />
Bremer Manufaktur des Traditionshauses<br />
Grashoff kommt dieses wunderbar aromatische<br />
Saucen-Sextett – der kulinarische<br />
Kick für Gegrilltes und Gebratenes. Oder<br />
einfach als Top-Topping für Beilagen wie<br />
Sandwiches – mal süß, mal fruchtig, mal<br />
scharf. Dieses Sextett gibt den Ton an!<br />
200-ml-Glas: 3,95 Euro<br />
www.grashoff.de<br />
Norddeutsch-neu<br />
Die Freie Brau Union hat<br />
nun das typisch bayrische<br />
Biergartenbier in der zünftigen<br />
Halbliter-Flaschenorddeutschneu<br />
interpretiert.<br />
So schmeckt der Bremer Sommer!<br />
0,5 Liter: 1,29 Euro<br />
www.brauerei-bremen.de<br />
Kräuter-Frosch<br />
Mit seiner leichten<br />
Schärfe, seiner leichten<br />
Süße und seinen vielen<br />
frischen Kräutern adelt<br />
das aromatische Salatfrosch-Dressing<br />
von Dör’n Schapp jeden sommerlichen<br />
Salat. 200-ml-Glas: 3 Euro<br />
Dör’n Schapp, Lange Straße 35,<br />
27412 Vorwerk<br />
Bremer<br />
Genuss<br />
Neue Ideen von<br />
Bremer Manufakturen<br />
Power-Müsli<br />
Der Power-Start in den Tag! Holtorfs<br />
Müsli aus der Heimathaven Manufaktur<br />
ist ein Mix voller gesunder<br />
Zutaten wie Buchweizen,<br />
Cashewkernen<br />
und Dinkelflocken.<br />
Liebevoll von Hand<br />
gemischt und verpackt<br />
wird es in Deutschlands<br />
ältestem<br />
Kolonialwarenladen am<br />
Ostertorsteinweg.<br />
1 Kilo: 9,50 Euro<br />
www.heimathaven.com<br />
Via Livestream<br />
zum Kaffeekönner<br />
Kaffee-Aromen genießen und zum<br />
Kaffee-Experten werden – an der<br />
„Aromatico Digital Coffee School“ von Aromatico.<br />
Per Livestream erklärt Profi-Barista<br />
Seyit Ali Yagci alles, was Kaffeekönner<br />
wissen müssen. Anmeldungen können samt<br />
Kaffeeset über die Website des Unternehmens<br />
gebucht werden. Kaffeepaket + 45 bis<br />
60 Minuten Kaffeekurs: rund 30 Euro<br />
www.aromatico.de<br />
Nudel-<br />
Note<br />
Für seinen<br />
Fisch ist das<br />
Familienunternehmen<br />
Forellen-Abel eigentlich<br />
bekannt. Aber jetzt hat der<br />
Traditionsbetrieb auch<br />
hausgemachte Bandnudeln<br />
im Angebot.<br />
Die passen perfekt zu Fischgerichten,<br />
schmecken aber<br />
auch zu allem anderen, das<br />
eine Nudel-Note verträgt.<br />
100 Gramm: 0,55 Euro<br />
Forellen-Abel, Welsestraße 23,<br />
27777 Ganderkesee<br />
(Habbrügge)<br />
NATURSTEINZENTRUM BREMEN<br />
W-K-WINTERHOFF GMBH<br />
B Ä D E R K Ü C H E N T R E P P E N W O H N E N G E W E R B E<br />
In den Freuen 90 · 28719 Bremen · Telefon 0421 / 64 20 61<br />
www.w-k-winterhoff.de<br />
Lebens(t)räume aus Naturstein<br />
OBERNEULAND 111
REGION ERLEBEN<br />
Ausflüge<br />
in Deine Region!<br />
FÜR DIE FERIEN, DAS WOCHENENDE ODER DEN FEIERABEND<br />
Foto: Park der Gärten<br />
112 OBERNEULAND
„Erlebe Deine Region“ – heißt für viele das<br />
Ferienziel im Sommer <strong>2020</strong>. Macht aber gar<br />
nichts, denn auch in Bremen, Bremerhaven<br />
und umzu kann man im Sommer viel erleben!<br />
Hier die aktuellen Tipps für die Ferien, das<br />
Wochenende oder den Feierabend.<br />
Nun haben wieder viele Geschäfte, Restaurants und Cafés geöffnet.<br />
Geöffnet sind zudem auch wieder Museen, Ausstellungen, Galerien,<br />
Gedenkstätten, Zoos und botanische Gärten, Bibliotheken und Archive,<br />
touristische Angebote, Freizeitangebote wie Stadtführungen, Schiffsverkehr,<br />
Spezialmärkte (z.B. Flohmarkt), Indoor-Spielplätze, Fitness-Studios<br />
und Freibäder! In allen Bereichen und insbesondere solchen mit Publikumsverkehr<br />
ist es wichtig, die Hygienevorschriften einzuhalten.<br />
Aufgrund der aktuellen Situation kann es auch kurzfristig zu Änderungen<br />
hinsichtlich eines geplanten Besuchs kommen. Deshalb gilt: Im Vorfeld<br />
informieren oder telefonisch nachfragen.<br />
Kunsthalle<br />
Bremen<br />
Norbert Schwontkowski.<br />
Some of My Secrets<br />
Die Kunsthalle Bremen würdigt in einer großen Ausstellung das<br />
Werk des 2013 verstorbenen Bremer Malers Norbert Schwontkowski.<br />
Die umfassende Werkschau entstand in Kooperation mit dem Kunstmuseum<br />
Bonn und dem Kunstmuseum Den Haag und versammelt<br />
rund 80 Gemälde und mehr als 40 Skizzenbücher Schwontkowskis<br />
aus seinem Nachlass sowie deutschen und internationalen Sammlungen.<br />
Norbert Schwontkowski (1949 – Bremen – 2013) studierte<br />
Malerei an der Hochschule für Gestaltung in Bremen und an der<br />
Hochschule für bildende Künste Hamburg. Nach Lehraufträgen<br />
in Hamburg, Bremen und Greifswald sowie einer Gastprofessur in<br />
Braunschweig wurde er 2005 als Professor für Malerei an die<br />
Hochschule für bildende Künste Hamburg berufen.<br />
Der Einlass ist nur nach den aktuellen geltenen Hygienerichtlinien<br />
möglich.<br />
www.kunsthalle-bremen.de<br />
Norbert Schwontkowski,<br />
Unser kosmisches<br />
Leben, 2013<br />
Öl auf Leinwand,<br />
240 x 200 cm<br />
Familie Brunnet, Berlin,<br />
© Nachlass Norbert<br />
Schwontkowski –<br />
Contemporary Fine Arts,<br />
Berlin,<br />
Foto: Jochen Littkemann<br />
Wahrheit oder Lüge? Ein Lügendetektor<br />
im Universum® Bremen<br />
deckt es auf. Fotos: Universum® Bremen<br />
Universum ® Bremen<br />
Phänomene erkennen<br />
Das Universum® hat das Besuchserlebnis auf einen linearen<br />
Rundgang mit vorgeschriebener Wegeführung umgestellt. Darüber<br />
hinaus gibt es festinstallierte Desinfektionsspender auf jeder Ebene.<br />
Der Besuch ist bis auf Weiteres mit einem Terminticket möglich.<br />
Tickets sind vorab im Online-Shop zu erwerben. Der Eintritt muss ab<br />
gebuchter Uhrzeit innerhalb von 45 Minuten erfolgen (Beispiel: Eintritt<br />
für 11 Uhr gebucht, Einlass bis spätestens 11.45 Uhr möglich).<br />
Auch im Universum® darf zunächst nur eine begrenzte Personenzahl<br />
zeitgleich sein. Exponate mit besonderer Herausforderung<br />
stehen zurzeit nicht zur Verfügung. Stationen, die mit den Augen, der<br />
Nase oder dem Mund erforscht werden, sind zur Sicherheit vorerst<br />
gesperrt worden. Alle Gäste erhalten einen Touch-Pen, um die<br />
Flächen der Bildschirm-Stationen nicht mit den Fingern berühren zu<br />
müssen. Der Kinderbereich „Milchstraße“ ist aus Sicherheitsgründen<br />
vorübergehend geschlossen.<br />
Der Außenbereich ist für alle Gäste aktuell kostenlos zugänglich.<br />
Der Turm der Lüfte und einige weitere Exponate sind aus Sicherheitsgründen<br />
geschlossen.<br />
www.universum-bremen.de<br />
Foto: Bremer Bäder GmbH<br />
Bremer Bäder<br />
Ab ins kühle Nass<br />
Schwimmfreunde können im Stadionbad werktags von 7.00 bis<br />
12.00 Uhr und von 13.00 bis 18.00 Uhr sowie am Wochenende von<br />
10.00 bis 14.00 Uhr und von 15.00 bis 19.00 Uhr ihre Bahnen<br />
ziehen. Das Freibad Blumenthal sowie die Außenbereiche des<br />
Schloßparkbades und des Westbades stehen ebenfalls zur Verfügung.<br />
Die aktuelle Situation bedeutet, dass ein Besuch in diesen Zeiten<br />
anders aussieht als bisher. Eintrittskarten, die für eine Zeitzone<br />
gelten, sollten beispielsweise bereits vor dem Schwimmbadbesuch<br />
online oder im Bremer Bäder-Shop bei Karstadt Sports erworben<br />
werden. Eine Weiterleitung zum Ticketshop gibt es auf www.bremerbaeder.de.<br />
Darüber hinaus gilt zu beachten, dass die Aktionsflächen<br />
zum Fußballspielen sowie die Duschen und Umkleiden derzeit<br />
gesperrt sind, die Duschen im Außenbereich und WC-Anlagen<br />
können hingegen unter<br />
Auflagen (maximal zwei<br />
Personen gleichzeitig)<br />
genutzt werden. Eine<br />
Maskenpflicht besteht<br />
im gesamten Bad,<br />
Ausnahmen sind die<br />
Becken und die Wege<br />
dorthin.<br />
www.bremer-baeder.de<br />
OBERNEULAND 113
REGION ERLEBEN<br />
Foto: Wolfhard Scheer<br />
Foto: Stefan Volk<br />
Deutsches Auswandererhaus<br />
Bremerhaven<br />
Historische Zeitreise<br />
Anhand 33 realer Familiengeschichten werden im Erlebnismuseum<br />
300 Jahre deutsche Migrationsgeschichte ebenso emotional wie informativ<br />
vermittelt. Während ihres Rundgangs begleiten die Museumsgäste<br />
die Lebensgeschichte jeweils eines Aus- und eines Einwanderers<br />
und lernen auf diese Weise die unterschiedlichen Gründe kennen, die<br />
Menschen dazu bewogen haben – und noch immer bewegen – ihre<br />
Heimat zu verlassen, um in der Ferne ein vermeintlich besseres Leben<br />
zu führen. Noch bis Ende Juli <strong>2020</strong> ist die Sonderausstellung „Und<br />
mitten in dem Ganzen stehen die Frauen der Welt“ zu sehen.<br />
Aufgrund der aktuellen Situation gilt: Mund-Nasen-Schutz tragen<br />
und den Mindestabstand einhalten. Für die vielen Hörstationen<br />
erhalten Sie auf Nachfrage Schutzhüllen zur Benutzung – wie auch<br />
Einweghandschuhe. Gerne können auch eigene Kopfhörer verwendet<br />
werden.<br />
www.dah-bremerhaven.de<br />
Foto: Bernd Olthaver<br />
Foto: Delderfield / Klimahaus Bremerhaven 8° Ost<br />
Klimahaus Bremerhaven<br />
8° Ost<br />
Eine Reise um die Welt<br />
Führungen und Programme können derzeit leider nicht angeboten<br />
werden. Eine Ausnahme bildet die Wettershow, die weiterhin regelmäßig<br />
stattfindet. Alle Ausstellungsbereiche sind geöffnet.<br />
Lediglich einzelne Exponate und sehr kleine Räume sind derzeit<br />
abgesperrt. Dafür kann aber die Sonderausstellung „Nordsee | Südsee<br />
– Zwei Welten im Wandel“ besucht werden. Hierfür wird kein<br />
zusätzlicher Eintritt erhoben.<br />
www.klimahaus-bremerhaven.de<br />
Zoo am Meer<br />
Bremerhaven<br />
Entspannte Momente erleben<br />
Der Zoo am Meer beheimatet die Tierwelt des Nordens und der<br />
im Wasser lebenden Tiere. Die einmalige Lage direkt am Deich<br />
vermittelt Nordsee-Feeling pur. mDurch die Unterwassereinsichten<br />
entsteht das Gefühl, dass die Pinguine scheinbar an einem vorbei<br />
fliegen. Familie Otter wuselt flink durchs Gehege, während die<br />
Pumas entspannt von ihren Plätzen vor der Scheibe das Geschehen<br />
auf der anderen Seite der Scheibe beobachten.<br />
Eisbären-Familie im Glück: Die im Dezember geborenen<br />
Eisbären-Mädels Anna und Elsa sind zurzeit das Highlight. Die<br />
Nerven von Mutter Valeska werden auf eine harte Probe gestellt, ist<br />
ihr Nachwuchs doch kaum zu bändigen. Das Nordsee-Aquarium<br />
ermöglicht einen Einblick in das Meer von nebenan. Neben vielen<br />
besonderen Tieren, wie Seepferdchen oder Seehasen, beeindruckt<br />
der Seewolf mit seiner Größe<br />
oder Oktopus Otto mit seinem<br />
Farbspiel.<br />
Der Besuch des Zoos ist<br />
zurzeit nur nach vorheriger<br />
Online-Anmeldung möglich.<br />
Eine Maskenpflicht besteht<br />
im Zoo-Shop und im Nordsee-<br />
Aquarium.<br />
www.zoo-am-meer-bremerhaven.de<br />
114 OBERNEULAND
Wild- und Freizeitpark<br />
Ostrittrum<br />
Wilde und heimische Tiere<br />
Unterhaltung für die ganze Familie bietet der „Wild- und Freizeitpark<br />
Ostrittrum“ in der Gemeinde Dötlingen. Die attraktive Lage der<br />
ca. 18 Hektar großen Freizeit- und Ausflugsanlage im Herzen des<br />
schönen Naturparks Wildeshauser Geest ist seit vielen Jahren<br />
ein beliebtes Ziel für Groß und Klein. Über 500 Tiere aus allen<br />
Kontinenten der Welt wie Kängurus, Wildschweine, Hirsche, Emus,<br />
Strauße, Luchse und natürlich Affen sind hier zu finden.<br />
Aufgrund des hohen Besucheraufkommens sind zeitlich<br />
begrenzte Einlass-Stopps möglich. TIPP: Vorher informieren.<br />
www.freizeitpark-ostrittrum.de<br />
Foto: Adrian Fohl/Wildpark Lüneburger Heide<br />
Baumwipfelpfad<br />
Nindorf-Hanstedt<br />
Dem Himmel so nah<br />
Als „Leuchtturm der Region“ soll der erste Baumwipfelpfad in der<br />
Lüneburger Heide wirken – der im September 2019 eröffnete „Heide-<br />
Himmel“. 40 Meter hoch und 700 Meter lang ist die Konstruktion<br />
mit Personenaufzug. Das 145 Quadratmeter große Fernblickplateau<br />
bietet eine Aussicht bis zum Hamburger Hafen und über weite Teile<br />
der Heide. Die Gesamtanlage in Nindorf-Hanstedt an der A7 umfasst<br />
über 20 Umwelt- und Lernstationen mit Waldlehrpfad und Wildpark.<br />
Das Begehen des Pfades erfolgt zurzeit im Einbahn-System.<br />
An einigen Orten sollte ein Mund- und Nasenschutz getragen werden.<br />
www.heide-himmel.de<br />
OBERNEULAND 115
REGION ERLEBEN<br />
botanika Bremen<br />
Falter, Spinner,<br />
Puppen & Co.<br />
Atlasspinner, Himmelsfalter und 60 weitere Schmetterlingsarten<br />
fliegen im Sommer ins Schmetterlingshaus<br />
der botanika ein! In der Sonderausstellung zeigt sich<br />
nicht nur die „Puppenstube“ der filigranen Flugkünstler.<br />
Es wird auch mit einem Mythos aufgeräumt, der durch<br />
das Kinderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ in den<br />
Köpfen vieler Menschen herumgeistert. Zudem wird verraten,<br />
warum in Fachkreisen so manche Falter zu den<br />
„Spinnern“ zählen. Bis zum 21. Februar 2021 können<br />
Besucher der botanika die 700 freischwebenden Schönheiten<br />
in tropischer Wärme beobachten und im Pflanzendickicht auf<br />
Entdeckungsreise nach ihren Eiern, Raupen und Puppen gehen.<br />
Bei einem Besuch ist zu beachten, dass das Tragen einer<br />
Mund-Nasen-Bedeckung verpflichtend ist und die Abstandsregeln<br />
einzuhalten sind. Es wird dafür gesorgt, dass nicht zu<br />
viele Besucher gleichzeitig im Haus sind.<br />
www.botanika-bremen.de<br />
Foto: Marcus Meyer<br />
Park der Gärten<br />
Bad Zwischenahn<br />
Fotos: Park der Gärten<br />
Am Sonntag, den 19. Juli, sind von 9.30 bis 18 Uhr wieder Pflanzenliebhaber<br />
zu einem Aktionstag rund um die so vielfältige Staudengattung<br />
in den Park der Gärten eingeladen. Um 11 Uhr versteigert<br />
Park-Geschäftsführer Christian Wandscher unter der Bühnenkuppel<br />
moderne Besonderheiten meistbietend an die Besucher. Der gesamte<br />
Erlös dieser Auktion geht an den Park der Gärten.<br />
Taglilien oder botanisch „Hemerocallis“ sind äußerst blühfreudige<br />
und pflegeleichte Stauden. Vom berühmten Potsdamer Staudenzüchter<br />
Karl Foerster wurden sie deshalb einst auch als „Edelsteine<br />
des Gartens“ bezeichnet.<br />
Die Aktion „Taglilien im Park“<br />
hat sich in den vergangenen<br />
Jahren zu einem wahren<br />
Magneten nicht nur unter<br />
Staudenkennern der Region<br />
entwickelt.<br />
Neben der Auktion gibt es<br />
einen Taglilien-Verkauf und<br />
fachliche Beratung.<br />
Bei der Veranstaltung<br />
gelten die allgemeinen<br />
Hygiene- und Abstandsbestimmungen.<br />
www.park-der-gaerten.de<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />
verlost<br />
exklusiv für seine Leser<br />
5 x 2<br />
Eintritts-Karten<br />
für den Park der Gärten<br />
Einfach eine E-Mail mit Ihrer Postanschrift und dem<br />
Stichwort: „Park der Gärten“ an<br />
verlosung@oberneuland.info<br />
Einsendeschluss: 17.<strong>07</strong>.<strong>2020</strong><br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
116 OBERNEULAND
Deutsches<br />
Schifffahrtmuseum<br />
KOGGE trifft PLAYMOBIL<br />
Das am besten erhaltene Schiff des Mittelalters trifft auf eines<br />
der bekanntesten Spielzeuge der Welt: Mit einer Sonderausstellung<br />
vom 26. Juni bis zum 25. Oktober <strong>2020</strong> wird die bestehende<br />
Dauerausstellung zur Bremer Kogge von 1380 im Deutschen Schifffahrtsmuseum<br />
auf faszinierende Weise ergänzt. Unter dem Motto<br />
„KOGGE trifft PLAYMOBIL – Die Geschichte eines Schiffes neu<br />
erzählt“ stellt der Hamburger PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer in<br />
Zusammenarbeit mit dem DSM Szenen aus der Geschichte des<br />
Schiffes mithilfe der Spielzeugfiguren nach.<br />
Kombiniert wird die Ausstellung für die ganze Familie<br />
mit einem einfallsreichen digitalen Angebot.<br />
Die Ausstellungen haben wie gewohnt täglich von<br />
10 bis 18 Uhr geöffnet. Um Gäste sowie die<br />
Mitarbeitenden des Museums zu schützen,<br />
müssen gewisse Hygiene- und Kontaktregeln<br />
eingehalten werden.<br />
www.dsm.museum<br />
Foto: Wesermühle Thedinghausen<br />
Kulturzentrum<br />
Murkens-Hof<br />
Ausstellungen, Lesungen, Seminare<br />
Der Murkens Hof befindet sich im Zentrum Lilienthals in der<br />
Nachbarschaft des Rathauses. Im Sommer bietet das Kulturzentrum<br />
Ausstellungen, Lesungen sowie Seminare an. Bis zum 14. Juli stellt<br />
der Fotograf Jürgen Müller unter dem Titel „Monochrome ist bunt<br />
genug“ seine Werke in der Bibliothek aus.<br />
Lesungen unter freien Himmel sind dieses Jahr im Angebot. Am<br />
18./19. Juli jeweils ab 18 Uhr gibt es Geschichten rund ums Wasser.<br />
Im August folgt eine Lesung zum 125. Geburtstag von Eugen Roth.<br />
Auch ein Vorlesespaß für Grundschüler ist am 10. bzw. 24. August<br />
geplant. Unter den gegebenen Vorschriften werden auch Seminare<br />
angeboten, wie „Mit dem Smartphone fotografieren“ (25. Juli),<br />
„Lachyoga“ (20. August) sowie am 21. August eine Einführung in die<br />
Faszination „Ägyptische<br />
Hieroglyphen“.<br />
Das Programm:<br />
„Sommer in Murkens<br />
Hof“ startet am<br />
18. Juli.<br />
www.murkens-hof.de<br />
Wesermühle<br />
Thedinghausen<br />
So wird Öl und Senf hergestellt<br />
Die Wesermühle zeigt an drei Terminen, wo die leckeren<br />
„Verfeiner“ herkommen und wie sie hergestellt werden. Unter<br />
den aktuellen Vorschriften hat der Anbieter aus Thedinghausen<br />
für jeweils acht Neugierige eine interessante Führung organisiert.<br />
Die Ölproduktion wird am 9. und 22. Juli gezeigt. Am 29. Juli<br />
kann man die Senfproduktion bestaunen. Die Führungen<br />
(für je 8 Personen) starten jeweils um 15.30 Uhr und werden<br />
nur nach vorheriger Anmeldung angeboten.<br />
Der Eintritt beträgt 8,- Euro.<br />
Foto: E. Matzke<br />
Anmeldung unter Telefon: 04233-6529944 oder info@wesermuehle.com
SHOPS & MORE<br />
regional<br />
einkaufen!<br />
www.horse-investment.de<br />
Oberneulander Landstr. 145 c · 28355 Bremen<br />
Mail: info@horse-investment.de<br />
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Tel. 0421 25 <strong>08</strong> 16 · Fax 0421 25 06 35 · info@howald.de<br />
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Tel.: 0421 / 27 45 86 · Fax: 0421 / 27 40 35<br />
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Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
Impressum<br />
23. Jahrgang<br />
Herausgeber:<br />
Marc Ehlers, Timo Ehlers<br />
Verlag und Herstellung:<br />
Pferdesport Verlag Ehlers GmbH<br />
Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />
Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />
Tel.: 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />
www.oberneuland.info<br />
Redaktion:<br />
Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />
Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />
Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />
Christina Klinghagen, Claudia Kuzaj, Eberhard Matzke,<br />
Meike Müller, Antje Scheinert, Anna-Lena Trey,<br />
Sabine v.d. Decken, Susanne Wokurka<br />
Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />
Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />
Anzeigen:<br />
Birte Baraczewski, Tel. 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />
Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 23 vom 1.1.<strong>2020</strong> gültig.<br />
Marc Ehlers (Anzeigenleitung)<br />
Creative Design:<br />
Alexandra Ehlers, Nicola Jäger, Gonzo<br />
Erscheinungsweise:<br />
Monatlich, 10 Ausgaben pro Jahr<br />
(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />
Abonnement:<br />
EUR 25,- inkl. MwSt./Versand für 10 Ausgaben<br />
Stefanie Lüssen, Tel. 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: stefanie.luessen@pferdesportverlag.de<br />
Nachdruck oder Kopieren, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />
Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge und Anzeigen müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion<br />
entsprechen. Manuskripte unterliegen der redaktionellen Bearbeitung.<br />
Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bremen.<br />
Second Hand & Neues<br />
Klosterstraße 4 · 28865 Lilienthal<br />
Tel. 04298-6996345 · Fax 04792-951431<br />
info@akora-reisen.com · www.akora-shop.de<br />
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10-18 Uhr · Samstag 9-13 Uhr<br />
Alle Ausgaben online lesen auf:<br />
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uvm. in der<br />
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Unsere Social-Media-Kanäle:<br />
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Christian Krause<br />
AM OHR GmbH & Co. KG Tel. (0421) 244 29 429<br />
Hörgeräte-Akustiker-Meister Fax (0421) 244 29 430<br />
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28355 Bremen<br />
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-13h / 15-18h<br />
und nach Vereinbarung<br />
Stiftung tabea, Bankhaus Neelmeyer<br />
IBAN: DE51 2902 0000 4803 7717 00<br />
BIC: NEELDE22XXX<br />
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Oberneuland<br />
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120 OBERNEULAND
Foodbox<br />
NEU IM TABAKQUARTIER<br />
Seit Ende Mai schwingt nun auch das Team der „Foodbox<br />
Pusdorf“ den Kochlöffel im Tabakquartier und erfreut<br />
seine Gäste mit einem kulinarischen Frischekick in ungezwungener<br />
Atmosphäre. Die Betreiber von Q Gastro &<br />
Events (Restaurants RIVA, Q1 und DECK 20) und die<br />
Quartiersentwickler von Justus Grosse freuen sich, mit<br />
der „Foodbox“ ein neues Gastronomieangebot für Jung<br />
bis Alt geschaffen zu haben.<br />
Von Burger und Churries über Salate bis hin zu Klassikern,<br />
wie Frikadellen und Currywurst: die „Foodbox“ ist<br />
ideal für die kleine Auszeit. Mitten im zentralen Innenhof<br />
der Fabrik hat die „Foodbox“ das Potenzial, zum kommunikativen<br />
Herzstück des Quartiers zu werden. Ab sofort<br />
heißt es hier Entspannen und Genießen in stylishem Industrieambiente.<br />
Denn als Teil der umgestalteten Tabakund<br />
Zigarettenfabrik Martin Brinkmann entfaltet sich in<br />
der „Foodbox“ eine einzigartige Atmosphäre aus Modernität<br />
und Geschichte. Zu den Highlights zählt auch die<br />
großzügige Terrasse im Außenbereich. Die ehemalige<br />
Laderampe erwartet die Gäste mit einem einmaligen<br />
Blick in den Innenhof und seinem historischen Kesselhaus.<br />
www.foodbox-bremen.de<br />
Pades Restaurant in Verden<br />
AB SOFORT MIT KAFFEEGARTEN<br />
Täglich von 14-17 Uhr öffnet Wolfgang Pade seinen Bierund<br />
Kaffeegarten. Der Garten überrascht durch 13 alte<br />
Bäume und verblüfft Erstbesucher durch seine Größe, denn<br />
von der Straße aus ist er nicht einsehbar. Er ist eingefasst<br />
von alten, hohen Ziegelmauern, die rückwärtige Begrenzung<br />
besteht aus Verdens Original-Stadtmauer von 1200.<br />
Eine kleine, feine Karte mit<br />
einer Auswahl an Kuchenspezialitäten<br />
sowie Snacks und Getränken,<br />
machen den Besuch zu<br />
einem genüsslichen Kurzurlaub.<br />
www.pades.de<br />
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HAMMELSPRÜNGE<br />
DAS GRILLGRUNDGESETZ (GGG)<br />
Die folgende Gesetzesidee entstand während eines feuchtfröhlichen Grillabends. Es war ein Abend,<br />
an dem zunächst Kartoffeln, Mais, Nackensteaks und Würstchen gegrillt wurden; danach folgten<br />
Fisch und Chips, ja sie haben richtig gelesen, wir haben tatsächlich Fische gegrillt; später wurden<br />
gekochte Eier und gebackene Rosinen gegrillt; zuletzt versuchten wir, alkoholische Getränke in selbst<br />
gebastelten Aluminiumbehältern auf dem Grill zu garen.<br />
Artikel 1<br />
Das Grillen der Menschen ist unantastbar. Grillkohle und -zange zu<br />
schützen ist Verpflichtung aller.<br />
Artikel 2<br />
(1) Jeder hat das Recht auf freies Grillen, soweit er nicht das Grillen<br />
anderer verletzt und nicht gegen diese Grillordnung verstößt.<br />
(2) Jeder hat das Recht auf Leber und andere Innereien. Die Freiheit<br />
der Grillenden ist unerlässlich.<br />
Artikel 3<br />
(1) Alle Grillenden sind vor dem Gesetz gleiche kleine Würstchen.<br />
(2) Männer und Frauen sind vor dem Grillgrundgesetz gleich.<br />
(3) Niemand darf wegen seiner Wurstvorlieben, seiner Filetverzehrgewohnheiten,<br />
seines Vegetarierseins, seines Veganerlebens, seiner<br />
Art, Lebensmittel auf dem Grill zu garen gehänselt oder gegretelt<br />
werden, erst recht nicht gehexelt.<br />
Artikel 4<br />
(1) Die Freiheit des Grillglaubens ist unersättlich.<br />
(2) Die ungestörte Ausübung des Gittergarens unter freiem Himmel<br />
wird gegrillleistet.<br />
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Grilldienst mit der Waffel<br />
gezwungen werden.<br />
Artikel 5<br />
Jeder hat das Recht, seine Grillphilosophie in Wort, Satz und mit<br />
leisen oder lauten Lauten frei zu äußern, sei er auch noch so breit.<br />
Artikel 6<br />
Partnerschaft und Familie stehen unter besonderem Schutze, damit<br />
ist der windabgewandte Bereich hinter dem Grill gemeint.<br />
Artikel 7<br />
Das gesamte Grillschulwesen steht unter der Aufsicht der<br />
Grillmeisterin oder des Grillmeisters.<br />
Artikel 8<br />
Alle Menschen haben das Recht, sich ohne<br />
Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne<br />
Waffeln zum Grillen zu versammeln.<br />
Artikel 9<br />
(1) Alle haben das Recht, Grillvereine und Grillgesellschaften<br />
zu bilden.<br />
(2) Alle Grillmeisterinnen und Grillmeister<br />
haben das Recht, Grillvereine oder Grillgesellschaften<br />
aufzulösen.<br />
Artikel 10<br />
Das Stille-Post-Geheimnis ist unzersetzlich.<br />
Artikel 11<br />
Alle genießen Freizügigkeit im ganzen Grillgebiet, und hier ist nicht<br />
Nacktheit gemeint.<br />
Artikel 12<br />
Die Grillstelle ist unverletzlich, der Grillende nicht. Also Obacht.<br />
Artikel 13<br />
Das Eigentümliche und das Erbrechen werden gewährleistet.<br />
Artikel 14<br />
Gegrillt werden darf nur auf nach oben offenem Grund und Boden,<br />
dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Rasen, Holz, Stein, Metall<br />
oder Erde handelt oder um einen hässlichen Kunststofffußboden.<br />
Artikel 15<br />
Die Schwatzangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Wer zu den<br />
Vielschwätzern gehört, muss genauso akzeptiert werden, wie die<br />
Wenigschwätzer oder die Schwatzlosen.<br />
Artikel 16<br />
Kein Gast darf die gegrillten Lebensmittel ausliefern.<br />
Artikel 17<br />
(1) Niemand hat bei einem Grillabend das Recht, sich einzeln oder<br />
in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden<br />
an die zuständige Grillmeisterin oder den zuständigen Grillmeister<br />
zu wenden.<br />
(2) Abgesehen von der Grillmeisterin oder dem Grillmeister hat<br />
niemand (auch keiner, der mit Nachnamen Niemand heißt) das<br />
Recht, die auf dem Grill garenden Lebensmittel zu wenden.<br />
Artikel 18<br />
Wer die freizeitliche Meinungsäußerung zum Kampfe gegen die<br />
freizeitliche Grunzordnung missbraucht, verwirkt diese Grunzrechte.<br />
Artikel 19<br />
Die Brutzelrepublik Deutland ist eine demogrillische und<br />
soßige Bundessaat.<br />
Von Winfried Hammelmann,<br />
Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Freitag, 28.<strong>08</strong>.<strong>2020</strong> – Redaktionsschluss: 03.<strong>08</strong>.<strong>2020</strong><br />
122 OBERNEULAND