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BFW-Studie - European Union of Developers and House Builders

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Wohnen im Alter<br />

zusätzlichen Kindergartenplätzen werden steuerliche Erleichterungen gewährt, <strong>of</strong>tmals<br />

abhängig von der Kinderzahl. Zudem werden Maßnahmen ergriffen, um Senioren finanziell<br />

abzusichern. Dazu zählen Wohnraumförderprogramme, Arbeitsinitiativen für Senioren,<br />

die Stabilisierung der Rentensysteme sowie die Sicherung sozialer Sicherheit. Insbesondere<br />

die Vorsorge mit Immobilien stellt eine wichtige Säule der Altervorsorge dar, da<br />

nicht nur die Mietzahlungen durch eine abgezahlte Immobilie im Alter entfallen, sondern<br />

auch die Sozialsysteme durch besser abgesicherte Senioren entlastet werden. Das „Opportunity<br />

Age“-Programm in Großbritannien bietet seit März 2005 integrierte Lösungen<br />

zur Altersproblematik. Neben Fördermaßnahmen, um die Beschäftigung unter älteren<br />

Menschen (50+) zu erhöhen und ihr Einkommen zu steigern, wird das aktive Altern angestrebt<br />

mit dem Ziel, Senioren verstärkt in die Gesellschaft zu integrieren. Angeboten werden<br />

Services, die es den Senioren erlauben, auch im hohen Alter ein selbstbestimmtes Leben<br />

zu führen.<br />

Wohnungsbest<strong>and</strong> im Vordergrund<br />

Nicht nur die rückläufige Neubautätigkeit im Mietwohnungsbau, sondern auch die starke<br />

Zunahme der pflegebedürftigen Bevölkerungsgruppen stellt für die nächsten Jahrzehnte<br />

ein zentrales Aufgabenfeld für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft dar. Zu<br />

berücksichtigen ist, dass die Bereitschaft, den vertrauten Wohn- und Lebensraum zu verlassen,<br />

im Alter deutlich abnimmt. Dies begründet einen erhöhten Bedarf an die altersgerechte<br />

Anpassung des Wohnungsbest<strong>and</strong>es innerhalb der vorh<strong>and</strong>enen Wohn- und<br />

Stadtquartiere und macht den Ausbau einer ergänzenden Infrastruktur für die gesundheitliche<br />

und soziale Betreuung der Senioren erforderlich.<br />

Die Stärkung des selbstständigen Wohnens mit niederschwelligen Betreuungsangeboten<br />

bietet daher im Verhältnis zur Unterbringung älterer Bevölkerungsgruppen in Wohn- und<br />

Pflegeheimen nicht nur erhebliche Vorteile bei der Wohn- und Lebensqualität, sondern<br />

entlastet auch deutlich die nationalen Pflegekassen und Sozialhaushalte.<br />

Hohe Wohneigentumsquote der Zielgruppe 65 +<br />

78 bzw. 76 Prozent aller Senioren in Belgien und Großbritannien verfügen über Wohneigentum.<br />

Ansonsten bewegt sich der Anteil europaweit bei durchschnittlich knapp unter<br />

65 Prozent. Deutschl<strong>and</strong> bildet mit einem Wohneigentumsanteil von rund 55 Prozent eines<br />

der Schlusslichter. In allen Ländern Europas ist die Wohneigentumsquote der über 65-<br />

jährigen überdurchschnittlich. Verbunden mit der Präferenz älterer Menschen, in einer<br />

normalen Wohnung zu altern, wird die Notwendigkeit einer Anpassung der Wohnungsbestände<br />

an die Bedürfnisse alter Menschen deutlich. Aber auch ergänzende Dienstleistungen,<br />

wie Betreuungs-, Pflege- oder sonstige Unterstützungsleistungen, abgestimmt<br />

auf die individuellen Bedürfnisse älterer Bewohner, müssen angeboten werden, um Senioren<br />

ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Die vorh<strong>and</strong>enen<br />

Wohnungsbestände weisen jedoch erhebliche innere sowie äußere Barrieren<br />

auf.<br />

<strong>BFW</strong>-<strong>Studie</strong> 2007 7

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