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septième réunion technique seventh technical meeting ... - IUCN

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und Privilegierung nomadischer Gruppen zur Folge. Ihnen wurden<br />

gewisse Gebiete angewiesen oder sie nahmen sich solche Gebiete<br />

mit Gewalt. Die Herrschaft der Baluchen in Südostiran ist sehr alt<br />

und beruht auf der Schwierigkeit für die Zentralregierung, sich in<br />

diesen abgelegenen Gebieten durchzusetzen. Auch arabische Gruppen<br />

wanderten seit islamischer Zeit ein und besassen zB. in nächster<br />

Nähe von Teheran bestimmte Gebiete, die ihnen zugewiesen worden<br />

waren. In allen solchen Gebieten nahm die bäuerliche Bevölkerung<br />

stark ab oder verschwand völlig. Wir sehen daher unter den gleichen<br />

natürlichen Bedingungen siedlungsleere oder siedlungsarme Gebiete<br />

neben solchen, in denen die intensive Kultivation weiter läuft. Wenn<br />

solche nomadische Gruppen ihre Macht verlieren und ganz oder zum<br />

Teil zur Sesshaftigkeit übergehen, so entstehen aufs neue bäuerliche<br />

Siedlungen, freilich meist solche mit sehr extensiven Anbaumethoden.<br />

Zum Teil auch Halbnomaden. Besonders gefährdet sind natürlich<br />

Gebiete, in denen die natürlichen Bedingungen nur sporadischen<br />

Anbau zulassen : So etwa Baluchistan.<br />

Die Entstehung des kriegerischen berittenen Nomadentums ist<br />

daher ein sehr wichtiger geschichtlicher Zeitpunkt, da erst seither<br />

dieser Zustand die geschilderte Bedeutung erlangt. Nach dem gegenwärtigen<br />

Forschungsstand kann die Entstehung des berittenen Nomadentums,<br />

zunächst mit Pferden, später auch mit Kamelen, in die<br />

letzten Jahrhunderte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends verlegt<br />

werden. In den ersten Jahrhunderten des ersten vorchristlichen<br />

Jahrtausends dürfte das berittene Nomadentum — damals iranischer<br />

Stämme — sich über das Iranische Hochland ausgebreitet haben.<br />

Im 9. Jahrhundert v. Chr. wird das erstemal von assyrischer Kavallerie<br />

berichtet. Diese Truppe musste zur Abwehr der berittenen Stämme<br />

des Hochlands geschaffen werden.<br />

Die Verödung zahlloser Siedlungen der buntkeramischen bäuerlichen<br />

Kultur, die über das ganze Iranische Hochland verstreut<br />

liegen und im Laufe des zweiten vorchristlichen Jahrtausends zugrundegehen,<br />

dürfte mit diesem Vorgang zusammenhängen. Vielleicht<br />

aber auch schon mit dem mehrere Jahrhunderte früher erfolgenden<br />

Einrücken der iranisch-arischen Streitwagenkämpfer, die in diesem<br />

Sinne als die Vorläufer des späteren Nomadentums aufgefasst werden<br />

können. Die zahlreichen, verstreuten bäuerlichen Siedlungen erlagen<br />

diesen schnell beweglichen kriegerischen Stämmen. Es kam zu einer<br />

Nomadisierung grosser Gruppen der Bevölkerung im Iranischen<br />

Hochland.<br />

Es ist möglich, dass bei diesem Vorgang auch mitspielte, dass<br />

das Klima seit etwa 2400 v.Chr. bis rd. 850 v.Chr. etwas trockener<br />

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