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Radiata2013(2)

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Gerrit Wehrenberg Abb.

Gerrit Wehrenberg Abb. 15. Eine der Strandmarkierungen für die Nachtpatrouillen. Foto: G. Wehrenberg Abb. 16. Waschbärspuren am Strand überführen die Nesträuber. Foto: G. Wehrenberg Abb. 17. Nest nach der Plünderung. Foto: G. Wehrenberg 32 RADIATA 22 (2), 2013

Costa Rica de der insgesamt vier Arten. Bei 5,1 % der Tiere handelt es sich um Lederschildkröten (Dermochelys coriacea), bei 1 % um Ostpazifische Suppenschildkröten (Chelonia [mydas] agassizii; im Projekt wurde sie als Unterart der Suppenschildkröte geführt, daher der Vermerk) und bei 0,9 % um Echte Karettschildkröten (Eretmochelys imbricata); somit spielen diese drei Formen eine weniger große Rolle an diesem Standort. Vor Ort wurden die Tiere nur als „lora“, „baula“, „negra“ bzw. „carey“ bezeichnet – also mit den spanischen Namen ohne den eigentlich davor jeweils genannten Begriff „Tortuga“. Bei Ebbe kann auf einem rund 700 m langen Fußweg um den südlichen Felsen herum, der den Playa Camaronal begrenzt, ein rund 200 m langer weißer Strand (ohne offiziellen Namen) erreicht werden. Dort sind ebenfalls Nistplätze von Lepidochelys olivacea bekannt; diese können aber wegen der Unzugänglichkeit des Strandes nicht empirisch aufgenommen werden und sind zumindest durch Wilderer auch weniger gefährdet. Auch bei Neumond können die Kriechspuren der Schildkröten ohne Beleuchtung im dunklen Sand entdeckt werden. Selbst eine Artbestimmung ist anhand der Spuren möglich. Um Wilderer nicht zu den von uns entdeckten Gelegen zu führen, wird bei den Patrouillen fast gänzlich auf künstliche Lichtquellen verzichtet. Wenn diese unvermeidbar sind, wird nur rotes Licht verwendet, da die Meeresschildkröten dieses Lichtspektrum wohl nicht wahrnehmen können. Leider sieht man immer wieder von „Guides“ geführte Touren am Strand, bei denen Taschenlampen mit weißem Licht benutzt werden. Laut Stationsleitung orientieren sich die Schildkröten am immer sichtbaren Weiß der Gischtkronen auf den Wellen, und so sei es schon vorgekommen, dass Schildkröten, irritiert durch künstliches Licht, in die falsche Richtung gerobbt seien. Deshalb sind auch alle Beleuchtungen im Camp oberhalb des Strandes ausschließlich rot. Jedes entdeckte Gelege wird mit seiner genauen Lage, der betreffenden Schildkrötenart und seiner Eianzahl erfasst. Während die Position in Ost-West-Richtung mithilfe der bezifferten Pfosten festgestellt wird, erfolgt die Bestimmung der vertikalen Koordinaten anhand der Einteilung in drei Strandabschnitte. Jener Strandbereich, der bei Flut in direkter Nähe zum Wasser liegt (Bereich 1) und jener, der am oberen Ende liegt und bewachsen ist (Bereich 3), sind weniger bis nicht geeignet für die Gelege. Der mittlere Bereich (2) liegt frei und wird nie überflutet. Die meisten Gelege werden im Bereich 2 aufgefunden. Abb. 18. Diebesgut von Wilderern. Foto: G. Wehrenberg RADIATA 22 (2), 2013 33

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