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Radiata2017(3)

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Anslem de Silva et al.

Anslem de Silva et al. Anslem de Silva, Ranga Wijeratne, Kingsley Rodrigo, H.A.H.R. Hettiarachchi & Tharaka Prasad Fund der weltgrößten Sternschildkröte (Geochelone elegans) im Lunugamwehera National-Park, Sri Lanka Einleitung Geochelone elegans ist eine Landschildkröte, die in den Buschwaldgebieten, Grasländern und landwirtschaftlichen Nutzflächen Indiens, Ost-Pakistans und Sri Lankas vorkommt. In Sri Lanka lebt diese Art in den halb trockenen bis trockenen Zonen sowie in feuchten Übergangsgebieten bis 300 m über dem Meeresspiegel. Außerdem konnte sie auch schon auf kleineren Inseln vor der Küste des Landes nachgewiesen werden (de Silva & Vamberger, 2016, Deraniyagala 1939). Laut der IUCN Red List gilt sie als „vulnerable“ und es gibt Hinweise auf den illegalen Export für den Haustierhandel. Geochelone elegans hat einen hochgewölbten Rückenpanzer mit mehr oder weniger höckrig ausgeprägten Dorsalschildern. Die Hornplatten haben ein Strahlenmuster aus gelb-cremefarbenen und schwarzen Elementen. Das (1995) konnte leichte Unterschiede zwischen Tieren aus Ost-Pakistan und West-Indien einerseits und singalesischen Exemplaren andererseits finden. So sollen die Tiere aus Sri Lanka leuchtender gefärbt sein und generell größer werden. Die Art wird normalerweise 250-350 mm lang (SCL) und wiegt 2-4 kg. Im vorliegenden Artikel berichten wir über eine außergewöhnlich große Sternschildkröte die vor kurzem im Lunugamwehera National-Park in Südost-Sri Lanka gefunden wurde. Die Lunugamwehera Riesen-Sternschildkröte Das Tier wurde zum ersten Mal am 30. April 2017 gegen 17:30 Uhr von R. Wijeratne im Lunugamwehera National Park (Altitude 88 m, N 06 25 15,9 E 81 08 31.5) beobachtet, wie es aus dem Wald in das Grasland wanderte (Abb. 1). Möglicherweise war die Schildkröte auf der Suche nach Futter und Wasser (Abb. 2) da es in der Nähe der Beobachtungsstelle ein Wasserloch bei einem austrocknenden Wassertank gab. Das Exemplar hatte eine für Sternschildkröten typische Beschilderung: fünf Vertebralschilde, vier Costalschilde Abb. 1. Fundort der Riesensternschildkröte. Foto: A. de Silva 30 RADIATA 26 (3), 2017

Fund der weltgrößten Sternschildkröte (Geochelone elegans) Abb. 2. Vegetationsaspekt (Gras und Kräuter). Foto: A. de Silva und elf Marginalschilde an jeder Seite des Rückenpanzers. Im hinteren Teil wies sie eine Erkrankung der Hornschilde auf („dry shell rot“), die offensichtlich auch auf umliegende Schilde übergriff (Abb. 3.). Abgesehen von diesem kleinen Schönheitsmakel schien sie gesund zu sein und hatte einen sehr schön gezeichneten Panzer (Abb. 3 & 4). Die aufgenommenen Maße des Exemplares sind Tabelle 1 zu entnehmen. Für die Messungen kamen eine Waage von CMC (CMC Weighing Equipment ltd., England), eine Schieblehre (Valley Industries Corp., USA) und ein 1 Rundmaß Carapaxlänge (CCL) 57,5 cm 2 Stockmaß Carapaxlänge (SCL) 44 cm 3 Rundmaß Carapaxbreite 50 cm 4 Stockmaß Carapaxbreite 30 cm 5 Plastron Länge 39,5 cm 6 Plastron Breite 27 cm 7 Panzerhöhe 23, 8 cm 8 Analschildkerbe 4 cm 9 Schwanzlänge kurz Abb. 6 10 5. Vertebralschild 14 x 9,4 cm 11 Gewicht 14 kg 12 UngefähreAnzahl der Wachstumsringe am 2. und 3. Vertebralschild 40-45 Tab. 1. Maße der Lunugamwehera Sternschildkröte (Geochelone elegans). (Angaben in mm und Gramm, erhoben am 6. Mai 2017 durch AdS) Maßband (Micromatic Stahl Band, Brevete, France) zum Einsatz. Diskussion In Tabelle 2 finden sich Maße von anderen Sternschildkröten, die während verschiedener Studien erhoben wurden. In einer Arbeit wurden fast 200 Sternschildkröten aus Sri Lanka untersucht, dabei war das größte Exemplar ein Weibchen von 39 cm Länge CCL (CCL - „curved carapace length“, also über die Rundung des Rückenpanzer gemessen) und 4,5 kg Gewicht; das größte Männchen war 30 cm lang (CCL) bei 2,4 kg. (Ekanayake et. al. 2004). Zusätzlich gibt es einen Bericht über ein großes Weibchen von Geochelone elegans aus Hambantota (Südost Sri Lanka) mit 380 mm Panzerlänge (SCL) und 6,6 kg Gewicht (Jayawardena 1997). Zufällige Untersuchungen in den Gebieten um Udawalawe, Hambantota, Embilipitiya und Thanamalvila deuten darauf hin, dass die Sternschildkröten im Südosten Sri Lankas größer werden als jene im RADIATA 26 (3), 2017 31

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