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Automationspraxis 12.2020

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_Titelgeschichte

_Titelgeschichte Autoindustrie freigegeben ist, kundenspezifische Standards bei den Schweißzangen zu erfüllen. Zudem kann Nimak auf eine lange Historie zurückblicken. Schließlich gilt Nimak als der Erfinder der Roboterschweißzange, ohne die heutzutage weltweit keine großvolumige Automobilproduktion denkbar wäre. Bild: Tünkers AP: Profitiert Tünkers vor allem von Nimaks Schweiß-Knowhow? Oder auch vom Kleben? Tünkers: Gerade im Rohkarosseriebau ist die Schweißtechnik nach wie vor die bedeutendere Technologie, aber die Klebe-/Dosiertechnik wird an Bedeutung gewinnen und uns auch Zugang zu anderen Industrien bescheren. Durch das ganzheitliche Angebot können wir unsere Kunden besonders kompetent beraten. Tünkers-Geschäftsführer Olaf Tünkers: „Durch die Integration der Nimak mit unseren Gesellschaften Helu und Tünkers-Nickel und der Tünkers-Verbindungstechnik entsteht ein sehr starkes Geschäftsfeld. Damit können wir als Gruppe den Markt weltweit viel besser abdecken.“ AP: Herr Tünkers, was versprechen Sie sich von der Nimak-Übernahme? Tünkers: Die Tünkers-Gruppe ist auf Wachstum ausgerichtet. Neben völlig neuen Geschäftsbereichen wie den fahrerlosen Transportsystemen entwickeln wir auch unsere traditionellen Geschäftsfelder wie die Verbindungstechnik durch den aktuellen Zukauf. Gemeinsam mit Nimak sind wir für die Automobilindustrie und deren Zulieferer ein noch stärkerer Partner. AP: Was zeichnet Nimak vor allem aus? Tünkers: Das 1965 gegründete Unternehmen Nimak hat sich im Laufe der Jahre zu dem größten deutschen Hersteller sowie weltweit einem bedeutenden Anbieter von Widerstandsschweißtechnik entwickelt. Nimak ist der einzige Anbieter auf dem Weltmarkt, der sowohl Widerstandsschweißtechnik als auch Klebetechnologie aus einer Hand anbietet. Das Produktprogramm von Nimak beinhaltet Roboter- sowie Handschweißzangen, Automationslösungen, Sonderanlagen und Klebe- sowie Dosiertechnik. Nimak ist weltweit der einzige Anbieter, der für alle Premiumhersteller in der AP: Aber Tünkers hatte doch bereits Lösungen fürs Schweißen und Dosieren. Was passiert nun damit? Tünkers: Die Helu Schweißtechnik und Tünkers-Nickel Dosiertechnik werden von dem neuen Verbund profitieren. Die großen Projekte der Automobilindustrie und die damit verbundenen Entwicklungen lassen sich in einer starken Gruppe natürlich besser stemmen. AP: Wie sehen Sie die Synergien? Tünkers: Durch die Integration der Nimak mit Helu und Tünkers-Nickel und der Tünkers Verbindungstechnik entsteht ein sehr starkes Geschäftsfeld. Die Kompetenzen ergänzen sich. Vor allem können wir aber als Gruppe den Markt weltweit viel besser abdecken. Tünkers ist in allen traditionellen Automobilländern stark vertreten. Jetzt kann auch Nimak voll auf diese Vertriebs- und Serviceinfrastruktur zurückgreifen. Natürlich sehen wir auch in den Konstruktionsabteilungen und in der Produktion wichtige Synergien. AP: Was sind also die nächsten Schritte? Tünkers: Nimak wird in die weltweite Service- und Vertriebsstruktur von Tünkers mit eingebunden und kann dadurch Märkte und Kunden bedienen, die für Nimak bislang nicht adressierbar waren. Dadurch soll ein signifikantes Umsatzwachstum in den nächsten Jahren generiert werden. Zudem wird durch die Bündelung der bisherigen Marken Tünkers-Nickel und Helu unter einem Dach die Kernkompetenz von Nimak im Bereich Schweißen und Kleben weiter erhöht. AP: Auf welche Märkte/Kunden/Anwendungen zielen Sie besonders? Tünkers: Einerseits zielen wir auf Hightech-Anwendungen, insbesondere auf Lösungen für den moder- 10 Dezember 2020

_Titelgeschichte „Wir sind für den Technologie - wandel hin zur Elektromobilität gut gerüstet.“ Olaf Tünkers nen Multimaterialmix. Aber auch für die Standardanwendungen wird Nimak preiswerte Lösungen anbieten, die aber in Hinsicht auf Qualität und Produktionsergebnis den Hightech-Anwendungen in nichts nachstehen werden. AP: Und das alles hauptsächlich für die Automobilindustrie? Tünkers: Hauptkundenkreis ist und bleibt weiterhin die Automobilindustrie, denn in keiner weite- Nimak bietet neben Schweißtechnik auch Klebe- und Dosierlösungen an, denn während die Anzahl der Schweißpunkte pro Karosse zurückgeht, nimmt die Länge von Klebenähten überproportional zu. Bild: Tünkers/Nimak Bild: Tünkers/Nimak Hauptkundenkreis für die Roboteranlagen von Tünkers/Nimak ist und bleibt die Automobilindustrie, denn nirgendwo sonst wird so viel geschweißt und geklebt. Aber auch Hersteller von Möbeln, Großküchen, weißer Ware oder dem allgemeinen Stahl- und Anlagenbau sind Zielkunden. Dezember 2020 11

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