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Wettbewerber Report 2015/16

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RECHT & STEUERN<br />

• Insgesamt präsentiert sich der Wettbewerb wieder deutlich lebhafter als 2013. Die langjährige<br />

Nr. 1 Transdev hat die Phase der Selbstlähmung überwunden und bietet wieder<br />

aktiv mit. Abellio verzeichnet erhebliche Landgewinne und avanciert 2018/2019 zur Nr.<br />

3. Statistisch ist die gewichtete Beteiligungsquote auf 2,4 Bieter je Verfahren gestiegen<br />

(siehe 3.2.3).<br />

• Ein zentraler Grund für die Zunahme der Wettbewerbsintensität ist darin zu sehen,<br />

dass die Marktpflege der Aufgabenträger im Wege der Arbeitsteilung bei Fahrzeugen<br />

und Vertrieb Früchte trägt (siehe 3.4.1 und 3.4.2). Der volkswirtschaftliche Nutzen verdoppelt<br />

sich, wenn die DB AG einen Strategiewechsel vollzieht und den <strong>Wettbewerber</strong>n<br />

ihre Teilleistungen anbietet (siehe 3.4.3).<br />

Ungeachtet der Erfolge „ist längst nicht alles Gold, was glänzt“. Kritisch ist zu betrachten:<br />

• Die maßgeblich von der DB AG und der Gewerkschaft EVG angestoßene Debatte um<br />

den verpflichtenden Personalübergang zeigt, dass der Platzhirsch unverändert willens<br />

ist, im Wege des politischen Lobbying die Rahmenbedingungen zu seinen Gunsten zu<br />

verändern, wenn auch mit fragwürdigen Argumenten (siehe 3.5.1).<br />

• Im lukrativsten Teilsegment des SPNV, den S-Bahn-Verkehren, ist die Asymmetrie der<br />

Chancen noch immer am stärksten. Ein besonderes Signal setzt die von der BEG beabsichtigte<br />

Vergabe der S-Bahn Nürnberg an NX, auch wenn sie juristisch vorläufig<br />

noch in der Schwebe ist.<br />

• Nachfrageseitig nimmt die Spreizung im Markt zu, d.h. während die Ballungsräume<br />

Zuwächse verzeichnen, sind die Fahrgastzahlen in einigen ländlichen Räumen trotz<br />

verbesserten Angebotes rückläufig.<br />

• Die Aufgabenträger sind gut beraten, die Belebung des Marktes und die zunehmende<br />

Kooperationsbereitschaft der DB AG nicht als gegeben zu unterstellen. Ohne ihre systematische<br />

Marktpflege kann der Burgfrieden jederzeit wieder kippen.<br />

• Auf der Marktebene ist zu begrüßen, dass die Regionalisierungsmittel ab 20<strong>16</strong> auf 8<br />

Mrd. € erhöht und anschließend um 1,8% p.a. dynamisiert werden. Überlagert wird dies<br />

jedoch von der Auseinandersetzung um die horizontale Verteilung (Kieler Schlüssel),<br />

die den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) in ostdeutschen Wettbewerbsnetzen<br />

eine unsichere Zukunft beschert. Zudem bleibt fraglich, wie die Wachstumsdynamik<br />

der Infrastrukturentgelte gebrochen werden kann.<br />

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