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Wettbewerber Report 2015/16

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RECHT & STEUERN<br />

Eine Möglichkeit zum Abbau von Hemmnissen auf der „letzten Meile“ ist die Unterstützung<br />

des Einsatzes von Hybridlokomotiven (mit Elektro- und Dieselmotor). Dadurch würde nicht<br />

nur die Wettbewerbsfähigkeit der kleineren EVU gegenüber der DB verbessert, sondern<br />

auch der Einsatz elektrischer Traktion und damit die Umweltfreundlichkeit des Verkehrsträgers<br />

Schiene noch weiter gesteigert.<br />

Somit soll an dieser Stelle die Forderung des vorherigen <strong>Wettbewerber</strong>-<strong>Report</strong>s wiederholt<br />

werden, dass für einen funktionierenden Güterverkehrsmarkt ein ausreichender Zugang der<br />

<strong>Wettbewerber</strong> zu Sondertraktionsleistungen gewährleistet sein muss. Das ERegG stellt<br />

dazu einen neuen wichtigen Anlauf dar, auch wenn es im vorliegenden Entwurf nur den<br />

Zugang zu Rangierdiensten regelt und einmal mehr einen verbindlichen und diskriminierungsfreien<br />

Zugang zu Schiebeloks „vergisst“. Zudem sollte der Markt der unabhängigen<br />

Anbieter von Rangier- und Schubdiensten gestärkt werden. Dieser konnte in den letzten<br />

Jahren beweisen, dass er durchaus in der Lage ist, ein zusätzliches Angebot für diese<br />

punktuell benötigten Dienste zu schaffen. Allerdings sind die Kapazitäten noch nicht ausreichend<br />

und die Anbieter operieren noch nicht flächenhaft genug, was auch in der eingeschränkten<br />

Wirtschaftlichkeit mancher Angebote mangels aktuell vorhandener Nachfrage<br />

liegen dürfte. Daher sind hier (ähnlich wie bei der Bereitstellung der Infrastruktur) staatliche<br />

Anreize zur Ausweitung der privaten Angebote erforderlich. Dies stellt jedoch nicht in Frage,<br />

dass die DB als bedeutendste Halterin von Sondertraktionsmitteln ihr Monopolverhalten<br />

aufgeben muss. Allerdings kann sie wohl nur durch entsprechende Vorschriften, die bis<br />

heute noch ausstehen, dazu bewegt werden.<br />

5.6 Bahnstrom<br />

Seit dem 01. Juli 2014 können Eisenbahnverkehrsunternehmen vom Betreiber des <strong>16</strong>,7-<br />

Hz-Hochspannungsnetzes, der DB-Tochter DB Energie GmbH, die Durchleitung von Strom<br />

zur Versorgung eigener Fahrzeuge und Flotten verlangen.<br />

Während der Strommarkt seit Jahren durch sinkende Strompreise gekennzeichnet ist, hat<br />

DB Energie durch langfristige Verträge große Strommengen aus neuen, fossil betriebenen<br />

und damit teuren Kraftwerken geordert, die sie nun im Eisenbahnmarkt absetzen möchte.<br />

Niedrige Stromkosten verbessern die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene intermodal. Die<br />

wirtschaftlichen Effekte sind erheblich. Einsparerfolge in einer Größenordnung von 10% bis<br />

15% sind möglich. Bei einem Anteil der Stromkosten an den Gesamtproduktionskosten im<br />

Schienengüterverkehr von rund 15% ist dies insbesondere beim margenschwachen Güterverkehr<br />

ein sehr großer Hebel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der<br />

Straße.<br />

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