▶l Film EXKLUSIV-INTERVIEW MICHAEL FASSBENDER Feschak im Charakterfach. Scheinbar mühelos schwingt er sich von Magneto zu C. G. Jung bis zum getriebenen Sex-Maniac: MICHAEL FASSBENDER ist anscheinend wirklich in jeder Rolle zu Hause. Auch in der des charmanten Gesprächspartners: <strong>SKIP</strong> traf ihn in London & Venedig. TOTAL SCHAMLOS 078 <strong>SKIP</strong> FEBRUAR
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2), FILMLADEN „Einmal nach dem Dreh bin ich in meinem Trailer gesessenund habe tatsächlich gedacht: Jetzt verliere ich den Verstand.“ <strong>SKIP</strong>: In Shame spielen Sie einen Sexsüchtigen. Wie bereitet man sich auf so eine Rolle vor? MICHAEL FASSBENDER: <strong>Das</strong> ist die mit Abstand interessanteste Frage, nicht wahr (lacht)? Aber ich muss Sie enttäuschen, ich hab mich mit dem Thema vor allem theoretisch beschäftigt. Wie für die meisten von uns war Sexsucht für mich ja ein sehr vager Begriff, man kennt das vor allem von Celebrity- Geschichten und sieht es wohl am ehesten als Ausdruck von Dekadenz. Also bin ich mal auf Faktensuche gegangen: Was sagt die Wissenschaft dazu, wie viele Leute sind in etwa betroffen, solche Dinge. Und dann hatte ich das große Glück, jemanden kennenzulernen, der darunter litt. Der hat mir viel aus seinem Leben erzählt, und das hat mir sehr geholfen, zu verstehen, warum man so tickt, was sich in einem abspielt, wenn man sich so nach menschlicher Nähe sehnt, sie aber ausschließlich auf körperlicher Ebene zulassen kann. Schon Ihre erste Zusammenarbeit mit Steve McQueen war extrem intensiv – Sie spielten einen irischen Widerstandskämpfer, der sich im Gefängnis zu Tode hungert. Ihre Rolle in Shame ist wieder sehr heftig. Hatten Sie keine Bedenken, sich ihm wieder „auszuliefern“? Nein, überhaupt nicht. Ich hab nicht mal das Skript vorher gelesen, nur gefragt: „Wo und wann?“ Und als ichs dann gelesen hatte, sah ich, dass meine anfänglichen Vorstellungen zum Thema eh noch viel abwegiger waren als alles, was im Drehbuch stand (lacht). Aber Shame war doch noch ein bisschen schwieriger zu spielen als Hunger, auch wenn ich diesmal wenigstens etwas zu essen bekommen habe. Einmal nach dem Dreh bin ich in meinem Trailer gesessen und habe tatsächlich gedacht: Jetzt verliere ich den Verstand. Zum Glück war nicht gleich der ganze futsch (lacht). Wie hart war es, sich derartig zu entblößen – auf so vielen Ebenen? Haben Sie sich nicht geschämt? Klar, wenn man jetzt nicht deklarierter Exhibitionist ist – und soweit bin ich noch lang nicht (lacht) – dann fühlt man sich nicht so cool dabei, splitternackt in einem Raum mit lauter Fremden rumzulaufen. Aber es musste halt sein, ich hab noch keinen Film gesehen, in der die Nacktheit so essenziell war für die Geschichte. Da muss man halt die Ärmel hochkrempeln und seine Arbeit machen. Auch wenn ich die meiste Zeit keine Ärmel anhatte (lacht). Als Schauspieler ist man wie ein Tänzer und muss eben seinen Körper benutzen, deshalb sind auch all diese Fragen über Nacktheit eigentlich Unsinn. Zumindest hat mir Steve McQueen das täglich gepredigt (lacht). In Venedig (wo Fassbender letztes Jahr als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde, Anm.) galt Shame jedenfalls gleich mal als Festival-Skandal … Passt (lacht)! <strong>Das</strong> ist doch immer so, die Leute konzentrieren sich immer auf die offensichtlichen Sachen. Dabei transportiert dieser Film so viel mehr als nackte Haut: Es geht darum, wie schnelllebig unsere Welt geworden ist, und in welchem ungesunden Überfl uss wir leben. Alles ist immer verfügbar. Als damals dieser Vulkan in Island ausgebrochen ist, war es eine veritable Katastrophe, dass wir ein paar Wochen lang nicht jederzeit in ein Flugzeug hüpfen und irgendwo hinfl iegen konnten. Wahnsinn, wie verwöhnt wir sind. Sie werden als einer von ganz wenigen Schauspielern nicht typegecastet – Ihr nächster Film ist Ridley Scotts Prometheus, , in dem Sie die Hauptrolle spielen, und sehr weit weg von Parts wie in Shame Shame … Ja, das stimmt. Ich hatte aber da auch Glück, irgendwie bin ich bis jetzt noch in keine Schublade gerutscht. Nach Inglourious Basterds kamen schon ein paar ähnliche Angebote daher (lacht). Aber sogar ganz zu Beginn meiner Karriere, als ich noch auf Nebenrollen in TV-Produktionen angewiesen war, hab ich alle möglichen ganz verschiedenen Sachen angeboten bekommen, kaum je nur fade Helden. Schauen Sie sich Ihre eigenen Filme auch so gerne an wie wir? Nicht wirklich. Kennen Sie das, wenn Sie Ihren eigenen Anrufbeantworter hören und denken „Oh Gott, klinge ich wirklich so??“ Genauso geht es einem da, nur noch viel ärger. Aber nach einer Weile gewöhnt man sich dran, halbwegs. Also schau ich mir alles an und versuche, mir die Sachen zu merken, die ich in Zukunft nicht mehr machen sollte. ▶l KURT ZECHNER Darstellerpreis in Venedig, Golden- Globe- und BAFTA-Nominierung, Jubelkritiken und begeisterte Fans: Michael Fassbender, 34, fühlt sich gerade ziemlich wohl in seiner Haut.
- Seite 1 und 2:
Plus: ▶l 1000 TICKETS ÖSTERREICH
- Seite 3 und 4:
21. bis 27. Februar 2012 ACHT in Lo
- Seite 5 und 6:
21. bis 27. Februar 2012 R® - NACH
- Seite 7 und 8:
EIN! für Samstag, 10. 0. März Hau
- Seite 9 und 10:
SKIP am iPad ® DIE INTERAKTIVITÄT
- Seite 11 und 12:
Neugierde. Wollen Sie wissen, was k
- Seite 13 und 14:
Die mühLe & Das KreUZ ein Gemälde
- Seite 15 und 16:
Erhältlich bei: redbullmobile.at K
- Seite 17 und 18:
MERYL STREEP EISERNE ZEIT Der Globe
- Seite 19 und 20:
MARTIN SCORSESE GLOBAL PLAYER Mit s
- Seite 21 und 22:
LEGENDÄR PARIS & AL Bei der HBO-Af
- Seite 23 und 24:
EVAN & BILLY BOB STARPOWER TOTAL Na
- Seite 25 und 26:
die make-uP Revolution: luftig leic
- Seite 27 und 28: Jeden Jeden Mittwoch! Von Von 1. Fe
- Seite 29 und 30: „Mein Vater war ein Marinehistori
- Seite 31 und 32: Aardman-Mastermind Peter Lord und P
- Seite 33 und 34: Professionelles Beauty Elixir. Für
- Seite 35 und 36: ▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: ANDR
- Seite 37 und 38: ELLE MACPHERSON Supercremig Belle E
- Seite 39 und 40: Natürlich getöNter teiNt mit dem
- Seite 41 und 42: 10 11 01 08 NACHGESTYLT SCHWARZBLEN
- Seite 43 und 44: Das Kloster Tanah Lot ist auf einem
- Seite 45 und 46: John Carter Zwischen zwei Welten Ge
- Seite 47 und 48: an ihm, jahrhundertelang verfeindet
- Seite 49 und 50: FOTOS: WALT DISNEY STUDIOS ARS Du h
- Seite 51 und 52: Zig Monitore, kein Befehl. Gerade n
- Seite 53 und 54: Fotografiert, Fotografiert, speiche
- Seite 55 und 56: ▶lFilm Für immer Liebe Was ist,
- Seite 57 und 58: ten Vergangenheit strickt abblockt.
- Seite 59 und 60: Der Ruf der Wale Story ist die Chan
- Seite 61 und 62: ▶lFilm Star Wars 3D Episode I - D
- Seite 63 und 64: ▶lFilm Sie ist erwacht… und zus
- Seite 65 und 66: SKIP am iPad ® DIE INTERAKTIVITÄT
- Seite 67 und 68: █ Verschicken Sie eine█ eine ei
- Seite 69 und 70: ▶lFilm EXKLUSIV-INTERVIEW FOTOS:
- Seite 71 und 72: ▶lFilm Extrem laut und unglaublic
- Seite 73 und 74: ▶lFilm „Premierminister ist ein
- Seite 75 und 76: Adult wiederbegegnen, und dass eben
- Seite 77: Kinofi lme 1 Jahr vor allen anderen
- Seite 81 und 82: ▶lFilm Krieg der Welten: Arbeitsl
- Seite 83 und 84: FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2) „Wen
- Seite 85 und 86: Bis Bis Bis Bis Bis Bis zur zur zur
- Seite 87 und 88: Wien. Wien. Wien. Die Die Die Stadt
- Seite 89 und 90: ▶lFilm Was ist denn das für ein
- Seite 91 und 92: ▶lFilm ROBERT ALTMAN landete übe
- Seite 93 und 94: am iPad ® GEILEN OPTIK EINER HOCHG
- Seite 95 und 96: **Statt-Preise sind letztgültige V
- Seite 97 und 98: ATTACK THE BLOCK Riots mal anders.
- Seite 99 und 100: Wir leben Kino! Offenlegung gemäß
- Seite 101 und 102: CRAZY, STUPID, LOVE AM 10. 02. UM 2
- Seite 104: ▶l Fun Gala-Premiere Douglas Das
- Seite 107 und 108: 1982 - 2012 Fortsetzung folgt ...