Januar
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Acht Jahre Weg-Genossen<br />
Mit diesem Heft tritt die Zeitschrift<br />
"Das Technische Hilfswerk" in den<br />
neunten Jahrgang ihres Erscheinens<br />
ein. Damit hat sie nicht etwa ein so<br />
ehrwürdiges Alter erreicht, daß Anlaß<br />
zu einer Jubiläumsfeier bestünde.<br />
Denoch sollte man sich bei der<br />
Gelegenheit einmal über Sinn und<br />
Zweck der Zeitschrift unterhalten,<br />
die nun schon seit Jahren den Weg<br />
des Technischen Hilfswerks getreulich<br />
begleitet.<br />
Als der geistige Vater des Technischen<br />
Hilfswerks, Otto Lummitzsch,<br />
im August 1950 den Auftrag erhielt,<br />
eine freiwillige technische Hilfsorganisation<br />
aufzustellen, faßte er den<br />
Entschluß, sie so bald als nur irgendwie<br />
möglich mit einer eigenen Zeitschrift<br />
auszustatten. In einer solchen<br />
Zeitschrift sah er ein Bindeglied zur<br />
Stärkung des kameradschaftlichen<br />
Für die Herausgabe einer eigenen<br />
Zeitschrift standen damals allerdings<br />
im Haushalt keine Mittel bereit. Der<br />
anfänglich sehr bescheidene Etat des<br />
Technischen Hilfswerks reichte<br />
knapp hin, die dringendsten Bedürfnisse<br />
an Werkzeugen, Geräten,<br />
Kraftfahrzeugen, Bekleidung usw. in<br />
den. Ortsverbänden zu befriedigen.<br />
Es galt also, die Zeitschrift ohne jede<br />
Unterstützung aus öffentlichen<br />
Mitteln nach rein verlagswirtschaftlichen<br />
Spielregeln auf die Beine zu<br />
stellen.<br />
Das konnte nur dadurch erreicht<br />
werden, daß die freiwilligen Helfer<br />
in großer Zahl sich bereit erklärten,<br />
sie gegen einen angemessenen Preis<br />
laufend . zu beziehen. Förderer des<br />
Technischen Hilfswerks gewährten<br />
Starthilfe, indem sie das Blatt in<br />
größerer Stückzahl bestellten und<br />
zur kostenlosen Verteilung an solche<br />
Helfer zur Verfügung stellten, die<br />
aus eigener Kraft nicht in der Lage<br />
waren, es zu halten. Sie gaben daneben<br />
Anzeigen auf, um die Zeitschrift<br />
für den Verlag wirtschaftlich<br />
tragbar zu machen.<br />
Auf dieser Grundlage wurde 'begonnen.<br />
Dank regel' Mitarbeit fachkundiger<br />
und schreibgewandter Helfer<br />
konnte der Inhalt schon der ersten<br />
Hefte so gestaltet werden, daß er<br />
nicht nur THW-Angehörige, sondern<br />
auch Außenstehende ansprach und<br />
fesselte. Seither ist die Auflage der<br />
Zeitschrift stetig gestiegen. Der Um-<br />
Zusammenhalts unter den Helfern,<br />
zugleich aber auch ein Organ zur<br />
Vermittlung von Anregungen und<br />
Erfahrungsaustausch zwischen der<br />
Leitung des Technischen Hilfswerks<br />
und den Ortsbeauftragten und Führungskräften<br />
überall im Lande.<br />
Darüber hinaus sollte es Aufgabe der<br />
Zeitschrift sein, die Freunde und<br />
Förderer des Technischen Hilfswerks<br />
in den Regierungen, den Behörden,<br />
im Handwerk, in der Industrie, der<br />
Wirtschaft sowie die Öffentlichkeit<br />
über seine Entwicklung zu unterrichten.<br />
Schon aus dieser kurzen<br />
Aufzählung geht hervor, daß eine<br />
Organisation wie das Technische<br />
Hilfswerk auf eine eigene Zeitschrift<br />
nicht verzichten kann; sie bedarf ihrer<br />
genau so wie z. B. das Rote<br />
Kreuz, die Feuerwehren und andere<br />
Einrichtungen.<br />
Eine Chronik der Aufbaujahre<br />
fang mußte bald erweitert werden,<br />
um mit dem Stoffandrang Schritt<br />
halten zu können. Wer die bisher<br />
erschienenen Jahrgänge gesammelt<br />
hat, besitzt heute eine Chronik über<br />
die Aufbaujahre des Technischen<br />
Hilfswerks, in der sich sein Wesen,<br />
seine Aufgaben, seine Organisation,<br />
die Ausbildung sowie die bemerkenswerten<br />
Einsätze und Hilfeleistungen,<br />
die seinen Ruf als Katastrophenschutzorganisation<br />
begründet<br />
.haben, widerspiegeln.<br />
Es verdient in diesem Zusammenhang<br />
erwähnt zu werden, daß die<br />
Zeitschrift weit über die Grenzen<br />
der Bundesrepublik hinaus verbreitet<br />
ist und auch im Ausland von vielen<br />
maßgeblichen Persönlichkeiten,<br />
Unsere Zeitschrift dagegen fällt gerade<br />
durch die schlichte und einprägsame<br />
Gestaltung ihres Umschlags<br />
aus diesem Rahmen. Wer sie<br />
einmal gesehen hat, vergißt sie nicht<br />
und erkennt sie auf den ersten Blick<br />
auch unter einer Vielzahl verschiedener<br />
Blätter wieder. Aus diesem<br />
Grunde wurde davon abgesehen, den<br />
Umschlag mit einem Bild zu verzieren.<br />
Er würde an Werbewirkung<br />
nur verlieren.<br />
Andere wieder sagen, man solle den<br />
Berichten aus den Ortsverbänden<br />
weniger Raum einräumen, wieder<br />
Auf den ersten Blick ...<br />
die auf dem Gebiete des Katastrophenschutzes<br />
führend tätig sind, mit<br />
Aufmerksamkeit gelesen wird, sei es<br />
in Europa. Nord- und Südamerika,<br />
Afrika oder gar im Fernen Osten.<br />
Das beweist eigentlich, daß' das Blatt<br />
den Zweck erfüllt, für den es ursprünglich<br />
geplant wurde.<br />
Aber es fehlt auch nicht an Kritikern.<br />
Kritik muß sich jedes Publikationsorgan<br />
gefallen lassen. Sie ist<br />
schließlich ein Ausdruck des Interesses,<br />
mit dem es gelesen wird. Viele<br />
Zeitschriften und Zeitungen drucken<br />
kritische Bemerkungen ihrer Leser<br />
zum Inhalt freimütig ab. Wer diese<br />
Kritiken liest, muß immer wieder<br />
feststellen, daß ein und dieselbe Veröffentlichung<br />
von einem Teil der Lpser<br />
gelobt, von einem anderen Teil<br />
aber abgelehnt wird. Doch das ist<br />
nicht verwunderlich, denn letzten<br />
Endes hat ja ein jeder seine eigene<br />
Meinung von den Dingen.<br />
Auch über dia Zeitschrift "Das Technische<br />
Hilfswerk" gibt es verschiedene<br />
Meinungen. So hört man manchmal<br />
die Ansicht, der Umschlag des<br />
Heftes sei zu eintönig gestaltet und<br />
sollte jeweils mit einem zugkräftigen<br />
Bile! belebt werden. Würde das<br />
verwirklicht, so begäbe sich das Blatt<br />
auf ein Feld, das immer einförmiger<br />
wird. Wer ist heute noch in der Lage,<br />
die einzelnen Illustrierten zu unterscheiden,<br />
wenn er auch nur fünf<br />
Meter von einem Zeitungsstand entfernt<br />
steht? Er sieht sich einer verwirrenden<br />
Anhäufung von anziehenden<br />
Frauenbildnissen gegenüber, die<br />
fast alle gleich aussehen, wahrend<br />
er den Titel der Zeitschrift, der über<br />
den Inhalt Auskunft gibt, nur mit<br />
Mühe entziffern kann.<br />
andere meinen, es sei richtiger, die<br />
Ortsverbände ausführlicher zu Wort<br />
kommen zu lassen, denn in den Ortsverbänden<br />
spiele sich doch das Leben<br />
des Technischen Hilfswerks ab. Es<br />
gibt Leser, die Betrachtungen grundsätzlicher<br />
Art im Vordergrund sehen<br />
möchten, während von anderer<br />
Seite der Forderung nach praktischen<br />
Ausbildungsvorschlägen der<br />
Vorrang gegeben wird. Man sieht<br />
auch hier, daß eine einheitliche Meinung<br />
aller Leser sich nie erzielen<br />
lassen wird.<br />
Es gibt jedoch einen untrüglichen<br />
Gradmesser dafür, ob eine Zeitschrift<br />
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