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Helfer bauten Brücken<br />

Im Zusammenhang mit der Erweiterung<br />

des städtischen Krankenhauses<br />

ergab sich für die Stadt Rosenheim<br />

die Notwendigkeit, eine 30-t­<br />

Baubrücke über den neben dem<br />

Krankenhaus vorbeifließenden "Hammerbach"<br />

errichten zu lassen, über<br />

den die Baumaterialien herangeführt<br />

werden mußten.<br />

Da das zuständige Gewerbe in Anbetracht<br />

der angespannten Wirtschaftslage<br />

auf dem Bausektor den<br />

Brückenbau nicht übernehmen konnte,<br />

wandte sich die Stadt an den Ortsverband<br />

Rosenheim mit der Bitte,<br />

den Brückenbau zu übernehmen,<br />

damit die dringend notwendigen<br />

Krankenhaus-Bauarbeiten sich nicht<br />

verzögerten.<br />

Der Ortsbeauftragte, Stadtrat Marey,<br />

sagte gerne zu, sah er doch in<br />

der Erfüllung der Bitte der Stadt<br />

gleichzeitig eine willkommene Gelegenheit,<br />

die Helfer einmal in der<br />

praktischen Durchführung eines<br />

schweren Brückenbaues zu schulen.<br />

Nach den von einer Rosenheimer Architektengemeinschaft<br />

unter Leitung<br />

von Architekt Schwaiger erstellten<br />

Plänen handelte es sich um eine etwas<br />

aus dem üblichen Rahmen herausfallende<br />

Brückenkonstruktion, da<br />

diese zwei Fern-Heizleitungen zur<br />

Versorgung des städtischen Altersheimes<br />

berücksichtigen mußte, die<br />

nicht unterbrochen und auch nicht<br />

"gekröpft" werden durften. Die<br />

In Rosenheim ...<br />

Brücke mußte daher 1,28 m über<br />

dem Boden und einige Meter über<br />

die Heizleitungen hinaus verlegt<br />

werden. Sie verlängerte sich dadurch<br />

aber auch auf genau 23,75 m. Dies<br />

bedingte, daß an beiden Ufern zwei<br />

sehr stabile Widerlager gebaut werden<br />

mußten.<br />

Als Auflager dienten zehn Pfähle<br />

(4,5 m lang, 22 cm CP ), auf denen<br />

fünf Querhölzer aufgedornt wurden.<br />

Auf die Querhölzer wurden zwei<br />

Uferbalken (Eiche, 5 m lang, 30/30<br />

cm) für die Auflage der neun Eisenträger<br />

NP 34 gelegt. Der Schub wurde<br />

durch drei Stoßbalken (5 m lang,<br />

26/26 cm) aufgefangen. Ufer- und<br />

Stoßbalken wurden durch 34 gerammte<br />

Pfähle (3,5 m - 4 m lang,<br />

16 cm r:b ) fes tgehalten und diese untereinander<br />

verrödelt. Außerdem<br />

waren zwei Pfahljoche mit je 6 Piloten<br />

(7 m lang, 30 cm r:b ) im<br />

Bachbett sowie ein schweres am linken<br />

Ufer erforderlich. Als Auflager für<br />

die neun Streckträger (NP 34) wurcle<br />

jeweils ein Eichenholm (4,6 m lang,<br />

30/30 cm) aufgedornt, mit Laschen<br />

und durchgehenden Schrauben mit<br />

den Piloten verschraubt. Außerdem<br />

wurden an den bei den im Wasser<br />

befindlichen Pfahljochen je eine untere<br />

und obere Zange (je 2 Kanthölzer<br />

4,6 m lang, 10/20 cm) sowie zwei<br />

Verschwertungen (Halbhölzer 5 m<br />

lang, 20 cm r:b ) mit durchgehenden<br />

Schrauben mit den Piloten verbunden.<br />

Der Tragbelag, Bohlen 4,5 m lang,<br />

10/20 cm, wurde mit den Rödelbalken<br />

(Kanthölzer 14/14 cm) und 40<br />

Rödelzangen festgelegt. Zum späteren,<br />

leichteren Auswechseln wurde<br />

der Fahrbelag (Bretter 3,75 m lang,<br />

3,6/20 cm) zwischen die Rödelbalken<br />

verlegt und mit Kanthölzern 5/10 cm<br />

an den Rödelbalken innen festgelegt.<br />

Die Geländersäulen (1 m hoch, 12/12<br />

cm) wurden außen am Rödelträger<br />

mit Eisenbügeln und durchgehenden<br />

Schrauben verschraubt und an den<br />

acht nach jeder Seite 80 cm hinausstehenden<br />

Tragbelagbalken mit je<br />

zwei Geländerstützen verstrebt. Die<br />

Geländerholme (12/14 cm), auf die<br />

Geländersäulen aufgezapft, und die<br />

bei 60 cm Höhe eingezogene Geländerstange<br />

(8/8 cm) ergaben ein sehr<br />

stabiles und haltbares Geländer. -<br />

Die nutzbare Brückenbreite beträgt<br />

3,70 m.<br />

Verarbeitet wurden: ca. 35 m 3 . Holz<br />

im Wert von 15000,- DM, 18 t Eisenträger<br />

mit Zwischenstegen, Winkeln<br />

und Schrauben im Wert von<br />

16000,- DM, ferner Flansche, Bolzen<br />

und 40 St. Rödelzangen.<br />

Die Technische Grenzschutzabteilung<br />

Süd, Rosenheim, des BGS, lieh eine<br />

500-kg-Diesel- sowie eine 100-kg-Explosionsramme,<br />

eine ortsansässige<br />

Firma stellte eine elektrische Kettensäge,<br />

eine elektrische Bohrmaschine<br />

sowie eine elektrische Kettenfräsmaschine<br />

zur Verfügung.<br />

Insgesamt wurde an 44 Tagen gearbeitet,<br />

wobei 2252 Helferstunden<br />

geleistet wurden. 491 Helfer waren<br />

eingesetzt, d. h. je Arbeitstag im<br />

Brückenbau des OV Rosenheim. Unsere Bilder zeigen (links) das Auflager und (rechts) ein Pfahljoch<br />

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