DER BIEBRICHER, Nr. 299, Oktober 2016
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Gerd Sauer, eine Biebricher<br />
Fußballlegende verlässt den Platz<br />
PRIVAT<br />
PRIVAT<br />
Am 29. September feierte Gerd Sauer seinen<br />
70. Geburtstag und dieser Tag bildete<br />
zugleich den Abschluss einer langen Fußballer-Karriere.<br />
Nach einem nicht allzu spektakulären<br />
letzten gemeinsamen Training mit<br />
den „Alten Herren“ des Sportclubs Gräselberg,<br />
wollte Sauer seine Fußballschuhe endgültig<br />
an den Nagel hängen. Doch es kam<br />
anders als gedacht, als er zu seinem „letzten<br />
Training“ das Sportgelände am Kalle-Bad<br />
auf dem Gräselberg betrat: Dort empfingen<br />
ihn zahlreiche Weggefährten,<br />
aus früheren, sehr erfolgreichen<br />
Zeiten, um noch einmal gemeinsam<br />
mit ihm auf den Platz zu stehen.<br />
Mannschaftsfoto zum Abschiedsspiel.<br />
Sportclub<br />
Gräselberg<br />
Gerd Sauer wohnte seit frühester Jugend<br />
in der Biebricher Gibb und begann seine<br />
Fußball-Karriere beim Fußballverein Biebrich<br />
02 (eine Jugendmannschaft unter dem späteren<br />
Fußballweltmeister Jürgen Grabowski,<br />
der zu dieser Zeit auch dort spielte) und war<br />
danach für mehrere Wiesbadener Vereine<br />
aktiv im Einsatz. Er machte parallel zum Fußballspielen<br />
den Trainerschein und trainierte<br />
zuerst die Damen-Mannschaft der Sportvereinigung<br />
Amöneburg. Dort<br />
lernte er auch seine spätere Frau<br />
Monika kennen, mit der er mittlerweile<br />
schon 48 Jahre verheiratet<br />
ist und zwei Kinder hat. Seine<br />
Trainerstationen waren neben<br />
dem SC Gräselberg, die Spvgg.<br />
Amöneburg, FC Nord, TuS Medenbach,<br />
SV Biebrich 19, Turnerbund<br />
Wiesbaden, SV Hohenstein und der<br />
TuS Dotzheim. Im Lauf seiner Karriere,<br />
erwarb er im Jahr 1982 in der Sportschule<br />
Hennef, die Trainer A-Lizenz,<br />
die er dort zeitgleich mit bekannten<br />
Namen wie den beiden Ex-Eintracht<br />
Trainern Willi Reimann und Dragoslav<br />
Stepanovic sowie der früheren Trainerin<br />
der Frauen-National-Mannschaft Tina Theune-Meyer<br />
machte.<br />
Für seinen Stammverein, den SC Gräselberg,<br />
absolvierte Gerd Sauer insgesamt<br />
1.214 Spiele und erzielte dabei 336 Tore.<br />
Ein Jahrzehnt stand er dem Verein ehrenamtlich<br />
als Vorsitzender vor. Beim Abschiedsspiel<br />
Gerd Sauer (links, zusammen mit Karl Heinz Hofer<br />
und im Hintergrund Michael Fleischer) wurde von<br />
seinem Sportclub Gräselberg zum 70. Geburtstag mit<br />
einem Abschiedsspiel überrascht.<br />
kam ein letzter Treffer zur 1:0-Führung der<br />
Gräselberger Alten Herren, für die er über 35<br />
Jahre am Ball war, hinzu. Die Partie, gegen<br />
eine bunt gemischte Truppe aus ehemaligen<br />
Spielern seiner verschiedenen Trainerstationen,<br />
endete 3:1 für die Alten Herren des SC<br />
Gräselberg.<br />
Aber das Ergebnis spielte keine wirklich entscheidende<br />
Rolle. Viel bedeutsamer war es,<br />
dass es ein Riesenspaß für alle Beteiligten<br />
war – selbst für Leute, die seit Jahren oder<br />
sogar Jahrzehnten keinen Fußballplatz mehr<br />
gesehen hatten. Viele von ihnen schnürten<br />
nur zum fußballerischen Abschied von Gerd<br />
Sauer noch einmal ihre Schuhe.<br />
Karl-Heinz Hofer, selbst ehemaliger Vorsitzender<br />
des Vereins, sowie Trainerkollege und<br />
Freund, hielt eine letzte Ansprache über Sauers<br />
fußballerische Leistungen und Verdienste.<br />
Von seinem Verein bekam Sauer durch<br />
den Vorsitzenden Sven Schmidtke als Dankeschön<br />
einen Präsentkorb überreicht. Und<br />
seine Freunde und ehemaligen Mitstreiter<br />
hatten sich etwas ganz Besonderes einfallen<br />
lassen: Sie hatten für einen Relax-Sessel<br />
zusammengelegt, so dass er zumindest vor<br />
dem Fernseher weiterhin seiner Lieblings-<br />
Sportart treu bleiben kann.<br />
(fhg/red)<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / OKTOBER <strong>2016</strong>