NFV_12_2010 - Rot Weiss Damme
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Robert Enke<br />
Stilles Gedenken (von links): <strong>NFV</strong>-Mitarbeiter Thomas Strietzel, DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, <strong>NFV</strong>-Präsident Karl <strong>Rot</strong>hmund, Nationalmannschafts-Manager<br />
Oliver Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw am Grab von Robert Enke. Foto: gettyimages<br />
„Das schönste Denkmal steht in<br />
den Herzen seiner Mitmenschen“<br />
DFB-Delegation und <strong>NFV</strong>-Präsident Karl <strong>Rot</strong>hmund besuchen Grab in Empede –<br />
Stadt Hannover plant Robert-Enke-Straße – Entscheidung am 16. Dezember<br />
„Wir vergessen Dich nicht“. Diese Worte<br />
standen auf der Schleife des Kranzes, den<br />
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, Bundestrainer<br />
Joachim Löw und Nationalmannschafts-<br />
Manager Oliver Bierhoff am ersten Todestag<br />
von Robert Enke an seinem Grab niederlegten.<br />
Der an Depressionen erkrankte Torhüter<br />
der deutschen Nationalmannschaft hatte sich<br />
vor einem Jahr, am 10. November 2009, das<br />
Leben genommen.<br />
„Es war mir ein persönliches Bedürfnis<br />
heute an Roberts Grab zu treten, um mich an<br />
diesem Tag in aller Stille an einen großartigen<br />
Menschen zu erinnern“, sagte Joachim Löw.<br />
Auch für Dr. Zwanziger war sein erster Besuch<br />
an Enkes Grab ein persönliches Anliegen:<br />
„Jeder Mensch sollte an so einem Tag<br />
auf seine Weise an Robert Enke denken. Für<br />
mich war die kurze Andacht in der Kapelle<br />
und die Kranzniederlegung im kleinen Kreis<br />
der angemessene Weg mit meinen Gedanken<br />
umzugehen.“<br />
Gemeinsam mit Enkes Witwe Teresa,<br />
Martin Kind, dem Präsidenten von Hannover<br />
96, <strong>NFV</strong>-Präsident Karl <strong>Rot</strong>hmund und Fritz<br />
Willig, Vorstandsmitglied der Robert-Enke-Stiftung,<br />
hatte sich die DFB-Delegation am Mittag<br />
in Empede (Region Hannover) getroffen. Nach<br />
einer kleinen Andacht in der Friedhofskapelle<br />
durch Pastorin Christina Norzel-<strong>Weiss</strong> erfolgte<br />
am Grab des ehemaligen Nationaltorhüters im<br />
kleinen Kreis die Niederlegung der Kränze von<br />
DFB, Hannover 96 und <strong>NFV</strong>.<br />
„Ich möchte den ersten Todestag von<br />
Robert auch dazu nutzen, mich noch einmal<br />
bei all den Menschen zu bedanken, die heute<br />
und in den zurückliegenden Monaten in<br />
unterschiedlichster Weise an meinen Mann<br />
gedacht haben und uns somit ihren Respekt<br />
erwiesen haben. Auch wenn ich nicht alle der<br />
vielen Briefe, die mich noch immer tagtäglich<br />
erreichen, beantworten kann, gibt mir diese<br />
Anteilnahme sehr viel Kraft“, sagte Teresa<br />
Enke nach der Kranzniederlegung.<br />
Am Abend lud die Witwe Nachbarn,<br />
enge Freunde und ehemalige Mitspieler zu<br />
einem Gedenkgottesdienst (Andacht unter<br />
dem Motto AnDenken) ein. Zu den Gästen in<br />
der Klosterkirche Mariensee gehörten auch<br />
Ex-Profi Andreas Biermann, der ebenfalls an<br />
Depressionen gelitten hatte, sowie der Geschäftsführer<br />
der Robert-Enke-Stiftung, Jan<br />
Baßler. Der Kum-Ba-Yah-Chor sang „May God<br />
bless my way“ (Möge Gott meinen Weg segnen),<br />
ein Jugend-Chor „Lemon Tree“. Beim<br />
Auszug nach rund einer Stunde bekam jeder<br />
Besucher eine Kerze in einer bunten Schale<br />
überreicht – um Licht in die Welt zu tragen.<br />
Enkes letzter Verein, Hannover 96, hatte<br />
bei nasskaltem Novemberwetter und Nieselregen<br />
ein Gedenkzelt an der Nordseite des<br />
Stadions eingerichtet, das bereits um 6 Uhr<br />
morgens geöffnet wurde. In einem „Buch der<br />
Gedanken“ konnten die Menschen ihre Erinnerungen<br />
an den Profi aufschreiben. Ein<br />
Ehepaar schrieb: „Das schönste Denkmal, das<br />
ein Mensch bekommen kann, steht in den<br />
Herzen seiner Mitmenschen.“<br />
Hannovers Oberbürgermeister Stephan<br />
Weil stellte zum ersten Todestag die Pläne<br />
seiner Stadt vor, die Stichstraße zum<br />
Stadion von Arthur-Menge-Ufer in Robert-<br />
Enke-Straße umzubenennen. „Robert Enke<br />
war für viele Menschen in Hannover sehr<br />
wichtig. Er hat die Menschen tief beeindruckt“,<br />
begründete Weil das Vorhaben,<br />
das bereits mit Teresa Enke und Hannover<br />
96 abgestimmt ist. Die endgültige Entscheidung<br />
fällt der Stadtrat am 16. Dezember,<br />
die Zustimmung gilt aber als sicher. Sollte<br />
der Entschluss die Gremien zügig passieren,<br />
könnte die Umbenennung noch in diesem<br />
Jahr erfolgen. In Zukunft wäre dann die<br />
Robert-Enke-Straße auch die Adresse von<br />
Hannover 96. Für die Geschäftsstelle ist die<br />
Haus-Nummer 1 vorgesehen, für die Arena<br />
die 3. maf/Quellen: dfb, kicker, BILD<br />
Dezember <strong>2010</strong> 21