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NFV_12_2010 - Rot Weiss Damme

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aus dem Referat „Sportpsychiatrie“ auf<br />

die Sporthochschule Köln zu übertragen<br />

und dort etwas zu installieren. Das kostet<br />

natürlich Geld. Wir überlegen, ob wir im<br />

Bereich Fundraising eine Kampagne starten,<br />

um unser Anliegen in der Öffentlichkeit<br />

zu halten. Auch dafür ist Geld erforderlich.<br />

Schließlich werden wir sicherlich<br />

einen Teil des gespendeten Geldes dem<br />

Stiftungskapital zufügen, damit wir bei<br />

besserer Zinslage irgendwann einmal mit<br />

den Früchten des Kapitals arbeiten können.<br />

Fußball-Journal: Die Stiftung engagiert<br />

sich auch für an Herzkrankheiten leidende<br />

Kinder und deren Eltern. In der Kinderkardiologie<br />

der Medizinischen Hochschule<br />

wird mit finanzieller Unterstützung<br />

der Stiftung inzwischen eine Psychologin<br />

beschäftigt.<br />

Von MANFRED FINGER<br />

Der Abgeordnete Reinhard Grindel<br />

kam direkt von einer Plenarsitzung<br />

des Deutschen Bundestages aus Berlin.<br />

Klaus-Dieter Fischer, Präsident des SV<br />

Werder, quälte sich vier Stunden lang durch<br />

den Stau von Bremen nach Hannover und<br />

Dr. Lutz-Ulrich Besser, Psychiater aus Isernhagen,<br />

hatte sich am Morgen sogar noch<br />

im Kosovo aufgehalten, wo er in der<br />

Hauptstadt Priˇstina Soldaten besuchte.<br />

Gemeinsames Ziel der drei Männer<br />

war das Sporthotel Fuchsbachtal in Barsinghausen,<br />

wo sich am Nachmittag des<br />

<strong>12</strong>. November die Mitglieder des Kuratoriums<br />

der Robert-Enke-Stiftung zu ihrer<br />

konstituierenden Sitzung zusammen gefunden<br />

hatten. „Ich muss gestehen, ich<br />

bin etwas aufgeregt“, erklärte die Vorstandsvorsitzende<br />

der Stiftung, Teresa<br />

Enke, zu Beginn der Versammlung, in deren<br />

weiteren Verlauf Bundesgesundheitsminister<br />

Dr. Philipp Rösler zum Kuratoriumsvorsitzenden<br />

und Hannovers Oberbürgermeister<br />

Stephan Weil zu seinem<br />

Stellvertreter bestimmt wurden.<br />

„Ich danke all denjenigen, die mich<br />

ausgewählt haben“, sagte Dr. Rösler. Das<br />

von ihm geführte Kuratorium berät den<br />

Vorstand in allen grundsätzlichen Angelegenheiten<br />

der Stiftung. Darüber hinaus fördern<br />

die Mitglieder des Kuratoriums die<br />

Verbindung der Stiftung zu Partnern und<br />

Persönlichkeiten aus Medizin, Politik, Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Sport. Insgesamt<br />

gehören dem Kuratorium 15 Mitglieder an.<br />

Darunter auch der Manager der Deutschen<br />

Männer-Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff,<br />

und der Niedersächsische Minister für<br />

Inneres und Sport, Uwe Schünemann (siehe<br />

Kasten Seite 24).<br />

Sind Depressionen heute kein Tabuthema<br />

mehr? Diese Frage rückte anlässlich<br />

des ersten Todestages von Robert Enke,<br />

Teresa Enke: Aus eigener Erfahrung<br />

weiß ich, wie sehr betroffene Väter und<br />

Mütter psychologische Unterstützung benötigen.<br />

Als Lara in der MHH behandelt<br />

wurde, ist uns viel Mitgefühl und Anteilnahme<br />

entgegengebracht worden. Aber<br />

wir hätten auch professionelle psychologische<br />

Hilfestellung benötigt. Stattdessen<br />

haben Robert und ich versucht, uns<br />

gegenseitig zu helfen und waren damit<br />

sicherlich überfordert.<br />

Jan Baßler: Wenn in der MHH ein<br />

herzkrankes Kind zur Welt kommt, dann<br />

kann für das Kind alles medizinisch Mögliche<br />

getan werden. Aber die Eltern, die<br />

vielleicht gerade den schönsten Moment<br />

in ihrem Leben erlebt haben, erhalten<br />

gleichzeitig die schlimmste Nachricht, die<br />

es gibt. Und um sie kann sich in der Kinderklinik<br />

niemand wirklich kümmern.<br />

der sich am 10. November 2009 das Leben<br />

genommen hatte, wieder verstärkt in den<br />

Fokus der Öffentlichkeit. Nach Ansicht<br />

von Prof. Dr. Dr. Frank Schneider hat sich<br />

im Bewusstsein der Menschen bereits einiges<br />

bewegt. „Was Depressionen und die<br />

Furcht vor dem Stigma angeht, ist ein Ruck<br />

durch Deutschland gegangen“, erklärte der<br />

Deswegen finanzieren wir dort eine<br />

Psychologin, die dieses Defizit auffängt<br />

und prüfen, ob dieses Pilotprojekt auf andere<br />

Kliniken ausgedehnt werden kann.<br />

Fußball-Journal: Frau Enke, in der<br />

Öffentlichkeit hinterlassen Sie einen bewundernswert<br />

starken Eindruck. Woher<br />

nehmen Sie die Kraft?<br />

Teresa Enke: Aus meiner Arbeit für die<br />

Stiftung. Deshalb möchte ich mich bei allen<br />

Menschen bedanken, die mich so großartig<br />

unterstützen. Ob es die Gründer sind, die<br />

Mitglieder im Vorstand, im Stiftungsrat oder<br />

im Kuratorium und natürlich die ungezählten<br />

Menschen, die mit einer Spende dazu<br />

beitragen, dass die Stiftung im Sinne ihrer<br />

Ziele aktiv werden kann. Besonders bedanken<br />

möchte ich mich aber auch bei Jan Baßler,<br />

dessen enormes Engagement ein großes<br />

Glück für die Stiftung ist. ■<br />

„Es ist ein Ruck durch<br />

Deutschland gegangen“<br />

Robert-Enke-Stiftung: Kuratorium konstituiert sich in Barsinghausen –<br />

Dr. Philipp Rösler zum Vorsitzenden bestimmt<br />

Interview<br />

Dr. Philipp Rösler (Mitte) wurde zum Vorsitzenden des Kuratoriums der Robert-Enke-Stiftung bestimmt.<br />

Zu den Mitgliedern zählt unter anderem der Niedersächsische Minister für Inneres und<br />

Sport, Uwe Schünemann. Rechts Teresa Enke. Foto: Finger<br />

Direktor der Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie im Universitätsklinikum<br />

Aachen. In Gesprächen mit seinen Patienten<br />

habe er den Eindruck gewonnen, dass<br />

durch Robert Enke etliche Betroffene den<br />

Mut gefasst hätten, über ihre Krankheit<br />

zu sprechen und sich rechtzeitig Hilfe zu<br />

suchen.<br />

➤<br />

Dezember <strong>2010</strong> 23

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