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Beiträge zur Eingliederung der Moränen der Schladminger Tauern ...

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läppen vor, <strong>der</strong>en Ostteil im Ablauf des Oberen Sonntagkarsees liegen konnte,<br />

während <strong>der</strong> Westteil in einer Talmulde NW des Oberen Sonntagkarsees<br />

lag. Trotz moränengünstigen Geländes O und W „2000" und trotz hoher<br />

schuttliefern<strong>der</strong> Karwände fehlen eindeutig die zu erwartenden, den Zungenwällen<br />

entsprechenden östlichen und westlichen Fortsetzungen. Das wenig<br />

geglie<strong>der</strong>te, in E. LICHTENBEEGEBS Karte fehlende Wallfragment entstammt<br />

keinem markanten innersten Vorstoß o<strong>der</strong> Halt; es ist nur ein<br />

Zufallsstadium, es entstammt nur einer geringfügigen, höchstwahrscheinlich<br />

spätestglazialen Klimaschwankung: Signatur: D/ex.<br />

E. LICHTENBEBGEE verzeichnet o. c. hart am N-Rand des Unteren<br />

Sonntagkarsees (P. 1962) als innerste Stadialmoräne einen Gschnitz-III-<br />

Wall. Der Riegel N dieses Sees ist aber fast durchwegs Fels; <strong>Moränen</strong>flecken<br />

sind vorhanden, doch kein Endmoränenwall. W P. 1962 und S<br />

sowie O P. 2022 liegen jedoch Uferwälle o<strong>der</strong> ufernahe Mittelwälle mit<br />

reichlichem, z. T. auch grobem Blockschutt (Granit- und Schiefergneis<br />

des Waldhorn), die Wallmächtigkeiten sind hier etwa 2—5 m. Der innerste<br />

Wall in 1960—1980 m Höhe, 150—200 m W und NW P. 1962 gelegen,<br />

könnte eine bei 1900 m endende Gletscherzunge andeuten, doch fehlt hiezu,<br />

trotz steiler schuttliefern<strong>der</strong> Karwände 0 <strong>der</strong> Seen, die zu erwartende<br />

östliche Ufermoräne. Weit mehr Bedeutung kommt dem äußeren Wall<br />

dieser Gruppe zu, <strong>der</strong> W P. 2022 beginnt — hier hing nur ein kleiner, vom<br />

P. 2438 gespeister Eislappen gegen die Waldhorn Alm hinab —, O P. 2022<br />

wellig gebogen zirka 150 m nach O zieht und hier fast rechtwinkelig in<br />

NNO-Richtung gegen „1960—1950" hinabführt. Dieser Wall ist auch<br />

in einem Photo von Dr. A. SMEKAL in H. WÖDLS Führer 1924 S. 88/89 ziemlich<br />

gut erkennbar. Die zugehörige Eisdicke, unmittelbar quer <strong>zur</strong> Talrichtung<br />

<strong>der</strong> Sonntagkarseen gemessen, betrug 1960—1850 =110 m. Im<br />

Minimalfall konnte diese dünne Eiszunge bis <strong>zur</strong> nächsten etwa 1800—1760 m<br />

hoch gelegenen Talstufe herabreichen. E. LICHTENBEBGEB verzeichnet 1956<br />

hier einen zweiten, etwas älteren Gschnitz-III-Wall. Wohl liegt an dieser<br />

Talstufe mehrfach <strong>Moränen</strong>schutt, Wallformen fehlen aber nahe dem Talgrund<br />

gänzlich. Dies wäre nicht sehr verwun<strong>der</strong>lich für die Tal-Nordseite,<br />

da hier Eiszufuhr aus dem z. T. schuttarmen Trattenkar erfolgen konnte.<br />

Das Eis des Talgrundes und <strong>der</strong> Tal-Südseite entstammte aber den steil<br />

und schuttreich umrahmten Sonntagkaren.<br />

Am Mittelberg Ferner (Nordtirol, Pitztal) wurde an Hand <strong>der</strong> <strong>Moränen</strong>und<br />

Eisschliffe ein Ausdünnen an <strong>der</strong> Talstufe des heutigen Gletscherendes<br />

um 1850 und im darunterliegenden Taltrog eine bedeutende Verdickung<br />

<strong>der</strong> 1850er Gletscherzunge beobachtet [W. S. G. 10 ) 1958, Taf. 10].<br />

Es ist daher durchaus möglich, daß auch im Hochtaltrog NW des Unteren<br />

Sonntagkarsees eine neuerliche Eisverdickung erfolgte. Ein deutlicher<br />

und zum Wall „1950—1960" gehören<strong>der</strong> <strong>Moränen</strong>absatz in 1870 m Höhe<br />

(N P. 2022, SW P. 1835) unterstreicht diese Annahme. Bestünde<br />

E. LICHTENBEEGEBS Annahme betreffend den tieferen Gschnitz-III-Wall<br />

zu Recht, so müßte <strong>der</strong> jüngste, innerste und doch noch wesentliche spätglaziale<br />

Gletscher, Daun, D/d vom Waldhorn her gemessen etwa 2-5 km<br />

Länge gemessen haben; mit dem gemutmaßten Absturz zum nächst tieferen<br />

Taltrog <strong>der</strong> Waldhorn Alm konnte er sich über 3—3-5 o<strong>der</strong> 4 km erstrecken.<br />

Zwischen <strong>der</strong> Waldhorn Alm und „1960" SSW des Schnei<strong>der</strong> (P. 2328)<br />

liegt wohl mehrfach gerollter und kantiger <strong>Moränen</strong>schutt auf einer von<br />

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