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Beiträge zur Eingliederung der Moränen der Schladminger Tauern ...

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bei zirka 800 m. Staute bei Bischofshofen allenfalls 300 m mächtiges Eis,<br />

so ist nach E. EBERS sicher im Tal <strong>der</strong> Kainisch-Traun ein Gletscher die<br />

Stauursache gewesen, <strong>der</strong> bei Aussee etwa 150—200 m, bei Hallstatt zirka<br />

250—350 m mächtig war. Allerdings verband die Autorin dieses Stadium<br />

mit einem Staudelta wie oben erwähnt bei Schloß Grubegg und dieses setzt<br />

im benachbarten Ennstal und damit wohl auch noch bei Radstadt-Eben<br />

etwas Toteis voraus. Demnach wären die Schotter von Eben vielleicht<br />

etwas jünger als die <strong>der</strong> obersten Kainisch-Traun.<br />

Bei Haus und Weissenbach wird in den A. i. E. 1909 : 204 f. ein Bühl-<br />

Endwall angeführt. Dies ist jedoch lediglich N <strong>der</strong> Enns durch die parallel<br />

zum Tale streichenden und mit Grundmoräne 'bedeckten Hügel aus Ennstaler<br />

Phyllit vorgetäuscht. Auch auf den günstigen Gesimsen <strong>der</strong> Enns<br />

fehlen eindeutig solche Wälle. Auch im Hangenden <strong>der</strong> interglazialen<br />

Schotter und Konglomerate <strong>der</strong> Ramsauleiten erwähnten die A. i. E.<br />

1909 : 369 Bühl-Wälle eines Ennstal-Gletschers. Wohl gibt es hier Walliind<br />

Hohlformen. Aber sie ergeben we<strong>der</strong> die Stirn eines aus dem Untertal<br />

nach N vordringenden Gletschers noch den Rand eines sich gegen ONO<br />

allmählich verringernden Eisstromes. Es handelt sich hier um die typischen,<br />

großzügigen drumlinartigen Eisschlifformen, wie sie auch H. BOBEK 1935:153<br />

und W. HEISSEL 1954 : 267, Taf. XX, XXI skizziert und beschrieben haben.<br />

X. <strong>Schladminger</strong> <strong>Tauern</strong> und Ennstal bei Schladming in <strong>der</strong> Hocheiszeit<br />

(Wurm)<br />

E. LICHTENBERGER gibt 1956: 237 eine kurze Übersicht über die in<br />

<strong>der</strong> Hocheiszeit eisüberströmten Pässe, Sättel und Scharten. Letztere<br />

wurden bis in Höhen von 2300 m vom Eis überschritten; die Karte <strong>der</strong><br />

Autorin verzeichnet über zehn <strong>der</strong>artige Scharten in ihrer allerdings vom<br />

Gurpitscheck bis zum Predigtstuhl reichenden Aufnahme. Nur an den<br />

Scharten NW und S des Reisling Kogels (P. 2370) zeigen einfache Pfeile<br />

die eindeutige NO-Bewegung des Eises des östlichen Klafferkessels gegen<br />

das Innere Lämmerkar; ansonst deuten Doppelpfeile die noch unsichere<br />

Richtung des Eisabflusses an. Vielleicht ergibt weiteres Studium <strong>der</strong><br />

Schleifformen sowie des Erachtweges allfälliger Findlinge noch diesbezügliche<br />

Hinweise. Beson<strong>der</strong>s interessant wäre dies am Znachsattel, Oberhüttensattel<br />

und Radstädter <strong>Tauern</strong>paß (P. 2059, 1866, 1738), wo 2100—2200 m<br />

hohe Kämme (durch Ferneis o<strong>der</strong> örtliche Gletscher?) noch rundbuckelartig<br />

abgeschliffen wurden (o. c.: 237).<br />

Im Steinriesenbach Tal reichen an den Hochflächen O <strong>der</strong> Garns Spitze<br />

(P. 2444) die hocheiszeitlichen Schleif buckel von 1800 m Höhe bis 100 m<br />

W P. 2129 empor; die Richtung <strong>der</strong> Feinformen wäre hier noch zu ermitteln.<br />

Die Eisdicke betrug demnach zirka 500 m, N <strong>der</strong> Unteren Eibl<br />

Alm mindestens 900 m. NW des Krügerzinken gibt E. LICHTENBERGER<br />

die obere Eisschliffgrenze o. c.: 237 f. mit 1920 m an.<br />

Untersuchungen <strong>der</strong> Alt- und Eisschleifformen am <strong>Schladminger</strong> Planei<br />

o<strong>der</strong> Kaibling (P. 1904) sowie im W und O dieser Hochfläche fehlen anscheinend<br />

noch. A. BÖHM 1885 : 443 f. schenkte dem obersten Erratikum<br />

hier keine Beachtung, da es ihm zu unsicher schien, die Herkunft von kleinen<br />

Ortsgletschern o<strong>der</strong> von Ferneisfracht eindeutig abzuleiten. Umso mehr<br />

Jahrbuch Geol. B. A. (1962), Bd. 105, 1. Heft. 8

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