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Beiträge zur Eingliederung der Moränen der Schladminger Tauern ...

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Recht sorgfältig verzeichnet offenbar die Alpenvereinskarte 1 :50.000<br />

vom Jahre 1924 mindest alle größeren Firnfel<strong>der</strong> meist mit blau-weißer,<br />

gelegentlich wohl auch mit schwarz-weiß er Signatur. E. LICHTENBEBGER<br />

1956 S. 236 berichtet von den Firnflecken dieser Karte: „Von den Firnflecken<br />

war im Spätsommer 1953 nur mehr <strong>der</strong> Firnfleck im E des<br />

Hochgolling sehr stark zusammengeschrumpft vorhanden, <strong>der</strong> im SE des<br />

Elendberges in eine Reihe unansehnlicher kleiner Flecken aufgelöst, unter<br />

dem Waldhorngipfel lag im E ein kaum noch nennenswerter Firnrest.<br />

Alles an<strong>der</strong>e, auch die noch 1933 auf <strong>der</strong> österreichischen Karte 1 : 25.000<br />

verzeichnete größere Firnhalde im E <strong>der</strong> Deichselspitze, war verschwunden.<br />

Die genannten Reste liegen an orographisch äußerst begünstigten Stellen<br />

im Schatten steiler Felswände." Die letzte Bemerkung gilt nicht für alle<br />

1924 kartierten und 1958 noch vorhandenen o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> gebildeten Firnfel<strong>der</strong>.<br />

Sie trifft zu für die Firne am O- und N-Fuß des Hochgolling sowie<br />

O des Waldhorngipfels; die tieferen Firne NO dieses Gipfels wie O des<br />

Elendberges genießen nur etwa die Gunst normaler Karräume, bei manchen<br />

Firnflecken NO des Zwerfenberges (P. 2642), N des Pfeiler (P. 2672) sowie<br />

im Klafferkessel ist die Geländegunst recht gering. Wie <strong>der</strong> Vergleich mit<br />

den Luftbil<strong>der</strong>n, so deutet auch <strong>der</strong> Vergleich mit den Beobachtungen von<br />

E. LICHTENBERGEK an, daß die Verfirnung gegen die letzten Jahre hin<br />

mindest stellenweise eher etwas zu- als abgenommen hat. Die 3—5 Firnschichten<br />

könnten dem letzten Jahrfünft entstammen.<br />

1924 a) erwähnt H. WÖDL, <strong>der</strong> Bergsteiger und Erschließer dieser<br />

Gruppe, in einem Bericht S. 85 Schneefel<strong>der</strong> „spät im Jahre" bis zum<br />

Pfann See (P. 1970) NW <strong>der</strong> Hochwildstelle (P. 2747), sowie S. 86 vereiste<br />

Schneefel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> N-Flanke des letzteren Gipfels bis gegen 2100 m Höhe<br />

herab. In einem an<strong>der</strong>en Bericht, 1918,: 104 vermerkt <strong>der</strong>selbe Autor ein<br />

schwarzes Eisfeld im Rauhenbergkar (Höhe 2340 o<strong>der</strong> 2440 m) mit Spalten;<br />

er erwähnt S. 106, daß im Steinkar, N—NW des Greifenstein (P. 2397)<br />

<strong>der</strong> Schnee nur in trockenen Sommern schmelze (Höhe 2160—2260 m),<br />

ferner, S. 107, 108 Schnee, Lawinenschnee und Eis o<strong>der</strong> perennierende<br />

Schneefel<strong>der</strong> an mehreren Seen des Klafferkessels, endlich, S. 110, in den<br />

Karen O Zwerfenberg, Elendberg, Geinkel (P. 2623) die beständigste und<br />

mächtigste Schneedecke <strong>der</strong> <strong>Schladminger</strong> Berge 3 ).<br />

Wahrscheinlich waren alle größeren und kleineren Firne um 1920 und<br />

1890—1880, sicher aber auch uin 1850 stärker ausgeprägt. Die größten<br />

„Keesflecken" <strong>der</strong> 1850er Jahre dieses Gebietes waren höchstwahrscheinlich<br />

schon eher Gletschereis als Firn, sie vermochten mindest teilweise Schutt<br />

zu verfrachten und hinterließen NO des Waldhorn <strong>Moränen</strong>wälle, die nach<br />

außen mit einer 3—5 m hohen Stirn (z. T. auch mit tiefer herabreichen<strong>der</strong><br />

<strong>Moränen</strong>halde) in etwa 2380 m Höhe enden. Der bergwärts gelegene, im<br />

Spätsommer 1958 noch z. T. firndurchsetzte Blockschutt ist völlig frei<br />

von Flechten wie höherem Pflanzen wuchs. Die Wall- und Haldenaußenseite<br />

trägt z. T. Flechten (meist Landkartenflechte, Rhizocarpon geographicum)<br />

von 2—1 cm Durchmesser und weniger, ferner spärliche kleine Moos-,<br />

Rasen- und an<strong>der</strong>e Polsterpflanzen. Auch im Kare O Zwerfenberg—Elendberg<br />

liegt bei „2400" ein deutlicher <strong>Moränen</strong> wall. Er schien frisch und dürfte<br />

recht wohl einem Gletscherchen <strong>der</strong> 1850er Jahre entstammen. Zeit und<br />

Entfernung erlaubten hier lei<strong>der</strong> keine genauere Prüfung <strong>der</strong> Pflanzenspuren.<br />

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