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Beiträge zur Eingliederung der Moränen der Schladminger Tauern ...

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Da S <strong>der</strong> Hochwildstelle und im Trattenkar die sonnseitigen Firnspuren<br />

<strong>der</strong> 1850er Jahre bis in 2350—2300 m Höhe hinab reichen und O des Zwerfenberges<br />

die meist völlig windschutzlose Hochfläche des P. 2394 den Kahlflächen<br />

nach um 1850 sicher fast ganz verfirnt o<strong>der</strong> vereist war,<br />

wird man die mittlere Schneegrenze dieser Zeit mit 2500—2450 m Höhe<br />

annähernd richtig ansetzen. Kurzfristige 1850er und älterfrührezente<br />

Tiefstlagen <strong>der</strong> Schneegrenze mögen die Schichtlinie 2400 m erreicht o<strong>der</strong><br />

noch etwas nach unten überschritten haben. Ohne den kurzen Hochstand<br />

warmtrockener Witterung von 1947 zu berücksichtigen, wird man die<br />

Schneegrenzhebung hier auf 300—400 m veranschlagen. Erscheint dies<br />

zu viel, ist bei den 1850er Keesflecken und ebenso bei den ähnlich gelegenen<br />

älteren <strong>Moränen</strong> die orographische Gunst in gleichem und starkem Maß zu<br />

berücksichtigen.<br />

Bei quartärgeologischen Studien in den östlichen Nie<strong>der</strong>en <strong>Tauern</strong> und<br />

ihrer Umgebung wird man, wenn schon etwa nicht die hier abgeleitete<br />

tiefe 1850er Schneegrenze, so doch mindest das latente Herabreichen mäßig<br />

geschützten Gletschereises bis in 2400 m und die Erstreckung noch weniger<br />

geschützter zugehöriger Firnflecken bis gegen 2300—2100 m herab in<br />

Rechnung stellen.<br />

Hinterließen die rezenten und frührezenten Gletschervorstöße und ihre<br />

Klimaschwankungen noch an<strong>der</strong>e Spuren außer den <strong>Moränen</strong> ? 1935 : 65—75<br />

zeichnete H. FRIEDEL U. a. zwei Jahresringkurven zweier in <strong>der</strong> Nähe von<br />

Heiligenblut gewachsener Lärchen und die Jahresringkurve einer in <strong>der</strong><br />

Gössnitz SO des Großglockner in etwa 1900 m Höhe gewachsenen Zirbe.<br />

Um 1555—1565 n. Chr. beginnend, lassen alle drei Kurven durch gemeinsame<br />

kurze Ringbreitenminima um 1565 etwa 5—10 wuchsungünstige, also wohl<br />

feuchtkalte Jahre erkennen (Gletschervorstoß?). Nach etwa 10—15 wuchsgünstigen<br />

Jahren (Ringbreitenmaxima) folgen 20—25 Jahre wuchsungünstigen<br />

Klimas, Ringbreitenminima werden nahezu um 1600 und vollends um<br />

1605 erreicht: Dieser Abschnitt könnte den Gletschervorstößen um 1595<br />

bis 1600 n. Chr. entsprechen. Lei<strong>der</strong> nur mehr 2 Kurven führen zu <strong>der</strong>artigen<br />

Minima um 1625 und 1655: Zu ersterem paßt <strong>der</strong> Eisvorstoß um<br />

1625—1630, jedoch <strong>der</strong> 1644er Vorstoß scheint um fast 10 Jahre verfrüht.<br />

Nur ein verhältnismäßig geringes Minimum bei<strong>der</strong> Kurven deckt sich<br />

weiters mit dem 1680er Vorstoß. Von hier ab besteht nur mehr eine Kurve<br />

(<strong>der</strong> Zirbe in <strong>der</strong> Gössnitz): Sie weist folgende Minima auf: Um 1695<br />

(Gletschervorstoß ?), 1710—1720 (ausgeprägt; hiezu vielleicht <strong>der</strong> Gletschervorstoß<br />

um 1705—1715?), um 1770 und fast durchlaufend bis 1785—1795<br />

(Gletschervorstoß aber nur um 1772), um 1820 (Gletschervorstoß um 1820)<br />

und um 1850 (Gletschervorstoß um 1850). Den Eisvorstößen um 1730—1745<br />

stehen i. a. Ringbreitenmaxima gegenüber, ansonst erscheint die Übereinstimmung<br />

zwischen Jahreszuwachs, mutmaßlichem Klima und den bekannteren<br />

jüngerfrührezenten Gletschervorstößen zwar nicht restlos, aber<br />

doch beträchtlich. H. FRIEDELS Kurve schließt mit 1850 n. Chr.<br />

Die Jahresringe mitteleuropäischer (etwa mitteldeutscher) Fichten<br />

und Buchen veröffentlichte B. HUBER 1948. Seine Mitarbeiterin H. MÜLLER-<br />

STOLL lieferte für beide Baumarten die Ringbreiten von 1740—1943.<br />

Die Ziffern von 1800—1943 wurden zu Kurven umgezeichnet. Die Ringbreitenminima<br />

<strong>der</strong> Fichte lagen um 1801—1806, 1820, 1836—1837, 1843,<br />

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