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Beiträge zur Eingliederung der Moränen der Schladminger Tauern ...

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Schotter <strong>der</strong> Inntalterrasse betont. Jedoch <strong>der</strong> allein herrschende Faktor<br />

ist ein <strong>der</strong>artiges Klima wohl nicht gewesen. Vorwiegen<strong>der</strong> Frostverwitterung<br />

großer Kahlhänge hätte im Ennstal wie auch im Inntal häufiger<br />

beson<strong>der</strong>s am Südrand <strong>der</strong> Kalkalpen einen Schuttfuß und Kegelzonen von<br />

Kalkschutt hinterlassen müssen o<strong>der</strong> mindestens wohl reichere Verzahnungen<br />

örtlichen Kant- und Murenschuttes mit den von fern her gefrachteten Flußgeröllen.<br />

Auch müßte eine die Alpen beherrschende Periode einer <strong>der</strong>artigen Frostverwitterung<br />

in den meisten Alpentälern ähnliche Anschüttungen geschaffen<br />

haben und sie sollten, etwa ähnlich wie die Periglazialbildungen <strong>der</strong> Hocheiszeiten,<br />

noch über den Bereich <strong>der</strong> einstigen großen Talgletscher hinausgreifen.<br />

Auch diesen Fragen sollte bei weiteren geologischen o<strong>der</strong> auch nur<br />

quartärgeologischen Untersuchungen im Ennstal und seiner Nachbarschaft<br />

nachgegangen werden.<br />

Fußnoten, Ergänzungen<br />

1 ) Höhe ist kürzehalber stets im Sinne von Seehöhe o<strong>der</strong> Höhe über dem Meer gesetzt.<br />

Bei Relativhöhen ist <strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitige Bezug vermerkt.<br />

2 ) Inzwischen teilte Herr S. STKEICHEB (Schladming) über V. KKOIX freundlicherweise<br />

mit, daß die obgenannten Kare um 1950—1960 nicht ganz ausaperten.<br />

3 ) In seinem „Führer durch die <strong>Schladminger</strong> <strong>Tauern</strong>" 1924 b) nennt H. WÖDL<br />

naturgemäß ebenfalls die oberwähnten Schnee- und Firnfel<strong>der</strong>. Von beson<strong>der</strong>em Interesse<br />

sind S. 81 seine Hinweise auf meist vereisten Firn im nördlichen Trattenkar (Höhe zirka<br />

2400—2500 m), S. 90 auf das große Firnfeld im SWlichen Sonntagkar, S. 106 auf die<br />

mächtigen z. T. nie gänzlich ausapernden Firnlager unterm Zwerfenberg-Elendberg.<br />

1923 sah <strong>der</strong> Verfasser im Juli reiche Verfirnung an <strong>der</strong> Hochwildstelle, im Klafferkessel<br />

und O Zwerfenberg-Elendberg, wenige Jahre später auch NO des Waldhorn. Schneelage<br />

und Jahreszeit erlaubten aber nicht, scharf zu unterscheiden, wieviel vom Firn voraussichtlich<br />

bis Herbst verbleiben konnte.<br />

4 ) 1929 bezeichnete H. KINZL die frischen, um 1820, beson<strong>der</strong>s um 1850 und hernach<br />

aufgeschütteten <strong>Moränen</strong> als rezent, die sichtlich älteren, an<strong>der</strong>erseits z. T. bis meist<br />

nacheiszeitlichen als frührezent. In Anlehnung daran schlug <strong>der</strong> Verfasser 1956/1958<br />

vor, die sicher den Jahren 1800—1600 n. Chr. entstammenden <strong>Moränen</strong> als jüngerfrührezent,<br />

fr2, die älteren meist grobblockigen und volltiechtigen <strong>Moränen</strong> zwischen<br />

1600 n. Chr. und dem Spätglazial als älterfrührezent, frj, zu benennen. 1958 bezeichnen<br />

H. HEUBEBGER und B. BESCHEL beson<strong>der</strong>s S. 88—90 die frischen <strong>Moränen</strong> nach genauer<br />

Flechtenmessung als 1920-, 1890-, 1870, 1850- und allenfalls als 1820er Vorstöße. Die<br />

nächstälteren <strong>Moränen</strong> werden ebenso mehr min<strong>der</strong> genau mit 1770 usw. o<strong>der</strong> allgemeiner<br />

als <strong>Moränen</strong> <strong>der</strong> 2. Hälfte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts und als <strong>Moränen</strong> des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

bezeichnet. Den Begriff frührezent lehnen die Autoren als zu vieldeutig ab; sie schlagen<br />

dafür für die Bezeichnung älter- und jüngerfrührezent „nachwärmezeitlich" und für die<br />

<strong>Moränen</strong> von 1600 n. Chr. bis jetzt „neuzeitlich" vor. Letzteres mag fallweise praktisch'<br />

sein, doch wird auch <strong>der</strong> nicht die Flechten genau messende Feldgeologe doch öfter in<br />

<strong>der</strong> Lage sein, die frischen rezenten <strong>Moränen</strong> von den merklich verwitterten, berasten<br />

und flechtenbedeekten zu trennen und für letztere wird die Bezeichnung frührezent<br />

beson<strong>der</strong>s dann praktisch sein, wenn damit <strong>der</strong> Begriff einer ähnlichen Fläche und Schneegrenze<br />

wie bei den rezenten <strong>Moränen</strong> verbunden bleibt. Der Ersatz „nachwäYmezeitlich"<br />

für frührezent ist nicht sehr geeignet, wenn man berücksichtigt, daß die zugehörigen<br />

Schwankungen allenfalls über die Hallstattzeit <strong>zur</strong>ück bis 2000 v. Chr. (MATTHES in<br />

H. HETJBEEQEE — R. BESCHEL 1958 : 92) o<strong>der</strong>, wie hier unten ausgeführt, vielleicht bis<br />

3500—4000 v. Chr. sich erstrecken können. „Wärme- und nachwärmezeitlich" könnte<br />

für frührezent verwendet werden, doch waren die für die Gletscher im Gebirge wirksamen<br />

Phasen natürlich feuchtkühl. Es scheint daher einstweilen immer noch am zweckmäßigsten,<br />

bei frührezent bzw. älter- und jüngerfrührezent hier zu verbleiben.<br />

5 ) Eggessen: Ältere Schreibweise für Egesen.<br />

6 ) F. FIEBAS macht 1949 : 134 hiefür allerdings die Forstwirtschaft verantwortlieh.<br />

7 ) Ein eigenartiger Unterschied gegenüber dem Klima <strong>der</strong> letzten 100—120 Jahre<br />

in denen nach V. ZAILEB 1910 am Moor doch Birken und Legföhren Fuß faßten.

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