Mehr FDP - Elde Online
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elde<br />
liberale depesche Das Magazin der Liberalen<br />
Regierungspolitik:<br />
Schwarz-Rot kommt<br />
uns teuer zu stehen<br />
Landtagswahlen:<br />
Die liberale Bilanz<br />
ist beeindruckend<br />
Kraftzuwachs:<br />
4000 Parteieintritte<br />
seit den Wahlen<br />
2 l 2006<br />
<strong>Mehr</strong> <strong>FDP</strong><br />
Willkommen, Neumitglieder!
2<br />
> Editorial/Inhalt elde 2|2006<br />
Die klarste Botschaft für den Wahlkampf<br />
Inhalt elde 2|2006<br />
Mosaik<br />
3 Was bleibt Ihnen von den Olympischen<br />
Winterspielen in Erinnerung?<br />
4 Gewinnspiel: Endspurt bei den<br />
Landtagswahlen<br />
Aktion des Monats: Förderung für<br />
neue High-Tech-Firmen<br />
5 Leserforum<br />
6 Landtagswahlen in Baden-Württemberg,<br />
Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt<br />
Titelthema<br />
8 Abkassieren statt Sparen: Schwarz-Rot<br />
kommt uns teuer zu stehen<br />
12 Fast 4000 Neumitglieder für die <strong>FDP</strong><br />
Liebe Parteifreundinnen, liebe Parteifreunde,<br />
die große Koalition wollte mehr Freiheit wagen und war in den ersten 100 Tagen zuerst so<br />
frei, den Bürgern tief in die Tasche zu greifen. Sie hat jetzt den zweifelhaften Titel der größten<br />
Steuererhöhungs-Koalition in der Geschichte der Bundesrepublik. Schwarz-Rot hat bisher<br />
allerhand Schlagsahne aufgetischt, aber kein Schwarzbrot.<br />
Die geplante <strong>Mehr</strong>wertsteueranhebung um drei Prozentpunkte widerspricht nicht nur dem<br />
Wählerwillen, sie hemmt vor allem die Konjunktur und treibt Schwarzarbeit und Arbeitslosigkeit<br />
weiter nach oben. Dazu kommt, dass die Gewerkschaften ihre Lohnerhöhungsforderungen<br />
hochschrauben in Erwartung der neuen Belastungen. Deshalb haben wir als<br />
konstruktive Opposition einen Pakt der Vernunft gefordert: Die Regierung verzichtet auf<br />
die <strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung, und im Gegenzug beschränken sich die Gewerkschaften auf<br />
moderate Lohnforderungen. Schwarz-Rot war so frei, das zu überhören.<br />
Aber das entmutigt uns nicht, denn wir sind auch eine kampfbereite Opposition. Wir werden – mit<br />
Unterstützung der enttäuschten Bürger – jetzt alles unternehmen, um im Bundesrat die <strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung<br />
zu verhindern. Dazu müssen sich acht Bundesländer einig sein. In fünf Ländern werden<br />
die Liberalen dafür sorgen, dass die Landesregierungen nicht für die Steuererhöhung stimmen. Wo die<br />
PDS mitregiert, werden wir sie an ihre ebenfalls ablehnende Haltung erinnern. Und dann richtet sich unser<br />
Appell an die anderen neuen Länder und an Bremen, wo die Arbeitslosigkeit besonders schwer auf<br />
den Menschen lastet und wo auch im nächsten Jahr gewählt wird.<br />
Es ist wie im letzten September. Die <strong>FDP</strong> geht mit der klarsten Botschaft in die Wahlen: Das sind Volksabstimmungen<br />
gegen die <strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung! Es geht um den Aufschwung, und dafür lohnt sich<br />
ein besonders engagierter Wahlkampf – mit Ihrer Hilfe.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Ihr Dirk Niebel<br />
Aktuell<br />
14 Brauchen wir einen<br />
Untersuchungsausschuss?<br />
15 Hamas auf dem Weg zur<br />
Regierungsbildung<br />
16 Harmonie in der schwarz-roten<br />
Familienpolitik<br />
Friedrich-Naumann-Stiftung<br />
17 Hochschulkongress in Mannheim<br />
18 Pro & Contra: EU-Agrarsubventionen<br />
in Bildung investieren?<br />
19 Vor Ort: Endspurt im<br />
Kommunalwahlkampf in Hessen<br />
20 Kreisvorsitzende trafen sich in Mainz<br />
6 Endspurt im Wahlkampf<br />
8 Falsche Regierungspolitik<br />
12 Neu in der <strong>FDP</strong>
Was bleibt Ihnen von den<br />
Olympischen Winterspielen<br />
in Erinnerung?<br />
Zwei Wochen standen die Olympischen Winterspiele in<br />
Turin im Mittelpunkt des Interesses. Ein Wechselbad<br />
der Gefühle sorgte für einmalige emotionale Momente.<br />
Auch die deutschen Athleten haben sich hervorragend<br />
geschlagen. Doch was hat Ihnen besonders gefallen?<br />
elde fragte die Wahlkämpfer:<br />
Fotos: Picture-Alliance, ddp, vario-press, Frank Ossenbrink, privat<br />
Hermann Otto Solms, Bundestagsvizepräsident<br />
und<br />
Wahlkämpfer in Hessen:<br />
„Das tolle Auftreten der<br />
deutschen Biathleten und<br />
ihr großartiger Erfolg.“<br />
Detlef Parr, sportpolitischer<br />
Sprecher der <strong>FDP</strong>-<br />
Bundestagsfraktion:<br />
„Beeindruckend war der<br />
Mannschaftsgeist der<br />
Wintersportler. Vor allem,<br />
dass nach großer<br />
Enttäuschung doch noch<br />
Gold geholt wurde wie<br />
von Kati Wilhelm und<br />
Tobias Angerer. Und dass<br />
die Italiener das Verkehrschaos<br />
griffig gemacht<br />
haben.“<br />
Markus Löning,<br />
Landesvorsitzender der<br />
<strong>FDP</strong> Berlin:<br />
„Deutschland hat bei<br />
Olympia gerade gezeigt,<br />
dass wir mit viel Einsatz<br />
und persönlichem Engagement<br />
zur Weltspitze gehören.<br />
Diesen olympischen<br />
Geist müssen wir auf andere<br />
Bereiche übertragen.<br />
Wenn wir beginnen, unsere<br />
Wissenschaftler genauso<br />
zu feiern wie unsere<br />
Sportler, werden wir auch<br />
wirtschaftlich wieder vorne<br />
mitspielen.“<br />
Dr. Ulrich Goll, Spitzenkandidat<br />
zur Landtagswahl<br />
in Baden-Württemberg:<br />
„Der Sieg von Georg<br />
Hettich in der Nordischen<br />
Kombination – 46 Jahre<br />
nach Georg Thoma.“<br />
elde 2|2006<br />
Herbert Rudovsky, <strong>FDP</strong>-<br />
Kandidat zur Wahl des<br />
Oberbürgermeisters in<br />
Erfurt:<br />
„An Turin haben mich am<br />
meisten die vielen Medaillen<br />
beeindruckt, die die<br />
Thüringer Sportler erkämpft<br />
haben. Das vor<br />
dem Hintergrund, das damit<br />
die hervorragenden<br />
Leistungen der letzten<br />
Olympischen Winterspiele<br />
auf beeindruckende Weise<br />
bestätigt werden konnten!“<br />
Jörg-Uwe Hahn,<br />
Landesvorsitzender der<br />
<strong>FDP</strong> Hessen:<br />
„Ich bewundere die<br />
Biathleten, die als Einzelkämpfer<br />
auftreten und<br />
trotzdem hohe<br />
Mannschaftsqualitäten<br />
besitzen müssen. Das erinnert<br />
mich an die <strong>FDP</strong>.“<br />
> Mosaik<br />
Hans-Artur Bauckhage,<br />
Spitzenkandidat zur<br />
Landtagswahl in<br />
Rheinland-Pfalz:<br />
„Am meisten hat mich die<br />
sportliche Leistung von<br />
Michael Greis beim<br />
Biathlon-Wettkampf über<br />
die 20-Kilometer-Strecke<br />
beeindruckt. Michael<br />
Greis hat es mit einer hervorragenden<br />
sportlichen<br />
Leistung geschafft, aus<br />
der Außenseiterrolle heraus<br />
dieses Rennen zu gewinnen.“<br />
Karl-Heinz Paqué, Spitzenkandidat<br />
zur Landtagswahl<br />
in Sachsen-Anhalt:<br />
„Die Fortsetzung der deutschen<br />
Dominanz im Bobfahren.<br />
Hier zeigen sich<br />
wieder einmal die klassischen<br />
deutschen Stärken:<br />
technische Präzision gepaart<br />
mit mentaler Belastbarkeit<br />
und sportlichem<br />
Ehrgeiz. Ein Vorbild für die<br />
deutsche Wirtschaft.“<br />
Michael Roolf, Spitzenkandidat<br />
zur Landtagswahl<br />
in Mecklenburg-<br />
Vorpommern:<br />
„Mich beeindruckt an den<br />
Olympischen Winterspielen<br />
in Turin der gegenseitige<br />
Respekt, die Toleranz<br />
und das friedliche Miteinander<br />
der verschiedenen<br />
Nationen. Da ich<br />
selbst begeisterter Wintersportler<br />
bin, haben<br />
mich am meisten die<br />
Leistungen der Biathleten<br />
beeindruckt."<br />
Birgit Homburger,<br />
Landesvorsitzende der<br />
<strong>FDP</strong> Baden-Württemberg:<br />
„Zweierlei hat mich besonders<br />
beeindruckt: Zwei<br />
Drittel aller Medaillen<br />
wurden von Bundeswehrsoldaten<br />
errungen und 55<br />
Prozent der Medaillen von<br />
Frauen. Besonders imponiert<br />
haben mir die Damen-Rodlerinnen:<br />
Gold,<br />
Silber, Bronze für Deutschland.<br />
Das sollen die Herren<br />
erst einmal nachmachen.“<br />
3
4<br />
> Mosaik elde 2|2006<br />
Gewinnspiel: : Endspurt für die Landtagswahlen<br />
Nur noch reichlich zwei Wochen bleiben Zeit, um die Wählerinnen und<br />
Wähler für eine liberale Entscheidung zu gewinnen. Dabei können die<br />
Wahlkämpfer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt<br />
auf eine beeindruckende Bilanz der Regierungsbeteiligung verweisen. Sie<br />
kennen die liberalen Erfolge? Sie haben den Wahlkampf unterstützt? Dann<br />
fallen Ihnen die Antworten nicht schwer:<br />
1. Wie viele Millionen Euro wurden in<br />
Baden-Württemberg in Bildung, Wissenschaft<br />
und neue Technologien investiert?<br />
2. Wie viele neue Arbeitsplätze sind in<br />
Rheinland-Pfalz durch den Flughafen<br />
Hahn entstanden?<br />
3. Wie viele neue Arbeitsplätze konnten in<br />
Sachsen-Anhalt seit dem Regierungsantritt<br />
der <strong>FDP</strong> geschaffen werden?<br />
<strong>FDP</strong> in der Kurve<br />
Liberale haben die zufriedensten Anhänger<br />
Die <strong>FDP</strong> kann bei der Sonntagsfrage ihr gutes<br />
Ergebnis stabilisieren. Eine emnid-Umfrage<br />
für „politik & kommunikation“ ergab: Keine<br />
Partei hat zufriedenere Anhänger als die <strong>FDP</strong>.<br />
82 Prozent der Anhänger der Liberalen sind<br />
der Ansicht, die <strong>FDP</strong> mache ihre Arbeit „besser<br />
als erwartet“. Über die Grünen sagen dies<br />
nur 20 % der Anhänger, bei der SPD 45 %, bei<br />
der Linkspartei 60 % und bei der Union 73 %. Auch in<br />
den Umfragen zur Landtagswahl am 26. März 2006<br />
liegt die <strong>FDP</strong> gut: Baden-Württemberg (9 %),<br />
Rheinland-Pfalz (8 %), Sachsen-Anhalt (6 %).<br />
12%<br />
11%<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
Senden Sie die hoffentlich richtigen Antworten<br />
an die Redaktion elde, Reinhardtstr. 14, 10117<br />
Berlin. Oder per Fax: 030/27572880. Oder per<br />
Mail an Roland.Kowalke@liberalverlag.de. Unter<br />
den richtigen Einsendungen verlosen wir diesmal<br />
Kürschner Handbücher und Bücher des liberal<br />
Verlages. Einsendeschluss ist der 31. März 2006.<br />
1.1. 1. 2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.6. 1.7. 1.8. 1.9. 1.10. 1.11. 1.12. 1.1. 1.2. 1.3.<br />
2005 2006<br />
Forsa<br />
Allensbach<br />
Emnid<br />
Forschungsgruppe<br />
Wahlen<br />
Infratest-dimap<br />
ktion des Monats:<br />
Niedersachsen und Microsoft fördern neue High-Tech-Firmen<br />
Foto: Frank Ossenbrink<br />
Der niedersächsische Wirtschaftsminister Walter Hirche und Wolfgang<br />
Branoner, Direktor Public Sector und Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft<br />
Deutschland GmbH, unterzeichneten kürzlich eine Innovationspartnerschaft<br />
zwischen dem Land Niedersachsen und Microsoft. Diese Vereinbarung sieht<br />
vor, Firmengründer und junge Unternehmen im High-Tech-Umfeld zu unterstützen.<br />
Neue Ideen mit dem Schwerpunkt Software und Hochtechnologie<br />
werden beraten und gezielt gefördert. Die Partnerschaft bündelt die Aktivitäten<br />
des Landes und der Gründerinitiative „Unternimm was." von Microsoft.<br />
„Gründer in der Zukunftsbrache Informationstechnologie haben mit dem<br />
Land und Microsoft jetzt zwei starke Partner an der Seite. Ich wünsche mir,<br />
dass sich weitere Unternehmen dieser Initiative anschließen werden", sagte<br />
Hirche. „Die High-Tech-Industrie ist ein wichtiger Faktor für die Innovationskraft<br />
und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Niedersachsen. Wir möchten<br />
mit unserer Innovationspartnerschaft einen Beitrag zur wirtschaftlichen<br />
Entwicklung in der Region leisten", betonte Branoner.
eldeelde<br />
L E S E R B R I E F E<br />
Zu: Titelfoto Einzigartiges Foto<br />
elde<br />
Das Magazin der Liberalen<br />
liberale depesche<br />
Liberale fordern:<br />
Deutschland braucht<br />
einen echten Neuanfang<br />
Baustelle Arbeitsmarkt:<br />
<strong>Mehr</strong> Flexibilität und<br />
weniger Bürokratie<br />
<strong>FDP</strong> beantragt:<br />
Die Kultur als<br />
Staatsziel verankern<br />
Foto: gettyimages<br />
Ein einzigartiges Foto,<br />
klasse Idee und professionelle<br />
Umsetzung.<br />
Mein Glückwunsch und<br />
Kompliment der Redaktion<br />
für diese Auswahl.<br />
Besser hätte man<br />
den derzeitigen Zustand<br />
der schwarz-roten<br />
Koalition nicht darstellen<br />
können.<br />
Manfred Schorar, Berlin<br />
Zu: Aktion des Monats Keine neuen Hürden<br />
Mit Interesse habe ich die Forderung von Peter<br />
Bollhagen gelesen, Ladenöffnung nach der<br />
Formel 6 mal 24 zu ermöglichen. Keine schlechte<br />
Ausgangslage, aber im Prinzip schon wieder<br />
eine Einschränkung. 6 mal 24 heißt eben nicht,<br />
dass jeder Einzelhändler sein Geschäft öffnen<br />
kann, wann er will, sondern er kann es nur an<br />
Werktagen öffnen. Wenn wir für eine Liberalisierung<br />
der Ladenöffnungszeiten sind, dann<br />
sollten wir das antiquierte Gesetz komplett beseitigen<br />
und in den Ländern nicht neue Hürden<br />
aufbauen. Nicht 6 mal 24, sondern jeder<br />
Einzelhändler sollte selbst entscheiden, wann er<br />
sein Geschäft öffnet. Im Prinzip 7 mal 24.<br />
Torsten Saboldt, Frankfurt am Main<br />
Zu: Mosaik <strong>Mehr</strong> vom Karneval<br />
elde 2|2006<br />
Begonnen hatte alles am<br />
11.11. um 11.11 Uhr: Pünktlich<br />
übernahmen auch in Dresden<br />
die Narren die „Macht“.<br />
Der liberale Oberbürgermeister<br />
Ingolf Roßberg übergab den Schlüssel<br />
und durfte danach ein Faß<br />
„Feldschlößchen“ zu Beginn der<br />
fünften Jahreszeit anstechen.<br />
Bundestagsabgeordneter<br />
Daniel Bahr mit Lebenspartnerin<br />
Judy Witten schunkelt beim<br />
Karneval in Freudenthal.<br />
Fotos: Picture-Alliance, ddp, vario-press, Frank Ossenbrink, privat<br />
In wenigen Tagen endet die fünfte Jahreszeit.<br />
Während die liberalen Frohnaturen sich mit Helau, Alaf<br />
und großem Getöse in den Narrenhochburgen<br />
verschanzen und die Straßen voller Narren<br />
und Närrinnen sind, suchen die „sachlich orientierten“<br />
Blau-Gelben das Weite. elde dokumentiert einige<br />
bunte Beispiele, denn am Aschermittwoch<br />
ist alles vorbei ...<br />
Hohe Ehre für den Consul der Römer-Garde Baden-<br />
Baden: Patrick Meinhardt, Bundestagsabgeordneter<br />
aus Karlsruhe und Stadtrat in Baden-Baden nimmt die<br />
höchste Auszeichnung der Römer-Garde „Den goldenen<br />
Augustus mit Brillanten“ vom ersten Vorsitzenden Rüdiger<br />
Nöthlich entgegen:<br />
„Wenn in Baden-Baden die Thermen beben,<br />
das ist das wahre römische Leben.<br />
Die Römergarde ist auf Tour,<br />
das ist badische Fastnacht pur.“<br />
Grosser Karnevalszug<br />
in Berlin Mitte:<br />
Schon im vorigen<br />
Jahr ein voller Erfolg.<br />
Auf dem Wagen der<br />
rheinischen Kultgaststätte<br />
„Ständige Vertretung“ mit<br />
dabei: die Berliner Abgeordnete<br />
Mieke Senftleben mit rot-weißer<br />
Federboa.<br />
> Mosaik<br />
Der <strong>FDP</strong>-Parteichef<br />
Guido Westerwelle ist eine<br />
rheinische Frohnatur. Vor<br />
wenigen Tagen erhielt er den<br />
Karnevalsorden der Prinzengarde Rot-<br />
Weiss aus Köln-Hürth überreicht.<br />
„Lebensfreude, Witz und Geist aus ihnen spricht –<br />
die Prunksitzungen, die versäum' ich nicht.“ Auch<br />
Niedersachsens <strong>FDP</strong>-Chef Walter Hirche hat in seiner<br />
Heimatstadt Hannover Spaß am Treiben der Narren beim<br />
Karnevalsverein „Lindener Narren“.<br />
Der „Blaue Ritter vom<br />
Rosa Chaos“ musste<br />
sich vor zwei Jahren<br />
vor dem närrischen<br />
Tennengericht in Münster<br />
verantworten. Der nordrhein-westfälische<br />
Regierungs-<br />
Vize und liberale Landeschef Andreas<br />
Pinkwart schlug sich damals tapfer.<br />
Birgit Homburger am Fasnetmäntig<br />
in Gottmadingen in Antwort auf ihr<br />
vom Moderator zugedachte Aufgaben,<br />
die sie nicht übernehmen wollte: „Ich<br />
wollt ich wär' ein Huhn, ich hätt' nicht<br />
viel zu tun, ich legte vormittags ein Ei und<br />
nachmittags wär' ich frei.“<br />
1 l 2006<br />
Ein lustiger Wanderer<br />
im Bundestag:<br />
Dr. Edmund Geissen. Beim<br />
Wandern hat er gedichtet:<br />
„Die Lage ist, ihr werdets<br />
wissen, heute mehr denn je –<br />
besonderen Regeln unterworfen,<br />
doch eigentlich – so sollt man hoffen,<br />
ist die große Koalition betroffen,<br />
wenn sichs um die Entscheidung dreht,<br />
ob es nun fröhlich weiter geht.<br />
Nicht alle Spielchen täten weh,<br />
mit einer großen <strong>FDP</strong> –<br />
eines muss man denen lassen,<br />
Ideenreichtum gibts in Massen.<br />
Von der Provinz bis nach Berlin,<br />
seht ihr nun euren Wanderer ziehn,<br />
er kämpft stets weiter ohne Frust,<br />
der Bundestag ist seine Lust.”<br />
Höhepunkt in der fünften Jahreszeit<br />
3 mal Helau auf den Düsseldorfer<br />
Karneval: Ein Traum geht für die<br />
Bundestagsabgeordnete und<br />
Düsseldorfer Senatorin Gisela Piltz<br />
in Erfüllung. Sie darf gemeinsam<br />
mit dem Sprecher des Senats, Josef<br />
Nagel, auf dem Wagen bei Blau/Weiß<br />
beim Rosenmontagszug fahren.<br />
Auch der<br />
Parlamentarische<br />
Geschäftsführer<br />
Ernst Burgbacher<br />
entkam dem närrischen<br />
Schemengericht<br />
im Möhringer Rathaus am<br />
„Schmotzigen Dunstig“ nicht. Die<br />
Anklage: „De lang Lulatsch vom<br />
Bundestag Ernst Burgbacher<br />
wegen schamloser Ausnutzung<br />
der Kur- und Narrenstadt<br />
Möhringen, wo er auf heimtückische<br />
Art als Tourismusbeauftragter<br />
statt die örtlichen Fremdenverkehrseinrichtungen<br />
zu nutzen<br />
und zu fördern, den schmotzigen<br />
Dunstig zum kostenlosen<br />
Verlustieren missbraucht hat.“<br />
3<br />
Tolle Idee, eine Karnevalsseite<br />
in der „elde“.<br />
Gefällt mir. Aber warum<br />
sind die Fotos so<br />
klein. Man kann ja<br />
kaum erkennen, um<br />
wen es geht. Ich hätte<br />
mir gewünscht, etwas<br />
mehr zu sehen vom<br />
Consul der Römer-<br />
Garde und dem lustigen<br />
Wanderer. Bei uns<br />
im Rheinland hätten<br />
wir drei Seiten Karneval<br />
mit großen Bildern<br />
gemacht. Aber Berlin muss da wohl noch lernen...<br />
Manuela Fritzke, Düsseldorf<br />
elde 2|2006<br />
Zu: Titelthema Standhaft bleiben!<br />
Endlich mal ein klares Wort: „Wir müssen unsere Wähler auch in der täglichen<br />
parlamentarischen Praxis davon überzeugen, dass sie sich richtig entschieden<br />
haben, indem wir nach der Wahl tun, was wir vorher angekündigt haben.“<br />
Diese Aussage von Guido Westerwelle muss meiner Meinung nach noch deutlicher<br />
in der täglichen Praxis so realisiert werden, dass es der Bürger auch bemerkt.<br />
Natürlich ist es für eine Oppositionspartei schwer, in der Medienwelt<br />
durchzudringen. Umso wichtiger sind klare Aussagen und das „Standhaftbleiben“.<br />
Wenn wir das immer tun, werden auch die Journalisten das in ihrer<br />
Arbeit berücksichtigen. Denn Standhaftbleiben gehört längst nicht mehr zu den<br />
verbreiteten politischen Tugenden in Deutschland. Susanne Manholdt, Dortmund<br />
Zu: Kultur als Staatsziel verankern Zwerge werfen lange Schatten<br />
Es ist eine große Freude, in Zeiten der Dauerbeschallung mit bedrückenden<br />
Schlagworten wie Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung und dem nicht weniger<br />
grausamen Thema Große Koalition, mal wieder etwas von der Kultur zu<br />
hören. Es scheint sie noch zu geben, manche erinnern sich ihrer ja noch, und<br />
die <strong>FDP</strong> spricht sogar von ihr und hievt sie endlich (!) dorthin, wo sie hingehört<br />
– nach ganz oben. Auch das ist Deutschland 2006: Kultur als Staatsziel.<br />
Der Mensch geht zugrunde ohne Kultur. Ohne Fernsehen – das geht. Hat ja<br />
auch nicht mehr viel mit Kultur zu tun. Der Bildungsauftrag ist längst dahin,<br />
trotz Milliarden Euro Zwangsgebühr für die Öffentlich-Rechtlichen.<br />
Fernsehen macht derzeit so satt mit all dem Fast food, dass einem ohne größere<br />
Anstrengungen schlecht werden kann. Und dann dieses unsägliche<br />
Dauerhofieren von Schwarz-Rot! Es ist schon so: Wo die Sonne der Kultur tief<br />
steht, werfen Zwerge lange Schatten.<br />
In einer Zeit, wo allerorts der Eindruck vermittelt wird, es gäbe in Deutschland<br />
nur fünf Millionen Arbeitslose und sonst nichts, ruft die <strong>FDP</strong> allen ins<br />
Gedächtnis: Deutschland ist mehr – viel mehr. Die Liberalen sind auf einem<br />
guten Weg. Und hoffentlich wissen dann bald auch eifrige Superstar-Heidi-<br />
Klum-Telenovela-Zuschauer, dass Mozart mehr als eine Kugel ist.<br />
Matthias Schumacher, Berlin<br />
Zu: Fragebogen Winni in der elde<br />
Winni Schäfer ist eine Institution im deutschen Fußball. Ich habe mich über<br />
den Fragebogen sehr gefreut und hoffe, dass er auch in Deutschland als<br />
Trainier wieder eine Chance erhält. Und sei es nur, um ihn am Spielfeldrand<br />
in seinem Arbeitsumfeld zu beobachten. Andreas Pauly, Hamburg<br />
Wir freuen uns auf Ihre Post!<br />
Ihre Briefe bitte an:<br />
Redaktion elde,<br />
Reinhardtstr. 14,<br />
10117 Berlin,<br />
Telefon 030/27572879,<br />
Fax 030/27572880,<br />
e-Mail Roland.Kowalke<br />
@liberalverlag.de<br />
> Leserforum<br />
Redaktion elde<br />
Reinhardtstr. 14<br />
10117 Berlin<br />
5
6<br />
> Landtagswahl 06 elde 2|2006<br />
Eine beeindruckende liberale Bilanz vor<br />
Das hat Ihnen die <strong>FDP</strong> in Rheinland-Pfalz gebracht:<br />
• Die rheinland-pfälzische <strong>FDP</strong> hat mit der Umsetzung der Mobilitätsmilliarde<br />
(2001 noch in DM beziffert) in der laufenden Wahlperiode dafür<br />
Sorge getragen, dass Rheinland-Pfalz weiter mobil bleibt und in den<br />
Straßenbau kräftig investiert.<br />
• Wir haben den Hahn zum Fliegen gebracht! Dank unseres Engagements<br />
ist es uns gelungen, dass mehr als drei Millionen Passagiere den<br />
Flughafen Hahn im vergangenen Jahr genutzt haben und insgesamt<br />
mehr als 8000 Arbeitsplätze durch den Flughafen entstanden sind.<br />
• Als eines von wenigen Bundesländern haben wir die Regionalisierungsmittel<br />
voll in den Schienenpersonennahverkehr investiert. Unser Rheinland-Pfalz-Takt<br />
macht das Land auf der Schiene mobil.<br />
• Mit unserer landeseigenen Förderbank, der Investitions- und Strukturbank,<br />
ist es uns gelungen, ein mittelstandsfreundliches Beratungsangebot<br />
anzubieten, das seines Gleichen sucht. Ernst&Young hat in einer<br />
bundesweiten Erhebung 1600 Mittelständler nach unserer Förderpolitik<br />
Das hat Ihnen die <strong>FDP</strong> in Baden-Württemberg gebracht:<br />
• Seit die <strong>FDP</strong> mitregiert, hat Baden-Württemberg die niedrigsten Arbeitslosenzahlen<br />
und die meisten Ausbildungsplätze im Bundesvergleich.<br />
Nirgends lebt man sicherer. Unsere Schulen und Hochschulen sind bundesweit<br />
ganz vorn. Unser Land ist dank liberaler Politik wieder zu einem<br />
Erfolgsmodell geworden.<br />
• Die <strong>FDP</strong> hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Privatisierungen<br />
durchgesetzt. Mit den in der Landesstiftung angelegten Erlösen konnten<br />
in der Zukunftsoffensive III allein in den letzten Jahren 562 Mio.<br />
Euro in Bildung, Wissenschaft und neue Technologien investiert werden.<br />
Weitere Privatisierungserlöse und Gewinne aus Veräußerungen<br />
von Landesimmobilien in Höhe von 300 Mio. Euro sind in die<br />
Schuldentilgung des Landes geflossen.<br />
• Das <strong>FDP</strong>-geführte Wirtschaftsministerium hat sich stark für Mittelstand,<br />
Handwerk und freie Berufe eingesetzt. Wir haben das Gemeindewirtschaftsrecht<br />
verschärft, d.h.: Vorrang für Handwerk und Mittelstand vor<br />
kommunalen Betrieben. Mit einer Vielzahl von Entbürokratisierungsmaß-<br />
Das hat Ihnen die <strong>FDP</strong> in Sachsen-Anhalt gebracht:<br />
• Seit dem Regierungsantritt der <strong>FDP</strong> sind in Sachsen-Anhalt 20.000 neue<br />
Arbeitsplätze in der privaten Wirtschaft entstanden. Die Arbeitslosenquote<br />
hat jüngst den niedrigsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Sie ist<br />
längst nicht mehr die höchste in Deutschland, wie das während der gesamten<br />
Zeit der PDS-tolerierten SPD-Regierung bis 2002 der Fall war.<br />
Die Lehrstellenbilanz ist die beste in Ostdeutschland. In allen Ranglisten<br />
der Standortqualität hat sich Sachsen-Anhalt deutlich verbessert.<br />
Der Abwanderungstrend wurde deutlich abgebremst.<br />
• Die <strong>FDP</strong> hat eine systematische Deregulierung durchgesetzt: In drei Investitionserleichterungsgesetzen<br />
wurden Bürokratie abgebaut und<br />
Genehmigungsverfahren beschleunigt. Die Bilanz der Investitionen<br />
zeigt, dass dies Wirkung erzielt hat. Vor allem hat sich das Wachstum<br />
und die Exportkraft der Wirtschaft deutlich verbessert. Sachsen-Anhalt<br />
hat seit 2002 mit Sachsen seit Jahren das stärkste industrielle<br />
Wachstum. Im Jahr 2005 erreichte die Zunahme der Wertschöpfung im<br />
Verarbeitenden Gewerbe den Spitzenwert von 8,2 Prozent.<br />
befragt, und eben dieser Mittelstand hat uns die<br />
Note 1 gegeben.<br />
• Dank unseres klaren ordnungspolitischen Kurses seit<br />
unserer Regierungsbeteilung 1987 ist es uns gelungen,<br />
dass in der Zeit von 1993 - 2003 in Rheinland-<br />
Pfalz die meisten neuen Arbeitsplätze im bundesweiten<br />
Vergleich entstanden sind.<br />
• Nach vorne gearbeitet haben wir uns auch am<br />
Arbeitsmarkt. Regelmäßig haben wir die drittniedrigste<br />
Arbeitslosenquote in Deutschland.<br />
• Die <strong>FDP</strong> steht für eine bürgernahe und leistungsstarke<br />
Justiz in Rheinland-Pfalz. Das gilt vor allem<br />
für die Projekte Elektronischer Rechtsverkehr, der<br />
bereits in der gesamten Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
und in Teilen der Sozialgerichtsbarkeit umgesetzt<br />
wurde und weiter umgesetzt werden wird, Elektronisches<br />
Grundbuch, Elektronische Register sowie bau-<br />
nahmen haben wir vor allem kleine und mittlere Unternehmen<br />
entlastet, und seit 1997 sorgt ein Bürokratiekosten-TÜV<br />
dafür, dass Gesetze und Verordnungen<br />
die Wirtschaft nicht zusätzlich belasten. Auf Initiative<br />
von Wirtschaftsminister Ernst Pfister wurden die<br />
Bereiche Zuwendungsrecht und Gemeindewirtschaftsrecht<br />
so geändert, dass die Rahmenbedingungen für<br />
Public Private Partnership deutlich verbessert werden.<br />
• Die <strong>FDP</strong> hat in dieser Legislaturperiode eine große<br />
Verwaltungsreform durchgesetzt, von der im Land<br />
insgesamt 450 Behörden betroffen waren. Davon<br />
wurden über 350 abgebaut, zusammengelegt bzw.<br />
eingegliedert.<br />
• Justizminister Ulrich Goll hat in den vergangenen<br />
Jahren die Modernisierung der Justiz im Land vorangetrieben.<br />
Im bundesweiten Vergleich hat Baden-<br />
Württemberg die effizientesten Gerichte und Staatsanwaltschaften.<br />
Mit dem elektronischen Grundbuch<br />
• In der Schulpolitik haben wir nach dem Grundsatz<br />
„Fördern und Fordern“ die Weichen gestellt für
elde 2|2006<br />
> Landtagswahl 06<br />
den Landtagswahlen am 26. März<br />
liche Maßnahmen. Gleiches gilt für die Digitalisierung des Grundbuchs und der<br />
öffentlichen Register.<br />
• Zielstrebig wurde ein Programm zur Verbesserung der Sicherheit der Justizvoll-<br />
wurden die Verfahrensabläufe vereinfacht und beschleunigt. Mit der Stiftung<br />
Opferschutz hat Baden-Württemberg bei der Absicherung und Betreuung von<br />
Opfern von Straftaten bundesweit die Vorreiterrolle übernommen. Wir haben<br />
den Übergang in ein freiberufliches Gerichtsvollzieherwesen angestoßen und<br />
pilotartig die Privatisierung der Bewährungshilfe begonnen, die zum 1.1.2007<br />
in die Fläche geht. Mit Initiativen gegen die Zwangsheirat, gegen das Stalking,<br />
gegen Graffiti-Schmierereien, beim Jugendstrafrecht, zur Bekämpfung von<br />
Sozialleistungsmissbrauch und zur Modernisierung des Vereinsrechtes hat<br />
Baden-Württemberg rechtspolitische Maßstäbe gesetzt.<br />
• Wir haben zusätzlich 5500 neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt und somit die<br />
Unterrichtsversorgung verbessert. Im Bereich der Ganztagesschule haben wir<br />
ein Schulhausbauprogramm von 1 Mrd. Euro aufgelegt. Im Schuljahr 2003/04 haben<br />
wir als erstes Bundesland die Grundschulfremdsprache ab Klasse 1 eingeführt.<br />
Wir haben die Förderung der Schulen in freier Trägerschaft verbessert und<br />
mit der Verlagerung der Zuständigkeit für die Kindergärten vom Sozial- zum<br />
Kultusministerium deutlich gemacht, dass Kindergärten für uns wichtige erste<br />
Bildungsstätten sind. Bei den Hochschulen haben wir mit mehr Autonomie und<br />
Wettbewerb dafür gesorgt, dass allein vier Universitäten aus Baden-Württem-<br />
mehr Motivation und Leistungsbereitschaft. Insbesondere wurde das Abitur<br />
nach 12 Schuljahren wiedereingeführt und die Förderstufe reformiert und der<br />
Schwerpunkt in der Grund- und Sekundarschulbildung auf die Vermittlung von<br />
Fähigkeiten in den Kernfächern Mathematik und Deutsch verschoben. Weiter<br />
gestärkt wurden die Schulen in freier Trägerschaft. Die deutliche Verbesserung<br />
des Landes in jüngsten Pisa-Ranglisten zeigt den Erfolg all dieser Maßnahmen.<br />
• Wir haben die Hochschulen gestärkt – durch eine Exzellenzoffensive und mehr<br />
Hochschulautonomie mit Globalhaushalten und ein neues Hochschulgesetz,<br />
das stärker als bisher auf hohe Qualität in Forschung und Lehre setzt. Das zunehmend<br />
gute Abschneiden der sachsen-anhaltischen Hochschulen in<br />
Ranglisten von Fakultäten zeigt den Erfolg dieser Maßnahmen.<br />
• Wir haben die Kinderbetreuung grundlegend reformiert. Zum einen wurden<br />
verbesserte Angebote der frühkindlichen und vorschulischen Bildung eingeführt<br />
– nach dem Grundsatz: nicht nur betreuen, sondern auch fördern.<br />
• Wir haben die Konsolidierung des Landeshaushalts auf den Weg gebracht –<br />
trotz schwierigster Bedingungen und drastisch abnehmender Steuereinnahmen<br />
infolge der deutschlandweiten wirtschaftlichen Wachstumsschwäche.<br />
Wir haben vor allem die Personalkosten unter Kontrolle gebracht – durch mu-<br />
zugseinrichtungen durch zahlreiche technische und<br />
bauliche Maßnahmen umgesetzt.<br />
• Unser Mittelstand ist gut aufgestellt. Deshalb wundert<br />
es auch nicht, dass Rheinland-Pfalz die höchste<br />
Exportquote aller Flächenländer hat.<br />
• In Rheinland-Pfalz wächst nicht nur guter Wein.<br />
Nein, hier wächst auch die Wirtschaft! Unser Wirtschaftswachstum<br />
liegt seit Jahren nicht nur immer<br />
deutlich über dem Bundesdurchschnitt, wir sind mit<br />
unseren Wachstumszahlen stets mit an der Spitze in<br />
Deutschland.<br />
• Rheinland-Pfalz hat bislang immer einen verfassungskonformen<br />
Haushalt vorgelegt und erfüllt im<br />
Gegensatz zum Bund die Maastricht-Kriterien für einen<br />
stabilen Euro. Das ist insbesondere ein Verdienst<br />
der <strong>FDP</strong>. So hat die <strong>FDP</strong> Verwaltungsreformen<br />
durchgesetzt, die sich jetzt auszahlen.<br />
berg in die Exzellenz-Offensive des Bundes aufgenommen<br />
wurden. Mit der Einführung von sozialverträglichen<br />
Studiengebühren sorgen wir für die Sicherung<br />
der exzellenten Qualität von Lehre und Forschung.<br />
tige Maßnahmen, die in Deutschland ihresgleichen<br />
suchen. Es wurde das Weihnachts- und Urlaubsgeld<br />
für Beamte praktisch gestrichen. Durch einen fast<br />
vollständigen Einstellungsstopp wurde die Zahl der<br />
Stellen und Bediensteten pro Jahr um über 2000 gesenkt.<br />
• Wir haben die Verwaltung des Landes grundlegend<br />
modernisiert, und zwar nach dem Grundsatz: mehr<br />
Effizienz und Bürgernähe, aber weniger Personal<br />
und Bürokratie. Drei Regierungspräsidien mit regionaler<br />
Zuständigkeit wurden in ein Landesverwaltungsamt<br />
mit funktionaler Gliederung umgewandelt.<br />
Eine kommunale Verwaltungsreform hat<br />
den Zusammenschluss von Gemeinden zu Verwaltungsgemeinschaften<br />
und Einheitsgemeinden beschleunigt.<br />
Eine Gebietsreform hat die Zahl der<br />
Kreise von 21 auf 11 vermindert.<br />
7
Foto: Gettyimages<br />
8<br />
> Titelthema elde 2|2006<br />
Abkassieren statt Sparen<br />
Schwarz-Rot kommt uns teuer zu stehen<br />
Die schwarz-rote Bundesregierung wollte mehr<br />
Freiheit wagen. Gewagt hat sie nur den tiefen<br />
Griff in die Taschen der Bürger. Bis 2009 sollen<br />
150 Milliarden Euro zusätzlich in die öffentlichen<br />
Kassen fließen. Allein die geplante<br />
<strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung um drei Prozentpunkte<br />
bezahlen Bürger und Unternehmen mit<br />
25 Milliarden Euro im Jahr. Dabei nehmen Bund,<br />
Länder und Gemeinden jährlich bereits rund 500<br />
Milliarden Euro an<br />
Steuern und Sozialbeiträgen<br />
ein (s. Graphik<br />
S. 11). Und fast in<br />
jedem Jahr waren die<br />
Einnahmen höher als<br />
im vorangegangenen.<br />
„Bis jetzt beschränkt<br />
sich die Politik von<br />
Union und SPD auf<br />
das Belasten der Bür-<br />
Rainer Brüderle<br />
ger“, kritisiert <strong>FDP</strong>-Vorsitzender Guido Westerwelle.<br />
„Strukturelle Veränderungen habe ich<br />
noch nicht gesehen.“ Die Bundesregierung müsse<br />
sich endlich mit der dramatischen Entwicklung<br />
auf dem Arbeitsmarkt auseinandersetzen,<br />
zügig ein international wettbewerbsfähiges<br />
Steuersystem vorlegen und sich um die dringend<br />
notwendigen Veränderungen im Gesund-<br />
heitssystem kümmern. „Wir werden zwar vorzüglich im Ausland repräsentiert,<br />
im Inland aber nicht wirklich regiert“, so Westerwelles ernüchternde<br />
Bilanz der ersten 100 Tage Schwarz-Rot.<br />
Wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat, blieb das Bruttoinlandsprodukt<br />
im vierten Quartal 2005 gegenüber dem Vorquartal unverändert<br />
(+ 0,0%). Für <strong>FDP</strong>-Vize Rainer Brüderle ist klar: „Es lässt sich nicht<br />
einmal im statistischen Promille-Bereich eine positive Konjunkturwirkung<br />
der großen Koalition nachweisen (...) Die erste Bilanz der schwarz-roten<br />
Regierung steht unter der Überschrift ‚Merkel-Stagnation’ und ‚Merkel-<br />
Steuer’.“<br />
<strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung<br />
Die Folgen einer höheren <strong>Mehr</strong>wertsteuer wären in dieser Situation fatal:<br />
Die Konsum- und Investitionsausgaben würden noch stärker sinken und<br />
die ersten zaghaften Ansätze einer Wirtschaftsbelebung sofort im Keim erstickt.<br />
An neue Arbeitsplätze wäre nicht zu denken. Der finanzpolitische<br />
Sprecher der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion, Hermann<br />
Otto Solms, hält die Politik der Koalition deshalb<br />
für absolut verfehlt: „Die Erhöhung der <strong>Mehr</strong>wertsteuer<br />
ist ein riesiger Fehler. Jeder Bürger<br />
wird das in seinem Geldbeutel spüren. Den versprochenen<br />
Aufschwung wird vor allem die<br />
Schwarzarbeit erleben, während weiter ordentliche<br />
Arbeitplätze verloren gehen.“ So könne<br />
auch die versprochene Haushaltssanierung nicht<br />
gelingen. Hermann Otto Solms
elde 2|2006<br />
Der Widerstand der <strong>FDP</strong> gegen eine Erhöhung<br />
der <strong>Mehr</strong>wertsteuer geht weiter. „Wir werden<br />
versuchen, diesen dramatischen Fehler im<br />
Bundesrat zu verhindern“, kündigt Guido<br />
Westerwelle an. Dafür müssen sich acht<br />
Bundesländer einig sein. „In fünf dieser Länder<br />
werden die Liberalen dafür sorgen, daß die<br />
Landesregierungen nicht für die Steuererhöhung<br />
Guido Westerwelle stimmen“, so Guido Westerwelle. Die Linke, deren<br />
Vertreter schon im Bundestag die Erhöhung<br />
der <strong>Mehr</strong>wertsteuer abgelehnt hätten, müsse das in den Regierungen von<br />
Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls durchsetzen. „Wenn diese<br />
Ablehnung steht, wird sich jede Landesregierung im Osten überlegen, ob<br />
sie sich gegen die Interessen ihrer Bürger für die <strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung<br />
ausspricht“, so Guido Westerwelle.<br />
Schwarz-rote<br />
Rentenpolitik:<br />
Doch auch auf anderen Gebieten stellt die Bundesregierung die Weichen<br />
falsch oder verharrt gar im Nichtstun. In der Rentenpolitik erhöht<br />
Schwarz-Rot die Einnahmen, verschiebt Einsparungen auf morgen. Ein<br />
rentenpolitisches Konzept, das zu einer generationengerechten Lastenverteilung<br />
führen könnte, ist nicht erkennbar. Für Heinrich Kolb, den sozialpolitischen<br />
Sprecher der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion, steht fest: Die<br />
Regierungspolitik führt dazu, „dass der Rentenbeitrag im Jahr 2007 auf<br />
19,9 Prozent steigen wird. Die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67<br />
Jahre soll die Rente langfristig entlasten. Wenn aber mit 55 kein<br />
Arbeitsloser mehr einen Arbeitsplatz findet, läuft sie faktisch auf höhere<br />
Rentenabschläge hinaus. Und wenn man die neue Regelung auch noch<br />
durch Ausnahmetatbestände verwässern will, kann man es gleich ganz<br />
lassen.“<br />
Mit diesen Beschlüssen würden insbesondere die Jahrgänge zwischen 1964<br />
bis 1985 stark belastet. Vor allem sie müssten für den Reformstau in der<br />
Rentenpolitik aufkommen. „Sie zahlen immer höhere Beitragssätze, können<br />
aber erst mit 67 Jahren in Rente gehen und werden ein deutlich geringeres<br />
Rentenniveau als heutige Rentner hinnehmen müssen“, so Heinrich<br />
Kolb. Die Liberalen wollen die Beitragssätze<br />
stabil halten und die betriebliche und private<br />
Alterssicherung so auszubauen, dass dadurch<br />
die Absenkungen des Versorgungsniveaus in der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung ausgeglichen<br />
werden.<br />
Um die Defizite der Rentenversicherung für ein<br />
Jahr zu überbrücken, hat die Bundesregierung<br />
Heinrich Kolb<br />
ein Gesetz durchgepeitscht, das den Fälligkeitszeitpunkt<br />
für Sozialabgaben auf den drittletzten<br />
Bankarbeitstag, also in vielen Fällen vor die<br />
> Titelthema<br />
Lohnauszahlung vorverlegt. Somit müssen Unternehmer in diesem Jahr 13<br />
statt 12 Monatsabgaben abführen. Diese Regelung entzieht den<br />
Unternehmen insgesamt rund 20 Milliarden Euro Liquidität. Darüber hinaus<br />
entstehen durch die Umstellung hohe Bürokratiekosten.<br />
Heinrich Kolb, selbst Unternehmer und Vorsitzender der Bundesvereinigung<br />
liberaler Mittelstand, hält diese Maßnahme für wirtschafts- und sozialpolitisch,<br />
aber auch verfassungsrechtlich bedenklich. „So entsteht ein<br />
dauerhafter Schaden bei den Unternehmen, der in keinem Verhältnis zu<br />
den Sanierungseffekten bei der Rentenkasse steht. Folge der finanziellen<br />
Belastung werden Tausende von Insolvenzen und deutliche Steuerausfälle<br />
sein.“ Die <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion hat als einzige Fraktion gegen das<br />
Gesetz gestimmt und einen Antrag in den Bundestag eingebracht, das<br />
Picture-Alliance<br />
Gesetz sofort zu stoppen und die bisher gültige Gesetzeslage wieder herzustellen.<br />
Außerdem unterstützt sie das Ansinnen eines Elektro- Fotos:<br />
Fortsetzung auf Seite 10<br />
9
10<br />
> Titelthema elde 2|2006<br />
Hermann Otto Solms (rechts) und <strong>FDP</strong>-Sprecher Robert von Rimscha präsentieren<br />
ein Plakatmotiv gegen die geplante Erhöhung der <strong>Mehr</strong>wertsteuer.<br />
Fortsetzung von Seite 9<br />
installateurmeisters aus Gelsenkirchen, eine Verfassungsbeschwerde anzustrengen.<br />
Um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, wurde<br />
eine Protest-Kampagne gestartet (Protest-eCards unter www. fdp-fraktion.de).<br />
Die Bundesvereinigung mittelständischer Unternehmer hat der<br />
Bundestagsfraktion bereits 4.000 Unterschriften gegen das Gesetz übergeben,<br />
die dem Sozialministerium zugestellt wurden.<br />
Gesundheitsreform:<br />
Und in der Gesundheitspolitik? Sendepause. Strukturreformen? Vertagt!<br />
Die Untätigkeit der Politik spüren viele Versicherte bereits im Geldbeutel.<br />
Am 1. Januar haben zahlreiche Kassen ihre Beiträge erhöht. „Bereits bei<br />
der letzten Gesundheitsreform im Jahr 2003 hat<br />
die <strong>FDP</strong> angemahnt, dass wir eine grundlegende<br />
Reform des Gesundheitssystems brauchen“, erinnert<br />
der gesundheitspolitische Sprecher der<br />
<strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion, Daniel Bahr. „Jetzt<br />
schreiben wir das Jahr 2006, und die Reform<br />
wird wieder auf die lange Bank geschoben. Lösungsansätze<br />
und ein klare Orientierung weite-<br />
Daniel Bahr<br />
rer Reformschritte werden im Koalitionsvertrag<br />
nicht angeboten.“ Die <strong>FDP</strong> hat also allen Grund,<br />
sich weiter gegen erneute kurzfristige Kosten-<br />
dämpfungsmaßnahmen zu wehren und für echte Strukturreformen zu<br />
kämpfen. „Das heutige umlagefinanzierte, auf dem Arbeitseinkommen<br />
basierende System der gesetzlichen Krankenversicherung ist aus sich heraus<br />
nicht mehr reformierbar“, ist Daniel Bahr überzeugt. Die Alternative<br />
der Liberalen ist der private Krankenversicherungsschutz für alle – mit<br />
steuerfinanziertem Sozialausgleich für die, die sich eine Versicherung aus<br />
eigenen Kräften nicht leisten können.<br />
Die in der Vergangenheit gebildeten Reserven der Pflegeversicherung nehmen<br />
stetig ab. Doch auch hier: Schwarz-Rot packt die notwendige Sanierung<br />
nicht an. „Im Koalitionsvertrag haben die Koalitionspartner noch<br />
groß aufgetrumpft. Ein Gesetzentwurf zur Reform der sozialen Pflegeversicherung<br />
sollte bis zum Sommer vorgelegt werden“, erklärt Heinz<br />
Foto: Roland Kowalke<br />
Lanfermann, der pflegepolitische Sprecher der<br />
<strong>FDP</strong> im Deutschen Bundestag. „Und jetzt kneift<br />
die Union. Sie will die Reform der Pflegeversicherung<br />
erst nach der Gesundheitsreform angehen.“<br />
Dieses Zögern der Bundesregierung<br />
werden die Bürger mit höheren Beiträgen bezahlen<br />
müssen.<br />
Nach Auffassung der <strong>FDP</strong> kann nur der gleitende<br />
Übergang in ein kapitalgedecktes Versicherungssystem,<br />
verbunden mit dem Aufbau von<br />
Altersrückstellungen und der Abkoppelung vom<br />
Erwerbseinkommen, die Pflegeversicherung zukunftsfest<br />
machen.<br />
Schwarz-rote<br />
Arbeitsmarktreformen:<br />
Und was machen die Hartz-Reformen? Hier<br />
macht Schwarz-Rot da weiter, wo schon Rot-<br />
Grün versagt hat. „Viele der neuen arbeitsmarktpolitischen<br />
Instrumente waren wirkungslos<br />
oder haben den<br />
Arbeitslosen sogar<br />
geschadet“, konstatiert<strong>FDP</strong>-Generalsekretär<br />
Dirk Niebel.<br />
Trotzdem werden die<br />
Maßnahmen verlängert.<br />
Im Dezember<br />
Heinz Lanfermann<br />
verlängerte Schwarz-<br />
Rot die so genannte<br />
„58er-Regelung“, die<br />
älteren Arbeitnehmern den Bezug von Arbeitslosengeld<br />
erleichtert und so der Frühverrentung<br />
Vorschub leistet. Zudem sind statt einer inzwi
schen vier Verwaltungsstrukturen für die Betreuung<br />
von Arbeitslosen zuständig. „Positive<br />
Effekte muss man mit der Lupe suchen. Die dringend<br />
erforderlichen grundlegenden Reformen<br />
im Arbeits- und Tarifrecht geht die große<br />
Koalition gar nicht erst an“, so Arbeitsmarktexperte<br />
Niebel. „Jetzt nimmt sie sich sogar noch<br />
die Zeit, auf den Hartz-Abschlussbericht zu warten.<br />
Damit werden die Gelder der Beitragszahler<br />
ein ganzes Jahr weiter<br />
für Maßnahmen vergeudet,<br />
bei denen<br />
schon heute erkennbar<br />
ist, dass sie nicht<br />
zur Integration in den<br />
Arbeitsmarkt beitragen.“<br />
Die <strong>FDP</strong> will<br />
Dirk Niebel<br />
künftig nur noch Instrumente<br />
gefördert<br />
wissen, die auch Er-<br />
folge bringen. Außerdem soll die Betreuung aller<br />
Arbeitslosen in die Hände der Kommunen gegeben<br />
werden. So sind individuelle Problemlösungen<br />
möglich.<br />
Die <strong>FDP</strong> wird ihr klares Gegenkonzept zur planlosen<br />
Regierungskoalition in den bevorstehenden<br />
Wahlkämpfen und im Parlament verdeutlichen.<br />
Sie orientiert sich dabei nicht an den<br />
Befindlichkeiten der beiden regierenden sozialdemokratischen<br />
Parteien, sondern an den<br />
Bedürfnissen der Bürger. Sie sind der Partner für<br />
den Politikwechsel.<br />
Helmut Metzner/Thomas Hahn/Susanne Bühler<br />
Einnahmen in Mrd. EUR<br />
Jahr<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
elde 2|2006<br />
> Titelthema<br />
Einnahmen der öffentlichen Hand in Mrd. EUR<br />
gegliedert nach Anteilen von Bund, Ländern und Gemeinden<br />
Einnahmen in Mrd. EUR: Bund Länder Gemeinden<br />
Quelle: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />
1975<br />
1976<br />
1977<br />
1978<br />
1979<br />
1980<br />
1981<br />
1982<br />
1983<br />
1984<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
Fotos: Picture-Alliance<br />
11
Wir wachsen weiter<br />
Fast 4000 Neumitglieder für die <strong>FDP</strong> seit den Wahlen<br />
„Sieben auf einen Streich“ konnte der Kreisverband Sangerhausen kürzlich in einer<br />
Pressemitteilung verkünden. Gemeint sind damit gleich sieben neue Mitglieder auf einen<br />
Schlag, die der Kreisvorsitzende Helmut Qual feierlich Ende Januar auf seinem Kreisparteitag<br />
willkommen heißen konnte.<br />
„Der Kreisverband Sangerhausen steht dabei nur stellvertretend für all die anderen<br />
Kreisverbände der <strong>FDP</strong>, die in den letzten Monaten so erfolgreich fast 4000 Neumitglieder<br />
geworben haben“, so <strong>FDP</strong>-Bundesgeschäftsführer Hans-Jürgen Beerfeltz.<br />
Die Anfang des Jahres gestartete Neumitgliederkampagne unter dem Motto „Für alle,<br />
die mehr wollen“ hat also ganze Arbeit geleistet. „Wir sind von der Resonanz auf die<br />
Kampagne absolut positiv überrascht“, so Beerfeltz. Um die Mitgliederwerbung für die<br />
Kreisverbände aber noch attraktiver zu machen, hat sich die Partei etwas ganz besonderes<br />
einfallen lassen. „Wir werden in Kürze einen Wettbewerb starten“, kündigte<br />
Hans-Jürgen Beerfeltz auf der Kreisvorsitzendenkonferenz in Mainz an. Dem<br />
Kreisverband, der in einem gewissen Zeitraum die meisten Neumitglieder wirbt, winkt<br />
ein lukrativer Preis. Nur soviel will Hans-Jürgen Beerfeltz schon verraten: „Den<br />
Gewinnern winkt eine große Party mit allen Mitgliedern und Freunden – organisiert von<br />
der Bundespartei.“ Thomas Scheffler<br />
Jens Drews (43)<br />
Selbstständiger Augenoptiker<br />
Flensburg (Schleswig-<br />
Holstein):<br />
„Ich bin in die <strong>FDP</strong> eingetreten,<br />
um in meiner Heimatstadt<br />
Flensburg wirtschaftlich sowie<br />
auch kulturell etwas zu bewegen.<br />
Ich finde mich in vielen<br />
Dingen in der <strong>FDP</strong> wieder.“<br />
Dr. Marion Böning-Zilkens (35)<br />
Agrarwissenschaftlerin<br />
Ganderkesee (Niedersachsen):<br />
„Meine Interessen gehören der<br />
Kommunalpolitik. Noch während<br />
meiner Teilnahme am<br />
Mentoring-Programm des<br />
Landes Niedersachsen habe<br />
ich herausgefunden, dass die<br />
<strong>FDP</strong> auf kommunaler Ebene<br />
die Partei ist, für die ich mich<br />
engagieren möchte.“<br />
Anna und Per Gosche (27/31)<br />
Juristin und Selbstständiger<br />
Unternehmer, Hamburg:<br />
„Meine Frau ist schuld<br />
(Mitglied seit 2004)! ;-)<br />
...und dass ich die politischen<br />
Konzepte der <strong>FDP</strong> für<br />
sehr sinnvoll und daher auch<br />
für sehr unterstützenswert<br />
erachte.“<br />
Mania Feilcke (57)<br />
PR-Repräsentantin<br />
Berlin:<br />
Ich bin Mitglied der <strong>FDP</strong> geworden,<br />
weil ich eine Politik<br />
fördern will, in der das<br />
Individuum im Mittelpunkt<br />
steht. Gerne werde ich den<br />
Liberalismus in Deutschland<br />
mit meinen internationalen<br />
Erfahrungen und Kontakten<br />
unterstützen.“<br />
Michael Lukas (19)<br />
Student<br />
Saarbrücken (Saarland):<br />
„Ich bin Mitglied der <strong>FDP</strong>, weil<br />
sich unsere Partei für das<br />
höchste Gut der Menschen in<br />
Deutschland einsetzt: die<br />
Freiheit! Die <strong>FDP</strong> ist die Partei<br />
der Selbstdenker und nicht der<br />
Mitläufer! In unserer Partei<br />
dürfen, ja sogar sollen, junge<br />
Menschen Verantwortung tragen<br />
– das finde ich ganz persönlich<br />
extraklasse! Unser/<br />
mein Motto: Aufbruch in neue<br />
Zeiten – NUR mit der <strong>FDP</strong>!“<br />
Corinna Schwarze (40)<br />
Werbekauffrau<br />
Oberursel (Hessen):<br />
„Eine Stimme für die <strong>FDP</strong>, für<br />
eine Politik der Vernunft und<br />
für die Zukunft kann mehr bewirken,<br />
als nur ein Kreuz bei<br />
der Wahl.“<br />
Ingo Stolle (36)<br />
Unternehmer<br />
Köln (Nordrhein-Westfalen):<br />
„Aus meinen 3 Kindern sollen<br />
einmal glückliche Menschen<br />
werden. Sie sollen lernen,<br />
Verantwortung für sich und<br />
andere zu übernehmen und<br />
Anerkennung erfahren, wenn<br />
sie besonderes leisten. Damit<br />
sie in Zukunft auch in<br />
Deutschland eine Gesellschaft<br />
vorfinden, die diese Werte<br />
teilt, unterstütze ich die <strong>FDP</strong>.“<br />
Armgard von Bonin (38)<br />
Hausfrau und Mutter von<br />
6 Kindern, Magdeburg<br />
(Sachsen-Anhalt):<br />
„Die <strong>FDP</strong> ist für mich die<br />
Zukunftspartei und bietet als<br />
einzige Partei ein Programm<br />
für dringend benötigte<br />
Reformen in unserem Land.<br />
Dies verlangt ehrliche Politik,<br />
die zugleich Zukunftsperspektiven<br />
aufzeigt und damit<br />
Kräfte in der Gesellschaft und<br />
das Bewusstsein wieder zum<br />
Leben erweckt, dass wir der<br />
Staat sind und uns daher fragen<br />
sollten: Was können wir<br />
für unseren Staat tun? Und<br />
nicht: Was kann der Staat für<br />
uns tun?“
Sabine Löning (38)<br />
Prokuristin<br />
Hamburg:<br />
„Ich bin der <strong>FDP</strong> beigetreten,<br />
weil es die einzige Partei ist,<br />
die auf die<br />
Eigenverantwortung des<br />
Bürgers setzt.“<br />
Edgar von Oettingen (68)<br />
Diplom-Volkswirt<br />
Glashütten (Hessen):<br />
„Ich bin der <strong>FDP</strong> in<br />
Glashütten beigetreten, weil<br />
ich sie für eine ausgleichende<br />
Partei mit hoher wirtschaftlicher<br />
und kultureller<br />
Kompetenz halte, die konstruktive<br />
und kritische politische<br />
Arbeit leistet und damit<br />
zur Harmonisierung der<br />
unterschiedlichen<br />
Meinungsblöcke in meiner<br />
Heimatgemeinde beiträgt.“<br />
Daniel Kaddik (25)<br />
Student der<br />
Staatswissenschaften<br />
Erfurt (Thüringen):<br />
„Für mich ist der Grundsatz<br />
‘So viel Staat wie nötig, so<br />
wenig Staat wie möglich’<br />
bei gleichzeitiger Schaffung<br />
und Wahrung der Freiheit<br />
des Einzelnen der oberste<br />
Grundsatz politischen<br />
Handelns. Dies verkörpert<br />
für mich nur die <strong>FDP</strong>. Darum<br />
bin ich Mitglied.“<br />
Mathias Krüger (22)<br />
Student der<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
Greifswald (Mecklenburg-<br />
Vorpommern):<br />
„Ich möchte Politik nicht<br />
länger mehr nur in den<br />
Medien erleben, sondern<br />
live und vor Ort. Da gab<br />
es für mich nur eine<br />
Alternative: die<br />
Liberalen.“<br />
Claudia Korf (43)<br />
Abteilungsleiterin Politik<br />
beim BKK Bundesverband<br />
Kleinmachnow<br />
(Brandenburg):<br />
„In schwierigen Zeiten ist<br />
Mitarbeiten und<br />
Engagement besser als<br />
passives Erdulden.“<br />
Christine Baur (24)<br />
Studentin, Esslingen<br />
(Baden-Württemberg):<br />
"Ich wähle <strong>FDP</strong>, weil mir die<br />
Liberalen meine Entscheidungsfreiheit<br />
im Leben lassen,<br />
und keine Bevormundung der<br />
Bürger betreiben. Gleichzeitig<br />
denke ich, dass sich durch eine<br />
liberale Politik Forschung und<br />
Lehre an den Universitäten<br />
verbessern werden, da sich<br />
Hochschulen stärker dem nationalen<br />
und internationalen<br />
Wettbewerb stellen müssen."<br />
Fabian Schatz (23)<br />
Student der<br />
Politikwissenschaft<br />
München (Bayern):<br />
„In der <strong>FDP</strong> habe ich auch<br />
als junger Mensch die<br />
Möglichkeit gefunden, mich<br />
mit Gleichgesinnten, denen<br />
die Freiheit des Einzelnen<br />
und der Mut zur<br />
Eigeninitiative viel bedeutet,<br />
auszutauschen und gehört<br />
zu werden.<br />
Ausschlaggebend für meinen<br />
Eintritt in die<br />
Bundespartei war für mich<br />
ein Praktikum in der<br />
Landesgeschäftsstelle der<br />
<strong>FDP</strong> Bayern. Dort durfte ich<br />
feststellen, dass hier mit<br />
viel Herz und Engagement<br />
jenseits von Starrsinn und<br />
Bürokratie der liberale<br />
Gedanke gepflegt und<br />
voran gebracht wird.“<br />
Karsten Boll (29)<br />
Großhandelskaufmann<br />
Sevelten (Niedersachsen):<br />
„In Deutschland wird viel gejammert.<br />
Aber vom Jammern<br />
allein hat sich noch nie etwas<br />
geändert. Ich möchte mich lieber<br />
einbringen, und das in der<br />
sympathischsten Partei, die<br />
obendrein das beste<br />
Programm hat, um<br />
Deutschland in der<br />
Europatabelle wieder nach<br />
vorne zu bringen.“<br />
Ralf Plitzkat (40)<br />
Berater bei der<br />
Deutschen Bahn AG<br />
Frankfurt am Main<br />
(Hessen):<br />
Arne Vogt (35)<br />
Diplom-Ökonom, Rellingen<br />
(Schleswig-Holstein):<br />
„Ich habe mich entschlossen,<br />
in die <strong>FDP</strong> einzutreten,<br />
weil ich verstehen möchte,<br />
wie in unserem Land Politik<br />
gemacht wird. Weiterhin<br />
möchte ich mich mittelfristig<br />
in die wirtschaftspolitische<br />
Diskussion einbringen.<br />
Es ist meiner Meinung nach<br />
notwendig, dass das politische<br />
Interesse für unsere<br />
Demokratie und die politische<br />
Aktivität in Richtung<br />
Liberalismus verstärkt<br />
wird.“<br />
„Freiheit, die ich meine...<br />
ist die Freiheit, Möglichkeiten nutzen zu können,<br />
ist die Freiheit, man selbst sein zu dürfen,<br />
ist die Freiheit zur Verantwortung.<br />
Deshalb bin ich in der <strong>FDP</strong>.“<br />
Diane Herrmann (38)<br />
Unternehmerin in der IT- und Telekommunikationsbranche, Offenbach (Hessen):<br />
„Ich habe das Bedürfnis, mich politisch zu engagieren, da das Leben und Arbeiten in<br />
Deutschland zunehmend unattraktiv wird, aber meckern allein hilft nicht, ich möchte<br />
aktiv an Veränderungen teilnehmen. Die <strong>FDP</strong> ist Partei der ‘Leistungsbereiten Jungen und<br />
Junggebliebenen’. Das Parteiprogramm kommt meinen Vorstellungen und Ideen<br />
als Bürgerin und Unternehmerin am nächsten. Die <strong>FDP</strong> ist bereit für wirkliches<br />
‘Andersdenken’ und radikale, längst fällige Veränderungen – z.B. Steuererklärung<br />
auf Bierdeckel. Die <strong>FDP</strong> bietet mir als junge Frau die Möglichkeit für Aufstieg und<br />
Beteiligung. Die <strong>FDP</strong> muss mit die Regierung bilden. Die CDU/CSU kam bei meinem<br />
Wunsch, mich politisch zu engagieren, nicht in Frage, weil deren Mitglieder i.d.R. zu alt<br />
sind und sich nicht mehr auf Inhalte konzentrieren. Die SPD kam bei meinem Wunsch,<br />
mich politisch zu engagieren nicht in Frage, da ihre Politik zu wenig sozial ist.“<br />
Liberaler 1. Mai – Tag für Arbeit<br />
Neumitgliederkongress der <strong>FDP</strong> am 1. Mai 2006 in Berlin im und um<br />
das Thomas-Dehler-Haus, Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin<br />
Das Programmangebot:<br />
1. Neumitglieder lernen die Partei kennen<br />
Alle Mitglieder, die ab dem 1. April 2005 in die <strong>FDP</strong> eingetreten sind, erhalten eine<br />
persönliche Einladung zu dieser Veranstaltung. Selbstverständlich sind auch alle anderen<br />
Mitglieder willkommen.<br />
2. Volksfest auf der Reinhardtstraße und im Thomas-Dehler-Haus<br />
Für musikalische Unterhaltung ist gesorgt. Es kann auch getanzt werden. Auf dem eigens<br />
gesperrten Teil der Reinhardtstraße wird dafür ein Zelt aufgestellt. Hier werden<br />
auch Reden gehalten, z. B. von Dr. Guido Westerwelle. Ein Besuch der Reichstagskuppel<br />
wird unter den eingesendeten Rückmeldungen verlost.<br />
3. Bundesvorstand live<br />
Im Atrium des Thomas-Dehler-Hauses erfahren Sie Wissenswertes über unseren<br />
Bundesvorstand. Mitglieder des Bundesvorstandes und des Präsidiums der <strong>FDP</strong> werden<br />
hier im Interview vorgestellt. Darüber hinaus im Programm: liberales Vorfeld,<br />
Selbstdenker-Lounge, Videobox …<br />
4. Auch an die Kinder ist gedacht<br />
Die Gummibärchencrew und die Kindergalerie Oskar aus Hamburg sorgen dafür, dass<br />
auch die Kleinsten bei uns gut aufgehoben sind. Eine Hüpfburg, Kinderschminken,<br />
Malen und Basteln u.a. werden angeboten.<br />
Beginn ist 11:00 Uhr, Ende gegen 16:00 Uhr.
14<br />
> Aktuell elde 2|2006<br />
<strong>FDP</strong> beantragt Untersuchungsausschuss<br />
Führungsverantwortung von Schröder, Fischer & Co. unter der Lupe<br />
Welche rechtsstaatlich gebotenen politischen Vorgaben hat<br />
die rot-grüne Bundesregierung den Sicherheitsbehörden für<br />
die neue Aufgabenstellung nach dem 11.09.2001 gegeben? Welche<br />
Verantwortung trägt die damalige Bundesregierung bei den Vorgängen um<br />
die Fälle El Masri, Zammar und die Tätigkeit der BND-Mitarbeiter in<br />
Bagdad? Diese zentralen Fragen sollen nach Auffassung der <strong>FDP</strong>-<br />
Bundestagsfraktion in einem Untersuchungsausschuss behandelt werden.<br />
Der Vorsitzende der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion, Wolfgang Gerhardt, hat nach<br />
gründlicher Prüfung der neuen<br />
Sachlage die Beantragung<br />
eines Untersuchungsausschusses<br />
vorgeschlagen. Er kommt<br />
nach intensivem Studium des<br />
Berichts der Bundesregierung<br />
an das Parlamentarische<br />
Kontrollgremium zu dem<br />
Schluss: „Der von der Bundesregierung<br />
veröffentlichte Bericht<br />
hat keine innere Souveränität.<br />
Er gibt praktisch<br />
nichts zu, keinen Fehler. So<br />
kann man einen Bericht nicht<br />
anlegen.“ Für Wolfgang<br />
Gerhardt hat die Bundes-<br />
Wolfgang Gerhardt, Jörg van Essen<br />
regierung die Chance verpasst, mit ihrem eigenen Bericht und eigenen<br />
Nachforschungen die Vorgänge zu erhellen. Stattdessen seien Aktenberge<br />
aufgehäuft worden.<br />
„Es gibt weiterhin Aufklärungsbedarf zu den 367 CIA-Flügen über deutschem<br />
Gebiet. Bis heute steht nicht fest, ob diese genannten Flüge für illegale<br />
Zwecke benutzt worden sind. Anscheinend hat die Bundesregierung<br />
kein besonderes Interesse an der Aufarbeitung.“ Das gelte ebenso für die<br />
Verhöre durch deutsche Beamte auf Guantanamo und die Verschleppung<br />
von Khaled El Masri. „Die Behauptung, alles getan zu haben, trifft nicht zu.<br />
Die frühere rot-grüne Bundesregierung hat schlichtweg nichts getan. Da<br />
wurde ein Vorgang von erheblicher Bedeutung beim Innenministerium einfach<br />
liegengelassen. Nachfragen aus und in der politischen Führung blieben<br />
spärlich. Es ist nicht zu begreifen, dass noch nicht einmal zugegeben<br />
wird, dass falsch oder zögerlich gehandelt worden ist“, kritisiert Wolfgang<br />
Gerhardt. Zudem sei klar, dass die rot-grüne Bundesregierung den komplizierten<br />
Einsatz von BND-Mitarbeitern in Bagdad nicht ausreichend und<br />
sorgfältig politisch geführt habe. „Der Druck der amerikanischen Seite auf<br />
Informationen war anscheinend hoch. Der Sachverhalt kann aber nicht<br />
nach dem Motto aufgeklärt werden: Die Kleinen hängt man, und die<br />
Großen lässt man laufen“, so der Fraktionschef. Sollte die rot-grüne<br />
Bundesregierung für die Weitergabe von kriegsrelevanten Informationen<br />
verantwortlich sein, würde die gesamte rot-grüne Außenpolitik auf den<br />
Kopf gestellt: Aus der einstigen Friedenspolitik<br />
von Gerhard Schröder und Joschka Fischer wäre<br />
eine klare Beteiligung am Irak-Krieg bewiesen.<br />
Die <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion erwartet vom<br />
Untersuchungsausschuss eine Klärung darüber,<br />
ob die Deutschen von Rot-Grün mit der<br />
Vortäuschung falscher Tatsachen an der Nase<br />
herum geführt wurden.<br />
Nach dem unzureichenden Bericht<br />
der Bundesregierung sieht sich die<br />
<strong>FDP</strong>-Bundestagfraktion in der<br />
Pflicht zu Kontrolle und Aufklärung.<br />
Es muss klar definiert werden, wie<br />
zukünftig die Terrorismusbekämpfung<br />
im Rechtsstaat aussehen<br />
soll. Zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses<br />
sind 25 Prozent<br />
der Stimmen des Bundestages<br />
notwendig, d. h. die Abgeordneten<br />
aller Oppositionsfraktionen müssen<br />
einem entsprechenden Antrag zustimmen.<br />
Schwierig dürfte sich erneut<br />
die Formulierung eines gemeinsamen<br />
Auftrages für den<br />
Untersuchungsausschuss gestalten. Bereits der<br />
Versuch im Januar, einen gemeinsamen Antrag<br />
zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses<br />
zu erarbeiten, ist am Widerstand der Grünen gescheitert.<br />
Der Parlamentarische Geschäftsführer<br />
der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion, Jörg van Essen, kritisiert<br />
das Verhalten der Grünen: „Einen eng gefassten<br />
Untersuchungsauftrag, der die<br />
Verantwortung der politischen Führung ausklammert,<br />
werden wir nicht mittragen. Selbstverständlich<br />
müssen alle relevanten Sachverhalte<br />
aufgedeckt werden, einschließlich derer,<br />
die den ehemaligen Bundesaußenminister<br />
Fischer betreffen.“ Die <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion<br />
werde erneut einen entsprechenden Antragstext,<br />
der im Bundestag konsensfähig ist, erarbeiten<br />
und zur Abstimmung stellen, so Jörg<br />
van Essen. „Wir hoffen, dass die Grünen diesmal<br />
bei ihrem Beschluss bleiben und nicht wieder<br />
nach einem Ausweg suchen, wie sie die<br />
Entzauberung von Joschka Fischer verhindern<br />
können.“ Susanne Bühler<br />
Fotos: Picture-Alliance, ddp, Roland Kowalke
Hamas<br />
elde 2|2006<br />
> Aktuell<br />
auf dem Weg zur Regierungsbildung<br />
<strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion fordert Verzicht auf Terror und Gewalt<br />
Die islamistische Hamas-Bewegung „Für Reform und Wandel“<br />
hat im Januar bei den Parlamentswahlen in den Palästinensischen<br />
Autonomiegebieten mit großem Vorsprung vor der bis dahin regierenden<br />
Fatah die absolute <strong>Mehr</strong>heit erreicht und ist mit der Regierungsbildung<br />
beauftragt worden. Von den USA und der EU ist die Hamas als<br />
Terror-Organisation eingestuft. Sie kämpft für eine Zerstörung Israels und<br />
hat in den Jahren seit 2000 fast 60 Selbstmordattentate auf Israelis verübt.<br />
Der stellvertretende Vorsitzende und außenpolitische Sprecher der <strong>FDP</strong>-<br />
Bundestagsfraktion, Werner Hoyer, bewertet das Wahlergebnis differenziert:<br />
„Wir sind solidarisch mit Israel, und wir sind nicht bereit, mit einer<br />
palästinensischen Regierung zu kooperieren, die Israel vernichten will.<br />
Aber wenn wir jetzt unnötig und voreilig die Eskalationsspirale hochschrauben,<br />
stärken wir nur die extremistischen Kräfte.“ Außerdem würde<br />
beispielsweise durch die Einstellung sämtlicher<br />
Finanzhilfen der EU und ihrer Mitgliedstaaten<br />
ein Vakuum entstehen, das Akteure wie der Iran,<br />
verschiedene Golfstaaten, aber auch radikale<br />
nichtstaatliche Gruppierungen nur zu gerne füllen<br />
würden, warnt Werner Hoyer. „Über den<br />
Wahlsieg der Hamas, die immerhin auf der<br />
Terror-Liste der EU steht, hat sich bei uns sicher<br />
niemand gefreut. Aber so ist das nun einmal mit<br />
demokratischen Wahlen, die wir in arabischen<br />
Ländern immer zu Recht einfordern. Die oft korrupten<br />
Fatah-Führer der Arafat-Zirkel wurden<br />
vom Wähler abgestraft. Die Hamas ist im sozialen<br />
Bereich sehr engagiert und erfolgreich für<br />
die palästinensische Bevölkerung tätig“, so<br />
Werner Hoyer<br />
Hoyer. Wichtig sei, dass die Hamas jetzt zeige, dass sie zu verantwortungsvollem<br />
Handeln bereit und in der Lage sei, betont der Außenpolitiker.<br />
Die <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion fordert von der Hamas, dass sie der Gewalt<br />
und dem Terror abschwört, Israel anerkennt und sich zum Friedensprozess<br />
bekennt. Werner Hoyer warnt vor übereilten Reaktionen: „Ich plädiere – so<br />
schwer das scheinen mag – für Geduld. Noch ist keine neue palästinensische<br />
Regierung gebildet, und Präsident Abbas, ein vernünftiger und auf<br />
Ausgleich bedachter Mann, hält die Fäden in der Hand. Bei den Hamas-<br />
Führern gibt es durchaus Anzeichen dafür, dass gemäßigte Kräfte in die<br />
Regierung eingebunden werden sollen.“ Es müsse abgewartet werden, bis<br />
man mit Sanktionen drohe oder die wichtigen Finanzhilfen für die Palästinenser<br />
komplett einstelle.<br />
Die Palästinensische Autonomiebehörde steckt<br />
nach Aussagen von Präsident Mahmud Abbas<br />
zufolge in einer Finanzkrise, denn das israelische<br />
Kabinett hat beschlossen, die monatlichen<br />
Überweisungen von rund 50 Millionen Dollar an<br />
die Palästinenser-Regierung dauerhaft einzufrieren.<br />
Die USA forderten bereits von der Palästinensischen<br />
Autonomiebehörde Hilfen in Höhe<br />
von ebenfalls 50 Millionen Dollar zurück, um sicherzustellen,<br />
dass die Gelder nicht die Hamas<br />
erreichten. Auch der größte Geldgeber der<br />
Palästinenser, die EU, hat nach dem Wahlsieg<br />
der Hamas damit gedroht, die Mittel einzufrieren.<br />
Inzwischen haben sowohl die<br />
EU als auch die USA angekündigt,<br />
Finanzhilfen für ausschließlich humanitäre<br />
Projekte weiterführen zu<br />
wollen.<br />
Werner Hoyer mahnt, die Diskussionen<br />
über den Umgang mit dem<br />
palästinensischen Wahlergebnis<br />
nicht in einen Topf zu werfen mit<br />
der Sorge über die iranischen Nuklearwaffenambitionen<br />
und die gewaltsamen<br />
Proteste in der islamischen<br />
Welt über die Mohammed-<br />
Karikaturen. Diese oft populistische<br />
Vermengung schüre bei uns<br />
Ängste und gesellschaftliche Abwehrreaktionen<br />
gegen eine diffuse "islamische Bedrohung".<br />
Werner Hoyer: „Wir dürfen Intoleranz nicht einfach<br />
hinnehmen, aber wir dürfen ihr auch nicht<br />
unsererseits mit Intoleranz und verbaler Aufrüstung<br />
begegnen. Wir müssen auf die gemäßigten,<br />
modernistischen Kräfte in der islamischen<br />
Welt setzen und diese stärken, statt selbst weiteres<br />
Öl in das Feuer des Extremismus zu gießen.<br />
Sonst haben wir wirklich bald einen ,Kampf<br />
der Kulturen‘, bei dem keiner gewinnen kann.“<br />
Susanne Bühler<br />
Fotos: Picture-Alliance<br />
15
16<br />
> Aktuell elde 2|2006<br />
Harmonie Foto:<br />
in der schwarz-roten Familienpolitik?<br />
<strong>FDP</strong> setzt sich für Förderung aller Familienformen ein<br />
„Die Beschlüsse der Bundesregierung zur steuerlichen<br />
Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten sollten ein<br />
Meilenstein in der Familienpolitik sein. Herausgekommen ist ein Steuerchaos<br />
bei den Kinderbetreuungskosten“, kritisiert die familienpolitische Sprecherin<br />
der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion, Ina Lenke, die Beschlüsse der Bundesregierung<br />
zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und den endlosen Koalitionsstreit<br />
dazu. Zwar seien die Vereinbarungen ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.<br />
Doch helfe dieser unausgegorene Versuch, jede Wählerklientel von<br />
CDU und SPD zu bedienen, Eltern so gut wie gar nicht, moniert die Familienpolitikerin.<br />
Aus Sicht von Ina Lenke bietet der von den<br />
Koalitionären vereinbarte Kompromiss für Leistungsträger und<br />
Doppelverdiener immens wenig Anreiz, zumal sie auch künftig<br />
ein Drittel Eigenanteil an den Betreuungskosten übernehmen<br />
müssen und bei den einkommensorientierten Kindergartengebühren<br />
kräftig abkassiert werden. „Auch das geplante Elterngeld<br />
wird kaum dazu beitragen, dass mehr Kinder geboren<br />
werden. Das Ziel eines nettolohnbezogenen Elterngeldes halte<br />
ich grundsätzlich für eine gute Sache. Doch wird auch dieses<br />
Instrument an der Betreuungsfalle nach Ende des einjährigen<br />
Elterngeldes scheitern. Was nützt jungen Paaren ein Jahr Elterngeld,<br />
wenn sie für ihr Kind erst mit drei Jahren einen<br />
Ina Lenke<br />
Kindergartenplatz finden?“ bewertet Ina Lenke. Bei dem Streit in der Großen<br />
Koalition geht es nur vordergründig um Betreuungskosten und Elterngeld.<br />
Tatsächlich geht es um unterschiedliche Familienbilder: Während Familienministerin<br />
Ursula von der Leyen gerade gut ausgebildete Paare im Blick hat,<br />
setzen die Fraktionen von CDU und CSU weiter auf die Ein-Verdiener-Familie.<br />
Die SPD macht Geringverdienern und Alleinerziehenden Versprechungen. Für<br />
die <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion steht fest: Alle Lebensgemeinschaften mit<br />
Kindern müssen gleich behandelt werden. Daher haben die Liberalen bereits<br />
beim letzten Bundesparteitag einen Beschluss zur<br />
Familienpolitik verabschiedet. In den Bundestag<br />
eingebracht wurde zudem ein Gesetzentwurf der<br />
<strong>FDP</strong>-Fraktion, der eine deutliche steuerliche<br />
Entlastung für jedes Familienmitglied, also auch<br />
für Kinder, in Form eines gleich hohen Grundfreibetrages<br />
von jährlich 7700 Euro bringt. Die <strong>FDP</strong>-<br />
Bundestagsfraktion hat eine zusätzliche steuerliche<br />
Berücksichtigung von jährlich 12.000 Euro als<br />
Sonderausgaben für hauswirtschaftliche<br />
Dienstleistungen und<br />
die Betreuung von Kindern im<br />
Haushalt und außer Haus beschlossen.<br />
„Diese Möglichkeit<br />
der Entlastung werden wir sehr<br />
schnell in den Deutschen Bundestag<br />
einbringen. Dann können die<br />
Koalitionsfraktionen, aber auch<br />
die Grünen zeigen, wie ernst es<br />
ihnen mit der Förderung von verschiedensten<br />
Familienformen<br />
ist“, fordert Ina Lenke die alten und neuen Koalitionäre<br />
heraus. Die Familienpolitikerin lässt nicht<br />
nach in ihren Anstrengungen für mehr bezahlbare<br />
und flexiblere Kinderbetreuungsplätze für Kinder<br />
von 0 bis 6 Jahren. „Die vorschulische Bildung<br />
muss kostenfrei sein. Nur so haben alle Kinder<br />
von Anfang an die gleichen Bildungschancen“ so<br />
Ina Lenke. Susanne Bühler<br />
Picture-Alliance
Unter dem Motto „Hochschulen im Wettbewerb<br />
– mehr Lehrqualität durch innovative Finanzierung“<br />
trafen sich in Mannheim auf Einladung<br />
der Friedrich-Naumann-Stiftung Experten aus<br />
Wissenschaft und Politik sowie bildungspolitisch<br />
Interessierte, um über die Zukunft des<br />
deutschen Hochschulsystems zu diskutieren. Die<br />
Krise der derzeitigen Bildungspolitik war allen<br />
Rednern der prominent besetzten Tagung bewusst;<br />
über Wege aus der Malaise debattierten<br />
die Teilnehmer jedoch kontrovers.<br />
Rainer Brüderle forderte in seinem Grußwort,<br />
dass die Prinzipien Freiheit, Verantwortung und<br />
Wettbewerb auch im Bildungssystem implementiert<br />
werden. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />
der Friedrich-Naumann-Stiftung, Axel<br />
Hoffmann, erläuterte die Thesen der Stiftung,<br />
wonach Studienentgelte auch sozial verträglich<br />
nach Abschluss des Studiums entrichtet werden<br />
können. Die Hochschulen müssten die Höhe der<br />
Studienentgelte frei festlegen und nach Studienfächern<br />
und -niveau differenzieren können. Daniel<br />
Guhr von der Wissenschaftsberatung Illuminate<br />
Consulting Group ergänzte, die Hochschu-<br />
elde 2|2006<br />
> Friedrich-Naumann-Stiftung<br />
Rainer Brüderle, stellvertretender <strong>FDP</strong>-Vorsitzender, Prof. Hans-Georg Petersen, Universität Potsdam, Axel Hoffmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
Friedrich-Naumann-Stiftung.<br />
Verantwortung,<br />
Freiheit und Wettbewerb<br />
Hochschulkongress in Mannheim über alternative Finanzierungsmodelle<br />
len würden bei diesem Prozess verstärkt ein eigenständiges Profil gewinnen.<br />
Der Finanzwissenschaftler Prof. Hans-Georg Petersen von der Universität<br />
Potsdam unterstützte die Forderung der Stiftung nach Studienentgelten.<br />
Der Mythos „das Studium sei umsonst“ habe zu einer „teilweise perversen<br />
Umverteilung im Bildungssystem geführt“. Die Hochschulfinanzierung<br />
sei aber nicht komplett auf „User pays“ umzustellen. Der Staat dürfe sich<br />
nicht aus der „Grundverantwortung“ zurückziehen.<br />
Prof. Ulrich Hommel, Rektor der European Business School, verdeutlichte,<br />
dass die bisherigen Planungen der Länder mit einer Höchstgrenze von 500<br />
Euro im Jahr nicht durchdacht seien. In NRW hätten daher alle Hochschulen<br />
angekündigt, sich an dieser Höchstgrenze zu orientieren. Dies werde und<br />
müsse sich weiter ausdifferenzieren. Prof. Bernd Huber, Rektor der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität in München, hingegen lehnte ebenso wie Tilmann<br />
Holzer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Mannheim, Studienentgelte<br />
ab. Sie verstärkten nicht nur die soziale Selektivität des Bildungssystems,<br />
sondern seien auch ungerecht gegenüber kommenden Generationen,<br />
die aufgrund der leeren Renten- und Staatskassen ohnehin benachteiligt<br />
würden. Rolf Zipf, Vorstand der Career Concept AG, München, stellte das<br />
Konzept der Bildungsfonds vor. Studierende können dabei Bildungskredite<br />
aufnehmen, die sie später im Berufsleben begleichen müssen. Der bildungspolitische<br />
Sprecher der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion Patrick Meinhardt<br />
regte an, im Sinne einer „Bildungsunternehmenskultur“ die Rahmenbedingungen<br />
für mehr privates Engagement – etwa durch eine radikale Änderung<br />
des Stiftungsrechts – zu verbessern. Dr. Peter Altmiks<br />
17
18<br />
> Aktuell elde 2|2006<br />
Europäische Agrarsubventionen in ein<br />
Investitionsprogramm für Bildung umwandeln?<br />
In Zukunft und<br />
Bildung investieren<br />
Subventionen für Bauern oder Bildung? Geht es<br />
nach dem Haushaltsentwurf des Europäischen<br />
Rates, überweist Brüssel mit rund 363 Milliarden<br />
Euro über 40 Prozent des gesamten Haushalts<br />
der Europäischen Union (862 Milliarden Euro für<br />
die Jahre 2007-2013) an die Agrarbürokratie und<br />
Bauern. Das ist eine Gruppe von 0,1 % der europäischen<br />
Bevölkerung, die vom Steuerzahlergeld<br />
abhängig ist, weil sie in dem politisch fehlgesteuerten<br />
System nicht unternehmerisch handeln<br />
und für den Markt produzieren kann. Die Bildungsausgaben<br />
hingegen belaufen sich auf läppische<br />
1,3 % des geplanten Budgets. Besonders<br />
unverständlich ist es, dass ausgerechnet bei den<br />
Projekten gekürzt wird, die sich als großer Erfolg<br />
der europäischen Integration erwiesen haben:<br />
dem Erasmus-Programm für Studienaustausch<br />
zum Beispiel.<br />
Die geplante Reduzierung von wenigstens 53<br />
Millionen Euro in einer um zehn Länder vergrößerten<br />
Europäischen Union ist schlicht und einfach<br />
falsch: 210.000 Jugendliche bekämen dann<br />
nämlich keine Förderung mehr. Angesichts der<br />
Globalisierung ist eine internationale Ausbildung<br />
unerlässlich. Und die zentrale politische Aufgabe<br />
der Europäischen Union ist es, Europa zu der<br />
wettbewerbsfähigsten, wissensbasierten Region<br />
der Welt zu machen, kurz: die Lissabon-Agenda.<br />
Das geht nicht, indem veraltete Strukturen zementiert<br />
werden, sondern nur wenn in Zukunft<br />
und Bildung investiert wird.<br />
Der Anteil der<br />
Agrarsubventionen<br />
am Haushalt der<br />
Europäischen Union<br />
Pro<br />
beträgt im neuen<br />
Haushaltsentwurf<br />
über 40 Prozent. Ist<br />
Contra<br />
Silvana Koch-<strong>Mehr</strong>in, Stellvertretene Vorsitzende<br />
der ALDE-Fraktion und Vorsitzende der <strong>FDP</strong> im<br />
Europaparlament<br />
das gerechtfertigt?<br />
Oder soll ein<br />
Teil des Geldes<br />
in ein Investitions-<br />
programm für<br />
Bildung umge-<br />
wandelt werden?<br />
Hans-Michael Goldmann, Mitglied des Deutschen<br />
Bundestages, Sprecher für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion<br />
Geschlossene Verträge<br />
sind einzuhalten<br />
Nein! Denn in der Europäischen Union gibt es<br />
keine vertragliche Grundlage für eine gemeinsame<br />
Bildungspolitik. Außerdem fordert die <strong>FDP</strong><br />
bislang aus guten Gründen keine gemeinsame<br />
Bildungspolitik. Damit entpuppt sich diese Forderung<br />
als reiner Populismus.<br />
Auf der anderen Seite ist die gemeinsame Agrarpolitik<br />
bereits 1992, 2000 und 2003 grundlegend<br />
reformiert worden. Mit diesem Paradigmenwechsel<br />
wird die auf dem Bundesparteitag 2001<br />
einstimmig beschlossene Kulturlandschaftsprämie<br />
umgesetzt. Im Kern geht es dabei um die<br />
Entkopplung der Direktzahlungen von der Produktion.<br />
So wird sichergestellt, dass der Anteil<br />
der Agrarausgaben am EU-Haushalt weiter zurückgeht.<br />
Während noch in den Anfangsjahren<br />
der EU der Agraranteil im Haushalt über 80 % betrug,<br />
liegt er heute bei 45 % und wird bis 2013<br />
auf 32 % sinken. Dennoch müssen weitere marktwirtschaftliche<br />
Reformen gemeinsam mit einem<br />
weiteren Abbau der Agrarsubventionen folgen.<br />
Unternehmerische Landwirte brauchen allerdings<br />
nach dem Reformmarathon der letzten Jahre bis<br />
2013 Planungssicherheit und Verlässlichkeit:<br />
Geschlossene Verträge sind einzuhalten! Insbesondere<br />
die <strong>FDP</strong> als Rechtsstaatspartei muss sich<br />
an die gemachten Zusagen halten. Agrarpolitik<br />
bedeutet heute in Deutschland die Sicherung von<br />
mehr als vier Mio. Arbeitsplätzen im Agrar- und<br />
Ernährungssektor, Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz,<br />
im Tourismus und im Bereich der erneuerbaren<br />
Energien. Die <strong>FDP</strong> ist gut beraten, die<br />
Rahmenbedingungen für diese wichtige Zukunftsbranche<br />
zu verbessern. Immerhin haben<br />
mehr als neun Prozent der Landwirte die <strong>FDP</strong> bei<br />
der letzten Bundestagswahl gewählt.
elde 2|2006 > Vor Ort<br />
Das Ziel im hessischen Kommunalwahlkampf<br />
ist es, die Hessenkarte ein<br />
Stück weiter blau-gelb einzufärben, erklärt<br />
der Landesvorsitzende Jörg-Uwe<br />
Hahn: „Bereits bei der Aufstellung der<br />
Listen konnten wir uns über einen<br />
Zuwachs von über 11% neuer Listen<br />
freuen.“ Die Liberalen werden auch bei dieser Kommunalwahl<br />
von dem geänderten Wahlrecht profitieren.<br />
So können die hessischen Bürger nicht nur mehrere<br />
Stimmen auf einzelne Bewerber verteilen (Kumulieren)<br />
und damit die von den Parteien vorgegebenen<br />
Listen durcheinander wirbeln, sondern auch Bewerber<br />
unterschiedlicher Parteien ankreuzen (Panaschieren).<br />
„Wir Liberale haben die profilierteren Persönlichkeiten,<br />
so konnten wir bei der letzten Kommunalwahl<br />
durch das Wahlrecht die Zahl der Mandate verdoppeln“,<br />
berichtet Hahn. Man kann davon ausgehen,<br />
dass die Liberalen ihr Ergebnis in den Hochburgen<br />
noch weiter ausbauen. Im Bundestagswahlkampf<br />
hatte die <strong>FDP</strong> mit 17,9% im Landkreis Hochtaunus<br />
bundesweit das beste Ergebnis, im dortigen Wahlkreis von Dr. Wolfgang<br />
Gerhardt wurde mit 15,6% bundesweit das zweitbeste Ergebnis für die<br />
Liberalen erzielt. Das wird sich auch bei der Kommunalwahl niederschlagen.<br />
Jörg-Uwe Hahn tritt wie alle Mitglieder der Landtagsfraktion ebenfalls kommunal<br />
an. Dabei belegen nicht weniger als fünf Landtagsabgeordnete die<br />
ersten Plätze auf den Listen ihrer Kreisverbände: Ruth Wagner, Florian<br />
Rentsch, Heinrich Heidel, Michael Denzin und Roland von Hunnius führen die<br />
Bundesparteitag in Rostock<br />
Der 57. Ordentliche Bundesparteitag findet am 13. und 14. Mai<br />
2006 in der HanseMesse in Rostock statt. Aktuelle Informationen<br />
zum Parteitag, zur Anreise und zum Ablauf finden<br />
Sie im Internet unter www.fdp.de bzw. www.57.parteitag.<br />
fdp.de<br />
Tagesordnung des 57. Ordentlichen Bundesparteitages<br />
Samstag, 13. Mai 2006<br />
10.00 Uhr Eröffnung des Parteitages durch Cornelia Pieper, MdB,<br />
stellvertretende Bundesvorsitzende<br />
Grußwort Roland Methling,<br />
Oberbürgermeister der Stadt Rostock<br />
Grußwort Michael Roolf, Spitzenkandidat der <strong>FDP</strong><br />
Mecklenburg-Vorpommern zur Landtagswahl<br />
11.00 Uhr Rede von Dr. Guido Westerwelle, MdB,<br />
Bundesvorsitzender der <strong>FDP</strong><br />
13.30 Uhr Bericht der Antragskommission<br />
14.00 Uhr Antragsberatung<br />
Die Hessenkarte blau-gelb färben<br />
Hessens Liberale treten in 11 % mehr Gemeinden an<br />
<strong>FDP</strong>-Listen an. Der umweltpolitische Sprecher der<br />
Landtagsfraktion Heinrich Heidel ist zudem noch<br />
der liberale Spitzenkandidat seiner Heimatgemeinde<br />
Vöhl am Edersee.<br />
Seit Fasching läuft der Wahlkampf auf Hochtouren,<br />
schätzt der Kampagnenleiter Florian<br />
Rentsch ein. Mit der flächendeckend in Hessen<br />
angenommenen<br />
Rahmenkampagne<br />
unter dem Motto<br />
„Es wird Zeit –<br />
Jetzt das Richtige<br />
tun“ konnten die<br />
Liberalen im Unterschied<br />
zu den Mitbewerbern<br />
ein einheitlichesErscheinungsbilderreichen.<br />
Ein besonderer<br />
„Hingucker“<br />
sind die über 230<br />
Großflächenplakate. Von der großen Motivation<br />
der Wahlkämpfer zeugt auch der hervorragende<br />
Besuch der über ganz Hessen organisierten fünf<br />
Großveranstaltungen. So werden die Hessen ihren<br />
Beitrag leisten, damit der 26. März 2006 ein<br />
erfolgreicher Tag für die Liberalen in Deutschland<br />
wird! Dr. Dirk Engel<br />
16.00 Uhr Erörterung des Rechenschaftsberichtes für das Jahr 2004<br />
Vorlage: Dr. Hermann Otto Solms, MdB, Bundesschatzmeister<br />
Beratung von satzungsändernden Anträgen<br />
Beratung weiterer Anträge<br />
19.00 Uhr Unterbrechung des Bundesparteitages<br />
20.00 Uhr Geselliger Abend<br />
Sonntag, 14. Mai 2006<br />
09.00 Uhr Fortsetzung des Bundesparteitages<br />
Wahl der Vertreter der <strong>FDP</strong> im Rat der ELDR<br />
09.30 Uhr Beratung weiterer Anträge<br />
14.00 Uhr Schlusswort durch Rainer Brüderle, MdB,<br />
stellvertretender Bundesvorsitzender der <strong>FDP</strong><br />
19
20<br />
> Liberales<br />
Kreisvorsitzende trafen sich in Mainz<br />
elde 2|2006<br />
Mit dem Pfeifen einer Dampflok eröffnete Bundesgeschäftsführer Hans-<br />
Jürgen Beerfeltz die Kreisvorsitzendenkonferenz in der Mainzer Alten<br />
Lokhalle. Neben der Wahlkampflokomotive Guido Westerwelle habe der unmittelbare<br />
Bürgerdialog auf der Straße, im Internet und bei Kundgebungen<br />
der <strong>FDP</strong> Erfolg beschert, erklärte Beerfeltz.<br />
Ganz im Zeichen des direkten<br />
Dialogs stand auch die Veranstaltung<br />
am 11. Februar selbst: Die<br />
Wahlkämpfer Karl-Heinz Paqué<br />
(Sachsen-Anhalt), Hans Artur<br />
Bauckhage (Rheinland-Pfalz) und<br />
Birgit Homburger (Baden-Württemberg)<br />
stellten ihre Kampagnen vor.<br />
Die 250 Teilnehmer konnten dem<br />
Präsidium in Fragerunden auf den<br />
Zahn fühlen. Ein „blau-gelber<br />
Markt der Möglichkeiten“ gab Tips für Aktionen<br />
vor Ort.<br />
In seiner Rede machte Dirk Niebel klar: „Substanz<br />
gewinnt.“ Das Programmangebot entscheidet.<br />
Die <strong>FDP</strong> stehe für eine Politik, bei<br />
der nicht Millionen Menschen arbeitslos auf<br />
der Strecke blieben. Die Menschen sollen<br />
mehr zum Leben haben.<br />
Deshalb bestimmte ein Thema den Grundton<br />
der Redebeiträge: die <strong>Mehr</strong>wertsteuer. Gemeinsam<br />
mit Partei-Vize Rainer Brüderle forderte<br />
der Bundesvorsitzende Guido Westerwelle<br />
die Wähler auf: „Machen Sie die<br />
Landtagswahl zu einer Volksabstimmung gegen<br />
die <strong>Mehr</strong>wertsteuer-Erhöhung!“<br />
Helmut Metzner<br />
Fotos: Frank Ossenbrink<br />
Dr. Ulrich Noll feierte seinen 60.<br />
Trotz des heftigen<br />
Wahlkampfes in Baden-Württemberg<br />
blieb<br />
Zeit, Dr. Ulrich Noll zu<br />
seinem 60. Geburtstag<br />
zu gratulieren. Guido<br />
Westerwelle gratulierte<br />
ihm zu einer beeindruckenden<br />
Bilanz als<br />
Vorsitzender der <strong>FDP</strong>/<br />
DVP-Fraktion im LandtagBaden-Württemberg.<br />
Der MinisterpräsidentBaden-Württembergs,<br />
Günther<br />
Oettinger, attestierte ihm ein „jugendliches Aussehen und ein fair-freundschaftliches<br />
Miteinander“. Heute ist Ulrich Noll nicht nur Fraktionsvorsitzender<br />
der liberalen Landtagsfraktion, sondern „eine stabile Säule und<br />
ein Scharnier der Regierungskoalition“, wie der Ministerpräsident befand.<br />
Oettinger hat nichts dagegen, wenn diese Koalition nach den Landtagswahlen<br />
am 26. März fortgesetzt würde, denn sie „ist von der Sache her<br />
und menschlich intakt“. Und Landtagsvizepräsidentin Beate Fauser meinte,<br />
der „Bilderbuch-Liberale“ sei nicht zuletzt ein guter Fraktionsvorsitzender,<br />
weil er neben der zahnärztlichen Kunde sich auch der Psychologie verschrieben<br />
habe.<br />
Liberaler Sieg in Karlsruhe<br />
Die schweren Bedenken der <strong>FDP</strong> gegen das<br />
Luftsicherheitsgesetz sind vom Bundesverfassungsgericht<br />
bestätigt worden. Karlsruhe<br />
kippte Mitte Februar das rot-grüne<br />
Gesetz, das den Abschuss entführter Zivilmaschinen<br />
gestattet hätte. Bestätigt wurde<br />
die liberale Position, dass ein gesetzliches<br />
Abwägen von Menschenleben mit dem<br />
Grundgesetz unvereinbar ist. <strong>Mehr</strong>fach hatten<br />
die Karlsruher Richter zuletzt Positionen<br />
der <strong>FDP</strong> bestätigt, so im Urteil gegen die<br />
vorschnelle Beendigung des Visa-Untersuchungsausschusses<br />
und bei ihrer scharfen<br />
Kritik am Vorgehen der Bundesregierung<br />
im NPD-Verbotsverfahren.<br />
Weinkenner des Jahres 2006<br />
Der Mainzer Vermögensberater, Hobby-Winzer<br />
und aktive Wahlkämpfer Valentin Brodbecker<br />
konnte vor wenigen Tagen eine besondere Auszeichnung<br />
entgegen nehmen: Er wurde zum<br />
„Weinkenner des Jahres 2006“ gekürt. In einem<br />
Feld von 12 Finalisten aus Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz, die aus über 1.000 Weinexperten<br />
ermittelt wurden, setzte er sich in Theorie und Praxis<br />
klar durch. „Eine knappe Entscheidung, aber<br />
als Rheinland-Pfälzer kennt man sich natürlich<br />
aus“, urteilte Brodbecker, der sich im Jahr 2000<br />
schon den Titel „Hobbykoch des Jahres“ gesichert<br />
hatte. Der Titel „Weinkenner des Jahres“ wurde<br />
vom Verlagshaus Jahreszeitenverlag verliehen.<br />
<strong>FDP</strong> in Heilbronn präsent<br />
Nach über 50 Jahren konnte<br />
die <strong>FDP</strong> in Heilbronn<br />
endlich wieder ein eigenes<br />
Wahlkreisbüro eröffnen.<br />
Michael Georg Link (im<br />
Foto rechts), Bundestagsabgeordneter<br />
für die <strong>FDP</strong><br />
in Heilbronn, lud zu einem<br />
zünftigen „Come in“ mit<br />
Leberkäs, Brezeln und Bier<br />
ein. Etwa 80 Gäste zeigten<br />
sich vom schicken Ladenlokal mitten in der Fußgängerpassage<br />
der Stadt beeindruckt. „Eine tolle<br />
Möglichkeit, sich optimal zu präsentieren“, lobte<br />
Bernhard Nüsch das neue Büro.
<strong>FDP</strong>-Energiekongress: Abkehr von Ideologie<br />
Eine Abkehr von der „ideologisch geprägten rot-grünen Energiepolitik“ der<br />
großen Koalition forderte die <strong>FDP</strong>-Energieexpertin, Gudrun Kopp (Foto),<br />
beim Energiekongreß des <strong>FDP</strong>-Bürgerfonds am 26. Januar in Berlin.<br />
Unterstützt wurde sie dabei von Guido Westerwelle, der in sieben Thesen<br />
für „ideologische Abrüstung“ und sein liberales Konzept für die Energiepolitik<br />
warb. Seine Botschaft: „Die Energieversorgung ist die Lebensader<br />
unserer Volkswirtschaft, von ihr hängt die gesunde Entwicklung unseres<br />
Landes ab.“ Deutschland brauche deshalb einen verantwortungsvollen<br />
Energiemix, der kostengünstig und zukunftstauglich sei.<br />
Im Einklang mit dem umweltpolitischen Sprecher<br />
der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion, Michael Kauch (Foto),<br />
forderte er einen politischen Ordnungsrahmen, „der<br />
an Wettbewerb, klaren umweltpolitischen Zielen und<br />
Versorgungssicherheit ausgerichtet ist“.<br />
So wurde den 200 Tagungsteilnehmern aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik deutlich, was<br />
dem Kongreß bereits als Titel gedient hatte:<br />
„Energie ist Freiheit.“ Helmut Metzner<br />
Großer Bahnhof für Conny Pieper<br />
Die Zahl 13. Nicht nur bei der Landtagswahl 2002 in Sachsen-Anhalt, als die<br />
<strong>FDP</strong> 13,3 % der Stimmen erreichte, sondern auch bei einer Tombola im letzten<br />
Jahr, brachte sie Conny Pieper Glück. Das Los mit der Nummer 13 3, gezogen<br />
von Dieter Bellmann, bekannt aus der TV-Arztserie „In aller Freundschaft“,<br />
hielt eine exklusive SAW-Party für sie bereit, die nun endlich zu ihrem diesjährigen<br />
Geburtstag gefeiert werden sollte. Zusammen mit Radio SAW und einigen<br />
anderen Sponsoren, wie auch Frau Hillemann vom Berufsbildungswerk,<br />
die wunderschöne Gestecke auf den Tisch zauberte, oder der Sektkellerei Rot-<br />
Politischer Aschermittwoch in Passau<br />
Proppenvoll war der Saal in Passau. Schließlich<br />
gibt es an der Schwarz-Roten Koalition viel zu kritisieren,<br />
und die ideale Bühne war einmal mehr<br />
der traditionelle Politische Aschermittwoch in<br />
Niederbayern. Guido Westerwelle rügte die Reformangst<br />
der Bundesregierung. Ob Steuern, Gesundheit<br />
oder Pflege: nirgendwo der angekündigte<br />
Umbau. Stattdessen werde in Fortsetzung rot-<br />
Foto: Picture-Alliance<br />
elde 2|2006 > Liberales<br />
Fotos: Ralf Lehmann<br />
grüner Politik den Bürgern durch die <strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung das Geld aus<br />
den Taschen gezogen. Heftige Kritik an Edmund Stoiber: Der CSU-Chef solle<br />
mal lieber im Büßerhemd auftreten, denn er habe 2005 den Politikwechsel<br />
„versaubeutelt“.<br />
Ungewöhnlich: Ein kurzes Grußwort<br />
hielt Verdi-Landeschef Michael<br />
Wendel. Die Gewerkschaft hatte darum<br />
gebeten. Die Liberalen sagten<br />
Ja zum zivilisierten Dialog mit Andersdenkenden.<br />
Wendel bedankte<br />
sich hierfür ausdrücklich: Soviel Offenheit<br />
gebe es nur bei der <strong>FDP</strong>. Der<br />
Verdi-Chef beschrieb damit genau<br />
jene demokratischen Spielregeln, die<br />
der DGB nicht gelten ließ, als er wenige<br />
Tage zuvor die <strong>FDP</strong> zum DGB-<br />
Bundeskongress erst ein- und dann<br />
wieder auslud. rvr<br />
käppchen-Mumm, die den Empfangssekt spendierte,<br />
konnten so über 100 Gäste, darunter Guido Westerwelle,<br />
die „Glücksfee“ Dieter Bellmann sowie<br />
auch sein Schauspielerkollege Peter Sodann, eine<br />
ganz besondere Feier genießen. „Simply the Best“,<br />
einer der Lieblingssongs der Gastgeberin, wurde<br />
gespielt, als Conny Pieper ihre Gäste im großen<br />
Ballsaal des Kempinski Hotels Halle begrüßte. Was<br />
folgte, war eine Kette von Überraschungen für das<br />
Geburtstagskind und ihre Gäste. Den Höhepunkt<br />
bildete, angelehnt an Hildegard Knefs Lied „Für<br />
dich soll’s rote Rose regnen“, ein Feuerwerk aus roten<br />
Rosenblüten, das auf Frau Pieper nieder regnete.<br />
In diesen Genuss kam auch der Spitzenkandidat<br />
der <strong>FDP</strong> Sachsen-Anhalt zur bevorstehenden Landtagswahl,<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, denn auch ihm<br />
soll die Zahl 13 für den 26. März Glück bringen. Fr<br />
„Leistung muß<br />
sich lohnen – im<br />
Sport genauso wie<br />
in der Wirtschaft.<br />
Daher unterstütze<br />
ich die <strong>FDP</strong>.“<br />
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Michael Stich, Unternehmer<br />
Fotos: Roland Kowalke<br />
21
22<br />
> Liberales<br />
Ehrung für Hans-Dietrich Genscher<br />
elde 2|2006<br />
Als Hans-Dietrich Genscher 1946<br />
der Partei beitrat, hieß diese noch Liberal-Demokratische<br />
Partei Deutschlands.<br />
Heute, sechzig Jahre später,<br />
haben die Liberalen viel erreicht<br />
und verändert – nicht nur ihren Namen.<br />
Genschers Wirken ist untrennbar<br />
mit der Erfolgsgeschichte der<br />
<strong>FDP</strong> verbunden. <strong>Mehr</strong> als 300 Parteifreunde,<br />
Weggefährten und Bewunderer<br />
– darunter Cornelia<br />
Pieper und Finanzminister Karl-<br />
Heinz Paqué – waren am 5. Februar<br />
ins Hotel Rotes Ross nach Halle gekommen, um das blau-gelbe Zugpferd,<br />
den langjährigen Außenminister des geteilten und wiedervereinten<br />
Deutschlands für sechzig Jahre Mitgliedschaft in der <strong>FDP</strong> zu ehren. Mit sehr<br />
persönlichen Worten würdigte Guido Westerwelle die Verdienste des<br />
„Architekten der deutschen Einheit“, auf den die Partei mit Recht stolz sein<br />
könne.<br />
Genscher selbst gestand, er wolle keinen seiner Tage in der <strong>FDP</strong> missen.<br />
Allerdings seien die Angaben über die Dauer seiner Mitgliedschaft zu korri-<br />
Homburger: Bundeswehr braucht Experten<br />
Die Bundeswehr hat als Wehrpflichtarmee<br />
50 Jahre lang ihre ureigenste<br />
Aufgabe, nämlich die Verteidigung des<br />
Bundesgebiets, zuverlässig erfüllt. Gegenüber<br />
dem kalten Krieg hat sich die<br />
Sicherheitslage jedoch grundlegend geändert.<br />
“Die Bundeswehr ist heute auch<br />
in vielen Auslandseinsätzen. Dafür brauchen<br />
wir keine Grundwehrdienstleistenden,<br />
sondern eine aus hochqualifizierten<br />
Experten bestehende Freiwilligenarmee”,<br />
betont die sicherheitspolitische Sprecherin<br />
der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion Birgit Homburger. Nicht zuletzt auch wegen<br />
fehlender Wehrgerechtigkeit – derzeit müssen weniger als 17 Prozent der<br />
jährlich zur Verfügung stehenden Männer der Wehrpflicht nachkommen –<br />
fordert die <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion in einem Antrag im Deutschen Bundestag<br />
die Aussetzung der Wehrpflicht. Übrigens hatten Liberale maßgeblichen<br />
Anteil an der Namensgebung der Bundeswehr. Schon Bundespräsident<br />
Theodor Heuss hatte in einem Gespräch mit Bundeskanzler Adenauer für<br />
den Begriff "Bundeswehr" plädiert. Eigentlicher Namensgeber war aber der<br />
<strong>FDP</strong>-Abgeordnete Hasso von Manteuffel, ein ehemaliger General der<br />
Panzertruppe. Seinen Vorschlag erhob der Vorsitzende Dr. Richard Jäger bei<br />
der Abstimmung im Sicherheitsausschuss des Deutschen Bundestages am<br />
22. Februar 1956 zum Antrag.<br />
elde Impressum<br />
Herausgeber: Dirk Niebel und Dr. Wolfgang Gerhardt; Chefredakteur: Robert von Rimscha; Verantwortlich: Wulf<br />
Oehme; Redaktion: Roland Kowalke; Redaktionelle Mitarbeit: Kirstin Balke, Saskia Böttcher, Susanne Bühler, Helmut<br />
Metzner, Isabella Pfaff, Gabriele Renatus, Thomas Scheffler, Dr. Christoph Steegmans, Thomas Volkmann; Anschrift der<br />
Redaktion: Thomas-Dehler-Haus Berlin, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin, Postfach 04 03 49, 10062 Berlin, E-mail:<br />
Roland.Kowalke@liberalverlag.de, Telefon: (0 30) 27 57 28 79, Telefax: (0 30) 27 57 28 80; Verlag: liberal Verlag GmbH,<br />
E-mail: renate.kroening@liberalverlag.de; Anzeigen: liberal Verlag GmbH, Reinhardtstraße 16, 10117 Berlin, Telefon: (030)<br />
27 57 28 73, Telefax: (030) 27 57 28 80; Gestaltung: Cicero Gesellschaft für Werbung und Kommunikation mbH, Wiesbaden;<br />
Gesamtherstellung: altmann-druck GmbH, Berlin; elde erscheint sechsmal im Jahr und wird für die <strong>FDP</strong>-Mitglieder im<br />
Rahmen der Mitgliedschaft ohne Erhebung eines besonderen Bezugspreises geliefert. Jahresbezugspreis sonst 8,10 Euro.<br />
gieren: „Ich war elf Jahre<br />
Parteivorsitzender.<br />
Das zählt doppelt.“ Er sei<br />
damit eigentlich 71 Jahre<br />
Mitglied der Partei, die<br />
Ossenbrink<br />
„die umfassendste Alter-<br />
Frank<br />
native zu jeder Form der<br />
Unfreiheit“ biete. Fotos.<br />
Walter Hirche feierte seinen 65.<br />
Ein Minister hatte Geburtstag – und alle kamen.<br />
Über 650 Freunde und Wegbegleiter feierten mit<br />
dem Landesvorsitzenden der niedersächsischen<br />
<strong>FDP</strong> und Minister für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Verkehr seines Heimatlandes, Walter Hirche, seinen<br />
65. Geburtstag. Neben Guido Westerwelle<br />
und Wolfgang Gerhardt sowie weiteren Präsidiumsmitgliedern<br />
hatte es sich auch Ministerpräsidenten<br />
Christian Wulff nicht nehmen lassen, den<br />
Jubilar hochleben zu lassen. Sie würdigten vor allem<br />
seine Eigenschaft als ruhender und verlässlicher<br />
Pol in den rauen Gewässern der Politik.<br />
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elde 2|2006<br />
> Fragebogen<br />
Ihr persönlicher elde-Fragebogen<br />
Diesmal: Julia Biedermann, Schauspielerin<br />
Im Alter von vier Jahren wurde Julia Biedermann für die<br />
Sesamstraße entdeckt. Ihr Bühnendebüt gab sie 1976 am<br />
Schillertheater in Berlin. Zahlreiche Fernsehfilme und Serien<br />
hat sie mit ihrem Charme und Können bereichert. 1984 bekam<br />
sie für ihre Rolle in „Ich heirate eine Familie“ den „Goldenen<br />
Was ist für Sie das größte Unglück?<br />
Dass Adam und Eva aus dem Paradies<br />
vertrieben wurden.<br />
Wo möchten Sie leben?<br />
Am Meer.<br />
Was ist für Sie das vollkommene<br />
irdische Glück?<br />
Ausgeschlafen zu sein.<br />
Welche Fehler entschuldigen Sie am<br />
ehesten?<br />
Rechtschreibfehler.<br />
Ihre liebsten Romanhelden?<br />
Ich kann Romane nicht leiden.<br />
Ihre Lieblingsgestalt in der<br />
Geschichte?<br />
Jeanne d‘ Arc.<br />
Ihre Lieblingsheldinnen in der<br />
Wirklichkeit?<br />
Die alleinerziehende, arbeitssuchende<br />
Mutter Erin Brokovich.<br />
Ihre Lieblingsheldinnen<br />
in der Dichtung?<br />
Maria Stuart.<br />
Ihre Lieblingsmaler?<br />
Edgar Dégas.<br />
Ihr Lieblingskomponist?<br />
Tschaikowsky, Compay Segundo.<br />
Welche Eigenschaften schätzen Sie<br />
bei einem Mann am meisten?<br />
Humor.<br />
Welche Eigenschaften schätzen<br />
Sie bei einer Frau am meisten?<br />
Pünktlichkeit.<br />
Ihre Lieblingstugend?<br />
Pünktlichkeit.<br />
Ihre Lieblingsbeschäftigung?<br />
Essen.<br />
Palmzweig“. Im Bundestagswahlkampf<br />
engagierte sie sich<br />
für die Liberalen. Viel Spaß beim<br />
Lesen ihrer Antworten auf unsere<br />
Fragen.<br />
Wer oder was hätten Sie sein mögen?<br />
Ein Mann.<br />
Ihr Hauptcharakterzug?<br />
Harmoniesüchtig.<br />
Was schätzen Sie bei Ihren Freunden<br />
am meisten?<br />
Zuverlässigkeit.<br />
Ihr größter Fehler?<br />
Zu ehrlich zu sein.<br />
Ihr Traum vom Glück?<br />
Die <strong>Mehr</strong>wertsteuer zu senken.<br />
Was wäre für Sie das größte Unglück?<br />
Keine Schokolade im Kühlschrank.<br />
Was möchten Sie sein?<br />
Kulturministerin.<br />
Ihre Lieblingsfarbe?<br />
Blau/gelb.<br />
Ihre Lieblingsblume?<br />
Orchidee.<br />
Ihr Lieblingsvogel?<br />
Pinguin.<br />
Ihr Lieblingsschriftsteller?<br />
Robert Ludlum.<br />
Ihr Lieblingslyriker?<br />
Habe ich keinen.<br />
Ihre Helden in der Wirklichkeit?<br />
Meine Mama.<br />
Ihre Heldinnen in der Geschichte?<br />
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis.<br />
Ihre Lieblingsnamen?<br />
Julius und Victoria.<br />
Was verabscheuen Sie am meisten?<br />
Mundgeruch.<br />
Welche geschichtlichen Gestalten<br />
verachten Sie am meisten?<br />
Stalin und Hitler.<br />
Welche militärischen Leistungen<br />
bewundern Sie am meisten?<br />
Keine.<br />
Welche Reform bewundern<br />
Sie am meisten?<br />
Die Währungsreform von 1948.<br />
Welche natürliche Gabe möchten<br />
Sie besitzen?<br />
Schlagfertigkeit.<br />
Wie möchten Sie sterben?<br />
Gar nicht.<br />
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />
Wunderprächtig.<br />
Ihr Motto?<br />
Nimm das Leben nicht so ernst, Puppe!<br />
Ihr Abschlusskommentar?<br />
Denke ich an Deutschland in der Nacht,<br />
bin ich um meinen Schlaf gebracht.<br />
23
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