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18<br />

> Aktuell elde 2|2006<br />

Europäische Agrarsubventionen in ein<br />

Investitionsprogramm für Bildung umwandeln?<br />

In Zukunft und<br />

Bildung investieren<br />

Subventionen für Bauern oder Bildung? Geht es<br />

nach dem Haushaltsentwurf des Europäischen<br />

Rates, überweist Brüssel mit rund 363 Milliarden<br />

Euro über 40 Prozent des gesamten Haushalts<br />

der Europäischen Union (862 Milliarden Euro für<br />

die Jahre 2007-2013) an die Agrarbürokratie und<br />

Bauern. Das ist eine Gruppe von 0,1 % der europäischen<br />

Bevölkerung, die vom Steuerzahlergeld<br />

abhängig ist, weil sie in dem politisch fehlgesteuerten<br />

System nicht unternehmerisch handeln<br />

und für den Markt produzieren kann. Die Bildungsausgaben<br />

hingegen belaufen sich auf läppische<br />

1,3 % des geplanten Budgets. Besonders<br />

unverständlich ist es, dass ausgerechnet bei den<br />

Projekten gekürzt wird, die sich als großer Erfolg<br />

der europäischen Integration erwiesen haben:<br />

dem Erasmus-Programm für Studienaustausch<br />

zum Beispiel.<br />

Die geplante Reduzierung von wenigstens 53<br />

Millionen Euro in einer um zehn Länder vergrößerten<br />

Europäischen Union ist schlicht und einfach<br />

falsch: 210.000 Jugendliche bekämen dann<br />

nämlich keine Förderung mehr. Angesichts der<br />

Globalisierung ist eine internationale Ausbildung<br />

unerlässlich. Und die zentrale politische Aufgabe<br />

der Europäischen Union ist es, Europa zu der<br />

wettbewerbsfähigsten, wissensbasierten Region<br />

der Welt zu machen, kurz: die Lissabon-Agenda.<br />

Das geht nicht, indem veraltete Strukturen zementiert<br />

werden, sondern nur wenn in Zukunft<br />

und Bildung investiert wird.<br />

Der Anteil der<br />

Agrarsubventionen<br />

am Haushalt der<br />

Europäischen Union<br />

Pro<br />

beträgt im neuen<br />

Haushaltsentwurf<br />

über 40 Prozent. Ist<br />

Contra<br />

Silvana Koch-<strong>Mehr</strong>in, Stellvertretene Vorsitzende<br />

der ALDE-Fraktion und Vorsitzende der <strong>FDP</strong> im<br />

Europaparlament<br />

das gerechtfertigt?<br />

Oder soll ein<br />

Teil des Geldes<br />

in ein Investitions-<br />

programm für<br />

Bildung umge-<br />

wandelt werden?<br />

Hans-Michael Goldmann, Mitglied des Deutschen<br />

Bundestages, Sprecher für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion<br />

Geschlossene Verträge<br />

sind einzuhalten<br />

Nein! Denn in der Europäischen Union gibt es<br />

keine vertragliche Grundlage für eine gemeinsame<br />

Bildungspolitik. Außerdem fordert die <strong>FDP</strong><br />

bislang aus guten Gründen keine gemeinsame<br />

Bildungspolitik. Damit entpuppt sich diese Forderung<br />

als reiner Populismus.<br />

Auf der anderen Seite ist die gemeinsame Agrarpolitik<br />

bereits 1992, 2000 und 2003 grundlegend<br />

reformiert worden. Mit diesem Paradigmenwechsel<br />

wird die auf dem Bundesparteitag 2001<br />

einstimmig beschlossene Kulturlandschaftsprämie<br />

umgesetzt. Im Kern geht es dabei um die<br />

Entkopplung der Direktzahlungen von der Produktion.<br />

So wird sichergestellt, dass der Anteil<br />

der Agrarausgaben am EU-Haushalt weiter zurückgeht.<br />

Während noch in den Anfangsjahren<br />

der EU der Agraranteil im Haushalt über 80 % betrug,<br />

liegt er heute bei 45 % und wird bis 2013<br />

auf 32 % sinken. Dennoch müssen weitere marktwirtschaftliche<br />

Reformen gemeinsam mit einem<br />

weiteren Abbau der Agrarsubventionen folgen.<br />

Unternehmerische Landwirte brauchen allerdings<br />

nach dem Reformmarathon der letzten Jahre bis<br />

2013 Planungssicherheit und Verlässlichkeit:<br />

Geschlossene Verträge sind einzuhalten! Insbesondere<br />

die <strong>FDP</strong> als Rechtsstaatspartei muss sich<br />

an die gemachten Zusagen halten. Agrarpolitik<br />

bedeutet heute in Deutschland die Sicherung von<br />

mehr als vier Mio. Arbeitsplätzen im Agrar- und<br />

Ernährungssektor, Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz,<br />

im Tourismus und im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien. Die <strong>FDP</strong> ist gut beraten, die<br />

Rahmenbedingungen für diese wichtige Zukunftsbranche<br />

zu verbessern. Immerhin haben<br />

mehr als neun Prozent der Landwirte die <strong>FDP</strong> bei<br />

der letzten Bundestagswahl gewählt.

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