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Unter dem Motto „Hochschulen im Wettbewerb<br />
– mehr Lehrqualität durch innovative Finanzierung“<br />
trafen sich in Mannheim auf Einladung<br />
der Friedrich-Naumann-Stiftung Experten aus<br />
Wissenschaft und Politik sowie bildungspolitisch<br />
Interessierte, um über die Zukunft des<br />
deutschen Hochschulsystems zu diskutieren. Die<br />
Krise der derzeitigen Bildungspolitik war allen<br />
Rednern der prominent besetzten Tagung bewusst;<br />
über Wege aus der Malaise debattierten<br />
die Teilnehmer jedoch kontrovers.<br />
Rainer Brüderle forderte in seinem Grußwort,<br />
dass die Prinzipien Freiheit, Verantwortung und<br />
Wettbewerb auch im Bildungssystem implementiert<br />
werden. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />
der Friedrich-Naumann-Stiftung, Axel<br />
Hoffmann, erläuterte die Thesen der Stiftung,<br />
wonach Studienentgelte auch sozial verträglich<br />
nach Abschluss des Studiums entrichtet werden<br />
können. Die Hochschulen müssten die Höhe der<br />
Studienentgelte frei festlegen und nach Studienfächern<br />
und -niveau differenzieren können. Daniel<br />
Guhr von der Wissenschaftsberatung Illuminate<br />
Consulting Group ergänzte, die Hochschu-<br />
elde 2|2006<br />
> Friedrich-Naumann-Stiftung<br />
Rainer Brüderle, stellvertretender <strong>FDP</strong>-Vorsitzender, Prof. Hans-Georg Petersen, Universität Potsdam, Axel Hoffmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
Friedrich-Naumann-Stiftung.<br />
Verantwortung,<br />
Freiheit und Wettbewerb<br />
Hochschulkongress in Mannheim über alternative Finanzierungsmodelle<br />
len würden bei diesem Prozess verstärkt ein eigenständiges Profil gewinnen.<br />
Der Finanzwissenschaftler Prof. Hans-Georg Petersen von der Universität<br />
Potsdam unterstützte die Forderung der Stiftung nach Studienentgelten.<br />
Der Mythos „das Studium sei umsonst“ habe zu einer „teilweise perversen<br />
Umverteilung im Bildungssystem geführt“. Die Hochschulfinanzierung<br />
sei aber nicht komplett auf „User pays“ umzustellen. Der Staat dürfe sich<br />
nicht aus der „Grundverantwortung“ zurückziehen.<br />
Prof. Ulrich Hommel, Rektor der European Business School, verdeutlichte,<br />
dass die bisherigen Planungen der Länder mit einer Höchstgrenze von 500<br />
Euro im Jahr nicht durchdacht seien. In NRW hätten daher alle Hochschulen<br />
angekündigt, sich an dieser Höchstgrenze zu orientieren. Dies werde und<br />
müsse sich weiter ausdifferenzieren. Prof. Bernd Huber, Rektor der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität in München, hingegen lehnte ebenso wie Tilmann<br />
Holzer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Mannheim, Studienentgelte<br />
ab. Sie verstärkten nicht nur die soziale Selektivität des Bildungssystems,<br />
sondern seien auch ungerecht gegenüber kommenden Generationen,<br />
die aufgrund der leeren Renten- und Staatskassen ohnehin benachteiligt<br />
würden. Rolf Zipf, Vorstand der Career Concept AG, München, stellte das<br />
Konzept der Bildungsfonds vor. Studierende können dabei Bildungskredite<br />
aufnehmen, die sie später im Berufsleben begleichen müssen. Der bildungspolitische<br />
Sprecher der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion Patrick Meinhardt<br />
regte an, im Sinne einer „Bildungsunternehmenskultur“ die Rahmenbedingungen<br />
für mehr privates Engagement – etwa durch eine radikale Änderung<br />
des Stiftungsrechts – zu verbessern. Dr. Peter Altmiks<br />
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