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elde 2|2006<br />
Der Widerstand der <strong>FDP</strong> gegen eine Erhöhung<br />
der <strong>Mehr</strong>wertsteuer geht weiter. „Wir werden<br />
versuchen, diesen dramatischen Fehler im<br />
Bundesrat zu verhindern“, kündigt Guido<br />
Westerwelle an. Dafür müssen sich acht<br />
Bundesländer einig sein. „In fünf dieser Länder<br />
werden die Liberalen dafür sorgen, daß die<br />
Landesregierungen nicht für die Steuererhöhung<br />
Guido Westerwelle stimmen“, so Guido Westerwelle. Die Linke, deren<br />
Vertreter schon im Bundestag die Erhöhung<br />
der <strong>Mehr</strong>wertsteuer abgelehnt hätten, müsse das in den Regierungen von<br />
Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls durchsetzen. „Wenn diese<br />
Ablehnung steht, wird sich jede Landesregierung im Osten überlegen, ob<br />
sie sich gegen die Interessen ihrer Bürger für die <strong>Mehr</strong>wertsteuererhöhung<br />
ausspricht“, so Guido Westerwelle.<br />
Schwarz-rote<br />
Rentenpolitik:<br />
Doch auch auf anderen Gebieten stellt die Bundesregierung die Weichen<br />
falsch oder verharrt gar im Nichtstun. In der Rentenpolitik erhöht<br />
Schwarz-Rot die Einnahmen, verschiebt Einsparungen auf morgen. Ein<br />
rentenpolitisches Konzept, das zu einer generationengerechten Lastenverteilung<br />
führen könnte, ist nicht erkennbar. Für Heinrich Kolb, den sozialpolitischen<br />
Sprecher der <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion, steht fest: Die<br />
Regierungspolitik führt dazu, „dass der Rentenbeitrag im Jahr 2007 auf<br />
19,9 Prozent steigen wird. Die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67<br />
Jahre soll die Rente langfristig entlasten. Wenn aber mit 55 kein<br />
Arbeitsloser mehr einen Arbeitsplatz findet, läuft sie faktisch auf höhere<br />
Rentenabschläge hinaus. Und wenn man die neue Regelung auch noch<br />
durch Ausnahmetatbestände verwässern will, kann man es gleich ganz<br />
lassen.“<br />
Mit diesen Beschlüssen würden insbesondere die Jahrgänge zwischen 1964<br />
bis 1985 stark belastet. Vor allem sie müssten für den Reformstau in der<br />
Rentenpolitik aufkommen. „Sie zahlen immer höhere Beitragssätze, können<br />
aber erst mit 67 Jahren in Rente gehen und werden ein deutlich geringeres<br />
Rentenniveau als heutige Rentner hinnehmen müssen“, so Heinrich<br />
Kolb. Die Liberalen wollen die Beitragssätze<br />
stabil halten und die betriebliche und private<br />
Alterssicherung so auszubauen, dass dadurch<br />
die Absenkungen des Versorgungsniveaus in der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung ausgeglichen<br />
werden.<br />
Um die Defizite der Rentenversicherung für ein<br />
Jahr zu überbrücken, hat die Bundesregierung<br />
Heinrich Kolb<br />
ein Gesetz durchgepeitscht, das den Fälligkeitszeitpunkt<br />
für Sozialabgaben auf den drittletzten<br />
Bankarbeitstag, also in vielen Fällen vor die<br />
> Titelthema<br />
Lohnauszahlung vorverlegt. Somit müssen Unternehmer in diesem Jahr 13<br />
statt 12 Monatsabgaben abführen. Diese Regelung entzieht den<br />
Unternehmen insgesamt rund 20 Milliarden Euro Liquidität. Darüber hinaus<br />
entstehen durch die Umstellung hohe Bürokratiekosten.<br />
Heinrich Kolb, selbst Unternehmer und Vorsitzender der Bundesvereinigung<br />
liberaler Mittelstand, hält diese Maßnahme für wirtschafts- und sozialpolitisch,<br />
aber auch verfassungsrechtlich bedenklich. „So entsteht ein<br />
dauerhafter Schaden bei den Unternehmen, der in keinem Verhältnis zu<br />
den Sanierungseffekten bei der Rentenkasse steht. Folge der finanziellen<br />
Belastung werden Tausende von Insolvenzen und deutliche Steuerausfälle<br />
sein.“ Die <strong>FDP</strong>-Bundestagsfraktion hat als einzige Fraktion gegen das<br />
Gesetz gestimmt und einen Antrag in den Bundestag eingebracht, das<br />
Picture-Alliance<br />
Gesetz sofort zu stoppen und die bisher gültige Gesetzeslage wieder herzustellen.<br />
Außerdem unterstützt sie das Ansinnen eines Elektro- Fotos:<br />
Fortsetzung auf Seite 10<br />
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