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Die KPD in Bremen. 1945-1968 - hbxt.org

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E<strong>in</strong>leitung<br />

<strong>Die</strong> Geschichte der Kommunistischen Partei Deutschlands <strong>in</strong> Westdeutschland von<br />

<strong>1945</strong> bis zur Gründung der DKP <strong>1968</strong> kann <strong>in</strong>sgesamt ohne Zweifel als »political<br />

disaster« 1 bezeichnet werden. Es ist die Geschichte des Niedergangs e<strong>in</strong>er traditionsreichen<br />

und ehemals - <strong>in</strong> der Weimarer Republik wie auch <strong>in</strong> den ersten Nachkriegsjahren<br />

- bedeutsamen (Massen-)Partei, der <strong>in</strong> die politische und gesellschaftliche<br />

Isolation führte. <strong>Die</strong>se fand <strong>in</strong> dem Verbot von 1956 ihren juristischen Ausdruck<br />

und zwang die <strong>KPD</strong> nur elf Jahre nach dem Ende der brutalen Verfolgung durch<br />

das nationalsozialistische Regime zur erneuten Illegalität. Was spricht heute - zehn<br />

Jahre nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung und dem Ende des Kalten Krieges <strong>in</strong> Deutschland,<br />

<strong>in</strong> dessen Kontext die Nachkriegs-<strong>KPD</strong> betrachtet werden muss - für e<strong>in</strong>e Beschäftigung<br />

mit dieser isolierten und im bundesweiten Maßstab politisch bedeutungslosen<br />

Partei, noch dazu aus der lokalhistorischen Perspektive des kle<strong>in</strong>sten<br />

Bundeslandes <strong>Bremen</strong>?<br />

<strong>Die</strong> Gründe liegen zunächst gerade im Ende des Kalten Krieges. <strong>Die</strong> <strong>KPD</strong> wurde<br />

bis 1989 vornehmlich unter dem Gesichtspunkt aktueller politischer Interessen<br />

analysiert. <strong>Die</strong> Konfrontationsl<strong>in</strong>ie zwischen Kritik und Bekämpfung des Kommunismus<br />

e<strong>in</strong>erseits und apologetischer Verherrlichung der <strong>KPD</strong>-Geschichte andererseits<br />

entsprach weitgehend der des Ost-West-Konfliktes. In der Bundesrepublik<br />

waren Gesamtdarstellungen der <strong>KPD</strong>-Geschichte nach <strong>1945</strong> äußerst rar, sie behandelten<br />

außerdem nahezu ausschließlich die legale Phase bis 1956. 2 <strong>Die</strong>s war auch<br />

begründet <strong>in</strong> der ebenfalls der Konfrontation des Kalten Krieges geschuldeten<br />

Quellenlage: <strong>Die</strong> orig<strong>in</strong>ären Materialien der <strong>KPD</strong> lagen <strong>in</strong> Archiven der DDR, die<br />

westlichen Wissenschaftlern nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen E<strong>in</strong>blick gestattete. <strong>Die</strong> meisten<br />

im Westen zugänglichen Quellen boten lediglich offizielles, d.h. vor allem propagandistisch<br />

geprägtes Material wie Zeitungen, Flugblätter, Broschüren u.ä., aber<br />

nur wenige partei<strong>in</strong>terne Protokolle, Berichte und Analysen. 3<br />

Mit dem Ende des Kalten Krieges und der realsozialistischen Staaten, besonders<br />

der DDR, s<strong>in</strong>d diese zwei wesentlichen Determ<strong>in</strong>anten der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />

1 Patrick Major, The Death of the <strong>KPD</strong>. Communism and Anti-Communism <strong>in</strong> West-Germany, <strong>1945</strong>-<br />

1956, Oxford 1997.<br />

2 Vor allem Hans Kluth, <strong>Die</strong> <strong>KPD</strong> <strong>in</strong> der Bundesrepublik. Ihre politische Tätigkeit und Organisation<br />

<strong>1945</strong>-1956, Köln und Opladen 1959; <strong>Die</strong>trich Staritz, <strong>Die</strong> Kommunistische Partei Deutschlands, <strong>in</strong>: Richard<br />

Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. <strong>Die</strong> Parteien der Bundesrepublik Deutschland <strong>1945</strong>-1980,<br />

Band 2: FDP bis WAV, S. 1663-1809, Opladen 1983.<br />

3 <strong>Die</strong> spärlichen <strong>in</strong>ternen Quellen stammten vor allem aus Beschlagnahmungen im Zuge des Verbotsantrages<br />

von 1951.

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