Sonderbetone Faserbeton
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Glasfasern sind unbrennbar. Ihre Zugfestigkeit liegt mit 2,0 bis 3,5 kN/mm 2 in der<br />
Größenordnung derjenigen von hochfesten Stahlfasern (Tabelle 2). Der Elastizitätsmodul ist<br />
etwa doppelt bis dreimal so groß wie der des Zementsteins und beträgt rund 1/3 desjenigen<br />
von Stahl. Der Verbund zwischen Glasfasern und Zementsteinmatrix ist aufgrund des<br />
geringen Faserdurchmessers und der chemisch-mineralogischen Zusammensetzung des<br />
Faserwerkstoffs gut, sodass bei üblichen Faserlängen die Zugfestigkeit voll ausgenutzt<br />
werden kann. Bei Verwendung einer geeigneten Zementmatrix können Glasfasern die<br />
gesundheitsschädlichen Asbestfasern ersetzen [Lit 21].<br />
Tabelle 2: Eigenschaften ausgewählter Fasern (Richtwerte) im Vergleich zur<br />
<strong>Faserbeton</strong>matrix [Lit 56, Lit 64, Lit 73, Lit 74]<br />
2.4.3 Kunststofffasern (Polymere)<br />
Aus der Vielzahl der für die Herstellung von Fasern zur Verfügung stehenden Kunststoffe<br />
wurde bisher wegen der geringen Kosten und der guten Alkalibeständigkeit vorwiegend<br />
Polypropylen verwendet. Neben dem auch für andere Polymerfasern üblichen Düsen-<br />
Ziehverfahren, bei dem einzelne Fäden (Filamente) entstehen, ist hier besonders die<br />
Herstellung von Fibrillaten bedeutend [Lit 64]. Dazu wird eine extrudierte Polypropylenfolie<br />
in Streifen geschnitten und anschließend im Warmluftstrom auf das 8fache ihrer<br />
Ausgangslänge gereckt. Das Recken bewirkt eine Erhöhung der Festigkeit und Steifigkeit in<br />
Längsrichtung und gleichzeitig eine Abnahme der Querzugfestigkeit, sodass die Streifen beim<br />
Verdrehen um die Längsachse zu einem netzähnlichen Gebilde zerfasern (fibrillate). Dies<br />
führt zu einem guten mechanischen Verbund mit der Matrix, der bei glatten Einzelfäden nicht<br />
gegeben ist. Die gereckte Faser hat eine Festigkeit von 0,4 bis 0,7 kN/mm 2 und einen<br />
Elastizitätsmodul von l bis 8 kN/mm 2 [Lit 74]. Bei einem abgewandelten Herstellverfahren,<br />
das eine Wärmebehandlung einschließt, werden E-Moduln bis 18 kN/mm 2 erreicht [Lit 47].<br />
Unter den Handelsnamen KEVLAR 29 bzw. KEVLAR 49 werden von DuPont Fasern aus<br />
aromatischen Polyamiden angeboten, die bei der Zugfestigkeit, dem Elastizitätsmodul und der<br />
Bruchdehnung etwa die günstigen Werte von Glasfasern erreichen [Lit 64]. Ihre Beständigkeit